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Klinke
03.09.2021, 10:44
Ich hätte da gerne mal ein Problem ... :crazy:

Für unterwegs und im Büro habe ich einen ThinkPad X1 Extreme mit intern vorhandener Farbkalibrierung. Allerdings kann über den installierten X-Rite Color Assitent nur 4 mitgelieferte Profile auswählen ... die aber irgendwie alle nicht 'passig' sind.

Vorhanden sind:

Adobe sRGB ... Leuchtdichte 120nt (der Monitor kann aber 'mehr' wiedergebe)
Adobe RGB ... Leuchtdichte 160nt (im Prinzip das beste Profil- aber eigentlich zu hell)
DCI-P3 ........... Leuchtdichte 100nt (aber die Farben erscheinen 'komisch')
REC.709 ......... Leuchtdiche angeblich 100nt (aber in Wahrheit viel zu hell)

Zu Haus habe ich eine großen (hardwarekalibrierten) Eizo.
Hier kann ich selber Profile erstellen, vorhandene benutzen oder abändern.
Für die Bildverarbeitung hatte (oder habe ich immer noch) ich ein entsprechendes Profil womit auch spätere Ausdrucke 'gut' vergleichbar sind.

Nur kann ich so ein Profil nicht in meinem ThinkPad erzeugen, weswegen ich aktuell beide Systeme auf Adobe RGB gestellt habe. (den Eizo kann ich ja auch die gleichen Angaben, wie zum Beispiel die hohe Leuchtdiche, einstellen.)

So sehen die Bilder auf beiden Systemen auch wirklich sehr identisch aus - aber eigentlich nicht optimal für die Bildverarbeitung.

X-Rite sagt, für den Support ist Lenovo zuständig.
Bei Lenovo gibt es aber offenbar nur 'Lena', 'Iwana' und 'Slaven'.
Die verstehen leider gar nicht, worum es geht ... bieten aber Premium-Service. :shock:

Langer Rede kurzer Sinn hat hier vielleicht jemand eine Idee, wie man im X-Rite Color Assistenten eigene Profile erzeugen kann? Oder kennt jemand ein Tool, dass das kann?
Eigentlich muss das doch möglich sein ...

Dat Ei
03.09.2021, 12:20
Moin Michael,

irgendwie werde ich noch nicht so ganz schlau aus Deinem Posting. Daher muss ich erstmal rückfragen.

...einen ThinkPad X1 Extreme mit intern vorhandener Farbkalibrierung.

Was heißt mit vorhandener Farbkalibrierung? Besitzt das ThinPad ein integriertes Colorimeter oder wird es mit einem geliefert? Kannst Du es selber kalibrieren und profilieren?

Allerdings kann über den installierten X-Rite Color Assitent nur 4 mitgelieferte Profile auswählen ... die aber irgendwie alle nicht 'passig' sind.

Aber auf diese vorhandenen Zielprofile hin kannst Du dann kalibrieren und profilieren, oder?

Vorhanden sind:

Adobe sRGB ... Leuchtdichte 120nt (der Monitor kann aber 'mehr' wiedergebe)
Adobe RGB ... Leuchtdichte 160nt (im Prinzip das beste Profil- aber eigentlich zu hell)
DCI-P3 ........... Leuchtdichte 100nt (aber die Farben erscheinen 'komisch')
REC.709 ......... Leuchtdiche angeblich 100nt (aber in Wahrheit viel zu hell)

DCI-P3 und REC.709 kommen aus dem Video- bzw. TV-Bereich. Wenn Du damit nichts zu tun hast, vergiss sie. Die beiden Adobe sRGB-Profile sollten sich in der Helligkeit, aber eigentlich nicht in der Farbwiedergabe unterscheiden, wenn das Display was taugt. Die 120nt sind für eine Bildbearbeitung idealer als die 160nt, insbesondere, wenn man nah am Druck bleiben will.

Was meinst Du mit "der Monitor kann 'mehr' wiedergeben"? Du meinst, der native Farbraum deckt mehr als Adobe sRGB ab? Wäre für ein Laptop sehr ungewöhnlich, weil sich selbst Desktop-Monitore damit schwer tun, die 100% zu erreichen.


Dat Ei

Klinke
03.09.2021, 16:07
Was heißt mit vorhandener Farbkalibrierung? Besitzt das ThinPad ein integriertes Colorimeter oder wird es mit einem geliefert? Kannst Du es selber kalibrieren und profilieren?


Moin, moin ....

nein ... da kann ich eben nichts selber kalibrieren. (kein integriertes Colorimeter) Das ist wohl im Werk passiert und dort liegen auch die 4 Profile ... die man sich gerätespezifisch (Seriennummer) herunter laden kann.


Aber auf diese vorhandenen Zielprofile hin kannst Du dann kalibrieren und profilieren, oder?


Nein ... ich kann nur eines davon auswählen.

Die beiden Adobe sRGB-Profile sollten sich in der Helligkeit, aber eigentlich nicht in der Farbwiedergabe unterscheiden, wenn das Display was taugt. Die 120nt sind für eine Bildbearbeitung idealer als die 160nt, insbesondere, wenn man nah am Druck bleiben will.

Was meinst Du mit "der Monitor kann 'mehr' wiedergeben"? Du meinst, der native Farbraum deckt mehr als Adobe sRGB ab? Wäre für ein Laptop sehr ungewöhnlich, weil sich selbst Desktop-Monitore damit schwer tun, die 100% zu erreichen.


Ja eben doch ... der Monitor kann den Adobe RGB zu 99% wiedergeben (das Teil hat den Preis eines Kleinwagens), weswegen ich aktuell dieses Profil verwende, auch wenn es zu hell ist.


Natürlich könnte ich jetzt mit einem 'fremden' Colorimeter (und Programm) selbst komplett neu kalibrieren, ich möchte aber eigentlich die offensichtlich sehr gute Werkskalibrierung behalten, der Vergleich zum großen Eizo ist wirklich so gut, wie ich es bisher noch nicht gesehen habe. Fast identische Darstellung!
Ich möchte also eigentlich nur noch ein Profil erstellen ... im Prinzip würde das Kopieren und Abändern eines der vorhandenen sicher ausreichen ... aber wie?! :crazy:

Dat Ei
03.09.2021, 17:05
Moin, moin,

nein ... da kann ich eben nichts selber kalibrieren. (kein integriertes Colorimeter) Das ist wohl im Werk passiert und dort liegen auch die 4 Profile ... die man sich gerätespezifisch (Seriennummer) herunter laden kann.

ok, das ist dann ein bisschen mehr als die sonst übliche, serienspezifische Kalibrierung und Profilierung. D.h., dass das Display ansonsten auch nur softwareseitig kalibrier- und profilierbar ist, sowie sonst auch bei Monitoren und Laptop-Displays.

