Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Fotografierverbot bestimmter Einrichtungen und Objekte in Polen
DerGoettinger
26.06.2025, 10:41
Folgendes ist mir gerade unter die Füße gekommen:
Polen hat lt. einem Bericht der Frankfurter Rundschau (siehe hier (https://www.fr.de/panorama/eu-land-erlaesst-strenge-foto-regel-auswaertiges-amt-warnt-vor-strafen-93798854.html)) ein neues Fotografie-Verbot für bestimmte Einrichtungen und Objekte erlassen.
Die FR schreibt:
Die neue Regel in dem EU-Land gelten laut einer Aktualisierung der Reise- und Sicherheitshinweise des Auswärtigen Amtes seit April 2025. Danach gilt nun ein Fotografieverbot für militärische und strategisch wichtige Einrichtungen und Objekte. Das Außenministerium erklärt in einer Liste, welche Objekte unter das Gesetz fallen können – und diese zeigt, wie weitreichend das Verbot ist:
Militäranlagen
Lager strategischer Reserven
Brücken
Viadukte
Tunnel
bestimmte Seehäfen
Einrichtungen der Kommunikationsinfrastruktur
Einrichtungen der Polnischen Nationalbank und der Bank Gospodarstwa Krajowego
Tatsächlich gibt es auch schon einen Bericht der Tagesschau (https://www.tagesschau.de/ausland/europa/polen-fotos-kritische-infrastruktur-100.html) aus dem April, wonach rund 25.000 Objekte betroffen sein sollen. Außerdem drohen empfindliche Strafen: bis zu 20.000 Złoty, also knapp 4.700 Euro, Haft bis zu 30 Tagen und Kameras oder Smartphones dürfen auch eingezogen werden.
Aufgefallen sind mir in der Aufzählung die Brücken und Viadukte, weil das durchaus ja auch fotografisch interessante Spots sein sollen. Jedes betroffene Objekt soll zwar mit einem Hinweis auf das Fotografierverbot gekennzeichnet sein, die Kennzeichnung kann jedoch lt. Aussage des Auswärtigen Amtes "unter Umständen schlecht sichtbar oder nicht eindeutig erkennbar sein."
Die polnische Regierung begründet das mit "Anti-Spionage-Maßnahmen", aber ich fühle mich damit irgendwie nicht wohl... :|
Windbreaker
26.06.2025, 11:31
Wenn man darüber nachdenkt, sind die Maßnahmen erst einmal nachvollziehbar.
Zu deinen Gedanken zu Brücken und Viadukten:
Ich gehe mal avon aus, dass die fotografisch "wertvollen" Brücken und Viadukte eher nicht zu den militärisch relavanten zählen dürften. Die sind eher historisch oder architektonisch wertvoll und dürften weniger an strategisch wichtigen Routen liegen.
Wenn doch, sollten sie ja zumindest gekennzeichnet sein.
Zu allem Überfluss existieren sicherlich genügend Aufnahmen von diesem interessanten Objekten, die vor dem Verbot gemacht wurden. Also für Spione eher uninteressant.
DerGoettinger
26.06.2025, 13:33
Wenn doch, sollten sie ja zumindest gekennzeichnet sein. Jaja, aber eben "unter Umständen schlecht sichtbar oder nicht eindeutig erkennbar".
Zu allem Überfluss existieren sicherlich genügend Aufnahmen von diesem interessanten Objekten, die vor dem Verbot gemacht wurden. Also für Spione eher uninteressant. Die Zahl der allgemein verfügbaren Fotos entscheidet doch nicht darüber, was "für den Einzelnen" ein "interessantes Objekt" ist. Für Fotografen ist es ja durchaus nicht untypisch, dass sie sich auch (und "gerade deshalb") auf die Suche nach "noch nicht so viel fotografierten Spots" machen.
Windbreaker
26.06.2025, 13:51
Die Zahl der allgemein verfügbaren Fotos entscheidet doch nicht darüber....
