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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Beschädigte Dateien finden


Reisefoto
13.09.2024, 14:35
Ich habe auf zwei Laufwerken einige defekte Dateien entdeckt. Nun möchte ich gerne herausfinden, ob noch mehr Dateien beschädigt sind (z.B. Bild wird nur teilweise oder nicht angezeigt usw.), diese auflisten und durch heile Dateien aus einem Backup ersetzen. Das Backup ist aber nicht ganz aktuell, sodass ich nicht einfach einen Komplettersatz aller Daten machen möchte.

Meine Vorstellung ist, ein Tool laufen zu lassen, das alle beschädigten Dateien findet und von diesen Dateinamen und Pfad in eine Liste schreibt. Im Internet habe ich sowas nicht gefunden, sondern nur Tools, die defekte Dateien suchen und reparieren. Eine Reparatur erscheint mir aber als Notlösung, denn ob alle Dateien dabei vollständig repariert werden, halte ich für fraglich.

Alle Dateien manuell durchzusehen ist angesichts der Anzahl der Fotos nicht praktikabel. Kenn Ihr ein geeignetes Programm oder eine andere Lösung?

kk7
13.09.2024, 15:15
Welches Betriebssystem und welches Dateisystem?

m.rup
13.09.2024, 15:16
Hm, sind in dem Backup auch Bilder die du nicht mehr benötigst? Falls nicht würde ich das Backup komplett einspielen aber ohne die Option die im Backup nicht vorhanden Dateien zu löschen (bei Qnap heißt diese Option z.B. "Andere Dateien löschen").

Reisefoto
13.09.2024, 16:46
Welches Betriebssystem und welches Dateisystem?
Windows 10 NTFS

Hm, sind in dem Backup auch Bilder die du nicht mehr benötigst?...
Ja, das ist der Fall, es steckt viel Zeit im Durchsehen und Löschen von Bildern. Sonst wäre das überbraten mit der alten Version das Beste. Auf einem der beiden Laufwerke, auf denen sich nicht so viel getan hat, habe ich das auch so gemacht.

weberhj
13.09.2024, 17:13
Hallo,


als ersten Schritt (so schnell wie möglich, ohne sonstiges weiteres rumprobieren) erst mal eine komplette Kopie des Datenträgers erstellen. Wer weiss wann die nächsten Fehler dazu kommen.


Als zweiten Schritt würde ich mit Total Commander einen Vergleich der Dateien mit dem Backup machen (Verzeichnisse Synchronisieren... mit bitweisem Vergleich). Dann kannst du die sich unterscheidenden Dateien einfach ersetzen.


BG

subjektiv
13.09.2024, 17:58
Zum Vergleichen von Verzeichnissen gibt es für Windows auch DirComp.
Das bietet Alters- oder Dateivergleich und dann Abgleich...

Hab es aber länger nicht benutzt, weil ich Windows nur noch selten starte.

usch
13.09.2024, 18:50
Definiere "beschädigt" – kann man den Dateien das irgendwie automatisiert ansehen? Bei einem beschädigten ZIP-Archiv wird z.B. die Prüfsumme nicht mehr stimmen, aber bei einer beschädigten MP3-Datei hast du evtl. nur eine kurze Audio-Störung, die man erst beim Anhören feststellen kann.

Reparieren lassen sich die meisten Dateitypen eh nur so weit, dass beschädigte Dateien sich wieder mit dem zugehörigen Programm öffnen lassen, wenn sie vorher überhaupt nicht mehr erkannt wurden. Aber die verlorenen Daten kann man natürlich nicht wieder herbeizaubern.

Ich würde mit einem Tool wie fsum (https://www.heise.de/download/product/fsum-20481) eine Prüfsummenliste des letzten intakten Backups erstellen und damit dann die Originale überprüfen.

fsum -d"backupverzeichnis" -r *.* >%temp%\fsum.txt
fsum -d"originalverzeichnis" -c %temp%\fsum.txt | find/v "OK "

Bei den gefundenen Unterschieden müsstest du dann halt entscheiden, ob du die Dateien selber geändert bzw. gelöscht hast, oder ob das Problemdateien sind.

Reisefoto
14.09.2024, 14:17
Vielen Dank für alle Vorschläge, ich werde diese versuchen von einfach / bequem zu aufwändig abzuarbeiten. Beginnen werde ich in der Komfortzone mit FreeFileSync, mit dem ich meine Laufwerke in Ordner auf einer exteren Platte spiegele (die Backups). Das hat auch eine Vergleichsfunktion und dank Eurer Beiträge werde ich mal schauen, ob diese schon das kann, was ich möchte. Das hatte ich vorher nicht in Betracht gezogen. Wenn ich dazu gekommen bin, werde ich berichten.

