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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Handbelichtungsmesser? - Erfahrungen gesucht!


blondl
09.12.2003, 15:29
Hallo Leute,

ich möchte mir einen Handbelichtungsmesser zulegen (Minolta FlashMeter VI) und würde ihm zunächst mal im "Heimstudio", das aus 2 Baustrahlern mit Konversionsfolie besteht, benutzen wollen. In erster Linie gehts um Portraits und sonstige typische Studioaufnahmen (Baby, Familie, Oma und was sonst noch übriggeblieben ist).
Hat jemand von euch zufällig dieses Teil von Minolta oder sonst Erfahrungen mit anderen Handbelichtungsmessern?
Mir wurde gesagt, das z.B. die digitalen Kameras und deren ISO-Wert nicht unmittelbar den der Filme entsprechen...(dig. Iso 100=analog Iso 200 o.ä.) Ist dem wirklich so, oder ist es Bullshit. Wenn doch, gibts da Korrekturen im Handbelichtungsmesser dafür? Wie sieht es mit der Übertragung der Gradation des herkömmlichen Films aus? Werden die auch in Belichtungsmesser übertragen? Was ist mit den Belichtungsspielräumen? Sind die gleich? Wenn ja bleiben die auch in den Extrembereichen kontrollierbar und linear?

Und das alles nur weil ich mir das "Herumgefuchtel" mit der Kamera vor den Gesichtern der Motive mit der Spotmessung

Ich weiß das es ganz viele Fragen auf einmal sind, aber vielleicht weiß der eine oder andere von euch wenigsten auf eine Frage eine Antwort.
Ich wäre euch wirklich dankbar dafür!

Klaus Bratz
09.12.2003, 16:54
Hallo,
ich benutze seit Jahrzehnten den Lunasix F von Gossen, falls nötig mit Spot-Aufsatz (7,5° und 15°).

- Lichtmessung, Objektmessung, Spotmessung, Blitzmessung, Kontrastmessung (Anselm Adams Zonensystem).
- Zeiten von 8h bis 1/4000"
- Blenden von f 1/0.7 bis f 1/128
- Iso 0,8 bis 100.000
- Korrekturen von +6 bis -6 EV
Die Bedienung ist einfach und einsichtig.

Zu deinen anderen Fragen möchte ich (noch) nichts sagen, weil ich DigiNeuling bin.

Gruß
Klaus

enjoy
09.12.2003, 17:12
@blondl

welch ein zufall! seit gestern schlage ich mich exakt mit den selben fragen rum, weil ich bei meinem ersten shooting auch nicht so richtig klar gekommen bin mit der belichtungsmessung meiner 7i. überlege deshalb auch ob es sinnvoll ist, mir so ein teil zu zulegen. bin gespannt auf die meinungen der alten hasen hier im forum...

andys
09.12.2003, 18:22
Hallo Leute,

ich möchte mir einen Handbelichtungsmesser zulegen (Minolta FlashMeter VI) und würde ihm zunächst mal im "Heimstudio", das aus 2 Baustrahlern mit Konversionsfolie besteht, benutzen wollen. In erster Linie gehts um Portraits und sonstige typische Studioaufnahmen (Baby, Familie, Oma und was sonst noch übriggeblieben ist).
Hat jemand von euch zufällig dieses Teil von Minolta oder sonst Erfahrungen mit anderen Handbelichtungsmessern?
Mir wurde gesagt, das z.B. die digitalen Kameras und deren ISO-Wert nicht unmittelbar den der Filme entsprechen...(dig. Iso 100=analog Iso 200 o.ä.) Ist dem wirklich so, oder ist es Bullshit. Wenn doch, gibts da Korrekturen im Handbelichtungsmesser dafür? Wie sieht es mit der Übertragung der Gradation des herkömmlichen Films aus? Werden die auch in Belichtungsmesser übertragen? Was ist mit den Belichtungsspielräumen? Sind die gleich? Wenn ja bleiben die auch in den Extrembereichen kontrollierbar und linear?