Aber sicher darüber, ob das Objekt ein gegen Fotografen "schützenswertes" Objekt ist.
Wenn von etwas genügend Bildmaterial existiert, ist es sicherlich nicht weit her mit der Geheimhaltung. Ergo braucht man sein Abbilden auch nicht verbieten.
Es ist doch eher die Frage, ob das Ganze im Kontext mit Google Streetview und hochauflösenden Satelliten- oder gar Luftaufnahmen noch irgendeinen Sinn macht. Oder wie so oft in der Politik nur noch als populistische Maßnahme taugt. Frei nach dem Motto "Schaut her, wir tun was" :roll:
DerGoettinger
26.06.2025, 18:27
Entschuldigt, wenn ich das so hart sage: aber ich befürchte, das ist Wunschdenken. Und das Thema mit dem Hinweis auf Populismus zu ignorieren, geht meiner Meinung nach auch am Thema vorbei.
Wer auch immer in Polen die Entscheidungen trifft, welche Brücken, Viadukte, Tunnel, Häfen etc. mit einem "antispionagebegründeten Fotografieverbot" belegt werden (Regierung, Behörde, Geheimdienst), wird die Auswahl danach treffen, was ihrer Ansicht nach für die polnische Infrastruktur wichtig ist, und nicht danach, wieviel Treffer eine Google-Bilderabfrage ergibt oder was irgendwelche durchreisenden, ausländischen Touristen gerne fotografieren möchten. Dass in der Vergangenheit Bilder gemacht wurden, wird für sie im Zweifel nachrangig sein, weil das Ziel des Gesetzes ist, zukünftig Bilder von kritischer Infrastruktur zu verhindern - eben weil diese eben auch Veränderungen dokumentieren können, die in der Zukunft zur Sicherung der Infrastruktur gemacht werden. Und auf eines könnt Ihr Euch verlassen: das Tourismusministerium wird definitiv nicht entscheiden, was oder was nicht fotografiert werden darf.
Ich will Euch auch nicht einreden, dass Ihr gar keine Brücken und Viadukte mehr fotografieren sollt. Aber das Ganze einfach zu ignorieren und zu hoffen, dass es ja eh schon viele Fotos von den Sachen gibt, trägt Züge von Fahrlässigkeit.
...
Die polnische Regierung begründet das mit "Anti-Spionage-Maßnahmen", aber ich fühle mich damit irgendwie nicht wohl... :|
Fährst Du denn da so oft zum Fotografieren hin?
DerGoettinger
26.06.2025, 19:38
Es stand zumindest bisher auf der Liste der nächsten Urlaubsziele für meine Frau und mich.
Ich denke, man kann sich auch verrückt machen. Solche Dinge werden nie so heiß gegessen, wie sie gekocht wurden...
Oder anders formuliert: Du darfst alles tun, solltest Dich nur nicht erwischen lassen. Und meinst Du etwa, dass an jeder Brücke ein behördlicher (oder verdeckter) Aufpasser steht? ;)
Ich war schon in vielen Ländern und habe dort viele Dinge fotografiert, die ich offiziell nie hätte ablichten dürfen. Doch nie hat mich jemand deswegen behelligt.
Ich bin am Wochenende in Polen, werde es mal testen, angefangen von der Grenzbrücke in Frankfurt/Oder... :cool:
Reisefoto
26.06.2025, 23:54
Als Polen mit dieser Liste kam, hat mich das an die dunkle Vergangenheit erinnert. Ähnliche Listen gab es in den 80er Jahren in sehr vielen Ländern, hinzu kamen damals noch Bahnhöfe und Flughäfen. In den Ländern, in denen es diese Verbote damals gab, war ich diesbezüglich vorsichtig, denn deren Behörden zählten i.d.R. nicht zu den freundlichsten. Es wäre schön, wenn es nicht wieder so käme...