Ja eben doch ... der Monitor kann den Adobe RGB zu 99% wiedergeben (das Teil hat den Preis eines Kleinwagens), weswegen ich aktuell dieses Profil verwende, auch wenn es zu hell ist.

Für ein Laptop-Display ist 99% AdobesRGB sehr ordentlich, aber auch kein Garant für ein gutes Bild, denn jeder Monitor altert mit den Betriebsstunden und verändert seine Wiedergabe. Deshalb ist beständiges Kalibrieren und Profilieren so wichtig.

Natürlich könnte ich jetzt mit einem 'fremden' Colorimeter (und Programm) selbst komplett neu kalibrieren, ich möchte aber eigentlich die offensichtlich sehr gute Werkskalibrierung behalten, der Vergleich zum großen Eizo ist wirklich so gut, wie ich es bisher noch nicht gesehen habe. Fast identische Darstellung!

Nur nochmal zur Klarstellung: an der Kalibrierung und Profilierung, die im Werk vorgenommen wurde, kannst Du eh nichts ändern, weil die Ergebnisse in der LUT des Displays hinterlegt ist und nicht in Deinem Zugriff liegt. Sonst wäre es ein hardwarseitig kalibrier- und profilierbares Display.

Dir bleibt nur die Möglichkeit, softwareseitig zu kalibrieren und zu profilieren. Das Gute ist, dass Du damit nicht kaputt machen oder irreversibel verändern kannst. Passen Dir die Ergebnisse der softwareseitigen Kalibrierung und Profilierung nicht, schmeißt Du einfach die Profile weg. Punkt!

Ich möchte also eigentlich nur noch ein Profil erstellen ... im Prinzip würde das Kopieren und Abändern eines der vorhandenen sicher ausreichen ... aber wie?! :crazy:

Du kannst nur mit Colorimeter und Software rangehen. Aus dem Bauch heraus: nimm' eines der beiden Adobe sRGB-Profile und passe Dir die Helligkeit für Deinen Geschmack an. Eine Anpassung zwischen 120nt und 160nt sollte keine wahrnehmbare Farbverschiebungen mit sich bringen, schont aber im Gegenzug aber Deine Augen.


Dat Ei

Klinke
03.09.2021, 17:30
Hab ich schon befürchtet, dass ich da mit externen Mitteln bei muss ...

Bedenken habe ich nur, dass ja beim Start über den installierten X-Rite Color Assitenten eines der 4 Profile geladen wird. Das müsste ich dann sicher abstellen und stattdessen das Programm mit welchem ich neu kalibriere verwenden oder?
Doch sicher nicht beide zusammen ...?!
Oder sollte / müsste / könnte der installierten X-Rite Color Assitent auch das neue Profil finden und auswählbar machen können?

turboengine
05.09.2021, 10:29
Ehrlich gesagt verstehe ich das Problem nicht. Beim Kalibrieren mit dem X-Rite Color Assistent wird ein Profil als Ausgangspunkt genommen (normalerweise das native des Bildschirms, bei Notebooks das mit dem grössten Bereich). Das bleibt dann „für immer“ ausgewählt. Mit dem Colorimeter wird nun ein Korrekturprofil erstellt, das nach dem Laden von Windows auch stets geladen wird.

Ich würde einfach mal vertrauensvoll die Software installieren und den Assistenten ohne grosse manuelle Intervention laufen lassen. Die Hardware ist ja jetzt nicht so exotisch, dass dies von Anfang an zum Scheitern verurteilt wäre. Für Notebooks würde ich die Grundhelligkeit höher als 120 wählen, schliesslich ist man nicht immer im Büro.

Klinke
05.09.2021, 14:17
Das Problem war / ist dass weder Lenovo noch X-Rite mir sagen konnten, was genau ich an weiterer Soft- und Hardware brauche. Das vorhandene Programm kann nichts anderes als eines der vorhandenen Profile auswählen. Keine Möglichkeit ein Colorimeter anzugeben, keine Möglichkeit eigene Vorgaben zu machen.
Also muss da wohl mindestens etwas 'dazu' ... und die Frage war / ist 'was' ohne vorhandene Dinge zu verlieren.
Jetzt deutlich?

turboengine
05.09.2021, 21:08
Keine Möglichkeit ein Colorimeter anzugeben

Wenn ein Colorimeter per USB erkannt wird, dürften auch die für das Profilieren notwendigen Menüs zugänglich sein.

Klinke
05.09.2021, 22:33
Wenn ein Colorimeter per USB erkannt wird, dürften auch die für das Profilieren notwendigen Menüs zugänglich sein.Dürften sie leider nicht, diese Version scheint nur für das Erkennen und Einstellen der speziellen Profile gedacht zu sein.

suchm
06.09.2021, 15:25
Ich habe das gleiche Problem mit meinem HP ZBook Dreamcolor Display (4k 99% AdobeRGB). Es ist bei mir auch noch nicht gelöst. Ich habe einen alten x-rite i1Display und einen neuen x-rite i1Disply Plus. Neben dem Notebook gibt es dann noch einen zweiten Monitor mit Hardware-Kalibrierung (und spezieller SW dafür).
Um die x-rite Software zu nutzen, muß ich (soweit ich das noch richtig weiß) die vorhandene HP (x-rite) Dreamcolor Profilierungs-SW deinstallieren, die natürlich nur einen Bildschirm (vom HP Notebook) unterstützt.
Vorher werde ich aber noch einmal die Dreamcolor SW ausprobieren.
Von daher bin ich an den Erkenntnissen hier interessiert und werde natürlich von meinen Erfahrungen auch berichten.

Klinke
06.09.2021, 15:55
Ich habe hier auch noch einen X-Rite i1Display Pro und dann mit i1 Profiler kalibriert ... das funktioniert natürlich - nur ist dann der X-Rite Color Assistent ohne Funktion und ein Umschalten nicht mehr sinnvoll möglich ...

Heute Morgen habe ich X-Rite noch einmal angeschrieben ... aber außer dass sie mir gleich eine komplette Farbkalibrierung für alles mögliche verkaufen wollen (die haben wohl gesehen, dass wir hier Druckfarben vertreiben) kam leider bisher keine Antwort.