Und das alles nur weil ich mir das "Herumgefuchtel" mit der Kamera vor den Gesichtern der Motive mit der Spotmessung

Ich weiß das es ganz viele Fragen auf einmal sind, aber vielleicht weiß der eine oder andere von euch wenigsten auf eine Frage eine Antwort.
Ich wäre euch wirklich dankbar dafür!

ich bin Besitzer von Mastersix und Lunasix.Iin der der digitalen Fotografie sehe ich nicht ganz den Sinn von so einem Belichtungsmesser. Digital sehe ich das Ergebnis sofort. Handbelichtungsmesser erfordern Erfahrung.

Andys

blondl
09.12.2003, 19:02
Hallo Klaus,

danke für deine Infos. Hast du schon probiert wie gut die Übereinstimmung mit den Werten der Digitalkamera ist? Ich hatte die möglichkeit ein wenig zu "spielen" mit einem Gossen, aber die Wert haben tlw. überhaupt nicht übereingestimmt und teilweise waren sie exakt die Selben...


Hi enjoy,

in der (grauen) Theorie kenne ich ja die Antworten, nur die Praxistests haben ein sehr durchmischtes Ergebnis gebracht, deswegen bin ich ja auf der Suche nach Praxiserfahrungen. Meine "Aufgabenstellung" bezieht sich nicht nur auf die Dimage, sondern auch auf DSLRs


Hey Andys,

Sinn macht das Ganze, für mich zumindest, schon. Du siehst zwar das Ergebnis sofort, aber in Vergleich zu einem "echten" Bildschirm in mieser Qualität. Die Beurteilung des Helligkeitsverlaufs ist so nur sehr schwer möglich und noch dazu Blickwinkelabhängig. Auh wenn man bedenkt das ein Pixel im EVF bei der A1 mehr als 21 Pixel im tatsächlich Bild entspricht und am großen Display sogar mehr als 42 Pixel interpoliert werden müssen um auf ein Pixel reduziert zu werden. Mir gehts eben in erster Line eben um diese Verläufe der Helligkeit quer übers Motiv. Und auch darum das ich nicht mit der Kamera und deren Spotmessung dem Motiv im Gesicht hin und herfahren muß um alle relevanten Messpunkte abzudecken. Digital verlockt einfach zum probieren solange bis es paßt, aber das begründet, meiner Meinung nach, kein Wissen und führt dazu beim nächsten Motiv wieder zum probieren. Und Erfahrung ist doch nix schlechtes, ich will die Erfahrung machen um zu lernen was dahintersteckt und aber auch die Erfahrung von anderen zu hören um Anfängerfehler gleich auszuschließen.
Die Fragen die ich aufgeführt habe sind rein interessenshalber um zu verstehen was digital anders läuft, wenn überhaupt, als analog.

Photopeter
09.12.2003, 20:08
Ich habe (noch immer) einen Gossen Lunasix. Allerdings noch aus der Analogzeit. Seit dem ich digital fotografiere, benutze ich ihn nicht mehr auch nicht bei meinen Studioblitzfotos, die ja komplett manuell eingestellt werden müssen. Es ist immer genauer, das Histogramm und ein Probefoto auf dem PC (der natürlich im Studio steht) anzuschauen als eine Messung (Siehe Polaroid Rückteile für analoge Studiokameras).
Am Anfang hatte ich ihn noch ein paar Mal benutzt (Fuji S1) Da waren die Abweichungen zwischen dem Beli- Messer und der Kamera sehr gering (vernachlässigbar) Trotzdem ist es einfach bequemer, mal eben abzudrücken und dann in Ruhe das Ergebnis zu beurteilen. Ich empfinde einen solchen Belichtungsmesser im Digitalzeitalter eher für Geldverschwendung.
Aber, wenn du das Geld über hast, es wirkt äußerst professionell, mit einem großen Handbelichtungsmesser zu hantieren. ;)

Klaus Bratz
09.12.2003, 20:13
@ blondl
... hab eben mal auf die Schnelle bei ISO 100 unter diffusem Lampenlicht Graukarte und Weißkarton ausgemessen:

Beide Reihen ergeben gleiche Abweichungen!
wenn A1=1
fordert der Lunasix 3 eine 2/3 Blende knappere Belichtung
und der LunasixF eine ganze Blende knappere Belichtung

Das mit aller Vorsicht. Ich werde das bei Tageslicht wiederholen.
Es war jedoch schon an anderer Stelle zu lesen, daß die A1 reichlich belichtet.
Zitat aus c't 24, S. 128: [...] eine halbe Blende [...] nach unten liefert dann bessere Kontraste.