DerGoettinger
27.06.2025, 09:25
Als Polen mit dieser Liste kam, hat mich das an die dunkle Vergangenheit erinnert. Ähnliche Listen gab es in den 80er Jahren in sehr vielen Ländern, hinzu kamen damals noch Bahnhöfe und Flughäfen. In den Ländern, in denen es diese Verbote damals gab, war ich diesbezüglich vorsichtig, denn deren Behörden zählten i.d.R. nicht zu den freundlichsten. Es wäre schön, wenn es nicht wieder so käme... Das ist das, was ich befürchte. Das Fotografierverbot könnte als Einfalltor für andere Drangsalierung genutzt werden.
atlinblau
27.06.2025, 09:29
Es ist doch eher die Frage, ob das Ganze im Kontext mit Google Streetview und hochauflösenden Satelliten- oder gar Luftaufnahmen noch irgendeinen Sinn macht. Oder wie so oft in der Politik nur noch als populistische Maßnahme taugt. Frei nach dem Motto "Schaut her, wir tun was" :roll:
Man möchte z.B. eine Handhabe gegen einen Fotografen, der (über Tage) am Ausgang einer militärischen Einrichtung stehend den Militärbetrieb fotografiert und auf seine "Panoramafreiheit" pocht.
Das ist das, was ich befürchte. Das Fotografierverbot könnte als Einfalltor für andere Drangsalierung genutzt werden.
Schreibe doch einfach einen kurzen Brief an den Polnischen Botschafter und frage ihn, wie du dich im Falle der Reise verhalten sollst. Und wenn nichts gescheites zurück kommt, einen 2- Zeiler, dass du nicht fährst. Auch für Polen ist Tourismus eine wichtige Einnahmequelle.
DerGoettinger
27.06.2025, 13:39
Man möchte z.B. eine Handhabe gegen einen Fotografen, der (über Tage) am Ausgang einer militärischen Einrichtung stehend den Militärbetrieb fotografiert und auf seine "Panoramafreiheit" pocht. Nein, es geht eben nicht ausschließlich um (reinen) Militärbetrieb. Es geht ganz grundsätzlich um Infrastruktur, die sich überall in PL befindet und - unabhängig von der zivilen Nutzung - auch für die Sicherheit des Landes als relevant angesehen wird. Das muss noch nicht mal eine konkrete militärische Nutzung sein (siehe: Einrichtungen der Kommunikationsinfrastruktur).
Bei jeder(!) Brücke, die in dieses Raster fällt (egal wie "zivil" die (Auch-)Nutzung ist, egal wie häufig schon fotografiert, alles egal), drohen Strafen von bis zu 5.000,- € Strafe bzw. sogar Haftstrafen, wenn Ihr sie fotografiert. Und wenn sich Polen in die Richtung eines Landes bewegt, wie Reisefoto es aus der Vergangenheit beschreibt, könnt Ihr sicher sein, dass sich das Strafmaß eher am oberen Rande bewegt.
Und ich verweise noch einmal, dass sich sogar das Auswärtige Amt (https://www.auswaertiges-amt.de/de/reiseundsicherheit/polensicherheit-199124#content_0) sich mit dem Thema beschäftigt und einen entsprechenden Reise- und Sicherheitshinweis veröffentlicht hat. Wäre das eine uninteressante Lapalie, wäre das sicher nicht passiert.
Wie Ihr damit umgeht, überlasse ich gerne Euch. Ich für mich hab eine Schlussfolgerung gezogen.
eric roman
27.06.2025, 14:23
Bei mir beginnt beim Lesen solcher Mitteilungen der innere Film, in welchem ich in einem Keller lande und - vom Licht einer gleissenden Lampe geblendet - zu Aeusserungen in einer mir fremden Sprache Stellung zu beziehen habe. Warum hab ich Depp mit dem Weitwinkel den schönen Flussbogen aufnehmen wollen? Und die Brücke links im Bild, die wollte ich sowieso wegretuschieren....
Danke für den Hinweis :top:
Nachtrag: Aber trotzdem geht's wieder mal nach Polen. Einfach zweimal gucken.
