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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Erste Hochzeit fotografieren - was braucht es?


DerGoettinger
20.07.2021, 11:22
Hallo zusammen,

eine sehr gute Freundin wird demnächst heiraten (nur standesamtlich, keine Kirche) und hat mich gefragt, ob ich ihr Hochzeitsfotograf sein möchte. Sie und ihr Mann wissen, dass ich nur Hobbyfotograf bin und auch noch keine Hochzeitsexpertise aufweisen kann. Aber sie kennen meine sonstigen Fotos und wollen es (trotzdem :lol:) gerne mit mir machen. Entsprechend nervös bin ich jetzt (man will den Tag ja auch nicht versauen :lol:).

Verwenden wollte ich meine a6500 hauptsächlich mit dem Tamron 17-70/2.8. Eine a6000 stünde als Zweitkamera ebenfalls zur Verfügung. Aber jetzt kommen meine Fragen und Ratlosigkeiten:

Ich rechne mit beengten Verhältnissen im Standesamt. Ich wollte an meine Zweitkamera mein Sony 10-18/f4 packen. Oder ist das zu lichtschwach?
Für den anschließenden Empfang dachte ich, zusätzlich mein 70-210/f4 mitzunehmen (um den Leuten nicht zu sehr auf den Pelz zu rücken). Allerdings hab ich erfahren, dass der Empfang innen sein wird. Wie dringend wäre statt dessen ein 70-200/f2.8?
Wie hilfreich/unnütz sind Festbrennweiten als Ergänzung (pro: lichtstark, kontra: Zeitverlust durch Wechseln)?
Blitzen eher ja oder eher nein? Ich hab bisher noch keine Blitzerfahrung, werde demnächst aber noch einen Portrait-Fotokurs besuchen.
Gibt es bei den Einstellung etwas, was ich beachten sollte????

Yonnix
20.07.2021, 11:32
Ich habe Hochzeiten teilweise nur mit Festbrennweiten fotografiert. Ich würde etwas um die 35mm KB empfehlen. Falls es zu einem Brautpaarshooting kommt, darf es gerne auch noch etwas zwischen 85mm und 135mm KB sein. Die Bildwirkung und auch die Lichtstärke dürften dem Gesamtergebnis sehr zuträglich sein, wenn du damit umgehen kannst.

Mikosch
20.07.2021, 11:39
Huhu!

Was ich persönlich am hilfsreichsten finde vor solchen Terminen:

1.
Die Örtlichkeiten vorab zu ähnlicher Tageszeit wie der eigentliche Termin besichtigen. Auf Licht- und Platzverhältnisse achten und ein paar Test-Fotos machen. Vielleicht Notizen machen.

2.
Mit Standesbeamten oder der Standesbeamtin kurz sprechen (geht ja auch telefonisch) wie der Ablauf in etwa sein wird. Zeichen vereinbaren wann man z.B. in welcher Ecke des Raumes am besten was sehen / fotografien kann und seinen Standort entsprechend verändern kann ohne unnötig Unruhe zu sorgen.

3.
Wenn Brautpaar und Standesbeamte keinen Blitz wünschen, würde ich ein 24mm oder 35mm auf eine Kamera und ein 50mm oder 85mm auf die andere und auf ausreichend kurze Verschlusszeit achten.

Mischlicht aus Tageslicht, Lampenlicht vor Ort und Blitzlicht finde ich ohnehin oft schwer zu händeln.

Und dann einfach auf die wichtigen Momente gefasst sein und flexibel mit einem Lachen im Gesicht (inter-)agieren.

Viel Erfolg Dir!

Hallo zusammen,

eine sehr gute Freundin wird demnächst heiraten (nur standesamtlich, keine Kirche) und hat mich gefragt, ob ich ihr Hochzeitsfotograf sein möchte. Sie und ihr Mann wissen, dass ich nur Hobbyfotograf bin und auch noch keine Hochzeitsexpertise aufweisen kann. Aber sie kennen meine sonstigen Fotos und wollen es (trotzdem :lol:) gerne mit mir machen. Entsprechend nervös bin ich jetzt (man will den Tag ja auch nicht versauen :lol:).

Verwenden wollte ich meine a6500 hauptsächlich mit dem Tamron 17-70/2.8. Eine a6000 stünde als Zweitkamera ebenfalls zur Verfügung. Aber jetzt kommen meine Fragen und Ratlosigkeiten:

Ich rechne mit beengten Verhältnissen im Standesamt. Ich wollte an meine Zweitkamera mein Sony 10-18/f4 packen. Oder ist das zu lichtschwach?
Für den anschließenden Empfang dachte ich, zusätzlich mein 70-210/f4 mitzunehmen (um den Leuten nicht zu sehr auf den Pelz zu rücken). Allerdings hab ich erfahren, dass der Empfang innen sein wird. Wie dringend wäre statt dessen ein 70-200/f2.8?
Wie hilfreich/unnütz sind Festbrennweiten als Ergänzung (pro: lichtstark, kontra: Zeitverlust durch Wechseln)?
Blitzen eher ja oder eher nein? Ich hab bisher noch keine Blitzerfahrung, werde demnächst aber noch einen Portrait-Fotokurs besuchen.
Gibt es bei den Einstellung etwas, was ich beachten sollte????

DerGoettinger
20.07.2021, 11:56
1.
Die Örtlichkeiten vorab zu ähnlicher Tageszeit wie der eigentliche Termin besichtigen. Auf Licht- und Platzverhältnisse achten und ein paar Test-Fotos machen. Vielleicht Notizen machen. Problem ist in dem Fall, dass die Hochzeit am anderen Ende der Republik stattfindet :lol: Aber vielleicht kann ich mich über Google o.ä. zumindest schon mal grob mit den Örtlichkeiten vertraut machen. Ein Teil soll auch in einem Park stattfinden. Da lässt sich vielleicht was machen.
2.
Mit Standesbeamten oder der Standesbeamtin kurz sprechen (geht ja auch telefonisch) wie der Ablauf in etwa sein wird. Zeichen vereinbaren wann man z.B. in welcher Ecke des Raumes am besten was sehen / fotografien kann und seinen Standort entsprechend verändern kann ohne unnötig Unruhe zu sorgen. :top: Das mache ich
3.
Wenn Brautpaar und Standesbeamte keinen Blitz wünschen, würde ich ein 24mm oder 35mm auf eine Kamera und ein 50mm oder 85mm auf die andere und auf ausreichend kurze Verschlusszeit achten. Ich hab noch ein Sigma 30/1.4 und ein Minolta 50/1.4, die ich nehmen könnte. Die anderen sind wahrscheinlich nicht so hilfreich (20/2.8 oder 28/2 machen lichtstärkemäßig glaub ich keinen Unterschied, das 85/1.4 ist als umgerechnetes 128mm wahrscheinlich zu lang in der Situation) Viel Erfolg Dir! Danke :oops:

DerGoettinger
20.07.2021, 11:59
Ich habe Hochzeiten teilweise nur mit Festbrennweiten fotografiert. Ich würde etwas um die 35mm KB empfehlen. Falls es zu einem Brautpaarshooting kommt, darf es gerne auch noch etwas zwischen 85mm und 135mm KB sein. Die Bildwirkung und auch die Lichtstärke dürften dem Gesamtergebnis sehr zuträglich sein, wenn du damit umgehen kannst. Ich hatte auch schon überlegt, Headshots vom Brautpaar zu machen und dabei an mein 50/1.4 bzw. mein 85/1.4 gedacht. Ich hätte auch noch ein 135/2.8, aber das sind umgerechnet ja rund 200mm. Ich hätte eher gedacht, dass das etwas zu lang ist... :eek:

han
20.07.2021, 12:00
Man sollte als Fotograf ja möglichst unauffällig bei einer Hochzeit sein (auch wenn manche Kollegen sich gern als eigentlichen Star der Veranstaltung sehen), also wäre lautloses Fotografieren schon von Vorteil. Dummerweise ist in den meisten Standesämtern LED-Licht eingebaut, so dass dabei man mit Streifen im Bild rechnen muss. Je nachdem wieviel Vorbereitung und Ruhe man für sich selbst braucht, geht man ein paar Tage vorher hin oder einfach kurz vor der Trauung und macht ein paar Testbilder. Manche Räume haben ja auch große Fenster, so dass bei genügend Außenlicht solche Probleme gar nicht auftauchen. Dann kann man auch bitten die übliche Beleuchtung auszuschalten.

