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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Richtige Belichtung bei Schnee


Elric
23.12.2005, 11:18
Hallo zusammen,

da bei mir auch Winterurlaub ansteht und ich natürlich auch die 7D mitnehmen will habe ich eine Frage zur richtigen Belichtung bei Schnee.

Könnt ihr mir Tipps geben, ob ich Belichtungskorrekturen vornehmen muß oder ob die Belichtungsautomatik der Kamera ausreicht? Bzw. habe ich die Chance auf dem Display der Kamera zu erkennen, ob alles o.k. ist. Ich habe nur die Möglichkeit die Bilder auf der Kamera zu betrachten.
Als Bildformat ist auf jeden Fall RAW angedacht.

Bin für alle Tipps dankbar.

Gruß
Eric

PeterHadTrapp
23.12.2005, 11:49
hi Elric

wenn Du die Automatik machen lässt, wirst Du bei Bildern mit großem Anteil an Schneefläche sicher zu dunkle Belichtungen erhalten.

Grund: die Automatik ist auf einen mittleren Grauwert als Referenz eingenordet. Diesen Wert versucht sie als Durchschnitt für jedes Bild herzustellen. Was auch bei den allermeisten Bildern eine korrekte stimmige Belichtung ergibt. Bei Motiven mit großen hellen oder großen dunkeln flächen passt das aber nicht. Bei Bilder mit viel hellem Anteil (Schnee, Strand) geht die Cam also von einer extrem hellen Situation aus und belichtet entsprechend knapp.

Abhilfe:
- Belichtungskorrektur nach Kontrolle am Display
- High-key Einstellung der d7d verwenden

- Gar nix machen, ISO 200 fest einstellen und im RAW-Konverter aufhellen. Hier kommt es aber wenn die Korrektur zu groß ausfallen muss zu Farbverschiebungen und Verlaufsabrissen und es kann sein dass durch zu starke Aufhellung Rauschen sichtbar wird.

Gruß
PETER

come_paglia
23.12.2005, 11:57
Moin moin,

habe letztes Wochenende bei bedecktem Himmel und sehr sehr viel Schnee versucht zu fotografieren. Das einzige was wirklich gegen die zu dunklen Belichtungen geholfen hat, war die Belichtungskorrektur. Der Test mit der High-key Einstellung, von der ich mir eigentlich relativ viel erhofft hatte, hat praktisch überhaupt keinen Unterschied gezeigt!

LG, Hella

Elric
23.12.2005, 11:58
Hallo Peter,

Grund: die Automatik ist auf einen mittleren Grauwert als Referenz eingenordet. Diesen Wert versucht sie als Durchschnitt für jedes Bild herzustellen. Was auch bei den allermeisten Bildern eine korrekte stimmige Belichtung ergibt. Bei Motiven mit großen hellen oder großen dunkeln flächen passt das aber nicht. Bei Bilder mit viel hellem Anteil (Schnee, Strand) geht die Cam also von einer extrem hellen Situation aus und belichtet entsprechend knapp.

Genau, dass hatte ich mir gedacht (deshalb ja auch meine Frage). D.h. der Schnee erscheint grau. Vermutlich werde ich also EV+ einstellen müssen. Da nur die Frage wieviel? +0,5 EV oder mehr?

- Belichtungskorrektur nach Kontrolle am Display
- High-key Einstellung der d7d verwenden

Kann ich am Display erkennen, ob der Schnee auch wirklich weiß ist? Oder meinst Du eher die Kontrolle über Histogramm?
Bzgl. High-key werde ich mir glaube ich auf eines der Programmplätze legen.

Gruß Eric

PeterHadTrapp
23.12.2005, 12:02
Genau, dass hatte ich mir gedacht (deshalb ja auch meine Frage). D.h. der Schnee erscheint grau. Vermutlich werde ich also EV+ einstellen müssen. Da nur die Frage wieviel? +0,5 EV oder mehr?

Das kann man so pauschal nicht sagen. Grundsätzlich sind Bilder im Schnee immer eine Gratwanderung, denn wenn du den Schnee "schön weiß" belichtest hast Du garantiert schon Bereiche, die keine Zeichnung mehr haben und komplett weiß sind.
Ob das zugunsten des weißen Schnees völlig akzeptabel ist, hängt vom Motiv ab.
Der Blick aufs Histogramm kann nicht schaden, sehr hilfreich nach meiner Erfahrung ist die blinkende Überstrahlungswarnung, denn anhand der kannst du gut einschätzen, wie groß die weißen Flächen sind und ob sich das mit dem Motiv verträgt.

