Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Gar keine Funkfernauslöser von Drittanbietern an den neueren Kameras mehr?
DerGoettinger
15.04.2025, 00:35
Moin zusammen,
ich bin immer noch glücklicher Besitzer einer a6600, gebe aber zu, dass ich als Ergänzung des Setups durchaus auch mal Richtung Vollformat schaue.
Dass ich keine a6700 habe, liegt vor allem daran, dass - inzwischen hoffentlich von allen bekannt - an dieser keine Dritthersteller-Fernauslöser mehr funktionieren. Sony hat mit der Umstellung von Micro-USB (a6600) auf USB-C (a6700) den bisherigen Multi-USB-Anschluss "kastriert", so dass die notwendigen Funkempfänger nicht mehr erkannt werden. Warum ist das wichtig zu wissen? Ganz einfach: diese Funk-Fernauslöser erlauben ein Auslösen aus bis zu 50m(!), während die Bluetooth-Fernauslöser Schwierigkeiten haben, über 10m vernünftig zu funktionieren.
Ich hatte das bisher eher in den Bereich "Wir schränken mal APS-C ein bisschen ein, damit das nicht zu attraktiv wird" geschoben, denn an der a7IV (die ja auch mit einem USB-C-Buchse versehen ist, funktionieren die noch, wie ich gehört habe).
Aber habe ich mich da möglicherweise getäuscht? Bei einem Besuch auf der Rollei-Homepage (https://www.rollei.de/products/wireless-fernausloeser-universal-28146#beschreibung) habe ich nämlich gesehen, dass dieser angeblich von der a1II und der a9III nicht mehr unterstützt wird. Zumindest tauchen die Kameras in der Auswahlliste nicht auf, die man mit anklicken muss, bevor man den Fernauslöser in den Warenkorb packt.
Weiß jemand mehr dazu oder kann das anderweitig falsifizieren bzw. verifizieren?
An alle Kameras, die mit der RM-VPR1 (https://support.d-imaging.sony.co.jp/www/cscs/accessories/compatibility.php?area=eu&lang=de&mdl=RM-VPR1&cat=3) kompatibel sind, passen auch kabelgebundene Funkauslöser.
Die aktuellen Vollformatkameras (außer der 7C-Familie) haben sowohl USB-C als auch die alte Multi-Buchse. Bei den kleinen Gehäusen ist für zwei Buchsen kein Platz, da muss man sich halt entscheiden zwischen Fernauslösertauglichkeit (z.B. α6600) oder USB-C (z.B. α6700).
DerGoettinger
15.04.2025, 14:25
Danke für die Super-Erklärung! Auf den Gedanken, einfach mal nachzusehen, welche Buchsen die "großen Gehäuse" haben, bin ich ehrlich gesagt gar nicht gekommen.
Die Frage, warum Sony den Funktionsumfang der Micro-USB-Buchse nicht in die USB-C-Buchse integrieren kann, verkneif ich mir mal.
Die Frage, warum Sony den Funktionsumfang der Micro-USB-Buchse nicht in die USB-C-Buchse integrieren kann, verkneif ich mir mal.
Ich antworte trotzdem mal unverkniffen ;).
Micro-USB hat standardmäßig nur fünf Kontakte. Sony hat der Buchse einfach eine zweite Kontaktreihe spendiert und darauf den Fernauslöser-Anschluss gelegt (deswegen kann man den Fernauslöser auch nicht mit einem USB-Verlängerungs- oder Adapterkabel benutzen – an dem Kabel fehlen eben die Zusatzkontakte).
USB-C dagegen hat von Haus aus schon 24 Kontakte in einem nicht wesentlich größeren Stecker. Da noch mehr hineinzufummeln, ohne die eigentliche Funktion (Datenübertragung, Stromversorgung) oder die mechanische Stabilität zu beeinträchtigen, dürfte nicht mit vertretbarem Aufwand machbar gewesen sein.
Zumal sich die Kameras ja durchaus über den USB-C-Anschluss fernbedienen lassen. Nur benötigt es dazu auch am Fernauslöser eine voll funktionsfähige USB-Schnittstelle mit entsprechender Software, und nicht einfach nur einen Schalter, der beim Drücken das Auslösers geschlossen wird.
peter2tria
15.04.2025, 15:10
Es ist ja nicht so, dass das über die USB-C Buchse nicht ginge.
