Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Bildbearbeitung für Brillenträger
bjoern_krueger
29.06.2025, 17:17
Moin!
der im ersten Blick etwas lustige Titel dieses Threads hat durchaus einen realen Hintergrund.
Und zwar habe ich gerade eine Bildschirmbrille bekommen, ich bin etwas alterssichtig, daher brauche ich die.
Nun heißt es ja immer, das blaue Licht, das von Bildschirmen ausgeht, sei schädlich für die Augen. daher habe ich für die Brille bestimmtes Glas mit Blaufilter gekauft.
Wenn ich die Brille trage, und dann damit auf den Bildschirm schaue, sehe ich ein farblich sichtbar anderes Bild. Ohne die Brille ist das Bild bläulich, mit Brille etwas wärmer. Das klingt ja auch logisch, wenn der blaue Anteil herausgefilternt wird, sollte das Bild auch weniger blau erscheinen.
ABER: bei der Bildbearbeitung verfälscht das ja den Bildeindruck und man wird den Weißabgleich tendentiell etwas zu kühl einstellen.
Daher die Frage an die Brillenträger hier:
Wie macht Ihr das? Habt Ihr extra Brillen ohne Blaufilterglas für die Bildbearbeitung? Und dann womöglich noch eine Brille mit den Filter, wenn Ihr normal am Computer arbeitet? Oder ist das alles nur Marketing der Brillenglashersteller, um mehr Gläser zu verkaufen? Schadet der Blauanteil tatsächlich?
Bin leicht verunsichert (aber nicht sehr...)
Danke!
Habt Ihr extra Brillen ohne Blaufilterglas für die Bildbearbeitung?
Ja - schon seit vielen Jahren, extra dafür.
Und dann womöglich noch eine Brille mit den Filter, wenn Ihr normal am Computer arbeitet?
Nein - ich nutze eine für alles - und bisher habe ich soweit keine negativen Auswirkungen erkennen können. Die müssten dann ja auch alle merken, die überhaupt keine Brille benötigen.
eric roman
29.06.2025, 17:43
Blaulicht soll den Tag-Wachrhyhmus (Melatonin) durcheinander bringen, aber dies nur bei übermässigen Konsum.
Ich mache mir keine Sorgen wegen dem Blaulicht, trage meine Brille ohne Filter. Es gibt zudem Bildschirme, wo ein Blaulichtfilter aktiviert werden kann, falls die Bedenken den Spass einschränken. Und einen Nachtmodus in den Betriebssystemen einiger Geräte soll es auch noch geben...
Eher stört mich der Gedanke an den Elektosmog und den bösen Nachbarn mit Schnüffler-Soft-/Hardware, weshalb mein Laptop per Kabel das W-Lan anzapft.
Ihr habt Sorgen. :mrgreen:
Ich bin nur an einem Auge wg. Grauem Star operiert.
Seitdem sehe ich mit dem operierten Auge etwas blauer/kälter in den Farben und mit dem nichtoperierten Auge gelblicher/wärmer.
Tja, ist halt so.
Ich nutze auch eine Brille für alles, eine Gleitsichtbrille.
Ich habe auch eine Nahsichtbrille für die Bildschirmarbeit (ohne Blaufilter), aber mit der konnte ich mich nie richtig anfreunden, weil ich mit ihr nicht mal so weit in die Ferne schauen kann, dass ich die weiter entfernten Ecken meines Zimmers scharf sehen kann. Dafür dann ständig die Brille wechseln zu müssen ist mir zu umständlich.
Jetzt habe ich einen "etwas größeren 4K Monitor", einen 55-Zoll TV der am hintersten Rand meines Schreibtischs steht, womit ich ziemlich genau 1 m Abstand von meinen Augen zur Bildschirmmitte habe.
Ich glaube nicht, dass das blaue Licht vom Bildschirm pauschal schädlich ist. Dazu ist es m.E. zu schwach. Da es aber tageslichtähnlich ist - häufig sogar noch etwas bläulicher, mit einer Farbtemperatur um die 7000 K - hält es einen im Tageslicht-Zustand - sprich: wach - bis in die späte Nacht hinein (wenn man so lange am Bildschirm arbeitet), und dadurch fällt es einem schwerer unmittelbar danach einschlafen zu können, da der Körper noch im Wach-Modus ist und nicht total plötzlich auf Schlafmodus umschalten kann.