Und bei der Wahl der Objektive kommt es darauf an, was man von Dir erwartet, wenn sie einfach Deine Bilder gut finden, mach auch die Hochzeit so, wie Du fotografieren würdest, das kannst Du dann ja am besten. Wenn Bilder etwas rauschen stört das eigentlich die wenigsten Hochzeitspaare. Einen Blitz habe ich seit Jahrzehnten nicht mehr in einem Standesamt gesehen, der beerdigt die Stimmung ja ziemlich schnell.
Bei Superweitwinkeln sollte man daran denken, dass man dann vielleicht die Reihe mit Brautpaar und Trauzeugen draufbekommt, die aber schon recht verzerrt sein dürften. Ansonsten einfach ein Objektiv, das bei den wichtigen Momenten das Brautpaar gut einfangen kann. Ja-Wort, Ringetauschen, Küssen. Der Rest kann ja ruhig Kunst und Freistil sein, auch wenn es nicht schadet von jedem Gast bei der Zeremonie auch ein Bild zu haben.

han
20.07.2021, 12:06
Ich hatte auch schon überlegt, Headshots vom Brautpaar zu machen und dabei an mein 50/1.4 bzw. mein 85/1.4 gedacht. Ich hätte auch noch ein 135/2.8, aber das sind umgerechnet ja rund 200mm. Ich hätte eher gedacht, dass das etwas zu lang ist... :eek:

Während die Standesbeamtin erzählt oder Dinge vorliest, kann man eigentlich gut mit einem Tele Porträts von den Gästen und vom Brautpaar machen. Dann sollte die zweite Kamera aber weitwinklig ausgestattet sein, damit die Bilder nicht zu einseitig werden.

DerGoettinger
20.07.2021, 12:29
Man sollte als Fotograf ja möglichst unauffällig bei einer Hochzeit sein (auch wenn manche Kollegen sich gern als eigentlichen Star der Veranstaltung sehen), also wäre lautloses Fotografieren schon von Vorteil. Dummerweise ist in den meisten Standesämtern LED-Licht eingebaut, so dass dabei man mit Streifen im Bild rechnen muss. Die a6500 kann zum Glück lautlos. Aber ja, dass das bei LED-Licht schwierig sein kann, hatte ich nicht bedacht :( Vielleicht kann ich ja wenigstan unmittelbar vorher ein paar Testfotos machen. Und bei der Wahl der Objektive kommt es darauf an, was man von Dir erwartet, Ich glaube, sie sind tatsächlich froh jemanden aus ihrem Kreis zu haben, bei dem die Chance höher ist, dass der Ausschuss nicht zu groß ausfällt :lol: Und ich hab ferstgestellt, dass man mit Software wie DeNoise auch im Nachhinein inzwischen einiges gegen Rauschen machen kann :) Ansonsten einfach ein Objektiv, das bei den wichtigen Momenten das Brautpaar gut einfangen kann. Ja-Wort, Ringetauschen, Küssen. Der Rest kann ja ruhig Kunst und Freistil sein, auch wenn es nicht schadet von jedem Gast bei der Zeremonie auch ein Bild zu haben. Hm, stimmt wichtiger Hinweis. Wenn ich drüber nachdenke, wirde wird dem Brautpaar wahrscheinlich tatsächlich wichtiger sein, dass ich Unterschriften, Ringtausch, Kuss etc. gut drauf hab und weniger dokumentatorisch "ach, Onkel Klaus war auch da..." :lol: Danke, das hat nochmal geholfen :top:

DerGoettinger
20.07.2021, 12:37
Während die Standesbeamtin erzählt oder Dinge vorliest, kann man eigentlich gut mit einem Tele Porträts von den Gästen und vom Brautpaar machen. Dann sollte die zweite Kamera aber weitwinklig ausgestattet sein, damit die Bilder nicht zu einseitig werden. Hm, meine a6000 kann ja nicht lautlos fotografieren. Ist das verschmerzbar oder lieber eine a6500/a6600 statt dessen leihen?

ha_ru
20.07.2021, 12:56
Hallo,

keine Erfahrung heißt nur möglichst sichere Vorgehensweisen wählen.

Das würde für mich heißen:

Meine mir bekannte Kamera A6500 verwenden
Die Blende nicht weiter wie 2.8 auf bei Bildern die man nicht wiederholen kann, sonst rutscht einem schon mal ein Auge aus dem Schärfebereich, etwas weniger freigestellt ist weniger schlimm als knapp fehlfokussiert. Blende 2.8 an APS-C für 50-70mm ist schon bei 2 personen naicht so einfach, leiebr dann auhc makl auf 4 abblenden wenn ich die nicht in eine Ebene dirigieren kann. Das 17-70/2.8 wäre für mich perfekt.
Lieber ISO etwas hoch als zu lange Belichtunsgzeit, Rauschen ist weniger schlimm als verwischte Körperteile
Das 10-18/f4 wegen Verzerrung nur zur Not verwenden, wenn viele Leute drauf müssen und ich nicht weiter weg kann
Blitz mit Bouncer und reduzierter Blitzleistung einsetzen. Lieber etwas zu weing Blitzleistung als zu viel. Das unbedingt in einem ungefähr gleich großen Raum / Abstand üben.
An die A6000 eine Festbrennweite dran. Da würde ich das 50/1.4 nehmen und das 85/1.4 einstecken, falls Zeit für ein kurzes Porträtshooting bleibt. Da darf es klacken.



Einfach mal vorher ein paar wichtige (Standesamt-)Situationen mit zwei Komparsen üben um ein Gefühl zu bekommen, welche Einstellung für einen selbst hinhauen.

Hans

matti62
20.07.2021, 13:00
...und selbst wenn sie es könnte, müsstest Du fas test bei 1/100 und sonst bei keiner anderen Einstellung. Wenn das Zimmer Neonleuchten hat, iist schon aus damit.

Da bleibt dir nur die a1 oder eine r5 zu leihen. Bei letzterer ist das Auslösegeräusch so gering, dass das als eher als geräuschlos durchgehen kann.

han
20.07.2021, 13:01
Hm, meine a6000 kann ja nicht lautlos fotografieren. Ist das verschmerzbar oder lieber eine a6500/a6600 statt dessen leihen?

Bis vor ein paar Jahren ging es ja auch nicht lautlos, es ist nur für alle ein bißchen angenehmer, vor allem wenn man viel fotografiert. Wenn auf der 6000 ein Objektiv ist, das man für eher weniger Bilder benutzt, ist das auch absolut ok. Da würde ich jetzt nicht viel Aufwand für betreiben. Und zum Beispiel beim Jasagen nervt das Klicken unter Umständen, aber beim Ringetauschen oder Unterschreiben ist ja alles in einer lockeren Atmosphäre, da stört das Klicken eigentlich nie.

han
20.07.2021, 13:05
Und man sollte Onkel Klaus vielleicht nicht unterschätzen, bei älteren Menschen weiß man ja nie, wie oft man sie noch sieht. Wenn Zeit und Gelegenheit da ist, also ruhig die Gäste mit draufnehmen (in Deinem Stil).
Ansonsten nach den Gratulationen und dem Herauskommen (da stehen ja manchmal noch andere Leute Spalier oder wollen gratulieren) einfach noch ein Gruppenfoto mit allen machen. Dann sind alle drauf. :-) Und Gruppenfotos sind eh eine schöne Sache.

perser
20.07.2021, 13:08
Hm, meine a6000 kann ja nicht lautlos fotografieren. Ist das verschmerzbar oder lieber eine a6500/a6600 statt dessen leihen?

Wenn schon leihen, dann lieber eine A9. Die kann auch lautlos und erzeugt hierbei dennoch keine Streifen bei Kunstlicht.

Dann könntest/müsstest Du Dir dazu natürlich auch noch ein passendes VF-Objektiv ausleihen.

Ist natürlich ein bissel Aufwand, auch finanziell. Aber rein vom Gefühl her würde ich nicht mit einer A6000 bei einer Trauungszeremonie herumklackern wollen (auch die Qualität wäre mir nicht optimal hierfür).

mrrondi
20.07.2021, 13:09
Wird schon schief gehen.
Mach das was du immer machst.

Und wenn die Bilder nix werden - ist es ja nicht deine Schuld.

Sie hätten auch jemand Fragen können der sowas Beruflich macht und
nicht ins kalte Wasser springt.

Aber ist ja auch ned so wichtig - weil man Heiratet ja bekanntlich nur einmal im Leben :-)

Drück dir die Daumen !!!