Klaus Bratz
09.12.2003, 20:27
@ Photopeter
Mindestens im Studio/im Archiv/bei Repros usw. sehe ich das genau so.

Ich benutze die Capture-Software, da hat man direkt und ohne Karten-ReinRaus das Probebild auf dem Dimage-Viewer-Schirm und kann Gesamteindruck und Histogramm blitzschnell begutachten.
Und auch die Spot-und Kontrastmessung ist, wenn die Cam auf dem Stativ steht, sehr bequem. Man fährt den Meßpunkt mit dem Cursor schnell zu den entscheidenden Bildpartien.

Den Hanbelichtungsmesser benutze ich im Freien allerding doch noch ab und zu bei sehr großen Kontrasten.

blondl
09.12.2003, 20:54
Hallo Photopeter,

darf ich dich so verstehen das du "das Licht und die Belichtung" schon im Gefühl hast und deswegen keinen Beli mehr nimmst? Ich hab das Problem einfach noch das ich die Lichtmenge nicht abschätzen kann, die mir die für den Belichungsspielraum (5 oder mehr Blendstufen) zur Verfügung stehen und so dachte ich mir einfach mal (mehrfach) messen und gut ist. Dazu kommt bei mir noch, daß ich (noch) nicht die geringste Ahnung von Lichtführung habe, was das Schätzen der Lichtmenge auch nicht gerade vereinfacht.

Hi Klaus,

danke für deine schnelle "Probemessung". Wenn ich deine und Photopeters Messungen mal zusammenfasse, kann man sagen das die Genaugikeit der Messung kameraspezifisch ist (paßt bzw. 2/3). Leider habe ich es verabsäumt bei der Gelgenheit die ich hatte die D7 und 10D "gegenzumessen" mit dem Beli. Ich werd mir wohl die Software zur Canon auch installieren und schauen was machbar ist.
Darf ich fragen, ob du für Portaits(serien) die Kamera auf einem Staiv nutzt? Meine Erfahrungen sind so, das ich eher mit der Kamera in der Hand "herumlaufe", während sich das Motiv bewegt.


Ich habe bisher nicht erwähnt das es mir (natürlich) auch um den Lichtaufbau bzw. -führung geht. Und das stelle ich mir dann wirklich so richtig langwierig vor wenn ich mit Probebildern arbeite und nach jeder Veränderung einmal schaun muß was es jetzt wieder bewirkt hat.

Wenn ich dann auch noch mit Negern und Aufhellern anfange, befürchte ich einfach das das Ganz extrem zeitaufwendig wird mit Probebild, PC, Beurteilung, Lichtanordnung verändern, nächste Probebild, usw. So dachte ich mir halt, einfach aufbauen, beleuchten, messen auf Belichtungsspielraum/Kontrastumfang, verändern und neu messen.
Aber vielleicht stelle ich mir das zu einfach (oder zu komplex) vor.
Wie seht ihr das unter diesen Voraussetzungen?

Photopeter
09.12.2003, 21:38
Jein. Ich kann zwar inzwischen das Licht gut einschätzen, aber ich kontrolliere trotzdem immer per Probeaufname, ob alles passt. Auf so einem Foto sieht man einfach viel mehr als im Sucher. Wenn man seine "Pappenheimer" kennt, liegt man selten mehr als eine Blende neben der passenden Belichtung. Z.B. hat bei dem Workshop in Duisburg bei mir die Belichtung gleich beim ersten Schuß genau gepasst, obwohl es sich ja nicht um meine Anlage handelt. Als Richtwert bei Studioblitz kann man erst mal Blende 8 nehmen(ISO 100), passt fast immer, warum weiß ich allerdings nicht wirklich.

