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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Komischer 'Effekt' im Schnee


Desleal
19.01.2021, 21:57
Guten Abend,

Ich bin ganz neu in der 'Sony-Fotografie' und stehe jetzt schon vor ein paar Problemchen. Vorweg, ich fotografiere mit der a7iii und dem Tamron 70-180/2.8.

Ich hatte am Sonntag ein Fotoshooting mit Pferden. War sehr begeistert von den Bildern, zu meiner vorigen Kamera ein wahnsinns Sprung. Im Nachhinein schau ich mir die Bilder auf dem Laptop an und ärgere mich ein bisschen.

Zum 1. Problem:
Wahrscheinlich bin ich einfach noch zu doof, den Fokus richtig zu nutzen. Aber wenn eine Person etwas hinter dem Pferd stand und sei es nur 10 cm unterschied, hat mir der Fokus entweder die Person ODER das Pferd scharf gemacht. Obwohl ich durch den Sucher gesehen hab, dass die Grünen Vierecke beides anvisiert hatten. Was mache ich denn falsch? Die Bilder sind schon trotzdem nicht schlecht, aber am sich hätte ich gerne beide scharf gehabt und nicht nur einen von beiden.

Problem 2:
Ich habe einen komischen Effekt im Schnee, um es zu verdeutlichen, hänge ich ein bearbeitete und ein original Bild an. Die Kundin hat die Bilder aus der Dropbox runter geladen und sieht diesen Effekt abgeschwächt auf ihren Bildern. Als sie das gesagt hat, habe ich mir die Bilder nochmals angeschaut und tatsächlich kann man diesen Effekt auf den Bildern erahnen. Woran es liegt? Keine Ahnung. Ich habe nicht anders fotografiert, als ich es mit meiner alten Kamera getan hätte. Ich bin grad etwas verwirrt und bin mir nicht sicher, wo der Fehler liegt.
Vielleicht kann mir ja jemand helfen?

Vielen Dank euch schon mal
802/original.jpg
→ Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=348700)

1024/nina5_n.jpg
→ Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=348701)
bearbeitet

1024/coli5_n.jpg
→ Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=348702)
und der fokus

1024/cole_test.jpeg
→ Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=348703)
das ist jetzt zwar ein anderes Bild, aber mal zur Veranschaulichung, was ich meine

joker13
19.01.2021, 22:11
Bitte lade die Bilder hier im Forum hoch.

kilosierra
19.01.2021, 22:25
1. Sehr grosse Blendenöffnung, Schärfentiefe reicht nicht um beides scharf zu haben?

2. Lichteffekte im Schnee oder Farbränder, die das Objektiv erzeugt an starken Kontrasten, wie sie bei Schnee leicht mal auftreten.

Alles nur Vermutungen, ohne Bilder kann man nix wirklich sagen.

Windbreaker
19.01.2021, 22:26
Zum 1. Problem:
Was mache ich denn falsch? Die Bilder sind schon trotzdem nicht schlecht, aber am sich hätte ich gerne beide scharf gehabt und nicht nur einen von beiden.

Tja, das ist Fotografie. Stelle beide nebeneinander auf die gleiche Entfernung zur Kamera , dann sind auch beide scharf. Ansonsten musst du dich für eins von beiden unterscheiden. HAt nichts mit Sony sondern mit Physik zu tun. Du kannst höchstens die Blende verkleinern (größerer Wert) dann wird die Schärfeebene größer.

Welchen Effekt im Schnee meinst du ? Der Weißabgleich ist anders. und die Helligkeit verändert.

Desleal
19.01.2021, 22:26
1. Sehr grosse Blendenöffnung, Schärfentiefe reicht nicht um beides scharf zu haben?

2. Lichteffekte im Schnee oder Farbränder, die das Objektiv erzeugt an starken Kontrasten, wie sie bei Schnee leicht mal auftreten.

Alles nur Vermutungen, ohne Bilder kann man nix wirklich sagen.

Bilder hab ich grad dazu gefügt.

Ich füge noch eins dazu, wo Mensch scharf, aber Pferd nicht ist. Einen Augenblick, ich bin noch etwas unbeholfen :D

Desleal
19.01.2021, 22:31
Tja, das ist Fotografie. Stelle beide nebeneinander auf die gleiche Entfernung zur Kamera , dann sind auch beide scharf. Ansonsten musst du dich für eins von beiden unterscheiden. HAt nichts mit Sony sondern mit Physik zu tun. Du kannst höchstens die Blende verkleinern (größerer Wert) dann wird die Schärfeebene größer.

Welchen Effekt im Schnee meinst du ? Der Weißabgleich ist anders. und die Helligkeit verändert.

