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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : α7S III Sony A7SIII vs. A7SII - für Fotografen ;-)


aidualk
11.12.2020, 14:22
Sony A7SIII - eine reine Videokamera! ...?

Natürlich wird die Sony A7SIII als Videokamera angesehen und die Verbesserungen zur A7SII werden auch überall nur im Videobereich angesprochen, hervorgehoben und dokumentiert. Ich habe eine ganze Reihe reviews und Vergleiche gelesen und über Youtube angesehen. Alle beziehen sich auf Video. Foto wird, wenn überhaupt, nur ganz am Rande mal erwähnt und meist, dass die Kamera für Fotografen eher weniger interessant ist.
Seit ich meine A7SII habe bin ich auch an einer A7SIII interessiert. Und wenn sie etwas mehr als die 12MP bekommen hätte, vielleicht so 16-18MP, hätte ich sie wahrscheinlich auch schon gekauft. 12MP sind mir eigentlich etwas zu wenig für eine hochwertig 4K Ausgabe (man ist schon fast bei der 100% Ansicht, mit einem AA-Filter und hat keine Reserven für Korrekturen). Die Bilder mit der 12MP Kamera verlieren doch sichtbar in einer Präsentation in Kombination mit Bildern der A7RII. Auch quäle ich mich immer ein wenig, die allgemeinen Farben anzugleichen. Die beiden Sensoren (Sony A7SII und A7RII) zeigen sich recht unterschiedlich und sind nicht so einfach mit der Farbtemperatur anzugleichen (weil es nicht nur eine lineare Temperaturänderung ist, aber das nur nebenbei).

Dennoch bin ich nach wie vor neugierig auf die A7SIII. Vor allem möchte ich wissen, was sie kann wenn man sie ans Limit bringt, und ob der neue Sensor sich deutlich vom alten 12MP Sensor absetzen kann. Und das nicht über Slog 2 oder 3 sondern am Standbild RAW.

Also habe ich mir eine A7SIII für ein paar Tage ausgeliehen um mal selbst zu schauen, was sie nun wirklich kann. Meine Erkenntnisse daraus möchte ich im Forum teilen, auch wenn ich weiß, dass diese Kamera hier nur auf wenig Interesse stossen wird. Dabei werde ich weniger auf Unterschiede eingehen, die man ohnehin einfach aus den Daten heraus lesen kann oder schon mehrfach auf Youtube findet. Eher werde ich auf fotografische Dinge schauen, für die eine 'S' eigentlich prädestiniert ist, also Schwerpunkt wird High-Iso sein. Der AF soll von sehr hoher Qualität sein, wie man so liest. Das kann und werde ich nicht wirklich testen können, weil mir dazu der Vergleich und die Erfahrung mit z.B. einer A7III, A7RIV oder A9 einfach fehlt. Auch arbeite ich zu oft mit nur rein manuellen Objektiven.


Manche fragen vielleicht: Warum das ganze? Wozu muss man einen Sensor so ans Limit bringen? Was hat man davon? Ich möchte das mit einem Beispiel zeigen:
Letzten Sommer habe ich Nachthimmel Timelapse gemacht, gleichzeitig mit der A7RII (mit dem Laowa 15mm) und der A7S (mit dem Zeiss Loxia 21mm). Es war eine sehr schöne dunkle Umgebung, wo man den Sternenhimmel mit der Milchstraße prachtvoll sehen konnte (Karwendel Gebirge). Allerdings bringt die Dunkelheit auch mit sich, dass man im Vordergrund nicht mehr viel sieht. Bei der Belichtung habe ich mich am Himmel orientiert. Das bedingt, dass man den Vordergrund stark aufhellen muss, wenn man ihn nicht nur als Scherenschnitt sehen möchte. Ohnehin kann man nicht beliebig lange belichten. Die Sterne werden schnell zu Strichen. Also muss die ISO heftig nach oben. Und Montagen macht man auch nicht so einfach bei über 1000 Bildern eines timelapse-Films. Hier nun 2 entwickelte Bilder aus den timelapse Serien - die Entwicklung ist jeweils gleich ausser dem WB (am Ende habe ich nur die Sequenz mit der A7S verwendet).

6/Nachthimmelvergleich.jpg
→ Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=347216)

Bei den oberen Bildpaaren entspricht der untere Bildteil, der Vordergrund, in etwa ISO 25.000. Bei den unteren Bildpaaren etwa ISO 50.000.

6/crop_Nachthimmelvergleich.jpg
→ Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=347219)

Ein crop aus den unteren Bildpaaren. Bei der A7S entspricht das in etwa der Auflösung und Ansicht bei einer 4K Präsentation. Das Bild der A7RII ist nicht so sehr verkleinert (weil die Brennweite unterschiedlich war), einfach um den Vergleich besser zeigen zu können.
Der 12 MP Sensor ist schon über seinem Limit - der 42MP Sensor ist aber extrem über seinem Limit, überfordert. Deshalb interessiert mich, was der neue 12MP BSI Sensor der A7SIII kann. Und weil ich solche Vergleiche nicht im Internet finde ... ;)

aidualk
11.12.2020, 14:23
Da ist sie: Erster haptischer Eindruck: Sie ist doch schon ein ganzes Stück größer und spürbar schwerer als die A7SII. Ein richtiger Brocken. Der Unterschied ist in etwa nochmal genau so wie zwischen der A7S und der A7SII, noch eine ganze Stufe fetter. Das fällt sofort auf wenn man sie in die Hand nimmt. Das müsste für mich jetzt nicht sein. Mir liegt die alte A7SII eigentlich perfekt in der Hand. Und ich habe auch mit der GEN I keine Haptik Probleme, eher im Gegenteil. Aber gut, die viele Technik will auch irgendwo untergebracht sein.

6/Haptik_2.jpg
→ Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=347220)


Das Menu ist komplett anders. Ich habe mit dem alten Menu keine Probleme, finde seit Jahren das was ich suche, einfach auch weil ich es kenne und weil es bei allen meinen aktuellen Kameras (nahezu) gleich ist. Ich hätte jetzt keine Änderung im Menu benötigt. Für mich ist das neue erstmal gewöhnungsbedürftig. Tatsächlich suche ich mir aktuell einen Wolf. Es sind über 100 (!) einzelne Seiten, unterteilt in mehrere Bereiche, die man aber auch einfach so durchscrollen kann, bereichsweise oder über alles hinweg, getrennt für Bilder und Video, was man dann auch jeweils für beides getrennt einstellen kann/muss. Teilweise ganz anders unterteilt als ich bisher gewohnt bin und ich bin echt am suchen und finde Dinge nicht, die ich eigentlich an einer ganz anderen Stelle suche. Mancher könnte das vielleicht auch als unübersichtlich bezeichnen. Man verbringt am Anfang auf jeden Fall sehr viel Zeit im Menu. Aber gut, auch daran gewöhnt man sich mit der Zeit.

Der Sucher ist toll - ganze klare Sache - wäre für mich jetzt nicht der Kaufgrund, aber das sollte man erwähnen, weil sich diese Erwähnung lohnt. Er ist richtig groß und brillant und für Brillenträger kann man ihn im Menu sogar kleiner stellen. Dann ist er von der 'Durchblickgröße' etwas kleiner als der Sucher der A7RII.

Hier ein paar allgemeine Infos im Vergleich der 'S' Kameras:

6/A7S_Unterschiede.jpg
→ Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=347221)

aidualk
11.12.2020, 17:14
Tatsächlich: Die A7SIII gibt immer und überall ein 14-Bit RAW aus, egal ob lautlos oder nicht. Als erste Sony Kamera überhaupt (soweit ich weiß). Sogar im Bulb Modus und mit aktivierter Langzeitrauschminderung. Hier sind die Daten, frisch ausgelesen, und im Vergleich zu den anderen S-Kameras. Das steht so nirgends auf der Sony Seite (man konnte es sich vielleicht denken, wenn man aufmerksam die BDA gelesen hat, weil man nirgends die entsprechende Einschränkung findet). Das ist, für mich zumindest, aber eine wirkliche Überraschung.

6/A7S_RAW_Bit.jpg
→ Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=347223)

Nicht so schön: Sie hat nach wie vor die 'spatial-Filterung' ab 4 Sekunden Belichtungszeit ('star-eater-Effekt'). Dieser Filter ist auch nicht über das Menu abschaltbar, wie z.B. die Langzeitrauschminderung oder die High-ISO Rauschminderung. Man hat die 'spatial Filterung' immer ab 4 Sekunden. Bei den Kameras der GEN II kann man das umgehen, indem man von Einzelbildaufnahme auf Serienbild umstellt, dann aber mit der Einschränkung, nur noch ein 12-Bit RAW zu bekommen. Das geht mit der A7SIII so nicht. Die Kameras der GEN I (A7S und A7R) haben diesen Filter nur im Bulb Modus, sind also bis 30 Sekunden im manuellen Modus davon ganz befreit.


