PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Zonenwahl - wozu ist das gut?


Anaxaboras
08.01.2006, 17:11
Wozu dient eigentlich die Einstellung "Zonenwahl" an meiner 7D? Die Anleitung (S. 93 und S. 99) gibt leider keine Hinweise, wie die "Zonenwahl" in der fotografischen Praxis funktioniert. Hilft etwa die Einstellung "High" unterbelichtete Aufnahmen bei schneereichen Motiven zu vermeiden?

John Doe
08.01.2006, 17:21
Hallo zusammen,

so ähnlich ist es. Im "Normalfall" versucht die Cam, ein Ausfressen der Lichter und ein Absaufen der Schatten zu vermeiden. In der Einstellung "High" wird allerdings den hellen Anteilen des Bildes der Mögliche Kontrastumfang zur Verfügung gestellt, so das sich diese Einstellung für Bilder eignet, die quasi nur aus hellen Bereichen bestehen, da Schatten hier extrem schnell "absaufen", also wird quasi "überbelichtet". In der "Low" Einstellung ist es genau umgekehrt, hier werden die dunkelen Stellen bevorzugt, wodurch natürlich dann die Lichter sehr schnell ausfressen. Daher ist dieses System hauptsächlich für High Key und Low Key Aufnahmen gedacht, für den "normalen Tagesbetrieb" ist es weniger geeignet.

Gruß Uwe

Anaxaboras
08.01.2006, 19:38
Bringt denn bei schwierigen Motiven die Zonenwahl überhaupt etwas? Wenn ich jetzt einen Rappen im Schnee fotografieren würde, würde ich die Cam auf Spotmessung umschalten und auf die bildwichtigen Partien belichten. Klar, wenn dann der Gaul mit dem Popo zur Sonne steht, werde ich seinen Kopf nur so aufnehmen können, dass die Lichter im Schnee ausfressen. Das werde ich aber mit der Zonenwahl auch nicht verhindern können - oder? Oder wird bei der Zonenwahl etwa der Dynamikumfang erweritert?

Kann vielleicht jemand die Begriffe Highkey und Lowkey einmal so erklären, dass sie auch für nicht-Profis verständlich sind?
Wäre echt klasse!

ManniC
08.01.2006, 19:47
Forums-Highkey (http://www.d7userforum.de/phpBB2/abc.php?letter=H)

Forums-Lowkey (http://www.d7userforum.de/phpBB2/abc.php?letter=L)

Wiki-Highkey (http://de.wikipedia.org/wiki/Highkey)

Wiki-Lowkey (http://de.wikipedia.org/wiki/Lowkey-Fotografie)

AGD
08.01.2006, 19:53
Belichtung ist nur Teil des Problems. Dein Rappen im Schnee wuerde grau aufgrund der Belichtungsautomatik. Spotmessung hilft nur falls Du eine Graue Partie findest. Manche benuetzen hier eine Graukarte oder aber einen Belichtungsmesser der direkt das Licht und nicht seine Reflektion an einer undefinierten Oberfleche misst.

High und Low Key Situationen sind in sofern besonders als das der Photograph bei der Entscheidung eine HK oder LK Aufnahme zu machen festlegt, dass sein Bild dominant aus hellen oder dunklen Bildelementen besteht. Ohne dieser Information versucht die Kamera einen Kompromiss zu finden, der dazu fuehrt, dass der Tonwertumfang des Bildes gestaucht wird wird. Das Resultat ist dann das feine Nuancen im relevanten Tonwertumfang nicht mehr abgebildet werden. Wenn Du Deinen Rappen im Schnee mit HK fotografierst wirst du eher jedes einzelne Haar erkennen koennen als bei Normaler Belichtung. Dies heisst nicht dass im normalfall ueberstrahlt wird, der digitale Wert zwischen zwei Bildpunkten ist nach wievor unterschiedlich und kleiner als die vollen 24 bit aber eben so dicht beieinander, dass das Auge den Unterschied nicht mehr sieht.

Bei HK wird zusaezlich um eine halbe Blende ueber und bei LK unterbelichtet. Dies mit dem Argument, dass das Menschliche Auge gegen den Hellen / Dunklen Hintergrund dann unter / ueberbelichtet und durch die Kompensation dem Vorgebeugt wird.

Gruesse

AGD

AGD
08.01.2006, 20:37
Ich koennte mir vorstellen, dass Minolta da zwei unterschiedliche Begriffe zusammenwuerfelt. Das System der Belchtungszonen wurde von Ansel Adams entwickelt und hilft dem Fotografen den Tonwertumfang waehrend Belichtung des Films und Ausbelichtung der Bilder festzulegen. Hierbei wird Papierhaerte und EV so angepasst, dass das der Fotograf festlegen kann in welcher Zone eine Bildpartie zu liegen kommt. Siehe hierzu: Wikipedia "The Zone System" (http://en.wikipedia.org/wiki/Zone_system)

High und Lowkey sind wie oben erwaehnt ja nun etwas anderes. Nach meiner -bis jetzt noch beschraenkten- Erfahrung ist das eher ein Rappenimschnee- oder katzeimkohlenkellerautomatik die durch Kontrast- Tonwert- und Belichtungskorrektur Das Bild in die richtige Zone holt, Rauschen minimisiert und feinere Details darstellt. Fuer ein echtes HK sollte mann wahrscheinlich HK einstellen und 1 EV ueberbelichten. Etwas mehr Produkt Docu seitens KM waehre hier sicher wuenschenswert.

Gruesse

AGD

Anaxaboras
08.01.2006, 23:24
OK, was High- bzw. Low-Key-Belichtung bedeutet, wird anschaulich bei Photographie online (http://www.photographie.de/workshops/ws_ae_highundlowkey_low_1.cfm) beschrieben. Sorry, aber die Bildbeispiele dort zeigen in meinen Augen einfach falsch belichtete Fotos (bei Low-Key sieht's aus wie in amerikanischen Spielfilmen, in denen einfach ein Blaufilter auf die Linse kommt und dann kräftig unterbelichtet wird, um eine Szene in der Nacht spielen zu lassen).

Dass mit HK bzw LK wohl eher Techniken zur "künstlerischen Verfremdung" einer Aufnahme beschrieben werden, habe ich nun verstanden. Was aber macht die 7D, wenn ich die "Zonenwahl" benutze? Einfach über- bzw. unterbelichten? Ich werd's wohl mal ausprobieren müssen.

AGD
09.01.2006, 04:54
Die Beste Beschreibung der genauen Funktion mit Beispielbildern gibt es hier 7D features (http://konicaminolta.com/products/consumer/digital_camera/slr/dynax-7d/05.html) Wie ich mir dachte hat das mit echtem High Key / Low Key nichts zu tun.

Gruesse

AGD

springm
09.01.2006, 13:34
Hmm - aus einem Raw-File würd' ich das mit entsprechend gewölbten Kurven machen (aufwärts gewölbt für high-key, abwärts gewölbt für low-key).

Die KoMi Seite sagt nichts darüber aus, ob diese Effekte schon auf das raw file angewendet werden oder - was ich vermute - erst bei der Umwandlung in jpeg.

Weiß da irgendjemand mehr?