Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Fotografieren in der Kirche
Fingolfin
16.03.2006, 10:07
Hallo zusammen,
Obwohl ich selber nicht religiös bin, habe ich doch Achtung vor Kirchen und vor allem vor den Gefühlen der Gläubigen in der Kirche. (So das war's an Religion).
Demnach habe ich mich mit dem Fotografieren in den Kirchen immer sehr zurückgehalten. Diese Meinung änderte sich erst mit einem Besuch in Rom, wo Fotografieren in allen Kirchen völlig normal war, mit oder ohne Blitz. Selbst in der Sixtina schritten die Wächter nur sehr halbherzig ein.
Wie seht ihr das? Ist uneingeschränktes Foten in Kirchen normal?
Grüße
Fingolfin
Nein es ist nicht normal. Ich bin in Münchnen auch schon aus der Theatiner Kirche rausgeflogen als ich fotografieren wollte.
Basti
PeterHadTrapp
16.03.2006, 10:34
In Deutschland ist es üblich, dass Fotografieren an sich erlaubt ist, ist aber nicht selbstverständlich.
So, jetzt wird es schräg.
Meistens ist Blitzen überhaupt kein Problem, eingeschritten wird dann, wenn ein Stativ ins Spiel kommt.
Ich bin gläubiger Christ und behaupte mal von mir, dass ich immer mit der gebotenen Achtsamkeit zu Werke gehe wenn ich in Kirchen fote. Trotzdem bin ich schon zweimal aus Kirchen verwiesen worden, als ich mein Einbein ausgefahren habe.
ich persönlich finde das Blitzgeflackere viel nerviger (und sicher für die alten Gemälde etc. auch schädlicher) als wenn ich ein kleines Stativ oder Einbein auspacke - man muss nicht alles verstehen.
Wir hatten mal einen Workshop in Köln im Dom, da hatte ich vorher eine Erlaubnis besorgt, dass wir mit Stativen rein dürfen. Bei der Gelegenheit habe ich dem zuständigen Herrn im Domkapitel mal die Frage gestellt, warum das so sei und es wurde mir erklärt, die Stative seien Stolperfallen und würden die Sicherheit in der Kirche gefährden.
Gruß
PETER
mrieglhofer
16.03.2006, 10:43
Na, vielleicht liegt es in manchen Fällen auch an den Vermarktungsverträgen für das Kircheninnere. Z.B. Markuskirche in Venedig. Kaum hast du Fotoapparat in der Hand, steht schon eine Aufsicht bei dir. Nicht mal ohne Blitz freihändig.
2 mal verwarnt. Alles haben sie trotzdem nicht gesehen und so eine Pana FX-7 ist schon schön klein ;-) Sollen sie halt ein Fotogebühr einheben, aber daß ich mir deren schleißige Dias kaufe, wird es halt auch nicht spielen.
markus
In vielen Kirchen wird es Auslegungssache sein, oder zumindestens davon abhängig welcher Pastor gerade "Dienst" schiebt. Der eine schmeisst alle Fotografen raus, der andere schiebt lieber eine ruhige Kugel.
Basti
jottlieb
16.03.2006, 14:18
Diese Meinung änderte sich erst mit einem Besuch in Rom, wo Fotografieren in allen Kirchen völlig normal war, mit oder ohne Blitz.
:shock:
In Neapel und Positano gab es von den anwesenden "Aufsehern" immer sehr böse Blicke wenn ich meine Kamera auch nur in die Nähe meiner Augen nahm. Fotografieren war eindeutig nicht erwünscht.
Hallo,
ein ähnliches Thema ging mir neulich auch durch den Kopf, und dieser Thread bietet sich an es hier zu fragen; dann muß ich keinen neuen aufmachen.
Ich fotografiere öfter mal auf Friedhöfen, und versuche dabei selbst schon möglichst unauffällig und pietätvoll zu Werke zu gehen. Ich will niemand bei der Trauer stören und würde z.B. auch nie Trauernde fotografieren.
Aber wie seht ihr das mit der Veröffentlichung von Bildern von Grabsteinen, auf denen Namen zu lesen sind? Gibt es da rechtliche Probleme? Und wenn nicht, fändet ihr es zumindest pietätlos, solche Bilder zu veröffentlichen? Muß ich da jemanden um Erlaubnis fragen?