Etwas OT:
Um den Filter zu identifizieren brauche ich nicht (mehr) unbedingt Nachts Sterne fotografieren oder hochwertige Meßgeräte. Ich nehme einen Darkframe auf (3.2 Sek., 4.0 Sek. und Bulb), mit ISO 6400, entwickele im ACR mit +5 EV und Kontrast auf minimum, und schaue mir das 'Rauschbild' an. Dann kann man den Unterschied (den Filter) im Vergleich recht einfach erkennen und identifizieren. Ohnehin sieht das Wetter für das Wochenende nicht gut aus, so dass ich wohl keine Sterne fotografieren können werde.
(Am besten in voller Auflösung, über den Galerielink, anschauen)

A7S (erste GEN):

6/Stareater_A7S.jpg
→ Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=347226)

A7SII:

6/Stareater_A7SII.jpg
→ Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=347225)

A7SIII:

6/Stareater_A7SIII.jpg
→ Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=347224)

TONI_B
11.12.2020, 18:27
Sehr interessante Ergebnisse. :top:

Auch wenn die Kamera für mich nicht in Frage kommt, da ich für den Preis eine gekühlte Astrocam mit einem Sensor der A7III bekomme.

Reisefoto
11.12.2020, 20:52
Das ist ja wieder ein richtig interessantes Thema!:top: Bin gespannt, wie es weiter geht!

Zugegebenermaßen würden mich ergänzend zu den Fotos auch Nachtvideos im Bereich ISO 51.200 bis 102.400 interessieren. Einen aussagefähigen Vergleich zwischen A7s und A7sIII habe ich dazu noch nicht gesehen (stellvertretend für die A7s könnte es auch eine A7sII sein). Hast du dazu etwas brauchbares gefunden?

aidualk
11.12.2020, 21:55
Ich habe die letzten Monate sehr viele Videos gesehen. Aber einen konkreten link habe ich mir jetzt nicht dazu aufgehoben. Was ich daraus mit genommen habe ist, dass halt die 4:2:2 Farbabtastung und 10 Bit (gegenüber 4:2:0 und 8 Bit) schon eine Welt in Sachen Video ist. Aber man sollte das über Slog 2, besser noch 3 machen mit der entsprechenden Nacharbeit, die in etwa mit einer RAW Entwicklung beim Foto vergleichbar ist. Das ganze empfinde ich aber als nicht gerade einfach. Ich hatte das schon mal mit der A7SII probiert. Man muss sich da einarbeiten, wie man sich auch bei Foto einarbeiten muss/musste. Und das dauert seine Zeit. Auch die höheren Bildraten (bis 120p bei der SIII gegenüber max. 30p bei der SII - bei 4K) sind schon ein sehr großer Unterschied.

Die Videos ooc, wenn man das so bezeichnen kann, in 4:2:2, 10 Bit laufen bei mir gar nicht am meinem (fast neuen) Windows Rechner. Er kann sie nicht lesen/abspielen. Den Grund weiß ich nicht (hab da auch noch nicht recherchiert). Auch kann ich sie nicht in mein Videoprogramm laden. Das liest sie ebenfalls nicht. Ich vermute, weil ich nur eine einfache, kostenlose Version habe (von Resolve), ursprünglich nur etwas zum spielen.
Die Videos laufen aber wenn ich sie über Sonys 'Catalyst Browse' (auch kostenlos) rendere. Ich habe auch vor, mal ein 10 Bit und ein 8 Bit Video identisch aufzunehmen, mit möglichst hohem Dynamikbereich und hohen ISO und dann zusammen zu rendern (über Catalyst Browse), um vielleicht einen Unterschied zu sehen, dann halt ohne Nacharbeit (ist bei Catalyst Browse nur sehr eingeschränkt möglich).

Das rauschen bei Video ist ab ISO 16000 nochmal besser als bei den Stufen darunter. Eine sogenannte 'Duo Gain ISO' ist implementiert, was in etwa einer zweiten nativen ISO Stufe entsprechen soll (wie immer das auch geht, keine Ahnung - in Sachen Foto habe ich in der Hinsicht noch nichts erkennen können - das habe ich schon probiert). Hier kann man sich etwas dazu anschauen: click (https://youtu.be/AG79FkN7EPk?t=1123)

awdor
11.12.2020, 22:02
Ein Thema, wonach ich vorige Tage erfolglos gesucht hatte.
Toll begonnen und ich hoffe, auch toll weitergeführt.
Mich interessieren hauptsächlich low light fotos und, ob man auch noch mit der SII eine Lücke schließen kann.
Zunächst einmal bis hierher herzlichen Dank!

Grüße
Horst

matti62
12.12.2020, 10:50
was hat Dark frame für einen Nachteil? "Verschluckt" er Sterne? Ich bin kein Sternenfotograf, daher die Frage.

Kannst Du ein Portraitphoto mit der a7rii und der a7siii erzeugen? Ich habe jetzt in einigen Videos gehört (aber noch nie gesehen :D), dass die a7siii ganz andere Farbtöne besitzt.

w124
12.12.2020, 11:49
Moin,
danke für die Eindrücke.

Mich würden noch 2 Dinge interessieren:

1. Ich habe gelesen die Suchervergrößerung ist auf 4x limitiert. Du nutzt ja auch viele manuelle Linsen, wie ist dein Eindruck beim Fokussieren im Vergleich zur A7sII? Ist das ein Nachteil, oder reißt das die höhere Auflösung mit dem 0,9x Sucher raus?

2. Bei der A7sII dauert es ja doch etwas bis man Bilder sieht,wenn man nach Serienaufnahmen die Wiedergabe einschaltet. Ist das bei der A7sIII nicht mehr?

aidualk
12.12.2020, 16:43
Mich interessieren hauptsächlich low light fotos und, ob man auch noch mit der SII eine Lücke schließen kann.


Es ist die Frage, 'Lücke zu was und in welchem konkreten Bereich'? ;)
Ich habe mit meinen 'S' Kameras sogar zwei Lücken geschlossen - ein Beispiel dazu sieht man oben im ersten post.

was hat Dark frame für einen Nachteil? "Verschluckt" er Sterne? Ich bin kein Sternenfotograf, daher die Frage.
Der darkframe in der Kamera hat bisher das RAW auf 12-Bit reduziert, was sich im Grenzbereich schon bemerkbar machen kann. Es macht das Bild auch minimal weicher. Ob es jetzt konkret Sterne killt kann ich nicht sagen, weil ich es nicht direkt miteinander ausgetestet habe. Tatsächlich nutze ich einen darkframe (in der Kamera) nur sehr selten.


Kannst Du ein Portraitphoto mit der a7rii und der a7siii erzeugen? Ich habe jetzt in einigen Videos gehört (aber noch nie gesehen :D), dass die a7siii ganz andere Farbtöne besitzt.

Portraitvergleich werde ich nicht hinbekommen. sorry. Dazu fehlt mir einfach das model jetzt am Wochenende (und nur so lange habe ich die Kamera). Ich bin auch kein Portrait-Fotograf, so dass ich das ohnehin nicht auf Anhieb sauber ausführen könnte. Ich wüsste auch nicht, wie man dann die Entwicklung durchführen müsste um Hauttöne möglichst natürlich wirken zu lassen. Da fehlt mir einfach die Erfahrung. Aber Youtube Videos, die sich auch mit Hauttönen befassen, hatte ich einige dabei, als ich nach der A7SIII gesucht hatte.
Aber ich werde Unterschiede in der generellen Farbwiedergabe beschreiben, und da sind die Kameras wirklich unterschiedlich.


1. Ich habe gelesen die Suchervergrößerung ist auf 4x limitiert. Du nutzt ja auch viele manuelle Linsen, wie ist dein Eindruck beim Fokussieren im Vergleich zur A7sII? Ist das ein Nachteil, oder reißt das die höhere Auflösung mit dem 0,9x Sucher raus?
Ja, der Unterschied in der max. Vergrößerung des Suchers ist schon deutlich. So wirklich kann ich mir den Grund für die Beschränkung nicht vorstellen. In der Praxis habe ich aber keine Probleme mit der A7SIII mit manuellen Objektiven sauber zu fokussieren. Das Bild ist zwar kleiner aber doch ein Stück brillanter und feiner aufgelöst, so dass es sich (gefühlt) in Summe nichts gibt im Vergleich zum manuellen Fokussieren mit der A7SII. Nachts kann ich sogar entfernte Details im Sucher der A7SIII besser erkennen, weil sich auch Nachts der Vorteil der hohen Sucherauflösung bemerkbar macht und das Sucherbild weniger rauschig wirkt. Wie es dann Nachts mit Sternen aussieht, kann ich aber mangels Wetter nicht austesten. Leider regnet es heute bei uns schon den ganzen Tag leicht. Ich gehe aber sehr stark davon aus, dass es auch da gut funktionieren wird.


2. Bei der A7sII dauert es ja doch etwas bis man Bilder sieht,wenn man nach Serienaufnahmen die Wiedergabe einschaltet. Ist das bei der A7sIII nicht mehr?