P.S. Des mit lautlos würd ich mir drinnen nochmal genau überlegen ;-)

ayreon
20.07.2021, 14:00
Nachdem es ein Freundschaftsdienst sein dürfte würde ich mich an Deiner Stelle nicht so in Unkosten und Aufwand stürzen! Du bist doch sehr gut ausgestattet und wirst auch so für das Brautpaar gute Fotos abliefern

Nutze auf jeden Fall das Tamron Zoom, das ist lichtstark und flexibel. Wenn Du Dir nicht sicher bist, verzichte aufs lautlose denn die Streifen würden DIr die Bilder versauen durch die LEDs.
Du kannst die A6000 ja flankierend mit SWW oder lichtstark bestücken. Aber bedenke, es ist streckenweise ganz schön Zeitdruck vorhanden dass Du mit dem Tamron am besten fährst

Ich mache auch immer gerne Einzelporträts mit den Gästen wenn dafür Zeit und Muße ist (vor der Feier oder im letzen Drittel)

Schura
20.07.2021, 14:35
Ich würde auf das lautlose Auslösen verzichten, schon bei der Möglichkeit, dass es mir die Bilder versauen könnte.
Kirche ist ein anderes Thema, aber im Standesamt ist die Stimmung meistens bei weitem nicht so feierlich wie in der Kirche, vor allem wenn Du kein Dauerfeuer einsetzt.
Und zum Kuss gehört so eine ratternde Kamera schon fast dazu ;-)

Man
20.07.2021, 17:27
Alles gut, keine Panik, machst du locker (und das ist kein Witz).

Lautloses Auslösen
finde ich klasse und mache ich gern (mit A7III), aber zumindest ich kann mit bloßem Auge nicht erkennen, ob die Kunstbeleuchtung zu stark flimmert oder nicht.
Also weißes Blatt Papier (Din A4 gefaltet) mitnehmen und mit kurzer Belichtungszeit von z. B. /250stel Sek. (je kürzer die Belichtungszeit, desto stärker sind die schwarzen Querbalken zu sehen) in der Location bei eingeschaltetem Licht fotografieren - sich das Bild ansehen - sind keine Streifen zu sehen = alles gut; sind leichte Streifen zu sehen mal mit 1/50stel Sek. wiederholen (das soll bei den 50 Hz des europ. Stromnetzes die bestgeeignete Belichtungszeit sein) und noch mal prüfen.
Sind dann keine Streifen mehr zu erkennen, kann man sich überlegen, ob man durchgängig mit 1/50stel Sek. fotografieren möchte (mit eingeschaltetem Stabi), oder lieber doch mit mechanischem Verschluss.
Ich würde im Zweifel (=bei 1/250stel Sek. sind Streifen zu sehen) lieber den mechanischen Verschluß nutzen und dafür auf Serienbildsalven verzichten.

17-70 F/2,8
an APS-C entspricht der Bildwirkung nach 28-105 F/4 an VF - und das reicht für fast alles. An die A6000 noch das 10-18 F/4 (bei den Superweitwinkeln ist die eher mäßige Lichtstärke kein Problem - auch in gut beleuchteten Innenräumen und ohne Stabi nicht) für Übersichtsaufnahmen (auch im Standesamt, wer sitzt wo?) und gut ist.
17mm mit F/2,8 an APS-C sind noch recht gutmütig (wegen der Schärfentiefe), aber bei 70mm F/2,8 kann das schon eng werden.
Du hast ja noch Zeit zum Üben, also mal mit 2 beliebigen Personen indoor ausprobieren.
Z. B. beide gehen auf dich zu (sind die Bewegungen mit der von dir bevorzugten Belichtungszeit verwackelst?), beide sitzen nebeneinander und du fotografierst die Gesichter von der Seite (werden dann mit F/2,8 beide Gesichter scharf oder musst du höhere Blendenzahl/niedrigere Brennweite einstellen?).
Für Gruppenbilder würde ich das 17-70 wählen und diese vorzugsweise draußen (ist meisten heller) mit F/5,6 oder sogar F/8 machen - da möchten die Beteilgiten später die Personen erkennen können und nicht die tolle Unschärfe des Hintergrundes und damit auch der Personen in den hinteren Reihen.
Das 10-18 würde ich mir da (bei Gruppenaufnahmen) verkneifen, da die Personen am Rand damit weniger gut (verzerrt) abgebildet werden. Für Übersichtsaufnahmen (schrieb ich ja schon) ist es aber klasse und mit F/4 wird bei 10 bis 18mm eigentlich auch alles scharf. Wenn das Objektiv bei Offenblende miserabel sein sollte (natürlich auch vorher ausprobieren), dann halt auf F/5,6 oder F/8 abblenden.

Belichtungszeit
würde ich möglichst 1/60stel Sek. (17mm = ca. 28mm VF) oder kürzer einstellen. Die A6500 hat (glaube ich) noch nicht die Möglichkeit, das Verhältnis Brennweite/Belichtungszeit unterschiedlich zu definieren(bei der A7III lässt sich neben Standard im Bereich ISO auch fast oder faster definieren). Dann würde ich (sofern es das Licht/die zu verwendende ISO hergibt) 1/125stel Sek. und Offenblende in M vorgeben mit ISO-Auto von 100 bis 3200.
Und wenn du dazu ruhig genug bleibst, kannst du die Belichtungszeit je nach Brennweite, Motiv (Motiv statisch oder dynamisch?) anpassen. Dazu noch die Blende im Auge behalten (Brennweite in Verbindung mit Schärfentiefe) und schöner geht es nicht.

Blitz
würde ich an deiner Stelle während der Trauung nicht verwenden, da du damit (noch) keine Erfahrung hast und der Blitz eher stört.
Bei den Paarfotos, Protraits, Gruppenbildern würde ich Bilder mit und ohne Blitz machen. Ich mag die Lichtreflexe vom Blitz in den Augen.
Verhältnis Blitzlicht zu Umgebungslicht bitte um (mindestens) eine Blende runter stellen - damit wird der Blitz auf der Aufnahme unauffälliger und die Gesichter werden nicht so käsig. Indoor möglichst indirekt mit Bouncer (an die helle Decke oder eine helle Wand).

RAW+JPG
wäre meine Wahl. Viele Bilder werden schonh als JPG gut aussehen - aber mit RAW kann man besser in der Nachbearbeitung spielen. Da geht es nicht darum, aus falsch belichteten Aufnahmen (das wird dir mit deiner Erfahrung eh nicht passieren) noch etwas Brauchbares herauszuholen, sondern um so profane Dinge wie (je nach Notwendigkeit) Anpassen von Weissabgleich, Belichtung/Tiefen/Lichter/Weiß- und Schwarzpunkt, Dynamik, Sättigung, Kontrast, Helligkeits-/Farbrauschen, Schärfe und (bei den Weitwinkelaufnahmen) entzerren.
Wenn du das noch nie gemacht haben solltest: mach dir keinen Kopf. Nimm die JPGs und bearbeite sie so, wie du das bislang auch gemacht hast.

Speicherkarten/Akkus
reichlich (und formatiert bzw. geladen) mitnehmen. Auch an die Akkus für den Blitz denken.

Gleichzeitig
beide Kameras griffbereit haben geht auch mit den üblichen Kameragurten: A6500 mit dem 17-70 rechts (wenn du Rechtshänder bist) und die A6000 mit dem 10-18 halt links. Bequemer geht es mit speziellen Doppelgurten - die gibt es für rd. 20 Euro in Ebay, wenn es nicht ein (teures aber vermutlich auch besonders gutes) Markenprodukt sein soll.
Die 20 Euro würde ich investieren und damit arbeiten (mit beiden Kameras, man ist in Bewegung, die abzubildenden Motive auch) um zu sehen, ob man damit klar kommt oder nicht. Im Zweifel bleibt es dann erstmal bei den "ollen" Kameragurten, weil man das Arbeiten damit gewöhnt ist.

Weiteres Equipment
ist meiner Meinung nach nicht notwendig. Da du eh eine 35er und 50er Festbrennweite hast: nimm sie mit. Mit dem 50er (entspricht 85mm VF) kann man (zusätzlich) Portraits mit geringer Schärfentiefe (bzw. viel Hintergrundunschärfe) machen, das 35er ist ein Notnagel für sehr dunkle Räume (wird im Standesamt tagsüber kaum notwendig sein) oder bei der Feier abends mit wenig Licht (wenn der AF dann mitmacht).

Location
mal nach Plan B (wo fotografiere ich Paarfotos, Gruppenbilder, Portraits, wenn es draußen regnet?) durchforsten, wenn die Gelegenheit dazu besteht.

Details und "Drumherum"
fotografisch mitnehmen. Wegwerfen kann man nicht benötigte oder weniger gute Bilder immer noch. Lieber genügend Speicherkarten mitnehmen.
Die aktuellen Tamrons haben eine kurze Naheinstellgrenze - Makro (z. B. für die Ringe) wirst du also nicht benötigen.
Details wie Ringe, Brautschmuck, gedeckte Tische, Geschenktisch, Location usw. nicht vergessen und auch (und ganz besonders) das Drumherum aufnehmen, was das Brautpaar nicht wahrnehmen kann, z. B. Ankunft der Gäste, Begrüßung und lockere Gespräche der Gäste untereinander, Emotionen (Freudentränen, Gelächter) usw.

