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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Auf dem Kystriksveien nach Norden


Sir Donnerbold Duck
24.03.2025, 17:36
Hallo,

im August 2023 hatte ich das Vergnügen, mit meiner Frau einen VW-Bus zu mieten und nach Norwegen zu fahren, wo wir die Helgelandskysten auf dem Kystriksveien (der Fv 17) bereisten und von Insel zu Insel hüpften. Im Vorfeld hatte mir Peter (kiwi05) als erfahrener Reisender mit Tipps für diese für mich neue Art Urlaub gegeben. Seitdem habe ich mir vorgenommen, mich hier mit einem Reisebericht zu revanchieren und so beginne ich nun heute diesen Bericht.

Los geht es mit der Fähre Kiel-Oslo, die die Brücke über den Großen Belt passiert:
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→ Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=401758)

Nach einem opulenten Frühstück genießen wir die Fahrt durch den Oslofjord bei leider etwas trübem Wetter:
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→ Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=401759)

Kurz vorher fällt mir nach dem Passieren der Festung Oscarsborg ein großer Ölfleck auf dem Wasser auf, der mir auch schon bei der letzten Norwegenreise vier Jahre zuvor auffiel:
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→ Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=401761)
Das ist keine aktuelle Umweltverschmutzung, sondern eine Erinnerung an die finstersten Europas: das Öl stammt aus dem Wrack des schweren Kreuzers "Blücher", der hier beim deutschen Überfall auf Norwegen am 9.4.1940 mit etlichen Menschen an Bord versenkt wurde. Keine schöne Einstimmung auf den Urlaub...

Wenig später passieren wir das alte Leuchtfeuer Dyna fyr, heute ein Edelrestaurant, und Oslo kommt in Sicht - Zeit, sich zum Wagen zu begeben.
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→ Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=401762)
Ganz links oben liegt der Holmenkollen, rechts ragt das Framhaus heraus.

Gruß
Jan

Sir Donnerbold Duck
24.03.2025, 18:39
Nach dem Verlassen der Fähre schlagen wir gleich den Weg nach Norden ein und fahren auf der E6 Richtung Trondheim. Den ersten Halt legen wir bei der Stabkirche Ringebu ein, die fast direkt an der E6 liegt und ein sehr lohnendes Ziel ist, vor allem, wenn man hinter der Kirche noch ein paar Meter bergauf geht und sich im Pfarrhaus stärkt:
846/_A9_0047srgb.jpg{br} Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=399983)|846/_A9_0077srgb.jpg{br} Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=399984)|846/_A9_0096srgb.jpg{br} Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=399985)|846/_A9_0055srgb.jpg{br} Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=399986)

Gestärkt mit Kaffee und Waffel brechen wir auf und fahren kurz nach Ringebu auf Landschaftsroute Rondane (Fv 27) ab. Eine landschaftlich unerhört schöne Strecke am Rande des Nationalparks Rondane:
1495/_A9_0132srgb.jpg{br} Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=401767)|1495/_A9_0122srgb.jpg{br} Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=401768)|1495/_A9_0120srgb.jpg{br} Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=401769)|1495/_A9_0126srgb.jpg{br} Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=401770)

An der Aussichtsplattform Sohlbergplassen haben wir mit dem Wetter leider etwas Pech und die Berge von Rondane, die hier angeblich das Motiv waren für Harald Sohlbergs Bild "Winternacht in Rondane“, sind von Wolken verhüllt:
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→ Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=401772)
Lohnend ist der Halt aber dennoch! Wenig später verlassen wir die Zivilisation und biegen auf den Grimsdalveien ab, eine der vielen unasphaltierten Mautstraßen Norwegens. Lustigerweise ist die Mautstation mitten in der Wildnis des Fjells mit Schranke und Kassenautomat ausgerüstet, der sogar bezahlen mit Karte zulässt - was Netzabdeckung und Digitalisierung angeht ist Norwegen ist etwas weiter als Deutschland...
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→ Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=401773)
Nach etwas Fahrt erreichen wir das Fjellcamping, wo wir die Nacht zubringen: einfach eine Wiese am Fluss mit einem typisch norwegischen Fjellklo - einem Holzhäuschen über einer Grube. Dort stehen wir in fast vollkommener Einsamkeit und tatsächlich im einzigen Funkloch, dass wir auf der ganzen Reise finden. Aber bevor die Nacht kommt, gehen wir noch wandern. Die Bilder kommen aber erst morgen. Jetzt habe ich Hunger...

Gruß
Jan

kiwi05
25.03.2025, 10:15
Danke dir Jan, dass du nach fast zwei Jahren, hier nochmal aktiv wirst.:top:

Ich freue mich etwas mitreisen zu können, denn neben einigem Bekannten tauchen ja immer wieder inspirierende neue Aspekt für jeden Landstrich, den man bereist, auf.

Und für mich passt es als Appetizer perfekt: Die Fähre nach Schweden Anfang Mai ist bereits gebucht.

Sir Donnerbold Duck
25.03.2025, 10:20
Nachdem wir den Stellplatz ausgekundschaftet haben, fahren wir wieder los und biegen auf eine Straße (naja, eher ein Feldweg) ab, die kurz und knackig bergaufführt in einen kleinen Weiler aus vielleicht vier oder fünf Häuschen mitten im Nichts. Der Blick von dort oben ins Herz des Rondane und über das Grimsdalen ist fantastisch.
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→ Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=401756)
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→ Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=401776)
Links unten am Fluss ist unser Stellplatz zu erahnen.

Wir schnüren die Wanderschuhe und stapfen los. Es geht zunächst über baumlose Höhen, die einen fantastischen Blick auf die Berge des Rondane bieten:
1495/_A9_0230srgb.jpg{br} Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=401777)|1495/_A9_0231srgb.jpg{br} Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=401778)|1495/_A9_0247srgb.jpg{br} Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=401779)
Die gelben Flechten geben der Landschaft im Rondane ihre charakteristische Farbe.
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→ Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=401781)
Wir hatten ja gehofft, hier abends Elche zu sehen, deren Hinterlassenschaften überall zu finden sind. Aber die einzigen Lebewesen, denen wir begegnen, sind Ziegen, die uns empört anblicken:
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→ Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=401782)
Gerade noch rechtzeitig vor einem heraufziehenden Unwetter sind wir am Ende der Runde und fahren wieder hinab zu unserem Stellplatz. Die Qualität der Straße lässt sich auf dem Bild erahnen.
1495/_A9_0289srgb.jpg{br} Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=401784)|1495/_A9_0298srgb.jpg{br} Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=401785)
Nachts schüttet es wie aus Kübeln, was mich in Anbetracht des nahen Flusses etwas unruhig werden lässt, aber der tut uns den Gefallen, nicht über die Ufer zu treten. So können wir am nächsten Morgen wieder losfahren und bleiben auch glücklicherweise nirgends im Schlamm stecken - das wäre im Funkloch sehr unangenehm. Das passiert uns aber später tatsächlich noch in Oslo in diesem regenreichen Sommer.