Die Kamera schreibt die Daten extrem schnell weg. Und 30 oder 40 Bilder bei max. Feuerfrequenz dauern wirklich nur wenige Sekunden bis das rote Licht wieder aus ist. Man kann aber dennoch sofort ein Bild anschauen, muss nicht warten bis das rote Licht weg ist. Das Bild, das man dann angezeigt bekommt, liegt irgendwo in der Mitte. Ich vermute, es ist dann das letzte, das in dem Moment gerade weg geschrieben wurde.

aidualk
12.12.2020, 17:33
Was mir bei den ersten Vergleichsaufnahmen schon aufgefallen war hat sich bei den Nachtaufnahmen bestätigt. Bei identischen Einstellungen zeigt die A7SII immer ein etwas helleres Bild (so ca. 0,6 EV) als die A7SIII. Oder anders herum: Die Bilder der A7SIII sind um ca. diesen Wert dunkler als die Bilder der A7SII. Den Grund kann ich nicht sagen. Das macht es ein wenig schwieriger, die beiden Kameras direkt Nachts miteinander zu vergleichen. Wie gehe ich damit um? Helle ich die Bilder der A7SIII etwas auf oder dunkle ich die Bilder der A7SII etwas ab, oder lasse ich sie so, wie sie sind bei gleicher Entwicklung im RAW Konverter? Die A7SII ist aber auch schon immer etwas heller (ca. 0,3-0,4EV) als meine A7RII.
Auch die Farben kommen, bei gleichen Einstellungen, deutlich unterschiedlich aus dem Konverter. Kelvin ist hier nicht gleich Kelvin. Aber das Problem habe ich schon lange mit den beiden Kameras A7SII und A7RII, wie ich oben schon beschrieben hatte.
Ich würde die A7SIII als die Kamera ansehen, die dabei das neutralste Bild erzeugt. Die A7RII neigt zu etwas mehr Wärme (rötlich), die A7SII zu etwas mehr Kälte (gelb/grün) - nochmal: bei identischen Einstellungen und identischem Objektiv und normaler Situation (im Grenzbereich reagieren manche dann etwas abweichend).

Beispiel: einmal ACR default - ohne an den Reglern zu drehen - und dann einmal mit gleicher Entwicklung, wie ich es in etwa mit diesem Motiv machen würde.
Man sieht hier auch schon eine kleine Schwachstelle der A7SII. Sie zeigt ein leichtes glühen unten links, wenn man bei den hohen ISO im RAW Konverter die Schatten mit max. aufhellt. Die A7SIII zeigt das nicht.
(nebenbei bemerkt: Die Schattenbereiche unten im Bild entsprechen nach dem Aufhellen in etwa ISO 25.000)

6/Helligkeitsvergleich_Nachts.jpg
→ Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=347285)


Trotz der leichten Helligkeitsabweichungen versuche ich möglichst aussagekräftige Vergleichsergebnisse zu zeigen, mit denen man in etwa eine Vorstellung von der Leistung der A7SIII im Grenzbereich bekommt.

Meine beiden S-Kameras (Gen I und II) neigen bei langen Belichtungszeiten deutlich mehr zu hotpixeln als meine R-Kameras (ebenfalls Gen I und II). Ab ca. 15 Sekunden würden sie gerne einen darkframe haben, aber bei den timelapse Aufnahmen ist das bestenfalls nachträglich möglich, was dann aber auch nicht so sauber funktioniert, weil sich die Bedingungen im Laufe von Stunden doch oft deutlich ändern.
Ich kann es aber vorweg nehmen: Auch die A7SIII neigt genauso deutlich zu hotpixeln. Auch sie schreit ab 15 Sekunden geradezu nach einem darkframe (macht man den ist auch alles gut). Zum Vergleich noch die A7RII, die bis 30 Sekunden fast frei davon ist und nur ein paar ganz vereinzelte hotpixel bringt.

Die Ausschnitte entsprechen einer 4K Ausgabegröße.

6/Hotpixelneigung.jpg
→ Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=347286)


Bei hohen ISO und langen Zeiten neigen Kameras auch gerne zum glühen. Besonders zeigt sich das dann beim Aufhellen der Schatten. Die A7SII zeigt das am unteren Bildrand und links unten. Bei meinen timelapse stört das oft nicht wirklich (wenn es nicht zu extrem wird), weil sie am Ende in 16:9 gezeigt werden und der untere Bildrand damit abgeschnitten wird. Es zeigt sich auch nur, wenn es im Vordergrund sehr dunkel ist und bei hohen ISO noch zusätzlich stark aufgehellt werden muss. Die 'R' Kameras (alle) neigen hier deutlich mehr zum glühen. Bei ihnen zieht sich das dann von unten nach oben über die gesamten Schattenbereiche (siehe z.B. auch das Vergleichsbild im ersten post).
Hier schneidet die A7SIII ganz hervorragend ab. Sie glüht eigentlich gar nicht, zeigt ein wirklich sehr sauberes Bild.

Ein exemplarisches Beispiel (die A7RII ist schon weich in den Schattenbereichen)

6/Neigung_zum_glhen.jpg
→ Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=347287)


Bitte das ganze hier nicht falsch verstehen. Ich versuche nicht, irgendwelche Kameras schlecht darzustellen oder ähnliches. Ich möchte die Kameras an oder über ihr Limit bringen, um in der kurzen Zeit, die ich die A7SIII zur Verfügung habe, einen bestmöglichen Eindruck zu bekommen, was sie kann und wo ihre Grenzen sind im Vergleich zu den Kameras, die ich schon habe und gut kenne um dann einfach besser einschätzen zu können, wie würde sie auf einer echten Fototour reagieren und mit welchen Ergebnissen könnte ich rechnen. Für mich soll das u.a. auch eine Entscheidungshilfe sein, ob ich mir die A7SIII einmal selbst kaufen werde oder nicht.
Im 'normalen Fotografier-Alltag' bringen wirklich alle in den allermeisten Situationen sehr gute und absolut einwandfreie Ergebnisse. (ich schreibe das, weil ich früher doch öfter per p.n. scharf angegangen wurden, wenn in Vergleichen Objektive teilweise nicht so gut weg kamen).

matti62
12.12.2020, 18:00
ja dieser lila Ton der a7rii kenne ich, da ich öfters mit 25600 fotografiere wenn ich in Venedig bin. Von 10 Bilder sind 2 nutzbar. Bei Sonnenuntergängen überhaupt nicht nutzbar, da es zu grausamen Farbverschiebungen kommt. Da würden mich vergleichbare Bilder der a7siii interessieren...

usch
12.12.2020, 23:25
Schön. Endlich testet mal jemand das, was mich auch interessiert. :D

Insbesondere ein besserer Autofokus als bei der α7S könnte bei Konzerten schon hilfreich sein. Kaufen werde ich die Kamera wohl kaum, dafür sprechen zu viele Gründe dagegen. Aber für die gesparten 4200 € könnte ich sie 25× eine Woche lang mieten, das sollte für ein paar Jahre ausreichen.


Ja, der Unterschied in der max. Vergrößerung des Suchers ist schon deutlich. So wirklich kann ich mir den Grund für die Beschränkung nicht vorstellen.
Das liegt daran, daß die erste Vergrößerungsstufe immer der 100%-Ansicht und die zweite Stufe der 200%-Ansicht entspricht. Bei einer Sucherauflösung von horizontal 2048px und einer Sensorauflösung von 4240px muss man das Bild für die 200%-Ansicht halt nur noch 4,1× vergrößern.

(Nur die α7R II fällt mit 64% in der ersten und 160% in der zweiten Stufe aus dem Rahmen. Durch diese krummen Werte und die deshalb erforderliche Interpolation erscheint das vergrößerte Sucherbild auch immer etwas verschwommen.)

aidualk
13.12.2020, 11:04
Stimmt - jetzt wo man das so deutlich mit Zahlen vorgelegt bekommt :crazy: :doh: - Der Sucher löst ja schon fast mehr auf als der Sensor. :lol: Bei dem sauberen Bild, das der Sucher zeigt, könnte ich mir sogar vorstellen, dass eine durchaus noch höhere Vergrößerung als 200% nutzbar wäre.

Ich kann den AF jetzt leider nur sehr subjektiv beurteilen bei der Spielerei, die ich bisher mit der Kamera gemacht habe. Aber zwischen der A7S und der A7SIII würde ich den Unterschied schon als eine 'kleine Welt' bezeichnen. Wie er sich aber bei u.U. schnell wechselnden farbigen Lichtern bei einem Konzert verhält und ob die schnelle Auslesezeit reicht .... :zuck:

TONI_B
13.12.2020, 11:27
Ja, ich denke auch dass man da mehr als 200% darstellen könnte. Wenn ich meine Astroaufnahmen scharfstelle, dann nehme ich immer ein starke Lupe, damit ich das Sternscheibchen noch deutlicher sehen kann.

wus
13.12.2020, 13:49
Also habe ich mir eine A7SIII für ein paar Tage ausgeliehen um mal selbst zu schauen, was sie nun wirklich kann. Meine Erkenntnisse daraus möchte ich im Forum teilen, auch wenn ich weiß, dass diese Kamera hier nur auf wenig Interesse stossen wird. Täusch Dich da mal nicht - Deine Ausführungen sind inzwischen bekannt. Wie man auch hier wieder sieht werden die aufmerksam gelesen.

