Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Interessantes Phänomen am Flugzeug-Propeller
Auf den beiden Fotos kann man die Kondensation der Luft an den Propellerspitzen als Spirale sehen.
Dieses Phänomen tritt bei bestimmten Druckverhältnissen (Über/Unterdruck) in Verbindung mit einer hohen Luftfeuchtigkeit auf.
MfG wave
http://www.d7userforum.de/phpBB2/4images/data/thumbnails/813/IMG_7781ry.jpg (http://www.d7userforum.de/phpBB2/4images/details.php?image_id=23549)
http://www.d7userforum.de/phpBB2/4images/data/thumbnails/813/IMG_7783ry.jpg (http://www.d7userforum.de/phpBB2/4images/details.php?image_id=23550)
Ist es tatsächlich Kondensation oder eher Kavitation?
Da wird Wasser schlagartig verdampft und greift i.A. Schiffsschrauben oder Kraftwerksturbinen an.
Kann dasd aber auch mit feuchter Luft passieren?
newdimage
01.02.2006, 22:48
Sieht auf jeden Fall aus wie im Film.
Frank
Sir Donnerbold Duck
01.02.2006, 22:53
Interessante Bilder! Das hatte ich so noch nicht gesehen. Auf einem Foto von einer F14 aufgenommen im Moment der Durchbrechens der Schallmauer habe ich mal ähnliches gesehen, das Flugzeug scheint ein Wand aus kondensiertem Wasserdampf zu durchbrechen. Auch zurückzuführen wohl auf entsprechende Druckverhältnisse.
Kavitation kann es meines Wissens nur in Flüssigkeiten geben. Wie sollen in einem Gas (Luft) Gasblasen aus Wasserdampf entstehen, wie es bei der Kavitation der Fall ist?
Gruß
Jan
Na ja, eigentlich geht das:-)
Die ursprünglich vom Propeller hoch komprimierte und erwärmte Luft nimmt die Feuchtigkeit mit, hinter dem Propeller wird sie schlagartig dekomprimiert. Sie kühlt ab und die Feuchtigkeit tritt als Kondensat aus - der weißer Streifen. Eine Art von Blase in der Luft:-) Ähnlich der Entstehung vom Kondensstreifen am Himmel.
Rechnen werde ich das nicht aber die Bedingungen für die Entstehung müssen in vielerei Hinsicht "stimmen". Also - ein sehr, sehr interessantes Foto :top:
Gruß
Also doch Kondensation, danke für die Erklärung!
Sir Donnerbold Duck
01.02.2006, 23:22
Die ursprünglich vom Propeller hoch komprimierte und erwärmte Luft nimmt die Feuchtigkeit mit, hinter dem Propeller wird sie schlagartig dekomprimiert. Sie kühlt ab und die Feuchtigkeit tritt als Kondensat aus
Das ist aber keine Kavitation. Da verdampft das Wasser zunächst durch Absinken des Drucks im Wasser und bildet Gasblasen, die wieder implodieren.
Gruß
Jan
Naja ich wollt eigentlich nix sagen, aber ich weiß, was Kondensation und was Kavitation ist :lol: :roll:
Und genau das könnte ja hinter den Propelleflügeln passieren. Starker Druckabfall in feinen Wassertröpfchen.
Aber die Kondensation ist da schlüssiger, weil eben das Verhältnis Luft/Wasser entsprechend ist...
Das sieht man auch an den Tragflächen-Enden von Jets,
ab und zu bildet sich da auch so ein Streifen.
hansauweiler
02.02.2006, 00:14
Dieses Foto dürfte Seltenheitswert haben. Was du da siehst sind kondensierte Wasserteilchen in den Randwirbeln der Propellerspitzen.Dort entsteht der sogenannte induzierte Widerstand bei Umströmung von Unterseite zu Oberseite des Props.
Bei Kampfjets sieht man das regelmäßig bei Manövern mit viel "g" an den Flügelenden. Übrigens auch bei Formel 1 Autos an den Endscheiben der Heckflügel.
Für die Beobachtung sind Wetterbedingungen mit hoher relativen Luftfeuchte nötig. Daß die Erscheinung so lange besteht, daß mehrere Prop Umdrehungen sichtbar sind dürfte allerdings eine echte Rarität sein.
Gruß HANS
Des Foto hat keinen Seltenheitswert ;) Ich hab mich längere Zeit in nem Flugzeugforum rumgetrieben, da hat man diesen Effekt auf fast allen Fotos mit laufenden Proplellern.
Bei Interesse: http://www.flugzeugforum.de/forum/showthread.php?t=7140&highlight=Kondensation
Habe dazu auch nen Schönes Bild
http://www.d7userforum.de/phpBB2/4images/data/thumbnails/813/PICT1385.jpg (http://www.d7userforum.de/phpBB2/4images/details.php?image_id=23557)
Ist in Frankfurt an der Startbahn West enstanden.
