Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : JPG-Entwicklung auf RAW anwenden
Hallo liebes Forum,
gibt es in Lightroom die Möglichkeit die JPG-Entwicklung der Kamera auf das RAW-Bild anzuwenden?
Ich finde oft, dass die JPGs der Kamera schon sehr gut sind und würde diese gerne als Grundlage für weitere kleine Anpassungen nehmen
RoDiAVision
24.10.2021, 13:05
Ob das mit LR möglich ist, ist mir unbekannt, glaube aber eher nicht.
Soweit ich weiß geht das mit dem Sony eigenen RAW Konverter, ich meine da gibt es eine Option welche die JPG-Entwicklung vom RAW auf JPG anwendet, sogar in Stapelverarbeitung.
Diese könnte so z.B. als TIFF- Datei an LR weiter geleitet werden.
Ok, Danke.
Werde ich mal ausprobieren
Ich finde oft, dass die JPGs der Kamera schon sehr gut sind und würde diese gerne als Grundlage für weitere kleine Anpassungen nehmenKann man denn mit LR nicht direkt auch JPGs bearbeiten? Solange es wirklich nur kleinere Anpassungen sind müsste das doch reichen?
Habe ich mir auch schon gedacht.
Habe dann aber festgestellt, dass selbst bei extrafein eine sichtbare Komprimierung gegenüber der Raw da ist.
Ausserdem denke ich, dass im JPG keine Informationen in weißen Bereichen mehr rauszuholen sind
skewcrap
27.10.2021, 07:49
1:1 geht das nicht. Als ich RAW Anfänger war, hätte ich das auch gerne gehabt. Ev. findest du ein Preset für deine Kamera, das der JPG Engine nahe kommt.
Hallo liebes Forum,
gibt es in Lightroom die Möglichkeit die JPG-Entwicklung der Kamera auf das RAW-Bild anzuwenden?
Ich finde oft, dass die JPGs der Kamera schon sehr gut sind und würde diese gerne als Grundlage für weitere kleine Anpassungen nehmen
Was soll das für einen Sinn machen ?
Dann Fotografier doch beides - und wenn dir das JPEG deiner Kamera nicht zusagt - kannst ja das RAW alternativ bearbeiten.
guenter_w
27.10.2021, 08:07
Mein Tipp: sich die Unterschiede zwischen RAW (ARW) und JPEG mal klar machen und dann mit ARW+JPG fotografieren. In Lightroom kann man sich optional beide Versionen anzeigen lassen, standardmäßig bekommt man nur ARW in der Anzeige.
Was soll das für einen Sinn machen ?
Dann Fotografier doch beides - und wenn dir das JPEG deiner Kamera nicht zusagt - kannst ja das RAW alternativ bearbeiten.
Wie bereits geschrieben, geht es mir darum, dass gerne die JPEG-Entwicklung der Kamera als Grundlage für die Bearbeitung nehmen würde, weil ich diese schon ganz gut finde und daran in den meisten Fällen nur noch kleine Anpassungen vornehmen müsste.
Ich fotografiere immer RAW+JPEG, und klar, ich kann auch das JPEG bearbeiten.
Wenn aber Fotos dabei sind die z.B. deutlich unter- oder überbelichtet sind habe ich beim JPEG nicht die Reserven diese noch zu retten.
Ja, ich könnte hier dann im Einzelfall auf die RAW-Datei zurückgreifen.
Dieses hin und her würde ich mir halt gerne sparen, weil es bei mehreren 100 Fotos nervig ist.
Ich habe den Umweg über die TIFF-Dateien probiert. Es sah auf den ersten Blick gut aus, auch wenn es lange gedauert hat 2000 Fotos als TIFF zu exportieren und die Dateien dann 3x so groß sind.
In Lightroom habe ich dann aber schnell festgestellt, dass die TIFFs bei weitem nicht die Reserven bieten wie die RAW-Dateien.