Wenn Du kannst stell Deine(n) Bildschirm(e) auf eine Farbtemperatur von 6000 oder sogar nur 5500 K ein, und besorge Dir eine Arbeitsplatzbeleuchtung mit der gleichen Farbtemperatur und sehr guter Farbwiedergabe (Ra bzw. CRI von 95 oder höher). Dann kannst Du Dir die Brille mit Blaufilter sparen.
bjoern_krueger
29.06.2025, 18:01
Ihr habt Sorgen. :mrgreen:
Ich bin nur an einem Auge wg. Grauem Star operiert.
Seitdem sehe ich mit dem operierten Auge etwas blauer/kälter in den Farben und mit dem nichtoperierten Auge gelblicher/wärmer.
Tja, ist halt so.
interessant, verwirrt das nicht, wenn man mit den Augen unterschiedlich sieht? Oder rechnet das Gehirn das nach einer Gewöhnung irgendwie raus?
meine Augen sind auch verschieden, das linke sieht in der Nähe etwas besser als in der Ferne, beim anderen ist es umgekehrt. Das ist schon irgendwie etwas nervig.
... weshalb mein Laptop per Kabel das W-Lan anzapft.Wozu das Kabel wenn's letztlich doch über W-Lan geht????
Ihr habt Sorgen. :mrgreen:
Ich bin nur an einem Auge wg. Grauem Star operiert.
Seitdem sehe ich mit dem operierten Auge etwas blauer/kälter in den Farben und mit dem nichtoperierten Auge gelblicher/wärmer.
Hätteste mal mit dem Chirurgen vor der Op ein Gespräch führen sollen bzgl. Filter und Farbechtheit. :top: Hab ich mit meinen Optiker auch gemacht (vor der Brille) ;)
bjoern_krueger
29.06.2025, 18:05
ich hab nochmal recherchiert, das blaue Licht schadet nicht direkt die Augen, also im organischen Sinne, sondern es hält einen wach, da es die Melatonin-Produktion bremst (oder so). Sagte eric roman ja auch schon.
interessant, verwirrt das nicht, wenn man mit den Augen unterschiedlich sieht? Oder rechnet das Gehirn das nach einer Gewöhnung irgendwie raus?
….
Das Gehirn macht das schon. Ich werde nur daran erinnert, wenn ich ein Auge zuknipse und anschließend mal das andere….
Wenn mir das Wetter also zu trist ist, schaue ich in „Blau“, wenn es zu grell ist in „Warmton“. :mrgreen:
Hätteste mal mit dem Chirurgen vor der Op ein Gespräch führen sollen bzgl. Filter und Farbechtheit. ……
Hatte ich ehrlich gesagt nicht auf dem Radar.
Hatte ich ehrlich gesagt nicht auf dem Radar.
Der Chirurg bestimmt auch nicht.
eric roman
29.06.2025, 18:25
Wozu das Kabel wenn's letztlich doch über W-Lan geht????
Ich nehme an, Du weisst schon was ich meine. Nimm einfach das W weg und gut ist.
Na ja, das gelbliche war vermutlich Folge der Linsentrübung beim grauen Star, Dein Arzt hätte natürlich auch eine gelblich, trübe Kunstlinse einsetzen können ...
Jan
Na ja, das gelbliche war vermutlich Folge der Linsentrübung beim grauen Star, Dein Arzt hätte natürlich auch eine gelblich, trübe Kunstlinse einsetzen können ...
Jan
Was das Ausfiltern von blauen Licht bringen soll, erschließt sich mir nicht so recht. Da ich an beiden Augen wegen grauem Star Operiert bin, hab ich auch mal den Arzt nach der möglichen Ursache gefragt:
1. Kriegt jeder, ist nur die Frage wann. (vermeidbar nur durch rechtzeitiges Ableben)
2. Es gibt eine Korrelation zwischen grauen Star und starker Belastung durch Infrarot (Glasbläser, Gießereileute, Stahlkocher und verwandte Berufe sind überdurchschnittlich betroffen.