Klinke
09.09.2021, 12:46
Tja .... trauriger Laden. Alles was man sich an Antwort auf eine konkrete Frage 'rausgequält' hat ist:

Hinweis: die bisher unter dem Namen 'i1Display Studio' oder 'i1Display Pro' Produkte waeren geeignete Loesungen, allerdings wurden die Produkte kuerzlich umbenannt ('ColorChecker Display' und 'ColorChecker Display Pro' und sie werden exklusiv von der Firma 'Calibrite' vertrieben.
https://calibrite.com/de/product-category/edit-solutions/

Dabei hatte ich schon in der Anfrage darauf hingewiesen, dass i1Profiler eben keine 'richtige' Lösung ist. Fazit ... kein Support, kein Auftrag.

Rudolfo
09.09.2021, 16:58
Ich habe hier auch noch einen X-Rite i1Display Pro und dann mit i1 Profiler kalibriert ... das funktioniert natürlich - nur ist dann der X-Rite Color Assistent ohne Funktion und ein Umschalten nicht mehr sinnvoll möglich ...


Du kannst doch das mit deinem Colorimeter erzeugte Profil in den gleichen Ordner legen, wo sich auch deine o.g. 4 Profile befinden. Dann deaktiviert du den mit dem Colorimeter mitinstallierten Profiluploader und aktivierst wieder deinen Assistenten- Müsste doch gehen.
Ansonsten kann man Profile auch im Windows Farbmanagement auswählen und aktivieren.

Klinke
09.09.2021, 17:45
Hatte ich auch gehofft ... das installierte Ding erkennt aber eben nur die 4 Werksprofile. Selbst wenn man das neue so ähnlich benennt.

Sicher, in der Farbverwaltung könnte man dann jeweils das eine oder andere Profil zum Standard machen ... aber das bequeme Umschalten, wofür die installierte Anwendung ja gedacht ist, ist so nicht möglich.

Ich dachte eben, weil beide Programme aus dem gleichen Haus sind, sollte es hier doch eine andere Möglichkeit geben.
Aber falsch gedacht ... :crazy:

Rudolfo
09.09.2021, 20:09
Hatte ich auch gehofft ... das installierte Ding erkennt aber eben nur die 4 Werksprofile. Selbst wenn man das neue so ähnlich benennt.

Ich dachte eben, weil beide Programme aus dem gleichen Haus sind, sollte es hier doch eine andere Möglichkeit geben.
Aber falsch gedacht ... :crazy:
Die Zusammenhänge sind wahrscheinlich ein wenig anders. Lenovo hat für sein Produkt einen Profilassistenten eingekaufr, der nur die eigenen freigegebenen Profile benutzen darf. Damit wollen sie ihr Produkt in bestem Licht erscheinen lassen.

Verwendest du ein Colorimeter mit universeller Software, die für zahlreiche am Markt befindliche Displays anwendbar sein muss, hast du dich für ein anderes Paar "Hosen" bewusst entschieden. Sinnbildlich gesprochen , kannst du keine zwei Paar Hosen unter einen Hut bringen. Entweder die eine oder die andere (Vorgehensweise). ;)

suchm
09.09.2021, 21:35
Jup. Ich werde auch die HP Dreamcolor Assistent Software (von x-rite) deinstallieren müssen und x-rite / calibrite installieren. Dann sollte es auch hoffentlich mit beiden Monitoren klappen.
Danke auch für den calibrite-Hinweis. Ich werde gleich diese SW nutzen.

Klinke
09.09.2021, 21:52
Jup. Ich werde auch die HP Dreamcolor Assistent Software (von x-rite) deinstallieren müssen und x-rite / calibrite installieren. Dann sollte es auch hoffentlich mit beiden Monitoren klappen.
Danke auch für den calibrite-Hinweis. Ich werde gleich diese SW nutzen.Kannst ja mal berichten, ob die neue Version von Calibrate (falls da überhaupt etwas passiert ist) nach dem Kalibrieren das einfache Umschalten zwischen verschiedenen Profilen erlaubt, denn dann könnte sie wahrscheinlich auch die Werksprofile einstellen.

Meine Version (natürlich aktueller Download) kann das leider nicht. Sie markiert nur das letzte Profil der letzten Kalibrierung als Standardprofil, so dass es automatisch beim PC Start geladen wird.

Erop
11.09.2021, 09:32
Hab ich schon befürchtet, dass ich da mit externen Mitteln bei muss ...

Bedenken habe ich nur, dass ja beim Start über den installierten X-Rite Color Assitenten eines der 4 Profile geladen wird. Das müsste ich dann sicher abstellen und stattdessen das Programm mit welchem ich neu kalibriere verwenden oder?
Doch sicher nicht beide zusammen ...?!
Oder sollte / müsste / könnte der installierten X-Rite Color Assitent auch das neue Profil finden und auswählbar machen können?

Hallo Michael,

ich würde wirklich empfehlen ein neues Profil mit externen Mitteln zu erstellen, zumal Du ein Colorimeter hast. :top:

Ich denke nicht, dass die „Werksprofile“ „Adobe RGB“ und „Adobe sRGB" (sehr merkwürdige Bezeichnung :?) dazu da sind Dein Display zu beschreiben. Eher sind es Arbeitsfarbräume die Lenovo zur Verfügung stellt. Dabei hat „Adobe sRGB“ möglicherweise die Größe von sRGB mit einem Gamma = 2,2 oder umgekehrt die Größe von AdobeRGB1998 mit einem sRGB-Gamma. Du könntest die beiden Profile hier
https://www.iccview.de/3d-color-space.html
gegen die originalen sRGB und AdobeRGB1998 Farbräume vergleichen. Wenn der Farbraum identisch ist, kannst Du dir zu 100% sicher sein, dass diese Profile rein garnichts mit Deinem Display zu tun haben.

Selbst wenn Dein Display werkskalibriert sein sollte, würde ich keinen Wert darauf legen. Abgesehen davon, dass der Weißpunkt bei einer ernstgemeinten Kalibrierung immer der Farbtemperatur der individuellen Umgebungsbeleuchtung entsprechen sollte, steht Dir offenbar kein Profil zur Verfügung das den Monitorfarbraum beschreibt (wie gesagt, ich denke nicht, dass die oben genannten Profile das tun).

Wenn Dir eine möglichst farbverbindliche Darstellung wichtig ist, kommst Du nicht um ein selbsterstelltes Profil herum. Den X-Rite Color Assistent (wozu auch immer der gut ist) würde ich persönlich löschen und entweder den i1Profiler oder das freie und sehr gute DisplayCal installieren.