Vielen Dank dafür!

12MP sind mir eigentlich etwas zu wenig für eine hochwertig 4K Ausgabe (man ist schon fast bei der 100% Ansicht, mit einem AA-Filter und hat keine Reserven für Korrekturen). Die Bilder mit der 12MP Kamera verlieren doch sichtbar in einer Präsentation in Kombination mit Bildern der A7RII. Kann ich gut nachvollziehen (auch wenn ich keine A7SII habe) da ich Bilder von der RX100VI auch allenfalls minimal croppen kann, wenn ich optimale UHD Qualität will. Meine Erfahrung: Man sollte immer wenigstens ca. 25% höhere Auflösung als Ausgangsmaterial haben um knackscharfe 4K Bilder präsentieren zu können (zumindest bei Kameras mit AA-Filter, andere habe ich noch nicht). Also wenigstens 4800 Pixel Breite.

Das Menu ist komplett anders.
...
getrennt für Bilder und VideoFür alle die mit der Kamera sowohl fotografieren als auch filmen ist dies allerdings eine ganz wichtige Neuerung, die längst überfällig war. Was mich an meiner RX100VI am meisten stört ist genau das, dass es diese Trennung dort nicht gibt und man jedesmal wenn man von Video auf Foto oder umgekehrt wechselt in die Einstellungen abtauchen muss um Profil und ISO zu wechseln - und nicht nur je einmal für Fotos und für Videos!

aidualk
13.12.2020, 19:59
Wow - ich konnte mit dem 1.8/35mm Objektiv tatsächlich mit Autofokus auf die Plejaden fokussieren. Der Fokus hat sich heran gezittert aber er saß reproduzierbar. Auf den Mars hat es die Kamera nicht sicher geschafft. Es ging mal und dann wieder öfter nicht. Vielleicht ist er einfach zu 'Punktmäßig' auch wenn er heller ist.

Es war eben kurz ein kleines Wolkenloch, was gerade gereicht hat, ein paar Bilder aus dem Dachfenster zu machen. Am Anfang ist es etwas ungewohnt, dass die Sterne so klein sind im Sucher, aber das manuelle fokussieren geht genauso gut wie mit anderen Kameras, die eine höhere Vergrößerung haben. Alleine die Sterne in diesem Sucher zu sehen, ist schon klasse.

Das Bild ist aus der Hand gemacht und mit AF fokussiert.

871/DSC00286.jpg
→ Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=347355)

Das ist vom Stativ mit dem 21mm Loxia.

871/DSC00278.jpg
→ Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=347356)

TONI_B
13.12.2020, 20:20
Astrofotos aus der Hand und mit AF!?!?! :shock::cool:

Vor wenigen Jahren noch wäre das absolut unmöglich gewesen...:top:

aidualk
14.12.2020, 14:58
Ich habe gestern noch ein kurzes Video probiert, nur bei uns vor der Haustür. Mit viel Lichtverschmutzung und wenig Sternen. :? Leider kann man im Videomodus den AF nicht auf AF-S stellen :roll: und im AF-C fängt er dann immer wieder an zu suchen, auch wenn die Sterne schon mal scharf waren. Das finde ich irgendwie dämlich. Man muss dann in den Fotomodus gehen (M-Modus), von dort kann man auch filmen, dann kann man auch AF-S nutzen. Aber wenn man im Videomodus andere Einstellungen hat als im Fotomodus, was ja ein besonderer Vorzug dieser Kamera ist .... :evil:
Der Autofokus trifft auf Sterne, wenn mehrere dicht beieinander sind. Sie müssen dann noch nicht mal die hellsten am Himmel sein. Bei einem einzelnen hat die Kamera Probleme (alles mit dem Sony FE 35mm/1.8 probiert). Ich denke, mit einem 1.4 Objektiv und einem richtig dunklen Himmel, wo dann die Kontraste noch viel deutlicher sind als bei uns im Ballungsraum, wird man kaum noch Probleme mit dem AF haben.

Der Stabi ist auch gut genug um mit WW Objektiven den Sternenhimmel nachts fast wie von einem Stativ aus zu filmen. :top:

aidualk
14.12.2020, 15:26
Dynamik: Kann sich die A7SIII entscheidend in der Dynamik bei hohen ISO von der A7SII absetzen?

Kurze Antwort: Nein, nicht entscheidend aber bei sehr hohen ISO schon etwas. Vor allem bleibt ihr Bild gleichmäßiger und etwas sauberer, womit die A7SII Probleme bekommt, je höher die ISO geht.

Ausführlichere Antwort: Wie schon beschrieben bringt die A7SII immer ein um etwas mehr als eine halbe ISO Stufe helleres Bild als die A7SIII. Das macht eine feine Differenzierung schwierig, wenn die Unterschiede nicht wirklich gravierend sind. Reines Schatten aufhellen bei hohen ISO geht bei beiden nahezu gleich gut. Die A7SIII zeigt dann nicht mehr Details oder anders herum: Bei der A7SII gehen nicht mehr Details verloren als bei der A7SIII. Es gibt aber einen Unterschied in der Anmutung der Bilder. Die A7SIII bringt immer ein klein wenig saubereres Bild (feineres rauschen), gleichmäßigere Farben, driftet weniger ab als die A7SII und zeigt dabei fast kein glühen. Das ganze macht die Ergebnisse der A7SIII doch ein kleines Stück gefälliger als die der A7SII.

Ich habe mehrere verschiedene Vergleiche dazu probiert, am Tag und in der Nacht. Zwei Beispiele möchte ich dazu zeigen.

Am Tag: Schatten und dunkle Motive im Zimmer und helles Tageslicht draussen. Im ACR sind jeweils die Regler für Tiefen und Lichter bis zum Anschlag gezogen. Dazu noch ein wenig Kontrast und Klarheit (aber für alle gleich) um das Bild etwas 'dem Blick' anzupassen. Für das Finetuning könnte man noch etwas nachträglich entrauschen, aber für den Vergleich geht das auch so.
In der Galerie sind sie in der max. zulässigen Größe hinterlegt.

ISO 25.600:

A7SII

6/7S206060.jpg
→ Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=347381)

A7SIII

6/DSC00266.jpg
→ Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=347382)


ISO 40.000

A7SII

6/7S206061.jpg
→ Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=347383)

A7SIII

6/DSC00267_3.jpg
→ Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=347384)


ISO: 64.000

Sony A7SII

6/7S206062_1.jpg
→ Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=347385)

Sony A7SIII

6/DSC00268_1.jpg
→ Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=347386)


Und ausser Konkurrenz noch ein Bild mit ISO 40.000 - jpg ooc (mit DRO)

6/DSC00267_ooc.jpg
→ Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=347387)


Ein Beispiel aus der Nacht: Vom Prinzip her ähnlich. So sah das Bild ohne jede Bearbeitung aus:

6/Nacht_Bildursprung.jpg
→ Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=347389)

Im ACR um +1 EV aufgehellt (≈ISO 25.600) und den Tiefenregler bis zum Anschlag gezogen (nur die untere Bildhälfte im Vergleich):

6/Nacht_ISO_Vergleich.jpg
→ Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=347390)


Mein persönliches Fazit: Nur für die Dynamik lohnt es sich nicht, auf die A7SIII umzusteigen.

aidualk
15.12.2020, 10:34
Ein paar persönliche Gedanken zum Monitor:

Einen seitlich ausschwenkbaren Monitor brauche ich nicht. Aber ich dachte, ich könnte mich wahrscheinlich noch damit arrangieren. Alle Youtuber, die die Kamera vorstellen, sind von dem Monitor begeistert. Sie klappen ihn aus, drehen ihn in alle Richtungen und loben Sony dafür, dass sie ihn endlich so gebaut haben. Dass ihn aber jemand auch in der Praxis irgendwie so nutzt, was mit dem alten Monitor nicht geht, habe ich nicht wirklich gesehen. Engagierte Videofilmer haben einen externen Monitor angeschlossen. Ihnen ist der neue eigentlich egal. Meistens sehe ich, dass der Monitor ausgeklappt wurde, leicht nach oben gedreht und damit dann gefilmt wurde. Das geht aber auch mit dem alten Monitor genauso, sogar besser, weil man nicht die optische Achse beim schauen verlässt (was ich gewöhnungsbedürftig fand). Fast alle beschreiben den Vorteil, dass man damit selfie-filmen kann. Aber ich bezweifele, dass der typischer Youtube-selfie-Filmer sich eine 4000,-- Euro Kamera dafür kauft (und bei dem Preis noch nicht mal ein Objektiv hat).

Meine Erfahrungen damit:

Um den Monitor auszuklappen sind auf der Innenseite oben und unten zwei kleine Eingriffe. Auf dem Stativ, mit meiner kleinen Platte, ist der untere Eingriff vom Verschlussmechanismus des Kugelkopfes (nicht von der Platte, die ist klein genug) schon fast komplett verdeckt. Den Monitor auf dem Stativ heraus zu klappen ist dann sehr fummelig. Am sichersten wäre es, die Kamera kurz vom Kopf herunter zu nehmen, den Monitor ausklappen und wieder drauf setzen. Nur am oberen Eingriff ziehen wollte ich jetzt nicht unbedingt machen. Beim alten Monitor denke ich über so etwas überhaupt nicht nach, klappe ihn nach oben und gut ist.