Also, Neger oder Aufheller beeinflussen die "richtige" Belichtung nicht, sondern nur die Beleuchtung (Großer Unterschied ;) ). Für die Lichtmenge ist (normalerweise) nur das Hauptlicht zuständig. Die anderen Lichtquellen oder Reflektoren dienen nur zur gezielten Veränderung der Kontraste (Schatten) oder um bestimmte Effekte zu erreichen. Mit ganz viel Übung kann man sowas ausmessen. Doch gerade am Anfang kommt man um das Probieren nicht rum. Zeitaufwendig ist das schon, doch normalerweise braucht man das nur einmal zu erarbeiten. Um das ausmessen zu können erfordert es meiner Ansicht nach mehr Übung als das Abschätzen insgesammt.

Für den Anfang setze erst mal nur das Hauptlicht und teste dann die Belichtung (Blende) ein. Wenn du danach Aufheller oder Neger setzt, sollte sich die Grundbelichtung eigentlich nicht oder zumindest nicht viel ändern. Um die Lichtwirkung zu beurteilen, kommst du aber um Probefotos nicht herum. Einer der größten Vorteile bei der Digitalfotografie ist es natürlich, das man sowas gleich sieht. Ich habe seinerzeit viele Wochen benötigt, um das Licht so zu haben, wie ich es wollte. Heute kann man das bequem an einem Tag erledigen.

enjoy
10.12.2003, 12:26
da klinke ich mich noch mal ein. folgendes problem, welches hier eventuell mit hineinfällt:

vor einigen wochen hatte ich hier schon einmal ein problem angesprochen, was mir bei einer serie von produktaufnahmen aufgefallen war. der EVF meiner 7i zeigte ein korrekte belichtetes bild, aber später auf dem rechner stellte ich fest, dass viele bilder deutlich unterbelichtet waren. damals wurde ich hier gebeten, die situation nachzustellen und bilder zu posten. leider gelang mir dies nicht, denn beim 2. versuch (allerdings mit anderen produkten) funktionierte alles einwandfrei - EVF und eigentliches bild waren identisch.

vor einer woche hatte ich dann mein erstes shooting mit einem model, welches ich zusammen mit einem befreundeten fotografen machte, der übrigens eine sony 717 nutzte. bei der durchsicht der bilder nach dem shooting am pc, stellte ich den selben effekt fest. viele bilder waren stark unterbelichtet, was vorher im EVF nicht zu sehen war. bei der analyse bemerkte ich, dass es immer dann der fall war, wenn das model vor einer sehr hellen wand stand - also haut und kleidung deutlich dunkler als der hintergrund waren und die hellen flächen im bild dominierten. je ausgewogener das verhältnis dunkler und heller bildanteile ist, um so mehr stimmen sucherbild und endergebnis überein.

eventuell gleicht ja das sucherbild solche kontrastunterschiede aus und weicht somit vom real geschossenen bild ab. ob das so ist kann ich nicht sagen. fakt ist, dass ich mich in derartigen situationen nicht auf das sucherbild verlassen kann und deutlich mehr belichten muss. daher meine idee, mit einem hand-beli-messer eventuell korrektere werte zu erhalten.

übrigens, habe ich mir auch die bilder meines kollegen angesehen, die bei gleichen lichtverhältnissen und kameraeinstellungen deutlich korrekter belichtet waren...

Klaus Bratz
10.12.2003, 13:53
@ blondl
nein, Portraits mache ich aus der Hand!

Nachtrag: Messungen nun bei Tageslicht

Beide Reihen ergeben wieder fast gleiche Abweichungen!
wenn A1=1
fordert der Lunasix 3 eine 1/3 Blende knappere Belichtung
und der LunasixF eine 2/3 Blenden knappere Belichtung


@ enjoy
Deine geschilderte Situation ist typisch für Fehlbelichtungen. Bei einer Mehrfeld-Integralmessung geht der weiße Hintergrund zu einem viel zu großen Anteil in die Messung ein, dadurch wird die Gesamtbelichtung runtergezogen. Bei hellem Modell vor schwarzem Hintergund bekämest du überbelichtete Aufnahmen. Ausweg: eine Nah- oder Spotmessung auf die "bildwichtigen Teile" etwa das Gesicht oder bei Modeaufnahmen vielleicht auf die Bluse.
Die Spotmessung kann man sowohl mit der Kamera als auch mit einem Handbelichtungsmesser machen. Das Problem ist nicht so sehr das Meßgerät, sondern das Wissen um die Zusammenhänge, was ein Belichtungsmesser mißt und wie das zu interpretieren ist.