Gruß
Jan

Gruß
Jan

Sir Donnerbold Duck
25.03.2025, 10:22
Die Fähre nach Schweden Anfang Mai ist bereits gebucht.
:D Wir haben die Fähre nach Schweden im Juni gebucht.

Gruß
Jan

Sir Donnerbold Duck
26.03.2025, 12:57
Am nächsten Morgen fahren wir durch das Grimsdalen weiter und gelangen zurück auf die E6.
1495/_A9_0313srgb.jpg{br} Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=401800)|1495/_A9_0326srgb.jpg{br} Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=401801)|1495/_A9_0320srgb.jpg{br} Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=401802)

Auf der E6 fahren wir weiter Richtung Norden. Nachdem wir kurz hinter Dombås ein ordentliches Stück in die Höhe gefahren sind, weitet sich das Tal und die E6 führt durch ein weites, flaches und sehr arktisch anmutendes Tal, das links von den Bergen des Dovrefjell und rechts von den Ausläufern des Rondane flankiert wird. Unser Ziel ist das kleine Fokstumyra Naturreservat, das erste Naturschutzgebiet Norwegens. Ich hatte das schon vor 30 Jahren in einem Naturführer gefunden, konnte es aber bisher mangels Auto nie besuchen. Aber jetzt! Das Feuchtgebiet ist bekannt für seinen Vogelreichtum, aber um die Jahreszeit ist da wenig zu erwarten. Während der Brutzeit darf man es nicht betreten. Die kleine Rundwanderung ist aber sehr schön und lohnend, sofern man wasserdichte Schuhe hat und nicht in Turnschuhen wandert wie einige Menschen, denen wir begegnen. Stellenweise ist das eine echte Schlammschlacht... Die weite und ruhige Landschaft hat einen ganz eigenen Reiz, auch wenn tatsächlich keine Vögel zu sehen sind.
1495/_A9_0354srgb.jpg{br} Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=401803)|1495/_A9_0366srgb.jpg{br} Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=401804)|1495/_A9_0385srgb.jpg{br} Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=401805)|1495/_A9_0412srgb.jpg{br} Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=401807)|1495/_A9_0418srgb.jpg{br} Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=401808)

Nach der Rückkehr zum Parkplatz machen wir uns auf den Weg gen Norden und fahren bis Trondheim, wo wir abends ankommen und einen schönen Stellplatz finden.

Gruß
Jan

jqsch
26.03.2025, 17:21
Großartige Bilder einer großartigen Landschaft. :top:

Danke für das Zeigen

VG

Jürgen

kiwi05
26.03.2025, 17:42
Ja, es macht großen Spaß mitzureisen.
Danke Jan.:top:

Sir Donnerbold Duck
27.03.2025, 09:15
Vielen Dank! Dann freut euch, denn gleich geht die Reise weiter, allerdings nur mit Stadtbildern.

Gruß
Jan

Sir Donnerbold Duck
27.03.2025, 10:10
Am nächsten Morgen fahren wir nach Trondheim und machen uns auf einen Rundgang durch die Stadt. Durch das schöne Viertel Bakklandet, das so früh am Morgen noch ganz leer ist, schlendern wir Richtung Gamle bybrua (alte Brücke) und Nidarosdom.
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→ Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=401817)

Das klassische Trondheimmotiv sind die Häuser längs des Flusses Nidelva:
1495/_A9_0447srgb.jpg{br} Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=401818)|1495/_A9_0491srgb.jpg{br} Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=401819)
Im ersten Bild ist auch die Gamle bybrua zu erkennen, die aber schon von Touristen überlaufen ist, als wir ankommen - also kein Bild.

Der Nidarosdom ist natürlich das Highlight Trondheims:
1495/_A9_0627srgb.jpg{br} Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=401820)|1495/_A9_0631srgb.jpg{br} Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=401821)
Die Westfassade ist mit 57 Statuen geschmückt, die meist Geschichten und Personen des alten Testaments darstellen sollen. Es findet sich aber auch eine Statue König Olavs, über dessen Grad der Dom ab 1152 errichtet wurde. Zum alljährlich am 29. Juli stattfindenden Olavsfest wird sie mit einem Kranz geschmückt, der bei unserem Besuch Anfang August noch hing. Die Fassade samt Statuen wurde übrigens ab 1929 rekonstruiert, es waren nur noch fünf originale Statuen erhalten.

Auch das Innere ist sehenswert:
1495/_A9_0585srgb.jpg{br} Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=401822)|1495/_A9_0613srgb.jpg{br} Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=401823)|1495/_A9_0583srgb.jpg{br} Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=401824)

Was mir neu war: man kann den Vierungsturm des Doms besteigen. Das lassen wir uns natürlich nicht entgehen. Der Blick über Dom und Trondheim lohnt die Mühe des Aufstiegs:
1495/_A9_0565srgb.jpg{br} Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=401825)|1495/_A9_0552srgb.jpg{br} Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=401826)

Der Aufstieg ist nichts für Klaustrophobiiker oder Menschen mit großer Leibesfülle, denn die Treppen sind sehr eng (!). Eine Begegnung mit Gegenverkehr ist hier unmöglich, weshalb der Aufstieg auch nur nach Zeitplan in Gruppen möglich ist. Ein Handybild, das meine Frau von mir geschossen hat, zeigt die Enge:
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→ Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=401827)

Wir verlassen den Dom und flanieren durch die Stadt, die allerdings wegen des Matfestival, einem kulinarischen Fest, völlig überfüllt ist. Der Rückweg führt uns wieder durch das mittlerweile belebtere Bakklandet:
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→ Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=401828)

Die Weiterfahrt führt uns nach Selnes kurz vor Namsos, wo wir auf einem Campingplatz übernachten.
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→ Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=401829)

Morgen starten wir mit der Inselhüpferei an der Helgelandküste.

Gruß
Jan

rainerstollwetter
27.03.2025, 17:44
Ich bin beeindruckt von der Landschaft und freue mich schon auf die Fortsetzung des Reiseberichtes. Schreibst Du auch mal, wie Euch die Zeit im Camper gefallen hat, oder was es da zu beachten gab?

Rainer

10Heike10
28.03.2025, 16:21
Danke für die Mitnahme und ich freue mich schon auf die nächsten Fotos. :top:

Sir Donnerbold Duck
28.03.2025, 21:12
Morgen kommen wieder Bilder, heute bin ich nicht dazu gekommen. Dann kann ich auch noch was zum Leben in und mit dem VW-Bus schreiben.

Gruß
Jan

Sir Donnerbold Duck
29.03.2025, 11:52
Nach dem etwas grauen Wetter der letzten Tage strahlt heute endlich die Sonne. Ganz ungetrübt können wir das Wetter allerdings nicht genießen, denn wir wissen, dass Extremwetter "Hans" heranzieht und der Sonnenschein nicht von Dauer sein wird.