Ich habe jetzt keinen L-Winkel für die A7SIII, aber wenn ich die Kamera dann im Hochformat auf ein Stativ setzen wollte, hätte ich keinen Stativkopf oder Kugelkopf, wo der Monitor nicht am Verschluss anschlagen würde, wenn ich ihn dann nach unten ausklappen wollte.

Ich kann auch beim Video filmen keinen wirklichen Vorteil des seitlichen Monitors erkennen. Ich habe die Kamera in etwa auf Bauchhöhe vor mir, greife mit rechts an den Griff und führe sie mit der linken Hand. Dabei greife ich nicht am Objektiv (ich habe nur kleine und leichte), sondern am Body, halt dann von der linken Seite. Aber dort ist dann immer der Monitor im Weg, den ich ja nach oben klappen möchte um etwas zu sehen. Ich muss um ihn herum greifen oder unter ihm hindurch. Das hat mich schon wirklich genervt (ich habe mich auch an ein paar Videos versucht, das zeige ich noch). - Selfies mach ich nicht.

Auf meiner Nachführung für Nachhimmel-/Sternenaufnahmen kann ich den Monitor nicht ausklappen und nach oben schwenken, wenn ich nach Norden oder Westen fotografieren möchte. Er stösst beim nachführen dann am Gehäuse der Nachführung an (die ja auch nach Norden ausgerichtet ist - Aufnahmen nach Süden und Osten gehen). Den alten Monitor klappe ich einfach ein Stück nach oben und ich kann damit jederzeit bequem den Zustand der Kamera ablesen. Bei der A7SIII muss ich, wie früher, unter die Kamera krabbeln und nach oben, quer durch den ganzen Aufbau hindurch, auf den nicht klappbaren Montor, schauen und dabei aufpassen, dass ich nicht ans Stativ stoße und damit den ganzen Aufbau ruiniere.

Ein Vorteil wäre vielleicht die Möglichkeit, ihn bei Nicht-Gebrauch zuklappen zu können.

Sorry, aber ich kann dem seitlichen Monitor, nach 4 Tagen mit der Kamera, nicht wirklich etwas abgewinnen.

felix181
15.12.2020, 12:25
Sorry, aber ich kann dem seitlichen Monitor, nach 4 Tagen mit der Kamera, nicht wirklich etwas abgewinnen.
Ich habe den klappbaren Monitor bei der 77II eigentlich ausschliesslich in der Makofotografie verwendet - da empfand ich ihn schon sehr praktisch...

10Heike10
15.12.2020, 12:53
Ich habe den klappbaren Monitor bei der 77II eigentlich ausschliesslich in der Makofotografie verwendet - da empfand ich ihn schon sehr praktisch...

Den der A77ii hätte ich auch gern wieder, aber der an der A7Siii ist ein seitlich ausklappbarer.



Grüße, Heike ;)


P.S. Super Thread. :top::top:

w124
15.12.2020, 12:55
Ich habe den klappbaren Monitor bei der 77II eigentlich ausschliesslich in der Makofotografie verwendet - da empfand ich ihn schon sehr praktisch...

Ging mir bei der A99 genauso!

aidualk
15.12.2020, 13:07
Ich habe den klappbaren Monitor bei der 77II eigentlich ausschliesslich in der Makofotografie verwendet - da empfand ich ihn schon sehr praktisch...

Den Monitor kann man nicht vergleichen (wie Heike schon schrieb). Beim A-Mount kann man frei wählen wie man ihn einstellt. Bei der A7SIII hat man keine Wahl.

felix181
15.12.2020, 13:55
Den Monitor kann man nicht vergleichen (wie Heike schon schrieb). Beim A-Mount kann man frei wählen wie man ihn einstellt. Bei der A7SIII hat man keine Wahl.
OK - das wusste ich nicht. Dann macht er natürlich wirklich nur wenig Sinn ausser für Selfies...

Pittisoft
15.12.2020, 15:02
[B]

Sorry, aber ich kann dem seitlichen Monitor, nach 4 Tagen mit der Kamera, nicht wirklich etwas abgewinnen.

Geht mir genauso.;)
Dieses Bild habe ich noch mit der A77 im Hochformat und dem in allen Richtungen ausklappbaren Display gemacht indem ich dem fahrenden Bus solange hinterher gelaufen bin mit Blick aufs Display bis das Waldorf Astoria im Hintergrund des Buses war.
Wäre mir so mit den Displays der E-Mount Serie wohl nicht möglich gewesen, genauso wie im Pressegraben an Bühnen ein überkopf Bild im Hochformat.


847/DSC03446-SW.jpg
→ Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=141049)

steve.hatton
15.12.2020, 15:32
Tja, nicht allswas "in" ist ergibt wirklich einen Sinn !

Ich bin auch ein Fan der alten A77II-Monitor-Klapp-Lösung, der der A7III ist einfacher aber auch noch vernünftig, dem "Video-Selfie-Monitor-Mechanismus" kann auch ich absolut gar nichts abgewinnen.

Wenn ich Video-Blogge, habe ich i.d.R. einen separaten größeren Monitor oder gleich eine güstigere Kamera - danke Dir aidualk, du sprichst mir aus der Seele.

Aber offenbar springen 80% der Leute inzwischen mit der Kamera vor sich vor den Zug oder über die Klippen...nur um Klicks zu generieren oder der Nachwelt ihre Prominenz zu verkünden.

screwdriver
16.12.2020, 13:39
Ein paar persönliche Gedanken zum Monitor: ...


Sorry, aber ich kann dem seitlichen Monitor, nach 4 Tagen mit der Kamera, nicht wirklich etwas abgewinnen.

Bei deinem Aufbau hätte ich längst einen externen 5" oder 7" Monitor dranhängen :roll:

Tobbser
16.12.2020, 14:20
Danke für deine ausführlichen Tests.
Ich fand den Unterschied im Rauschverhalten und vor allem beim Sensorglühen in den letzten Vergleichsbildern bei ISO64.000 schon sehr beachtlich. Links unten glüht die A7SII ja regelrecht.

aidualk
16.12.2020, 14:50
Bei deinem Aufbau hätte ich längst einen externen 5" oder 7" Monitor dranhängen :roll:

Warum? Ich will doch einfach nur mit der Kamera ein wenig fotografieren oder auch filmen, z.B. beim spazieren gehen oder sonst wo unterwegs. Da stört mich ein externer Monitor doch noch viel mehr als der seitlich ausklappbare.

screwdriver
16.12.2020, 14:56
Warum?

Ich meinte deinen Astroaufbau ...

aidualk
16.12.2020, 14:59
Der Stabi (etwas OT weil Video):

Der Stabi für Foto ist wie man es seit Jahren gewohnt ist, kein Unterschied, soweit so gut. Ich habe aber natürlich auch viel über die Möglichkeiten gelesen was den Videostabi angeht und das hat mich auch neugierig gemacht. Ich mache nur selten mal ein Video und wenn, dann kann ich durchaus mit dem normalen Stabi der A7SII mit einem Weitwinkel und so etwa bis max. 35mm oder 50mm ein Video aus der Hand halten, das man sich dann auch in 4K noch sehr gut anschauen kann. Sobald ich mich aber bewege, loslaufe, ist das alles nur noch für den Mülleimer. :oops:

Ich habe keine Erfahrung mit dem 'Schleichgang' den man in Videos bei erfahrenen Filmern sieht, wenn sie mit einem Gimbal beim gehen filmen. Bei einem Waldspaziergang habe ich nun einfach mal mit einem WW gefilmt. Ich bin normal gegangen, habe mich aber schon bemüht, möglichst wenig zu wackeln. Das Ergebnis dieser Bemühungen sieht man auch in der ersten Sequenz. Da wird man Seekrank. :lol:

'Active-Stabi' ist eine zusätzliche Stabieinstellung in der Kamera, die 10% der Pixel nutzt um eine ergänzende digitale Stabilisierung zu erreichen. 'Gyro-Stabi' ist eine nachträgliche Stabilisierung über das Sony Programm 'Catalyst Browse', die ins Video aufgezeichnete Gyrodaten auswertet und zum stabilisieren nutzt. Ein Knopfdruck dabei genügt. Auch hier entsteht ein ca. 10% crop (bzw. den crop kann man einstellen aber 10% bringt schon ein gutes Ergebnis). Beim gehen sind alleine durch die Bewegung die Details ohnehin nicht so sauber, dass mich dieser crop jetzt groß stören würde (auf einem 4K Bildschirm). Von den Ergebnissen bin ich sehr beeindruckt. Sowas kann ich mit meiner A7SII komplett vergessen. Wenn man damit mehr Erfahrung/Übung hat, bekommt man auf jeden Fall noch deutlich bessere Ergebnisse hin. Das war mein erster Versuch (nebenbei: Ich habe den Eindruck, der 'Gyro-Stabi' ist ein klein wenig besser als der 'Active-Stabi').
Die Art der Stabilisierung, die man haben möchte, muss man vorher in der Kamera wählen.

https://youtu.be/5yErtQMZ_TM

aidualk
16.12.2020, 15:35
Ich meinte deinen Astroaufbau ...