Nicht nervös machen lassen, vorher mit dem Material (und Testmotiven) üben und Spaß beim Fotografieren haben.

guenter_w
20.07.2021, 17:52
Bite darauf achten, dass due während der Zeremonie der einzige Fotograf bist, nichts ist schlimmer, als handy- und kompaktknipsende Tanten und Cousins im Bild bzw. vor dem Objektiv. Noch eines:sei bei den gestellten Aufnahmen freundlich, selbstbewusst und bestimmt! Scheuche die aus dem Bild, die gerade mit ihrem schönen Rücken stören, aber humorvoll!

matti62
20.07.2021, 18:36
@DerGöttinger: Ganz ehrlich... die a6000 als Zweitkamera, nein. Außer Du kannst blitzen, weißt wie man der Blitzerei umgeht. Warum, die a6000 hat es mit hohen ISO-Zahlen net... Da wird es mit der a6500 schon grenzwärtig werden. Und dann: ein 1018f4 für eine Hochzeit.... nein. Gerechnet oder nicht...

Ausleihen einer neuen Kamera, geht, aber du musst Dich ein paar Tage zuvor mit der Kamera intensiv beschäftigen, so dass Du im entscheidenden Monat keinen Fehler machst.

Es gibt bei der Hochzeit 2 Standards: 2470f2.8 und 70200f2.8 unter Nutzung von VF.

Also zum
Pkt1: nein keine a6000 als Kamera und schon gar nicht das 1018f4!

Pkt2: tendiere zum 2470f2.8. Das musst du voerher testen.

Pkt3: Nützlich, wenn es um Paarfotos geht und nicht bei den Hauptaktivitäten

Pkt4: Blitzen, ja, abstimmen mit dem Standesbeamten.

Pkt 5: Manuell, gute Verschlußzeiten 1/250 und f6.3. Warum, Ringwechsel, Kuss, jemand trochnet sich die tränen oder Braut scharf, er nicht oder andersrum z.B. bei f2. Also lieber ISO hoch, aber teste hohe ISO im Raum, das ist ganz anders wie tagsüber. Wenn du eine Bildbearbeitunssoftware hast, entrausche und schaue was passiert. Ich vermute bei der a6500 ist bei ISO2000 Schluß, wenn nicht sogar früher.

Pkt5: Schaue die örtlichkeiten an und spreche den Ablauf Szene für Szene mit dem Paar durch.

Viel Spaß

Ellersiek
20.07.2021, 19:10
Bei Hochzeiten eventuell etwas schwieriger, aber bei Taufen geht unsere Pfarrerin wie folgt vor:

- Keine Fotos während der Zeremonie (mittlerweile verstehe ich sie und das ist bei Dir ja anders)
- Nach der Zeremonie kann die Tauffamlilie am Taufbecken in Ruhe fotografieren*

Vielleicht kannst Du, mit etwas Vorbereitung, die eine oder andere Situation direkt nach der Zeremonie angedeutet nachstellen:

- Die Brautleute bei der Unterschrift: Foto mit Hand, Stift und der unterschriebenen Seite
- Das Anstecken der Ringe: Mit einem eventuell schönerem Hintergrund im Standesamtzimmer

So kannst Du deinen Standpunkt frei wählen und bekommst noch etwas andere Aufnahmen als nur aus der "Ferne".

Good Luck
Ralf, der Gott sei Dank erst zwei Hochzeiten fotografieren musste**

* okay, die Taufe ansich wird dabei natürlich nicht wiederholt.
** wenn man das nicht ständig macht, ist es schon etwas Stress

mrrondi
20.07.2021, 19:56
Es ist schon schön zu lesen wie die meisten die hier so viele technischen Tipps geben.
Es ist halt ein Technik Forum und kein Praxis Forum.

Diese ganze Technik und was du die hier geraten wird - das wird dich letztendlich mehr beschäftigen als das was du eigentlich tun sollst.

Würde fast wetten - wenn du Kamera auf AUTO stellst - das die Hochzeit besser wird
als wenn anfängst in M Modus zu hantieren, während die Hochzeit an dir vorüber zieht.

Keine Hochzeit gleicht der anderen, daher scheiss auf die Technik und konzentrier dich auf das was vor dir passiert.

Eine Kamera - Eine Optik - Thats it.
Aber du hast halt kein 16-55 was hier quasi PERFEKT wäre.

So als Neueinstiger wird dir der APS-C Sensor am Ende eh viel helfen, wenn es nicht zu dunkel sein wird.

mrrondi
20.07.2021, 20:00
Alles gut, keine Panik, machst du locker (und das ist kein Witz).

Lautloses Auslösen

............

Für was brauch ich den Speicherkarten ????
Wenn du mehr als 500-600 Bilder bei ner Standesamtlichen machst kannst ja gleich nen Film drehen ;-)

Und nochmal - lass das mit dem LAUTLOS. Du hast ja keine A900 im Gepäck.

matti62
21.07.2021, 00:11
@mrrondi: AUTO - keine schlechte Idee :D. Für Outdoor wirde ich mitgehen, aber innen? Na ich hoffe, er kann mit den Basics umgehen (und da gehört M dazu), sonst gibt es ein Erwachen...

...wie ich sagte, jede Szene durchgehen, sonst wird das ein Ding mit viel Lerneffekt werden.

Es ist wie mit dem Rennfahren, man muss sein Auto verstehen, sonst wird das nichts mit den Plätzen, egal in welcher Liga man spielt... Man darf nur nicht den Fehler machen bei nassem Wetter Slicks aufzuziehen.

Aber wir haben doch im hier im Forum einen prämierten Hochzeitsfotograf, der im youtube eine (so glaube ich mich noch zu erinnern) 8 teilige Hochzeitsserie eingestellt hat. Die ist gut, anschauen.

mrrondi
21.07.2021, 20:39
Kann du eines an Herz legen - wenn du eine Hochzeit mit dem Einstellen der 100 Technik Tipps hier verbringst - geht die HZ an dir vorbei und die Bilder die wichtig sind.

Nicht umsonst ist die A9/A9II wohl ein perfekte Kamera für solche Events, weil Sie dir dieses Technik denken zu 95% abnimmt und super, scharfe Bilder von den Momenten macht die Wichtig sind.

Die Kamera macht die Technik und DU das was wichtig ist und das ist schon mehr als nur Genug Arbeit.

Und ich werd hier niemals anfangen an was man als Hochzeitfotograf alles denken sollte - weil sonst wird kaum noch eine HZ trauen.

Kann die nur eines sagen - inzwischen ist bei einer "TagesHochzeit" mit Gage von 2.500 Euro nimmer viel verdient, wenn man seine Job Ernst nimmt.

Bru_Nello
21.07.2021, 21:30
Sehr, sehr interessanter Thread, passt genau, darf an diesem Samstag das gleiche tun, Start in der Kirche, standesamtliche ist schon erfolgt.

Habe aber leider keine 9, 9II, lediglich 7III und 7rIII, hoffe, es wird was.

Berufsfotograf wäre zu teuer, wenn man… (den gesamten wirtschaftlichen Aufwand betrachtet ….)

Hatte vor, die 7iii mit 24- 70 GM und die r mit 1,8 55, 85 und 135 Batis zu bestücken…

Herzliche Grüße und good luck an „DerGöttinger“

Ulli

Bru_Nello
21.07.2021, 21:38
Aber das mit den 2500 € inkl. aller (Fix)Kosten, kann ich sehr, sehr gut nachvollziehen, auch als Hobbyfotograf ist es ein erheblicher Aufwand.

Was tut man nicht alles…

charlyone
21.07.2021, 23:01
Es ist schon schön zu lesen wie die meisten die hier so viele technischen Tipps geben.
Es ist halt ein Technik Forum und kein Praxis Forum.

Diese ganze Technik und was du die hier geraten wird - das wird dich letztendlich mehr beschäftigen als das was du eigentlich tun sollst.

Würde fast wetten - wenn du Kamera auf AUTO stellst - das die Hochzeit besser wird
als wenn anfängst in M Modus zu hantieren, während die Hochzeit an dir vorüber zieht.

Keine Hochzeit gleicht der anderen, daher scheiss auf die Technik und konzentrier dich auf das was vor dir passiert.

Eine Kamera - Eine Optik - Thats it.
Aber du hast halt kein 16-55 was hier quasi PERFEKT wäre.

So als Neueinstiger wird dir der APS-C Sensor am Ende eh viel helfen, wenn es nicht zu dunkel sein wird.