Beim Aufhellen von Tiefen werden diese schnell grün, wenn ich bei überbelichteten Bildern die Helligkeit reduziere werden gleichzeitig die Farben stark verändert.
Mir wird wohl nichts anderes übrig bleiben, als die Bilder in Sonys Raw-Konverter zu bearbeiten, oder in Lightroom die JPEG-Entwicklung nachzubauen und diese als Preset beim Import zu verwenden.
Wobei die JPEG-Entwicklung der Kamera wahrscheinlich auch nicht immer die gleichen Einstellungen verwendet...
Wenn du's für viele Fotos einfacher haben möchtest:
Warum nicht beim Lightroom Import der RAW Dateien die automatischen Anpassungen von Lightroom vornehmen lassen? Die dürften in der Regel auch eine gute Ausgangsbasis für kleine Korrekturen sein ...
Da brauchst du die JPGs gar nicht erst anschauen. Behälst sie einfach als Backup :)
Bisher habe ich bei der Entwicklung bei jedem Foto auf Auto gedrückt um zu sehen was Lightroom als Vorlage anbietet.
Das man das direkt beim Import auswählen habe ich noch gar nicht gesehen.
Wobei dieser Automatik meiner Meinung nach nicht an die JPEG´s der Kamera heran kommt
fritzenm
10.11.2021, 11:11
Hallo,
in C1 habe ich mir für jede meiner Kameras ein Set von Korrekturen zusammengestellt, dass ich nach dem Import auf alle mehr oder weniger "normalen" Fotos anwende und ich schätze mal, dass ich damit vielleicht 80-90% der Fotos weitgehend so hin bekomme, wie ich sie mir wünsche. Meist sind nur noch geringe Anpassungen notwendig.
Für die "schwierigeren Fälle" ist dann etwas mehr Arbeit notwendig, meistens beim WA oder beim Dynamikumfang, wenn grössere Anpassungen z.B. an den Schatten und hellen Partien erforderlich sind.
Den grössten zeitlichen Arbeitsaufwand verursachen jedoch i.d.R. Staub und sonstiger Dreck auf dem Sensor, der sich selbst durch Kopieren von anderen Aufnahmen der Serie nur teilweise reduzieren lässt - und wobei dir auch eine kamerainterne "Vor-Entwicklung" nichts bringt.
Wenn dir die kamerainterne Konvertierung so gut gefällt, dann würde ich mir ein, oder mehrere Presets ausarbeiten, die in dem externen RAW-Entwickler deiner Wahl ein möglichst ähnliches Resultat liefern.
Sehr wahrscheinlich bringen dir die Daten aus der Kamera nur etwas, wenn du sie durch Sonys eigene Software laufen lässt, weil nur von dieser Software zu erwarten wäre, dass sie die Daten gleichartig interpretiert. Ansonsten kocht halt jeder RAW-Entwickler sein eigenes Süppchen - vermutlich auch aus patentschutzrechtlichen Gründen, bzw. auch als Alleinstellungsmerkmal gegenüber den Mitbewerbern.
Edit: Stichwort "Auto" - das fand ich "früher mal" einen guten Start, habe mich dann aber davon völlig verabschiedet, da ich den Eindruck hatte, dass letztlich die Funktion ähnlich "nivellierend" wirkt, wie Auto-Funktionen der Kamera, also in der Essenz alle Belichtungssituationen auf ein Mittel "bügeln". Aber, um das mal auf S/W zu übertragen, ich bin nicht überall auf feinste Graustufen aus, sondern es darf durchaus auch mal Schwarz und Weiss im Bild sein, wenn diese Töne bei der Aufnahme vorhanden waren.
Warum nicht beim Lightroom Import der RAW Dateien die automatischen Anpassungen von Lightroom vornehmen lassen?
Ich wünschte, es wäre so einfach.
Meinst du die Import Einstellung: Adobe Standard oder das, wenn man danach im Entwicklungs-Modul Automatik anklickt?