6/IMG_0047.jpg
→ Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=404360)
Als Polen mit dieser Liste kam, hat mich das an die dunkle Vergangenheit erinnert.
Ja, das war damals so ein Ostblock-Ding, über das wir hier im Westen immer den Kopf geschüttelt haben. In den 60ern haben wir gelegentlich unsere Verwandten in der DDR besucht, da galt auch striktes Fotografierverbot für Brücken und Eisenbahnen. Ich glaube zwar nicht, dass die Vopo mich als 10jähriges Kind gleich ins Gefängnis gesteckt hätte, aber die Kameras blieben da halt zu Hause. Eigentlich schade, denn damals fuhren viele Reisezüge noch ganz regulär mit Dampfloks.
Ich fürchte allerdings, dass uns das eines Tages hier auch blühen könnte, wenn die Entwicklung so weiter geht.
Wie ist das mit dem Eiffelturm, da gibt es doch auch Einschränkungen?
Im Übrigen, nicht nur in Polen gibt es Einschränkungen beim Fotografieren. Ich meine in Thailand ist es auch so und in vielen anderen Ländern auch. Kann man doch nachlesen in den Einreisebedingungen.
Ich persönlich hab da kein Problem damit. Wenn die Vorschriften so sind, dann halt ich mich dran. :D
atlinblau
28.06.2025, 11:24
...
Und ich verweise noch einmal, dass sich sogar das Auswärtige Amt (https://www.auswaertiges-amt.de/de/reiseundsicherheit/polensicherheit-199124#content_0) sich mit dem Thema beschäftigt und einen entsprechenden Reise- und Sicherheitshinweis veröffentlicht hat.
Da steht aber auch:
"Jedes betroffene Objekt ist mit einem Hinweis auf das Fotografierverbot gekennzeichnet..."
Hinter jeder staatlichen Einschränkung steht ein Motiv. In Anbetracht der gegenwärtigen Situation halte ich das Fotografierverbot von gekennzeichneten militärischen Objekten für nachvollziehbar.
Ein Fotografierverbot von Objekten kann das Militär in DE verhängen. (siehe ZDv 2/30 >>> klick! (https://pingwins.ucoz.de/_ld/0/5_ZDv2_030.pdf)) Die entsprechenden Schilder sind jedoch nur auf zum Objekt gehörende Flächen erlaubt. Das wurde in Polen geändert.
Zudem gibt es noch einen Erlass zum Thema >>> klack! (https://www.bmlv.gv.at/truppendienst/ausgaben/artikel.php?id=1530)
"Das Fotografieren (Filmen, Zeichnen) von Sperrgebieten und darin befindlichen militärischen Einrichtungen ist verboten (§ 4 Abs. 1 Sperrgebietsgesetz). Im Gegensatz zu den oben angeführten Punkten ist hier auch das Fotografieren von außen erfasst. "
Da der Ausbau der Infrastruktur (Straßen, Brücken...) entsprechend der Landesverteidigung auch einem militärisches Interesse unterliegt, ist ein Fotografierverbot nicht generell unangemessen.
Angesichts der Tatsache, dass im Nachbarland derzeit ein Krieg herrscht, halte ich ein Fotografierverbot militärischer Objekte für nachvollziehbar und angemessen – auch wenn das im Einzelfall als ärgerlich empfunden werden mag. Einschränkungen beim Fotografieren sind zudem nichts Ungewöhnliches: So ist zum Beispiel im Freiburger Münster für das Fotografieren mit Stativ oder professioneller Kamera eine Genehmigung erforderlich. In der Stuttgarter Innenstadt wird man von der Security angesprochen, wenn man vor bestimmten Juweliergeschäften fotografieren möchte. Und auch das Fotografieren von Personen unterliegt rechtlichen Grenzen: Wenn eine Person nicht fotografiert werden möchte, muss man dieses Persönlichkeitsrecht respektieren – unabhängig davon, ob eine Veröffentlichung der Bilder geplant ist oder nicht.