Automatische Messungen gehen davon aus, daß Hell und Dunkel im Motiv gleichmäßig verteilt sind - dieser Meßwert ergibt ein Bild, in dem alle Bildbestandteile zusammen ein mittleres Grau ergeben (Farben lasse ich mal beiseite!) - ob das dem Fotografen so paßt oder nicht. Insofern sind deine mißlungenen Aufnahmen eigentlich korrekt belichtet gewesen. Die große weiße Fläche hat sich zum Hellgrauen hin verzogen, und das Produkt ist zu dunkel geworden. Ich bin ziemlich sicher, daß der Mittelwert ein mittleres Grau ergeben würde.

Typische schwierige Fälle:
- Schornsteifeger im Schnee
- weiße Braut vor schwarzer Kirchentür
- extrem: Rabe vor dunkler Wand usw.

Gruß
Klaus

Photopeter
10.12.2003, 14:03
Ja, bei solchen "Studiosituationen" ändert sich doch normalerweise das Licht während den Fotos nicht. Deswegen sollte man da manuell belichten. Dann treten solche Probleme erst gar nicht auf.

enjoy
10.12.2003, 14:18
hallo klaus,

danke für deine umfangreiche antwort. die von dir geschilderten tatsachen sind mir wohl bekann und fliessen auch bei meiner arbeit mit ein. das problem war nicht die eigentliche fehlbelichtung! das problem ist die unterschiedliche darstellung zwischen EVF und dem realen bild. mein EVF ist auf die unterste helligkeitsstufe gestellt. trotzdem ist der helligkeitsunterschied zwischen dem sucher und den realen belichtungswerten enorm - allerdings nur in den oben geschilderten situationen. da ich mich bei den belichtungseinstellungen zu 100% am sucher orientiere, erhalte ich bei solchen verhältnissen unterbelichtete bilder. da ich mich also nicht auf den sucher verlassen kann, dachte ich an die verwendung eines hand-beli-messers.

enjoy
10.12.2003, 14:21
Ja, bei solchen "Studiosituationen" ändert sich doch normalerweise das Licht während den Fotos nicht. Deswegen sollte man da manuell belichten. Dann treten solche Probleme erst gar nicht auf.

doch, in diesem speziellen fall hat sich das licht laufend verändert, da zwei 2x3meter grosse fenster da waren und das tageslich sich aufgrund der wechselhaften witterung laufend änderte.

blondl
10.12.2003, 15:19
@enjoy

als ich dein posting las, dacht ich ursprünglich auch erst an eine Integral bzw. Matrixmessung. Aber das mit den Fenster hat mir zu denken gegeben, und ich kam auf die Idee ob es nicht vielleicht Fehllicht in Form Streulicht sein könnte. Deinen Ansatz zur Problemlösung würde ich für wechselnde Lichtverhältnisse nicht weiterverfolgen, sonst bist du ja nur mehr am messen und nicht mehr am foten. Eine schnelle und brauchbare alternative wäre wahrscheinlich eine Graukarte (zb. http://www.fotowand.de/fwtc-mai.shtml ) die im gleichen Licht wie das Motiv schnell mit der Kamera angemessen werden kann. Einfach in die winkelhalbierende zwischen Hauptlicht und Kamera halten, eigentlich senkrecht dazu. Wenn du aber Differnzen messen willst (zb. starkes seitl. Licht am Kopf und die Unterschiede zw. links und rechts) wirst du nicht wirklich um einen HBM herumkommen.
Ich glaube ich habe von dem Phänomen der Differenz zw. EVF und Bild im alten Forum gelesen, und damals war die Meinung das es u.U. an der Darstellung von 21 Bildpixeln auf einem EVF-Pixel liegt. Da mögen aber bitte berufenere dazu ihre Meinung äußern...