Bei mir sind diese Automatik-Ergebnisse meist zu hell und zu grell-farbig……gefühlt seit dem letzten Update noch mehr als vorher.:zuck:
duffy2512
10.11.2021, 15:45
Bisher habe ich bei der Entwicklung bei jedem Foto auf Auto gedrückt um zu sehen was Lightroom als Vorlage anbietet.
Das man das direkt beim Import auswählen habe ich noch gar nicht gesehen.
Wobei dieser Automatik meiner Meinung nach nicht an die JPEG´s der Kamera heran kommt
Also das wird sicher nicht das gleiche Ergebnis bringen wie die JPG Engine aus deiner Kamera.
Das was du willst geht aber eigentlich ganz einfach (in Lightroom), nur muß du die vorher einmal die Arbeit machen ein RAW zu entwickeln welches dann so aussieht wie aus der Kamera.
Diese Einstellungen speicherst du dann als Preset (oder mehrere verschiedene Presets) ab und nutzt es dann bei welchem Bild du es haben willst.
Wenn du das Preset auf einem Bild angewendet hast und du selektierst dann die anderen, kannst du diese auch automatisch synchronisieren lassen um diese damit zu entwickeln.
Natürlich hat diese Methode einen kleinen Haken, da jedes Bild etwas anders ist wird der Feinschliff aber immer notwendig sein.
Aber ist das nicht gerade das Schöne am digitalen Entwickeln der Bilder, daß man hier jede Möglichkeit hat das Bild so zu gestalten wie es seinem Geschmack entspricht, bzw zum Bild passt und nicht einem Software Entwickler oder künstlicher Intelligenz überlässt, der mal entschieden hat so muß das perfekte Bild mit der JPG Engine ausschauen.
Ich wünschte, es wäre so einfach.
Meinst du die Import Einstellung: Adobe Standard oder das, wenn man danach im Entwicklungs-Modul Automatik anklickt?
Bei mir sind diese Automatik-Ergebnisse meist zu hell und zu grell-farbig……gefühlt seit dem letzten Update noch mehr als vorher.:zuck:
Ich meinte schon die Automatik im Entwicklungsmodul.
Es geht ja um die Frage, wie kann man den Ablauf bei Hunderten von Fotos vereinfachen. Dass es da keine 'beste Methode' gibt ist klar. Es geht darum, beim Import das Bild so gut zu machen, dass man nur noch wenig ändern muss ...
Ich selber nutze ein Preset, das bei meiner Nutzung eine gute Basis bildet für weitere Verarbeitung. Den Vergleich mit den out of cam JPG kann ich nicht ziehen, da ich ausschliesslich RAW und keine JPGs in der Kamera speichere.
skewcrap
10.11.2021, 20:52
Aber ist das nicht gerade das Schöne am digitalen Entwickeln der Bilder, daß man hier jede Möglichkeit hat das Bild so zu gestalten wie es seinem Geschmack entspricht, bzw zum Bild passt und nicht einem Software Entwickler oder künstlicher Intelligenz überlässt, der mal entschieden hat so muß das perfekte Bild mit der JPG Engine ausschauen.
Ne, garantiert nicht. Das ist ne Menge Arbeit, die ich mir eigentlich gerne sparen würde. Ich habe die letzten 3 Wochen 3500 Bilder bearbeitet. Bei gewisser Art der Fotografie lohnt sich das nicht. Ich war auf Safari und da kommt man sowieso in den meisten Fällen nicht ums croppen herum.
Wenn man Fotografie als Kunst einstuft, sieht man das natürlich anders. Ich hingegen hätte gerne ein möglichst gutes Abbild der Realität.
duffy2512
10.11.2021, 21:40
Verstehe ich nicht ganz, denn auch ein Bild zu Croppen ist Teil einer Bearbeitung und kann einem Bild das gewisse Extra geben.