Gruß RW
DerGoettinger
28.06.2025, 15:43
Da steht aber auch:
"Jedes betroffene Objekt ist mit einem Hinweis auf das Fotografierverbot gekennzeichnet..." …und der Satz geht weiter mit …die Kennzeichnung kann jedoch unter Umständen schlecht sichtbar oder nicht eindeutig erkennbar sein.. Und selbst dann ist nicht gesichert, dass man es von dem Standpunkt, von dem ich das Foto aufnehmen möchte, sehe (Stichwort: Teleobjektiv)
DerGoettinger
28.06.2025, 15:46
Und auch das Fotografieren von Personen unterliegt rechtlichen Grenzen: Wenn eine Person nicht fotografiert werden möchte, muss man dieses Persönlichkeitsrecht respektieren – unabhängig davon, ob eine Veröffentlichung der Bilder geplant ist oder nicht. Das ist so leider falsch - aber ein anderes Thema
Das ist so leider falsch - aber ein anderes Thema
.... na ja wenn plötzlich der Mensch wegen seiner fancy Mütze zum Star deines Fotos wird, brauchst du seine Erlaubnis – sonst wird’s rechtlich schnell ungemütlich. Die Regeln sind da ziemlich eindeutig. Du willst die Brücke ja als Hauptmotiv und nicht als Beiwerk im Mützen-Drama.:crazy:
Andronicus
30.06.2025, 08:43
... Wie Ihr damit umgeht, überlasse ich gerne Euch. Ich für mich hab eine Schlussfolgerung gezogen.
Das ist auch sehr vernünftig.
Jeder muss selbst entscheiden wie er mit bestimmten Situationen umgeht.
Wenn Du irgendwo in Polen im Knast landest kannst Du nicht argumentieren:
Im SUF haben sie das aber anders gesagt. Da waren sie gaaaaannnz anderer Meinung.
Ne, Du sitzt im Knast und hast es selbst zu verantworten.
Jeder für sich zieht vielleicht ganz andere Schlussfolgerungen.
Für jeden ist es seine Entscheidung, die er auch selbst zu verantworten hat.
cat_on_leaf
30.06.2025, 12:28
...Oder anders formuliert: Du darfst alles tun, solltest Dich nur nicht erwischen lassen. Und meinst Du etwa, dass an jeder Brücke ein behördlicher (oder verdeckter) Aufpasser steht? ;)
Aber eventuell eine Videoüberwachung.
Ich war schon in vielen Ländern und habe dort viele Dinge fotografiert, die ich offiziell nie hätte ablichten dürfen. Doch nie hat mich jemand deswegen behelligt.
Mich schon. Am Strand von Rovinji. Das fand ich seeeehr unangenehm. Die Gesetzeshüter haben mich vom Haken gelassen, als ich die Bilder gelöscht habe. Und ich habe danach auch keine mehr gemacht. Ich hatte keinen Bock auf einer Polizeiwache mit Gesetzeshütern zu kommunizieren.
Ich bin am Wochenende in Polen, werde es mal testen, angefangen von der Grenzbrücke in Frankfurt/Oder... :cool:
Hm, nichts mehr gehört. Bist du wieder zurück oder....?
DerGoettinger
30.06.2025, 13:41
.... na ja wenn plötzlich der Mensch wegen seiner fancy Mütze zum Star deines Fotos wird, brauchst du seine Erlaubnis – sonst wird’s rechtlich schnell ungemütlich. Die Regeln sind da ziemlich eindeutig. Du willst die Brücke ja als Hauptmotiv und nicht als Beiwerk im Mützen-Drama.:crazy: Ich verlager das mal in ein anderes Thema.
Moin, moin,
es mag sein, vielleicht ist es auch sicherlich so, dass Polen historisch bedingt sehr empfindlich und sensibel auf das Thema Russland reagiert. Aber es ist bei weitem nicht so, dass es ein reines Ostblock-Ding ist. Man führe sich bitte auch vor Augen, welche Maßnahmen nach dem 11.9.2001 in den USA getroffen wurden, und welche Geschichten Photographen in den USA widerfahren sind, die versucht haben, an zentralen, renommierten Plätzen zu photographieren.