Am Rand und über dem Po, da erscheint es bläulich und wie als wäre es sehr stark überbelichtet. Ich kann auch gerne noch ein Foto in extrem einstellen.

jameek
19.01.2021, 22:42
Zu Punkt 2: das sieht mir nach einem Tonwertabriss aus.
Du hast links noch minimal Farbe/Zeichung im Schnee, daneben wird es 100% weiß. Das ist eine harte Kante.
Ich würde vermuten das ist in der Nachbearbeitung (JPG?) entstanden, indem Du die Helligkeit zu stark hochgezogen hast.
Versuche das etwas weicher zu machen (Tonwertkurve) und idealerweise im RAW in Lightroom. Dann sollte es verschwinden.

Achso, oder JPEG Komprimierung zu stark. Man erkennt schon Treppchen und Kästen links. Speichere JPEGs immer mit etwa Qualität 10 ab. Drunter kann es in Extremsituationen auch schwierig werden (Schnee ist sowas)

Windbreaker
19.01.2021, 22:42
Hast du in JPEG fotografiert und dann ein oder sogar mehrfach bearbeitet?

Desleal
19.01.2021, 22:47
Hast du in JPEG fotografiert und dann ein oder sogar mehrfach bearbeitet?

ja, ich habe normal in jpeg fotografiert und es einmal nachbearbeitet mit Affinity Photo. Ich fotografiere nicht in RAW

Zu Punkt 2: das sieht mir nach einem Tonwertabriss aus.
Du hast links noch minimal Farbe/Zeichung im Schnee, daneben wird es 100% weiß. Das ist eine harte Kante.
Ich würde vermuten das ist in der Nachbearbeitung (JPG?) entstanden, indem Du die Helligkeit zu stark hochgezogen hast.
Versuche das etwas weicher zu machen (Tonwertkurve) und idealerweise im RAW in Lightroom. Dann sollte es verschwinden.

Achso, oder JPEG Komprimierung zu stark. Man erkennt schon Treppchen und Kästen links. Speichere JPEGs immer mit etwa Qualität 10 ab. Drunter kann es in Extremsituationen auch schwierig werden (Schnee ist sowas)

Also liegt es nicht an meiner Fotografie, sondern an meiner Nachbearbeitung? Ich meine, dass man im Original auch schon einen leichten Touch davon sieht.

lampenschirm
19.01.2021, 22:48
das letzte Bild ist ja eh zu tode komprimiert mit 75kilo......das muss ja direkt nen Tonwertabriss geben......bei solchen Seitenlängen

Desleal
19.01.2021, 22:49
das letzte Bild ist ja eh zu tote komprimiert mit 75kilo......dss muss ja direkt nen Tonwertabriss geben

das ist nur ein Beispielbild zur Veranschaulichung. Dass das nicht ordentlich auswertbar ist, ist mir schon klar :D

jameek
19.01.2021, 22:56
Ja denke da ist irgendwas in der Technik schief gelaufen. Gerade bei sehr dunklen und sehr hellen Stellen muss man in der Bearbeitung genau schauen dass idealerweise noch ein bisschen Zeichnung drin ist. Experimentiere damit ein wenig dann wird das bestimmt!

Windbreaker
19.01.2021, 23:00
Gerade solche schwierigen Lichtsituationen sind besser in RAW zu fotografieren.
JPEGs fressen gerne aus und mit jeder Bearbeitung gehen mehr Informationen verloren.
Wenn es dann sowieso wenige gibt, dann frisst es gerne aus.

jameek
19.01.2021, 23:03
Ein Grund warum ich von ETTR nichts halte... Die Kameras sind heutzutage eh eher auf hell als auf dunkel getrimmt. Tiefen lassen sich oft besser aufhellen als Lichter retten. Man kann in solchen Situationen lieber ein bisschen unterbelichten um dann später noch mehr Reserve zu haben. Aus der Kamera sollte es aber auch mit +/-0 eigentlich passen.

Desleal
19.01.2021, 23:18
Ein Grund warum ich von ETTR nichts halte... Die Kameras sind heutzutage eh eher auf hell als auf dunkel getrimmt. Tiefen lassen sich oft besser aufhellen als Lichter retten. Man kann in solchen Situationen lieber ein bisschen unterbelichten um dann später noch mehr Reserve zu haben. Aus der Kamera sollte es aber auch mit +/-0 eigentlich passen.

also das heißt, das nächste Mal ändere ich lieber die Belichtungszeit, als das ich dann so nachbearbeite? Aber ich wollte es ja eben grad etwas heller haben. Puh, da muss ich wirklich noch viel üben. Ich verstehe nämlich grad nicht so richtig, wie das passieren konnte.