Wir fahren auf der Straße 769, dem Elvalandsvegen, durch eine herrliche Fjord-, Insel- und Hügellandschaft. Mal ist das Wasser links, mal rechts und mal sind wir im Wald. Nach ein paar Fotopausen kommen wir an der ersten Fähre des Tages in Lund an. Wir setzen nach Hafles über und fahren auf herrlichen Straßen weiter nach Sør-Gutvika, wo wir die Fähre auf die Insel Leka nehmen.

1495/_A9_0789srgb.jpg{br} Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=401875)|1495/_A9_0806-Panosrgb.jpg{br} Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=401877)|1495/_A9_0864srgb.jpg{br} Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=401878)

Unterwegs hat sich das Wetter natürlich wieder zugegezogen. Auf Leka angekommen schauen wir uns den Herlaugshaugen, Norwegens zweitgrößten Grabhügel, an. Der ist allerdings wenig fotogen und so konzentriere ich mich lieber auf die spektakulären Berge auf dem Festland im Hintergrund, unter denen rechts das markante Heilhornet (1058 m) heraussticht:
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→ Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=401879)

Die Insel Leka gehört zum Trollfjell Geopark, zu dem auch der bekannte Torghatten gehört. Lekas Geologie ist bemerkenswert, denn dort kann man Gesteine sehen, die sonst tief im Erdmantel liegen oder in Nordamerika anzutreffen sind. Als der nordamerikanische Kontinent und Europa auseinanderdrifteten, blieb ein Teil Nordamerikas hängen - Leka. Die Insel kippte dabei um, so das man nun bei der Durchquerung der Insel von Ost nach West einen Querschnitt des Gesteins vorfindet, für den man sich sonst von oben nach unten durch den Erdmantel buddeln müsste. Diese Landschaft wollen wir natürlich erwandern.

Die erste Tour führt uns ab 15:30 zum Felsturm Lekamøya, einem Wahrzeichen der Insel, zu dem es natürlich eine Sage gibt, angeblich Norwegens längste. Lekamøya soll ein Mädchen sein, das vom Trollprinzen Hestmannen (auch ein Berg auf einer anderen Insel), verfolgt wurde. Der schoß dabei einen Pfeil ab, der sein Ziel verfehlte und stattdessen das berühmte Loch in den Torghatten bohrte. Wir stapfen los und wandern in völliger Einsamkeit zu Lekamøya.
1495/_A9_0910srgb.jpg{br} Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=401895)|1495/_A9_0915srgb.jpg{br} Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=401896)|1495/_A9_0917srgb.jpg{br} Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=401897)|1495/_A9_0984srgb.jpg{br} Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=401898)
Eine abwechslungsreiche und schöne Tour. Lekamøya erinnert mich allerdings mehr an einen Pferdekopf als an ein Mädchen.

Wir fahren zum Campingplatz und gönnen uns einen der Panoramaplätze an der Küste:
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→ Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=401899)

Die Aussicht ist bemerkenswert und wir genießen den Abend:
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→ Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=401900)
Vor der gewaltigen Bergkulisse sehen wir auch die Fähre, mit der wir heute kamen.
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→ Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=401902)

Gruß
Jan

Sir Donnerbold Duck
30.03.2025, 09:39
Schreibst Du auch mal, wie Euch die Zeit im Camper gefallen hat, oder was es da zu beachten gab?


Die wenige Zeit im Camper hat uns gut gefallen - meistens waren wir ja doch draußen unterwegs. Sehr angenehm war, dass es praktisch dauernd hell war, so dass wir meistens auf die Wageninnenbeleuchtung verzichten konnten. Die ist aber wirklich gut und keineswegs funzelig.
Noch angenehmer waren die Temperaturen. Ich weiß nicht, wie sehr sich das Wageninnere unter dem aufgeklappten Dach aufheizt, wenn es heiß ist. Wir hatten unsere Daunenbettdecken dabei und haben wunderbar unter dem Klappdach geschlafen. Das Raufklettern erfordert ein bisschen Gelenkigkeit, ist aber unproblematisch.
Bei starkem Wind (von dem wir teilweise überreichlich hatten) ist das Klappdach keine gute Idee. Einmal haben wir auf das Aufklappen verzichtet und stattdessen die Schlafpätze im Inneren benutzt. Auch bequem, aber es erforderte eine Umräumarbeiten. Da war es sehr praktisch, dass wir uns Gepäck in handlichen Kisten verstaut hatten, die schnell und flexibel umräumbar waren.
Das Wichtigste ist: schau genau, wo du dich hinstellst!! Eine regennasse Wiese ist z.B. nicht gut - damit haben wir am letzten Morgen in Oslo auf dem Campingplatz ungute Erfahrungen gemacht und mussten uns aus der Wiese ziehen lassen. Allradantrieb wäre hier sicher gut. Und ganz besonders schlau wäre es gewesen, wenn ich mich vorher mit der Abschleppöse vertraut gemacht hätte - die war nämlich ziemlich versteckt im Wagen gelagert, so dass ich erstmal viel Gepäck ausladen musste, bis ich sie gefunden und montiert hatte.

Insgesamt war das - auch bei Mistwetter - eine schöne Zeit, die wir in dem VW-Bus verbracht haben. Sonst hätten wir uns für diesen Sommer wohl auch nicht wieder einen gemietet.

Gruß
Jan

Sir Donnerbold Duck
30.03.2025, 15:06
Am nächsten Morgen regnet es ohne Unterlass aus tiefhängenden Wolken - Hans ist da. Das Extremwetter Hans sorgt in Norwegen und Schweden für große Schäden. Die Straße bei Ringebu z.B., die wir auf den Hinfahrt benutzt hatten, wird gesperrt wegen Brückeneinsturzes. An der Küste ist der Sturm nicht so schlimm wie weiter südlich und im Landesinneren. Der Regen auf Leka ist zwar unschön, aber sonst nicht weiter schlimm.

