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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Bildbearbeitung mit 2 verschiedenen Monitoren


bjoern_krueger
06.08.2024, 12:00
Moin!

Bin gerade nach längerer Zeit mal wieder am Bilder bearbeiten, dabei ist mir (wieder) aufgefallen, wie unterschiedlich unterschiedliche Monitore doch die Bilder darstellen.

ich habe zwei 32 Zoll Monitore, jeweils mit 4k Auflösung. Einen Eizo EV3285 (für ca. 1.200€) und einen Iiyama ProLite XB3288UHSU (für 400€), damit macht Bildbearbeitung grundsätzlich Spaß, wobei man natürlich eklatante Unterschiede sehen kann.

Hier mal ein Foto, auf dem man den Unterschied sehen kann. Links der Iiama, rechts der Eizo.

590/Capto_Capture_2024-08-06_12-36-44_PM.jpg
→ Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=395116)

Auf dem Bild kommt das natürlich nicht so gut rüber, aber der Unterschied ist derart eklatant, dass ich schon oft überlegt habe, mir noch einen zweiten Eizo anzuschaffen. Geht aber gerade kohlemäßig eher nicht.

Nun bearbeite ich die Bilder natürlich so, dass sie auf dem Eizo gut aussehen. Das passt auch gut mit dem Bild auf dem MacBook-Display und auch dem iPad zusammen, die Bilder sehen auf allen drei Geräten weitgehend gleich aus.

Nun frage ich mich allerdings immer wieder, wenn man die Bilder nun anhand eines hochwertigen Monitors bearbeitet, und die Bilder dann verschickt/veröffentlicht, dann sehen die bei den meisten Leuten wahrscheinlich eher nicht so gut aus, weil ja kaum jemand so hochwertige Monitore hat. Und wer kalibriert schon seinen Monitor?

Eine Idee wäre also, die Bilder so zu bearbeiten, dass sie auf dem Billig-Monitor gut aussehen, damit sie von mehr Leuten in guter Qualität gesehen werden. Denn die meisten kaufen ihren Monitor ja eher bei Mediamarkt & Co für wenig Geld.

Andererseits betrachten viele Leute die Fotos auf ihren Smartphones/Tablets, und da sehen die Fotos dann wieder gut aus, wenn sie auf dem hochwertigen Monitor bearbeitet wurden.

Heute ist mir das nicht mehr so wichtig, weil ich allermeistens nur für mich und die Familie fotografiere, aber als ich früher noch Hochzeiten fotografiert habe, war das ein echtes Problem.

Das Problem ist generell ja nicht lösbar, aber mich würde interessieren, wie Ihr damit umgeht.

Erebos
06.08.2024, 13:06
In dem ich mir ein Tool (https://www.datacolor.com/spyder/de/produkte/?utm_source=google&utm_medium=cpc&utm_campaign=Search+%7C+EMA+DACH&utm_content=Spyder&gad_source=1&gclid=EAIaIQobChMI3t-m9anghwMVVZhoCR30iDv5EAAYASAAEgKxUvD_BwE)zur Monitor Kalibrierung geholt habe. Damit hat man zwar ggf. auch noch kleine Unterschiede wenn die Monitore nur verschiedene Farbräume darstellen können, aber das ist dann nur noch ein minimaler Unterschied.
Wie die Bilder dann bei anderen Leuten und deren Anzeige Geräten aussehen interessiert mich wenig. Vor allem Samsung ist absolut grausam was die Darstellung angeht. Alles viel zu blau und übersättigt. Aber das ist bei Samsung von Handy Displays über Tablets bis hin zu Fernsehern überall das selbe.
Die Fernseher lassen sich noch nicht mal kalibrieren, weil die alle Farben übersättigen, nur Hauttöne nicht, weshalb dann wenn man die Sättigung runter dreht alle Personen aussehen wir nach einer Achterbahnfahrt nasch einem Festmahl.

rudluc
06.08.2024, 13:38
Ich weiß, dass beim Mastering von Musik in den Tonstudios oft neben modernen Top-Abhörmonitoren anschließend als zweite Referenz immer noch uralte Yamaha-Lautsprecher zum Einsatz kommen, die für sich genommen richtig Mist klingen.