jameek
19.01.2021, 23:29
Also ich persönlich nehme meistens mit +/- 0 Belichtungskorrektur auf und bearbeite das RAW dann dementsprechend. Dann könnte man auch nur selektiv aufhellen, beispielsweise die Person auf dem Pferd.
Oder du korrigierst die Belichtung insgesamt etwas herunter, so auf maximal -1.0 EV, dann kannst du in der Nachbearbeitung stärker arbeiten (aufhellen), ohne dass dir direkt die Lichter ausbrennen. Das würde ich in dem konkreten Fall versuchen. Insgesamt würde ich bei einem solchen Shooting auch mit der Belichtung spielen, Mal etwas heller, mal etwas weniger. Dann merkst du später für dich auch, was dir besser liegt.
(Man könnte das auch in der Kamera schon leicht überbelichten und dann später punktuell zurücknehmen, das beschreibt das genannte ETTR. Aber in hellen Situation würde ich davon eher abraten, da insbesondere bei jpegs schnell die Lichter "ausbrennen" , also rein weiß werden.
Schnee, insbesondere mit Menschen davor ist schon nicht ganz so easy, daher: die Bilder sind so doch schon ganz gut geworden:top:

kilosierra
19.01.2021, 23:41
Sorry habe ich da was in der Entwicklung der letzten Jahre verpasst?

Bei meiner A6000 muss ich im Schnee gezielt überbelichten (+ 0,7 bis +1 EV) damit ich nachher nicht allzu stark die Lichter hochziehen muss. Die Belichtungsautomatik belichtet immer (also bei meinen Apparaten) auf einen mittleren Wert und bei Schnee wird es mit der Automatik zu dunkel.
Ich habe immer das Zebra eingeschaltet und auf +100 eingestellt und das ist meine eigentliche Hilfe bei der manuellen Belichtungskorrektur. Es muss ein wenig ansprechen, aber nicht zu grossflächig. Das ist dann etwa ETTR (expose to the right)
Ausserdem benutze ich nur RAW und bearbeite nach Augenmass nach.

Klärt mich bitte auf, wenn das mit neuen Bodies anders sein sollte.

Was ich im letzten Beispielbild sehe ist Banding. Grenzen, die dadurch entstehen, dass nicht genug Informationen vorhanden sind oder durch zu starke Komprimierung verloren gegangen sind. Das entstgeht häufig durch zu starkes Aufhellen.

Robert Auer
19.01.2021, 23:49
Das mit der Überbelichtung kenne ich auch noch. Die neuen Kameras haben die Funktion AF-Messpunkt und Belichtungsmessbereich zu verbinden. Bei Gesichtserkennung bzw Augen-AF sollte es dann passen. Aber ob es im hohen Kontrast einer Szene im Schnee funktioniert weiß ich nicht. Mangels Schnee ist das hier in Schwerin auch nicht so einfach zu testen.

Desleal
19.01.2021, 23:58
Sorry habe ich da was in der Entwicklung der letzten Jahre verpasst?

Bei meiner A6000 muss ich im Schnee gezielt überbelichten (+ 0,7 bis +1 EV) damit ich nachher nicht allzu stark die Lichter hochziehen muss. Die Belichtungsautomatik belichtet immer (also bei meinen Apparaten) auf einen mittleren Wert und bei Schnee wird es mit der Automatik zu dunkel.
Ich habe immer das Zebra eingeschaltet und auf +100 eingestellt und das ist meine eigentliche Hilfe bei der manuellen Belichtungskorrektur. Es muss ein wenig ansprechen, aber nicht zu grossflächig. Das ist dann etwa ETTR (expose to the right)
Ausserdem benutze ich nur RAW und bearbeite nach Augenmass nach.

Klärt mich bitte auf, wenn das mit neuen Bodies anders sein sollte.

Was ich im letzten Beispielbild sehe ist Banding. Grenzen, die dadurch entstehen, dass nicht genug Informationen vorhanden sind oder durch zu starke Komprimierung verloren gegangen sind. Das entstgeht häufig durch zu starkes Aufhellen.

Ich hatte tatsächlich eher Angst, dass es zu hell wird und ich es später nicht mehr korrigieren kann. Deswegen habe ich mich nicht getraut, da was zu ändern. Ich muss wohl einfach rum probieren.

Auf dem originalbild (das erste) erkennt ihr dieses Banding aber nicht, oder? Im Endeffekt finde ich die Bilder nicht arg zu dunkel, wollte es nur etwas aufhellen und das war wohl zu viel des Guten.