Was spricht deiner Meinung nach dagegen,eine Grundlage zu schaffen die für einen Großteil der Aufnahmen passt und man dann bei den besonderen Bildern nochmals Bzw besonders Hand anlegt?
skewcrap
10.11.2021, 22:53
Es spricht nichts dagegen, verschiedene Presets anzulegen und zu versuchen diese anzuwenden. Aus der Erfahrung sind aber die Unterschiede zwischen den Bildern oft zu gross und man muss dann trotzdem manuell Hand anlegen, was einfach schnell aufwändig wird. Croppen kann man sowieso nicht wirklich automatisieren. Wenn ich Vögel fotografiere, sind die halt nicht immer am gleichen Ort, weil Bewegung vorhanden ist.
Am praktischsten ist der "wie vorherheriges Bild" Button in Lightroom. Damit kann man Bildserien recht effizient bearbeiten.
Gott sei Dank habe ich keine A1, ich würde in der Bilderflut ertrinken^^
Für mich ist das Bearbeiten ein "müssen", nicht ein "dürfen" und ich mache es nur, weil man damit ein Bild teilweise extrem verbessern kann.
Die Entwicklung eines RAW genau so, wie die Kamera es mit den Voreinstellungen darin (Schärfe, Kontrast, Farbe ...) machen würde, funktioniert bestenfalls mit dem Rawkonverter des Kameraherstellers - und selbst das ist fraglich.
Von den Kameraherstellern wird sehr viel Zeit/Geld/Mühe investiert, um das JPGooc in möglichst vielen Fällen sehr gut/gefällig aussehen zu lassen.
Das ist wichtig, damit das JPGooc möglichst besser aussieht, wie das JPGooc der Konkurrenten.
Ich halte es für sehr unwahrscheinlich, dass dieses "Herrschaftswissen" von den Kameraherstellern an Fremdfirmen (z. B. Adobe) weitergegeben wird - und selbst wenn ist es fraglich, ob der RAWKonverter die entsprechenden Einstellrädchen hat, um diese Ergebnis automatisch genau so zu erzielen.
Wenn ich mich richtig erinnere bearbeitet die Kamerasoftware das Bild unter anderem auch nach dem erkannten Genre. Ein erkanntes Gesicht wird anders behandelt wie eine erkannte Waldlandschaft.
Ich denke nicht, dass die aktuellen RAWKonverter das bei der Entwicklung für die zu verwendenden Grundeinstellungen berücksichtigen - bestenfalls wird das Gesicht als das Gesicht von Heike oder Karl-Heinz erkannt und die Datei entsprechend automatisch beschlagwortet, wenn man das möchte.
Mein Weg: immer RAW + JPG obwohl ich die JPGs selten bis nie benötige.
Mit den verwendeten Kameras (bei mir A7III und A99) habe ich von einem Testchart Bilder mit allen möglichen ISO-Stufen (ich arbeite mit 1/3tel Stufen) gemacht (gleichbleibende Lichtverhältnisse, Anpassung über die Belichtungszeit).
Das Testchart hat Portraits, Graukeil, starke Farbkontraste, detailreiche Muster (z. B. Gras), Siemenssterne, Muster zur Feststellung der Auflösung (Chart ist schon über 10 Jahre alt und war ursprünglich für Kompaktkameras gedacht, die dort dokumentierten Auflösungen sind zu niedrig um eine Hürde für die verwendeten Kameras zu sein).
Bilder in LR laden, so entwickeln, dass sie dem (gewünschten) Bildeindruck (also dem Testchart) möglichst nahe kommen.
Nicht angepackt werden dabei von mir Weissabgleich (Temperatur, Tönung) und Tonwert (Schwarzpunkt, Weisspunkt, Lichter, Schatten, Belichtung, Kontrast), Gradation, HSL, Color-Grading, Objektivkorrekturen, Transformieren, Effekte, Kalibrierung.