Wir fahren auf die Westseite der Insel, um die berühmten "roten Berge" von Leka zu sehen, die aus Mantelgestein bestehen, das sonst eben nicht an die Erdoberfläche tritt. Der Anblick ist faszinierend, den das Gestein ist intensiv rot oder gelbrot gefärbt. Das treibt mich bei der Bildbearbeitung später in den Wahnsinn, denn es sieht immer so aus, als sei der Weißabgleich völlig daneben. In Regenkleidung machen wir erste Gehproben auf dem Gestein und sind erstaunt: der Fels ist der griffigste Fels, auf dem ich je gewandert bin. Da rutscht kein Schuh!
Wir wandern also fröhlich los zum Stoypet. So heißt das Ziel der Tour, es liegt links der Bildmitte in dem Pass.
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→ Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=401941)

Der Weg führt glücklicherweise meist über Fels in die Höhe.
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→ Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=401943)

Kurz vor Erreichen der Passhöhe wundere ich mich, dass der Weg plötzlich sandig wird. Die Passhöhe selber ist übersät mit rundgeschliffenen Steinen, die hier völlig deplatziert wirken. "Das sieht ja aus wie am Meer!" denke ich und tatsächlich: auf einem Schild lesen wir, dass wir auf einem Strand stehen, der im Zuge der nacheiszeitlichen Landhebung 50 m in die Höhe gewandert ist. Was für eine erstaunliche Landschaft!
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→ Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=401944)

Wir kehren um und stapfen zurück zum Wagen. Die roten Felsen wirken wie auf einem anderen Planeten.
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→ Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=401945)
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→ Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=401946)

Nach dem Regen sind wir froh, wieder im Trockenen zu sein und uns Aufwärmen zu können. Gegen 17 Uhr lässt der Regen wieder nach und wir fahren nach Skeisnesset am nördlichen Zipfel der Insel, wo wir eine kleine Tour gehen wollen. Hier ist wieder ein ganz andere Landschaft, keine Felsen, sondern Heide und Moor.
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→ Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=401947)

Ziel ist die Ivarshallaren, eine Aussichtsplattform auf einem Hügel. Die Holzhütte wurde vom gleichen Architekturbüro entworfen wie die Oper in Oslo.
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→ Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=401950)

Der Blick von da oben ist wirklich weit und eindrucksvoll:
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→ Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=401951)

Am Horizont sehen wir eine Insel, über deren Berge die Wolken ins Meer stürzen - Vega, unser übernächstes Ziel, sieht noch nich sehr einladend aus...
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→ Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=401952)

Auch der Blick über den Lekafjord zum Torghatten, unserem morgigen Ziel, ist nicht heimeliger:
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→ Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=401953)

Wir fahren zurück zu unserem Panoramaplatz, trocknen uns mal wieder und genießen bei einem warmen Abendessen den Blick, der auch bei dem Wetter seinen Reiz hat:
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→ Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=401954)

Morgen sieht es vielleicht ganz anders aus...

Gruß
Jan

kiwi05
30.03.2025, 15:12
Danke für das spannende Weiterführen deines Norwegen-Trips.
Erzählstil- und Bildbeiträge gefallen mir sehr.:top:

Sir Donnerbold Duck
31.03.2025, 14:30
Tatsächlich, am nächsten Morgen sieht es ganz anders aus. Der Blick zum östlich gelegenen Festland und dem Heilhornet ist zwar noch recht dunstig, aber der Blick nach Süden sieht vielversprechend aus:
1495/_A9_1278srgb.jpg{br} Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=401969)|1495/_A9_1271srgb.jpg{br} Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=401970)

Da wir die roten Berge gerne auch bei Sonnenschein in Farbe sehen wollen, sausen wir wieder an die Westküste und stiefeln diesmal bei Sonnenschein in Richtung Küste. Der Regen ist zwar weg, dafür pustet ein ordentliches Lüftchen vom Meer. Die Farben der Felsen sind im Sonnenlicht umwerfend knallig und bunt!
1495/_A9_1288srgb.jpg{br} Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=401971)|1495/_A9_1310srgb.jpg{br} Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=401972)|1495/_A9_1314srgb.jpg{br} Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=401973)|1495/IMG_1879srgb.jpg{br} Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=401974)
1495/_A9_1390srgb.jpg{br} Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=401975)|1495/_A9_1423srgb.jpg{br} Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=401976)|1495/_A9_1411srgb.jpg{br} Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=401977)|1495/_A9_1458srgb.jpg{br} Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=401978)
Das Handybild, das meine Frau von mir gemacht hat, zeigt, dass die Farben nicht verrutscht sind, denn ich wirke auf dem Bild doch recht farbecht. Die Felsen sind wirklich so farbig.

Nach der kurzen und eindrucksvollen Tour fahren wir an den Hafen und verbringen beim Warten auf die Fähre eine sehr windige Mittagspause. Der Wind legt immer mehr zu, Hans wächst sich zum Sturm aus.
Wir setzen mit der Fähre über und fahren weiter nach Norden zum Torghatten. Am Parkplatz Trælvikosen legen wir eine kurze Pause ein und lassen es uns nicht nehmen, über die 55 Trittsteine zu laufen. Das Wasser läuft erstaunlich schnell auf: wo meine Frau noch trockenen Fußes gehen konnte, stehe ich schon knöcheltief im Wasser:
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→ Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=401979)
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→ Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=401980)
Der Torghatten ist auf beiden Bildern ganz hinten schon in Sicht.

Wir fahren weiter und kommen nach der friedlichen Insel Leka auf dem touristisch doch etwas weiter entwickelten großen Campingplatz am Torghatten an. Wir stellen uns ganz vorn ans Meer und genießen einen tollen Blick und einen sehr kräftigen Wind - so kräftig, dass wir das ausgefahrene Klappdach schnell wieder einfahren und lieber die Liegen im Wageninneren beziehen. Die Nachbarn tun es uns gleich. Es weht richtig kräftig! Dafür ist die Sicht in der klaren Luft und bei Abendsonne sehr schön:
1495/_A9_1591srgb.jpg{br} Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=401981)|1495/_A9_1582srgb.jpg{br} Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=401982)|1495/_A9_1581srgb.jpg{br} Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=401983)

Morgen wollen wir uns das berühmte Loch im Torghatten ansehen.

Gruß
Jan

Sir Donnerbold Duck
02.04.2025, 08:25
Der nächste Morgen beginnt ziemlich sonnig, aber sehr windig. Der Wind hat sich auf Sturmstärke gesteigert. Dabei liegen wir auf dem Campinplatz noch halbwegs im Windschatten des Berges...
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→ Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=402029)

Wir wandern trotzdem los und gehen auf meerwärts gewandte Westseite des Torghatten, um den Aufstieg zum Loch durch den Berg zu beginnen. Die windgeschütztere Ostseite ist nicht begehbar, denn der Weg gesperrt, er wird zu einer Treppe umgebaut. Als wir aus dem Windschatten des Berges herauskommen, trifft uns der Wind mit voller Wucht und wir haben tatsächlich Mühe, auf den Beinen zu bleiben. Der gut ausgebaute Weg führt eigentlich durch ein kleines Wäldchen, aber wir müssen sehr schnell auf die danebenliegende Wiese ausweichen: der Weg ist durch umgeworfene Bäume unpassierbar. Auf dem Bild sieht man gut das vom Sturm zu Boden gedrückte Gras und die windgebeugten Bäume:
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→ Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=402031)
Das Bild hat eher dokumentarischen Wert, denn wie so viele Bilder an dem Tag ist es verwackelt - der Wind... Aber immerhin erkennt man klein das Loch im Berg.

Immerhin haben wir nun Rückenwind und können zum Aufstieg wieder auf die Treppe wechseln, die einigermaßen windgeschützt ist.
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→ Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=402032)
Die Hälfte der Zeit schaue ich misstrauisch nach oben, denn wer weiß, was der Wind so alles vom Berg weht. Zum Glück weht er aber gar nichts hinunter.