Es gibt Gimbals, die sind nur mit USB-C angeschlossen und man kann am Griff 'auslösen'.
Dazu braucht es etwas Intelligenz in der Fernbedienung und entweder solche Chips gibt es nicht fertig oder die Programmierung&Standard Chip geht nicht als Pfennigartikel über den Tisch - die Meisten wollen eben nur ein paar Euro dafür auf den Tisch legen. :zuck:
+++ Usch war schneller +++
DerGoettinger
16.04.2025, 01:37
Dazu braucht es etwas Intelligenz in der Fernbedienung und entweder solche Chips gibt es nicht fertig oder die Programmierung&Standard Chip geht nicht als Pfennigartikel über den Tisch - die Meisten wollen eben nur ein paar Euro dafür auf den Tisch legen. :zuck: Naja, wenn die zu erwartenden Verkaufszahlen hoch genug wären, würden sie es schon machen, denn dann macht es bei einer geringen Stückmarge einfach die Masse. Aber überlegen wir mal realistisch:
die Zahl der Modelle, bei denen die bisherigen Fernbedienungen nicht mehr funktionieren, ist überschaubar: es sind nur die a6700 und die a7C-Modelle. Nicht gerade sehr viel.
Und wie groß ist wohl die Zahl derjenigen unter den a6700-/a7C-irgendwas-Besitzern, die sich eine Funkfernbedienung zulegen würden? Das ist alles andere als "Masse".
So leid es mir tut, aber irgendwo kann ich die Hersteller dann doch zumindest ein bisschen verstehen. Aber ich hatte ja eh nicht vor, meine a6600 abzustoßen, und wenn die großen Gehäuse weiterhin die Funkfernbedienungen unterstützen, dann bin ich auf der sicheren Seite.
es sind nur die a6700 und die a7C-Modelle.
… und die ZV-1M2 bei den Kompaktkameras, deren Vorgängermodell auch noch die Multi-Buchse hatte.
Aber ich denke, der Trend wird doch zur Bluetooth-Fernbedienung gehen, die von allen neuen Modellen unterstützt wird. Dass man sich bei der Aufnahme mehr als 5 m von der Kamera entfernt, kommt vermutlich eher selten vor.
... erlauben ein Auslösen aus bis zu 50m(!), ...
Welche praktische Situation könnte das sein? Und kann ich auf diese Entfernung noch mein Motiv beurteilen, dass ich auch weiß, ich muss jetzt auslösen?
Ich bin selbst oft weit von meinen Kameras entfernt, gerade erst wieder vorletzte Woche teilweise über 100m. Aber dann laufen die Kameras automatisch über die timelapse Funktion (Intervallaufnahmefunktion), die in jeder aktuellen Kamera integriert ist (seit der A7III).
DerGoettinger
16.04.2025, 20:02
Welche praktische Situation könnte das sein? Und kann ich auf diese Entfernung noch mein Motiv beurteilen, dass ich auch weiß, ich muss jetzt auslösen? Ich hab letztens eine Gruppenaufnahme von einem Orchester gemacht und hatte das "Problem", dass ich selbst mit auf das Bild musste (man ist halt Fotograf und Musiker). Ich hab aus einem Fenster im ersten Stock das Orchester fotografiert, das im Garten davor stand. Das ließ sich alles sehr gut positionieren, aber in summa war ich locker mehr als 10 m von der Kamera weg, als ich dann mitten im Orchester stand. Mit einem Bluetooth-Auslöser hätte ich da dicke Backen gemacht. Und da ich das Orchester als deren Mitmusiker öfters fotografisch begleite, habe ich immer wieder Situationen, wo die Kamera weiter weg von mir ist.