@usch:
Es begann damit, dass ich auf der ältesten Platte (WD Red 6TB) eine Datei (Video) hatte, die noch noch wiedergegeben werden konnte, aber nicht kopiert. Dann gab es noch ein paar komische Vorkommen auf der Platte, an die ich mich aber nicht mehr genau erinnern kann. Daher habe ich diese Platte sicherheitshalber entfernt und die Daten auf eine andere, neue Festplatte kopiert.

Nun habe ich aber zufällig auf meiner dritten Festplatte (WD Gold 20TB, 2 Jahre alt) 4 aufeinanderfolgende JPG-Dateien entdeckt, die schadhaft sind. Die erste Datei lässt sich öffnen, aber sowohl im Windows-Explorer-Vorschaubild als auch im Bild selbst fehlen unten ca. 20% des Bildes und werden grau dargestellt. Außerdem gibt es die am unteren Rand des Bildrestes einen grünen und einen gemischtfarbigen Streifen, die horizontal durch das Bild laufen. Die folgenden 3 Bilder haben kein Vorschaubild mehr und beim Öffnen der Dateien meldet IrfanView kann Dateiheader nicht lesen, leere oder beschädigte Datei. Sieht nach einem Kopier-/Schreibfehler aus, aber sowas hatte ich auf meinem PC bisher nicht.

In einem anderen Verzeichnis (war mal das Quellverzeichnis), wo diese Bilder auch liegen, sind sie nicht beschädigt.

subjektiv
14.09.2024, 14:24
Solche Fehler waren bei mir einer der Gründe Windows immer weniger zu verwenden.
Vielleicht helfen die integrierten Funktionen ja schon schnell und verlässlich...
Viel Erfolg!

Dat Ei
14.09.2024, 14:26
Moin, moin,

Beginnen werde ich in der Komfortzone mit FreeFileSync, mit dem ich meine Laufwerke in Ordner auf einer exteren Platte spiegele (die Backups).

nur, damit es mal erwähnt wurde, und es der einoderandere mal gelesen hat: für die Synchronisation von Dateien, Verzeichnissen, Verzeichnisbäumen und ganzen Laufwerken gibt es seit vielen, vielen Jahren ein Betriebssystem eigenes Tool unter Windows. Es arbeitet auf der Kommandozeile, ist sehr, sehr mächtig und heißt "robocopy".


Dat Ei

Reisefoto
14.09.2024, 15:25
Damit hatte ich probiert, bevor ich FreeFileSync genommen habe. Letzteres fand ich um welten komfortabler und es tat, was ich erwartet hatte. Mit Robocopy kam ich nicht zurecht, warum auch immer.

turboengine
14.09.2024, 18:17
Free File Synch hätte ich Dir auch empfohlen. Ohne automatische Snapshots ist der Restore aber echte Kärrnerarbeit. Viel Erfolg…

Die beschriebenen Probleme sind der Grund, warum ich überhaupt nicht mehr lokal auf dem PC speichere, sondern per I-SCSI auf ein NAS, das mit 10GB über Glasfaser angebunden ist. ein I-SCSI LUN deshalb, weil dies ein Mounten und unmounten erzwingt wenn man mit mehr als einem Computer zugreift. Das ist ein häufiger Grund für korrupte Daten unter Windows.

Korrupte Daten sind ausserdem dank ECC-RAM und BTRFS Filesystem auf der Synology wesentlich unwahrscheinlicher als auf dem PC. Durch SSD-Cache und fünf schnellen Festplatten die im RAID5 laufen, ist die Geschwindigkeit auch nicht merklich langsamer als bei lokalem SSD Speicher. 650 MByte/s Durchsatz auf Dauer reicht auch für Videoschnitt. Das Betriebsystem und Lightroom usw. läuft lokal auf zwei SSDs.

Durch die Möglichkeit, auf dem NAS Snapshots anzulegen und per Hyper-Backup auf ein zweites NAS und per Amazon Photos automatisch Backups durchzuführen ist auch ohne Mühe die 321-Regel erfüllt.

Das mag nach Overkill klingen, funktioniert aber einmal eingerichtet richtig gut.

Reisefoto
20.10.2024, 03:21
Danke Klaus, das kann ich mittelfristig in Erwägung ziehen.

Der Vergleich von gegenwärtigem Zustand und Backup mit Freefilesync hat nicht viel geholfen, da die beschädigten Dateien auch schon im Backup defekt waren. Den Vergleich habe ich mit aber auch noch nicht näher angesehen.