Oben angekommen geben wir unseren Plan, durch den Berg zu gehen, sofort auf - der wind weht uns fast um und durch das Loch pfeift es wie durch eine Düse. Ein Bild ist halbwegs scharf geworden:
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→ Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=402033)

Der Blick auf das Meer und die Strandflate (so nennt sich dieser Landschaftstyp) ist großartig:
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In der klaren Luft sehen wir Inselchen in allen Richtungen, in der Ferne liegt Leka im Meer. Herrliche Sicht - wenn nur der Sturm nicht wäre. Und so steigen wir ziemlich bald wieder ab und laufen auf gleichem Weg zurück. Mit dem Wind im Gesicht ist das ein Vergnügen der besonderen Art, aber wir kämpfen uns durch.
1495/_A9_1748srgb.jpg{br} Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=402038)|1495/_A9_1752srgb.jpg{br} Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=402039)

Zurück am Wagen machen wir uns auf den Weg nach Brønnøysund und weiter nach Horn, von wo aus wir die Fähre nach Vega nehmen. Aufkommende Zweifel, ob die Fähre bei dem Sturm überhaupt verkehrt, sind schnell beseitigt, als wir am Hafen ankommen - sie fährt. Die Überfahrt nach Vega ist natürlich sehr windig, aber auch herrlich sonnig. Auch die Hurtigrute ist unterwegs:
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→ Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=402040)

Die Insel Vega kommt in Sicht:
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→ Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=402041)

Vega und das umliegende Archipel sind UNESCO-Welterbe. Bekannt ist Vega u.a. für seine Vogelwelt und so sehen wir kurz nach dem Verlassen der Fähre zwei Seeadler gemütlich im Tiefflug nebeneinander über die Straße fliegen. Das 200-600 ist natürlich nicht griffbereit...
Erster Halt ist im Ort Gladstad mit seiner hübschen Holzkirche, danach fahren wir zum topmodernen und besuchenswerten Welterbezentrum:
1495/_A9_1841srgb.jpg{br} Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=402042)|1495/_A9_1829srgb.jpg{br} Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=402043)|1495/_A9_1856srgb.jpg{br} Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=402044)

Gegen 18:30 kommen wir auch unserem Stellplatz an der Westküste Vegas an. Außer uns stehen dort nur vier andere Wagen. Wer ist auch schon so bescheuert, im heulenden Sturm auf eine Insel im Nordmeer zu fahren?
Dort ist auch die Vegatreppe, die mit fast 2000 Stufen auf den 350 m hoch gelegenen Aussichtspunkt Ravnfloget führt. Da die Sonne ja noch lange scheint, machen wir uns an den Aufstieg. Wohin und wie es hinaufgeht, sieht man hier:
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→ Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=402046)
Die Waden brennen doch ziemlich schnell, aber die Aussicht ist alle Mühe wert und großartig schön:
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→ Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=402048)

Tief unter uns sehen wir unseren Stellplatz. Um uns sind Inseln, so weit das Auge blickt, unmittelbar gegenüber liegt Søla, die Haifischflosse am Horizont ist Lovund:
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Erstaunlicherweise sind viele dieser kleinen Inseln bewohnt.

Nach dieser schönen Abendtour gibt es dann auch noch wunderbare Abendämmerung:
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→ Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=402057)
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→ Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=402058)

Der Platz ist zum Glück einigermaßen windgeschützt im Windschatten von Søla, so dass wir das Dach ausklappen und eine ruhige Nacht verbringen.

Gruß
Jan

10Heike10
02.04.2025, 15:47
Das liest sich, als hättet ihr einen sehr interessanten und entspannten Urlaub gehabt.

Da kommt doch glatt wieder die Reiselust in mir hoch.

Vielen Dank für's zeigen und berichten. :top: :top:

Sir Donnerbold Duck
04.04.2025, 19:38
Ja, das war sehr schön und abwechslungsreich!

Weiter geht's auf mit dem nächsten Tag auf Vega!

Der Morgen ist endlich mal sonnig und ohne Wind. Die Kombination hatten wir noch nie!
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→ Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=402101)

Wir haben uns für den Tag zwei Touren rausgesucht, eine im Norden Vegas zum Guristraumen (was auch immer das sein mag...) und eine ganz im Süden im Naturschutzgebiet Eidemsliene.

Am Startpunkt der ersten Tour angekommen lesen wir auch einer Infotafel, dass der Guristraumen ein Gezeitenstrom ist. Und so ist es wenig überraschend, dass die Tour an der Küste und über eine vorgelagerte Insel sehr eindrucksvoll das Gefühl vermittelt, zwischen Meer und Land zu wandeln. Auf der einen Seite die bis zu 800 m hohen Berge Vegas, auf der anderen immer wieder der Blick über Grashügel aufs Meer oder Meeresbuchten.
1495/_A9_2095srgb.jpg{br} Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=402102)|1495/_A9_2105srgb.jpg{br} Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=402103)
In der Stille und Einsamkeit der weiten Landschaft sind die Rufe der Wildgänse in der Ferne das lauteste Geräusch.

Die wenig anstrengende Tour führt durch eine abwechslungsreiche Landschaft, die im Frühjahr offenbar voller Orchideen steht - am Wegesrand sehe ich immer wieder verblühte Exemplare.
1495/_A9_2137srgb.jpg{br} Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=402104)|1495/_A9_2125srgb.jpg{br} Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=402105)|1495/_A9_2157srgb.jpg{br} Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=402106)|1495/_A9_2163srgb.jpg{br} Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=402107)

Schließlich erreichen wir den Guristraumen:
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→ Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=402108)

In aufgewühlten Wasser fischen Küstenseeschwalben und füttern ihre Junge, während rundum Austernfischer mit Jungen auf den Felsen stehen. Wir legen also eine längere Pause ein und beobachten das rege Treiben:
1495/_A9_2309srgb.jpg{br} Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=402109)|1495/_A9_2334srgb.jpg{br} Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=402110)|1495/_A9_2377srgb.jpg{br} Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=402111)
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Da sich irgendwann in der Ferne doch wieder ein Regenschauer bedenklich schnell nähert, machen wir uns auf dem gleichen Weg auf den Rückweg.
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→ Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=402114)

Wir erreichen trocken den Ausgangsort Nes und fahren in den Süden der Insel - also ca. 10 km weit.
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→ Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=402115)

Dort wandern wir vom Strand los vor beeindruckender Kulisse an der Küste entlang zur angeblich schönsten Bucht auf Vega, Ervika. Es ist knackig warm und am Strand ärgere ich mich doch, das Badezeug im Auto gelassen zu haben. Tatsächlich baden einige Leute begeistert im Nordmeer. Der Weg führt uns schnell durch wilde Wald-, Moor- und Heidelandschaften:
1495/_A9_2436srgb.jpg{br} Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=402116)|1495/_A9_2438srgb.jpg{br} Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=402117)|1495/_A9_2439srgb.jpg{br} Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=402118)|1495/_A9_2441srgb.jpg{br} Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=402119)
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Die Bucht ist tatsächlich sehr schön und idyllisch. Es sitzen sogar zwei Menschen dort, die Klappstühle durch die Wildnis geschleppt haben... Aber noch irritierender finde ich diesen Pfosten mitten im Nirgendwo im Wald:
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→ Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=402124)
Tatsächlich ein QR-Code für eine Geocacheralley für Kinder - und tatsächlich gibt es dort, 100 m von der Küste des Nordmeeres, am Ende der Welt mitten im Nichts, einwandfreies 4G-Netz. Hierzulande undenkbar...

