Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Die Macht der Perspektive
Die Macht der Perspektive/Brennweite kann die Wirklichkeit auch verzerren.
Je nachdem, was man bei dem Betrachter hervorrufen möchte.
Im positiven, oder negativen Sinn.
Beide Bilder sind exakt vom gleichen Standpunkt aus. Nur die Brennweite entscheidet, was ich bei dem Betrachter auslösen möchte.
Was löst es bei Euch aus?
Die Bilder sind bei meiner jährlichen großen Waldrunde, Urwald mitten in Deutschland/mystischer Wald entstanden.
Hänge davon vielleicht noch ein paar Bilder dran, bei Urwald mitten in Deutschland.
836/Wald_6.jpg
→ Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=397245)
836/Wald-2.jpg
→ Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=397246)
ingoKober
10.11.2024, 15:01
Das erste gefällt mir als Mahnmal ganz gut, wobei ich den Stumpf links noch wegstempeln würde. Der stört mich und ist zur Bildaussage entbehrlich.
Das zweite sagt mir ohne weitere Erklärung gar nichts. Ein normales Stück Fichtenmonokulturfeld.
Hallo Ingo
Bild 1 ist das Detail in der Mitte von Bild 2
Ich kann das als Mahnmal darstellen Bild 1 oder wie Bild 2 die Bäume wachsen wieder nach und der Wald verjüngt sich. Im positiven oder negativen Sinn. Je nachdem, was man bei dem Betrachter hervorrufen möchte.
War nur als Beispiel mal zum Nachdenken gedacht und nicht als Zielfoto!!
ingoKober
10.11.2024, 17:59
Schon klar....der Titel sagt es ja.
Aber wie gesagt: Bild 1 hat für mich etwas, Bild2 nicht.
Ich sehe da auch keine lebensspendende Verjüngung, sondern eine unnatürliche ungesunde Monokultur mit Fichten verschiedenen Alters.
Unschärfe
10.11.2024, 19:14
Bezogen auf den Titel finde ich die Beispiele nicht gut gewählt.
"Perspektive" wird oft falsch verstanden; sie beschreibt ja grundsätzlich die räumliche Darstellung in Zweidimensionalem, z.B. ein Haus auf einem Bild.
Ein Perspektivwechsel/ Vergleich ist m.E. hier nicht gegeben, und im 1. Bild sehe ich überhaupt keine perspektivischen Merkmale; hier könnte auch eine Fototapete abfotografiert worden sein.
Bild 2 hingegen zeigt mir zwar Perspektivisches, hier zieht mich die Linienführung ins Bild hinein und suggeriert Dreidimensionalität. Ebenso verantwortlich zeichnen Standpunkt und weiter Sehwinkel.
Ich vermute allerdings, daß dies auch nicht wirkliche Perspektive ist, sondern daß vor Allem der Baumwuchs, hin zur zentralen Baumgruppe, die Wirkung erzwingen - letztlich wird das aber durch WW -Eindruck und tieferen Standpunkt begünstigt.
Inhaltlich gibt mir Bild 2 wiederum nichts her - " da sind Bäume", oder "hier gehts in einen dünnen Wald", mehr steckt für mich nicht drin.
Bild 1 jedoch läßt mich über die Ursachen des toten Gehölzes nachdenken, und verursacht mir immerhin eine mulmige Stimmun.
Windbreaker
10.11.2024, 19:27
Ich sehe da....eine unnatürliche ungesunde Monokultur mit Fichten verschiedenen Alters.
Ich meine , da zwischendrin auch die eine oder andere Weißtanne zu entdecken, Ingo. Also nicht direkt eine Monokultur.
Bild 1 ist für mich ein gutes Beispiel dafür das selbst Fotos die völlig unverfälscht die Realität zeigen manchmal nur die halbe Wahrheit zeigen.
Es hängt eben (u.a.) von der Perspektive ab :crazy:
Snowtime
11.11.2024, 18:27
Die Bilder zeigen sehr schön die Wirkung der Brennweite.
Und, wie mit Bildausschnitten (weglassen) manipuliert werden kann.
Mir gefällt Bild 2; es zeigt dass es immer weiter geht, egal was geschieht.
Hallo
Wus und Snowtime
Danke Euch Zwei.
Ihr habt den Sinn der Bilder genau verstanden. :top::top:
Mir war schon bei der Idee vor einem Jahr im Vorfeld klar,
die stürzen sich alle auf das Mahnmalbild.
Wenn man entscheidende Details weglässt, lässt sich damit natürlich auch super manipulieren, weil ich habe ja das Bild gesehen.
Hinterfragen schadet ja in der heutigen Zeit sowieso nicht.
Ich sehe da auch keine lebensspendende Verjüngung, sondern eine unnatürliche ungesunde Monokultur mit Fichten verschiedenen Alters.
Zumindest vermittelt das zweite Bild im Gegensatz zum ersten aber etwas Hoffnung, weil halt doch wieder was grünes nachwächst. Das erste zeigt nur den Vergang.
Biologisch betrachtet magst Du natürlich recht haben.
Es ist schon extrem, was für einen Schaden so ein kleiner Borkenkäfer anrichten kann.
Wenn man durch diese riesige Waldfläche mit den Baumleichen wandert, kriegt man schon ein sehr komisches Gefühl. Diese riesige Fläche kann man sich nur sehr schwer vorstellen, wenn man nicht vor Ort war. Da ist Gänsehaut garantiert. Ist im Herbst im Nebel besonders gespenstisch.
Aber je weiter man läuft, desto mehr hat sich der Wald wieder erholt. Und das Gefühl ändert sich wieder ins Positive.
Mache die Runde schon seit einigen Jahren, und kann das Nachwachsen immer wieder beobachten.
Was aber nicht heißt, dass der Borkenkäfer an anderen Stellen nicht wieder zuschlägt.
Das Borkenkäfer-Management ist aber in einem strengen Naturschutzgebiet ein sehr schwieriges Thema.
loewe60bb
17.11.2024, 06:10
Abgesehen von den unterschiedlichen Aussagen ist für mich der Bildtitel "Macht der Perspektive" etwas irreführend.
Und zwar (für mein Verständnis) deshalb, weil ja der Standpunkt und somit die räumliche Positionierung der Dinge zueinander nicht geändert wird.
Es ändert sich ja "nur" die Brennweite bzw. der Bildausschnitt.
Ich verstehe einfach unter Perspektiv- Wechsel was anders. Aber vielleicht irre ich mich da auch... :zuck:
Nur so mal zur Information
Nationalparke spielen nun in der Königsklasse
Bayerischer Wald und Berchtesgaden erhalten internationale Anerkennung
https://youtu.be/pcrPOO_W1i0?si=FCN97C77P-lVTvWS
Herzlichen Glückwunsch :D :top:
der_knipser
26.11.2024, 19:44
Ich empfinde das auch nicht als einen Wechsel der Perspektive, sondern nur als einen Zoom auf ein Detail, also die Darstellung eines kleinen Ausschnitts der großen Umgebung.
Genau so funktioniert Propaganda, egal ob mit Bildern, Videos oder mit Worten.
Ebenso können Menschen die gesamte Szene so unterschiedlich bewerten, wie es die Bilder darstellen. Der Eine thematisiert den Tod, der Andere das Leben. Und beide haben in ihrer Sache Recht. Aber nicht vollkommen Recht.