@Klaus
Danke nochmals für deine Vergleichsmessungen. Das heißt also das die A1 etwas zu fett belichtet. Dadurch wird wahrscheinlich erreicht das das *Unwort des Forums* geringer ausfällt.

@photopeter
Das klingt nach einer herausfordernten Aufgabe. Schätzen und Messen lernen! Ich habe eigentlich nur die Idee wie das Bild aussehen soll im Kopf und keine Ahnung wie ich hin kommen kann. Ich freu mich schon auf das Spiel mit dem Licht.



Weiß eigentlich wer wie groß der Öffnungswinkel bei der Spotmessung mit der Dimage 7/i/Hi/A1 ist? In der Anleitung habe ich nichts dazu gefunden.

enjoy
10.12.2003, 15:33
@ blondl
danke für den guten link! dann werde ich das wohl mal mit graukarte probieren und mich dann auf die spot-belichtung verlassen, statt auf die optische beurteilung des sucherbildes.

Photopeter
10.12.2003, 16:33
@ blondl
"try and error" ist immer noch die beste Methode, etwas zu lernen, Alle Theorie nutzt nichts, wenn man sie nicht in die Praxis umsetzt (umsetzen kann). Und fotografieren hat auch immer etwas mit lernen zu tun. Egal wie lange und gut man schon fotografiert. Und mal ganz ehrlich, wenn man so ein Problem alleine geknackt hat, das ist doch ein saugutes Gefühl, oder?

blondl
10.12.2003, 18:07
@photopeter
Am schönsten ist es immer noch selbst zu lernen und Nüsse zu knacken, wenn einem hier im Forum geholfen wird... ;-) Danke euch allen.

@enjoy
Die Lösung mit der Graukarte ist billiger und wenn sie nicht funktioniert sind dann halt nur 10 EUR (glaub ich) in den Sand gesetzt

TorstenG
10.12.2003, 19:18
Hallo!

Eine Taschengraukarte (10x12cm) kostet bei Fotoversand Brenner (http://www.fotobrenner.de/) 3,00 Euro, alternativ gibt es auch andere, am besten nach "Graukarte" suchen. Vor Ort ist die Suche nach einer Graukarte ja ziemlich entmutigend, keiner hat sie mehr ("Können wir bestellen, aber das dauert bestimmt 12 Wochen ..." :shock: )

Alex
11.12.2003, 00:36
Mir wurde gesagt, das z.B. die digitalen Kameras und deren ISO-Wert nicht unmittelbar den der Filme entsprechen...(dig. Iso 100=analog Iso 200 o.ä.) Ist dem wirklich so, oder ist es Bullshit. Wenn doch, gibts da Korrekturen im Handbelichtungsmesser dafür?

Hallo Robert,

in meinem Schrank liegt noch immer mein guter alter Lunasix von Gossen, den ich immer wieder einmal liebevoll in die Hand nehme, denn er hat mir sehr gute Dienste geleistet. Allerdings habe ich damals bestimmt ein halbes Jahr gebraucht, bis ich so richtig mit ihm warm wurde - da gehört halt eine menge Übung und Erfahrung dazu.

Zu Deiner Frage nach den Entsprechungen der ISO-Werte:

Jede Kamera bzw. Belichtungsmesser misst anders! Und jeder Film hat eine Empfindlichkeit, die mehr oder weniger, und zwar nach oben oder unten, vom aufgedruckten Wert abweicht.

Wenn man es genau nehmen wollte, mußte man also jede Kombination Kamera/Film erneut ausmessen und den Belichtingsmesser entsprechend eichen. Das ist übrigens einer der Gründe, weshalb Profis sich immer einen möglichst großen Posten von Filmen mit der gleichen Emulsionsnummer auf Lager legen - der andere ist Farbtreue.

Heute, mit digital, haben wir es da viel einfacher: Die Abweichung der Kamera ist schnell ermittelt und wird sich nicht mehr ändern und die Speicherkarte kennt keinen ISO-Wert. Der Bildprozessor verarbeitet Farben auf konstante Weise. Und das beste: Wir verfügen über eine ausgezeichnete eingebaute Spotmessung!