Gruß,
Justus
Hellraider
16.03.2006, 15:07
Hallo,
ein ähnliches Thema ging mir neulich auch durch den Kopf, und dieser Thread bietet sich an es hier zu fragen; dann muß ich keinen neuen aufmachen.
Ich fotografiere öfter mal auf Friedhöfen, und versuche dabei selbst schon möglichst unauffällig und pietätvoll zu Werke zu gehen. Ich will niemand bei der Trauer stören und würde z.B. auch nie Trauernde fotografieren.
Aber wie seht ihr das mit der Veröffentlichung von Bildern von Grabsteinen, auf denen Namen zu lesen sind? Gibt es da rechtliche Probleme? Und wenn nicht, fändet ihr es zumindest pietätlos, solche Bilder zu veröffentlichen? Muß ich da jemanden um Erlaubnis fragen?
Gruß,
Justus
Du ahnst es nicht, diese Fragen gehen mir auch gerade im Kopf umher. Mir geht es hauptsächlich um die Frage, ob man überhaupt bei irgendwem um Erlaubnis fragen muss, wenn man auf dem Friedhof photographieren möchte. Das man dabei keine Trauergäste ablichtet und die Trauernden stört, ist glaube ich selbstverständlich.
newdimage
16.03.2006, 15:15
Das Thema "Friedhof" hatten wir vor Kurzem:
klick 01 (http://www.d7userforum.de/phpBB2/ftopic29009.html)
klick 02 (http://www.d7userforum.de/phpBB2/ftopic29023.html)
Teilweise finde ich die Motive auf Friedhöfen sehr interessant, ich habe aber eine innere Schwelle. Ich habe lediglich auf Wunsch meiner Familie ein paar Bilder von den Gräbern meines Bruders/meiner mutter gemacht, von selbst käme ich nicht auf die Idee.
Gruß
Frank
PeterHadTrapp
16.03.2006, 15:17
Wenn es irgendwelche berühmten Leute sind ist es sicher kein Problem.
Auch wenn es Gräber sind, die offensichtlich schon lange nicht mehr gepflegt werden hätte ich keine Bedenken.
Ansonsten würde ich darauf achten, dass der Name nicht lesbar ist.
Das ist aber meine ganz persönliche Einschätzung, hat keinerlei Anspruch auf rechtliche Haltbarkeit.
Gruß
PETER
Das Thema "Friedhof" hatten wir vor Kurzem:
klick 01 (http://www.d7userforum.de/phpBB2/ftopic29009.html)
klick 02 (http://www.d7userforum.de/phpBB2/ftopic29023.html)
Zur Klarstellung: in beiden Threads geht es um das Vietnam Memorial, eine Gedenkstätte und mitnichten ein Friedhof. Ein kleiner, aber feiner Unterschied.
Cheers,
F.
So, jetzt wird es schräg....
Trotzdem bin ich schon zweimal aus Kirchen verwiesen worden, als ich mein Einbein ausgefahren habe...
:oops: Scherzmodus ein: Donnerwetter, würde ich mich (in der Kirche) ja nie trauen, wundert mich nicht, dass man dann rausfliegt. :lol: :cool: Scherzmodus aus.
(sorry Peter, das musste ich einfach schreiben)
Fotografieren ist immer situationsabhängig. Ich käme nie auf den Gedanken während einer Messe oder Beerdigung mit oder ohne Blitz spontan zu fotografieren. Manchmal kann fotografieren auch stören ohne dass der Fotograf das merkt - wenn zum Beispiel justament eine Beichte abgehalten wird (Spiegelreflexkameras sind halt nicht völlig lautlos und Blitze stören dann auch).
Dass die Kirche manchmal auch ein wirtschaftliches Interesse daran hat, dass nicht fotografiert wird (Verkauf Postkarten, Dias usw) mag sein.
Wer viel fragt bekommt viele Antworten: solange nicht eindeutig klar ist, dass nicht fotografiert werden darf (entsprechendes Schild hängt aus) und ich mich dabei nicht als Elefant im Porzellanladen fühle (während einer Messe oder Beerdigung) würde ich munter fotografieren.