Da das Tageslicht überdurchschnittlich viel Blau enthält müssten eigentlich Personen, die sich viel im Freien, gerade in den Bergen überdurchschnittlich betroffen sein, ist mir aber nichts von bekannt.
Ich vermute, es ist ein Marketinggag der Monitor- und Brillenindustrie.
P.s. ich hab mir extra eine Lampe mit einstellbarer Farbtemperatur an die Decke genagelt. Hab viel damit experimentiert, aber keine reproduzierbare Wirkung feststellen können. Zumindest was den Tag- Nacht- Rhythmus angeht.
Auf den Farbabgleich der Fotos hat es schon Einfluss.
ich nutze nur meine Gleitsichtbrille.
Selbst bei der Arbeit, habe ja bald 30 Jahre ständig vor dem Rechner gesessen, habe ich auch nur meine normale Brille genutzt.
zu @Porty 1.) nein, nicht so absolut. Es gibt durchaus nennenswerte Risikofaktoren.
zu Blaulicht: Monitore sind üblicherweise weit weg von der Intensität des Tageslichts, insofern ist schon ein wenig ein Marketinggag - erst Recht bei Brillen, womit man ja viel mehr anguckt, als Bildschirme. Wer viel und insbesondere am Abend (Schlaf!) Bildschirme vor sich hat (Smartphones oft mit deutlich größerer Helligkeit), kann davon profitieren, die Helligkeit anzupassen und/oder softwareseitig Blaulicht zu reduzieren - bei letzterem kann man auch Anwendungen ausnehmen wie z.B. Bildbearbeitung / Viewer / ...
Ich trage zuhause auch ständig meine Bürobrille, die einen leichten, fast unmerklichen Filter gegen kaltes Licht hat. Ebenso habe ich meinen Bildschirm so eingestellt, dass er ab Sonnenuntergang ganz leicht ins Warme tendiert. Auch hat mein Bildschirm einen Sensor, der in Abhängigkeit von der Farbe des Lichts im Zimmer den Farbton des Bildschirm so ändert, dass sich der Weißton so anpasst (TrueTone), dass die Farbbalance immer konstant erscheint. Bei Kunstlicht wärmer, bei Tageslicht kälter.
Alles in Allem gewöhnt sich das Auge an warmes und kaltes Licht, so dass mir der weich einsetzende Wechsel nicht auffällt. Die Farbwahrnehmung des Menschen ist schließlich relativ und nicht absolut.
Außerdem bearbeite ich ja nur einen Bruchteil meiner Bildschirmzeit Fotos und diese auch nur für private Zwecke, so dass die Priorität bei mir auf der alltäglichen und gemischten Nutzung liegt. Meine Fotos finden zu 99% auf Bildschirmen statt, von denen dann auch noch die überwiegende Anzahl vom Smartphone stammt.
Wer natürlich mit absoluten Farbwerten arbeiten muss, weil er an Verlage oder Druckereien liefert, muss halt viel pingeliger sein als ich.
ThunderAl
01.07.2025, 07:47
ich hab nochmal recherchiert, das blaue Licht schadet nicht direkt die Augen, also im organischen Sinne, sondern es hält einen wach, da es die Melatonin-Produktion bremst (oder so). Sagte eric roman ja auch schon.
Die Rechercheergebnisse, auf denen die Aussage beruht würden mich interessieren. Nach meiner Recherche wirkt blaues Licht phototoxisch auf Zellen in der Makular und kann so zu der sog altersbedingte Makulardegeneration AMD führen
Quellen hierfür:
- Boulton Met al: Retinal photodamage. J Photochem Photobiol B 2001; 64: 144–161.
- Paskowitz et al: Light and inherited retinal degeneration. Br J Ophthalmol. 2006; 90:1060–1066
- Algvere PV, Marshall J, Seregard S: Age-related maculopthy and the impact of blue light hazard. Acta Ophthalmol Scand 2006; 84: 4–15.
