Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Vogelgrippe- Auswirkung auf den Vogelpark Walsrode?
Als häufiger Besucher liegt mir der Vogelpark Walsrode besonders am Herzen.
Nun frage ich mich, wie der Vogelpark Walsrode (weltweit grösster Vogelpark) mit der Vogelgrippe umgehen wird.
Auf deren Homepage wird die Vogelgrippe nicht einmal erwähnt.
Öffnung nach der Winterpause am 11. März steht dort nach wie vor.
In einem anderen Tierpark, der unter anderem auch Vögel hält, wurden diese vorsorglich getötet. :?
MfG wave
quantenfisch
02.03.2006, 21:48
Hier meine Vermutung:
Also, alle Vögel zu töten wäre bei einem Vogelpark meiner Meinung nach nicht wirklich die Methode der Wahl... danach wären sie was? ein Park?
bei Ziervögeln wird man normalerweise zusehen, die Tiere zu impfen - aber den Park vielleicht zeitweilig schliessen.
quantenfisch
kettwiesel
02.03.2006, 21:52
Das mit dem prophylaktischem Vogelmord im Tierpark ist doch eine nt oder??? Kann mir das ohne konkreten Hintergrund in Deutschland nicht vorstellen.
Walsrode wird solange Niedersachsen nicht direkt betroffen ist keine Einschränkungen haben. Kann aber nur noch eine Frage der Zeit sein. Soblad die Feuchtwiesen in der Dümmerregion wieder tausenden Zugvögeln Rast und Futter bieten.
Lies doch mal die Walsroder Zeitung... (http://www.wz-net.de/newsseiten.php?&artikel=107960609&red=21&ausgabe=33896)http://www.foroedonkey.com/vb/images/smilies/eusa_doh.gif
Das mit dem prophylaktischem Vogelmord im Tierpark ist doch eine nt oder??? Kann mir das ohne konkreten Hintergrund in Deutschland nicht vorstellen...
Es handelt sich um der Tierpark Bad Mergentheim, die Meldung ist durch Presse und Fernsehen bestätigt. (Info habe ich aus einem anderen Fotoforum)
Die Vögel dort waren nicht der Hauptbestandteil des Tierparks und wurden "vorsorglich" getötet um eine eventuelle Schliessung des Parks im Fall von Vogelgrippe-Infektionen zu vermeiden.
MfG wave
Lies doch mal die Walsroder Zeitung... (http://www.wz-net.de/newsseiten.php?&artikel=107960609&red=21&ausgabe=33896)http://www.foroedonkey.com/vb/images/smilies/eusa_doh.gif
Danke für die Info- das wollte ich wissen.
MfG wave
http://www.cosgan.de/images/smilie/teufel/a045.gif
drei-im-weckla
02.03.2006, 23:40
Zitat aus dem oben verlinkten Zeitungsartikel:
"Freiwillig installiert das Unternehmen schon jetzt Desinfektionswannen für Menschen und Fahrzeuge"
Man fährt mit dem Auto also durch eine Desinfektionswanne :?:
Das wird einen Virus aber mächtig beeindrucken :roll:
Viele Grüße
Micha
TorstenG
03.03.2006, 00:06
Tja, die Desinfektionswannen sind ein Überbleibsel von früher, bringen bei der Vogelgrippe praktisch garnix, aber man hat halt was getan ...
Das mit dem Tierpark Mergentheim ist ja heftig, den Park würde ich definitiv meiden!
Man fährt in eine Wanne, muss anhalten und das Fahrzeug wird rundum desinfiziert. Die Wanne deshalb damit man an der Schleuse keine allzugroße Sauerei hat.
Sollte eine Infektion festgestellt werden, hat im Umkreis von 3 km ausser Einsatzkräften sowieso niemand mehr etwas an dem Ort zu suchen und wird dementsprechend auch nicht durchgelassen.
Bitte nicht so einfach urteilen, manche Sachen haben schon ihren Hintergund. Auch wenn die Möglichkeiten, den Virus einzudämmen, bei Leibe nicht das Optimum sind.