Das brauche ein eigentlich gar nicht. Wenn das alles einmal aufgebaut ist läuft das und nur ab und zu schaue ich auf den Monitor ob alles noch soweit passt.
Es wäre mir auch zu viel Strombedarf für unterwegs. Ich brauche schon für die Kamera, für die Nachführung, ggf. für den Objektivwärmer ... da bleibt für einen externen Monitor nichts mehr übrig. ;)

aidualk
17.12.2020, 09:31
Mein persönliches Fazit nach 4 Tagen Beschäftigung mit der A7SIII:

Was hat mir gut gefallen:

- 14 Bit RAW in jeder Lebenslage - endlich
- Der Sucher - klasse!
- Die Kamera zeigt im Grenzbereich (bei hohen ISO und starker Bearbeitung) fast kein glühen und bringt noch ein relativ sauberes Bild.
- Die Farbabstimmung aus dem RAW kommt sehr natürlich, was mir gut gefällt (auch wenn der Auto-WB für meinen Geschmack öfter daneben lag).
- Der Autofokus: die Einstellmöglichkeiten sind enorm und die Leistung, soweit ich das beurteilen kann, ebenfalls. Besonders die low-light Fähigkeit hat mich beeindruckt (auch wenn ich selbst viel mit rein manuellen Objektiven arbeite).
- Der Stabi: der bekannte Fotostabi arbeitet wie gewohnt. Ich komme damit sehr gut zurecht, auch wenn ich in manchen reviews gelesen habe, Sony hinkt in Sachen Stabi hinter der Konkurrenz hinterher. Besonders beeindruckt haben mich die Möglichkeiten, ein Video aus der Hand zu stabilisieren, ohne Gimbal.


Was hat mir nicht so gut gefallen:

- Die seitliche Anbringung des Monitors.
- Dass sie ab 10 Sekunden Belichtungszeit stark zu hotpixeln neigt.
- Mit dem USB Anschluss (Multi/Micro), mit dem ich auch die Bilder übertrage, kann ich die A7SIII nicht laden. Bei allen meinen anderen 7er Kameras geht das. Nach dem übertragen lasse ich Kamera einfach am Kabel hängen und sie lädt auf. Bei der A7SIII brauche ich ein USB-C Kabel (eine andere Buchse). Es wird zwar eines mitgeliefert, aber das hat USB-C an USB-C, was mir aber nichts bringt, weil ich an keinem meiner Rechner einen USB-C Anschluss habe (bei den alten Kameras war immer ein Kabel USB Micro an 'normal USB' dabei, das an jeden Rechner passt). Auch meine powerbank hat nur normale USB Anschlüsse. Also müsste ich mir erstmal einen Adapter oder ein Adapterkabel suchen um die Kamera irgendwo anschliessen zu können. Das ganze hätte man geschickter lösen können.


Was hätte ich mir noch gewünscht oder erhofft:

- Dass sie sich im Dynamikumfang bei hohen ISO deutlich von der A7SII hätte absetzen könnte.
- Auf Grund des hochwertigen Suchers hätte man die max. Vergrößerung für das manuelle Fokussieren höher, als die übliche 200% Ansicht, zulassen können.
- im Menu abschaltbare 'spatial-Filterung'.


Werde ich sie mir kaufen?

Erstmal nicht. Zumindest ist sie mir, als nicht Videofilmer, aktuell noch zu teuer für die für mich persönlich gebotene (Mehr-) Leistung. Ich wäre sehr an der Kamera interessiert, wenn sie etwas mehr MP bekommen hätte um bei einer 4K Fotoausgabe etwas mehr Reserven zu haben. Für engagierte Videofilmer ist sie mit Sicherheit ein traumhaftes Werkzeug.

Reisefoto
17.12.2020, 10:41
Vielen Dank für den sehr interessanten und wie immer fundierten Bericht! Mich interessieren vor allem die Eigenschaften bei der Nachtfotografie und besonders auch bei Polarlicht-Echtzeitvideos. Die klassische ISO-Reihe hast Du nicht gemacht, aber Deine DR-Vergleiche erfüllen ja letztendlich den gleichen Zweck. Da, wo es besonders interessant wird, bei ISO 64.000, sehe ich schon (anders als bei A7s zu A7sII) eine deutliche Verbesserung. Ab ISO 64.000 reichte mir die Qualität von Polarlichtvideos der A7s bisher nicht mehr aus. Dein Testfoto mit stark hochgezogenen Tiefen stellt ja eine noch extremere Situation dar. Insofern wäre die A7sIII für mich videoseitig schon interessant.

Fotografisch bewege ich mich in deutlich niedrigeren ISO-Bereichen (selten über ISO 6400) und da bevorzuge ich 42MP, die ich bei Bedarf heunterskalieren kann um das Rauschen zu reduzieren.

Meine A7s habe ich noch nie mit AF benutzt und auch die anderen tollen Features und Verbesserungen, die die A7sIII im Vergleich zur A7s zweifellos hat, brauche ich in meinem speziellen Fall nicht. Da ich derzeit Polarlicht weniger im Fokus habe, ist die A7sIII im Moment nicht auf meiner Prioritätenliste, aber sollte es mich wieder in die arktischen Regionen verschlagen, dann wäre sie schon eine Überlegung wert. Vielleicht nur gemietet und nicht gekauft.

TONI_B
17.12.2020, 11:05
Danke für den tollen Testbericht!

Für mich wäre dieser Sensor in einer gekühlten Astrocam interessant.

Wird, wenn überhaupt, aber noch dauern...

ben71
17.12.2020, 11:42
@ aidualk

Ich lese hier die ganze Zeit schon mit, auch wenn die A7sIII für mich überhaupt nicht in Frage kommt. Mich interessieren allerdings die Erfahrungen, die Unterschiede zum Vorgänger, die Neuentwicklungen und vor allem Deine sehr detailierte Art was das Testen anbelangt!

Deshalb erstmal, vielen Dank für das Teilen Deiner Ergebnisse :top::top::top:

Eine Anmerkung habe ich zum Thema Stabi bzw. IBIS. Das ist einer der wenigen Kritikpunkte, welchen ich bei Sony schon länger habe. Für Fotos ist er für mich ok. Geht es allerdings um Video, ist Sony wirklich weit hinterher.
Solange man nur eine Sony kennt und verwendet, kann es noch ok sein. Ich hatte mal eine Panasonic G9 getestet. Das war bezüglich Stabi ein Unterschied wie Tag und Nacht.
Da hat man dann immer gesagt und gelesen .... ja, ein kleinerer mft Sensor ist leichter zu stabilisieren, als einen größeren APS-C oder einen KB einer Sony A7-Serie.
Inzwischen gibt es einige KB Kameras mit IBIS, wie zB Canon R5 oder Panasonic S5, welche auch einen KB Sensor drin haben und deutlich besser stabilisieren.
Dh an der zu "bewegenden Maße" scheint es nicht zu liegen.

Sony schlägt mit GyroData nun einen anderen Weg ein. Das klappt wohl bezüglich der Bildstabilisierung sehr gut, bringt aber andere Nachteile mit sich. Ein Nachteil ist der Cropfaktor und ein für mich größerer Nachteil ist der Verlust von Auflösung.
Dh im Detail .... den zusätzlichen Cropfaktor könnte man durch eine kleinere Brennweite kompensieren, damit hätte ich kein Problem.
Wenn ich aber 10% oder mehr meiner Auflösung spendieren muss, damit die Software mit GyroData das Bild stabilisiert, dann ist das für mich schon ein ordentlicher Nachteil.
Ich bin von 4k begeistert und eine der Stärke von Sony Kamera ist der FullReadOut des Sensors mit einem Oversampling von 6k->4k, was ein absolut genials bzw. scharfes Bild als Ergebnis liefert. Mit GyroData im post processing mach ich mir allerdings einiges zunichte.
Deshalb überzeugt mich das GyroData, so wie er derzeit eingesetzt wird, nicht wirklich. Aber vielleicht kommt da noch was in einer verbesserten Form ....

Sollte meine Anmerkung zum Thema Stabi zuviel OT sein, lass es mich wissen. Dann lösche ich den Text ab Anmerkung wieder raus.

aidualk
17.12.2020, 12:22
Nein, das passt schon. :top:

Der Verlust an Auflösung hat mich auch stutzig gemacht. Ich habe mir meine original Videos dazu genau angeschaut (in 4K). Auf Youtube ist die automatische Kompression ja gruselig (nebenbei: kann man das irgendwie umgehen?).
Ich kann den Auslösungsverlust durch die Stabilisierung nicht wirklich erkennen. Für mich geht sie in der ohnehin eintretende 'allgemeinen Unschärfe' durch die Vorwärtsbewegung beim gehen unter. Anders wäre es bei einer still stehenden Kamera. Dann würde man den Auflösungsverlust besser erkennen, aber für Aufnahmen mit einer unbewegten Kamera reicht mir der normale Stabi aus (ohne crop), zumindest bis ca. 35mm aus der Hand (ich bin nicht geübt im Video filmen).

aidualk
17.12.2020, 12:46
... aber sollte es mich wieder in die arktischen Regionen verschlagen, dann wäre sie schon eine Überlegung wert. Vielleicht nur gemietet und nicht gekauft.