Ich werde dann wohl mal anfangen in raw zu fotografieren, in der Hoffnung, dass ich damit zurecht komme. Diese vielen Sensoren und die Technik überrumpelt mich total, als eigentlich ehemals eingefleischte canon Nutzerin, deshalb bin ich wirklich über jeden Tipp dankbar :)

Windbreaker
20.01.2021, 00:01
@ Kerstin: es kommt wohl immer drauf an, wie man die Belichtungsmessung der kamera eingestellt hat. Wenn man sie mit dem Autofokuspunkt verknüpft hat, dann kann es je nach fokussiertem Motiv schon passieren, dass der Schnee ausfrisst.
Zu dunkel wird es dann, wenn man auf ausgewogene Belichtung stellt und man viel Schnee im Bild hat, dann wird das Bild schnell zu dunkel.

kilosierra
20.01.2021, 09:08
Danke.
Belichtungsmessung mit Fokuspunkt kombinieren kannte ich noch nicht. Ich denke die A6000 hat das noch nicht drin.
Mein Graal ist aber die Zebrafunktion. Mit der sehe ich sofort, wo es überbelichtet und korrigiere dann entsprechend.

Itscha
20.01.2021, 09:23
Ich fotografiere nicht in RAW

Was den komischen Effekt im Schnee angeht, dürfte das das Hauptproblem sein. Schnee ist sicherlich belichtungstechnisch eine Extremsituation, mit dem die modernen Kameras zwar ganz gut umgehen können, aber wenn die Belichtung mal korrigiert werden muss, dann bist du mit JPEG halt schlecht aufgestellt.

Was natürlich auch hilft, ist sich vorher mal das Histogramm anzusehen, ob die Belichtung in etwa passt.

Aber gerade wenn Du nicht nur für dich fotografierst, sondern für "Kunden", solltest Du da deinen Workflow dringend auf RAW umstellen.

Das ist hier zwar schon angedeutet worden, ich wollte es aber nochmal betonen.

aidualk
20.01.2021, 09:25
Ich verstehe nämlich grad nicht so richtig, wie das passieren konnte.

... ich habe normal in jpeg fotografiert und es einmal nachbearbeitet mit Affinity Photo. Ich fotografiere nicht in RAW


Ich sehe die Abrisse am Rand der ausgefressenen Stellen auf meinem 'weichen' Monitor auch schon im Original. Schnee im Bild fordert die Kamera in Bezug auf den Dynamikumfang und die Möglichkeit Farbdifferenzierungen darzustellen sehr stark. Mit jpg und seinen 8 Bit ist da die Kamera schnell überfordert. Da sollte man auf die 14 Bit des RAW nicht verzichten. Schon gar nicht, wenn Kunden dahinter stehen.


Die Kundin hat die Bilder aus der Dropbox runter geladen ...

edit: Etwas zu langsam geschrieben, bzw. zu viel Kaffee getrunken, für meine Antwort. :lol: :top:

DonFredo
20.01.2021, 09:34
Moin,


zum 1. Problem:

Blende 2,8 bringt nur eine sehr geringe Schärfentiefe.

Hier ein Rechner zur Überprüfung: https://www.fotoclub-vogtland.de/tool_schaerfentiefe.html


Blende 2,8 bei 133mm bringt bei 3 Meter Entfernung nur 8cm Schärfebereich.


Mach die Fotos bei Blende 8 und die Bilder werden erheblich besser.

ayreon
20.01.2021, 09:47
RAW halte ich für unerlässlich, gerade wenn Du noch nicht 100% sattelfest bist. Es gibt ja auch die Möglichkeit RAW + JPG zu machen. Bei entsprechendem Workflow ist eine komplette RAW Entwicklung auch kein so großer Mehraufwand, die zusätzliche Bildqualität lohnt sich aber

Es ist toll, wenn man ein Objektiv mit hoher Lichtstärke hat, gerade im Telebereich kann der Schärfebereich dann sehr klein werden. Umgekehrt hat man eben im Tele auch mit F5 oder etwas mehr immer noch genug Freistellung so dass man dann davon profitieren kann, dass beide Motive eben scharf sind

Ich würde bei Motiven mit viel Schnee (oder anderen hellen Flächen) eher etwas überbelichten, denn dass es in einen Bereich geht in der man die Höhen nicht mehr retten könnte kommt nicht so oft vor.

Viel Erfolg beim nächsten Shooting

jameek
20.01.2021, 09:58
Bei meiner A6000 muss ich im Schnee gezielt überbelichten (+ 0,7 bis +1 EV) damit ich nachher nicht allzu stark die Lichter hochziehen muss. Die Belichtungsautomatik belichtet immer (also bei meinen Apparaten) auf einen mittleren Wert und bei Schnee wird es mit der Automatik zu dunkel.
Ich habe immer das Zebra eingeschaltet und auf +100 eingestellt und das ist meine eigentliche Hilfe bei der manuellen Belichtungskorrektur. Es muss ein wenig ansprechen, aber nicht zu grossflächig. Das ist dann etwa ETTR (expose to the right)


@ Kerstin: es kommt wohl immer drauf an, wie man die Belichtungsmessung der kamera eingestellt hat. Wenn man sie mit dem Autofokuspunkt verknüpft hat, dann kann es je nach fokussiertem Motiv schon passieren, dass der Schnee ausfrisst.
Zu dunkel wird es dann, wenn man auf ausgewogene Belichtung stellt und man viel Schnee im Bild hat, dann wird das Bild schnell zu dunkel.