Vielleicht sollte man analog dazu die Fotos so korrigieren, dass sie auf dem Top-Monitor perfekt aussehen und auf dem Billigmonitor trotzdem nicht total Mist. ;)

steve.hatton
06.08.2024, 13:51
Mein iMac wird regelmäßig kalibriert.

Allerdings hatte ich an allen Macs auch ohne regelmäßige Kalibierung nie Farbprobleme - weder am iMac noch am MacBook.

steve.hatton
06.08.2024, 14:04
Ich weiß, dass beim Mastering von Musik in den Tonstudios oft neben modernen Top-Abhörmonitoren anschließend als zweite Referenz immer noch uralte Yamaha-Lautsprecher zum Einsatz kommen, die für sich genommen richtig Mist klingen.

Vielleicht sollte man analog dazu die Fotos so korrigieren, dass sie auf dem Top-Monitor perfekt aussehen und auf dem Billigmonitor trotzdem nicht total Mist. ;)

Nicht nur beim Mastering - auch beim Recording. Noch "schlimmer" als die Yamaha NS-10 waren die kleinen Auratones, die man in den 70-ern in den Studios als sekundäre Abhöre nutzte. - hier sieht man beide
https://es.pinterest.com/pin/714453928375611821/
Bei uns standen die auch im Studio auf dem Mixing-Desk "neben" den JBL-"Ar...backen" https://www.behringer-electric.de/mythos-jbl/4435/

ABER wie so oft im Leben, nur wenn der Mix auf beidem dementsprechend gut klang, war er auch gut.....

Ob das optisch mit den Bildschirmen unterschiedlicher Farbqualität und Einstellung funktioniert?

bjoern_krueger
06.08.2024, 14:33
ich hab mal vor Jahren so einen Kalibrierungsdingens gekauft, und damit versucht, mein Asus-Notebook zu kalibrieren. Das Bild sah anschließend absolut gruselig aus. Daher hab ich das dann wieder rückgängig gemacht, und weiter "nach Auge" die Bilder bearbeitet.

Das Kalibrierding hab ich verkauft.

Als ich dann den Eizo gekauft habe, war es eine Offenbarung. Die Dinger sind ja schon vorkalibriert, und ich habe das auch nie selbst wieder gemacht.

Darauf sehen die Bilder schon aus der Kamera ziemlich gut aus, auf dem Iiyama flau und blass.

Und der Iiyama ist ja auch nicht soooo schlecht. Vielleicht sollte ich ihn mal versuchen, zu kalibrieren, und ihn so dem Eizo etwas anzugleichen. Der Unterschied ist schon wirklich extrem. Zum Beispiel helle Bereiche, die auf dem Eizo noch deutliche Zeichnung haben, sind auf dem Iiyama längst reinstes Schneeweiß, so ähnlich bei Schatten.

Ich nutze den Iiyama allerdings auch nur dazu, mehrere Bilder gleichzeitig zu vergleichen, also zum Beispiel 10 Hundebilder, die alle innerhalb von einer halben Sekunde entstanden sind, darzustellen.
Da geht es dann darum, zu erkennen, auf welchem Bild die Augen offen / die Pfoten in der Luft / der Schweif noch oben gestreckt / die Ohren symmetrisch fliegend sind, und nicht darum. die Farben zu beurteilen.

So ist es einfacher, DAS Bild zu identifizieren, anstatt immer hin und her durch die Bilder zu klicken.

Die Fotos so zu bearbeiten, dass sie sowohl auf dem Eizo als auch auf dem Iiyma gut aussehen, halte ich für eine ziemliche Herausforderung. Ich habe mal versucht, ein Bild auf dem Iiyama so zu bearbeiten, dass es so aussieht, wie auf dem Eizo. Hab ich nicht ansatzweise hinbekommen. Und wie es dann auf dem Eizo aussieht, will ich mir gar nicht vorstellen.

