Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Reparaturmaske Capture One 21. Legitim oder Nicht ?
Dirk Segl
03.11.2021, 07:39
Wer arbeitet damit ?
Ich hab es jetzt zum ersten mal ausprobiert und bin begeistert. :top:
Hier ein Foto von meinem jungen Nachtreiher.
823/B7502170_1_2.jpg
→ Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=360281)
Ich habe den ganzen Tag auf ihn gewartet, war von 03.00 bis Abends um 20.00 Uhr unterwegs und habe ihn grade mal 2 Minuten gesehen und 4 Fotos machen können.
Ist es Eurer Meinung nach noch legitim diese Art der Bildbearbeitung oder hat das nichts mehr mit Naturfotografie zu tun ?
Es war das erste Foto, was ich so bearbeitet habe. Sonst nur den ein oder anderen Fleck (Sensor, Mücken).
Hier das Original mit dem extrem störenden Baumstumpf.
Bearbeitungszeit ca. 3 Minuten.
823/B7502170.jpg
→ Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=360282)
Grüße Dirk !
Grüße Dirk !
Harry Hirsch
03.11.2021, 07:48
Das wird eine hübsche Diskussion, die du da angestoßen hast.;)
Mir will die Reparatur nie so perfekt gelingen. Ich habe danach immer jede Menge Artefakte. Magst du kurz was zum Doing erzählen (Pinseleinstellungen, besondere Vorgehensweise)?
Zu deiner Frage:
Ich -und das gilt nur für mich- halte eine Manipulation, im Sinne einer Fehlerkorrektur, für ok, bzw. sogar gut. Der Pickel im Gesicht ist eine kurzzeitige Erscheinung, darf also weg. Muttermal/Leberfleck nicht.
Dein Bild ist ein gutes Beispiel: Du hattest den blöden Ast im Vordergrund, der wirklich sehr stört. Ansonsten ein tolles Bild. Wenn du also kein zweites in ähnlicher Quali und ohne Ast hast - warum solltest du dieses wegwerfen bzw. dich immer über den Ast ärgern?
Tafelspitz
03.11.2021, 08:11
Ich sehe das ganz ähnlich wie Joachim.
Störende Bildelemente wie Äste, Müll(eimer), Plakate, Personen am Bildrand etc. können aus meiner Sicht weg.
Wenn es dann darum geht, einen gesamten Hintergrund oder z.B. Himmel zu ersetzen, fängt vermutlich die Kontroverse um Fotografie und künstlerische Freiheit wohl erst richtig an ;)
Die Retusche ist dir aus meiner Sicht übrigens sehr gut gelungen. Ich habe da mit C1 bei so grossen Objekten in der Regel nicht so viel Glück bzw. Geschick. Kleinere Dinge gelingen mit C1 inzwischen allerdings fast perfekt und easy-peasy :)
Dirk Segl
03.11.2021, 08:18
------Magst du kurz was zum Doing erzählen (Pinseleinstellungen, besondere Vorgehensweise)?
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Das sind eigentlich 3 Reparaturmasken übereinander und es ist intuitiv.
Zuerst der komplett störende Baumstumpf in Vordergrund mit Blättern auffüllen. Hier ist es wichtig den Übergang zu den bestehenden Blättern zu finden und den einen jetzt abgeschnittenen Aststumpf im Dunkeln verschwinden zu lassen.
Dann den Baumstamm 2 x vollflächig ändern, damit man oben eine Abschlußkante hat und einen Verlauf in der Rindenstruktur.
Zuletzt maskieren und die Belichtung des Baumstamms anpassen.
Immer grade Linien vermeiden und diese im Dunklen verschwinden lassen, sonst sieht man die Reparaturkanten.