Entschuldigt, das habe ich vergessen zu erwähnen. Ja klar, wenn man die Messung über den gesamten Bereich hat, ist es etwas anderes und damit eine Überbelichtung notwendig.
Ich habe bei all meinen Kameras die Messung mit dem Fokuspunkt verknüpft, damit genau in solchen Situationen ich mich gezielt entscheiden kann. Das hatte ich nicht berücksichtigt, dass das nicht der Standard ist.
Vielleicht wäre das auch ein zusätzlicher Tipp?

Zum Ausfressen der jpegs: ist es tatsächlich möglich, dass bei halbwegs normalen Einstellungen die jpegs keine Zeichnung mehr haben können? Ich fotografiere seit Jahren nicht mehr in JPEG, daher weiß ich das nicht. Hätte aber erwartet, dass heutzutage Algorithmen verhindern dass es wirklich zu null Informationen kommt.

Übrigens wären auch DRO und HDR als Einstellungen ein weiterer Tipp, wenn es JPEG sein soll. (Diese erweitern den Tonwertumfang durch eine stärkere interne Bearbeitung oder Mehrfachaufnahmen)

aidualk
20.01.2021, 10:20
Zum Ausfressen der jpegs: ist es tatsächlich möglich, dass bei halbwegs normalen Einstellungen die jpegs keine Zeichnung mehr haben können? Ich fotografiere seit Jahren nicht mehr in JPEG, daher weiß ich das nicht. Hätte aber erwartet, dass heutzutage Algorithmen verhindern dass es wirklich zu null Informationen kommt.

Übrigens wären auch DRO und HDR als Einstellungen ein weiterer Tipp, wenn es JPEG sein soll. (Diese erweitern den Tonwertumfang durch eine stärkere interne Bearbeitung oder Mehrfachaufnahmen)

Genau das wäre eine Alternativ: Leicht unterbelichten und die DRO nutzen, aber nicht 'auto' sondern gezielt mit +4 oder +5 (testen), wenn man schon unbedingt bei jpg bleiben möchte.
Generell ist es bei den modernen Sensoren leichter, Schatten aufzuhellen als tote/grenzwertige Lichter zurück zu holen. Besonders bei ISO100 (die hier genutzt wurde), haben die neuen Sensoren unglaublich viel Potential in den Schatten bei einem 14 Bit RAW.

Desleal
20.01.2021, 10:33
OK, da muss Ich mich erstmal belesen was DRO ist.

@DonFredo an dem Tag hat es ziemlich geschneit, keine Sonne, bedeckter Himmel. Ich weiss nicht, ob ivh da mit Blende 8 weit gekommen wäre. Und ich möchte ja wenig Tiefenschärfe, der Hintergrund soll schon leicht verschwommen sein :).

Ich fotografiere das nächste mal auf jeden Fall mal mit Raw und teste ein bisschen aus, ob ich Über-oder unterbelichte.

Achso, um nochmal auf Problem 2 zurück zu kommen, mit meiner canon war das übrigens kein Problem, dass er beide scharf gemacht hat. Sollte ich dann vielleicht das messfeld auf breit stellen? Würde das was bringen? Ich bin echt leicht überfordert mit so viel Auswahlmöglichkeiten :D

aidualk
20.01.2021, 10:37
Nein, das hat mit dem Messfeld nichts zu tun. Schärfentiefe wird über die Blende gesteuert. Bei der Brennweite hast du auch mit 5.6 noch viel Unschärfe im Hintergrund.
Am Besten testest du das mal gezielt mit einem Aufbau aus. Stell dir 2 Gegenstände leicht gestaffelt hintereinander auf bei ähnlicher Entfernung wie jetzt gewesen war, und mach eine Blendenreihe und schau dir die Ergebnisse an. Damit lernt man auch einiges für die Praxis.

fritzenm
20.01.2021, 10:37
Mein Graal ist aber die Zebrafunktion. Mit der sehe ich sofort, wo es überbelichtet und korrigiere dann entsprechend.

Mache ich auch so und nutze die Zebrafunktion. Wie man diese einstellt hängt jedoch davon ab, ob man RAW fotografiert (man also Richtung ETTR belichten will) oder aus-der-Kamera JPGs.