Dass das auch in der Musik ein Problem ist, ist interessant. Aber eigentlich auch logisch, es ist ja genau das gleiche Prinzip

Interessantes Thema

wus
06.08.2024, 15:23
Hallo Björn, ich hoffe Du arbeitest im sRGB Farbraum - was anderes macht keinen Sinn für Bilder die auf x-beliebigen (unbekannten) Displays angeschaut werden könnten. sRGB ist sozusagen der kleinste gemeinsame Nenner dafür.

Laut Test auf Prad.de deckt der XB3288UHSU den sRGB Farbraum zu 100% ab, sollte aber kalibriert werden. Wenn er das ist sollte er Bilder gleich oder zumindest sehr ähnlich darstellen wie der Eizo - außer der ist anders (auf einen anderen Farbraum) kalibiert.

Von daher denke ich sollte es sich schon lohnen so ein Kalibriertool mit zugehöriger Software zu verwenden.

Ich habe eins und habe es anfangs alle paar Monate verwendet, dabei aber nie eine Abweichung festgestellt. Meines Erachtens sind moderne Monitore (mit LED Backlight) sehr langzeitstabil. Daher würde es vermutlich reichen sich so ein Tool irgendwo (Stammtischbruder?) auszuleihen um den ganzen Setup (auch das Macbook) einheitlich zu kalibrieren.

bjoern_krueger
06.08.2024, 15:34
Hallo Björn, ich hoffe Du arbeitest im sRGB Farbraum - was anderes macht keinen Sinn für Bilder die auf x-beliebigen (unbekannten) Displays angeschaut werden könnten. sRGB ist sozusagen der kleinste gemeinsame Nenner dafür.

Laut Test auf Prad.de deckt der XB3288UHSU den sRGB Farbraum zu 100% ab, sollte aber kalibriert werden. Wenn er das ist sollte er Bilder gleich oder zumindest sehr ähnlich darstellen wie der Eizo - außer der ist anders (auf einen anderen Farbraum) kalibiert.

Von daher denke ich sollte es sich schon lohnen so ein Kalibriertool mit zugehöriger Software zu verwenden.

Ich habe eins und habe es anfangs alle paar Monate verwendet, dabei aber nie eine Abweichung festgestellt. Meines Erachtens sind moderne Monitore (mit LED Backlight) sehr langzeitstabil. Daher würde es vermutlich reichen sich so ein Tool irgendwo (Stammtischbruder?) auszuleihen um den ganzen Setup (auch das Macbook) einheitlich zu kalibrieren.

Ja, alles im sRGB-Farbraum, das ist ja auch alles standardmäßig so eingestellt.
Den Iiyama sollte ich vielleicht wirklich mal kalibrieren. Vielleicht kann man sich so ein Teil ja auch im Fachhandel leihen, ich frag mal bei Calumet nach. Die vermieten ja auch sonst alles Mögliche an Equipment.

EDIT:
DA kann man in der Tat sowas leihen, auf die Schnelle das hier gefunden:
X-Rite i1 Pro für 15€ am Tag. Damit sollte es gehen. Ist auf jeden Fall einen Versuch wert.

Ditmar
06.08.2024, 20:46
Darauf sehen die Bilder schon aus der Kamera ziemlich gut aus, auf dem Iiyama flau und blass.



Neben einem kalibrierten Monitor ist dann ja auch noch die Printausgabe von Bedeutung, das vergessen viele, was nutzt ein schönes Monitorbild, wenn es hinterher
nicht zur Printausgabe passt.

Andronicus
07.08.2024, 07:59
Du problematisierst Probleme wo für mich gar keine Probleme sind.

Wenn Du ein Bild elektronisch an eine Gruppe von Personen teilst und diese sich das Bild ansehen würde sie gar nicht Dein Problem erkennen.
Niemand würde sagen dass der Schnee nicht weiss genug ist oder das Fell des Hundes nicht genug Zeichnung hat. Ausnahme sind Personen die sich selbst mit Fotografie beschäftigen.

Also ich würde mich nicht so viel mit theoretischen Problemen beschäftigen. ;)