Ich beschränke mich also auf Präsenz (Struktur, Klarheit, Dust entfernen, Dynamik, Sättigung) und Details (schärfen, Rauschreduzierung).
Die Schärfe nehme ich allgemein etwas zurück (auf 25 statt den standardmäßigen 40), da ich diese endgültig erst nach Bearbeitung in Photoshop vornehme.
Ein Bild mit 25600 ISO wird wegen der (zumindest bei meinen Kameras) einzustellenden Rauschreduzierung auch bei fleißiger Verwendung des Details-Reglers keine so hohe Auflösung haben, wie z. B. ein Bild mit 100 ISO.
Wichtig für mich ist eigentlich nur, dass alle ISO-Stufen möglichst denselben (meiner Meinung nach) Bildeindruck wiedergeben, wie das Testchart im Original. Das Gras sollte also möglichst lange auch ncoh als Gras statt einer grünlichen Masse zu erkenne sein, die einfarbigen Flächen und der Graukeil sollten möglichst wenig/erträglich rauschen, die Portraits sollten möglichst ähnlich wiedergegeben werden, bei den Farbtafeln sollte möglichst kein Farbrauschen zu erkennen sein, die Siemenssterne/Messcharts für die Auflösung sollten möglichst klar wiedergegeben werden usw. Das kostet erstmal Zeit.
Die Ergebnisse werden als Vorgaben (Presets) gespeichert - zu jeder Kamera jede ISO-Stufe.
Wenn ich mir RAW-Bilder in LR lade, separiere ich die Bilder in der Bibliothek über die Metadaten nach der ISO - markiere die Bilder einer ISO-Stufe, wechsele in Entwickeln, ordne einem Bild die entsprechende Vorgabe zu und synchronisiere das mit den anderen Bildern derselben ISO-Stufe.
Natürlich sind die JPGooc anders wie die RAW-Bilder nach Anwendung der Vorgaben - aber für mich sind sie ein ganz passabler Ausgangspunkt für die weitere Entwicklung der einzelnen Bilder.
Einen Testchart kann man sich auch selbst aufbauen: Geldschein und Vogelfeder für Beurteilung feiner Details, Portrais in guter Qualität (z. B. auch einem Fotomagazin) für die Hauttöne, einen selbst ausgedruckten Graukeil, einzeelne Farbflächen, z. B. blau neben gelb und rot neben grün. Der Phantasie sind da ja kaum Grenzen gesetzt.
Ellersiek
11.11.2021, 09:15
Hallo liebes Forum,
gibt es in Lightroom die Möglichkeit die JPG-Entwicklung der Kamera auf das RAW-Bild anzuwenden?
Ich finde oft, dass die JPGs der Kamera schon sehr gut sind und würde diese gerne als Grundlage für weitere kleine Anpassungen nehmen
So direkt als Feature "Sony A99 vivid..." und voila, ARW und klick = jpg?
Nein, da hätte Adobe viel zu tun - es gibt ja nicht nur die A99 und nicht nur Sony als Kamera-Hesteller.
Ist auch nicht das Ziel von Lightroom (LR). LR stellt dir die Möglichkeit zur Verfügung, bei der Bildentwicklung einen für dich sinnvollen Arbeitsweg zu erarbeiten. Darin sehe ich, neben der eigentlichen technischen Aufgabe der Bildentwicklung und Verwaltung des Bildarchivs in LR, die Möglichkeiten in LR.
Und erarbeiten ist hier das Stichwort: Die Softwareprodukte sind ja letztendlich nur Werkzeuge und wie bei "echten" Werkzeugen bis Du es, der sie einsetzt. Und wie bei "echten" Werkzeugen musst Du als Handwerker den Umgang damit lernen und Du wirst entscheiden müssen, wann Du wie welche Funktion in LR verwendest.