Tafelspitz
03.11.2021, 08:42
Jetzt wo ich es mir nach deinen Erläuterungen nochmals genau anschaue, würde ich anregen, den kurzen Aststummel am Popo des Vogels, den du hast stehen lassen, auch noch zu entfernen. So wie es jetzt ist, sieht das wie ein seltsames Anhängsel des Vogels aus :)
Ich finde es legitim, störende Elemente zu entfernen. Vor allem hast du am Hauptmotiv nichts geändert. Manchmal geht es eben nicht anders. Und hättest du nicht darauf hingewiesen, wäre es keinem ausgefallen. Beim genauen Betrachten sind es dann noch Kleinigkeiten die ich bei der Gelegenheit noch bearbeitet hätte. Ich hätte dem Vogel noch den Stock aus den A.... gezogen und den Ast in der rechten unteren Ecke entfernt. Dann wirkt es stimmiger. Die Maske mit dem ersetzen Baumabschnitt könnte man farblich noch etwas anpassen.
Alles in allem schon mal eine gelungene Bearbeitung. :top:
Hallo Dirk. Auch ich stelle mich in die Reihe der, die sagen „kannmanmalmachen“
Wir sind hier ja nicht bei einem Naturfoto-Wettbewerb mit strengen Regeln, was Wildlife ist und was nicht.
Zudem ist es wirklich gut gemacht :top: und ändert die Situation vor Ort insgesamt ja nicht.
Wenn der Baumstumpf etwas weiter weg im Bild gewesen wäre, hättest du es passend geschnitten, um ein stimmigeres Foto zu bekommen. Hier musstest du eben etwas mehr Arbeit reinstecken.
Ich erlaube mir auch ab und zu, ein (mich) störendes Windrad, einen eingerüsteten Turm o.ä. zu entfernen.
charlyone
03.11.2021, 10:27
...
kannmanmalmachen“
Wir sind hier ja nicht bei einem Naturfoto-Wettbewerb mit strengen Regeln, was Wildlife ist und was nicht.
Zudem ist es wirklich gut gemacht :top: und ändert die Situation vor Ort insgesamt ja nicht.
Wenn der Baumstumpf etwas weiter weg im Bild gewesen wäre, hättest du es passend geschnitten, um ein stimmigeres Foto zu bekommen. Hier musstest du eben etwas mehr Arbeit reinstecken.
Ich erlaube mir auch ab und zu, ein (mich) störendes Windrad, einen eingerüsteten Turm o.ä. zu entfernen.
Hallo Peter,
schließe mich deiner Meinung an.
Wobei ich bisher nur Kleinigkeiten entfernt oder abgeändert habe.
Windrad oder eingerüsteter Turm war da nicht dabei.
Wahrscheinlich mangels der passenden Software und Zeit.
Ja wann fängt Manipulation an? Schon bei diversen Filtern aufsetzen um zu Schönen?
Weißabgleich wärmer ect.?
Meiner Meinung nach geht es garnicht bei z.B. Landschaftsaufnahmen den Himmel zu verändern bzw. einen total anderen einzusetzten!
Peinlich kann es werden, falls Richtung Norden dann plötzlich die Sonne aufgeht. :shock:
Ach übrigens, die Aufnahmen in den Printmedien sind bestimmt nicht manipuliert (geschönt) oder meint ihr etwa doch?
Ich möchte nicht wissen was bei den Aufnahmen vom Playboy, mit den Leberflecken usw. passiert.
Hallo Dirk,
so ein störenden Ast entfernen gehört zu den Kleinigkeiten.
Dieses Problem haste aber gut gelöst....
Tolles Bild, gefällt mir. :top:
Gruß
Charly
Charly, die „Windräder und eingerüsteten Türme“ von denen schreibe, waren im Bild nur winzig, also wirklich nur störende, kaum definierbare Flecken.
Himmel oder andere bildwichtige Details zu tauschen ist auch für mich ein Nogo.
Dirk Segl
03.11.2021, 12:28
Auf die Funktion bin ich über dieses Video aufmerksam geworden.
https://www.youtube.com/watch?v=MFdDNosTr4g
charlyone
04.11.2021, 10:39
Charly, die „Windräder und eingerüsteten Türme“ von denen schreibe, waren im Bild nur winzig, also wirklich nur störende, kaum definierbare Flecken.