Gruß
Egor

suchm
11.09.2021, 18:02
Kannst ja mal berichten, ob die neue Version von Calibrate (falls da überhaupt etwas passiert ist) nach dem Kalibrieren das einfache Umschalten zwischen verschiedenen Profilen erlaubt, denn dann könnte sie wahrscheinlich auch die Werksprofile einstellen.

Meine Version (natürlich aktueller Download) kann das leider nicht. Sie markiert nur das letzte Profil der letzten Kalibrierung als Standardprofil, so dass es automatisch beim PC Start geladen wird.
Moin,

Ich kriege die Treiber nicht installiert (nach Anleitung des Supports!). Arrgh. Was für ein Müll.
Wahrscheinlich kloppt sich das mit den Treibern, die der HP Dreamcolor Assistant (X-Rite-basiert) im System irgendwo hat.

Klinke
12.09.2021, 10:03
Ich denke nicht, dass die „Werksprofile“ „Adobe RGB“ und „Adobe sRGB" (sehr merkwürdige Bezeichnung :?) dazu da sind Dein Display zu beschreiben. Eher sind es Arbeitsfarbräume die Lenovo zur Verfügung stellt. Dabei hat „Adobe sRGB“ möglicherweise die Größe von sRGB mit einem Gamma = 2,2 oder umgekehrt die Größe von AdobeRGB1998 mit einem sRGB-Gamma. Du könntest die beiden Profile hier
https://www.iccview.de/3d-color-space.html
gegen die originalen sRGB und AdobeRGB1998 Farbräume vergleichen. Wenn der Farbraum identisch ist, kannst Du dir zu 100% sicher sein, dass diese Profile rein garnichts mit Deinem Display zu tun haben.

Selbst wenn Dein Display werkskalibriert sein sollte, würde ich keinen Wert darauf legen. Abgesehen davon, dass der Weißpunkt bei einer ernstgemeinten Kalibrierung immer der Farbtemperatur der individuellen Umgebungsbeleuchtung entsprechen sollte, steht Dir offenbar kein Profil zur Verfügung das den Monitorfarbraum beschreibt (wie gesagt, ich denke nicht, dass die oben genannten Profile das tun).




Also wenn der Monitor Adobe RGB (fast) zu 100% darstellen kann, denke ich schon dass diese Profile eine gute (native) Basis sind. (auch wenn sie eigentlich, wie du auch schreibst, einen ganz anderen ursprünglichen Sinn hatten - aber 'damals' konnten die Monitore das auch nicht)

Dafür spricht auch, dass diese Profile eigentlich auf allen (hochwertigen) vorkalibrierten Laptops und Monitoren zu finden sind ... auch mein großer Eizo CG248 hat sie in der Liste der werksseitig vorinstallierten Profile (nur kann ich hier eben eigene dazu erstellen - Weißpunkt hauptsächlich interessant - und Leuchtdichte natürlich) ... und ich gehe jetzt einmal davon aus dass man sich zumindest bei Eizo damit auskennt - bei Lenovo in der Entwicklung wahrscheinlich auch, die haben nur keine Lust auf Support - wie viele Unternehmen heute.

Klinke
12.09.2021, 10:07
Moin,

Ich kriege die Treiber nicht installiert (nach Anleitung des Supports!). Arrgh. Was für ein Müll.
Wahrscheinlich kloppt sich das mit den Treibern, die der HP Dreamcolor Assistant (X-Rite-basiert) im System irgendwo hat.

Das lief bei mir ohne Probleme ...

Aber sehr wahrscheinlich kannst du doch den HP Dreamcolor Assistant irgendwo herunterladen und sichern ... dann kannst du ihn entfernen und die Sache noch einmal probieren. Vielleicht funktioniert es sogar 'normal' wenn du ihn als zweite Software wieder neu installierst ... :crazy:

suchm
12.09.2021, 19:17
Hallo Michael,

HP Dreamcolor Assistenten hatte ich schon runtergeschmissen. Und trotzdem wollten die X-Rite-Treiber nicht. Mit HP DreamColor wird halt nur die i1Display Pro-Variante und nicht die Plus-Variante unterstützt. Ich werde wohl einmal mit dem HP-Support Kontakt aufnehmen müssen.

Gruß
Christian

Erop
12.09.2021, 21:40
Also wenn der Monitor Adobe RGB (fast) zu 100% darstellen kann, denke ich schon dass diese Profile eine gute (native) Basis sind. (auch wenn sie eigentlich, wie du auch schreibst, einen ganz anderen ursprünglichen Sinn hatten - aber 'damals' konnten die Monitore das auch nicht)


Die von Dir genannten Profile sind Standardfarbräume. Dies könntest Du unter dem von mir genannten Link selbst prüfen. Ich garantiere Dir, dass der native Farbraum von keinem Deiner Monitore exakt sRGB oder AdobeRGB entspricht. AdobeRGB und sRGB dienen ausschließlich dazu mit der Bild-Datei verknüpft zu werden. Als Monitorprofil sind sie aus mehreren Gründen ungeeignet.


Dafür spricht auch, dass diese Profile eigentlich auf allen (hochwertigen) vorkalibrierten Laptops und Monitoren zu finden sind ...
Du irrst Dich! Das spricht keinesfalls dafür einen Standardfarbraum als Monitorprofil zu verwenden. Das spricht dafür einen Standardfarbraum mit der Bilddatei zu verknüpfen.


auch mein großer Eizo CG248 hat sie in der Liste der werksseitig vorinstallierten Profile (nur kann ich hier eben eigene dazu erstellen - Weißpunkt hauptsächlich interessant - und Leuchtdichte natürlich) ... und ich gehe jetzt einmal davon aus dass man sich zumindest bei Eizo damit auskennt - bei Lenovo in der Entwicklung wahrscheinlich auch, die haben nur keine Lust auf Support - wie viele Unternehmen heute.

Natürlich kennt man sich bei Lenovo und Eizo mit Farbmanagement aus. Auch mit der Software meiner Monitore wurden diese Farbräume mitgeliefert. Das ändert aber nichts an der Tatsache, dass die von den Herstellern mitgelieferten sRGB und AdobeRGB Profile nicht als Monitorprofile einzusetzen sind. Falls es jemanden interessiert erläutere ich auch gerne warum.