Ich habe auch schon darüber nachgedacht. Falls wir nächstes Jahr unsere ausgefallene Namibia Tour nachholen sollten, sie mir vielleicht dafür auszuleihen.

ben71
17.12.2020, 13:52
@ aidualk
Da ich in Youtube keine Filme hochlade, kann ich Dir leider nicht sagen, wie man die autom.Kompression umgehen kann.
Nochmal kurz zu GyroData ... ich hatte mir ein paar Videos angesehen, da die neue A7c das auch kann und man sich dadurch evtl. sogar einen Gimbal sparen kann.
Jedenfalls war in einem Video zu sehen, dass man mit dem Catalyst Browser den Regler auf zB 10% verschieben konnten und auch die Auflösung dann um diese 10% gesunken ist, dh es waren während der Einstellung keine 3840 x 2160 mehr.
Am Ende kommt allerdings wieder ein 4k in voller Auflösung raus. Das bedeutet, Sony scheint an der Stelle zu interpolieren. Allerdings scheint das soo gut zu sein, dass es bei einem Auflösungsverlust von nur 10% am Ende nicht wirklich oder nicht großartig auffällt. Die spannende Frage ist, wie stark ich den Regler schieben, bis es mir auffallen würde. Und das hängt natürlich auch von Motiv, Einsatz usw ab.

Ich vergleiche es ein wenig mit dem Digitalzoom, welchen die Sony Kameras implementiert haben. Das wird inzwischen auch intelligenter interpoliert, als das vor einigen Jahren der Fall war.

Ein spannendes Thema ....

embe
17.12.2020, 15:32
Vielen Dank für das Teilen Deiner Ergebnisse. :top:

Nebenbei, in Youtube unten auf das Zahnrad, dann kann man aus den verfügbaren Auflösungen auswählen.

aidualk
17.12.2020, 18:17
Danke - ja das Zahnrad kenne ich, aber wenn ich mir auf einem Full-HD Monitor die (dafür passende) Einstellung mit 1080p anschaue, sieht das schon gruselig aus. Und nicht jeder Full-HD Monitor kann 4K sauber und ruckelfrei darstellen. 4K ist die einzige Einstellung bei Youtube, die ich als akzeptabel empfinde.

Ich meinte eher, ob und wie man die Komprimierung bei Youtube, die ja beim hochladen automatisch durchgeführt wird, verbessern kann. Vielleicht mit einer besonderen Einstellung beim hochladen, oder mit einer bestimmten Videoform/Videoart?

Die timelapse Filme, die ich bisher dort hochgeladen hatte, empfinde ich als nicht ganz so extrem schlimm, als 'reine' Videofilme. Ich hatte schon mal einen Film testweise dort hochgeladen, mit dem ich mir sehr viel Mühe (für meine Verhältnisse) gemacht hatte, und war sehr enttäuscht von der anschliessenden technischen Qualität (diesseits von der 4K Darstellung).

HaPeKa
17.12.2020, 18:44
Danke für die ausführlichen Informationen, Oli. Auch wenn die S Reihe sich nicht für meine Bedürfnisse aufdrängt, hast du mich auf einiges aufmerksam gemacht, auf das ich beim nächsten Kamerakauf achten werde.

Die Rumourseiten lassen hoffen, Sony scheint wirklich was Spezielles in petto zu haben. Vermutlich eine 9er mit dem von dir ausführlich beschriebenen Display und den neuen SIII Menus ... Gespannt bin ich besonders auf den brandneuen Sensor ...

liezengelb
25.12.2020, 14:20
Danke für den ausführlichen Test. Ich habe jetzt die Sony A7S3 seit ca. 2 Monate im Betrieb. Was mir bei deinem Test aufgefallen ist, dass du geschrieben hast, dass das Rauschen ab ISO 16.000 besser ist. Das war eigentlich meines Wissens nur bei den Vorserienmodellen so. Bei den Serienmodellen und auch bei meiner ist der Sprung bei 12.400 - zumindest beim Filmen im Slog 3 Modus. Kannst du vielleicht noch abklären, ob es sich bei deinem Leihgerät (Tests) um ein Vorserienmodell gehandelt hat oder schon um das Serienmodell. Hier wurden doch noch einige Dinge meines Wissens abgeändert. Mittlerweile habe ich die Version 1.02 auf die Kamera hochgeladen.
Ich verwende für das Fotografieren meist eine meiner Sony A7R2 und hab mit der S3 noch wenig fotografiert und kann daher dazu nicht viel Erfahrung einbringen. Hab sie meistens für Video verwendet.

Natürlich wären mehr Pixel mit den gleichen sonstigen Vorteilen der Kamera ideal. Die Frage ist, ob das geht? Andere Hersteller neigen dafür oft nach längerer Filmdauer zum überhitzen. Das habe ich bei der S3 noch nicht feststellen können. Alles zu haben wird meist schwer. Was aber für mich als Hobby-Landschaftsfotograf und Hobby-Landschaftsvideograf sicher schade ist, dass ich für Großformatdruck neben der Videokamera (S3) noch die R2 mitnehmen muss. Die Zeitraffer (Sonnenaufgang etc.) habe ich meist mit der R2 gemacht. Wäre aber sicher in Zukunft mit der S3 überlegenswert (bringt allerdings sehr viele Auslösungen bei der doch relativ teuren und noch neuen Kamera). Beim Filmen im Slog3 verträgt die Sony S3 starkes überbelichten und somit wird der Dynamikumfang (einschl. Rauschen) aus meiner Sicht sehr gut.

Bin aber auch noch immer am testen und probieren. Z.B. ist der Catystbrowser gut, aber um den gut zu verwenden sollte ich vorher den Stabi ausschalten, was ich dann auch wieder selten mache. Ideal wäre, wenn der immer mit Stabi noch gut funktioniert, was aber irgendwie logisch ist, dass das nicht gut gehen kann, da ja alle Bewegungen nicht mehr korrekt dargestellt werden können. Dann könnte ich bei Einzelclips, die zu verwackelt sind, es mit dem Catystbrowser weiter helfen. Es geht, aber nicht so gut. Außer ich mache da noch was falsch.

Wie gesagt, es gibt noch nicht soviel Austausch in den Foren für die S3 und deshalb kann durchaus sein, dass ich auch was falsch bediene. Und Beschreibung alleine...naja...

Insgesamt bin ich mit der S3 sehr zufrieden. Verwende fast nur Festbrennweiten und teilweise auch nur Manuelfocus. Zum Beispiel werden GEgensonnenvideoaufnahmen mit dem Voigtländer 15mm oder mit dem 21 Loxia echt super.
Ich habe auch im alten Menü alles schneller gefunden. Liegt aber aus meiner Sicht nicht daran, dass das neue Menü schlechter ist, ganz im GEgenteil, aber das alte Menü kenne ich schon in und auswendig. Wie bei einem neuen Programm am PC...:-).


- Der Autofokus: die Einstellmöglichkeiten sind enorm und die Leistung, soweit ich das beurteilen kann, ebenfalls. Besonders die low-light Fähigkeit hat mich beeindruckt (auch wenn ich selbst viel mit rein manuellen Objektiven arbeite).
Das kann ich auch ganz klar bestätigen. Auch beim Filmen. (mit Sony GM 24 1,4 und Sony 24-105 4.0 und Batis 135mm.

- Die seitliche Anbringung des Monitors.
Sehe das neutral. Finde das hat Vor- und Nachteile.

- Auf Grund des hochwertigen Suchers hätte man die max. Vergrößerung für das manuelle Fokussieren höher, als die übliche 200% Ansicht, zulassen können.
Sehe ich genau so. Finde das Manuelfokusieren mit der R2 einfacher. Ist aber nur meine Erfahrung. Hab da schon öfters was anderes gelesen.

Ich habe gestern noch ein kurzes Video probiert, nur bei uns vor der Haustür. Mit viel Lichtverschmutzung und wenig Sternen. Leider kann man im Videomodus den AF nicht auf AF-S stellen und im AF-C fängt er dann immer wieder an zu suchen, auch wenn die Sterne schon mal scharf waren. Das finde ich irgendwie dämlich. Man muss dann in den Fotomodus gehen (M-Modus), von dort kann man auch filmen, dann kann man auch AF-S nutzen. Aber wenn man im Videomodus andere Einstellungen hat als im Fotomodus, was ja ein besonderer Vorzug dieser Kamera ist ....
Vielleicht hilft dir das dabei. Ich verwende dazu einfach den Taster AF-on und schon wird einmalig fokusiert, ähnlich dem S-Fokus. Kannst ja für Video und Foto eigens belegen.

Aber wie gesagt, hab mir die Kamera fast ausschließlich für das Filmen gekauft. Kann mir aber gut vorstellen diese auch für Zeitraffer zu verwenden. Fotos vl auch für Veranstaltungen, wo gutes Lowlightverhalten wichtig und nicht ein Großformatdruck benötigt wird.