Warum schreibe ich das alles? Weil es mir wichtig ist, genau auf diesen Aspekt hinzuweisen: Erarbeite den für dich richtigen Arbeitswege und Du wirst viel Freude mit LR haben (das gilt übrigens nicht nur für LR). In dem Wort "erarbeiten" steckt das Wort "Arbeit" und die kann Dir keiner abnehmen, da nur Du weißt, welcher Weg für dich Sinn ergibt.
...Ja, ich könnte hier dann im Einzelfall auf die RAW-Datei zurückgreifen...
Hier fängt die Erarbeitung deines Arbeitsweges schon an: Du hast Dich dafür entschieden, die JPGS aus der Kamera zu nutzen und nur in Ausnahmefällen die RAWs zu nehmen. Völlig legitim. Um in diesen Ausnahmefällen schnell voran zu kommen, helfen dir Presets. Hier bringt LR mittlerweile schon recht viele und recht ordentliche mit, aber wenn Dir eine bestimmter bestimmter Preset aus der Kamera wichtig ist, könntest Du dir diese Einstellungen in LR erarbeiten, als Preset abspeichern und auf hunderte von Bildern anwenden.
...Dieses hin und her würde ich mir halt gerne sparen, weil es bei mehreren 100 Fotos nervig ist....
Sind das Bildserien oder zig verschiedene Bildsituationen? Für ersteres hättest Du in LR durchaus gute Möglichkeiten der Massenverarbeitung. Für letztere wird Massenverarbeitung nicht die Lösung sein.
...
Ich habe den Umweg über die TIFF-Dateien probiert. Es sah auf den ersten Blick gut aus, auch wenn es lange gedauert hat 2000 Fotos als TIFF zu exportieren...
Wie sagt man an dieser Stelle gerne: Kann man machen - nuss man aber nicht. Aber genau dieser Lernschritt gehört zu der Arbeit, von der ich oben geschrieben habe.
...Mir wird wohl nichts anderes übrig bleiben, als die Bilder in Sonys Raw-Konverter zu bearbeiten,...
Zum Erarbeiten der Presets: Ja. Sonys RAW-Konverter in deinen LR-Arbeitsweg mit einbauen: Sehr, sehr wahrscheinlich NEIN, dass dürfte wenig effizient sein.
Ich nutze Ihn nur bei Pixelshiftaufnahmen - und die mache ich sehr selten.
... oder in Lightroom die JPEG-Entwicklung nachzubauen und diese als Preset beim Import zu verwenden....
Ja, wenn Du bei deinem Weg bleibst, die JPGs aus der Kamera zu bevorzugen. Wie gesagt - völlig legitim und wenn Du damit zu einem sehr hohen Prozentsatz dein Zielergebnis erreichst, bist Du auf jeden Fall schneller sein als mit einem reinen RAW-und-RAW-Entwickler-Ansatz.
...
Wobei die JPEG-Entwicklung der Kamera wahrscheinlich auch nicht immer die gleichen Einstellungen verwendet...
Da sind wir wieder bei der Frage Bildserie oder verschieden Situationen: Verschiedene Situationen haben zu verschieden Kamera-Einstellungen geführt und somit wirst Du andere Presets benötigen.
Hier ein Weg, den uns allerdings nur die Software-Entwickler ermöglichen können: Der RAW-Entwickler kann die gewählte Kameraeinstellung erkennen und Du könntest der Kameraeinstellung ein LR-Preset zuordnen. Kamera-spezifische Presets gehen ja heute schon. Dann wären es Kamera-Einstellungsspezifische Presets.
Auch wenn, sobald man eine Weg der Erkennung der Kameraeinstellung gefunden hätten, die Programmierung dieser Funktionalität nicht sonderlich schwierig wäre: Ich habe starke Zweifel, dass wir mit diesem Wunsch bis zu den Entwicklern vordringen dürfen.
...