MiLLHouSe
03.03.2006, 10:34
Bekannte von uns waren jetzt für ne Woche in Überlingen, seineszeichens auch Vogelgrippe geschädigt.
Sie erzählten, dass dort keine Absperrung usw. vorgenommen wurde, die Uferzone war frei zugänglich, keine Hubschrauber usw. wie das alles im TV erzählt wurde.
Sorry, aber das mit Bad Mergentheim ist schon echt lächerlich, aber das noch lächerlicher. Von wegen gute Arbeit in den Schutzzonen usw..
TorstenG
03.03.2006, 11:30
@darude: Es wurde von Experten schon bestätigt, das der Nutzen der Desinfektionswannen bei der Vogelgrippe sehr fraglich ist, die Verbreitungswege sind nämlich andere und infizierte Vögel gehen ja schließlich nicht dadurch! Bei der Schweinepest mag das ja ganz anders aussehen, aber konkret bei der Vogelpest ... :?
drei-im-weckla
03.03.2006, 17:00
Man fährt in eine Wanne, muss anhalten und das Fahrzeug wird rundum desinfiziert. Die Wanne deshalb damit man an der Schleuse keine allzugroße Sauerei hat.
Sollte eine Infektion festgestellt werden, hat im Umkreis von 3 km ausser Einsatzkräften sowieso niemand mehr etwas an dem Ort zu suchen und wird dementsprechend auch nicht durchgelassen.
Bitte nicht so einfach urteilen, manche Sachen haben schon ihren Hintergund. Auch wenn die Möglichkeiten, den Virus einzudämmen, bei Leibe nicht das Optimum sind.
Doch, da fällt mir ein Urteil ganz leicht. Auf diese Art einen Virus einzudämmen ist nicht nur nicht das Optimum, sondern sinnlos.
Bis jetzt hat es immer geheissen, das H5N1 Virus wird von Zugvögel nach Europa gebracht und von diesen übertragen.
Das kann ich kaum mit einer Fahrzeugdesinfektion unterbinden.
Auch im Innenraum eine Fahrzeuges können sich Viren halten. Wie wird das desinfiziert?
Gerade haben sie im Radio gebracht, das der erste Vogelgrippe Fall in einer Stadt aufgetreten ist. Namen weiß ich jetzt nicht.
Wie soll das auf 3km Umkreis abgesperrt werden?
In meinen Augen hilflose Versuche überhaupt was zu tun.
Und in eine paar Wochen spricht kein Mensch mehr von einer Vogelgrippe.
Viele Grüße
Micha
och, da fällt mir ein Urteil ganz leicht. Auf diese Art einen Virus einzudämmen ist nicht nur nicht das Optimum, sondern sinnlos.
Bis jetzt hat es immer geheissen, das H5N1 Virus wird von Zugvögel nach Europa gebracht und von diesen übertragen.
Das kann ich kaum mit einer Fahrzeugdesinfektion unterbinden.
Auch im Innenraum eine Fahrzeuges können sich Viren halten. Wie wird das desinfiziert?
Sicher kann man so die Ausbreitung nicht unterbinden. Ich denke, es wird einfach versucht, das Risiko einer Verbreitung (z.B. durch Kot, Federn etc.) zu reduzieren, bzw. wenigstens einen Verbreitungsweg zu eliminieren. Ob das wirklich sinnvoll ist, darüber kann man sicher streiten.
Aber stell Dir vor, auf diesem Wege würde irgendwann mal ein vielleicht mutierter, für den Menschen gefährlicher Virus verbreitet. Dann heisst es, hätte man doch was getan. Daher wohl im Moment die Devise, lieber etwas übervorsichtig als geschlampt.
Gerade haben sie im Radio gebracht, das der erste Vogelgrippe Fall in einer Stadt aufgetreten ist. Namen weiß ich jetzt nicht.
Wie soll das auf 3km Umkreis abgesperrt werden?
Zustimmung
Und in eine paar Wochen spricht kein Mensch mehr von einer Vogelgrippe.
Da bin ich mir leider nicht so sicher.
Erwiesenermassen war ja wohl auch damals die Spanische Grippe mit Millionen von Toten von einem mutierten Vogelgrippevirus verbreitet worden.