Verstehe mich nicht falsch, ich will Dich von nichts abhalten :)
Nur ist es eben ein beliebter Fehler Standardfarbräume als Monitorprofil einzusetzen. Ich möchte nur darauf aufmerksam machen.

Gruß
Egor

Klinke
13.09.2021, 06:26
Hallo Michael,



HP Dreamcolor Assistenten hatte ich schon runtergeschmissen. Und trotzdem wollten die X-Rite-Treiber nicht. Mit HP DreamColor wird halt nur die i1Display Pro-Variante und nicht die Plus-Variante unterstützt. Ich werde wohl einmal mit dem HP-Support Kontakt aufnehmen müssen.



Gruß

ChristianMoin Christian,

berichte mal weiter ... da bin ich gespannt ob Du besseren Support bekommst.

Klinke
13.09.2021, 06:31
Du irrst Dich! Das spricht keinesfalls dafür einen Standardfarbraum als Monitorprofil zu verwenden. Das spricht dafür einen Standardfarbraum mit der Bilddatei zu verknüpfen.




Natürlich kennt man sich bei Lenovo und Eizo mit Farbmanagement aus.


Nur ist es eben ein beliebter Fehler Standardfarbräume als Monitorprofil einzusetzen. Ich möchte nur darauf aufmerksam machen.




Mir ist der ursprüngliche / eigentliche Sinn dieser Profile schon klar ... aber aus welchem Grund bieten die Hersteller diese dann als Monitorprofil an (aber wohl tatsächlich nur wenn der Monitor auch AdobeRGB wiedergeben kann) - wenn sie dafür nicht geeignet sind. Das macht doch keinen Sinn.

Rudolfo
13.09.2021, 09:14
Die von Dir genannten Profile sind Standardfarbräume. Dies könntest Du unter dem von mir genannten Link selbst prüfen.

Gruß
Egor
Vor meiner Stellungsnahme hatte ich die Angaben des TO nicht überprüft. Wenn es sich hier tatsächlich um Farbräume und nicht um Monitorprofile handelt, dann wird mir so einiges klar. Dann verstehe ich auch, warum der Support nicht helfen konnte.

Eizo Farbräume erklärt
(https://www.eizo.de/praxiswissen/monitorwissen/wissen-ueber-farbraeume/)
Dann stellt sich mir hier eigentlich nur noch die Frage, warum der TO ein nagelneues Display profilieren will? Sinn?
Wenn es einen Grund für Farbanpassungen geben sollte, wie sieht dann eine sinnvolle Vorgehensweise aus? Man kann alles verschlimmbessern.

suchm
13.09.2021, 09:27
Moin,
hat jemand schon DisplayCAL / ArgyllCMS probiert bzw. Erfahrungen damit klick (https://hub.displaycal.net/) ?
Gruß
Christian

Erop
13.09.2021, 21:54
Mir ist der ursprüngliche / eigentliche Sinn dieser Profile schon klar ... aber aus welchem Grund bieten die Hersteller diese dann als Monitorprofil an (aber wohl tatsächlich nur wenn der Monitor auch AdobeRGB wiedergeben kann) - wenn sie dafür nicht geeignet sind. Das macht doch keinen Sinn.

Wenn Eizo einem hardwarekalibrierbaren Monitor mit 3D-LUT z.B. das Rec.709 Profil mitgibt, dann nehme ich an, dass dieses zur Farbemulation verwendet werden soll (relevant nur im Videobereich).
Bei Farbprofilen wie sRGB oder AdobeRGB geht das natürlich auch. Es ergibt aber keinen Sinn solange in farbmanagementfähiger Umgebung gearbeitet wird.

Deine Annahme es handele sich hier um Monitorprofile und sie würden als solche angeboten ist meiner Überzeugung nach falsch. Abgesehen vom AdobeRGB Farbraum steht Dir ja auch z.B. sRGB zur Verfügung. Aus welchem Grund solltest Du diesen viel zu kleinen Farbraum als Monitorprofil verwenden?


Moin,
hat jemand schon DisplayCAL / ArgyllCMS probiert bzw. Erfahrungen damit klick ?
Gruß
Christian

Ja, ich nutze DisplayCal und finde, dass es eine wirklich hervorragdene Software ist. Leider wird Hardwarekalibrierung nicht unterstützt. Aber sonst ist fast alles dabei was man sich wünschen kann :top:

Gruß
Egor

Klinke
14.09.2021, 09:13
So ... eigentlich dachte ich, dass ich (halbwegs) weiß was ich tue ... aber die vielen Beiträge hier (allerdings kaum einer, der wirklich auf das eingegangen ist, was ich eigentlich gefragt hatte - siehe erster Beitrag) hatten mich doch etwas verunsichert. :crazy:

Deswegen mal den Eizo Support kontaktiert (die haben tatsächlich etwas mehr Lust auf Support als Lenovo) ... :top:

Mein großer Eizo CG248 hat einen etwas größeren Farbraum als Abobe RGB, deswegen bringt er 'volle' Leistung (sprich zeigt alle Farben die er kann) wenn man ihn NATIV kalibriert. Ein entsprechendes Profil bringt er natürlich gleich mit.

Trotzdem bringt er weitere Profile mit ... unter anderem Adobe RGB und auch Adobe sRGB. Auch das sind hier MONITORPROFILE (man kann an dieser Stelle nichts anderes damit machen, als sie dem Monitor zuzuordnen) der Unterschied zu den gleichnamigen ARBEITSFARBRÄUMEN besteht darin, dass hier den Anforderungen entsprechend Weißpunkt, Leuchtdichte und Gamma enthalten sind.

Möchte man gleiche (sehr ähnliche) Farbwiedergabe auf verschiedenen Monitoren, die aber nicht den großen Farbraum des Eizo darstellen können, macht es durchaus Sinn beide in einem kleineren (gleichen) Farbraum (z. B. Adobe RGB oder sogar Adobe sRGB) zu kalibrieren.
Dann bringt der 'Große' zwar nicht mehr alles was er kann, zeigt aber ein sehr ähnliches Bild wie der 'Kleine'.

In meinem Fall (da das Laptop gerade mal Adobe RGB kann und keine natives Profil vorhanden ist) macht also für beide Adobe RGB als Basis tatsächlich den meisten Sinn.