Ob bei einer Integral-Belichtungsmessung für Schnee eine positive Belichtungskorrektur sinnvoll oder gar notwendig ist, hängt u.a. davon ab, ob nur Schneelandschaft im Bild ist, oder auch dunkle Bildanteile (z.B. Wald oder wie beim TO das Pferd). Denn solche dunklen Bildanteile sorgen von sich aus schon für einen Ausgleich und führen zu einer längeren Belichtungszeit, u.U. sogar so weit, dass Schneepartien überbelichtet werden. Abhängig von der ISO kommt man recht schnell in Bereiche, in denen der Motivkontrast höher ist, als vom Sensor aufgezeichnet werden kann.

Wenn Aufnahmen wichtig sind und man sich nicht sicher ist, welche Einstellungen zur besten Belichtung führen, kann es sinnvoll sein, statt Einzelaufnahmen Belichtungsreihen aufzunehmen, bei denen ein Belichtungsparameter um 0,3-0,5EV variiert wird. Ansonsten hilft es auch, eine Testaufnahme zu machen und sich das Histogramm anzusehen. Dann ggf. korrigieren und Belichtungsparameter fest einstellen (M-Modus) wenn die Lichtsituation sich im Verlaufe des Shootings nicht wesentlich verändert. Zwar mag sich in den gezeigten Beispielen der reflektierte Lichtanteil durch mehr oder weniger Schnee im Bild verändern, aber die erforderliche Belichtung sollte dennoch weitgehend gleich bleiben (falls es nicht zu schnellen Wechseln zwischen "Sonne" und "bewölkt" bzw. "bedeckt" kommt).

PS an den TO: Beim Beispielfoto "test" erkennt man nicht nur den Abriss beim Weiss, sondern auch die Graustufen sind klar abgegrenzt - also alles andere als man wünschen würde: ein schöner Verlauf.

Das kann an der Kompression liegen, allerdings auch schon an zu weitgehender Bearbeitung eines JPG-Originals. Allerdings, nur der Vollständigkeit halber, treten manchmal solche Effekt auch nur am Bildschirm auf während sie beim Ausdruck nicht zu bemerken sind. Noch etwas: ich denke, alle hier gehen davon aus, dass die Fotos mit 8bit pro Farbkanal nach der Bearbeitung abgespeichert worden sind und nicht (u.U. irrtümlich) mit geringerer Farbtiefe, denn dann wäre der Grund für die Absätze in der Tat klar. Hast du noch die Originale, unbearbeitet? Dann könntest du checken, ab welchem Bearbeitungsschritt die Abrisse auftreten - und so ggf. vermeiden.

Desleal
20.01.2021, 11:32
Nein, das hat mit dem Messfeld nichts zu tun. Schärfentiefe wird über die Blende gesteuert. Bei der Brennweite hast du auch mit 5.6 noch viel Unschärfe im Hintergrund.
Am Besten testest du das mal gezielt mit einem Aufbau aus. Stell dir 2 Gegenstände leicht gestaffelt hintereinander auf bei ähnlicher Entfernung wie jetzt gewesen war, und mach eine Blendenreihe und schau dir die Ergebnisse an. Damit lernt man auch einiges für die Praxis.

Das meinte ich jetzt gar nicht. Ich hab im Ausgangspost noch was von meinem Fokusproblrm geschildert, dass er mir eben, obwohl die zwei nur 10 cm versetzt standen, entweder Pferd oder Person scharf macht. Diese Probleme hatte ich bei meiner canon nicht. Da hat er mir beide scharf gemacht, wenn ich drauf fokussiert habe.

Schura
20.01.2021, 11:38
Schau Dir doch mal deine Canon Fotos an mit welcher Blende Du da fotografiert hast.
Hattest Du bei Canon evtl. APS-C? Da ist die Schärfentiefe größer

ingoKober
20.01.2021, 11:41
Das meinte ich jetzt gar nicht. Ich hab im Ausgangspost noch was von meinem Fokusproblrm geschildert, dass er mir eben, obwohl die zwei nur 10 cm versetzt standen, entweder Pferd oder Person scharf macht. Diese Probleme hatte ich bei meiner canon nicht. Da hat er mir beide scharf gemacht, wenn ich drauf fokussiert habe.

Physik ist nicht vom Kameratyp abhängig.
Du wirst also bei der Canon (ich weiss ja nicht, welche) entweder einen kleineren Sensor verwendet haben, falls die Blende gleich war, oder es kam eine weiter geschlossenen Blende (oder lichtschwächeres Objektiv ) zum Einsatz, falls die Sensorgröße gleich war....oder Du hattest eine kürzere Brennweite

Generell musst Du bei Verwendung der gleichen Kamera um die Schärfentiefe zu erhöhen:

- Abblenden
- kürzere Brennweiten verwenden
- Den Abstand zum Motiv vergrößern

...oder Kombinationen davon.
Das ist völlig unabhängig vom Kameramodell.