Gerade bei dem Szenario fände ich Oli's Ansatz mit dem Timelapse sinnvoll. Alle 3s ein Bild und später in Ruhe schauen, auf welchem alle in etwa vorzeigefähig sind. :D
Alle 3s ein Bild und später in Ruhe schauen, auf welchem alle in etwa vorzeigefähig sind. :D
Das Aussortieren der misslungenen Fotos ist der Teil am Fotografieren, den ich am meisten hasse. ;)
charlyone
17.04.2025, 07:39
Ich hab letztens eine Gruppenaufnahme von einem Orchester gemacht und hatte das "Problem", dass ich selbst mit auf das Bild musste (man ist halt Fotograf und Musiker). Ich hab aus einem Fenster im ersten Stock das Orchester fotografiert, das im Garten davor stand. Das ließ sich alles sehr gut positionieren, aber in summa war ich locker mehr als 10 m von der Kamera weg, als ich dann mitten im Orchester stand. Mit einem Bluetooth-Auslöser hätte ich da dicke Backen gemacht. Und da ich das Orchester als deren Mitmusiker öfters fotografisch begleite, habe ich immer wieder Situationen, wo die Kamera weiter weg von mir ist.
Hallo,
kann ich nach vollziehen, da ich selbst Mitglied und Sänger in einem Chor bin.
Stehe ich nun mal vor der selben Situation...
Creators App geht gar nicht u.a. weil das Smartphone zu groß ist und wird ja sowieso per Bluetooth ausgelöst!:flop:
Das Aussortieren der misslungenen Fotos ist der Teil am Fotografieren, den ich am meisten hasse. ;)
Stimmt!!:top:
Viele Grüße
Charly
Das Aussortieren der misslungenen Fotos ist der Teil am Fotografieren, den ich am meisten hasse. ;)
Misslungene zu finden geht ja leicht……aber das Beste unter vielen Gelungenen herauszufiltern ist ebenso nervig und zudem zeitraubender.
Na ja, die beschriebene Situation ist ja auch keine, die man täglich hat. Von daher ... ;)
DerGoettinger
17.04.2025, 14:36
Gerade bei dem Szenario fände ich Oli's Ansatz mit dem Timelapse sinnvoll. Alle 3s ein Bild und später in Ruhe schauen, auf welchem alle in etwa vorzeigefähig sind. :D Naja, es sind halt "businessshooting-artige" Bilder. Timelaps passt da nicht wirklich.
Mit Auslöser kann ich wirklich steuern, dass die Leute die Augen offen haben. Ich mache das so, dass ich die Leute gezielt die Augen zumachen lasse und dann von 3 bis 0 'runterzähle (bei 0 sollen sie sie alle aufmachen). Wenn ich in dem Moment 5-6 Serienbilder mache, ist unter Garantie eines dabei, wo alle ihre Augen offen haben. Das Ganze dann noch 2x wiederholt und der Drops ist gelutscht. Mit Timelapse funktioniert das nicht.
Vor allem stehen sie dann auch "richtig" und "gezielt", weil sie eben "wissen", dass sie fotografiert werden. Bei einer Timelaps hat man halt "Zufallsbilder".
charlyone
17.04.2025, 14:53
Naja, es sind halt "businessshooting-artige" Bilder. Timelaps passt da nicht wirklich.
Mit Auslöser kann ich wirklich steuern, dass die Leute die Augen offen haben. Ich mache das so, dass ich die Leute gezielt die Augen zumachen lasse und dann von 3 bis 0 'runterzähle (bei 0 sollen sie sie alle aufmachen). Wenn ich in dem Moment 5-6 Serienbilder mache, ist unter Garantie eines dabei, wo alle ihre Augen offen haben. Das Ganze dann noch 2x wiederholt und der Drops ist gelutscht. Mit Timelapse funktioniert das nicht.
Vor allem stehen sie dann auch "richtig" und "gezielt", weil sie eben "wissen", dass sie fotografiert werden. Bei einer Timelaps hat man halt "Zufallsbilder".
Alle Achtung, du machst dies perfekt! :top:
Darauf ein :beer: oder :beer::beer:
Viele Grüße
Misslungene zu finden geht ja leicht……aber das Beste unter vielen Gelungenen herauszufiltern ist ebenso nervig und zudem zeitraubender.
Ja, das meinte ich eigentlich. Die völlig missratenen fliegen gleich zu Anfang im Schnelldurchgang mit FastRawViewer (https://www.fastrawviewer.com/) raus und werden gar nicht erst in Capture One importiert.