Soviel also dazu ... :roll:

Klinke
14.09.2021, 09:17
Moin,
hat jemand schon DisplayCAL / ArgyllCMS probiert bzw. Erfahrungen damit klick (https://hub.displaycal.net/) ?
Gruß
Christian

Hatte ich auf meinem Vorgänger zum Thinktank, einem Yoga 13, laufen und war durchaus zufrieden. Allerdings schwächelte es etwas in der Zuordnung des aktives Farbprofils ... sprich es hat (allerdings im Hintergrund und eigentlich unbemerkt) die Kalibrierung immer wieder neu hergestellt. manchmal über 400 Mal am Tag ... das habe ich nie abgestellt bekommen, auf der anderen Seite hat es auch nicht wirklich gestört.

Erop
14.09.2021, 22:19
Trotzdem bringt er weitere Profile mit ... unter anderem Adobe RGB und auch Adobe sRGB. Auch das sind hier MONITORPROFILE (man kann an dieser Stelle nichts anderes damit machen, als sie dem Monitor zuzuordnen) der Unterschied zu den gleichnamigen ARBEITSFARBRÄUMEN besteht darin, dass hier den Anforderungen entsprechend Weißpunkt, Leuchtdichte und Gamma enthalten sind.


OK, tut mir leid. Ich wusste nicht, dass EIZO Profile anbietet, die ausschließlich der Farbraumemulation dienen. In diesem Fall ist es tatsächlich so, dass diese "speziellen" Profile nicht als Arbeitsfarbraum genutzt werden sollten. Und dennoch sind es keine Monitorprofile im klassischen Sinne, weil sie eben nicht den nativen Farbraum des Monitors beschreiben, sondern wie ich es im oberen Post im Zusammenhang mit dem Rec.709 Profil erwähnt hatte, dafür da sind einen kleineren Farbraum zu emulieren. Aber zugegeben, über die Bezeichnung kann man sich an dieser Stelle streiten. Von mir aus bezeichnen wir sie gerne als Monitorprofile. Wie oben erwähnt, wäre die Emulation auch mit einem „normalen“ AdobeRGB oder sRGB Profil möglich.
Aber abgesehen von meiner falschen Annahme, dass diese Profile als Arbeitsfarbraum dienen sollen, bleibt alles andere weiterhin gültig!



Möchte man gleiche (sehr ähnliche) Farbwiedergabe auf verschiedenen Monitoren, die aber nicht den großen Farbraum des Eizo darstellen können, macht es durchaus Sinn beide in einem kleineren (gleichen) Farbraum (z. B. Adobe RGB oder sogar Adobe sRGB) zu kalibrieren.
Dann bringt der 'Große' zwar nicht mehr alles was er kann, zeigt aber ein sehr ähnliches Bild wie der 'Kleine'.

In meinem Fall (da das Laptop gerade mal Adobe RGB kann und keine natives Profil vorhanden ist) macht also für beide Adobe RGB als Basis tatsächlich den meisten Sinn.

Soviel also dazu ... :roll:

Was Du hier beschreibst ist die erwähnte Farbraumemulation. Diese macht in nicht Farbmanagement fähiger Umgebung wie der Videobearbeitung Sinn.
Jedoch ist diese Vorgehensweise weit davon entfernt "den meisten Sinn" bei der Bildbearbeitung mit Farbmanagement fähiger Software zu machen!

Angenommen Dein Notebook könnte gerade mal sRGB darstellen. Deiner Vorgehensweise folgend müsstest Du Deinen >1000€ EIZO Monitor auf den Farbraum eines 200€ Bildschirms beschneiden. Und das Ergebnis wäre, dass weder der eine noch der andere Monitor sämtliche Farben von AdobeRGB darstellen könnte – obwohl der EIZO es in seinem nativen Farbraum eigentlich könnte. Warum sollte man das wollen?

Wenn es darum geht, einen ähnlichen Bildeindruck auf beiden Monitoren zu schaffen, ist es (in Farbmanagement fähiger Umgebung) völlig ausreichend den Weißpunkt und die Luminanz gleich zu wählen. Natürlich würden sehr gesättigte Farben z.B. im AdobeRGB Farbraum auf dem 200€ Monitor geclippt (also falsch dargestellt), während der EIZO diese richtig darstellen würde. Das liegt in der Natur der Sache. Aber auf diese Weise beraubt man sich wenigstens nicht des Potenzials eines guten Monitors.

Da ich das Gefühl habe, dass Du von meinen Beiträgen etwas genervt bist und bei Deiner Vorgehensweise bleiben möchtest, gehe ich Dir nicht weiter auf den Senkel.
Solltest Du jedoch erwägen das volle Potenzial Deiner Displays auszuschöpfen und noch Fragen haben, kannst Du es mich gerne wissen lassen.

Gruß
Egor

Klinke
15.09.2021, 10:04
Da ich das Gefühl habe, dass Du von meinen Beiträgen etwas genervt bist und bei Deiner Vorgehensweise bleiben möchtest, gehe ich Dir nicht weiter auf den Senkel.
Solltest Du jedoch erwägen das volle Potenzial Deiner Displays auszuschöpfen und noch Fragen haben, kannst Du es mich gerne wissen lassen.



Ja und nein :crazy: ... auf der einen Seite machst du dir viel Mühe - aber auf der anderen Seite gehst du eigentlich nur nebenbei auf meine Frage ein - dafür schreibst du aber sehr selbstbewusst viel Text und 'nötigst' einen erst einmal zur Recherche und das mag mach einen, der hier jetzt oder später mitliest, komplett verwirren.

OK, tut mir leid. Ich wusste nicht, dass EIZO Profile anbietet, die ausschließlich der Farbraumemulation dienen. In diesem Fall ist es tatsächlich so, dass diese "speziellen" Profile nicht als Arbeitsfarbraum genutzt werden sollten. Und dennoch sind es keine Monitorprofile im klassischen Sinne, weil sie eben nicht den nativen Farbraum des Monitors beschreiben, sondern wie ich es im oberen Post im Zusammenhang mit dem Rec.709 Profil erwähnt hatte, dafür da sind einen kleineren Farbraum zu emulieren. Aber zugegeben, über die Bezeichnung kann man sich an dieser Stelle streiten. Von mir aus bezeichnen wir sie gerne als Monitorprofile. Wie oben erwähnt, wäre die Emulation auch mit einem „normalen“ AdobeRGB oder sRGB Profil möglich.

Das macht nicht nur Eizo, so findet man das ganz sicher auch bei Lenovo und HP
Bei anderen wahrscheinlich auch ... ich behaupte aber nichts, was ich nicht sicher weiß. Da aber alle guten Monitore inzwischen Adobe RGB können ist das aus meine Sicht eine gute Basis sofern Neukalibrierung gerade nicht möglich oder erwünscht ist.
Wobei die Benennung in z. B. Adobe RGB zugegeben unglücklich/verwirrend ist.