Viele Grüße

Ingo

Desleal
20.01.2021, 12:09
Mache ich auch so und nutze die Zebrafunktion. Wie man diese einstellt hängt jedoch davon ab, ob man RAW fotografiert (man also Richtung ETTR belichten will) oder aus-der-Kamera JPGs.

Ob bei einer Integral-Belichtungsmessung für Schnee eine positive Belichtungskorrektur sinnvoll oder gar notwendig ist, hängt u.a. davon ab, ob nur Schneelandschaft im Bild ist, oder auch dunkle Bildanteile (z.B. Wald oder wie beim TO das Pferd). Denn solche dunklen Bildanteile sorgen von sich aus schon für einen Ausgleich und führen zu einer längeren Belichtungszeit, u.U. sogar so weit, dass Schneepartien überbelichtet werden. Abhängig von der ISO kommt man recht schnell in Bereiche, in denen der Motivkontrast höher ist, als vom Sensor aufgezeichnet werden kann.

Wenn Aufnahmen wichtig sind und man sich nicht sicher ist, welche Einstellungen zur besten Belichtung führen, kann es sinnvoll sein, statt Einzelaufnahmen Belichtungsreihen aufzunehmen, bei denen ein Belichtungsparameter um 0,3-0,5EV variiert wird. Ansonsten hilft es auch, eine Testaufnahme zu machen und sich das Histogramm anzusehen. Dann ggf. korrigieren und Belichtungsparameter fest einstellen (M-Modus) wenn die Lichtsituation sich im Verlaufe des Shootings nicht wesentlich verändert. Zwar mag sich in den gezeigten Beispielen der reflektierte Lichtanteil durch mehr oder weniger Schnee im Bild verändern, aber die erforderliche Belichtung sollte dennoch weitgehend gleich bleiben (falls es nicht zu schnellen Wechseln zwischen "Sonne" und "bewölkt" bzw. "bedeckt" kommt).

PS an den TO: Beim Beispielfoto "test" erkennt man nicht nur den Abriss beim Weiss, sondern auch die Graustufen sind klar abgegrenzt - also alles andere als man wünschen würde: ein schöner Verlauf.

Das kann an der Kompression liegen, allerdings auch schon an zu weitgehender Bearbeitung eines JPG-Originals. Allerdings, nur der Vollständigkeit halber, treten manchmal solche Effekt auch nur am Bildschirm auf während sie beim Ausdruck nicht zu bemerken sind. Noch etwas: ich denke, alle hier gehen davon aus, dass die Fotos mit 8bit pro Farbkanal nach der Bearbeitung abgespeichert worden sind und nicht (u.U. irrtümlich) mit geringerer Farbtiefe, denn dann wäre der Grund für die Absätze in der Tat klar. Hast du noch die Originale, unbearbeitet? Dann könntest du checken, ab welchem Bearbeitungsschritt die Abrisse auftreten - und so ggf. vermeiden.

Vielen Dank für die ausführliche Antwort.

Das Bild test ist wirklich nur zur Veranschaulichung, das ist schon durch WhatsApp stark komprimiert.

Desleal
20.01.2021, 12:10
Schau Dir doch mal deine Canon Fotos an mit welcher Blende Du da fotografiert hast.
Hattest Du bei Canon evtl. APS-C? Da ist die Schärfentiefe größer

Ja, tatsächlich ist das aps c, also muss ich einfach nur lernen mit meiner sony umzugehen :).

lampenschirm
20.01.2021, 12:11
und etwas ""Theorie"" dazu

ev. mal einen DOF Rechner bemühen.....das ganze ist ja auch vom Abstand, Brennweite und Sensorgrösse abhängig wieviel und von wo bis wo etwas scharf wird

z.b.
https://www.fotolehrgang.de/anmerk/ts_kb.htm



und sonst habe ich von früher Analogzeiten im Hinterkopf: bei Schnee eher etwas überbelichten damit dieser auch weiss wird...aber heuete mit den guten Sensoren von sony...eben eher unterbelichten und danach hoch ziehen

DonFredo
20.01.2021, 12:19
....

ev. mal einen DOF Rechner bemühen......

Steht doch schon im Beitrag #24.... :roll:

lampenschirm
20.01.2021, 12:22
ups...ist noch früh am Morgen......:oops:....:lol:

Man
21.01.2021, 13:22
Lt. Exifs mit A7III und (vermutlich) 70-200 GM bei F/2,8 mit 88mm 100 ISO bzw. 133mm 200 ISO jeweils mit 1/1000stel Sek. Belichtungszeit fotografiert.