Und da hat man jetzt wohl Angst, daß sich sowas wiederholen könnte. Daher wohl auch der (übertriebene) Aktionismus.
drei-im-weckla
03.03.2006, 17:48
Ja, genau, WENN das Virus mutiert.
Während sich die halbe Welt Gedanken macht, OB das Virus mutiert, sterben tausende von Menschen an einer Virusinfektion.
Und selbst WENN es mutiert, muß es in eine für den Menschen gefährliche Variante mutieren.
Viele Grüße
Micha
Ja, genau, WENN das Virus mutiert.
[...]
Und selbst WENN es mutiert, muß es in eine für den Menschen gefährliche Variante mutieren.
Mutieren tut es ja jetzt schon wie doll, ist ja auch ganz normal für ein Virus. H5N1 hat aber wohl eine besonders hohe Mutationsrate und im Prinzip ist es nur eine Frage der Zeit, bis ein Virus entsteht, welches uns nicht so gefallen würde. Das kann theoretisch morgen sein, oder auch erst in hundert Jahren.
Und für den Fall der Fälle möchte man natürlich so gut wie möglich gewappnet sein. Daher gibt es hier im Klinikum in der Mikrobiologie und Virologie jetzt auch ständig Fortbildungsseminare, Notfallpläne usw.
Und damit jetzt kein falscher Eindruck entsteht. Ich selber mache mir im Moment auch noch überhaupt keine Sorgen und habe auch noch nicht tonnenweise Tamiflu gehortet.
drei-im-weckla
03.03.2006, 18:06
Klar kann es mutieren. Möchte blos nicht wissen, was für Zeugs sonst noch unterwegs ist, welches mutieren könnte.
Ich denke der tägliche Weg zur Arbeit ist gefährlicher (noch)
Schöne Namibia Bilder :top:
Wollten da auch schon länger mal hin. Aber wie es halt so ist...... :lol:
Klar kann es mutieren. Möchte blos nicht wissen, was für Zeugs sonst noch unterwegs ist, welches mutieren könnte.
Ich denke der tägliche Weg zur Arbeit ist gefährlicher (noch)
Volle Zustimmung.
Aber da man um die potentielle Gefahr weiß, tut man halt alles, um gewappnet zu sein.
Wobei ich natürlich die prophylaktischen Schlachtungen in dem Tierpark auch für größten Schwachsinn halte, um zum Ausgangsthema des Threads zurückzukehren.
Schöne Namibia Bilder :top:
Wollten da auch schon länger mal hin. Aber wie es halt so ist...... :lol:
Danke schön, war aber auch wirklich ein Traumurlaub.
TorstenG
03.03.2006, 22:22
[Gerade haben sie im Radio gebracht, das der erste Vogelgrippe Fall in einer Stadt aufgetreten ist. Namen weiß ich jetzt nicht.
Mannheim!
Aber ist eigentlich egal, denn wir dürfen getrost davon ausgehen, das der Verbreitungsraum inzwischen deutlich größer ist, nur bisher sind noch nicht alle Gebiete bekannt, wo das Virus verbreitet ist! Es dauert halt bis es für sowas eine Bestätigung gibt!
quantenfisch
04.03.2006, 01:09
Also, jetzt muss ich doch noch (als Arzt) mal etwas senf dazu geben, es ist ja wirklich schlimm, wie die Presse über dieses Thema herfällt...
1) das Virus ist wirklich (noch) ein Tiervirus, als Mensch muss man wirklich eine unmäßig hohe Keimdosis aufnehmen um zu erkranken (im Gegensatz zu Vögeln)
2) jedes Virus mutiert ständig, diesen Teilen fehlt nämlich jeder DNS-Reparaturmechanismus - aber die allermeisten Mutationen sind für das Virus unerfreulich, da sie zu nicht lebensfähigen Mutanten führen
3) der in der Presse hochgespielte Fall ist möglich - das "auch für den Menschen gefährliche" (kann man dieses Geschwätz mal abstellen???) H5N1z KANN!!! irgendwann zu einem menschlichen Pandemievirus werden. afür braucht es wahrscheinlich noch viele Mutationen - um sich an uns anzupassen und dabei wird es wahrscheinlich etwas "zahmer", sprich weniger gefährlich. Es ist nämlich für einen Krankheitserreger nicht sinnvoll, seinen Wirt (=Lebensunterhalt) umzubringen, bevor er viele andere anstecken kann.