Auch der Rückweg ist im Licht der tieferstehenden Sonne ein Genuss!
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→ Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=402125)

Zurück an unserem Stellplatz sind wir einigermaßen entgeistert: der heute morgen noch so leere Platz sieht aus wie ein Zirkuslager - Wohnmobile in allen Größen. Offenbar hat das herrliche Wetter nach dem vorhergehenden Sturm die Massen angelockt. So viele Menschen ertragen wir nach der Ruhe heute nicht. Wir fahren also etwas weiter und finden einen Platz, zu dem Wohnmobile nicht fahren können. Direkt gegenüber der Insel Søla genießen wir einen fantastischen Sonnenuntergang:
1495/_A9_2533srgb.jpg{br} Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=402127)|1495/_A9_2553srgb.jpg{br} Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=402128)|1495/_A9_2579srgb.jpg{br} Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=402129)
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→ Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=402130)

Ein kleiner Regenschauer rundet die Lichtshow ab:
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→ Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=402131)

Und morgen geht es weiter nach Norden!

Gruß
Jan

walde
04.04.2025, 19:45
Vielen Dank für deinen informativen und schön bebilderten Reisebericht.
Ich bleibe dabei :top:

Reisefoto
05.04.2025, 10:55
Danke für diesen Bericht mit wirklich schönen Bildern, die richtig zu einer Sommerreise nach Norwegen einladen!

kiwi05
06.04.2025, 10:56
Nachmals Danke für deinen Einsatz.:top:

….und ich merke gerade, dass ich meine geplante Route für die nächste Tour (hoffentlich klappts ab Mai) nochmals überdenke.

Effjotter
06.04.2025, 11:20
Toller Bericht, wunderschöne Fotos, vielen Dank für's "Mitnehmen". :top:

Sir Donnerbold Duck
06.04.2025, 18:52
Vielen Dank für eure positiven Rückmeldungen! Hier reisen ja einige mit, das freut mich! Ich habe es gestern und heute leider nicht geschafft, über die nächste Etappe zu berichten. Ich hoffe, ich schaffe das morgen.

Peter, welches Ziel hat es dir denn angetan, dass du nun deswegen deine Reiseroute umplanen willst?

Viele Grüße
Jan

kiwi05
06.04.2025, 19:12
Die vorgelagerten Inseln, besonders Vega, machen schon Lust auf einen Besuch.
Eigentlich wollte ich von Östersund kommend in Norwegen gen Süden fahren, weil es da noch soviel zu entdecken gibt.
Aber letztendlich gleiche ich vor Ort meine Pläne meist mit der Wetterkarte ab und die bestimmt gerne dann die Richtung der Weiterfahrt.
Damit bin ich, als jemand der ohne Zeitdruck reisen kann, in den letzten Jahren gut gefahren.

Sir Donnerbold Duck
06.04.2025, 20:34
Die Inselwelt vor der Helgelandsküste und auch der Kystriksveien lohnen sich - allein die Straße ist schon fantastisch schön! Bei den Inseln gibt es auch noch genug, die sich lohnen, aber Vega hat es mir auch besonders angetan.

Gruß
Jan

Sir Donnerbold Duck
07.04.2025, 20:54
Am nächsten Morgen nehmen wir Abschied von Vega. Von der Fähre nach Tjøtta aus blicken wir zurück auf Vega:
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→ Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=402194)
Das Wetter ist mal wieder grau und unbeständig. Wir nehmen daher Abstand von einem Halt bei den Sieben Schwester, einer bekannten Bergkette, die mit schönen Touren lockt. Stattdessen halten wir spontan in Alstahaug, einem alten Pfarrhof samt Museum, dass dem in Norwegen wohl sehr bekannten Dichter und Pfarrer Peter Dass gewidmet ist, der hier gewirkt hat. Das Gelände ist tatsächlich sehr idyllisch und schön.
1495/_A9_2633srgb.jpg{br} Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=402195)|1495/_A9_2636srgb.jpg{br} Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=402196)|1495/_A9_2683srgb.jpg{br} Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=402197)|1495/_A9_2641srgb.jpg{br} Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=402198)

Von dem kleinen Felsrücken neben dem Pfarrhof haben wir einen tollen Blick auf Vega.

Der eigentliche Knaller dieses an sich schon sehr schönen Ortes ist aber das Museum, dessen Architektur wir so nicht erwartet hatten. Entworfen hat es wieder einmal das Büro Snøhetta, das ja auch schon auf Leka die Ivarshallaren und in Oslo die Oper entworfen hat. Der ganze Felsrücken neben der Kirche wurde durchgeschnitten und in den so entstandenen Ausschnitt wurde das Museum zwischen die glatten geschliffenen Felswände gebaut, so dass es das Geländeprofil aufnimmt und die Landschaft nicht stört.
1495/_A9_2737srgb.jpg{br} Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=402200)|1495/IMG_2118srgb.jpg{br} Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=402201)|1495/_A9_2736srgb.jpg{br} Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=402202)
Nebenbei: es gibt dort auch ein Café mit Fjordblick und vorzüglichem Kuchen...

Da die norwegische Dichtkunst des Barock nicht so richtig zu unseren Interessen gehört, lassen wir es bei dem Cafébesuch und laufen noch ein wenig zum Kongshaugen, einem Grabhügel im Wald. Der Weg führt durch einen Wald an die Küste, der Hügel selber ist sehr zugewachsen und nicht fotogen.
1495/_A9_2699srgb.jpg{br} Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=402203)|1495/_A9_2703srgb.jpg{br} Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=402204)|1495/_A9_2688srgb.jpg{br} Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=402205)|1495/_A9_2722srgb.jpg{br} Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=402206)
Der Rückweg bietet schöne Blicke auf Alstahaug und die Bergkulisse der Sieben Schwester dahinter. Nach einem Blick in die Kirche fahren wir weiter über die Helgelandsbrua nach Levang.
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→ Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=402209)
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→ Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=402210)
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→ Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=402213)
In Levang nehmen wir die Fähre nach Nesna und fahren auf der fantastisch schönen Straße Fv17 weiter nach Norden nach Stokkvågen, wo wir nach einigem Warten die Fähre nach Lovund nehmen, einer Insel kurz vor dem Polarkreis weit draußen im Meer. Beim Warten auf die Fähre steigen Zweifel in uns auf - sind wir doch fast der einzige PKW unter einigen LKWs, die vor uns warten. Deren Fahrer versichern uns, jaja, das ist hier dei Schlange für Lovund. Die Lektüre im Reiseführer verrät uns, dass es dort 800m Straße gibt und eine Stelle mit Platz für drei oder vier Camper...
Die etwas 2,5 h dauernde Fahrt im Abendlicht ist berauschend schön:
1495/_A9_2770srgb.jpg{br} Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=402216)|1495/_A9_2781srgb.jpg{br} Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=402217)|1495/_A9_2817-Panosrgb.jpg{br} Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=402219)|1495/_A9_2823srgb.jpg{br} Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=402222)
In der Ferne die Sieben Schwestern, im Norden schwimmt die Insel Træna im Glitzermeer. Nach dem Anlegen sausen wir zum Stellplatz und finden einen traumhaft schönen Platz am Meer:
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→ Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=402227)
Wir genießen den Anblick und die Ruhe und fallen zufrieden ins Bett. Was wir auf diesem kleinen Eiland im Nordmeer eigentlich wollen, das im Prinzip nur aus einem Berg besteht, erzähle ich dann morgen.