Warum nicht beim Lightroom Import der RAW Dateien die automatischen Anpassungen von Lightroom vornehmen lassen? Die dürften in der Regel auch eine gute Ausgangsbasis für kleine Korrekturen sein ...
Da brauchst du die JPGs gar nicht erst anschauen. Behälst sie einfach als Backup :)
Weil das nicht Schuras Arbeitsweg ist: Er nutzt gleich die JPGs und braucht die RAWs weder anschauen noch verarbeiten. Wenn der Weg für Ihn richtig ist, spart er immens viel Zeit.
Und auch hier sind wir wieder bei der Erarbeitung deines Arbeitsweges: Für viele hier im Forum wahrscheinlich nicht vorstellbar: Aber es kann durchaus Sinn ergeben, mit den JPG-ooc zu arbeiten. Müsste ich meine Ergebnisse schneller abliefern, würde meine Kamera auch auf RAW+JPG stehen. Ich brauche das nicht und so erstelle ich nie JPG-ooc. Aber jeder Jeck ist anders.
So , genug geschwafelt, zurück zur Ausgangsfrage:
Nein, das geht nicht:lol:
Lieben Gruß und habt alle eine tolle Zeit
Ralf
Scheinbar wurde ich teilweise missverstanden.
Es ist schon so, dass ich meine RAW-Dateien bearbeite.
Wenn ich mit meiner Familie unterwegs bin und die Fotos für mich und meine Familie sind, dann reichen mit die JPG´s vollkommen aus, es sei denn, dass es ein spezielles Foto gibt aus dem ich mehr herausholen möchte.
Wenn ich beauftragt werde z.B. eine Feier zu fotografieren (Hochzeit o.ä.), nehme ich grundsätzlich die RAW´s und bearbeite diese. Gerade bei Hochzeiten ist es in der Regel so, dass das Brautkleid nur noch eine weiße Masse ist wenn alles andere (für mein Empfinden) korrekt belichtet ist.
Da ich finde, dass die JPG´s schon sehr brauchbar sind (aber durchaus noch bearbeitungswürdig) war eben die Frage ob ich die JPG-Entwicklung der Kamera als Voreinstellung auf die RAW´s in Lightroom anwenden kann.
Meine Vorstellung: RAW´s importieren, auf diese sozusagen das Preset der JPG-Entwicklung anwenden und anschließend diese Grundlage verfeinern.
Ok, das geht nicht, habe ich verstanden. Auch der Umweg über Tiff bringt nicht das gewünschte Ergebnis.
Ich habe mir jetzt ein Preset gebastelt, dass dem JPG der Kamera recht nahe kommt.
2 Punkte sind mir dabei sehr aufgefallen:
1. Beim JPG schein eine leichte Vignette auf dem Bild zu liegen. Selbst wenn ich die Objektivkorrektur beim RAW weglasse, schein die Vignette beim JPG ausgeprägter zu sein.
Möglich, dass es mit dem Objektiv zusammenhängt (Sigma 24-70 2.8 DG DN), das habe ich aber noch nicht mit anderen Objektiven verglichen.
2. Die JPG´s scheinen Grundsätzlich mit ca. 0,5 Blendenstufen aufgehellt zu sein.
Ich hätte nicht gedacht, dass bei der JPG-Entwicklung auch die Belichtung angepasst wird. Dann hätte ich je trotzdem ein Stück Automatik in der Belichtung, auch wenn ich im M-Modus fotografiere.
Vignette ist aber auch schon ein Thema für sich in Lightroom. Mir ist schon vor einiger Zeit aufgefallen, dass die Objektivkorrektur in Lightroom beim besagten Sigma es mit dem Rausrechnen der Vignette deutlich übertreibt.
Wenn ich die Korrektur ohne Anpassung anwende, bekomme ich eine umgekehrte Vignette (also Ränder heller als Bildmitte).
Michael Leidl (AmazingNatureAlpha) hat das gerade auch beim Tamron 35-150 gehabt.
fritzenm
12.11.2021, 12:03
Scheinbar wurde ich teilweise missverstanden.