Was Du hier beschreibst ist die erwähnte Farbraumemulation. Diese macht in nicht Farbmanagement fähiger Umgebung wie der Videobearbeitung Sinn.
Jedoch ist diese Vorgehensweise weit davon entfernt "den meisten Sinn" bei der Bildbearbeitung mit Farbmanagement fähiger Software zu machen!

Angenommen Dein Notebook könnte gerade mal sRGB darstellen. Deiner Vorgehensweise folgend müsstest Du Deinen >1000€ EIZO Monitor auf den Farbraum eines 200€ Bildschirms beschneiden. Und das Ergebnis wäre, dass weder der eine noch der andere Monitor sämtliche Farben von AdobeRGB darstellen könnte – obwohl der EIZO es in seinem nativen Farbraum eigentlich könnte. Warum sollte man das wollen?

Wenn es darum geht, einen ähnlichen Bildeindruck auf beiden Monitoren zu schaffen, ist es (in Farbmanagement fähiger Umgebung) völlig ausreichend den Weißpunkt und die Luminanz gleich zu wählen. Natürlich würden sehr gesättigte Farben z.B. im AdobeRGB Farbraum auf dem 200€ Monitor geclippt (also falsch dargestellt), während der EIZO diese richtig darstellen würde. Das liegt in der Natur der Sache. Aber auf diese Weise beraubt man sich wenigstens nicht des Potenzials eines guten Monitors.


Hättest du mein Eingangsposting wirklich richtig gelesen (und/oder verstanden) dann hättest du schon sehen können, dass ich mir dessen absolut bewusst war/bin.
Ich wollte keinen ähnlichen - sondern einen möglichste identischen Eindruck beider Systeme - bewusst, dass der Eizo (leicht) unter seinen Möglichkeiten bleibt.

Und dann bist du auch sachlich falsch ... weil der Eizo nativ nur einen unverhältnismäßig wenig größeren Farbraum hat als eben Adobe RBG hat kann man diesen durchaus benutzen - die Unterschiede zum nativen Farbraum sind marginal und in den meisten Anwendungsfällen nicht sichtbar. (Aussage Eizo - und auch meine Erfahrung)

Von sRGB war keine Rede ... weil der Thinktank ja auch nahezu Adobe RGB kann und darauf werksseitig kalibriert ist.
Wobei aber auch hier der Wunsch nach möglichst identischer Wiedergabe vorhanden sein könnte (natürlich in dem Bewusstsein das bessere Teil zu beschneiden) und auch dann hätte man sofort und ohne weitere Aktionen eine Basis.

So ... und jetzt sind wir komplett vom eigentlichen Thema weg ... :crazy:

Rudolfo
15.09.2021, 11:36
Hättest du mein Eingangsposting wirklich richtig gelesen (und/oder verstanden) dann hättest du schon sehen können, dass ich mir dessen absolut bewusst war/bin.
Ich wollte keinen ähnlichen - sondern einen möglichste identischen Eindruck beider Systeme
Deine Behauptung könnten alle Threadteilnehmer auch dir unterstellen. :oops:

Dein Problem ist, dass du dich nicht in das Farbmanagement von Monitoren vertiefen und es erlernen willst. Du willst ein einfaches Kochrezept, wie man zwei unterschiedliche Displays identisch farblich einrichten kann. Dies gibt es nun mal nicht. Das müsstest du ja langsam gemerkt haben. Es gibt zahlreiche ähnliche Theads im Internet zu diesem Thema.

Ich bin beruflich in der EDV beschäftigt gewesen. Damit deine Fragestellung in der Firma gar nicht erst aufkam, wurden alle Zimmer farblich, beleuchtungstechnisch ähnlich eingerichtet. Jeder Arbeitsplatz, der zwei Bildschirme benötigte, bekam zwei baugleiche hingestellt.

Hast du dein Arbeitszimmer mit neutralen Farben ausgestattet? Ist deine Beleuchtung computer- und farbmanagementmässig optimiert worden. Ziehst du dir neutrale Kleidung an oder sitzt du mit einem leuchtend roten Hemd oder Pullover vor den Bildschirmen, wenn du sie begutachtest?

Nehmen wir einmal an, du hättest all das berücksichtigt, wie willst die Farben des einen Bildschirms auf den anderen übertragen? Wie bereits Vorredner ausgeführt haben, kannst du nur ein Colorimeter zur Kalibrierung und Profilierung benutzen. In der dazugehörigen Software kannst du ein wenig mit den verstellbaren Parametern experimentieren und es schaffen, einen ähnlichen Eindruck zu erzeugen. Dabei ist dein eigenes Sehvermögen der letzentliche Massstab nach Fertigstellung des Profils. Leider bist du nicht zufrieden zu stellen.
Eingangs hast du bereits geschrieben, dass deine Displays ziemlich identisch aussehen, also was willst du noch?

Möchtest du die einzelnen Farben im Profil noch von Hand verändern?
Selbst wenn das irgendwie machbar wäre, ist es aus einem einfachen Grund illusorisch, das letzte Quäntchen an Übereinstimmung herauskitzeln zu wollen. Du willst ja deinen Lenovo Thinktank mit nach draußen nehmen und unter völlig anderen Lichtverhältnissen die gleiche Bildbearbeitungsqualität wie in deinem Arbeitszimmer haben. Genau hier liegt das eigentliche Problem. Deine Augen gewöhnen sich in wenigen Sekunden an die neue Lichtsituation am anderen Ort und machen dort eine Art Weißabgleich. Das Display zeigt aber weiterhin die gleichen Farben, Helligkeiten, Kontraste usw. wie in deinem Arbeitszimmer an. Du nimmst die Displayfarben, ohne es zu merken, am neuen Ort aber anders wahr. Je heller deine neue Umgebung ist, umso mehr werden deine Augen getäuscht! Das merkst du aber nicht, weil dir ein Vergleich fehlt. Und jetzt?

Deshalb schreiben viele Forenten bei ähnlichen Fragestellungen, sie benutzen auf Reisen die Bildbearbeitung nur zum groben Verbessern der Bilder. Erst zu Hause machen sie die Feinbearbeitung.