Dat Ei
Ich bin am Wochenende in Polen, werde es mal testen, angefangen von der Grenzbrücke in Frankfurt/Oder... :cool:
Wie versprochen mal ein Bild von der Grenzbrücke, die von Frankfurt/Oder ins polnische Słubice führt…
848/Brcke_Subice.jpg
→ Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=404434)
Aber um ehrlich zu sein, ist das natürlich eine Mogelpackung. Denn fotografiert habe ich vom deutschen Ufer aus… ;)
Ich hatte auch überlegt, mir in Polen noch eine andere Brücke zu suchen, aber das hätte Aufwand und Umwege bedeutet, zumal bei 30 Grad im Schatten. Vor allem aber waren wir in Familie unterwegs, das hätte dann nur Unruhe erzeugt.
Aber um noch etwas Substanzielles zum Thema beisteuern, hier mal zwei Bilder von der polnisch-weißrussischen Grenze, also einer EU-Außengrenze, die laut hiesigen Medien zu den schwerstgesicherten und -bewachten Borderlines in Europa zählt.
Das erste Bild habe ich 2019 gemacht. Wie man leicht sieht, hätte ich jederzeit nach Belarus hinüberlaufen und wieder zurückgehen können…
6/Grenze.jpg
→ Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=360629)
Das zweite Bild entstand ziemlich genau an derselben Stelle, aber Ende 2022. Damals kamen permanent illegale Flüchtlingstrecks über jene Grenze, so dass die Polen binnen kurzem jenen hohen Zaun entlang der grünen Grenze zu Belarus zogen.
848/Grenze_Belarus_2.jpg
→ Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=404433)
Warum zeige ich diese beiden Bilder?
Nun, weil sie einiges dazu sagen, wie man in Polen mit solchen Sachen umgeht. Denn ich habe hier beide Male unbehelligt fotografiert, obwohl hier überall Überwachungskameras und Warntafeln installiert waren. Und obwohl es, als Bild 2 entstand, in der ganzen Region wegen jener illegalen Flüchtlingsgruppen nur so von polnischen Polizisten und Grenzschützern wimmelte.
Sie wohnten gar in dem Landhotel, in dem Herbert (@herby1961) und ich damals abgestiegen waren, um im unmittelbaren Grenzgebiet Wisente zu fotografieren.
Mich schon. Am Strand von Rovinji. Das fand ich seeeehr unangenehm. Die Gesetzeshüter haben mich vom Haken gelassen, als ich die Bilder gelöscht habe. Und ich habe danach auch keine mehr gemacht. Ich hatte keinen Bock auf einer Polizeiwache mit Gesetzeshütern zu kommunizieren.
Um ehrlich zu sein, ist es mir schleierhaft, wie einem dies in einem der am stärksten frequentierten kroatischen Adria-Ferienorte passieren kann. Ich habe dort auch schon fotografiert.
Vermutlich ist jemand bewusst oder unbewusst ins potenzielle Fokusfeld Deiner Kamera geraten - jemand, dem das gar nicht lieb war, und der aber offenbar einen guten Draht zur örtlichen Polizei hatte.
cat_on_leaf
03.07.2025, 08:11
Um ehrlich zu sein, ist es mir schleierhaft, wie einem dies in einem der am stärksten frequentierten kroatischen Adria-Ferienorte passieren kann. Ich habe dort auch schon fotografiert.
Vermutlich ist jemand bewusst oder unbewusst ins potenzielle Fokusfeld Deiner Kamera geraten - jemand, dem das gar nicht lieb war, und der aber offenbar einen guten Draht zur örtlichen Polizei hatte.
Vermutlich. Aber so ohne der kroatischen Sprache mächtig zu sein und gleichzeitig auch mit englisch nicht weiter kommen zu können (wobei es hier eher am wollen der Beamten lag) war mein Schritt die Bilder zu löschen für mich die einzige Konsequenz.