Elric
23.12.2005, 12:03
Moin moin,

habe letztes Wochenende bei bedecktem Himmel und sehr sehr viel Schnee versucht zu fotografieren. Das einzige was wirklich gegen die zu dunklen Belichtungen geholfen hat, war die Belichtungskorrektur. Der Test mit der High-key Einstellung, von der ich mir eigentlich relativ viel erhofft hatte, hat praktisch überhaupt keinen Unterschied gezeigt!

LG, Hella

Hallo Hella,

hast Du die "richtige" Einstellung beim fotografieren (also live an der Kamera) finden können oder erst später und dann erneut getestet?

LG Eric

Elric
23.12.2005, 12:08
Das kann man so pauschal nicht sagen. Grundsätzlich sind Bilder im Schnee immer eine Gratwanderung, denn wenn du den Schnee "schön weiß" belichtest hast Du garantiert schon Bereiche, die keine Zeichnung mehr haben und komplett weiß sind.
Ob das zugunsten des weißen Schnees völlig akzeptabel ist, hängt vom Motiv ab.
Der Blick aufs Histogramm kann nicht schaden, sehr hilfreich nach meiner Erfahrung ist die blinkende Überstrahlungswarnung, denn anhand der kannst du gut einschätzen, wie groß die weißen Flächen sind und ob sich das mit dem Motiv verträgt.
O.k., d.h. ich werde dann im Zweifel lieber ein wenig knapper belichten und dann per RAW-Converter aufhellen.

LG Eric

come_paglia
23.12.2005, 12:13
Gefotet, aufs Display geschaut, Belichtungskorrektur eingestellt, erneut gefotet - passt weitestgehend.
Nach meiner Erfahrung vom letzten Wochenende werde ich Aufnahmen im Schnee nur noch in Raw machen. Meine Tests bzgl. Weißabgleich voreinstellen haben nämlich auch zu keinem befriedigenden Ergebnis geführt: Der Schnee war entweder zu grau oder zu blau, auf jeden Fall nicht richtig von der Farbstimmung.

LG, Hella

mir
23.12.2005, 12:14
Mein Tip, aber noch nicht ausgiebig getestet und nur für tagsüber: Spotmessung (und Speicherung) auf die hellste Schneefläche, die noch detailliert (mit Struktur) abgebildet werden soll, Belichtungskorrektur +2. Besser mit RAW-Format, dann hat man noch ein bisschen mehr Spielraum als sonst.

Elric
23.12.2005, 12:24
Gefotet, aufs Display geschaut, Belichtungskorrektur eingestellt, erneut gefotet - passt weitestgehend.
Nach meiner Erfahrung vom letzten Wochenende werde ich Aufnahmen im Schnee nur noch in Raw machen. Meine Tests bzgl. Weißabgleich voreinstellen haben nämlich auch zu keinem befriedigenden Ergebnis geführt: Der Schnee war entweder zu grau oder zu blau, auf jeden Fall nicht richtig von der Farbstimmung.

LG, Hella

Mein Tip, aber noch nicht ausgiebig getestet und nur für tagsüber: Spotmessung (und Speicherung) auf die hellste Schneefläche, die noch detailliert (mit Struktur) abgebildet werden soll, Belichtungskorrektur +2. Besser mit RAW-Format, dann hat man noch ein bisschen mehr Spielraum als sonst.

Hallo Hella, hallo mir,

ich danke euch für Eure Tipps. Werde beides mal ausprobieren.

LG Eric

mir
23.12.2005, 13:26
Dann schönen Urlaub! Und berichte uns nachher von Deinen Erfahrungen!

Michael

PeterHadTrapp
23.12.2005, 13:51
Nur für den Fall, dass du es überlesen hast:

wenn du das Histgramm einblendest, zeigt die Dynax im Foto die Überstrahlten Bereiche durch Blinken an. So lässt sich sehr gut erkennen, ob und wieviel betroffen ist.

Gruß+schöne Zeit
PETER

Elric
23.12.2005, 14:27
Nur für den Fall, dass du es überlesen hast:

wenn du das Histgramm einblendest, zeigt die Dynax im Foto die Überstrahlten Bereiche durch Blinken an. So lässt sich sehr gut erkennen, ob und wieviel betroffen ist.

Gruß+schöne Zeit
PETER
Danke noch mal für das explizite Hinweisen darauf :top: . Ich hatte es nicht überlesen und kenne das Feature, das die Dynax sowohl die überstrahlten als auch die zu knapp belichteten Bereiche anzeigt.

Werde Deine und die Tipps der anderen beherzigen und hoffentlich viele schöne Fotos machen. Bisher konnte ich die Dynax nur im geschlossenen Raum einsetzen (habe sie ja auch erst gut 2 Wochen).