Wozu also noch einen Handbelichtungsmesser?

Spotmessung ist gefährlich in der Hand des Ungeübten aber ein großartiges Werkzeug, wenn man sich einmal richtig mit ihr vertraut gemacht hat!

Und das wäre denn auch mein Rat an Dich ...

Viel Erfolg,

Alex

blondl
11.12.2003, 07:06
Hi Alex,

danke für deinen Erfahrungen und Wissen! Es scheint so als hätte ich ein lange Zeit mit lernen und probieren vor mir. Zur Spotmessung habe ich noch eine Frage, und zwar weißt du wie groß der Öffnungswinkel bei der Dimage ist? Der müsste sogar bei jeder Brennweite unterschiedlich sein und der gemessene Wert sichdeutlich Unterscheiden bei zb. 200mm und 28mm. Das ist der Grund warum ich die interne Spotmessung eher nicht benutzen will, vor allem in Hinblick auf Objektive an eine DSLR mit BW von 12 bis 500mm...
Und, wie ermittle ich den überhaupt die Abweichung der Kamera vom Belichtungsmesser in allen möglichen Situationen (also nicht nur auf schwarz und weiß bzw. Graukarte gemessen)?

Klaus Bratz
11.12.2003, 07:41
Hallo blondl,
ich weiß den Meßwinkel auch nicht,
aber du kannst mal folgendes versuchen:
such dir zwei benachbarte Flächen Schwarz und Weiß und wandere mit dem Meßkreis, der ja im Sucher sichtbar ist, von einem Feld in das andere und beobachte dabei die Anzeigen. Dann wirst du merken, wie weit oder eng der Meßwinkel ist.
Natürlich wirkt die Verlängerung der Brennweite wie eine Verengung des Meßwinkels. Mit 200 mm hast du ein Präzisionsinstument für kleine Bereiche. Aber Vorsicht! Siehe Alex!

Dat Ei
11.12.2003, 08:06
Heute, mit digital, haben wir es da viel einfacher: Die Abweichung der Kamera ist schnell ermittelt und wird sich nicht mehr ändern und die Speicherkarte kennt keinen ISO-Wert.

Hey Alex,

sorry, wenn ich Dir widerspreche, aber laut den Ausführungen von Dalibor (http://www.dalibor.cz/minolta/iso.htm) variiert die Dimage z.B. trotz händisch gesetzter ISO-Einstellung den effektiven ISO-Wert. Das macht den Prozeß wenig kalkulierbar und führt die "Eichung" ad absurdum.

Dat Ei

Klaus Bratz
11.12.2003, 10:18
Hallo Dat Ei,
dein Link war für mich doch ein ziemlicher Hammer. Kann man sich denn auf gar nichts mehr verlassen?
Vielleicht bleibt dann für definierte Werte nur noch die Einstellung "M fixed", die ja in der Tabelle fehlt.

Gruß
Klaus

Alex
11.12.2003, 10:53
@blondl:

Jetzt hast Du mich doch glatt an's Messen gebracht ... :lol:
Also: Ich habe meinen Peilkompass herausgekramt (ziemlich gutes Gerät, mißt auf o,5° genau) und am Fenster auf ein Stativ montiert. Damit habe ich dann die horizontalen Begrenzungen des Messkreises gepeilt, so wie ich sie im Sucher meiner D7Hi sehe. Ergebnis:

Brennweite 28 mm: Meßwinkel 9°

Brennweite 200 mm: Meßwinkel 1°

Heißt für mich: In Extremfällen kann ich doch glatt, wenn ich 200 mm als Meßbrennweite benutze und den Wert einfriere, mit einer Messung arbeiten, wie ich sie sonst nur von wirklich sehr guten (und entsprechend teuren) Handbelichtingsmessern erwarten könnte.