Hallo,
er hat aber das Tamron 17-70mm f2.8 dies ist sogar noch besser!! Mehr Brennweite im Telebereich.
Mit dem würde ich Fotografieren, da biste schnell genug!!!

Die standesamtliche Hochzeit ist am anderen Ende der Republik, da reist man bestimmt mindestens 1 Tag vorher an.
Die Location vorab Erkunden, Verwandschaft, Trauzeugen und gute Freunde eventuell bildlich oder persönlich kennenlernen und der Rest geht von alleine.
Festbrennweiten in aller Ruhe an bestimmten Orten verwenden!

Gruß

Charly

mrrondi
22.07.2021, 08:40
Hallo,
er hat aber das Tamron 17-70mm f2.8 dies ist sogar noch besser!! Mehr Brennweite im Telebereich.
Mit dem würde ich Fotografieren, da biste schnell genug!!!

Die standesamtliche Hochzeit ist am anderen Ende der Republik, da reist man bestimmt mindestens 1 Tag vorher an.
Die Location vorab Erkunden, Verwandschaft, Trauzeugen und gute Freunde eventuell bildlich oder persönlich kennenlernen und der Rest geht von alleine.
Festbrennweiten in aller Ruhe an bestimmten Orten verwenden!

Gruß

Charly


Des TAMRON ist so NEU - des hatte ich noch gar ned auf dem Schirm - Sorry !
Logo - nur das und dann ACTION.

anazoolik
22.07.2021, 09:28
Ich schließe mich mrrondi an. Mit 17-70 mm sind die Szenen gut abgedeckt. Da lassen sich sowohl Details der Deko genug freistellen als auch Gäste festhalten.
Ich habe zwar nur hobbymäßig 3 Hochzeiten hinter mir, die "Auftraggeber" waren aber immer zufrieden. Und ich hatte mit dem 28-75 KoMi nicht ganz so viel Weitwinkel zur Verfügung.
Man muss sich hier und da etwas mehr bewegen, dass geht aber schneller, als ein Objektiv zu wechseln. Ansonsten ist die Szene vorbei und man hat gar nix.
Man sollte auch bedenken, dass bei manchen Fotos der emotionale Wert höher als die Bildqualität wiegt. Rauschen und Bildfehler sind weniger wichtig als etwas nicht zu haben.

Einen Aufsteckblitz zum indirekten Blitzen habe ich auch immer dabei gehabt. Der verändert zwar die Bildstimmung, in schwierigen Situationen hast Du aber genug Licht. Und indirekt geblitzt hat ein Foto einen relativ natürlichen Touch (durch das Licht von oben) und sieht nie so sch... aus wie direkt geblitzt.

Mein Tipp wäre: Besorge Dir den Ablaufplan für den Tag. Dann kannst Du Dir schon vorher Gedanken machen, was in etwa vorkommt und wovon Du Bilder machst. Dann fängst Du nicht erst vor Ort damit an und bist etwas gelassener. Eine Liste zum abhaken hilft auch sehr, um nix zu vergessen.
Und einen Blick auf die Webseite von Hochzeitsfotografen zu werfen gibt Dir einige Inspirationen, was und wie Du fotografieren könntest.

Ich habe immer eine Art Reportage daraus gemacht, war also auch schon beim Ankleiden und den Vorbereitungen anwesend.
Meine Frau hat mich dann unterstützt und den Ablauf beim Bräutigam fotografiert (der getrennt nächtigte). Die hat zwar nichts mit fotografieren am Hut und die Kamera war uralt, aber lieber schlechte als gar keine Fotos.

Viel Spaß
Holger

DerGoettinger
22.07.2021, 16:45
Eine Kamera - Eine Optik - Thats it.
Aber du hast halt kein 16-55 was hier quasi PERFEKT wäre. Ich denke inzwischen, dass statt dessen das 17-70/2.8 seinen Dienst schon gut machen wird, auch wenn ihm unten ein Millimeter fehlt ;)

Scherz beiseite: nachdem ich die vielen Hinweise gelesen und im Herzen bewegt habe scheint mir, dass ich wohl wirklich zusehen werde, mit dem 17-70 so viel wie möglich abzudecken. Die Momente, die ich fotografisch begleiten werde, werden wahrscheinlich so voll von Motiven sein, dass ich gar keine Zeit zum großen Objektiv-Wechseln haben werde.

Ich werde auf jeden Fall eine 2. Kamera dabei haben (noch hab ich mich nicht entschieden, ob ich es bei der a6000 belasse oder mir eine a6400/6500/6600 hole, aber da ist ja auch noch Zeit), auf der ich ein der Situation entsprechendes "Spezial-Objektiv" haben werde. Ich denke aber, dass es keine VF-Kamera werden wird. VF hätte zwar auch seine Vorteile, aber ich hab ein wenig Angst, dass mich der dann doch andere Bildwinkel verwirren würde. Ich tendiere zu "lieber weniger unbekannte Variable".

Ich werd auch noch mal mit Freunden "Standesamt üben" (toller Tipp :top:). Dann kann ich z.B. sehen, ob vielleicht eine meiner Festbrennweiten passen könnten :) Und ich hab zwischenzeitig auch noch mal mit meinem eigenen Hochzeitsfotografen gesprochen, der ein wenig von seinen Erfahrungen berichtet hat. So hat er z.B. beim Empfang an der 2. Kamera ein 70-200/f4, um schnell auch entferntere Motive aufnehmen zu können. Auf meine Frage, warum kein 2.8er waren seine zwei Hauptargumente:

2.8 ist zwar lichtstark, aber zugunsten von mehr Schärfentiefe nimmt er eher höheres Rauschen in Kauf, auch weil sich das in der Nachbearbeitung leichter korrigieren lässt
ein f4 ist kleiner & leichter und in der Situation besser zu handhaben als ein großes 2.8er

Auf jeden Fall danke an alle, die sich hier beteiligt und mir Mut zugesprochen haben :D

perser
22.07.2021, 17:56
@DerGoettinger: Viel Erfolg! Wird schon gut gehen. Wenn Du selbst schon mal geheiratet hast, weißt Du ja in etwa, worauf es ankommt und was die wichtigsten Momente sein werden, an die man sich nun ein Leben lang erinnern möchte... :D

mrrondi
22.07.2021, 19:47
Ich denke inzwischen, dass statt dessen das 17-70/2.8 seinen Dienst schon gut machen wird, auch wenn ihm unten ein Millimeter fehlt ;)

Scherz beiseite: nachdem ich die vielen Hinweise gelesen und im Herzen bewegt habe scheint mir, dass ich wohl wirklich zusehen werde, mit dem 17-70 so viel wie möglich abzudecken. Die Momente, die ich fotografisch begleiten werde, werden wahrscheinlich so voll von Motiven sein, dass ich gar keine Zeit zum großen Objektiv-Wechseln haben werde.

Ich werde auf jeden Fall eine 2. Kamera dabei haben (noch hab ich mich nicht entschieden, ob ich es bei der a6000 belasse oder mir eine a6400/6500/6600 hole, aber da ist ja auch noch Zeit), auf der ich ein der Situation entsprechendes "Spezial-Objektiv" haben werde. Ich denke aber, dass es keine VF-Kamera werden wird. VF hätte zwar auch seine Vorteile, aber ich hab ein wenig Angst, dass mich der dann doch andere Bildwinkel verwirren würde. Ich tendiere zu "lieber weniger unbekannte Variable".

Ich werd auch noch mal mit Freunden "Standesamt üben" (toller Tipp :top:). Dann kann ich z.B. sehen, ob vielleicht eine meiner Festbrennweiten passen könnten :) Und ich hab zwischenzeitig auch noch mal mit meinem eigenen Hochzeitsfotografen gesprochen, der ein wenig von seinen Erfahrungen berichtet hat. So hat er z.B. beim Empfang an der 2. Kamera ein 70-200/f4, um schnell auch entferntere Motive aufnehmen zu können. Auf meine Frage, warum kein 2.8er waren seine zwei Hauptargumente:

2.8 ist zwar lichtstark, aber zugunsten von mehr Schärfentiefe nimmt er eher höheres Rauschen in Kauf, auch weil sich das in der Nachbearbeitung leichter korrigieren lässt
ein f4 ist kleiner & leichter und in der Situation besser zu handhaben als ein großes 2.8er

Auf jeden Fall danke an alle, die sich hier beteiligt und mir Mut zugesprochen haben :D


Schlauer Mann mit dem 70-200/f4 - halb so schwer - halb so teuer und tut zu 90% den gleichen Dienst wie das Grosse. Wer die anderen 10% braucht, der braucht sie halt auch.

duffy2512
22.07.2021, 21:29
Soweit ich es gelesen habe soll ein Aps-c Sensor zum Einsatz kommen. Ist es nicht so, dass das 70-200 f4 ( VF Angabe) bei Aps-c einem 105-300 f6 entspricht? Von der Brennweite her würde es bei der 2.8 Version gleich bleiben, aber die Blende wäre 4,2 und dann hätte man noch etwas mehr „Luft „ um entweder bei der Freistellung bzw beim Abblenden zu haben.