Gruß
Jan

Sir Donnerbold Duck
09.04.2025, 17:15
Bei wechselhaften Wetter machen wir am nächsten Morgen einen ersten Erkundungsspaziergang und gehen vom Stellplatz aus los durch die Felsenhügel zwischen Meer und Berg. Die Aussicht über Lovund auf das in der Ferne liegende Festland ist großartig:
1495/_A9_2892srgb.jpg{br} Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=402276)|1495/_A9_2951srgb.jpg{br} Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=402277)|1495/_A9_2945srgb.jpg{br} Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=402278)|1495/_A9_2956srgb.jpg{br} Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=402279)
Sogar der gewaltige Gletscher Svartisen ist zu sehen.

Wir gehen etwas weiter in Richtung Westen, bis wir an einem steilen Abbruch zum Meer hin ankommen und der Weg endet - zumindest sehen wir keinen mehr.
1495/_A9_2901srgb.jpg{br} Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=402280)|1495/_A9_2913srgb.jpg{br} Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=402281)|1495/_A9_2928srgb.jpg{br} Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=402282)|1495/_A9_2953srgb.jpg{br} Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=402283)
Der Weg ist mit kleinen geschmiedeten Figuren liebevoll dekoriert.

Irgendwann ist es soweit und wir sehen, weswegen wir hergekommen sind: ein weiß-schwarzer Vogel zischt in einem irren Tempo an uns vorbei aufs Meer hinaus. Unser erster Papageientaucher! Wir sind natürlich hell begeistert. Lovund ist nämlich bekannt für seine Papageientaucher und das "Wunder von Lovund": jedes Jahr am 14.April kommen Tausende Papageientaucher vom Meer auf Lovund eingefallen, um dort zu brüten und bis Ende August zu bleiben. Beides ist ungewöhnlich und niemand weiß, wie es den Vögeln gelingt, jedes Jahr am gleichen Tag zu erscheinen. Zudem verlassen die Papageientaucher das Land nach dem Brutgeschäft und verbringen den Sommer auf See. Auf Runde trifft man um diese Jahreszeit keinen einzigen Papageientaucher an (das habe ich selbst geprüft...) und hier sehen wir immerhin schon einen! Das ist doch was.
Wir kraxeln etwas in den Felsen in die Höhe (was nach dem Brutgeschäft erlaubt ist), lassen uns und warten. Und dann sehen wir erst einen und dann viele, die vom Meer kommen:
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Irgendwann werden wir aber hungrig und steigen ab, um im Ort etwas zu essen. Das richtige Spektakel ist auch erst gegen Abend zu erwarten und so steigen wir später noch einmal zu dem Beobachtungspunkt hinauf. Was wir dann sehen, ist ein unvergessliches Spektakel. In dunklen Wolken ziehen Schwärme von Tausenden Vögeln vom Meer auf uns zu und kreisen dann stundenlang über uns, begleitet nur vom Geräusch ihrer Flügel und einem intensiven Fischgeruch. Gleichzeitig taucht das Wetter die Landschaft in eine fantastische Lichtstimmung:
1495/_A9_3141srgb.jpg{br} Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=402284)|1495/_A9_3375srgb.jpg{br} Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=402285)|1495/_A9_3200srgb.jpg{br} Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=402286)

Wie schnell das Wetter wechselt, zeigt der Blick auf Træna:
1495/_A9_3131srgb.jpg{br} Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=402287)|1495/_A9_3191srgb.jpg{br} Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=402288)|1495/_A9_3181srgb.jpg{br} Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=402289)
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Die Regenschauer erwischen uns natürlich auch... Das tut dem Erlebnis keine Abbruch. Gegen 21:30 machen wir uns dann an den Abstieg und gehen voller Eindrücke zurück zum Wagen, wo wir ins Bett sinken. Wirklich, das Wunder von Lovund.

Und morgen geht es weiter...

Gruß
Jan

Sir Donnerbold Duck
10.04.2025, 16:22
Ein neuer Tag bricht an, wir brechen auf.
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→ Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=383683)

Da die Fähre nicht allzu oft fährt, beißen wir in den sauren Apfel und nehmen früh am Morgen die Fähre zurück.
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→ Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=402305)

Nach einer Fahrt in herrlichem Sonnenschein kommen wir wieder in Stokkvågen und fahren in Richtung Osten. In Mo i Rana biegen wir auf die E6 nach Süden ab. Die Straße ist landschaftlich durchaus reizvoll und fährt sich sehr entspannt. Irgendwann muss aber auch Pause sein. Nach einem Blick in die Literatur sticht uns nur Mosjøen ins Auge, aber so richtig toll hört sich das nicht an: "wichtiger Industriestandort", "Aluminumwerke"... Da wir gerade kurz vor der Stadt sind, halten wir halt doch. Und wir sind total begeistert: für unsere Mittagsrast finden wir unweit der Rathauses einen kleinen alten Park. Danach gehen wir duch die Sjøgata, die von alten Holzhäusern aus dem 19. Jahrhundert gesäumt ist. Ein wunderbares Ensemble:
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Auch am Ufer des Flusses Vefsna stehen alte Lagerhäuser und bieten reichlich Motive:
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Der Ort ist für uns eine Entdeckung! Nach einem Kaffee in der Sonne fahren wir weiter auf der E6 und fahren mit Pausen weiter bis Verdal, wo wir die Nacht verbringen.

Morgen geht es weiter.

Gruß
Jan

walde
10.04.2025, 17:12
Sehr schöne Bilder und Eindrücke hast du mitgebracht und mit uns geteilt. Ich freu mich schon auf die Fortsetzung morgen.
Hast du eigentlich ein Reisetagebuch geführt oder kannst du dir die Ortsnamen und die Erlebnisse alle so merken?