Es ist schon so, dass ich meine RAW-Dateien bearbeite.
Wenn ich mit meiner Familie unterwegs bin und die Fotos für mich und meine Familie sind, dann reichen mit die JPG´s vollkommen aus....
Nur mal so als Einwurf, wenn es um eventuelles schnelles Teilen geht, bemühe ich Imaging Edge Mobile zur Übertragung der fraglichen Fotos von der Kamera auf's Handy. Das sind dann kleine, handliche JPGs in reduzierter Auflösung (könnte sogar nur die in der RAW-Datei eingebettete JPG sein), die für den Zweck recht passabel aussieht und ich muss nicht noch separat JPGs in der Kamera aufzeichnen lassen, dort also nur RAWs.
guenter_w
12.11.2021, 12:12
Wenn ich beauftragt werde z.B. eine Feier zu fotografieren (Hochzeit o.ä.), nehme ich grundsätzlich die RAW´s und bearbeite diese. Gerade bei Hochzeiten ist es in der Regel so, dass das Brautkleid nur noch eine weiße Masse ist wenn alles andere (für mein Empfinden) korrekt belichtet ist.
Alles, was man bei der Aufnahme richtig macht, muss in der EBV nicht korrigiert werden! Sorgfalt bei der Belichtung zahlt sich spätestens am PC aus! Automatik belichtet immer auf das, was gerade durch die Einstellung präferiert wird (Personen vor weißer Wand ergibt Unterbelichtung, Brautkleid in dunkler Umgebung ergibt Überbelichtung). Dann ist es fast egal, ob JPEG oder RAW! Mitdenken beim Fotografieren und konzentriert durch den Sucher schauen schadet nicht!
...2. Die JPG´s scheinen Grundsätzlich mit ca. 0,5 Blendenstufen aufgehellt zu sein.
Ich hätte nicht gedacht, dass bei der JPG-Entwicklung auch die Belichtung angepasst wird. Dann hätte ich je trotzdem ein Stück Automatik in der Belichtung, auch wenn ich im M-Modus fotografiere...
Ist DRO eingeschaltet?
Ja, DRO ist an. Daran kann es natürlich liegen.
Aber wenn ich es richtig verstanden habe passt DRO hell zu dunkel (Dynamik) an.
Es sieht aber so aus, als ob das Bild als ganzes aufgehellt wird
...passt DRO hell zu dunkel (Dynamik) an.
Es sieht aber so aus, als ob das Bild als ganzes aufgehellt wird
Wenn DRO tatsächlich so arbeitet (zu helle Bildpunkte werden abgedunkelt) dann müsste die Software das gesamte Bild eigentlich wieder etwas aufhellen, damit der Helligkeitseindruck vom Bild insgesamt (jetzt ohne sehr helle Pixel) wieder mit dem Ursprungsbild (sehr helle Pixel sind enthalten) übereinstimmt.
Andernfalls wäre ein Bild mit DRO einfach nur dunkler wie ohne - und eigentlich soll der Kontrastumfang ja nur so weit reduziert/zusammengeschoben werden, dass keine Zeichnung in den Lichtern (meiner Meinung nach auch in den Tiefen) verloren geht.
Vielleicht übertreibt die Software da ein wenig in Richtung aufhellen.
Ähnlich wie DRO in der Kameraengine sollte in Photoshop die Aktion Tiefen/Lichter arbeiten.
Probiere doch einfach mal, ob der Effekt (JPGooc ist grundsätzlich heller wie RAW) auch dann auftritt, wenn DRO (und alle anderen Effekte) in der Kamera abgeschaltet sind.
Wirklich helfen tut dir das vermutlich aber nicht: du möchtest das Bild in RAW ja eigentlich so entwickeln (möglichst automatisch), wie es die Kameraengine für das JPG macht.