Grundsätzlich kann ich aus Erfahrung sagen , man wendet für die Vorbereitung 100% Zeit auf . 90% der Fälle auf die man sich vorbereitet treten nie auf. Und von den restlichen 10% der Übrigen, kommen nur 50% so wie man sich vorbereitet hat. Bedeute man setzt 100% Zeit ein für 5% Wahrscheinlichkeit.
Daher würde ich mich nicht verrückt machen lassen, mit mach dies oder pass auf das auf.
Kenne deine Kamera und was du einstellen musst zu 100% und lass es auf dich zukommen. Passe dich der Situation an und vertraue auf dein Können. Dann hast du Spaß und das wird sich mit guten Bildern bezahlt machen!
Du machst das schon!

charlyone
06.08.2021, 11:41
Hallo,

na, sind jetzt die Aufnahmen der standesamtlichen Hochzeit u.a. in trockenen Tüchern?

Ein schönes Wochenende,

Charly

DerGoettinger
06.08.2021, 17:24
Soweit ich es gelesen habe soll ein Aps-c Sensor zum Einsatz kommen. Ist es nicht so, dass das 70-200 f4 ( VF Angabe) bei Aps-c einem 105-300 f6 entspricht? Von der Brennweite her würde es bei der 2.8 Version gleich bleiben, aber die Blende wäre 4,2 und dann hätte man noch etwas mehr „Luft „ um entweder bei der Freistellung bzw beim Abblenden zu haben. Der Einfluss des Cropfaktors auf die Blende ist wohl etwas komplizierter. Irgendwo hab ich mal ein Video gesehen, wo jemand parallel Fotos unter fixen Parametern vom gleichen Objekt gemacht hat und zwar

mit einem 85mm-Objektiv an einer VF-Kamera und
mit einem 55mm-Objektiv an einer APS-C-Kamera,
also grob in etwa unter Berücksichtigung des Crops eine vergleichbare Brennweite. Ergebnis: Bei gleicher Blende (um bei Deinem Beispiel zu bleiben f4) waren die Bokeh-Bubbles an der VF-Kamera größer als an der APS-C-Kamera, abgeblendet auf f6 abgeblendet entsprach die Größe der Bubbles in etwa denen der APS-C-Kamera auf f4. An APS-C-Kameras muss man also auch hinsichtlich der Schärfentiefe den Crop-Faktor berücksichtigen (kann aber auch vorteilhaft sein, z.B. im Makrobereich, aber das ist eine andere Sache).

ABER: Auf gleicher Blende und gleichem ISO war die Belichtungszeit bei beiden Kameras in etwa vergleichbar. Offensichtlich hat der Crop auf die Belichtungszeit keinen signifikanten Einfluss (oder er macht sich in der etwas höheren Rauschneigung bemerkbar).

Aber ungeachtet dessen überlege ich tatsächlich, mir für das Wochenende ein 70-200/2.8 zu leihen. Ich hab halt nur ein altes Ofenrohr, das zwar grundsätzlich wunderschöne Bilder macht, aber unter bestimmten Bedingungen doch arg mit Säumen zu kämpfen hat :( Ein 2.8er würde mir wahrscheinlich einiges an Nachbearbeitung ersparen :lol:

Du machst das schon! Danke für den Zuspruch :)

HaPeKa
06.08.2021, 17:40
Aber ungeachtet dessen überlege ich tatsächlich, mir für das Wochenende ein 70-200/2.8 zu leihen.
Ist das nicht etwas spät? Mit Equipment, das neu ist oder mit dem man noch nicht gearbeitet hat an einen solchen Event zu gehen, finde ich mutig ... Falls es Überraschungen gibt, merkst du die oft erst im Nachhinein ...

Windbreaker
06.08.2021, 17:58
Ist das nicht etwas spät? Mit Equipment, das neu ist oder mit dem man noch nicht gearbeitet hat an einen solchen Event zu gehen, finde ich mutig ... Falls es Überraschungen gibt, merkst du die oft erst im Nachhinein ...

Naja bei einer Kamera hast du sicher recht, aber eine Optik sollte keine Probleme bereiten. Zumindest nicht, wenn eine mit gleicher Brennweite schon benutzt wird.

HaPeKa
06.08.2021, 18:09
Die Wahrscheinlichkeit ist klein, aber Überraschungen kann's immer geben.
Mir wäre nicht wohl dabei ...

DerGoettinger
06.08.2021, 22:07
Ist das nicht etwas spät? Mit Equipment, das neu ist oder mit dem man noch nicht gearbeitet hat an einen solchen Event zu gehen, finde ich mutig ... Falls es Überraschungen gibt, merkst du die oft erst im Nachhinein ... Naja, die Hochzeit ist erst Mitte September. Ich hab also noch ein bisschen Luft. Außerdem würde ich es mir mit gut Zeit vorweg mieten, damit ich mich damit vertraut machen kann. Und mir ist die Brennweiten/Blende-Kombi an sich ja nicht gänzlich unbekannt. Ich hab hier auch noch ein Tokina 80-200/2.8 rumliegen, das mit meinem LA-EA4r sogar ziemlich gut funktioniert. Nur hat das ähnlich mit Farmsäumen zu kämpfen wie das Ofenrohr (wenn nicht noch mehr). Eine wirkliche Alternative ist das also eigentlich nicht :(

Eine Überlegung wäre höchstens noch das Tamron 70-180/2.8, mit dem ich durchaus schon mal geliebäugelt habe. Aber tatsächlich stört mich (trotz der a6500) irgendwie der fehlende Stabi. Keine Ahnung warum. Andererseits hab ich ja die a6500 und in der Kombi damit punktet es natürlich auch mit seiner Größe. Und das Ofenrohr ist mein letztes A-Mount-Zoom, das ich regelmäßig benutze, so dass ich das Kapitel damit abgeschlossen hätte (bei den Festbrennweiten werde ich wohl noch längere Zeit meine alten Minoltas verwenden ;)).

Ach, es ist alles ja so kompliziert... :crazy::crazy::crazy::crazy:

Andronicus
07.08.2021, 01:33
... Ach, es ist alles ja so kompliziert... :crazy::crazy::crazy::crazy:

Du machst es Dir viel zu kompliziert ;)
Eine Kamera mit dem Zomm, auf der anderen Kamera eine Festbrennweite. Bei der zweiten Kamera kannst Du dann auch die Linsen wechseln wenn Du möchtest (für andere Bildeindrücke, Makro, Weitwinkel usw).

So bist Du auf der sicheren Seite auch in Situationen wo Du das Objektiv wechselst mit der einen Kamera noch Bilder zu machen.

Den Leuten nicht auf den Pelz rücken... lass das!!! So zu denken ist nicht gut. Es scheint als ob es Dir unangenehm wäre Bilder zu machen. Also aus dem Hinterhalt schießen :lol:.
Du hast die Aufgabe dort Bilder zu machen und erfüll diese Aufgabe so gut wie möglich. Die Gäste freuen sich wenn Bilder von ihnen gemacht werden die gut sind... und das Brautpaar sowieso.

Lass Dich nicht kirre machen.. und mach das auch selbst nicht.

Das Brautpaar merkt nicht ob Du mit Blende 2.8 oder 4 das Bild gemacht hast. Es ist ihnen auch egal. (OK, nicht gleich alles mit Blende 8 oder 16 knipsen :crazy:).

Mit der Unschärfe kannst Du mit der zweiten Kamera spielen.

Es gibt Fotografen (auch einen hier im Forum) der nur mit 35mm eine ganze Hochzeit begleitet - geile Bilder. Insofern nutzt das ganze Technikgedöns nichts.

Letztes Jahr habe ich eine Hochzeit fotografiert mit A7RIV und dem 24-105 f4.0 und A7III und dem Batis 40mm f2.0. Nur für Dich zur Orientierung.

Das einzige was echt zählt ist, dass du die Kamera beherrschst!