1 Schärfentiefe zu gering
Ist ja schon durchgekaut (lieber F/8 bei gestaffelten Motiven).
Bei ruhigen Motiven (Pferd und Mensch stehen ruhig) sollten auch 1/125stel Belichtungszeit dicke genügen - für Blende F/8,0 käme man dann unverändert auf 200 ISO.
Evtl. noch 1 Blende überbelichten wegen dem hellen Hintergrund (Schnee), dann liegt man bei ISO 400.
Das macht die A7III (nutze ich selbst auch, ich gehe mit der ISO bei Bedarf noch deutlich höher) locker mit.
Vorschlag: such dir in der Tiefe gestaffelte Motive oder gestalte sie dir selbst (Kartons, Mülltonnen seitlich und hintereinander versetzt hintereinander aufstellen) und probiere die Wirkung verschiedener Blenden (2,8; 4,0; 5,6; 8) bei verschiedenen Brennweiten (70mm; 135mm; 200mm) aus.
Bei 3 m Abstand und 135mm mit Blende F/8 ist volle Schärfe von 2,89 m bis 3,12 m gegeben = rd. 12 cm vor und hinter dem AF-Schärfepunkt sollte alles scharf sein. Bei Blende F/2,8 sind es nur noch 4 cm (scharf von 2,96 bis 3,04 m).
Je weiter du vom Model (AF-Punkt) entfernt bist, desto mehr Schärfentiefe hast du (bei 4,5 m Abstand und Blende F/8 ist bei 135mm von 4,26 m bis 4,77 m alles scharf, also alles rd. 26 cm vor und hinter dem AF-Punkt - bei 1,50 m Abstand ist alles ab 1,47 bis 1,53 m scharf, also nur noch 3 cm vor und hinter dem AF-Punkt).
Und es ist natürlich nicht so. dass bis z. B. 1,53 m alles knackscharf und ab 1,54 m alles total unscharf dargestellt wird - die Unschärfe steigert sich um so mehr, je weiter der unscharf dargestellte Punkt (hier der Hintergrund) vom scharfgestellten Punkt (hier Reiterin mit Pferd) entfernt ist.
Einfach mal ausprobieren.

2 komischer Bildeindruck
Ich finde da nichts komisch oder merkwürdig - vielleicht bin ich da einfach nicht empfindlich genug.
Gut, der Schnee hat keine Zeichnung (bis auf die Furchen durch die Hufe), aber das finde ich normal. Mag sein, dass man Tonwertabrisse sieht, wenn man das Bild weiter vergößert betrachtet - zumindest in der mir bei Bildaufruf angezeigten Größe (auf einem 32"" 4k-Monitor) sehe ich da nichts auffälliges.
Was etwas stört, sind die "dunklen Wolken" oberhalb des Pferdeschweifs im Schnee. Vermutlich entstanden über EBV. Die Zäune im Hintergrund wurden entfernt - da muss dann ja etwas anderes für hineinkopiert werden. Sieht nach einem weichen Pinsel/Kopierstempel aus, der diese Wolken bildet.
RAW-Entwicklung halte ich (bei Kundenaufträgen) trotzdem für Pflicht. Stell erstmal RAW+JPG als zu speichernde Dateien in der Kamera ein. Wenn das mit der RAW-Entwicklung anfangs nicht so klappt, wie du dir das vorstellt (und das wird ziemlich sicher der Fall sein, wenn du das bislang nicht gemacht hast), kannst du immer noch auf das JPG zurückgreifen. Das ist dann allerdings "nur" in der Stufe fein gespeichert. Es beruhigt trotzdem (ich speicher selbst immer noch in RAW + JPG obwohl ich die JPGs schon seit Jahren nicht mehr benötige - bestenfalls mal zum schnellen Durchsehen der gemachten Bilder am PC-Monitor, da sind mir die JPGs lieber wie die unbearbeiteten RAW-Dateien).
Die Bildbearbeitung finde ich ganz gut: die Zäune im Hintergrund und die "Dreckklümpchen" unter dem linken Vorderhuf und dem Bauch des Pferdes sind weg, ohne dass das (mir) auffällt (bis auf die "Wolken", siehe oben).
Was mir nicht gefällt, aber Geschmackssache ist: das Maul vom Pferd wurde in der EBV geschlossen. Vermutlich deshalb fehlt die Schärfe in den "Barthaaren" (sagt man das so?) des Pferdes. Ich finde das leicht geöffnete Maul mit den scharfen Haaren in der Originalaufnahme besser. Ist aber natürlich jedem selbst überlassen ob er das schön oder nicht schön findet und wenn der Kunde das Maul gerne geschlossen haben möchte, dann ist das halt so.

nobody23
28.01.2021, 11:58
und etwas ""Theorie"" dazu

ev. mal einen DOF Rechner bemühen.....das ganze ist ja auch vom Abstand, Brennweite und Sensorgrösse abhängig wieviel und von wo bis wo etwas scharf wird


https://dofsimulator.net/en/