Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Samyang 35-150 2.0-2.8
Jetzt hat Samyang auch ein 35-150 2.0 - 2.8 vorgestellt.
https://www.samyang.de/af-35-150mm-f-2.0-2.8-fe-fuer-sony-e
Sieht dem Tamron recht ähnlich, nur eben deutlich günstiger.
Wird die Frage sein, wie es optisch ist.
Ich hab mir von beiden die Fotos angesehen. Man könnte glauben, sie sind vom selben Band, die Anordnung der Knöpfe ist identisch und die Abmessungen unterscheiden sich nur um wenige mm. Allerdings unterscheiden sie sich im Innenleben doch recht stark und was der AF mit Schrittmotor taugt, werden die Tests beweisen.
Technische Daten Tamron: https://www.tamron.jp/en/product/lenses/a058.html
Samyang: https://www.samyanglens.com/en/product/product-view.php?seq=621
Fotorrhoe
11.04.2023, 12:58
Ich hab mir von beiden die Fotos angesehen. Man könnte glauben, sie sind vom selben Band, die Anordnung der Knöpfe ist identisch und die Abmessungen unterscheiden sich nur um wenige mm. Allerdings unterscheiden sie sich im Innenleben doch recht stark und was der AF mit Schrittmotor taugt, werden die Tests beweisen.
Technische Daten Tamron: https://www.tamron.jp/en/product/lenses/a058.html
Samyang: https://www.samyanglens.com/en/product/product-view.php?seq=621
Ich kenne natürlich keine Internas. Aber Tamron lizensiert offensichtlich seine Rechnungen/Glassätze an andere Partner. Wie zB an Nikon (17-28, 28-75, 70-180). Wer die dann herstellt, ist nochmal etwas anderes.
Der Partner komplettiert dann das Innenleben nach seinen Standards (AF-Antrieb und Elektronik) und konstruiert ein Gehäuse. Gab es ja auch mit Sony (etwa das A-Mount 28-75, bei Tamron Stange, bei Sony SAM). Letztlich ist das ein Ritterschlag für Samyang, da Tamron glaubt, das die die Vorlage adäquat umsetzen können und so der optische Konstruktionsaufwand für zwei Preispunkte ausgelegt werden kann (AF-Antrieb, Gehäusequalität), was ein Hersteller bisher nicht selber machen wollte. Oder fällt einem ein Hersteller ein, der den gleichen Glassatz einmal mit aufwendiger Mechanik / Gehäuse und teuer und einmal in Economy herausgebracht hat?
Oder fällt einem ein Hersteller ein, der den gleichen Glassatz einmal mit aufwendiger Mechanik / Gehäuse und teuer und einmal in Economy herausgebracht hat?
Ich fürchte, du hast mich falsch verstanden. Mit Innenleben meinte ich Anordnung und Art der Linsen. Wenn man die Linsenschnitte beider Objektive vergleicht, ist der prinzipielle Aufbau zwar ähnlich, aber in vielen Punkten doch auch recht verschieden. Das sind beides komplett andere Rechnungen. Das Samyang an dem einen oder anderen Detail spart, erkennt man auch daran, dass sie eine hybridasphärische Linse, das ist eine normal geschliffene Glaslinse, die mit einer dünnen asphärischen Kunststofflinse verkittet ist, verwenden. Das ist eine Technik, die von den renommierten Objektivbauern schon seit geraumer Zeit nicht mehr verwendet wird (mechanische Spannungen und dadurch Verformungen/ Lebensdauer) Was das Objektiv im Vergleich zum Tamron kann, werden die Tester herausfinden, die MTF- Kurven sehen im Vergleich nicht schlecht aus.
Fotorrhoe
11.04.2023, 14:25
Ich fürchte, du hast mich falsch verstanden. Mit Innenleben meinte ich Anordnung und Art der Linsen. Wenn man die Linsenschnitte beider Objektive vergleicht, ist der prinzipielle Aufbau zwar ähnlich, aber in vielen Punkten doch auch recht verschieden. Das sind beides komplett andere Rechnungen. Das Samyang an dem einen oder anderen Detail spart, erkennt man auch daran, dass sie eine hybridasphärische Linse, das ist eine normal geschliffene Glaslinse, die mit einer dünnen asphärischen Kunststofflinse verkittet ist, verwenden. Das ist eine Technik, die von den renommierten Objektivbauern schon seit geraumer Zeit nicht mehr verwendet wird (mechanische Spannungen und dadurch Verformungen/ Lebensdauer) Was das Objektiv im Vergleich zum Tamron kann, werden die Tester herausfinden, die MTF- Kurven sehen im Vergleich nicht schlecht aus.
Mea culpa! Du hast recht, ich hatte den vollständigen Samyang Linsenschnitt nicht gesehen.
Dann nehme ich alles zurück, das ist eine eigenständige Konstruktion.
Kein Problem :top:
Leider sind die deutschen Webseiten vom Samyang (aber auch Nikon) reines Marketing, will man mehr wissen, muss man die japanisch/ englischen Seiten aufrufen.
Ernst-Dieter aus Apelern
12.04.2023, 17:26
Nur vom Gefühl her ,ich würde das Tamron nehmen.:zuck:
Das Samyang an dem einen oder anderen Detail spart, erkennt man auch daran, dass sie eine hybridasphärische Linse, das ist eine normal geschliffene Glaslinse, die mit einer dünnen asphärischen Kunststofflinse verkittet ist, verwenden. Das ist eine Technik, die von den renommierten Objektivbauern schon seit geraumer Zeit nicht mehr verwendet wird (mechanische Spannungen und dadurch Verformungen/ Lebensdauer).Dafür haben sie 6 statt 4 ED(LD) Gläser verbaut! Und auch noch einige (teure) hochbrechende Gläser verwendet! Ob man das als Sparen bezeichnen kann? :roll:
turboengine
12.04.2023, 19:54
Das Samyang an dem einen oder anderen Detail spart, erkennt man auch daran, dass sie eine hybridasphärische Linse, das ist eine normal geschliffene Glaslinse, die mit einer dünnen asphärischen Kunststofflinse verkittet ist, verwenden. Das ist eine Technik, die von den renommierten Objektivbauern schon seit geraumer Zeit nicht mehr verwendet wird (mechanische Spannungen und dadurch Verformungen/ Lebensdauer)
Das Minolta AF 35-105 war mein erstes Objektiv, das ich 1989 mit der Dynax 7000i gekauft habe und sich myseriöserweise im Laufe der Zeit qualititativ immer verschlechterte. Da ist genau das eingetreten: Der Plastikteil der asphärischen Linse löste sich ab und die Schärfe (war nie richtig gut) ging bachab. Aber das Objektiv war modern, leicht und mit schnellerem AF als der Vorgänger.
Vielleicht haben sie ja das Verkitten mittlerweile besser im Griff als damals.
Vielleicht haben sie ja das Verkitten mittlerweile besser im Griff als damals.
Ich hoffe, das hat man heute besser im Griff, wobei die ungünstige Einschätzung dieser Linsenart nicht von mir stammt, sondern auf einen Workshop mit dem Zeiss- Objektiventwickler Dr. H.H. Nasse von Ihm so verbreitet wurde. Allerdings kann ich mir schon gut vorstellen, dass gerade bei größeren Linsen die thermischen Spannungen sowohl zu Verformungen als auch zu Problemen in der Klebenaht führen können.
Was die hochbrechenden Linsen angeht, hab ich jetzt bestimmt 2 Stunden die Seiten von Nikon, Sony und teilweise Sigma durchgekämmt, und hab kein einziges Objektiv gefunden, wo man explizit auf diese Art Linsen hinweist. Bei Nikon gibt es zwar im Glossar einen Hinweis auf solche Linsen, ich habe aber kein einziges Objektiv gefunden, wo auf dieses Feature hingewiesen wurde.
(Bei Canon war ich erfolglos, da habe nirgends tiefer gehende Infos zum inneren Aufbau der Objektive gefunden. eine Ahnung, wo Canon diese Infos versteckt.)
Das könnte jetzt bedeuten, dass die großen Hersteller diese Gläser, warum auch immer, nicht verwenden, oder aber das es eigentlich nichts Besonderes ist, worauf man hinweisen sollte.
Ich vermute das 2., meine erste Brille mit extrahochbrechenden, asphärischen Gläsern hatte ich mir irgendwann in den Neunzigern anfertigen lassen.
Ich habe das Objektiv jetzt seit Donnerstag.
An diesem Wochenende bei einem Tanzauftritt sowie bei Familienfotos mit herumtollenden Kindern eingesetzt.
Als Vergleich kann ich allerdings nur das Tamron 28-75mm in der ersten Version für e-mount heranziehen.
Vom Autofokus her bin ich nicht enttäuscht. Es trifft was soll und ich hätte so gut wie keinen Ausschuss an der A7iv.
Die Schärfe ist absolut top im Vergleich zum Tamron28-75 und dem FE85 1.8 die es nun ersetzt.
Das Bokeh ist über den gesamten Brennweitenbereich sehr angenehm. Da war das Tamron28-75 ab und an deutlich unruhiger.
Als Videonutzer freute es mich, dass der Autofokus komplett lautlos ist. Auch das nutzen des Fokusrings als Blendenring per Objektivschalter finde ich nice to have.
Bei Offenblende vignettiert das Objektiv schon sichtbar. Nutze ich allerdings das Korrekturprofil vom Tamron35-150 in Photoshop werden die Ecken eindeutig zu hell. Was mich zum Schluss führt, dass die Vignettierung beim Tamron 35-150 noch ausgeprägter ist.
Bisher bin ich also sehr glücklich damit. Ich bin allerdings kein Sportfotograf was den AF betrifft und auch kein Pixelpeeper.
Wenn ihr Fragen habt dann immer her damit.
Das klingt doch schon mal sehr vielversprechend.
Kannst gerne mal ein paar Fotos hochladen, und weiter berichten, ob sich der Ersteindruck bestätigt oder doch getrübt wird.
Ich hatte das Objektiv jetzt knappe 2 Wochen.
Ich war wirklich sehr zufrieden.
Hatte aber in der Zeit nur Familie, also Personen, vor der Linse.
Also dachte ich mir dann mal das gute Stück auf dem Stativ durchzutesten.
...und dort hat sich leider etwas aufgetan.
Bei meinem Exemplar waren die Ecken ab 85mm echt matschig.
Das Ablenden um das bei Landschaftsaufnahmen zu kompensieren half leider nichts.
Ja es wurde schärfer. Aber auch die Mitte wurde schärfer. Und im Verhältnis waren die Ecken von 85-150 halt wirklich immer genauso schlecht. Bei 150mm am extremsten.
Ich hatte dann gestern die Möglichkeit das Tamron 35-150 bei der Eröffnungsfeier von Calumet in Leipzig zu testen.
Die Mitarbeiter erlaubten mir es einfach draußen zu testen.
Einer kam halt mit und wir wechselten auch ein paar Worte.
Es ist wirklich ein sehr spürbarer Unterschied. Die Schärfe der Ecken ist beim Tamron konstant hoch. Bis 150mm.
Der Tamronmitarbeiter bestätigte mir auch, dass sie ebenfalls das Samyang getestet haben und es eine hohe Serienstreuung in der Qualität gibt (leider wie immer muss man sagen).
Für ein Objektiv mit vierstelligen Preiszettel ist diese Qualitätsstreuung einfach traurig.
Das die "billig" Plastiklinsen wie das 24mm AF oder 18mm AF so eine Streuung haben, kann ich mir noch wegreden. Aber nicht bei so einem Brocken.
Wenn man Glück hat erwischt man aber vielleicht eines was konstant gut ist.
Zum Handling noch zwei Sachen was das Tamron definitiv besser macht:
Der Lock Schalter ist bei umgekehrt aufgesetzter Gegenlichtblende beim Samyang von dieser blockiert.
Dazu kommt das der Tubus IMMER aus und einfährt. Halte ich es nach unten ohne es weiter zu bewegen: Es fährt aus.
Halte ich es dann nach oben: Es fährt ein.
Es scheint so als wäre sämtliches Glasgewicht in dem Tubus.
Das nervt doch ganz schön. Du kannst die Kamera halt nicht einmal schnell nachunten/oben halten ohne das der Tubus mitmacht.
Himmelsfotografen müssen also immer schön den Zoomring festhalten.
Das Tamron zeigt dieses Verhalten einfach nicht.
Ebenfalls nicht zu vernachlässigen sind für mich die 2 Jahre (Standard)-Garantie mit der Samyang sogar noch auf der Packung wirbt.
Bei Tamron nach Registrierung halt 5 Jahre Garantie.
Wenn ich schon eine vierstellige Summe für eine Linse ausgebe ist das echt gut für mein Gewissen.
Bei meinem Samyang Exemplar könnte ich folgendes Fazit ziehen:
Wenn man nur Peoplefotografie macht. Oder sonstwie die Ecken in den langen Brennweiten keine Rolle spielen, dann ist es eine gute Alternative zum Tamron.
Da es aber anscheinend (wie so oft bei Samyang) eher Lotterie ist welche Eigenschaften man sich erkauft, kann ich halt nicht einmal das mit Sicherheit unterstreichen.
Daher ging das Samyang zurück und das Tamron zieht ein. :D
Mudvayne
13.05.2023, 17:27
Das ist so die Sache mit Samyang ... ich habe das 35 1.4 AF echt gerne gehabt, hatte ein wunderbares Exemplar, das mich nie im Stich ließ und mir viele tolle Bilder bescherte. Aber nun hatten sie halbwegs die Dezentrierungsprobleme im Griff, fangen sie an Zooms zu bauen (was ich damit sagen will: Erwartung höherer Probleme). Das Risiko, dass das schief gehen würde, war dann eben auch sehr hoch.
Es gibt auch keine Linse aus dem Portfolio, die mich heute reizen würde. Im Grunde sind es alles günstige Kopien, aber warum sollte ich mir ein 135 1.8 kaufen, wenn ein GM so gut ist, dass es die nächsten 10-15 Jahre locker noch durchhalten wird und ich da also gleich auf das "richtige" Pferd setzen kann? Früher hat man entweder gar keine Alternative gehabt (z.B. 14 2.8) oder die teurere Alternative hatte andere Nachteile (Sony-Zeiss-Ära).
Ich hatte ebenfalls das Samyang 35 f1.4.
Und habe es immer noch. Eines meiner Lieblinge. Da ich auch das Glück hatte ein richtig Gutes zu erwischen.
Bei einer Festbrennweite stört mich die Optik-Lotterie von Samyang auch nicht so doll.
Ich teste es halt bei einer Brennweite durch und sehe ob es etwas taugt.
Bei einem Zoom ist das halt wirklich ne ganz schöne Hausnummer.
Auch in Anbetracht dessen gebe ich dir vollkommen recht:
Die Zeit kann man sich sparen und einfach das "richtige Pferd" setzen.
https://www.youtube.com/watch?v=efF7YJyy824
David von Davison kommt hier auch zu einem ernüchternden Urteil...