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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Tiefenschärfe minimal


Oldie-Knipser
09.01.2006, 00:47
Hallo,

bin Neuling mit der D7, habe sie mir gekauft, weil ich schon eine analoge Minolta mit zwei Sigma-Objektiven ( 70-300, 1:4-5.6 APO Macro und 28-70, 1:2.8) habe. Die Objektive funktionieren auch, was mir aber aufgefallen ist: Tiefenschärfebereich ist sehr kurz, d.h. bei einem formatfüllenden Portrait sind die Augen scharf, die Nase überhaupt nicht. Das sieht manchmal ganz gut aus, aber ab und zu hätte ich auch mal ein komplett scharfes Gesicht. Vermute, es liegt an den nicht für digitale Fotografie gemachten Objektiven, stimmt´s?

U.Schaffmeister
09.01.2006, 00:53
Nein, es liegt nicht an den Objektiven sondern an der verwendeten Blende.
Um mit 85 mm einen Kopf formatfüllend scharf zu bekommen darf es schon f8 sein.
Zudem mußt du bedenken das du gegenüber dem Vollformat eine Ausschnittsvergrößerung (Crop 1,5) machst.

hansauweiler
09.01.2006, 00:57
Hallo Oldie Knipser !
Das kann ich mir nicht vorstellen.
Ich glaube, daß es daran liegt, das auf Grund des kleineren "Filmformats"
CCD Größe zu KB Film (Cropfaktor) Du mit einer längeren scheinbaren Brennweite (Bildwinkel) arbeitest wie gewohnt.
Gruß HANS

HolgerB
09.01.2006, 00:58
Eigentlich besteht der Unterschied zwischen expliziten "Digital-Objektiven", soweit ich weiß, nur in der anderen Vergütung der Hinterlinse, wodurch Reflexionen an der Oberfläche des Sensors, die im Gegensatz zum Filmmaterial viel stärker spiegelt, vermieden werden. Es geht aber bis auf wenige Ausnahmen auch ohne (ich besitze nur drei Digital-Objektive, aber alle anderen funktionieren genauso).

Der kleinere Sensor der D7D/D5D sollte eigentlich bei gleichem Bildausschitt die Schärfentiefe erhöhen statt erniedrigen (man korrigiere mich bitte, wenn ich hier falsch liege). In jedem Fall sollte großzügiges Abblenden die gewünschte Schärfentiefe bewirken.

Just my $0.02. :-)

Schöne Grüße, Holger

Oldie-Knipser
09.01.2006, 09:12
Vielen Dank für die Antworten! Da bin ich ja beruhigt, dass es nicht an den Objektiven liegt. Klar, ich habe natürlich bei den schlechten Lichtverhältnissen im November/Dezember hauptsächlich mit Blende 2.8 fotografiert, um ohne Blitz auszukommen.

Man
09.01.2006, 13:33
Tiefenschärfe ist meines Wissens ausschließlich von der (tatsächlichen) Brennweite und der Blende abhängig. Je höher die tatsächliche Brennweite und je größer die Blende (je kleiner die Blendenzahl), um so geringer ist die Tiefenschärfe.

Der kleinere Sensor einer D7D im Vergleich zum Kleinbild (KB) bedeutet lediglich, dass nur ein Teil des Bildkreises des Objektivs genutzt wird = nur ein Ausschnitt.
Das Bild eines 50mm Objektivs hat an der D7D den Bildinhalt (Motiv) wie ein mit 75mm aufgenommenes Bild auf KB.
Die Tiefenschärfe des D7D-Bildes wäre hier (wenn das identische Motiv formatfüllend aufgenommen würde) bei gleicher Blende höher als bei KB, da für D7D 50mm und für KB 75mm genutzt worden wäre.
Wird sowohl D7d als auch KB mit 50mm fotografiert, ist die Tiefenschärfe (natürlich immer bei gleicher Blende) identisch - der Bildinhalt aber nicht.

viele Grüße
Manfred

Photopeter
09.01.2006, 13:41
HolgerB hat Recht. Die Tiefenschärfe ist bei den Digitalen (Crop-) SLR größer als bei analogen SLR, bei gleichem Bildausschnitt und Blende, da man (vereinfacht und nicht ganz korrekt, aber näherungsweise gut beschreibend) dann ja mit kürzerer realer Brennweite fotografiert..

Bei gleicher realer Brennweite, also bei einem dann engeren Bildausschnitt hat man an der DSLR weniger Tiefenschärfe als an einer analogen SLR, die dabei einen weiteren Bildwinkel hat. Das ist das was Hans meinte, und ist auch richtig. Sofern man hinterher die entstehenden Fotos auf die selbe Größe vergrößert, also etwa 20x30cm. Und nicht das DSLR Bild um den Crop Faktor kleiner lässt, es aber aus der gleichen Entfernung betrachtet. Dann, aber nur dann hätten beide Bilder die gleiche Tiefenschärfe. Die Tiefenschärfe hängt alo nicht nur von der Blende und Brennweite ab, sondern von der Blende, der Brennweite und der Vergrößerung und dem Betrachtungsabstand und... Wenn man das genau betrachtet, spielen viele Faktoren eine Rolle, wovon die Blende am variablesten ist und deswegen als Haupt- Kriterium dient.

Es sind also unterschiedliche Herangehensweisen, die zu diesen scheinbar wiedersprüchlichen Aussagen führen. Aber es ergibt ja auch unterschiedliche Bilder. (Einmal mit mehr "Tele" und einmal mit Crop- Bild).

Die Lösung ist aber, wie schon erwähnt, in jedem Fall die gleiche: stärker abblenden.