Ein Recht darauf habe ich allerdings nicht - wird mir also vom Hausherren (bevor da Rückfragen kommen: von mir gedacht ist an Pfarrer, Küster, Aufsichtspersonen usw.) das fotografieren verboten, muss ich mich daran halten.
viele Grüße
Manfred
come_paglia
16.03.2006, 16:11
In der Toscana und in Umbrien hatte ich nie Probleme mit Fotografieren in der Kirche (wenn nicht explizit außen ein Verbotsschild stand). Halt nie während Gottesdiensten, immer ohne Blitz, in der Regel auch ohne Stativ, dafür unter Ausnutzung von Kirchenbänken, Säulen, etc. was einem etwas Stabilität geben kann - leider damals auch noch ohne AS.
Mit Friedhöfen ist das so eine Sache. Viele haben alte Abschnitte mit Jahrhunderte alten Grabdenkmälern, die halt noch stehen, aber aktuell nicht mehr unbedingt "genutzt" werden (wenn man den Grabinschriften trauen darf). Und wie Peter auch schon gesagt hat, Gräber berühmter Persönlichkeiten sind wahrscheinlich eh unkritisch (der Johannisfriedhof in Nürnberg ist da sehr interessant).
LG, Hella
Manchmal ist die Vorgehensweise wirklich nicht zu verstehen. Okay, bei uns wird das Fotografieren in Kirche auch sehr unterschiedlich gehandhabt. In Spanien konnte ich ohne Probleme in der Kathedrale mit Stativ fotografieren. Offiziell erlaubt war es nicht. Aber ich konnte mich frei bewegen. In den Alcacar war das fotografieren nur ohne Blitz und Stativ erlaubt. Hier wurde auch darauf geachtet.
In Cordoba durfte man in der Moschee nicht mit Stativ fotografieren, aber mit Blitz. Da habe ich halt den Großen Blitz aufgesetzt.
Letztes Jahr war ich in der Nachbarkommune in einer frisch renovierten gotischen Kirche. Da war eine Austellung von Floristen. Die Aufpasser havben mich mit dem Stativ in aller Ruhen arbeiten lassen. Ich durfte sogar auf die Empore hoch.
Viele Grüße
Petra
Schtorsch
16.03.2006, 16:36
Noch was zum Thema Friedhof (da hatten wir schon einen Stammtisch hier in Dresden zu dem Thema):
Unsere Fototour auf dem Johannisfriedhof in Dresden wurde grundsätzlich erlaubt. Natürlich ist ein möglichst "unauffälliges" Vorgehen Pflicht. Keine Trauernden, keine Beerdigungen und keine frischen Gräber ohne Erlaubnis der Anwesenden! Bei älteren Gräbern (weiß nicht, ob es eine "Verjährung" gibt) wurden keine Dinge vorgeschrieben. Veröffentlicht werden sollte möglichst wenig, wenn Namen lesbar sind und entsprechende Pflege des Grabes noch erkennbar sind. Keine Probleme hingegen bei alten, verwilderten Gräbern (privat oder bekannte Persönlichkeiten). Falls nur Details (Engel, Kreuze o.ä.) abgelichtet werden, dann geht das ohne großes Aufsehen (wenn nicht eben gerade am Grab getrauert wird).
Generell würde ich mir immer eine Erlaubnis holen. Muß ja auch nicht schriftlich sein. Vorallem gilt dies (wie bei uns) als Fotogruppe.
PS: Uns hat die Verwaltung auch gleich noch gefragt, ob wir denen die Bilder zur Verfügung stellen können. Haben wir gern getan - und nun erscheinen einige davon in einem Prospekt - mit passendem Namen unserer Fotografen. Ist doch auch ne Möglichkeit - und Geld möchte ich dafür nicht haben. "Werbung" reicht...
newdimage
16.03.2006, 16:50
Das Thema "Friedhof" hatten wir vor Kurzem:
klick 01 (http://www.d7userforum.de/phpBB2/ftopic29009.html)
klick 02 (http://www.d7userforum.de/phpBB2/ftopic29023.html)
Zur Klarstellung: in beiden Threads geht es um das Vietnam Memorial, eine Gedenkstätte und mitnichten ein Friedhof. Ein kleiner, aber feiner Unterschied.
Cheers,
F.
Korrekt, ich habe das wegen der Pietät rausgesucht, da ist es meines Erachtens ziemlich Brause, ob Friedhof oder Memorial. Wir haben halt drüber gesprochen ;) .
Gruß
Frank