Was das Eichen der Kamera betrifft: Man könnte natürlich eine Graukarte (formatfüllend) messen, dann eine Belichtingsreihe aufnehmen und schließlich anhand der Ergebnisse ermittlen, um wieviel die Aufnahmedaten des optimalen Bildes vom ursprünglichen Meßwert abweichen. Aber: Wie soll man das beurteilen, wenn einem noch zusätzliche Parameter wie Monitor- bzw. Druckerkalibrierung ins Spiel kommen? Ich glaube, das hat wirklich nur Sinn, wenn man mit einem professionellen Farbmanagement in einer genau definierten und konstanten Umgebung arbeitet ...


@Dat Ei:

Danke für den Link! Hab' mal kurz reingesehen und sofort festgestellt, daß mich das wieder Stunden kosten wird ... :roll: :D

Du hast natürlich Recht und wenn man den Dingen derart auf den Zahn fühlt, können vorher scheinbar klare Zusammenhänge plötzlich zu Fallstricken werden.

Nach zunächst flüchtiger Betrachtung neige ich zu der Meinung einiger, die glauben, daß die Kamera ihren eigenen Ausweg aus der doch recht groben Abstufung von Blenden- und Zeitwerten sucht, indem sie stufenlos mit dem ISO-Wert jongliert.

Gleichzeitig bin ich mir aber nicht sicher, ob diese Abstufungen nicht lediglich Anzeigewerte sind (so wie ja auch die Entfernung) und intern das Ganze doch wieder stufenlos gehandhabt wird. Auch das hat einiges für sich ...

Rätsel über Rätsel! Aber vielleicht hilft mir Dein Link da weiter, muß mich nur mal richtig reinhängen.

Nochmals danke!

Alex

Dat Ei
11.12.2003, 11:03
Nix zu danken - Links sind kostenlos... :lol:
Der Ansatz, daß durch die variable ISO-Einstellung die groben Einstellungen von Blende und Zeit in Richtung Bildqualität optimiert werden, scheint mir auch plausibel. Wenn man aber Phils Test bei dpreview Glauben schenken darf, dann geht auch die A1 mit einer höheren ISO-Einstellung ans Werk, als man ihr eigentlich vorgegeben hat. Dabei hat die A1 eine deutlich feinere Abstufung der Blenden- und Zeitwerte.

Dat Ei

blondl
11.12.2003, 11:20
Hi Alex,

das wollt ich doch nun wirklich nicht (das mit dem messen) ;-) , aber danke dafür!!!
Das heißt erst ab 200mm kann man von einer echten Spotmessenung sprechen, bei 28mm eher von einer Zentralmessung.

Zur Eichung, dein Ansatz geht schon ein Stück zu weit, oder ich habe mich missverständlich ausgedrückt. Ich meinte die Differenz zw. Kamera und HBM gemessenen Werten. Diese Werte sollten doch auch ohne Beteiligung von PC o.ä. Zeugs ermittelbar sein. Im Idealfall ist die Abweichung linear (Kam-HBM), "im Kopf" korregierbar und über alle Helligkeiten gleich (Blendreihe), sonst würde es schwierig werden den HBM mit Korrekturfaktoren zur Kam zu füttern, oder?

Alex
11.12.2003, 11:20
@Dat Ei:

Tja, ich bin gerade dabei, in Gedanken Analogien zu bilden.

Dalibor verweist da auf einen Link, in dem der mathematische Prozess diskutiert wird, den die Kamera auf die vom Bildsensor gelieferten Daten anwendet. Demnach besitzt wohl die Kamera - d.h. eigentlich der Sensor - eine reale Empfindlichkeit von ca. ISO 130, weil nur hier mit einem Faktor 1 gerechnet wird.

Analog dazu wäre demnach die Benutzung einer höheren ISO-Einstellung mit unserer früher gern geübten Praxis des gezielten Unterbelichtens und nachfolgend Überentwickelns (sog. "Pushen") zu vergleichen. Interessant, daß dabei jeweils ähnliche Nachteile entstehen: Filmkorn v/s Rauschen ...

Schade finde ich nur, daß es nicht möglich ist, diese Nennempfindlichkeit von ISO 130 gezielt zu verwenden, denn ich stelle mir vor, daß man damit den "mathematischen Schaden", der an der Bilddatei durch Umrechnen entsteht, minimieren könnte.

Alex