Leider nicht sonderlich Scharf.
Also hier wird ja nun wieder gefachsimpelt! Da lass ich mich auch nicht Lumpen. Nach Bernoulli (http://en.wikipedia.org/wiki/Bernoulli%27s_equation) nimmt der Druck innerhalb eines Mediums mit dem Quadrat der Stroemungsgeschwindigkeit ab. Propellerblaetter sind wie Tragflaechenprofile geform die an der Vorderseite einen Unterdruck erzeugen, der die Luft ansaugt und nach hinten beschleunigt. Zusaetzlich haben sie einen Anstellwinkel, der weitere Luft nach hinten schaufelt. An der Unterseite des Propellers ensteht so ein Unterdruck der mit zunehmender Entfernung von der Achse zunimmt und an den Blattspitzen seine Maximum hat. An Der Propellerspitze kommen aber beide Druckgebiete zusammen und ein Randwirbel entsteht mit zusaetlicher Stroemungsgeschwidnigkeit und somit mit Gebieten besonders niedrigen Druckes.
Mit sinkendem Druck nimmt die Temperatur in der entsprechenden Luftparzelle ab und mit ihr die Faehigkeit Wasser zu speichern. An Tagen mit 100% Luftfeuchtigkeit kondensiert (http://en.wikipedia.org/wiki/Condensation) dann das ueberschuessige Wasser im gezeigten Effekt. Es gibt uebrigens ein aehnliches Phaenomen an Tragflaechenenden, die sogenannten Randwirbel (http://en.wikipedia.org/wiki/Wing-tip_vortices).
Der Wolke beim Ueberschallknall hingegen ist auf die sogenannte Prandtl-Glauert Kondensation (http://en.wikipedia.org/wiki/Prandtl-Glauert) zurueckzufuehren und weitaus komplexer und auch weniger gut verstanden.
Kavitation (http://en.wikipedia.org/wiki/Cavitation) tritt nun wieder vornehmlich in Fluessigkeiten auf. Aufgrund des selben Bernoullieffektes sinkt zum Beispiel bei Schiffschrauben der Druck im Wasser auf einen Druck bei dem das Wasser bei vorhandener Temerpatur siedet (Genau Wasser in den Bergen auch auf niedriger Temperatur kocht als auf Meereshoehe) Diese Dampfblaeschen impolodieren dann schlagartig unter Druecken von bis zu 10'000 bar und richten an Schiffschrauben unter Umsdtaenden betraechtliche Schaeden an. In Luft gibt es Kavitation aber meines Wissens nicht.
Kondensstreifen (http://de.wikipedia.org/wiki/Kondensstreifen) entstehen hingegen nicht durch Unterdruck sondern durch die extreme niedrige Faehigkeit der Luft in grossen Hoehen Wasser zu speichern in Kombination mit der Verbrennung von Kerosin zu CO2 und eben Wasser. Das ueberschuessige Wasser aus der Verbrennung kondensiert dann zu besagten Streifen. Zusaetzlich agieren die Russpartikel als Keimzellen an denen zusaetzliches Wasser aus der Atmosphaere kondensiert, was den Effekt verstaerkt.
Gruesse
AGD
Des Foto hat keinen Seltenheitswert ;) Ich hab mich längere Zeit in nem Flugzeugforum rumgetrieben, da hat man diesen Effekt auf fast allen Fotos mit laufenden Proplellern.
Das stimmt definitiv nicht, ich habe weit über 100 Fotos von Flugzeugen mit laufendem Propeller "geschossen", der Kondensationseffekt ist aber nur auf den beiden gezeigten Fotos zu sehen.
MfG wave
Unter den enstprechenden physikalischen Randbedingungen tritt das Phaenomen sicherlich immer auf. Ob diese Randbedinungen nun haeufig oder selten zusammentreffen kann jeder selber beurteilen:
1. Hohe Luftfeuchtigkeit bei niedrigen Temperaturen.
2. Niedrige Propellerdrehzahl (Aufgrund Belichtungszeit und Bewegungsunschaerfe im dargestellten Beispiel ca. 600 Umin) Bei hoeheren Drehzahlen springt die Stroemung von laminar zu turbulent um wobei de Kondensationsnester zerstoert werden.
3. Entsprechend kurze Belichtungszeiten damit das Phaenomen nicht verschwimmt. (Dies ist wiederum bei nasskaltem Wetter selten)
Einen schoenen Film der transsonische Prandtl-Glauert Kondensation an einer F-14 beim Eintritt in den Ueberschall zeigt gibt es uebrigens hier (http://www.fluidmech.net/gallery/conden/f14.mpeg).
Gruesse
AGD