Wenn Du wenig Erfahrung mit Portrait hast heißt es üben, üben und nochmals üben!

charlyone
07.08.2021, 09:51
...
Ich hab hier auch noch ein Tokina 80-200/2.8 rumliegen, das mit meinem LA-EA4r sogar ziemlich gut funktioniert. Nur hat das ähnlich mit Farmsäumen zu kämpfen wie das Ofenrohr (wenn nicht noch mehr). Eine wirkliche Alternative ist das also eigentlich nicht :(

Eine Überlegung wäre höchstens noch das Tamron 70-180/2.8, mit dem ich durchaus schon mal geliebäugelt habe. Aber tatsächlich stört mich (trotz der a6500) irgendwie der fehlende Stabi. Keine Ahnung warum. Andererseits hab ich ja die a6500 und in der Kombi damit punktet es natürlich auch mit seiner Größe. Und das Ofenrohr ist mein letztes A-Mount-Zoom, das ich regelmäßig benutze, so dass ich das Kapitel damit abgeschlossen hätte (bei den Festbrennweiten werde ich wohl noch längere Zeit meine alten Minoltas verwenden ;))
...


Hallo,

habe selbst mal bei einer Taufe als gewünschter Fotograf und Hochzeit als Gast fotografiert. Allerdings mit dem Tamron 17-50mm f2.8 und der a57.
Das Tamron 17-70mm f2.8 ist da noch 2. Klassen besser.

Dieses an deine a6500 als Immerdrauf und an der anderen Kamera, falls möglich das Tamron 70-180mm f2.8. Bei den Beiden biste einfach schneller um die Situationen zu erfassen und abzulichten.
Manche Situationen sind auch vorausschauend erkennbar!
Unschärfe (Bewegungs- u. Verwacklungsunschärfe) kannste durch eine 1/100 oder 1/125 sec. Einstellung vermeiden.
A c h t u n g!! Bewegungsunschärfe lässt sich sehr gut als Stilmittel einsetzten z.B. Braut und Bräutigam bewegen sich aufeinander zu, Freunde/innen begrüßen diese ect..
Festbrennweiten lieber für die ruhigeren Momente benutzen (auch gestellte Aufnahmen).

An der a6500 gibt es keine Augen AF Erkennung, oder?
Eventuell mit der Gesichtserkennung fotografieren, damit die/der Brautpaar, Braut und Bräutigam, bei Offenblende scharf abgelichtet sind!? Habe ich allerdings noch nicht ausprobiert, also mit Vorsicht zu geniesen!!!

Das mit dem LA-EA4 kannste vergessen, ist einfach eine lahme Krücke mit nur 15 AF Punkte!!

Es gibt auch div. E-Books oder bei Fotozeitschriften Berichte zu solchen Events.
Da wird berichtet über die Herangehensweise und was man nicht vergessen sollte.

Der wichtigste Tip Fotografieren und nochmals Fotografieren, denn das Meiste funktioniert automatisch.:top:


Wünsche ein schönes Wochenende und viel Erfolg,

Charly

DerGoettinger
09.08.2021, 18:15
An der a6500 gibt es keine Augen AF Erkennung, oder? Doch, aber man muss den Augen-AF auf eine der Tasten legen (hab ich anstelle der AEL)

Das mit dem LA-EA4 kannste vergessen, ist einfach eine lahme Krücke mit nur 15 AF Punkte!! Ich hab den LA-EA4r Monster-Adapter, kann also die AF-Felder der Kamera nutzen :cool: Allerdings gibts auch ein paar kleine Nachteile (z.B. legt die Kamera im A/S-Modus die Belichtungszeit/Blende bei immer offener Blende fest, die Blende wird erst beim Auslösen geschlossen. Folge ist häufig eine erkennbare, wenn auch noch gut korrigierbare Unterbelichtung).

Der wichtigste Tip Fotografieren und nochmals Fotografieren, denn das Meiste funktioniert automatisch.:top: Da versuche ich, jede Möglichkeit zu nutzen.

Allerdings hab ich seit einem Shooting bei Freunden gestern ein paar "struggles" mit meinem Minolta AF 85/1.4. Offenblendig hat es erhebliche chromatische Fehler (was ja eigentlich bekannt ist), die bei 2.0 zwar schon deutlich geringer und bei 2.8 eigentlich nicht mehr sichtbar sind, aber dafür ist es bei 2.8 dummerweise erkennbar unschärfer als mein Tamron 17-70 bei gleicher Blende. :shock: Eigentlich wollte ich es für stimmungsvolle Detailaufnahmen mit schöner Unschärfe rundrum daberi haben, aber irgendwie ist es jetzt ein Fall von "kann ich zuhause lassen" :(

DerGoettinger
01.02.2022, 17:24
Hallo zusammen,

Danke nochmals für Euren Input und Eure Hilfe!
Ich wollte noch mal kurz Rückmeldung geben wie es denn so gelaufen ist und was ich alles verwendet habe :D Um es kurz zu machen: braut und Bräutigam sind sehr zufrieden.

Erstmal die Hardware, die ich verwendet habe:

Kamera: Sony a6500 als Hauptkamera, Sony a6000 als Zweitkamera
Objektive:

Sigma 30mm/f1.4
Sigma 56mm/f1.4
Sony 85mm/f1.8
Tamron 17-70mm/f2.8
Sony 70-200mm/f2.8 (geliehen)

Außerdem ein 110cm Faltreflektor und ein Einbeinstativ. Einen Blitz hatte ich zwar auch dabei, aber der kam letztendlich nicht zum Einsatz.

Ich hab mich doch entschieden, mir ein 70-200/2.8 auszuleihen, weil ich ahnte, dass ich bei der Abendveranstaltung nicht üppig Licht haben werde und mir mein eigenes 70-210/f4 zu lichtschwach schien. Tatsächlich war der Raum darüber hinaus so langgestreckt, dass mir der Blitz auch nicht geholfen hätte.

Früh morgens habe ich die Braut bei der Friseurin begleitet. Da es hauptsächlich Headshots und Detailaufnahmen waren, habe ich meine Festbrennweiten offenblendig eingesetzt, um möglichst viel Hintergrundunschärfe zu generieren. Tatsächlich war der vorhandene Raum ausreichend, um auch das 85mm erfolgreich einzusetzen.

Zweiter Programmpunkt war das Ankleiden. Da die Örtlichkeit recht eng war und auch nicht so viel Licht herrschte, habe ich das 56mm (auf der a6500) und das 30mm (auf der a6000) verwendet, auch wieder recht offenblendig. Mit dem Tamron 17-70 habe ich zwar auch ein paar wenige Fotos gemacht, aber die sind letztendlich in der Endauswahl hinten runtergefallen. Mit den Festbrennweiten habe ich die Stimmung deutlich besser festhalten können.

Anschließend kam es im Garten hinter dem Haus zum "First Look" von Braut und Bräutgam sowie zu ersten Gruppenfotos des Paars mit den Trauzeugen. Die Fotos sind alle mit dem 56mm und dem 85mm (leicht abgeblendet) entstanden. Eigentlich hatte ich mir auf meinen Plan geschrieben, hierfür das 17-70 zu verwenden, aber da plötzlich der Bräutigam vor der Tür stand und ich keine Zeit hatte noch zu wechseln, musste ich nehmen, was ich gerade auf den Gehäusen hatte. Aber überraschenderweise bin ich sehr gut zurecht gekommen und hatte nicht das Gefühl, das falsche Objektiv zu verwenden.

Anschließend gings zum Standesamt (Eintreffen der Gäste vor dem Gebäude, Trauungszeremonie im Trauzimmer, anschließend Sektempfang wieder vor dem Gebäude). Die beiden Shootings vor dem Gebäude habe ich mehrheitlich mit dem 70-200 (auf der a6500) bestritten. Das hat mir die Gelegenheit gegeben, die Personen in "nah" und in engem Kontakt zu fotografieren, ohne dass ich dicht bei ihnen sein musste. Einige wenige Fotos bei denen ich eine Totale haben wollte, habe ich mit dem 17-70 (auf der a6000) gemacht. Tatsächlich fühlte ich mich hier wohler mitden Zooms als den Festbrennweiten. Die Leute standen sehr unterschiedlich weit von mir weg, und um über den "Fußzoom" dann jeweils den richtigen Ausschnitt zu finden, fehlte definitiv die Zeit.

Fürs Trauzimmer hatte ich zuerst auf der a6000 das 17-70 für eine paar Totalen und hab es dann gegen das 70-200 getauscht, um einzelne Personen direkt anfokussieren zu können. Spannenderweise kam es im weiteren Verlauf zu Aussetzern und das 70-200 an der a6000 ließ sich nicht mehr fokussieren. Da ich aber auf der a6500 das 85mm hatte und ich nicht Zeit mit Objektivwechsel verlieren wollte, habe ich damit weiterfotografiert.

Für das zwischenzeitige Brautpaar-Shooting in einem Park bin ich der Freistellung wegen wieder komplett auf die Festbrennweiten gewechselt. Außerdem hatte ich dort Zeit und Platz, meine eigene Position zu variieren, war also nicht zwingend auf Zoom angewiesen. Der Bouncer kan hier übrigens auch zum Einsatz.