Himmel oder andere bildwichtige Details zu tauschen ist auch für mich ein Nogo.
Hallo Peter,
wollte dich ja diesbezüglich nicht Angreifen...
Mir fehlt halt einfach teilweise die Zeit dazu meine Fotos zu bearbeiten...
Habe ich eigentlich vorausgesetzt s.o., denn größere sind zu aufwendig.
Ausser du hast eine Software XY, einen schnellen Rechner und Geduld bis die Software das Ergebnis präsentiert oder abstürzt.
Da sind jetzt Texturen und Overlays einsetzbar!
Hintergrund, Himmel, Sträucher, Bäume u. Personen u.a. ohne Probleme austauschbar.
Mit einem Wort abolute Manipulation!:flop:
Da mußt du dich bei jedem Bild fragen, was wurde manipuliert!
Vertrauen geht dabei verloren...
Gruß
Charly
fritzenm
04.11.2021, 10:49
Das sind eigentlich 3 Reparaturmasken übereinander und es ist intuitiv.
Zuerst der komplett störende Baumstumpf in Vordergrund mit Blättern auffüllen. Hier ist es wichtig den Übergang zu den bestehenden Blättern zu finden und den einen jetzt abgeschnittenen Aststumpf im Dunkeln verschwinden zu lassen.
Dann den Baumstamm 2 x vollflächig ändern, damit man oben eine Abschlußkante hat und einen Verlauf in der Rindenstruktur.
Zuletzt maskieren und die Belichtung des Baumstamms anpassen.
Immer grade Linien vermeiden und diese im Dunklen verschwinden lassen, sonst sieht man die Reparaturkanten.
Das ist aus meiner Sicht und Erfahrung aber schon die "Hohe Kunst" des Reparierens, die vermutlich auch notwendig ist, sobald der zu korrigierende Bildteil grösser wird.
Aber schon in V20 funktioniert die Reparatur über Layer auch automatisch schon bei kleineren Stellen sehr gut, insbesondere die (automatische) Auswahl (Vorschlag) der Quelle für die Reparatur. Dann müssen nur noch Stempelgrösse, Kantenschärfe bzw. -weichheit und Markierung passen.
Zur Korrektur von grösseren, bzw. markanten Sensorflecken (Staub, oder Fussel) übrigens oft viel besser und flexibler, als das Spot-/Dust Tool.
Ich denke, dass man einen Unterschied zwischen Dokumentation und (ich nenne es jetzt einfach mal so) Nicht-Dokumentation machen sollte.
Manipulation/Retusche bei Dokumentation geht gar nicht. (wie das Entfernen eines BILD-Logos auf einem Mikrofon, auch wenn es einen noch so sehr stört)
Bei "künstlerisch wertvollen Fotos" sollte das wiederum kein Problem sein.
Ein Maler würde auch störende Elemente in seinem Motiv auch einfach weglassen.
Wo man dabei dann die Grenze zieht wird wohl jeder für sich entscheiden müssen
Ich ziehe die Grenze da, wo man mit der "Manipulation" einen Eindruck erweckt, der über die wahren Verhältnisse täuscht. Also z.B. den Vogel vor dem Futterhäuschen in die unberührte Natur versetzen ist für mich eindeutig zu viel. Den Drahtzaun aus dem Tierpark weg zu retuschieren um unberührte Natur vorzutäuschen auch. Einen störenden Ast zu entfernen ist für mich o.k., für "Puristen" wahrscheinlich nicht. Das kann man sicher heiß diskutieren.
P.S.: Den weiteren "Stock im ..." würde ich nicht entfernen, weil er nicht wirklich stört. Getreu dem alten Motto: "So viel wie nötig, so wenig wie möglich."
Hallo Peter,
wollte dich ja diesbezüglich nicht Angreifen...
Hatte ich auch absolut nicht so empfunden, Charly.