Vielleicht ist es für dich doch noch eine Option, einige grundlegende Zeilen zum Farbmanagement, zum menschlichen Sehen, zum Kalibrieren und Profilieren von Monitoren, Scannern, Kameras, Druckern usw. zu lesen. Dann müsstest du jetzt nicht die Zeilen eines reinen Hobbyfotografen lesen, der sich in grauer Vorzeit mal mit dem Thema beschäftigt hat. Bei Bedarf können wir dir Lesestoff verlinken.

Klinke
15.09.2021, 13:31
Eingangs hast du bereits geschrieben, dass deine Displays ziemlich identisch aussehen, also was willst du noch?



Steht im Eröffnungsbeitrag.

Aber danke ... ich bin hier jetzt raus, das macht keinen Sinn und kostet nur Zeit ohne dass es überhaupt eine Rolle spielt, worum es wirklich geht. :crazy:

Rudolfo
15.09.2021, 13:57
Steht im Eröffnungsbeitrag.

Aber danke ... ich bin hier jetzt raus, das macht keinen Sinn und kostet nur Zeit ohne dass es überhaupt eine Rolle spielt, worum es wirklich geht. :crazy:
Wenn du auf dein Assistenz-Programm anspielst, so wurde dies Ansinnen bereits hinlänglich beantwortet. Wenn du noch was anderes meinst: "Nur sprechenden Leuten kann geholfen werden" Außerdem kann man jede Frage neu formulieren, den Antworten anpassen und präzisieren. Man muss aber auch die Antworten annehmen und verstehen können. und bei Bedarf halt erneut nachfragen.
So long

Erop
16.09.2021, 00:57
Ja und nein :crazy: ... auf der einen Seite machst du dir viel Mühe - aber auf der anderen Seite gehst du eigentlich nur nebenbei auf meine Frage ein

Ungeachtet dessen, dass ich die angedachte Vorgehensweise nicht für sinnvoll erachte, versuche ich doch einmal darauf einzugehen. Die Neugier treibt mich an :D


- dafür schreibst du aber sehr selbstbewusst viel Text und 'nötigst' einen erst einmal zur Recherche und das mag mach einen, der hier jetzt oder später mitliest, komplett verwirren.
Das Gegenteil ist meine Intention.


Das macht nicht nur Eizo, so findet man das ganz sicher auch bei Lenovo und HP
Bei anderen wahrscheinlich auch ...

Kann gut sein, bei Monitoren mit integrierter 3D LUT.


Und dann bist du auch sachlich falsch ... weil der Eizo nativ nur einen unverhältnismäßig wenig größeren Farbraum hat als eben Adobe RBG hat kann man diesen durchaus benutzen - die Unterschiede zum nativen Farbraum sind marginal und in den meisten Anwendungsfällen nicht sichtbar. (Aussage Eizo - und auch meine Erfahrung)

Von sRGB war keine Rede ... weil der Thinktank ja auch nahezu Adobe RGB kann und darauf werksseitig kalibriert ist.
Wobei aber auch hier der Wunsch nach möglichst identischer Wiedergabe vorhanden sein könnte (natürlich in dem Bewusstsein das bessere Teil zu beschneiden) und auch dann hätte man sofort und ohne weitere Aktionen eine Basis.

Wenn du meine Aussage zur Farbraumemulation meinst, dann wüsste ich nicht was falsch daran wäre. Ich dachte es wäre deutlich geworden, dass das Beispiel mit dem 200€ sRGB Monitor zur Verdeutlichung der prinzipiellen Nachteile deiner Vorgehensweise dienen sollte. Mir ist bewusst, dass dieser Nachteil bei deinem Notebook weniger stark ausgeprägt ist.


Natürlich könnte ich jetzt mit einem 'fremden' Colorimeter (und Programm) selbst komplett neu kalibrieren, ich möchte aber eigentlich die offensichtlich sehr gute Werkskalibrierung behalten


Also zurück zu den Anfängen. Was ich glaube verstanden zu haben:
-Du bist grundsätzlich zufrieden mit der Darstellung des Notebooks
-X-Rite Color Assistent bietet nur die Möglichkeit bestehende Profile (in dem Fall Profile zur Farbemulation) auszuwählen. Trotzdem willst du an dem Programm festhalten.
-Eine neue Kalibrierung und Profilierung kommt für dich nicht in Frage.
-Die Werkskalibrierung, offenbar in einer Monitor-LUT gespeichert, soll beibehalten werden.
-Die Luminanz bei Verwendung der Emulationsprofile soll angepasst werden???


Ich möchte also eigentlich nur noch ein Profil erstellen ... im Prinzip würde das Kopieren und Abändern eines der vorhandenen sicher ausreichen ... aber wie?!

Eine reine Profilierung ohne Kalibrierung ist z.B. mit DisplayCal möglich. Da dein Notebook eine interne Monitor-LUT hat, werden dort evtl. gespeicherte Kurven nicht angetastet. Allerdings weiß ich nicht, was dabei rauskommt wenn du nach Aktivierung eines der Emulationsprofile im X-Rite Color Assistent neu profilierst. Die Korrekturkurven in der 3D-LUT sind zum Beschneiden des Farbraums da. Ohne passendes Profil dürfte nur Grütze bei rauskommen :?. Wenn dir ein "normales" Monitorprofil für den nativen Farbraum zur Verfügung steht, könntest du es damit versuchen. An der Luminanz ändert sich dann natürlich nichts. Ergebnis wäre: Neues Profil zu den alten Kurven. Nach Erstellung des Profils könnte DisplayCal wieder gelöscht werden.

Deine alternative Überlegung war es ein bestehendes Profil so zu verändern, dass die Darstellung dunkler wird, richtig?
Dafür müsstest du die Kalibrierungskurven die in einem privaten Tag des ICC Profils gespeichert sind manipulieren. Bei einer Softwarekalibrierung (vcgt-Tag --> Kurven werden in die Grafikkarten-LUT geschrieben) ist das möglich. Bei Hardwarekalibrierung und vor allem bei einer 3D-LUT kenne ich keine Möglichkeit.

Als letzten Akt der Verzweiflung könntest du einfach die Grafikkarten LUT in den Treibereinstellungen so anpassen, dass das Bild dunkler wird.
Oder die Monitorhelligkeit runter regeln, da gibts bestimmt eine Tastenkombination für. :lol:
Ein Graufilter vor dem Display montiert und schon ist alles gut!
Je später der Abend, desto besser die Einfälle...

Anmerkung: Ich verbiete mir sämtliche Fragen zur Sinnhaftigkeit der hier genannten Vorschläge ;):D:crazy:

Gruß
Egor