Wünsche Dir auch noch eine schöne Zeit

Liebe Grüße
Eric

Elric
23.12.2005, 14:29
Dann schönen Urlaub! Und berichte uns nachher von Deinen Erfahrungen!

Michael

Danke Michael. Von meinen Erfahrungen berichte ich nach dem Urlaub gerne.

Schöne Feiertage & einen guten Rutsch ins Neue Jahr

Eric

Elric
08.01.2006, 21:19
Nun schon mal ein kurzes Zwischenfazit:

Die Automatik hat i.d.R. ganz gut funktioniert, teilweise waren die Bilder etwas zu knapp belichtet, so dass ich eine Korrektur um +0,6 EV vorgenommen habe.
Teilweise muß ich den Weißabgleich noch anpassen (Stichwort: Blauer Schnee).
Über- bzw. unterbelichtete Bereiche waren (lt. Histogrammvorschau der Kamera) eher die Ausnahme, dann aber verständlich, da der Kontrastumfang einfach zu groß war. In dem Fall habe ich Aufnahmen mit unterschiedlichen Belichtungskorrekturen gemacht um nachher zu Hause die Auswahl zu haben.

Ich hoffe, dass ich in den nächsten Tagen zu einer genaueren Sichtung und Nachbearbeitung der Bilder (RAW) komme, bisher habe ich nur die JPGs durchgesehen. Vereinzelte Bilder werde ich dann zeigen.

Gruß
Eric

mir
09.01.2006, 11:30
Der Vorteil von Schnee auf dem Foto ist, dass man damit meist einen prima Punkt für einen manuellen Weißabgleich hat. Was wiederum für RAW spricht. Ich bin inzwischen dazu übergegangen, fast nur nur noch JPG+RAW zu nehmen, RAW scheint eine Reserve von 2-3 Belichtungswerten zu haben, das ist schon klasse.

Elric
09.01.2006, 11:36
Der Vorteil von Schnee auf dem Foto ist, dass man damit meist einen prima Punkt für einen manuellen Weißabgleich hat. Was wiederum für RAW spricht. Ich bin inzwischen dazu übergegangen, fast nur nur noch JPG+RAW zu nehmen, RAW scheint eine Reserve von 2-3 Belichtungswerten zu haben, das ist schon klasse.
Radio Eriwan sagt: Im Prinzip Ja, aber...

Es ist schon richtig, dass man bei Schnee einen prima Punkt für einen nachträglichen Weißabgleich hat. Wenn die Sonne jedoch am Untergehen ist und die Welt in ein gelblich/rötliches Licht taucht - also auch den Schnee - dann ist das mit dem Weißableich nicht mehr ganz so einfach.

Ich mache es aber genauso JPG+RAW :top:

Jan
09.01.2006, 14:18
Hallo Elric,

im Prinzip bleibt da gesagte bestehen, ein Weißabgleich auf den Schnee (per raw und EBV oder vor der Aufnahme) führt zu farbrichtigen Bildern (Schnee ist weiß, grüne Blätter sind grün etc.), nur leider verschwindet die Lichtstimmung, die wir durch den suboptimalen Weißabgleich in unserem Auge wahrnehmen.

Ich habe letztes Jahr den Tipp Belichtungsmessung auf den Schnee und Korrektur + ca. 2 Blendenstufen gefunden, ich finde das es prima klappt, unabh. davon wieviel Anteil der Schnee am Bild hat.
Bei 'normaler Messung und fester Korrektur um z.B. 0,5 Blendenstufen werden Bilder mit großen Schneeflächen immer noch zu dunkel und Bilder mit z.B. vielen Skufahren und weniger sichtbaren Schneeflächen vieleicht richtig oder zu hell belichtet.

Grüße, Jan

Elric
09.01.2006, 15:24
Hallo Elric,

im Prinzip bleibt da gesagte bestehen, ein Weißabgleich auf den Schnee (per raw und EBV oder vor der Aufnahme) führt zu farbrichtigen Bildern (Schnee ist weiß, grüne Blätter sind grün etc.), nur leider verschwindet die Lichtstimmung, die wir durch den suboptimalen Weißabgleich in unserem Auge wahrnehmen.


Hi Jan,

ich gebe Dir recht. Ich hätte es genauer schreiben sollen, dass der Weißabgleich erschwert wird, wenn man versucht die Stimmung die man subjektiv wahrgenommen hat, zu erhalten.

Ich habe bisher nur die JPGs kurz durchgesehen. Größtenteils "stimmt" der Weißabgleich, auch die Stimmung bei Sonnenuntergang ist auf den ersten kurzen Blick o.k. Teilweise ist der Schnee durch den blauen Himmel auch bläulich, da muß ich halt nachträglich anpassen.

Gruß
Eric