Bei der Feier-Lokalität und im weiteren Verlauf des Tages und des Abends habe ich dann fast ausnahmslos mit den Zooms gearbeitet, auch weil es eher mehr um "Dokumentation des Geschehens als beauty shots" ging. Insb. für die verschiedenen (Klein-)Gruppenfotos brauchte ich eh mehr Schärfentiefe, so dass die Offenblende der Festbrennweiten mir eh nicht geholfen hätte. Am Abend brauchte ich tatsächlich für viele Gelegenheiten die 200mm, so dass ich auch da trotz des wenigen Lichtes das 70-200 verwendet habe, mir aber als Unterstützung ein Einbein druntergeschnallt habe.

In der Summe sind es übrigens weit über 1.000,- Bilder gewesen, die ich am Ende dem Paar auf einen Stick gegeben habe (in der Regel out of cam). :crazy: Ich werd mal bei Gelegenheit mit dem Brautpaar sprechen, ob ich ein paar Fotos für mein öffentliches Portfolio verwenden darf. Wenn dem so ist, poste ich mal meine Lieblingsfotos :D

Roland_Deschain
01.02.2022, 18:37
Hej, danke für den ausführlichen Bericht, das ist bestimmt für andere Einsteiger hilfreich. :top: Da warst du ziemlich gut ausgestattet. Würde mich freuen, wenn ein paar Fotos folgen dürfen.
Hinsichtlich nicht mehr auf's Zoom wechseln können: Hab gerade erst einen Bericht von jemandem gelesen, der spontan eine komplette Hochzeit nur mit einem 35er stemmen musste. Geht alles (mit 35 vermutlich besser als mit 85). Muss sagen, probieren würde ich das auch mal gerne, aber ... bei welcher Hochzeit möchte man schon so experimentieren? :lol:

Ich bin inzwischen (nach einigem Festbrennweiten-Overkill) überwiegend mit einem 24-105 und einem 85er unterwegs. Natürlich ist auch anderes dabei, aber das sind wirklich meine Must-Haves.
Als ich früher für ein Studio gearbeitet habe wurde uns nur ein 28-135 oder gar 18-200 (an Crop) zur Verfügung gestellt. Geht alles, die Kunden merken die Feinheiten im Bokeh meist eh nicht, sofern der Rest stimmt (Moment, Bildausschnitt, Belichtung).
Aber wenn ich mir die Bilder so ansehe ... würde ich heute nicht mehr verkaufen wollen ...

ayreon
01.02.2022, 22:39
Was mich interessieren würde ist die Sache mit der Übergabe der Fotos an das Brautpaar:
(Das Fotografieren der Hochzeit ist eine anspruchsvolle und anstrengende Angelegenheit, das Bearbeiten und auch in einen roten Faden zu bringen ist dann die Arbeit, die von Nicht-Fotografen ziemlich unterschätzt wird.)
War das die Abmachung weil das Brautpaar so fit ist sich die Bilder selbst aufzubereiten oder diente es dazu Deinen Aufwand zu minimieren?
Hast Du in RAW oder JPG fotografiert?
Ich muss gestehen, bei den paar Hochzeiten bei denen ich fotografiert habe, habe ich die Fotos hinterher auf der Speicherkarte als "Rohdiamant" betrachtet. Eine Grundbearbeitung (keine Beauty Retusche) habe ich allen Bildern zukommen lassen und eben auch versucht einen roten Faden reinzubringen

DerGoettinger
02.02.2022, 00:59
Was mich interessieren würde ist die Sache mit der Übergabe der Fotos an das Brautpaar:
[...]
War das die Abmachung weil das Brautpaar so fit ist sich die Bilder selbst aufzubereiten oder diente es dazu Deinen Aufwand zu minimieren?
Hast Du in RAW oder JPG fotografiert? Eines nochmal vorab: das Brautpaar sind seeeehr enge Freunde von uns. Sie waren schon heilfroh, dass ich das Fotografieren übernommen habe. Sie wussten auch von meinen (noch) eingeschränkten Möglichkeiten und Fähigkeiten der Nachbearbeitung. Deswegen haben wir auch vereinbart, dass sie die Bilder im Wesentlichen "out of cam" bekommen. Wenn mir bei der Durchsicht ein Bild aufgefallen ist, bei dem ich mit wenigen Handgriffen deutliche Verbesserungen schnell hinbekomme, hab ich mir das Bild aber dennoch vorgenommen. Das war aber in der Regel etwas am Zuschnitt ändern oder das Bild mal etwas drehen.

Ich hab nur in RAW fotografiert. Die wenigen Bilder (vielleicht ein Dutzend), die ich gleich vor Ort an das Brautpaar gegeben habe, hab ich mir direkt von der Kamera aufs iPhone übertragen und dann per WhatsApp verschickt.

Ich muss gestehen, bei den paar Hochzeiten bei denen ich fotografiert habe, habe ich die Fotos hinterher auf der Speicherkarte als "Rohdiamant" betrachtet. Das Brautpaar hat nur JPGs von mir bekommen. Die RAWs liegen auf meiner externen Festplatte sowie auf der originalen Speicherkarte (ich arbeite mit 64GB-Karten, es wird nix groß gelöscht außer ich merke gleich beim Fotografieren, dass es Schrott ist, wenn die Karte voll ist, bekommt sie eine laufende Nummer und wandert in eine Kartenbox).

Eine Grundbearbeitung (keine Beauty Retusche) habe ich allen Bildern zukommen lassen und eben auch versucht einen roten Faden reinzubringen Ja, das wäre schön, aber bei der Masse der Bilder für mich nicht leistbar. Vielleicht komme ich noch dahin, dass ich ein passendes Preset hab, dass ich pauschal drüberkippen kann, aber davon bin ich aktuell noch weitweitweit von weg.

DerGoettinger
02.02.2022, 01:13
Ah, einen wichtigen Tipp hab ich noch für all diejenigen, die den Vorteil von zwei Kameras nutzen können:
Synchronisiert vorher die f*****g Uhrzeiten Eurer Kameras!!!

Ich hab es nicht gemacht - mit der Folge, da a) auf der einen Kamera schon Winterzeit und auf der anderen noch Sommerzeit war, und b) unabhängig davon die Kameras auch mit einem Zeitversatz von gut 3 Minuten gearbeitet haben.

Ich hab leider erst später darüber nach gedacht, wie ich die Bilder auf meinem Rechner vorsortiere, hatte dann eine scheinbar gute Idee, die mich wegen der fehlenden Synchronisation aber dann Stunden gekostet hat.

Ich hab die Bilder beider Kameras in ein gemeinsames Verzeichnis gepackt (beide Kameras haben bei der Dateibenennung ein individuelles Präfix und insofern keine "Doppelbenennungen").
Anschließend hab ich für die verschiedenen Programmpunkte des Tages je ein Unterverzeichnis eingerichtet und die Bilder entsprechend zugeordnet.
im letzten Schritt wollte ich die Bilder auf Basis der Uhrzeit in der EXIF entsprechend automatisch umbenennen (Nachname YYMMDD-HHMM-fortlaufende Nr).
Mit synchronen Kameras hat man dann alle Bilder tatsächlich chronologisch (egal mit welcher Kamera man sie gemacht hat) und muss vor allem auch bei schnellen Serienbildern durch die fortlaufende Nummer keine Angst vor Fehlermeldungen haben.

Da ich das nicht hatte, musste ich mit diversen Tools und Hilfsmitteln erst einmal die EXIF-Daten aufwendig frisieren, damit das funktioniert hat. Das hat mich echt Zeit gekostet... :roll:

Roland_Deschain
02.02.2022, 10:46
Womit bearbeitest du die RAW-Dateien? In Lightroom kann man per Batch die Uhrzeit anpassen, auch eine Verstellung um XX Minuten bei allen ausgewählten Bildern ist möglich. Das hat mir in einer ähnlichen Situation mal den Ar*** gerettet :lol:

DerGoettinger
02.02.2022, 12:58
Womit bearbeitest du die RAW-Dateien? In Lightroom kann man per Batch die Uhrzeit anpassen, auch eine Verstellung um XX Minuten bei allen ausgewählten Bildern ist möglich. Das hat mir in einer ähnlichen Situation mal den Ar*** gerettet :lol: Inzwischen bin ich bei LR :D Unmittelbar nach dem Shooting war ich es noch nicht, da habe ich meine Fotos mit Luminar bearbeitet. Aber unabhängig davon: wenn man das noch nie gemacht hat und erstmal nach Lösungen suchen und sich einarbeiten muss, dann kostet das einfach Zeit und ist frustig...