4) Jetzt Tamiflu, Schutzanzüge, Sagrotan oder ähnliches zu bunkern, halte ich gelinde gesagt für Schwachsinn, ich machs jedenfalls nicht.
5) ich muss jetzt ins Bett, habe morgen Dienst
Gute Nacht , quantenfisch
4) Jetzt Tamiflu, Schutzanzüge, Sagrotan oder ähnliches zu bunkern, halte ich gelinde gesagt für Schwachsinn, ich machs jedenfalls nicht.
Genau - mein Ganzkörperkondom liegt auch noch in der Vacuumverpackung :cool:
's Nächtle
moin,
noch was zu 'Desinfektionswanne':
das macht schon Sinn! Der Virus wird von Infizierten mit Kot ausgeschieden und tritt im Speichel auf, wird also beim Putzen ins Gefieder/Fell gerieben und belastet Partikel, die aus dem Gefieder fallen. Dh. der Erreger wird nach dem Reintreten 'ins große Glück' verschleppt, und dies viel weiter, als er durch Verwehung käme.
Und da setzen die Wannen an. Sie behindern (nicht verhindern) die Ausbreitung!
Da glücklicherweise Influenzaviren (gleich welchen Typs) in der Umwelt nur kurze Zeit infektiös bleiben (1-2 Tage, vgl. BAUA- Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (http://www.baua.de/nn_15408/sid_086F18D2E3382546CDC59D4C206C1DA5/nsc_true/de/Themen-von-A-Z/Biologische-Arbeitsstoffe/Technische_20Regeln_20f_C3_BCr_20Biologische_20Arb eitsstoffe_20_28TRBA_29/Beschluss609__Arbeitsschutz_20beim_20Auftreten_20v on_20Influenza_20unter_20besonderer_20Ber_C3_BCcks ichtigung_20des_20Atemschutzes__pdf.pdf)) kann man damit bei isoliertem Auftreten mglw. eine Ausbreitung verhindern.
Um das noch mal klar zu sagen: Influenza A-H5N1/asia ist ein aggressiver Typ der Geflügelpest (aviäre Influenza), und als solcher eine massive wirtschaftliche Bedrohung für Geflügelhalter.
Irgendwann wird wieder ein aviärer Typ auf den Menschen 'springen', aber ob dieser es tut und wann und wie aggressiv der dann ist, ist Kaffeesatzleserei. Es kann grade jetzt passieren oder erst in tausend Jahren.
Ändert aber nix dran, dass man das Risiko nicht unnötig erhöhen muss, indem man mit toten Vögeln spielt, bekanntermassen kontaminierten Staub einatmet (gibt entgegen obigen Dokuments Hinweise, dass die seltenen Infektionen beim Menschen auch durch massiv kontaminierten eingeatmeten Staub hervorgerufen worden sein könnten) und andere gefährliche Sachen macht.
Für den Vogelpark Walsrode (und andere Zoo's) hoffe ich mal auf Ausnahmegenehmigungen vom Impfverbot. Es deutet einiges darauf hin, dass dies so gemacht wird, und der vorauseilende Gehorsam einzelner Hyperaktivisten (der Park, der seine Piepmätze ohne Grund zur Vermeidung wirtschaftlicher Beeinträchtigungen abgemurkst hat) läßt sich wohl nie ganz vermeiden. Genausoweinig wie die unsinnige private Bevorratung eines begrenzt wirksamen Medikaments, welches nur unter strenger Indikationsstellung sinnvoll eingesetzt werden kann.
PS: an humaner Influenza sterben in D jährlich 5000-10000, in harten Jahren auch deutlich mehr Menschen... und dagegen gibt es eine (leidlich) wirksame Impfung, die von den Krankenkassen (zumindest teilweise) bezahlt wird, und trotzdem eher wenig genutzt wird!
so long