Sir Donnerbold Duck
11.04.2025, 09:24
Ich führe immer ein Reisetagebuch. Die wichtigen Orte und Ereignisse habe ich aber auch im Kopf und mittlerweile hilft ja auch das Geotagging der Fotos, die Orte wieder zu finden.

Gruß
Jan

kiwi05
11.04.2025, 11:16
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Lovund...da führt wohl kein Weg dran vorbei, denn auch mir war bisher kein Puffin in freier Natur vergönnt.
Nochmal danke für deine detaillierten Infos.:top:

Sir Donnerbold Duck
11.04.2025, 12:05
Oh ja, Lovund hat uns sehr gut gefallen. Allerdings kommt man nur sehr schlecht nah an die Papageientaucher ran, jedenfalls da, wo wir waren. Das war ein ziemliche Kraxelei und eine lange Brennweite ist Pflicht. Es gibt anscheinend auch noch andere Spots dort, aber die erfordern wohl eine längere Wanderung.

Gruß
Jan

Sir Donnerbold Duck
11.04.2025, 12:08
Die Weiterfahrt geht am nächsten Tag zunächst auf der E6 weiter Richtung Trondheim, aber kurz nach dem Flughafen Trondheim biegen wir nach Osten ab auf den Fv 705. Eine herrliche Straße, die uns durch zunehmend wilde Landschaft in die offene, menschenleere Weite des Fjells führt. Bei Stuggudalsvollen ist der Blick unendlich weit und wir halten immer wieder wegen der Aussicht oder den Rentieren, die sich dort tummeln.
1495/_A9_3673srgb.jpg{br} Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=402323)|1495/_A9_3630srgb.jpg{br} Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=402324)|1495/_A9_3663-Panosrgb.jpg
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Eine grandiose Fahrt, die uns schließlich nach Røros führt, einer alten Bergbaustadt und seit 1980 UNESCO-Welterbe.
1495/_A9_3865srgb.jpg{br} Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=402337)|1560/_A9_3914srgb-2.jpg{br} Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=389603)|1560/_A9_3902srgb.jpg{br} Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=389600)|1560/_A9_3867srgb.jpg{br} Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=389601)
1560/_A9_3933srgb.jpg{br} Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=389602)|1560/_A9_3955srgb-2.jpg{br} Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=389604)|1495/_A9_3958srgb.jpg{br} Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=402335)|1495/_A9_3846srgb.jpg{br} Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=402336)

Die bemerkenswert große Kirche von 1784 ist dominiert das Ortsbild und ist auch von innen sehenswert.
1495/_A9_3784srgb.jpg{br} Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=402333)|1495/_A9_3748srgb.jpg{br} Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=402334)|1495/_A9_3721srgb.jpg{br} Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=402332)|1560/_A9_3735srgb.jpg{br} Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=389605)

Nachdem wir uns noch bei Røros Tweed mit vorzüglichen Wolldecken versorgt haben, fahren wir weiter und finden einen Campingplatz in der Nähe, wo wir die Nacht verbringen.

Gruß
Jan

Sir Donnerbold Duck
14.04.2025, 20:10
Im strömenden Regen fahren wir am nächsten Morgen über die E3 nach Oslo, wo wir uns auf einem Campingplatz auf eine Wiese stellen (was sich als Fehler erweisen wird...). Anschließend fahren wir mit dem Bus in die Innenstadt und starten bei der Oper mit einem Stadtrundgang.
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→ Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=402400)

Die Oper wurde von Snøhetta entworfen, deren Werken wir ja schon mehrfach begegnet sind. Das Dach ist begehbar und sehr frequentiert, es bietet aber interessante Blicke in alle Richtungen:
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→ Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=402401)
Hier sieht Oslo sehr futuristisch aus.
Auch das Innere ist sehr sehenswert:
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→ Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=402402)

Das trübe Wetter verleitet nicht zum Fotografieren. Wir schauen noch bei Königs vorbei und werfen einen Blick aufs Schloß:
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→ Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=402403)

Der Hunger treibt uns dann heim. Abends gehen wir noch ein wenig vom Campingplatz bergab und schauen auf Oslo by night.
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→ Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=402405)
Hier sieht man das Schloß, darunter die Oper und dunkel die Silhouette des neuen Munchmuseums:
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→ Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=402404)

Das ist die letzte Nacht in Norwegen.

Gruß
Jan

Sir Donnerbold Duck
20.04.2025, 19:43
Der letzte Tag der Reise bricht an, am frühen Nachmittag wollen wir wieder die Fähre nach Kiel nehmen. Dummerweise drehen die Räder des Wagens beim Anfahren in der nassen Wiese einfach nur durch, so dass wir uns erst aus der Wiese ziehen lassen müssen. Dazu muss ich erst die Abschleppöse ausgraben, die gut versteckt ist und was das Ausräumen des ganzen Gepäcks nach sich zieht. Aber nachdem die Öse montiert ist, sind wir schnell aus der Wiese gezogen und fahren zum Frognerpark, den wir nun halt nur verkürzt besuchen können:
1495/_A9_4200srgb.jpg{br} Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=402522)|1495/_A9_4247srgb.jpg{br} Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=402523)

Nach der kurzen Visite in dem weitläufigen Park fahren wir zur Fähre und kurz danach versinkt Oslo im Kielwasser:
1495/_A9_4280srgb.jpg{br} Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=402525)|1495/_A9_4295srgb.jpg{br} Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=402526)|1495/_A9_4300srgb.jpg{br} Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=402527)

Am nächsten Morgen sind wir wieder in Kiel und leider auch bald wieder auf der Autobahn nach Süden. Nach dem entspannten Fahren in Norwegen ist das leider immer wieder ein echter Kulturschock...

Das war der Reisebericht über unsere Norwegenfahrt. Ich hoffe, manche haben bis zume Ende durchgehalten und haben sich an den Bildern gefreut. Mir hat es jedenfalls großen Spaß gemacht, die Reise nochmal zu im Kopf zu erleben.

Gruß
Jan

fhaferkamp
22.04.2025, 08:17
Danke fürs Mitnehmen!

walde
22.04.2025, 10:35
Jan, vielen Dank für deinen schönen Reisebericht. Ich war gerne bis zum Schluss dabei.

kiwi05
22.04.2025, 12:21
Das war der Reisebericht über unsere Norwegenfahrt. Ich hoffe, manche haben bis zume Ende durchgehalten und haben sich an den Bildern gefreut. …..


Das durchzuhalten war nun wirklich keine Leistung.:top:

Danke für den ausführlich Reisebericht, der viele für mich interessante Aspekte für unseren nächsten Besuch in Norwegen aufgezeigt hat.

Eigentlich wollten wir Ende nächster Woche starten, aber gerade läuft es bei mir so, wie John Lennon sagt:
Life is what happens to you while you are busy making other plans.

Sir Donnerbold Duck
29.04.2025, 16:07
Dann hoffe ich mal, dass du bald starten kannst und viele schöne Bilder mitbringst!

Gruß
Jan