- L u B, et al.: Involvement of XBP1s in blue light-induced A2E-containing retinal pigment epithelium cell death. Ophthalmic Res 2017; 57: 252–262.
Außerdem steht blaulicht im Verdacht maßgeblich für maligne Melanome der Adlerhaut verantwortlich zu sein
Quellen:
- Singh AD, Turell ME, Topham AK: Uveal melanoma: trends in incidence, treatment, and survival. Ophthalmology 2011; 118: 1881–1885
- Godley BF, Shamsi FA, Liang FQ, Jarrett SG, Davies S, Boulton M: Blue light induces mitochondrial DNA damage and free radical production in epithelial cells. J Biol Chem 2005; 280: 21061–21066
- Chamorro E, Bonnin-Arias C, Perez-Carrasco MJ, Munoz de Luna J, Vázquez D, Sánchez-Ramos C: Effects of light-emitting diode radiations on human retinal pigment epithelial cells in vitro. Photochem Photobiol 2013; 89: 468–473.
- Di Cesare S, Maloney S, Fernandes BF et al.: The effect of blue light exposure in an ocular melanoma animal model. J Exp Clin Cancer Res 2009; 28: 48
- Manning WS Jr, Greenlee PG, Norton JN: Ocular melanoma in a Long Evans rat. Contemp Top Lab Anim Sci 2004; 43: 44–46.
Moin, moin,
ich glaube, hier sollte man sich mal die Weisheiten des guten, alten Paracelsus vor Augen führen, die da sinngemäß lauten, dass die Dosis das Gift macht. Wenn man sich bewusst macht, welche Beleuchtungsstärke und welcher Lichtstrom von einem Monitor versus der Sonne ausgehen, dann relativiert sich die Diskussion. Ich sehe da eher den Sonnenschutz als die Computerbrille als sinnvolle Maßnahme, wenn es um die Vermeidung von Schäden an der Makular oder an der Haut geht. Wenn es um die Störung des Schlafrhythmus und die Melatoninbildung geht, mag vielleicht ein Effekt vorliegen.
Dat Ei
Meine Bürobrille verschiebt in erster Linie den Gleitsichtbereich mehr nach oben, so dass ich den Kopf nicht in den Nacken legen muss, wenn ich 70cm vor dem Bildschirm sitze. Ich trage sie im Haus ständig, weil ich dort den Fernbereich nicht wirklich brauche und wechsle die Brille erst, wenn ich das Haus verlasse.
Und die leichte Warmtönung der Gläser ist so schwach, dass man selbst beim Halten der Brille über ein weißes Blatt Papier sehr genau hingucken muss, um sie überhaupt feststellen zu können.
Dass die Frage diskutiert wird, ob das zu Farbverfälschungen von Fotos führen kann, finde ich ziemlich akademisch. Vielleicht gibt es messtechnische Unterschiede, aber nicht wirklich wahrnehmbare.
Meine Bürobrille verschiebt in erster Linie den Gleitsichtbereich mehr nach oben, so dass ich den Kopf nicht in den Nacken legen muss, wenn ich 70cm vor dem Bildschirm sitze. ...
Das wäre für mich der einzige Grund, eine Bildschirmbrille zu nutzen. Aber ich arbeite ja nicht mehr und zuhause sitze ich ja auch nicht ständig davor.
Meine Bürobrille verschiebt in erster Linie den Gleitsichtbereich mehr nach oben, so dass ich den Kopf nicht in den Nacken legen muss, wenn ich 70cm vor dem Bildschirm sitze.
Nicht nur...
Das Sehfeld ist deutlich breiter wie bei einer normalen Gleitsichtbrille und eher auf 50cm bis 1 m Abstand optimiert.
Ich trage sie eigentlich ständig, auch beim Autofahren. Selbst da funktioniert sie besser wie meine, eigentlich fürs Fahren angeschaffte Fernbrille.
Muss aber auch sagen, dass die Investition in korrigierte Linsen bei der Star-OP mein bester Invest ever war. der Doc hat einen super Job gemacht :top::top::top: