PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Wieviel „Fotograf“ muss man noch sein – Fluch und Segen moderner Technik?


Roland_Deschain
21.07.2022, 11:34
Mit der A1 hat meinen einen Top AF und kann Cropen, dies macht es aus.

Ich denke, heute mache ich mich mal so richtig beliebt ... :cool:

Aber dieses Thema treibt mich nun schon eine Weile um, wenn ich mein eigenes fotografisches Treiben betrachte ... Daher sorry an Bandenfresser, dass ich ausgerechnet dein Zitat rausgepickt habe. Aber schöner hätte ich mein Super-First-World-Problem nicht in einen Satz packen können.

Die ketzerische Frage ist: Wenn ich mit einer modernen Kamera quasi einen „Film“ mit 30 oder mehr Bildern/Sekunde bei 50 oder mehr Megapixeln schießen kann, bei perfekt sitzendem AF ... Wieviel Talent braucht es dann noch, um (in meinem Fall) ein Superbild bei einer Tanzshow zu schießen oder (für die meisten Foristen hier) ein perfektes Wildlife-Bild?
Also letzten Endes alles, was mit schneller Bewegung zu tun hat und „früher“ richtig viel Talent, Erfahrung und Glück gebraucht hat.
Heute: Weitwinkel, draufhalten, dem Tracking-AF vertrauen, aus hunderten Bildern DEN Moment aussuchen, zurechtcroppen: Super, das Forum applaudiert?
Vielleicht bin ich auch einfach nur altmodisch mit der Meinung, dass ein Foto nicht erst am Rechner entstehen sollte (ich erinnere mich da an die „Portrait Photographer of the Year (https://www.sonyuserforum.de/forum/showthread.php?t=200993)“-Bilder, die streckenweise eher digitale Gemälde waren).

Ich hoffe ihr merkt, dass ich hier Devil's Advocat spiele und entsprechend übertreibe, daher ist der Thread ja auch im Café.

Natürlich braucht es eine gewisse Erfahrung, um Bewegungen von Tänzern (oder Tieren) zu antizipieren und niemand möchte 10.000 Bilder von einem Shoot durchforsten. Schon gar nicht, wenn es ein Job und Zeit Geld ist. Und Kentnisse in Sachen Bildwirkung und -aufbau braucht man sogar beim Croppen. Aber irgendwie habe ich das Gefühl, dass wir dem alten Spruch „Mit so einer guten Kamera hätte ich das auch hinbekommen!“ schon ein gewaltiges Stück näher gekommen sind.

Was meint ihr?

Auf einer persönlichen Note kann ich sagen, dass ich die A1 liebe und sie meinen Job wesentlich erleichtert. Privat fehlt aber tatsächlich so ein bisschen der kleine Dopamin-Schuss, den es früher gab, wenn man mit der A7III oder gar A7 (weiter zurück brauche ich gar nicht gehen) DAS Bild im Set entdeckt hat, wo alles passt. Moment erwischt, Belichtung richtig, Technik hat funktioniert, YAY! Mit der A1 ist es mehr so, dass die Flut der technisch perfekten Bilder geradezu abstumpft für solche Glücksmomente.

Daher nehme ich weiterhin gerne eine ältere Kamera oder privat die Leica Q mit all ihren Imperfektionen mit. Dafür mit dem Gefühl, dass mein Beitrag zum gelungenen Bild definitv höher ist als der der Kamera.

Gepard
21.07.2022, 12:09
Wenn Dinge nun einfach werden, die vorher schwierig waren, werden die Anforderungen für ein gutes Bild wohl steigen.
War das Licht optimal? Kommt es von der richtien Seite? Kamerastandpunkt zu hoch oder zu tief? Was ist mit dem Hintergrund? Tiefenschärfe zu viel oder zu wenig oder liegt nicht optimal? Wäre eine andere Brennweite nicht besser gewesen?
Und die Motivklingel fehlt ja auch immer noch.;)
Es bleibt für den Fotografen also noch ein wenig übrig um ein gutes Foto bekommen.:D

ingoKober
21.07.2022, 12:41
Ich kann nur für Wildlife sprechen, aber da ist schon immer 90% der Arbeit, das Tier zu finden und auf eine fotografierbare Position oder Handlung zu warten. Das kann langwierig sein und manche Erfolge sind sehr selten.
Da ist es dann ein echt erhebendes Gefühl, mit der A1 ein Tool in der Hand zu haben, das die Wahrscheinlichkeit stark erhöht, ein brauchbares Bild von der Situation zu erhalten.
Aber auch das braucht Übung. Selbst mit dieser Kamera. Drückt man einem Hobbyfotografen einfach eine A1 in die Hand, werden die Ergebnisse meist erstmal nicht wirklich überzeugend sein.
Und dass man erstmal lernen muss, wie man 600mm Brennweite oder mehr so ruhig hält, dass man auch bei schwachem Licht brauchbare Ergebnisse bekommt, ist auch in Zeiten von IBIS und Co nicht anders als vorher.
Manche lernen das nie.
So, wie ich es wohl nie lerne, rasch und erratisch fliegende Vögel in halbwegs großem Abbildungsmaßstab lange genug im Sucher zu halten, dass brauchbare Bilder entstehen. Da hilft mir der tolle Augen AF und auch die 30 frames/s nichts.

Eine tolle Kamera erleichtert das Hobby und bringt auf jeden Fall mehr Freude als Verdruß.
Mit den Möglichkeiten steigt zudem auch die Zahl anderer, die ähnliches zu Sensor bringen und somit der Anspruch an die Bilder.
Will man sich von der Konkurrenz positiv abheben, kostet das mindestens genauso viel Kreativität, Mühe und Zeit, wie schon immer...eher mehr, denn die Konkurrenz ist erheblich größer geworden.
Habe ich vor 40 Jahren jemandem mit gleichem Hobby ein formatfüllendes Bild eines scheuen Vogels gezeigt, kam meist nur positive Resonanz bis hin zu Ahs und Ohs. Würde ich das gleiche Bild heute zeigen, fiele wohl vor allem die suboptimale Schärfe und Belichtung ebenso auf, wie die wenig gefällige Bildgestaltung.
Treffe ich nach Jahren der Suche auf einen wilden Biber und kann den auch noch scharf abbilden, ist das gar nichts gegen die Biberbilder die zB ein Schmalzmann hier fast täglich zeigt.
Nichts ist einfacher geworden und die Herausforderungen nicht kleiner.
Aber das macht ja einen Teil der Spannung und der Freude am Hobby aus.

" Das Essen schmeckt wirklich ausgezeichnet...sie müssen ganz tolle Töpfe haben"


Viele Grüße

Ingo

The Norb
21.07.2022, 12:48
IDaher nehme ich weiterhin gerne eine ältere Kamera oder privat die Leica Q mit all ihren Imperfektionen mit. Dafür mit dem Gefühl, dass mein Beitrag zum gelungenen Bild definitv höher ist als der der Kamera.

Am Ende landen sowieso alle bei Leica -
das passende Kleingeld vorausgesetzt :D

ingoKober
21.07.2022, 13:18
Das Geld habe ich.
Bei Leica werde ich nie landen.

Viele Grüße

Ingo

cf1024
21.07.2022, 13:21
... " Das Essen schmeckt wirklich ausgezeichnet...sie müssen ganz tolle Töpfe haben"

Viele Grüße

Ingo

Der gefällt mir!

XG1
21.07.2022, 13:28
Der gefällt mir!
Ist von Helmut Newton...
https://editorial-blog.de/gute-toepfe/

Roland_Deschain
21.07.2022, 13:28
" Das Essen schmeckt wirklich ausgezeichnet...sie müssen ganz tolle Töpfe haben"


Viele Grüße

Ingo

Darauf wollte ich hinaus, dieses Beispiel greift nur noch bedingt, da unsere Töpfe inzwischen einige Zutaten mitbringen. ;)
Aber danke für deine ausführlichen Erklärungen zu deiner Erfahrung. Ich hab ja gesagt, dass ich extra etwas polarisierend formuliere und dass natürlich schon noch mehr dahinter steckt.
Und die Erfahrung mit alten Bildern habe ich auch. Manche, die ich als persönliche Favoriten in Erinnerung hatte, schaue ich mir jetzt an und denke, dass der Fokus schon ziemlich daneben ist ... oder sonst ein technischer Mangel, der zwar der Bildwirkung nicht weh tut, heute aber eben mehr auffällt. Das Bessere ist der Feind des Guten und so...

Andererseits, ich kann jetzt nur für Portraits sprechen, sehe ich die von mir beschriebene Vorgehensweise von draufhalten und Rest in der Bearbeitung erledigen schon auch „im Feld“. Bei Fototreffs gibt es teilweise schon erstaunliche Unterschiede zwischen dem, was vor Ort auf dem Display ist und dem, was später gezeigt wird. Da wird genau das gemacht. Gecroppt und bearbeitet, was das Zeug hält. Wobei natürlich ein auf Headshot gecropptes 35mm-Bild immer noch anders aussieht als ein formatfüllendes bei 85mm. Egal, wie viele Pixel da noch übrig sind.

Am Ende landen sowieso alle bei Leica -
das passende Kleingeld vorausgesetzt :D

Nee, mein Werkzeug bleibt die A1 oder vielleicht demnächst eine potentielle A9III, weil ich die Pixel eigentlich nicht brauche.
Die Q ist eine nette Immerdabeikamera und in meinem Fall war die sogar günstiger eine A7c. :cool:
Irgendwo ist auch mal gut, die Anschaffung der A1 war schon völlig absurd eigentlich ... :crazy:

DerGoettinger
21.07.2022, 13:43
Die ketzerische Frage ist: Wenn ich mit einer modernen Kamera quasi einen „Film“ mit 30 oder mehr Bildern/Sekunde bei 50 oder mehr Megapixeln schießen kann, bei perfekt sitzendem AF ... Wieviel Talent braucht es dann noch, um (in meinem Fall) ein Superbild bei einer Tanzshow zu schießen oder (für die meisten Foristen hier) ein perfektes Wildlife-Bild? Um es mal genauso ketzerisch zu sagen: immer mehr.

Ja, die modernen Kameras werden in "mechanisch-technischer Sicht" immer besser:
der Fokus sitzt immer schneller,
man kann immer mehr Bilder pro Sekunde machen,
das Rauschverhalten wird immer besser.
(beliebig zu ergänzen) Aber wird ein Bild dadurch gut, dass der Fokus an der richtigen Stelle sitzt oder dass das Bild vorher und das Bild hinterher zeitlich jetzt noch dichter beieinander sind? Ich hab so viele Bilder, wo der Fokus perfekt sitzt und das Bild ist strunzlangweilig. Und vor allem: das Serienbild davor und danach sind genauso grottig (vom Rauschen fang ich jetzt mal gar nicht erst an...)

Knipsen kann jeder, selbst mit einer a1 kann jeder knipsen. Aber Fotografieren fängt jenseits des Knipsens an. Und weil ich hobbymäßig auch Musik mache: es ist wie ein Instrument zu spielen.

Man bekommt ganz schnell einen Ton 'raus.
Damit der Ton wenigstens ein bisschen schön klingt, muss man schon ein wenig üben.
Man muss dennoch ganz schön lange üben, um das Instrument überhaupt in Grundzügen technisch zu beherrschen.
Um jedoch nicht nur "Töne zu spielen", sondern richtig zu "musizieren", braucht es jahrelange Arbeit - und viele lernen es nicht einmal in ihrem Leben.

Beim Fotografieren ist es ähnlich:

Auf den Knopf drücken geht ganz schnell.
Um die technischen Zusammenhänge (Blende, Belichtungszeit etc.) zu verstehen und anwenden zu können, muss man sich aber schon ein bisschen Zeit nehmen.
Um aber zumindest halbwegs ansehbare Bilder zu bekommen, muss man viel praktische Erfahrung im Umgang mit kompositorischen Regeln sammeln.
Erst dann beginnt eigentlich die Arbeit an der "Superfotografie": die Entwicklung eines eigenen Stils und das Gespür für den "Moment", der das richtige Bild in sich trägt.

Und jetzt überlegen wir mal: was davon nehmen einen die modernen Kameras ab. Oder anders: was davon wird uns eine a1II oder eine a1III abnehmen? Richtig: nichts.

Denn die entscheidenden Entwicklungen sind in der Vergangenheit schon gemacht worden, irgendwo zwischen 2 und 3 der Liste. Früher mit den mechanischen Kameras reichte es nicht aus, die technischen Zusammenhänge wie Blende und Belichtungszeit zu kennen und zu verstehen, man musste sie selbst händisch anwenden (sprich einstellen). Das haben uns die modernen Kameras inzwischen recht weitgehend abgenommen (zumindest partiell). Insofern wird es bis dahin vielleicht leichter. Aber gerade deswegen wird alles, was danach kommt, um so schwerer. Ohne "Talent", wie Du es in Deinem Eingangsposting, ist das eigentlich schon fast nicht zu machen.

Roland_Deschain
21.07.2022, 14:26
Um es mal genauso ketzerisch zu sagen: immer mehr.
.
.
.

Auch wenn ich es nicht voll zitiere stimme ich dem weitgehend zu. Viele Der Dinge kann die Technik tatsächlich nicht ersetzen. Ich habe auch so viel Selbstbewußtsein anzunehmen, dass ich mit einem Mobiltelefon ein besseres Bild machen kann als jemand ohne fotografischen Hintergrund mit eine A1.

Aber die Technik macht schon einiges einfacher. Ich bleibe mal beim Tanz, um den Wildlifern nicht zu nahe zu treten.
„Früher“ gehörte schon mehr Erfahrung dazu, den Moment zu erwischen. Im Zweifel wurde auf die erwartete Stelle vorfokussiert, man hatte keine nenneswerte Serienbildgeschwindigkeit, also eigentlich nur einen Versuch.

Auch wenn ich heute noch ähnlich arbeite, macht eine A1 es schon leichter. Das nutze ich auch gerne (damit das hier von mir nicht alles wie „Früher war alles besser mimimi ... “ klingt :lol:
Natürlich hilft mir der AF, mehr Qualität mit weniger Ausschuss zu erzeugen. Sonst wäre es ja völlig rausgeworfenes Geld :top:

Trotzdem denke ich, der potentielle Laie könnte einfach etwas weitwinkliger agieren, dem Tracking vertrauen und dann später auswählen. Und croppen. Und hätte dann ein ähnlich brauchbares Ergebnis, nur mit wesentlich mehr Aufwand. Auch das geht natürlich nicht ohne Grundkenntnisse.

Trotzdem ist das natürlich keine auskömmliche Arbeitsweise, so viel Datenmüll will ich gar nicht durchforsten müssen.

lampenschirm
21.07.2022, 14:40
in Sachen Fokusierung....Belichtungsmessung ist es viel leichter heut zu Tags

aber da gibts noch jede Menge

https://www.andreashurni.ch/index2.html

cat_on_leaf
21.07.2022, 15:06
Jemand der keine Ahnung hat, was er da tut wird auch kein vernünftiges Bild mit der A1 hinbekommen. Und selbst fotografische Laien wie ich, die auch schon das eine oder andere vernünftige Bild hinbekommen haben, werden mit einer A1 kein einziges besseres Bild hinbekommen.

die beiden Youtube Beiträge machen die Sache absolut nachvollziehbar.

https://www.youtube.com/watch?v=R2O28FvvhwA

https://www.youtube.com/watch?v=P8aq2hYl00g

DerGoettinger
21.07.2022, 16:27
Auch wenn ich es nicht voll zitiere stimme ich dem weitgehend zu. So geht es mir bei Deinem Posting auch :D

Mit moderen Kameras ist es irgendwie ja doch wie "Schießen mit einem Maschinengewehr": ich muss letztendlich nur grob in die Richtung halten und lang genug abdrücken, irgendwann wird schon eine Kugel treffen. Wenn ich meine Technik dabei ein bisschen verbessere, passierts früher, wenn ich ein Maschinengewehr mit einer höheren Kadenz hab, auch. Es macht das Treffen "leichter". Aber es ist und bleibt "zufällig getroffen" - und ich verschieße eben doch Massen an "Kugeln" (irgendwie mir kommt gerade diese Szene (https://www.youtube.com/watch?v=_SxZg1gAQJA) aus "Hot Shots" in den Sinn). Ein guter Schütze aber kommt im Idealfall mit einer einzigen Kugel aus, weil er ganz genau weiß, was er tut und so viel Erfahrung hat, dass er das gleich beim 1. Mal umsetzen kann, ein "Scharfschütze" eben.

Porty
21.07.2022, 17:35
Ein guter Schütze aber kommt im Idealfall mit einer einzigen Kugel aus, weil er ganz genau weiß, was er tut und so viel Erfahrung hat, dass er das gleich beim 1. Mal umsetzen kann, ein "Scharfschütze" eben.


Zumindest in der Sportfotografie ist das anders. Man kann zwar Einiges voraus sehen, aber keiner kann mir erzählen, dass er in der entscheidenden Szene auf 50 ms genau auslösen kann. Genau deswegen gab es schon vor 40 Jahren Kameras mit Winder und 5 B/s (Und 2 Leuten die die die Filme wechselten)

Und sowieso muss man die Kamera erst mal zur richtigen Zeit in die richtige Richtung halten. Was bei hektischen Sportarten und langen Brennweiten oftmals gar nicht so einfach ist. Da ist man froh, wenn dann noch etwas Spielraum hat, um das Foto hinterher am PC passend zurecht zu schneiden. Was ja nun auch nicht ein Privileg der Digitalfotografie ist. Schon zu Analogzeiten hat man in der Dunkelkammer das Bild optimal ausgearbeitet. Außer man hat Dias gemacht.......
Jetzt mit der vorfokussierten Kamera darauf zu warten, dass sich was Interessantes in der richtigen Entfernung abspielt, kann ermüdenden oder auch sehr frustrierend sein. Je nach dem, ob auf den 10 verschossenen Filmen jetzt 1, 2, 3 brauchbare Aufnahmen oder auch mal gar nichts Vorzeigbares drauf ist.
Natürlich macht es einem eine A9 oder A1 (oder eine entsprechende Canon oder Nikon) leichter, vorzeigbare Bilder zu erzeugen. Aber dazu muss man damit entsprechend umgehen können und wissen was man tut. Die Wahl eines passenden Standortes für das richtige Licht und noch einiges mehr kann einem eh keine grüne Automatik abnehmen.


Abgesehen davon möchte man ja am Ende des Tages wenigstens einige brauchbare Aufnahmen mit nach Hause bringen. Sonst artet es in Frust pur aus und man verliert den Spaß an der Sache.
Oder aus einem anderen Blickwinkel: Die modernen Kameras ermöglichen es mir, mich an Motive zu wagen, die früher (fast) aussichtslos waren. Nur liegt heute die Latte hat um Einiges höher.....

DerGoettinger
21.07.2022, 17:56
Zumindest in der Sportfotografie ist das anders. Man kann zwar Einiges voraus sehen, aber keiner kann mir erzählen, dass er in der entscheidenden Szene auf 50 ms genau auslösen kann. Genau deswegen gab es schon vor 40 Jahren Kameras mit Winder und 5 B/s (Und 2 Leuten die die die Filme wechselten) Ja, da hast Du grundsätzlich recht. Aber ich denke, mein Vergleich ist da trotzdem nicht ganz so falsch. Ein guter Sportfotograf ahnt eben aufgrund seiner Erfahrung die "guten Momente" voraus und wird in dem Moment dann auch mit einer Handvoll Serienbildern auskommen, ein unerfahrener Fotograf weiß nicht, welche Szenen gute Bilder abgeben werden und wird daher a) mehr Szenen "abschießen" und b) in den jeweiligen Momenten mehr "vorher" und "nachher" mitschießen (das "in die richtige Richtung halten" erspar ich mir). Er braucht einfach viel mehr "Masse" und hat am Ende voraussichtlich sogar noch weniger "Klasse". Oder um in meinem Bild zu bleiben: der guter Sportfotograf braucht für mehr Treffer weniger Kugeln.

Abgesehen davon möchte man ja am Ende des Tages wenigstens einige brauchbare Aufnahmen mit nach Hause bringen. Sonst artet es in Frust pur aus und man verliert den Spaß an der Sache. Als jemand, der sich mehr denn je als schrecklicher Anfänger betrachtet (mit dem üblichen Paradoxon, dass, je mehr Schritte nach vorn ich mache, der Weg um so länger wird :D): Es ist so befriedigend, unter den vielen öden Kieselsteinen die kleinen Edelsteine zu finden. Mein Ziel ist aber inzwischen nicht, mehr Edelsteine zu finden, sondern dafür hinterher weniger Kieselsteine wegräumen zu müssen... ;-)

ingoKober
21.07.2022, 18:11
Mir fällt Dauerfeuer irgendwie schwer. Ich mache immer noch zu 95% Einzelaufnahmen.
Eigentlich bin ich nichtmal unzufrieden damit.

Viele Grüße
Ingo

Porty
21.07.2022, 18:29
Ja, da hast Du grundsätzlich recht. Aber ich denke, mein Vergleich ist da trotzdem nicht ganz so falsch. Ein guter Sportfotograf ahnt eben aufgrund seiner Erfahrung die "guten Momente" voraus und wird in dem Moment dann auch mit einer Handvoll Serienbildern auskommen, ein unerfahrener Fotograf weiß nicht, welche Szenen gute Bilder abgeben werden und wird daher a) mehr Szenen "abschießen" und b) in den jeweiligen Momenten mehr "vorher" und "nachher" mitschießen (das "in die richtige Richtung halten" erspar ich mir). Er braucht einfach viel mehr "Masse" und hat am Ende voraussichtlich sogar noch weniger "Klasse". Oder um in meinem Bild zu bleiben: der guter Sportfotograf braucht für mehr Treffer weniger Kugeln.
Jein. Den Riecher musst du haben, damit du überhaupt die interessanten Aufnahmen machen kannst. Die Serie braucht es, weil man die Situation gar nicht so schnell analysieren kann, um den wirklich interessanten Moment zu erwischen. In der Regel mache ich Serien mit 8-15 Aufnahmen bei 20 B/sek, das ergibt dann so 1400- 1600 Aufnahmen je Spiel. Plus 20- 30 Aufnahmen für das übliche Beiwerk (Einlauf, Aufstellung und ein paar Fotos vom Siegesjubel (wenn es denn die richtige Mannschaft ist, die jubelt)


Mein Ziel ist aber inzwischen nicht, mehr Edelsteine zu finden, sondern dafür hinterher weniger Kieselsteine wegräumen zu müssen... ;-)
Wenn man für eine Damenbasketball- Bundesligamannschaft den Mannschaftsfotografen macht, sollte man am Ende des Tages schon ein paar vorzeigbare Fotos abliefern können. Das erhöht den Druck.......
Zum Glück lassen sich miese digitale Fotos ohne irgend welche schädlichen Rückstände entsorgen ;)

peter2tria
21.07.2022, 18:59
Ich finde das Video von Bob Martin sehr passend hier.
Er macht die Aussagen, warum man mit der Sequenz fotografiert und gerade er ist einer der ganz großen Sportfotografen (lassen wir mal den Werbeblock für die a9 in 2018 weg) - also es geht nicht darum, dass er es nicht drauf hat und nur durch ein Tool wie die a9 cool Sportfotos machen kann.

https://www.youtube.com/watch?v=ATjVMVf6Hhs&list=WL&index=24

MemoryRaider
21.07.2022, 19:06
Mir fällt Dauerfeuer irgendwie schwer. Ich mache immer noch zu 95% Einzelaufnahmen.
Eigentlich bin ich nichtmal unzufrieden damit.

Viele Grüße
Ingo

Auch das hätte ich nicht erwartet und ist eine Hausnummer. Kannst auch sehr zufrieden damit sein!!! Wie unterschiedlich die Fotografen-Lebensmodelle doch sind. Hochinteressant.

Reisefoto
21.07.2022, 19:08
Zweifellos geht mit aktuellen Kameras so Maches, das früher so nicht oder nur mit extremem Aufwand möglich war. Dinge wie Bildgestaltung, Bildidee, Licht, Auffinden des Ortes und z.B.der Tiere verlangen aber auch weiterhin den Einsatz des/r Fotografen/in.

Aber ehrlich gesagt habe ich mich schon eine Weile gefragt, ob speziell Wildlife-Fotografie langweilig wird, da die technische Ausschussrate dabei in den letzten Jahren erheblich zurückgegangen ist. Nun, was soll ich sagen, es macht weiterhin noch Spaß, jedenfalls mit der A7rIV und dem 200-600! Man sucht sich einfach größere Herausforderungen oder neue Motive. Ob das mit der A1 auch noch so wäre?

kiwi05
21.07.2022, 19:08
Ich mag auch kein Dauerfeuer bei meinen Motiven.
Trotzdem musste ich lernen, daß es häufig lohnt es zu aktivieren...bei mir sind es aber dann zumeist nur 2-3 Bilder, bis ich den Zeigfinger wieder lockere.

Sehr interessanter Thread übrigens.:top:

....und eigentlich könnte ich auf meine Bilder stolz sein, die ich trotz der AF-Schwächen der A7RM3 hinbekommen habe.

Eigentlich, denn die Möglichkeiten einer A1 gehen mir nicht aus dem Kopf.
Der ewige Kampf Bauch- gegen Kopfgefühl.:zuck:

MemoryRaider
21.07.2022, 19:13
gelöscht, weil ich habe sinnfreien Bullshit geschrieben.

kiwi05
21.07.2022, 19:17
....Man sucht sich einfach größere Herausforderungen oder neue Motive. Ob das mit der A1 auch noch so wäre?

Ich muss dir sicher nicht erklären, daß die größte Herausforderung das Motiv ist, am besten in geeignetem Umfeld.
....und das wird auch nicht mit einer A1 und auch nicht mit deren Nachfolgern einfacher......zum Glück.

Aber wenn der erhoffte Moment dann glücklich eintritt, ist eine treffsichere Kamera sicher eine Bonus.

The Norb
21.07.2022, 19:51
Ich muss dir sicher nicht erklären, daß die größte Herausforderung das Motiv ist, am besten in geeignetem Umfeld.
....und das wird auch nicht mit einer A1 und auch nicht mit deren Nachfolgern einfacher......

Nach dem was ich beobachte geht der Trend nicht in Richtung "bessere Kamera"
sondern Richtung Bildbearbeitung.

Das "Umfeld" wird also durch den Computer gefertigt, und die Kamera als
technisches Gerät liefert nur noch Einzelmotive des späteren "Fotos"
hinzu. "Composing" ist für viele im Fotoalltag inzwischen etwas ganz normales,
also es geht nicht mehr um das Abbilden von Realität sondern um "Fantasy"

Von daher wird der Bildbearbeiter in Zukunft oft wichtiger sein als der Fotograf
der nur noch Bildmaterial zuliefert

kiwi05
21.07.2022, 19:53
No way!
Wenn das der einzig gangbare Weg wird, suche ich mir ein neues Hobby.

Roland_Deschain
21.07.2022, 20:24
Aber ehrlich gesagt habe ich mich schon eine Weile gefragt, ob speziell Wildlife-Fotografie langweilig wird, da die technische Ausschussrate dabei in den letzten Jahren erheblich zurückgegangen ist. Nun, was soll ich sagen, es macht weiterhin noch Spaß, jedenfalls mit der A7rIV und dem 200-600! Man sucht sich einfach größere Herausforderungen oder neue Motive. Ob das mit der A1 auch noch so wäre?

Das ist ja Teil meines Themas :) Ja, es macht immer noch Spass. Auch wenn die Hitrate höher ist. Im Grunde wachsen daran die Ansprüche an sich selbst. Bzw. wie du sagst, man fordert sich neu heraus. Das ist auch mit der A1 immer noch so.
Ja, wie ich im ersten Post sagte, es stellt sich eine gewisse Sättigung ein, aber man adaptiert sich eben an die Möglichkeiten.
Und nachdem ich einmal 60 Bilder von mehr oder weniger dem selben Moment auf der Platte hatte, habe ich auch schnell gelernt, dass der Highspeed-Modus wirklich nur im absoluten Notfall eingesetzt wird :D

Porty
21.07.2022, 20:36
No way!
Wenn das der einzig gangbare Weg wird, suche ich mir ein neues Hobby.
:top:
Da sind wir schon zu zweit!

Kann sich noch jemand an den Hype um die Software zum Austausch des Himmels erinnern?
Ich weiß nicht mal mehr den Namen des Programms.........



Von daher wird der Bildbearbeiter in Zukunft oft wichtiger sein als der Fotograf
der nur noch Bildmaterial zuliefert


Für den nächsten Monatsprospekt von Tchibo oder Lidl- reisen vielleicht.......... :lol:

The Norb
21.07.2022, 20:53
No way!
Wenn das der einzig gangbare Weg wird, suche ich mir ein neues Hobby.


Es gibt nie "nur den einzigen Weg"

Aber ich beobachte momentan einen starker Trend dort hin,
und nicht so sehr in Richtung "neue Kamera etc" :D

Kamera wird eher eine "Nebenbaustelle"
und beinhaltet natürlich Smartphone, Vlogging, klassiche Fotokamera
uvm.

Schlumpf1965
21.07.2022, 21:00
....

Kann sich noch jemand an den Hype um die Software zum Austausch des Himmels erinnern?
Ich weiß nicht mal mehr den Namen des Programms.........


War das nicht Luminar Michael?

Alles was ich bisher diesbezüglich gesehen habe ist nach meinem Geschmack zum K* - sorry :oops:

Rudolfo
21.07.2022, 21:01
Nach dem was ich beobachte geht der Trend nicht in Richtung "bessere Kamera"
sondern Richtung Bildbearbeitung.

Das "Umfeld" wird also durch den Computer gefertigt, und die Kamera als
technisches Gerät liefert nur noch Einzelmotive des späteren "Fotos"
hinzu. "Composing" ist für viele im Fotoalltag inzwischen etwas ganz normales,
also es geht nicht mehr um das Abbilden von Realität sondern um "Fantasy"

Von daher wird der Bildbearbeiter in Zukunft oft wichtiger sein als der Fotograf
der nur noch Bildmaterial zuliefert

Warum wohl fotografiert heute die Mehrheit mit Smartphones und ähnlichem Getöns. Man hat die Kamera und die Bildbearbeitung aus einem Guss und muss sich nichts mehr kümmern. :roll: Glaubt man. :roll:

Rudolfo
21.07.2022, 21:02
Nach dem was ich beobachte geht der Trend nicht in Richtung "bessere Kamera"
sondern Richtung Bildbearbeitung.

Das "Umfeld" wird also durch den Computer gefertigt, und die Kamera als
technisches Gerät liefert nur noch Einzelmotive des späteren "Fotos"
hinzu. "Composing" ist für viele im Fotoalltag inzwischen etwas ganz normales,
also es geht nicht mehr um das Abbilden von Realität sondern um "Fantasy"

Von daher wird der Bildbearbeiter in Zukunft oft wichtiger sein als der Fotograf
der nur noch Bildmaterial zuliefert

Warum wohl fotografiert heute die Mehrheit mit Smartphones und ähnlichem Getöns? Man hat die Kamera nebst Bildbearbeitung aus einem Guss und muss sich um nichts mehr kümmern. :roll: Glaubt man. :roll:

Gepard
22.07.2022, 00:05
Der Trend geht beim Amateur ganz weg von der Kamera. Man hat in der Brille z.B. eine Minikamera, die mittels KI ein lohnendes Motiv erkennt. Dann wird aus den Tiefen des Internet das beste jemals davon angefertigte Foto heruntergeladen, direkt auf das Smartfon.
Wenn Tante Else mit drauf sein soll, kein Problem. Wird einfach der 3-D Avatar von ihr eingefügt. Fürs passende Outfitt lädt man für einen geringen Obolus eine Datei der neusten Kollektion der renomiertesten Modehäuser herunter. ;)

duffy2512
22.07.2022, 04:24
Mag sein , dass dies die Zukunft sein könnte, aber mit Fotografie hat dass meiner Meinung nach nichts mehr zu tun. Die von dir geschilderte Version ist als würde ein Maler keine eigenen Bilder mehr malen sondern der Pinsel erkennt wo er gerade ist und bestellt dann Online einen passenden Druck, der aussieht als wäre es selbstgemalt. Per Drohne wird es dann innerhalb weniger Minuten beim Maler abgeworfen! :flop:

eric roman
22.07.2022, 08:18
Nach dem was ich beobachte geht der Trend nicht in Richtung "bessere Kamera" sondern Richtung Bildbearbeitung.

Das "Umfeld" wird also durch den Computer gefertigt, und die Kamera als
technisches Gerät liefert nur noch Einzelmotive des späteren "Fotos"
hinzu. "Composing" ist für viele im Fotoalltag inzwischen etwas ganz normales,
also es geht nicht mehr um das Abbilden von Realität sondern um "Fantasy"

Von daher wird der Bildbearbeiter in Zukunft oft wichtiger sein als der Fotograf
der nur noch Bildmaterial zuliefert

Tatsächlich der Fall, wie ich kürzlich in einer Reportage über einen Food-Fotografen in Lyon mitbekommen habe. Super-Equipment und das Bild zum Schuss war "bestes Composing". Btw, In der Zeitschrift "Paris-Match" erscheint (heute) eine Reportage zum grossen Waldbrand in der Gironde, wo die Fotos zum Teil so "gut bearbeitet" daherkommen und aussehen, dass - nicht ganz unberechtigt imho - schon Kritik zu dieser "Ästhetik des Grauens" laut wurde.

kiwi05
22.07.2022, 08:47
Ich denke, jetzt müssen wir mal deutlich zwischen professioneller und ausschließlich hobbymäßiger Fotografie differenzieren.
Mir ist bewusst, daß es noch viele Mischformen gibt.

mrrondi
22.07.2022, 08:59
Letztendlich - wenn du kein Blick für das Bild hast dann bringt dir die beste Kamera der Welt nix.

Du brauchst für jede Art von Bild das gewisse Etwas.
Egal ob Wildlife - Street - MARCO - Sport - Motorsport - Events oder People.

Die Kamera ist nur Werkzeug - und das wird immer BESSER.
Was uns zum Teil auch ermöglicht Bilder zu machen die wir früher nicht machen könnten.

Freuen wir uns darüber das die Reise weitergeht.

raul
22.07.2022, 11:44
Privat fehlt aber tatsächlich so ein bisschen der kleine Dopamin-Schuss, den es früher gab, wenn man mit der A7III oder gar A7 (weiter zurück brauche ich gar nicht gehen) DAS Bild im Set entdeckt hat, wo alles passt.

Sehr schöne Eingangsfrage und Diskussion!
Ich wurde letzte Woche von Freunden spontan gebeten eine Hochzeit zu fotografieren, weil der Profi krank geworden ist. Dazu muss ich sagen, dass ich Menschen so gar nicht fotografieren mag, ist einfach nicht mein Ding, Landschaft und Makro sind mein Hobby. Zur Verfügung hatte ich nur eine Kombo aus A7rII und A7II jeweils mit Festbrennweite ausgerüstet. Mir fiel es damit schon sehr schwer Ausschuss zu produzieren, es war kinderleicht. Fast alle Bilder sind mehr als brauchbar geworden, trotz mangelnder Erfahrung mit dem Sujet. Der Autofokus der A7rII mit 55mm Zeiss war extrem treffsicher, so dass ich mich ganz auf die Gestaltung fokussieren konnte. Lange Rede kurzer Sinn: In meinem Fall bin ich froh gewesen, dass die Technik sich trotz meiner verwendeten älteren Kaliber derart weiter entwickelt hat, dass man sie einfach machen lassen konnte.

Gruß,
raul

Porty
22.07.2022, 12:25
War das nicht Luminar Michael?

Alles was ich bisher diesbezüglich gesehen habe ist nach meinem Geschmack zum K* - sorry :oops:


Möglich. Ich fand die damals in den Fotozeitschriften präsentierten Beispiel schon so abstoßend, dass für mich das Thema durch war. Generell nutzen sich doch solche plakativen Effekte schnell ab. Wann sieht man z.B. heute noch Fotos, die mit einen Fischauge aufgenommen wurden?


Vor einiger Zeit hat bei uns auf Arbeit eine Kollegin immer den aktuellen Tchibo- Prospekt mitgebracht. Ich hab dann immer mit meinen Kollegen und Kolleginnen das Spiel "finde die Photoshop- Fehler" gespielt. Das war teilweise haarsträubend, was da von den Bildbearbeitern zusammen geklickt wurde :lol:
Was natürlich auch heißt: Will man das wirklich gut machen, muss man erstens richtig Ahnung haben und meist auch einiges an Zeit mitbringen. Glaube nicht, dass man das mit KI & Co wesentlich einfacher hinbekommt.

Tobbser
22.07.2022, 13:14
Hoi zsamme,

auch ein wenig Senf meinerseits dazu.

Ich habe die A77II, A99II und die A6600, seit letztere im Haus ist, bleibt die gute A77II eigentlich meist zuhause. Einerseits weil ich nur in Ausnahmefällen drei Kameras brauche und andererseits die Vorteile der A6600, wie Augenautofokus für Mensch und Tier, die Nachteile der Adapter überwiegen. Sollte ich irgendwann mehr native E-Mountlinsen haben....

Ich habe mir die verlinkten Videos angeschaut und komme, ebenso durch eigene Erfahrung, zu dem Schluss, dass man heute, bei entsprechenden Eigenengagement, mit einer tollen Kamera und den vielen Möglichkeiten zur Autodidaktik viel schneller zu besseren Ergebnissen kommt, als es früher möglich war.
Z.B. muss kaum jemand noch das manuelle Fokussieren üben, vor allem nicht für Vögel im Flug, andererseits sind einfache BIF unter Naturfotografen kaum ein "WOW" wert. Im persönlichen Gespräch mit in diesem Brerich unbefleckten Person jedoch schon.

Die Vorbereitung auf ein Motiv, egal ob Wildlife oder Kühlschrank, ist nicht weniger geworden, aber die Trefferquote und Auswahl höher.

Motivation ist auch noch so ein Faktor. Meine Frau meist viel schneller ansprechendere Bilder mit ihrem Telefon von Dingen, die sie verkaufen möchte, als ich. Ausnahmen sind Dinge, die mir gehören und die ich auch wirklich verkaufen möchte. :)

Betreffend Nachbearbeitung: Einerseits immer mehr und anderseits weniger. Mehr und wilder überall, um aufzufallen, aber anderseits muss ich mich bei Aufträgen beschränken, da der Kunde z.T. den Unterschied nicht sieht und ich einen akzeptablen Zeitaufwand habe.


Liebe Grüsse
Tobias

DerGoettinger
22.07.2022, 13:41
Nach dem was ich beobachte geht der Trend nicht in Richtung "bessere Kamera" sondern Richtung Bildbearbeitung.
No way! Wenn das der einzig gangbare Weg wird, suche ich mir ein neues Hobby. Ruhe bewahren, so schnell schießen die Preußen nicht.

Ja, der Trend zu intensiveren Bildbearbeitung ist da und auch nicht zu leugnen. Aber insbesondere an die Hobby-Fotografen unter uns: wofür fotografieren wir? Müssen wir mit den Bildern Geld verdienen und deshalb einen "Markt" bedienen? Oder fotografieren wir, weil wir mehrheitlich einfach Spaß an der Tätigkeit haben und uns an den Ergebnissen erfreuen? In erstem Fall müssten wir der Ästhetik des Marktes folgen, in zweitem Fall wäre allein unsere Ästhetik das Maß der Dinge, so dass jeder für sich und vor allem abschließend entscheiden kann, ob und wie weit er das Thema Bildbearbeitung betreibt.

charlyone
22.07.2022, 14:04
Hallo,
man muß auch bestimmte Situationen (Hochzeit, Konzert, Street, Landschaft ect.) schnell und auch vorausschauend erkennen, um diese fotografisch umzusetzten.
Das Beispiel Landschaftsfotografie.
Da mußte dir vorstellen können wie diese bei einem bestimmten Sonnenstand, Himmel, Witterung u.a. fotografisch wirkt.
Viele haben Probleme damit, dies auch im Kopf durchzuspielen.
Eine "neuere" Kamera hilft dir nur, dass dies auch machbarer wird.

Die Aussage von Helmut Newton gefällt mir sehr!:top::top:
Trifft den Nagel auf den Kopf! :top: :top:

Viele Grüße
Charly

MemoryRaider
22.07.2022, 15:56
... Aber insbesondere an die Hobby-Fotografen unter uns: wofür fotografieren wir?

Das finde ich, ist eine schöne Frage. Zumindest in meinem Fall:

- ich suche und finde interessante Orte
- dort ergeben sich schöne Erlebnisse
- ich habe ein Erfolgserlebnis, weil ein gutes Foto gelungen ist ...
... wenn nicht, habe ich vielleicht den Boden geebnet für einen Erfolg beim nächsten
mal oder in der weiteren Zukunft (manchmal denkt mal ja ein Jahr oder länger
voraus).
- ich treffe Menschen, mit denen ich mich austauschen kann, ganz selten werden daraus sogar Bekanntschaften und Freundschaften
- ich kann danach zuhause stundenlang nach Herzenslust bearbeiten, auch das macht heute einen Heidenspaß.
- "warum für sich im Verborgenen blühen?": ich kann das Ergebnis teilen, auf fb, insta, in Fotoforen und ... via whatsApp bei Freunden. Jedes like freut, jeder Kommentar ebenso, auch natürlich Kritik, die einem hilft, dass man bessere Bilder macht. Und ein paar Menschen macht es richtig Freude, wenn man ihnen ein schönes Foto schickt (meinen alten Eltern zum Beispiel).
- und auch Begeisterung für Technik spielt eine Rolle. Kamera- und Objektivtechnik übte seit jeher einen ungemeinen Reiz auf mich aus und kann mich stundenlang interessant beschäftigen.
- Wünsche für die Zukunft: ich finde es schön, noch materielle Wünsche zu haben, eine neue Kamera, ein neues Objektiv.

Ein wundervolles Hobby.

edit: ach ist OT ... die Frage vom "Goettinger" hat mich nur angefixt. Entschuldigung, zurück zum Thema.

kiwi05
22.07.2022, 16:03
- ich kann danach zuhause stundenlang nach Herzenslust bearbeiten, auch das macht heute einen Heidenspaß.
…..

Ich wünschte, das wäre bei mir ähnlich.

Ich fotografiere gerne, weil ich mit der Kamera aufmerksamer durch die Landschaft/Welt spaziere.

Aber, daß ich nach einer langen Reise vor einem Berg von tausenden Bildern (nach dem ersten Löschen) stehe, überfordert mich häufig.:zuck:

MemoryRaider
22.07.2022, 16:30
Aber, daß ich nach einer langen Reise vor einem Berg von tausenden Bildern (nach dem ersten Löschen) stehe, überfordert mich häufig.:zuck:

Da profitiere ich vielleicht noch davon, dass ich oft noch "36er-Verhaltensmuster" habe. Bremse mich oft, mache nur ein Foto obwohl ich 20/sec machen könnte. Es ist noch so drin von früher, wo in der Kamera ein teurer FujiVelvia50 war.

peter2tria
22.07.2022, 16:40
Ich speichere die Bilder pro Tag in einen extra Ordner (in den Kameras).
Wenn ich nach 2 oder 3 Wochen Urlaub mit 5000-8000 Bildern nach Hause kommen, bearbeite ich immer einen Urlaubstag am Stück. Das kann pro Urlaubstag sich auch über 2 Tage/Abende hinziehen.

So vermeide ich zu verzweifeln und ich erlebe den Urlaub noch mal - und nochmal wenn ich dann die Flut der bearbeiteten (300-700) soweit kondensiere, dass man diese jemand zeigen kann.

Ja anstrengend, aber auch irgendwie schöööön.

MemoryRaider
22.07.2022, 16:59
... und ich erlebe den Urlaub noch mal ...

ja, genau DAS hat auch seinen Reiz.

Porty
22.07.2022, 17:02
Bei mir kommt es drauf an:
Im Urlaub kommen bei mir überraschend wenige Aufnahmen zusammen, in der Regel keine 50 je Tag. Da hält sich dann auch der Aufwand für die Bearbeitung in Grenzen. Für Landschaft & Co braucht man keine 20 B/sek.
Und klar, man erlebt bei der Bearbeitung den Urlaub noch ein mal.

Auf dem Sportplatz muss man halt auf Verdacht drauf halten. Da kommen dann auch schon mal 1500 Aufnahmen zusammen. Aber da wird dann auch rigoros aussortiert und es bleiben meist nur 50- 100 Aufnahmen übrig, mit den man sich dann intensiver beschäftigt.

MemoryRaider
22.07.2022, 17:18
@ Porty: wirkt auf mich, als hättest du genau die "Goldene Mitte" aus Produktivität und Selektieren gefunden; ist doch schön oder? ;-)

Lach, "Goldener Schnitt" ... oder dann eben auch "Goldener Auslöser"

Porty
22.07.2022, 17:27
Ob es die goldene Mitte ist?
Vielleicht. Aber so hat man auch bei der Bearbeitung noch Spaß an der Sache und es artet nicht in eine nervende Arbeit aus.
Auch zu Analogzeiten fand ein guter Teil der Arbeit in der Dunkelkammer statt und oft haben es nur wenige Aufnahmen je Film aufs Fotopapier geschafft. Und Fotografie war schon damals kein günstiges Hobby, das hat halt geprägt.

Ellersiek
22.07.2022, 18:00
Mir fällt Dauerfeuer irgendwie schwer....

Mir nicht, allerdings ist "Dauerfeuer" bei mir in der Regel kürzer als eine Sekunde.
Aus fünf, sechs Bilder jenes mit dem besten Gesichtsausdruck des Musiker auswählen zu können macht schon Freude.

Ich setze es gezielt ein, wenn mir der Moment besonders wichtig ist. Und dann wäre mir meine A7RIV definitv zu langsam. Wobei ich die A1 auch nicht immer auf maximale Geschwindigket stelle. (Nachbearbeitungs-)Zeit ist ein knappes Gut.

Und die Möglichkeit, Video-Sequenzen und Bilder mit einer Kamera erledigen zu können, gefällt mir auch immer mehr. Bzgl. Video liegt die A1 weit jenseits von dem, was ich benötigen würde.

Für einen Audio-Test habe ich bei einem Konzertbesuch kürzlich ganz spontan die Kamera und Mikro mitgenommen. Ganz ohne Stativ und Gimbal, also rein aus der Hand sind die Aufnahmen überraschend gut geworden: click (https://youtu.be/th_780aNGBw).

Für mich sind die Möglichkeiten der aktuellen Kameras auf jeden Fall Segen und nicht Fluch. Fluch höchstens in dem Sinne, dass man mehr lernen, sich mehr mit dem Equipment auseinandersetzen muss.

Lieben Gruß
Ralf

Man
22.07.2022, 20:14
...Mit der A1 ist es mehr so, dass die Flut der technisch perfekten Bilder geradezu abstumpft für solche Glücksmomente. ...

Das wäre sehr sehr schade.

Auch wenn ich mit der A7III ein paar Etagen darunter angesiedelt bin: die Technik möchte ich nicht mehr missen - war sogar ein Grund, weshalb ich mir die Kamera gekauft habe.

Glücksmomente? Ich erinnere mich noch an ein (analoges) Foto as Jugendlicher - gemacht bei einem Fotokurs. Leuchtender Glühwendel einer Glühlampe formatfüllend aufgenommen - mit einer Praktika Super TL (eine DDR-SLR-Kamera der unteren Preisklasse, mehr konnte ich mir damals nicht leisten).
Da kamen dann auch noch andere "Highlights" (zumindest für mich), z. B. eine Beachvolleyballaufnahme mit viel Aktion und spritzendem Sand vergleichsweise scharf abgebildet mit einer Minolta D7D.

Glücksmomente mit der A7III? Es gab bestimmt reichlich - aber konkret erinnern kann ich mich an keinen.
Scheint der Fluch der guten Technik zu sein.

Bin trotzdem froh, dass ich sie habe.

aidualk
23.07.2022, 08:35
"Wieviel „Fotograf“ muss man noch sein?"

In Kürze braucht man nicht mal mehr eine Kamera und sich auch nicht mehr vom Rechner weg zu bewegen. Jeder kann Kunst (https://www.slashcam.de/news/single/Jeder-kann-Kunst--Metas-neue-KI-erstellt-Bilder-au-17333.html)

auf Knopfdruck: Frankfurt im Stil von Capar David Friedrich (https://www.reddit.com/r/dalle2/comments/w5d6zb/frankfurt_am_main_by_caspar_david_friedrich/) - auch Stile von Fotografen sind programmierbar.

Faszinierend und schockierend zugleich.

Ernst-Dieter aus Apelern
23.07.2022, 08:57
Frage , welches war Eure glücklichste Zeit als Fotograf bisher?

aidualk
23.07.2022, 09:05
Meine glücklichste Zeit war, als ich mit Einzug der A900 nicht mehr mit analogem Film arbeiten musste und nicht mehr den miesen Qualitätsarbeiten der (teuren) "Fachlabore" ausgesetzt war. Der K(r)ampf war teilweise so heftig, dass ich Ende der 90er schon mal 2 Jahre überhaupt nicht mehr fotografiert hatte. Kaum noch ein Negativ/Dia, das nicht irgendwie beschädigt wurde. Kaum ein sauberer Abzug möglich, und das waren keine Billiglabore, sondern nannten sich "professionelle Fachlabore" (Mittel- und Großformat bis 5 inch).

Porty
23.07.2022, 10:17
Mit der A1 ist es mehr so, dass die Flut der technisch perfekten Bilder geradezu abstumpft für solche Glücksmomente.

Um noch mal auf den Eingangspost zurück zu kommen:
Sportfotografie ist oft die Suche nach der Nadel im Heuhaufen, wo manchmal Hundertstelsekunden entscheiden, ob das Foto toll ist oder so lala. Wenn dann das Foto technisch Mist ist ist der Frust groß.
Daher kann ich zumindest für mich schreiben, dass die Frustmomente weniger geworden sind und man sich öfters mal über ein wirklich gelungenes Foto freuen kann, denn die sind immer noch selten genug.
Ziehe ich mal mit der Kamera in die Natur oder durch eine Stadt, hat sich gegenüber früher eigentlich in der Arbeitsweise kaum was geändert. Oft kommen da nur erschreckend wenig Aufnahmen zu Stande. Als ich unlängst in Salzburg war kein einziges. Ich bin nach 1 Stunde vor den Touristenmassen geflüchtet....
Und um die Frage von Ernst Dieter zu beantworten: Noch nie hat mir die Fotografie so viel Spaß gemacht, wie heute.

ingoKober
23.07.2022, 10:41
Ich habe 4 Highlights: Erste SLR und eigenes SW Labor in den siebzigern, dann die D7D als erste digitale, die RIV als Quantensprung für Wildlife und nun die A1als AF Quantensprung.

Viele Grüße
Ingo

HaPeKa
23.07.2022, 11:17
Die Highlights häufen sich :D

Roland_Deschain
24.07.2022, 11:33
Da ist man mal kurz im Wochenende und es enstehen hier haufenweise spannende Posts, auf die ich jetzt gar nicht alle einzeln eingehen kann. Es ging kurz ein bissi weg vom Thema und wieder zurück, sehr spannend.

Zum Wegvomthema-Aspekt Bildbearbeitung (der aber eigentlich auch mit reingehört): Wie schon öfter angemerkt ist das auch irgendwie eine Frage des persönlichen Geschmacks. Es gibt Fotografen und Fotografinnen (sind sie das noch? Oder sind es Bildbearbeiter?), für die das Foto nur Grundlage ist. Aus dem wird dann ein Gesamtkunstwerk geschaffen. Das scheint inzwischen OK zu sein (siehe Portrait-Awards), für mich ist das grenzwertig. Unabhängig davon, dass ich manche Ergebnisse wirklich fasziniert finde und mir gewisse Stile immer wieder angucken kann, ist das irgendwie doch mehr Digitalkunst als Fotografie, weil das der Hauptanteil ist. Gerade in meinem Hobbybereich Cosplay wird es immer mehr gängig, dass die zum Kostüm passende Umgebung herbeigephotoshopt wird. Wenn jemand gut darin ist, kann das auch wirken, aber wenn nicht ... Ich bevorzuge es, eine reale passende Location zu finden und meine Fotos nicht vor dem Greenscreen zu machen.

Auf der anderen Seite benutze ich auch die Masken in Lightroom, um einen bestimmten Aspekt hervorzuheben, den Himmel blauer oder den Sonnenuntergang intensiver zu machen. Same Difference?


Und wieder zum Eigangsthema. Dauerfeuer fällt mir nicht schwer und ich croppe auch mal. Aber ich versuche, ohne auszukommen (das fällt beim Croppen einfacher als beim Dauerfeuer). Macht schließlich alles extra Arbeit und ich bin einfach lieber hinter der Kamera als vor dem Rechner.
Aber gerade das Dauerfeuer für eine kurze Zeit kann, wie gerade von Porty beschrieben, extrem hilfreich sein. Aber das mache ich eher situationsabhängig und nehme den Finger auch schnell wieder runter.

Hans1611
29.07.2022, 00:51
Die neueste Generation der Kameras, allen voran die A1, hat zu einer wahren Flut hervorragender Bilder - gerade im Sport- und Wildlifebereich - geführt, die sehr beeindruckend ist.

Wo es früher "der" Glückstreffer war, den man im Leben nur einmal hatte, sind es heute 30 Bilder ähnlicher Qualität, aus denen man das beste aussuchen kann. Und diese Serie hat man an einem Nachmittag geschossen.

Das ist toll. Es eröffnen sich dem Betrachter Bilder, die einzigartig sind und die man zuvor nie gesehen hat.

Für mich hat diese Entwicklung allerdings weniger schöne Folgen.

Ich traue mich immer weniger, meine (mit der RX100) aufgenommenen Bilder in der Öffentlichkeit (oder hier im Forum) zu zeigen. Je besser die anderen gezeigten Bilder werden, desto schlimmer finde ich die meinigen: nicht richtig scharf, total verrauscht, insgesamt unbrauchbar und fast für die Tonne.

Dabei sind meine Bilder eigentlich nicht anders als vor zwei, drei oder vier Jahren. Und da fand ich sie eigentlich ganz passabel.
Heute nicht mehr.

Ich habe auch - weil ich weiß, dass die Ergebnisse recht mager sein werden - viel weniger fotografiert als zuvor. Ich habe fast Angst vor den Ergebnissen.

Ok, da mag mancher sagen, dass das einfach nur von einem schwachen Selbstwertgefühl herrührt. Ja, da ist was dran. Aber verantwortlich dafür sind die tollen Möglichkeiten, die die A1 bietet.

Ich bin im Moment wirklich an einem Punkt angelangt, an dem ich mich frage, ob ich mein Hobby Fotografieren wirklich fortführen möchte. Verrückt, nicht wahr?

Ich will aber auch nicht - mit 70 Jahren - wieder zurück zu einer großen Ausrüstung.

Zum Abschluss: Ich hoffe, das ändert sich wieder im Lauf der Zeit und ich finde wieder Spaß am fotografieren mit der RX100 mit all ihren Defiziten.

Schlumpf1965
29.07.2022, 08:07
Hans, deine Bilder sind auch heute noch mehr als passabel und du bist einer der Beweise dafür, dass es nicht nur darauf ankommt das teuerste Equipment zu haben.
Fotografieren ist mehr als höher - weiter - teurer.
Man muss das schon fein unterscheiden, wobei ich überhaupt keine Probleme damit habe, wenn jemand sagt ich kann es mir leisten und will das teuerste und beste an Equipment haben und überwiegend sind die Ergebnisse dann ja auch toll. Aber eben ersetzt das doch nicht alles.
Also - du machst weiter - Logo ;)

Lightspeed
29.07.2022, 08:39
Die neueste Generation der Kameras, allen voran die A1, hat zu einer wahren Flut hervorragender Bilder - gerade im Sport- und Wildlifebereich - geführt, die sehr beeindruckend ist.

Wo es früher "der" Glückstreffer war, den man im Leben nur einmal hatte, ....

Zum Abschluss: Ich hoffe, das ändert sich wieder im Lauf der Zeit und ich finde wieder Spaß am fotografieren mit der RX100 mit all ihren Defiziten.

Guten Morgen zusammen,

Das ist wirklich heftig und schmerzt mich und da fühle ich mich wirklich noch einmal aufgefordert, etwas zu dem Thema zu schreiben. Ich finde, Hans´Post zeigt deutlich, wo die Fokussierung und die Erhöhung auf reine Technik hinführt - nämlich auf den Verlust an Freude an der Beschäftigung mit der Fotografie.
Der hier selbsterschaffte oder vom Marketing erfolgreich erzeugte und eingepflanzte Mythos, dass man nur mit modernster Technik, erfolgreich Fotografie betreiben kann, fordert offenbar hier schon Opfer - und das stimmt mich wirklich traurig.

@Hans:
Bitte lass Dich nicht davon einschüchtern und betrüben, dass man mit einer 6.000 EUR Kamera die einfach 1.000 Helferlein mit in den Fotografieprozess einbringt, weniger Ausschuss hat, als mit einer anderen Kamera. Fotografie ist ssoooooviel mehr als nur Schärfe, Auflösung und Sensor. Natürlich fordern bestimmte Fotografiegenres wie z.B. Landschaft und Sport eine gewisse Bidqualität und dass man mit schnellem Dauerfeuer im Sport mehr Bildmomente einfangen kann ist unbestritten.

Aber der Instinkt und das Gefühl für gute Bilder kommt vom Menschen. Vergleiche Deine Bilder nicht nur durch Pixelpeeping und Sensorenvergleiche, vergleiche die Kreativität, die Originalität und die individuelle Sichtweise. Deine Bilder sind wie Du ... mal traurig, mal begeistert, mal instinktiv, mal von langer Hand vorbereitet. Lass Dir das nicht von einer sinnlosen Technikspirale aus der Hand nehmen und Dich nicht in den bedingungslosen Wettbewerb mit reinziehen. Ich schlage Dir ernsthaft vor, den vergleichenden Internetkonsum zu reduzieren, die Forumsbesuche mal etwas einzuschränken und mit Deiner Kamera allein eine neue Beziehung aufzubauen. Und wenn Deine Fotografie durch sie beschränkt wird, dann mach es wie meine Frau. Sie hat ihre Panasonic gegen meine ungeliebte A7RII eingetauscht - und ist glücklich. Mir reichen A99/A900.

@Forum:
Ihr wisst, dass ich aus dieser Diskussion aussteige wollte, weil ich hier seit 2003 geärgert werde, wenn ich das Thema anschneide: Aber wenn ein langjähriges Mitglied des Forums so etwas wie Hans schreibt, sollten wirklich die Alarmglocken klingeln. Dann, so finde ich, sollte wirklich mal öffentlich hier diskutiert werden, ob der unterschwellige Druck, der hier in manchen launigen Diskussionen aufkommt, nicht dafür sorgt, dass die "Fotografie mit Sonykameras" nicht völlig unter die Räder des Themas "Welche Sonykamera, damit Du noch fotografieren kannst?" kommt.
Wollen wir denn in Zukunft Fotografieroboter am Spielfeldrand, die mit AI und bester Robotik/Sensorik Sport fotografieren? Oder wollen wir weiterhin Menschen, die mit ihrem Blickwinkel und ihrem Geist Bilder erstellen, die inspirieren und Emotionen transportieren. Ich plädiere dafür, dass mal zu tun.

Meine Glücksmomente der letzten Zeit
- ein Papierabzug, der in meinem - in Pandemiezeiten wieder aufgebauten Fotolabor - entsteht.
- das erste geniale Bild der Nachbarkatze, dass meine Frau mit der A7RII von mir gemacht hat
- die ersten jpgs aus meiner Fuji X-Pro1
- die Vollendung einer Fotobildbandprojektes, das ich im belgisch-deutschen Grenzwald spontan mit einer A900 und einem 24-70 Zeiss absolvieren musste und das mit wunderschönen Ergebnissen für mich aufgewartet hat.

Dauerfeuer, wer es wirklich braucht ... Porty, wenn er Jets fotografiert ... Sensorleistung für Windbreaker und MaTiHH ... alles kein Problem. Aber Leute, erhaltet uns allen eine Atmosphäre, in der wir - egal mit welchem System - nicht das Gefühl bekommen, wir "liegen zurück" nur weil wir eine alte Kamera nutzen.

Gruß
Lightspeed

kiwi05
29.07.2022, 09:25
Ja die ins Forum gebrachten Gedanken von Hans stimmen einen bedenklich. Danke dafür.:top:
Vieles davon kann ich nachvollziehen, obwohl ich selbst im VF unterwegs bin.

Mich selbst treibt immer wieder der Gedanke um, ob ich den für mein Fotografier-Niveau, völlig unvernünftigen Schritt zu einer Kamera, wie der A1 machen sollen.
Leisten könnte ich sie mir gut. Mit gut 67 Lebensjahren taucht das Motto, "wenn nicht jetzt, wann dann" auch des öfteren auf.

Meist aber muss ich daran denken, wie lange ich früher arbeiten musste, um soll einen Betrag zu erübrigen und dann kann ich den Gedanken leicht wieder beiseite schieben.

Regelmäßig ploppt er aber wieder auf.

Dann schaue ich mir die fotografische Ausbeute meiner letzten, langen Skandinavienreise an und stelle mir die Frage, welche Fotos wohl mit der A1 besser gelungen wären, welche Fotos ich nur mit der A1 hätte machen können. Dann fallen mir nur sehr wenige, wenn überhaupt welche, Szenarien ein.

Meist mangelt es nicht am Equipment, sondern an Motiven oder an Inspiration.....und die kann man auch mit einer A1 nicht kaufen.

Und ja, die Latte speziell im Wildlifeforum wird hier von einzelnen Fotografen gefühlt einschüchternd hoch gelegt. Höher und höher.....aber sie war auch schon früher, als z.B. @Dirk Segl noch mit der A57 unterwegs war für mich unerreichbar.

Unerreichbar aber anspornend, nicht einschüchternd.
Und soviel Ehrlichkeit muss einfach sein, dass das beste Equipment nicht automatisch besserere Fotos generiert.

Und wenn man/ich so etwas die Lust am Fotografieren verloren hat, wird man sie auch mit einer besseren Kamera nicht zurückkaufen können. Für den Moment vielleicht, aber mit dem Erscheinen des noch besseren Nachfolgemodells gerät man wieder in den Strudel aus dem man sich kürzlich erst herausgekauft hat.

„Das Vergleichen ist das Ende des Glücks und der Anfang der Unzufriedenheit“, das sollte man immer bedenken und sich an den eigenen Ergebnissen freuen und auch an den Ergebnissen anderer einfach nur freuen.

In diesem Sinne: Hans und alle Anderen macht weiter. Zeigt weiter eure Bilder und zeigt Interesse an den Bildern anderer indem ihr ab und zu ein paar Zeilen zu einem Bild schreibt, denn daran mangelt es hier inzwischen häufig.

...und für mich selber habe ich hier einige Argumente gegen den Kauf einer A1 dargelegt....und haut mir diese Argumente nicht um die Ohren, wenn in meinem Profil eines Tages doch "A1" stehen sollte.;)

fritzenm
29.07.2022, 09:39
Ich muss dir sicher nicht erklären, daß die größte Herausforderung das Motiv ist, am besten in geeignetem Umfeld.
....und das wird auch nicht mit einer A1 und auch nicht mit deren Nachfolgern einfacher......zum Glück...



Wobei die Preisdifferenz bis in die Gefilde einer A1, wenn z.B. in Reisen investiert, dann neue, interessante Motive erschliessen kann.

Natürlich, wer die Kohle für beides hat...:D

fritzenm
29.07.2022, 09:55
I... und ich erlebe den Urlaub noch mal...


Böse Zungen behaupten ja, dass intensiv Fotografierende / Videografierende dann ihren Urlaub erstmals erleben. :)

Allerdings stimme ich dieser Sicht nicht zu, denn ich bin der Ansicht, durch den "wachen Blick" (also: auf der Suche nach potenziellen Motiven) den Urlaub intensiver zu erleben. Und in der Nachbearbeitung noch einmal.

Ein Überstrapazieren der Serienbildfunktion KANN schon einmal ermüdend werden in der Nachbearbeitung. Bloss, wenn wegen genau DIESER jenes EINE Top-Foto heraus gekommen ist, dann ist die Grösse des verarbeiteten (und ggf. gelöschten) Wusts sofort vergessen.

Windbreaker
29.07.2022, 10:06
Grundsätzlich gibt es beim Fotografieren doch zwei grundlegende Komponenten.

Die Bildidee (Motiv- Licht- Stimmungsauswahl) und die Technik ( Belichtung, Zeit, Aufnahmeposition, Autofokus etc.)

Beim ersten Punkt kann mir eine neue Kamera genauso wenig helfen wie eine alte. Hier war, ist und wird immer der Fotograf hinter der Kamera gefragt sein. Man kann zwar durch Zufall, Ausschnittauswahl und Bearbeitung aus einem nichtssagenden Bild ab und zu noch was rausholen, dennoch ist auch hier die Kreativität gefragt, die eben nicht in der Kamera sitzen kann.

Technisch kann eine moderne Kamera helfen. Sie besitzt meist den besseren Autofokus, kann schnellere Bildfolgen aufnehmen und bietet oft eine bessere Dynamik. Das bedeutet, das Werkzeug wird besser und vielseitiger.
HAt ein Sportfotograf früher vorfokussiert um das entscheidende Bild zu machen, drückt er heute einfach den Auslöser und die Kamera rattert los und der Fotograf braucht nur nboch das richtige Bild aussuchen. Zwar sind weiterhin die Grundkenntnisse der Fotografie von Nöten, aber man kann viel auch durch das bessere Werkzeug kompensieren.

Zusammenfassend: Eine A1 kann beispielsweise einem Dirk Segl, einem Eric oder einem Schmalzmann helfen, noch einfacher bessere Bilder zu machen, einem cf1024 oder Kurt Weinmeister eher weniger.
Den letzteren hätte aber auch vor 30 Jahren eine Analogkamera mit Winder und 2 Bildern/Sekunde für ihre Art der Fotografie nicht viel gebracht.

Meiner Meinung nach wird die Kreativität auch in Zukunft die Qualität und vor allem Aussagekraft der Bilder bestimmen. Und das vollkommen losgelöst von Kameramodell und Fabrikat. Die neuen Boliden erleichtern Fotoprofis und Wildlifern die Arbeit und können denen viel Arbeit und Frust abnehmen.

Bei den Bildideen wird immer der Fotograf der maßgebende Faktor bleiben.

Ernst-Dieter aus Apelern
29.07.2022, 10:23
Der Fotograf wird immer noch entscheiden wann, wie ,welches Motiv abgelichtet wird!
Die Kamera darf den Fotografen nicht bevormunden.

kiwi05
29.07.2022, 10:26
Der Fotograf wird immer noch entscheiden wann, wie ,welches Motiv abgelichtet wird!


Manches Mal entscheidet aber die Kamera das "ob ein Motiv" wie gewünscht/erhofft abgelichtet wird.;)

Man
29.07.2022, 11:00
Ich muss mit meinen Bildern zufrieden sein.

Dafür muss ich etwas tun: fotografieren und lernen (Erfahrungen sammeln und auswerten).

Ein Mindestmaß an Technik (Fotoapparat) ist notwendig, bessere (und meist auch teurere) Technik kann helfen - ist manchmal sogar notwendig, um die Bildidee umzusetzen = Smartphone reicht nicht immer.

Bessere Technik bedeutet nicht nur Kamera, sondern auch Objektive, Blitze/Dauerlicht mit Lichtformern, PC/Mac mit Bildbearbeitungsprogramm, Monitor usw.
Nach oben sind da kaum Grenzen gesetzt - aber dass bessere Technik (die man eigentlich nicht braucht) tatsächlich zu mehr Zufriedenheit beim Hobby Foto führt, wage ich mal sehr zu bezweifeln.

Ich fotografiere gern = das macht mir Spaß.

Bildbearbeitung mache ich auch = nicht besonders gerne, aber das muss sein.

Manchmal (wirklich sehr selten) ärgere ich mich darüber, dass ich mit dem Equipment manche Sachen nicht umsetzen kann. Da könnte bessers Material helfen.

Viel häufiger ärgere ich mich über mich selbst, weil ich irgendwelche Einstellungen nicht exakt genug vorgenommen habe oder (leider noch häufiger - shit happens) dass ich Einstellungen zu einer Situation vorher nicht geändert habe. Da könnte ein neues Hirn helfen - aber so schlimm ist es dann doch nicht.

Meistens bin ich aber mit dem zufrieden, was und wie ich es mache. Da würde neues Equipment vermutlich nicht schaden - besser (für mein Gefühl) würde es damit aber wohl kaum.

Technik, die mir hilft, ist für mich (trotzdem) ein Segen - nicht nur im Bereich Fotografie.

Ellersiek
29.07.2022, 11:05
... Aber verantwortlich dafür sind die tollen Möglichkeiten, die die A1 bietet.
.....

Da möchte ich deutlich widersprechen: Es ist wie im Fussball: Geld schießt selten viele Tore. Top Ausrüstung nicht immer top Bilder.

Ich fahre sehr gerne Fahrrad (Jahres-km in der Regel > 2500km). Mein Rad ist 40 Jahre alt und mit einem aktuellen, modernen nicht-E-Bike würde ich sicher leichter ans Ziel ankommen. Und die, erfreulicherweise, vielen E-Bike-Fahrer, demotivieren mich kein bisschen. Also: obwohl es bessere und einfachere Möglichkeiten des Radelns gibt, bereitet mir jeder Kilometer auf meinem Fahrrad genauso viel Freude wie am ersten Tag.

Ich wünsche Dir, dass Du diese Freude beim Fotografieren mit deiner RX100 genauso erlebst.

Liebe Grüße
Ralf

peter2tria
29.07.2022, 15:10
Hallo @Hans,
ich habe immer Deine Bilder von Radrennen bewundert und mich gefragt, wie Du das mit der RX100 hinbekommen hast - meinen Respekt hast Du.

kiwi05
29.07.2022, 15:28
Zusammenfassend: Eine A1 kann beispielsweise ……einem Schmalzmann helfen, noch einfacher bessere Bilder zu machen, ……

Glaub ich nicht. Andreas hat doch dafür keine passenden Objektive.:mrgreen:

Aber im Ernst: Gerade bei den Bildern von Andreas kann man gut erkennen, was bei großem persönlichen Einsatz, den es bei ihm schon immer gab, mit den Kameras der neuesten Generation auf einmal möglich wird, verglichen mit den früheren Ergebnissen.

Porty
29.07.2022, 15:41
Da ich ja persönlich angesprochen wurde:
Ja, eine A1 oder A9 erleichtert es mir enorm, die Fotografie so zu betreiben, wie sie mir Spaß macht, um nicht zu sagen, machen sie überhaupt erst sinnvoll möglich.
Aber wie viele betreiben überhaupt ernsthaft Sportfotografie?
Für die meisten anderen Genres haben doch die besonderen Features dieser Kameras überhaupt keine Relevanz. Für Street, Portait, Landschaft, Architektur und vieles mehr braucht es doch weder 30 B/sek noch einen Super Autofokus. Dafür aber das Wissen und Können desjenigen, der auf den Auslöser drückt! Wie das Licht am besten ist, Bildschnitt, Motivwahl und so vieles mehr.
Wenn man das nicht drauf hat, hilft einem eine A1 auch nicht weiter und wenn die Sonne blöd steht, gibt es auch keine interessanten Sportfotos.
Im Gegenteil, immer wieder sieht man auch Handyfotos, wo ein echtes WOW- Gefühl rüber kommt. Weil der Fotograf es eben verstand, ein gutes Foto zu machen.
Das unsere Cracks hier bei Tierfotos die Latte richtig hochlegen, ist doch eher dem Umstand geschuldet, dass sie es einfach drauf haben, wissen wann man wo sein muss, um die richtigen Motive vor die Linse zu bekommen. Und oft genug dafür zu unmöglichen Zeiten raus gehen und stundenlang auf der Lauer liegen. Die Kamera sorgt dann halt dafür, dass das Foto auch technisch gut ist und man nicht Frust schiebt, wegen der versauten Chance.
Also Leute, nicht Frust über die eigenen, angeblich unzureichenden Möglichkeiten schieben sondern raus gehen und an den eigenen Fähigkeiten arbeiten. Wer meint, nichts mehr lernen zu können, kann sich gleich in die Kiste legen.......
Ich lerne bei jedem Spiel, wo ich Bilder mache, immer noch dazu. Sollte das mal anders sein, hör ich mit dem Fotografieren auf.
Ansonsten kann ich Jens (Windbreaker) nur zustimmen!

Roland_Deschain
29.07.2022, 19:55
Auch wenn mein Eröffnungspost vielleicht nicht danach klingt, auch die beste Technik macht alleine kein gutes Bild. Diese Diskussion ist aber so alt wie die Fotografie, denke ich. Schon in meinem ersten Forum wurde sehr viel darüber geredet, dass man mit der EOS 300D nicht ernstgenommen werden kann. Sei es in abschätzigen Kommentaren von Profis („Da hat sich doch letztens einer getraut, eine Hochzeit mit 300D und Kit zu fotografieren, das arme Brautpaar...“) oder Forenkollegen, deren einziger Beitrag zur Bilddiskussion der Blick in die EXIF-Dateien auf den Kameranamen war.
Dabei macht das nur einen Bruchteil aus. Ein Bekannter hat in seinem Feld aus meiner Sicht sensationelle Bilder gemacht, mit einer 12 Jahre alten 300D und Kitobjektiv ...

Natürlich hilft die Technik und ich nutze das auch gerne. Und auch wenn eine Menge G.A.S. dabei ist, die Kamera hilft mir im Job und macht mir Spass beim Hobby, daher ist es für mich gut angelegtes Geld.

Wenn es aber soweit kommt, dass sich Leute nicht mehr trauen, Bilder aus ihren „alten“ Kameras zu zeigen, geht's zu weit. Ich hatte hier bisher allerdings nicht den Eindruck, dass ein Bild mit einer guten Wirkung gurndsätzlich schlechtgemacht wird, weil die Schärfe nicht ganz perfekt sitzt oder es rauscht. Das kenne ich andernorts ganz anders. Aber da würden vermutlich auch die großen Werke der Fotografiegeschichte wegen technischer Fehler niedergemacht, wenn sie anonym eingestellt würden... :crazy:

ingoKober
29.07.2022, 20:05
Och, man kann sich auch heute noch gut über alte Bilder freuen.
Ich bin nach wie vor stolz auf dieses 16 Jahre alte frei Hand Bild, das damals mit der guten alten D7D entstand. Drauf war ein damals schon sicher 15 Jahre altes Minolta Makro!
Ich erinnere mich heute noch gut daran, wie ich mich an diese Fliege, die aussen auf unserer Fensterbank saß, angepirscht habe!

820/1flyhead140705.JPG
→ Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=29639)

Ich finde, das ist durchaus auch heute noch vorzeigenswert.

Und ab und an schmeiss ich sogar noch den Diaprojektor an und hole einen Kasten unter der Treppe hervor.

Viele Grüße

Ingo