Aidualk, nochmals danke für die Test und Ausführungen.
Insgesamt habe ich viel Freude mit der Kamera.

Hier noch mein letzter Film "Herbst im Gröbmingerland" https://www.paradies-ennstal.at/videos/, bei dem ich auch die Sony A7S3 eingesetzt hatte.

aidualk
25.12.2020, 17:52
Ich bin kein versierter Filmer, nur ein 'Video-Knipser'. Die Filmdaten habe ich dem Video, das ich verlinkt hatte, entnommen. Vor allem interessierte mich, ob ich diesen 'ISO-Sprung' im Foto-RAW wieder finden konnte. Leider ist das nicht der Fall.
Dass der Sprung im Vorserienmodell bei einer anderen ISO ist als bei der Serienkamera wusste ich nicht, aber bestätigt nur meine Vermutung, dass es nicht wirklich vom Sensor kommt sondern einfach nur eine andere Art der Datenverarbeitung ist, ähnlich dem Rauschfilter, der ab 4 Sekunden zusätzlich einsetzt (und leider nicht abschaltbar ist).

P.S.: Deine Filme sind echt schön. :top:

usch
05.01.2021, 21:43
DXOmark hat die α7S III getestet. Sie glänzt mit verbesserter Dynamik zwischen ISO 1600 und ISO 6400. Darüber und darunter sind die Vorgänger gleich gut oder sogar besser. :zuck:

https://www.dxomark.com/Cameras/Compare/Side-by-side/Sony-A7S-versus-Sony-A7S-II-versus-Sony-A7SIII___949_1047_1357
https://www.dxomark.com/sony-a7s-iii-sensor-review-low-light-specialist/

Reisefoto
05.01.2021, 22:02
Das ist ja praktisch :) Genau da, wo ich meine A7s (I) einsetze, ist sie besser als ihre beiden Nachfolgerinnen.

Allerdings hatte ich bisher von dem, was hier gezeigt wurde, den Eindruck, dass die A7sIII bei richtig hohen ISO-Werten schon ein Stücken besser als die A7I ist.

usch
05.01.2021, 23:22
Vielleicht sind auch nur die Raw-Konverter heute besser als vor sechs Jahren. :cool:

HaPeKa
25.02.2021, 09:08
Sony hat heute Firmware 2.0 veröffentlicht. Wichtigste Neuerungen:
Vorteile und Verbesserungen

Fügt die Bildprofil-Voreinstellung P11:S-Cinetone hinzu
Hinweis: S-Cinetone ist ein neuer Video-Look, dessen Farbmatrix vor allem für die feinen Abstufungen der Hauttöne geschätzt wird.
Ermöglicht es, die Einstellung Steady Shot auf Active (Aktiv) bei Videoaufnahmen mit S&Q Frame Rate (S&Q-Bildwechselfrequenz) zu setzen
Hinweis: Die Einstellung Active (Aktiv) kann nicht ausgewählt werden, wenn S&Q Frame Rate (S&Q-Bildwechselfrequenz) auf 120fps/100fps (120 BpS/100 BpS) oder höher eingestellt ist.
Verbessert die Gesamtstabilität der Kamera

Link zur Supportseite (https://www.sony.ch/de/electronics/support/e-mount-body-ilce-7-series/ilce-7sm3)

aidualk
27.06.2022, 17:06
Ergänzung: Die Probleme im S+Q Modus / Zeitraffer, bei der A7IV (https://www.sonyuserforum.de/forum/showthread.php?t=200082) (dass die BQ im 4K Modus lediglich einer hochskalierten FullHD Auflösung entspricht), hat die A7SIII nicht. Einwandfreie 4K Auflösung im S+Q Modus / Zeitraffer.

aidualk
02.07.2022, 16:37
Als ich seinerzeit (vor über 1,5 Jahren) mir eine A7SIII für ein paar Tage auslieh, hatte ich diese Tests nicht gemacht. Ich war damals nur an hohen 5-stelligen ISO im Vergleich interessiert. ;)

ISO Varianz/Invarianz

Der Sprung bei der A7SIII ist noch spektakulärerer als bei der A7IV.
In der Praxis sind die ISO von der Basis (ISO 80) bis ca. 200 sehr gut, um nicht zu sagen top. Darüber könnte man die Bereiche in der ISO-auto tatsächlich aussparen (wenn es möglich wäre), so spektakulär ist der Sprung bei ISO 1600.
ISO 800 bis ISO 1250 sinken dabei auf ein Niveau ab (Schatten aufhellen), das dann erst wieder bei deutlich über ISO 10.000 erreicht wird. :shock:
Eigentlich fängt die A7SIII bei ISO 1600 überhaupt erst an.
Was da intern am RAW alles verwurstelt wird, möchte ich mir gar nicht vorstellen, kann ich auch nicht. :shock:

Hier nur der Übergang als Ausschnitte: ISO Varianz, mit Schatten im ACR +100 (max. Aufhellung)

6/ISO_Varianz_A7SIII.jpg
→ Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=366591)

Genauso sieht es im Video aus. Hier ist der Sprung bei ISO 12.800 (S-Log 3). Ab ISO 3200 würde ich tatsächlich sofort eher auf ISO 12.800 gehen als auf einen Wert dazwischen (Base ISO = 640).
Bei S-Cinetone ist der Sprung bei ISO 2000 (Base ISO = 100).

Bei allen Einstellungen (Foto/Video) ist der Sprung 4⅓ Stufen nach Base ISO.


Eine ähnliche Verwurstelei passiert mit der 'spatialen Filterung' ab 4 Sekunden Belichtungzeit. Hat die A7S (I) noch bis 30 Sekunden gar keinen Star-eater (braucht sie meiner Ansicht nach auch nicht) und die A7SII hat einen, der meiner Ansicht nach mehr stört als nutzt, geht es mit der A7SIII tatsächlich überhaupt nicht mehr ohne.
Der Übergang vom FSI zum BSI Sensor lässt die Kamera extrem abhängig von der spatialen Filterung werden. Ohne kann man überhaupt nicht mehr die Schatten aufhellen, bei mittleren ISO und längeren Belichtungszeiten. Eine zweischneidige Entwicklung. In der Praxis sieht das sehr ähnlich aus wie oben bei dem ISO Sprung:

6/Sony_A7SIII_k.jpg
→ Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=366592)

Diesen Dingen sollte man sich bewusst sein, um nicht evtl. dann irgendwann mit enttäuschenden Ergebnissen von einer Tour zurück zu kommen.

aidualk
04.07.2022, 15:24
Wg. der Vollständigkeit: Es gibt ein neues firmwareupdate für A7SIII: Firmware 2.10 (https://www.sony.de/electronics/support/e-mount-body-ilce-7-series/ilce-7sm3/downloads)

- Verbessert die Genauigkeit der AF-Funktion mit Augenerkennung
- Verbessert die Erkennungsleistung des Augensensors bei starken Lichtquellen wie Sonnenlicht
- Verbessert die Stabilität des benutzerdefinierten Weißabgleichs
- Ermöglicht Proxy-Aufnahmen während einer Remote-Computerverbindung
- Verbessert die Betriebsstabilität der Kamera

aidualk
14.07.2022, 08:35
... Darüber könnte man die Bereiche in der ISO-auto tatsächlich aussparen (wenn es möglich wäre), so spektakulär ist der Sprung bei ISO 1600. ...

Genauso sieht es im Video aus. Hier ist der Sprung bei ISO 12.800 (S-Log 3). Ab ISO 3200 würde ich tatsächlich sofort eher auf ISO 12.800 gehen als auf einen Wert dazwischen

Interessant: Heute kommt für die Schwesterkamera FX3 ein firmwareupdate, das u.a. genau diese Möglichkeit bietet - ISOs manuell vorgeben oder automatisch nur zwischen den beiden Base-ISOs switchen.

aidualk
14.09.2022, 19:08
Schon wieder ein neues update auch für die A7SIII: click (https://www.sony.de/electronics/support/e-mount-body-ilce-7-series/ilce-7sm3/downloads)

Vorteile und Verbesserungen:
Verbessert die Betriebsstabilität der Kamera

Was soll mich jetzt bei diesem ausdruckslosen Satz dazu veranlassen, dieses update aufzuspielen? Sony: Ist das so geheim, tut das wirklich so weh, etwas detaillierter zu werden? :roll:

aidualk
04.10.2022, 16:27
12MP sind mir eigentlich etwas zu wenig für eine hochwertig 4K Ausgabe ... - Die Bilder mit der 12MP Kamera verlieren doch sichtbar in einer Präsentation in Kombination mit Bildern der A7RII. Auch quäle ich mich immer ein wenig, die allgemeinen Farben anzugleichen. Die beiden Sensoren (Sony A7SII und A7RII) zeigen sich recht unterschiedlich und sind nicht so einfach mit der Farbtemperatur anzugleichen (weil es nicht nur eine lineare Temperaturänderung ist, ...

Nach mehreren Wochen mit der A7SIII und nun der ersten mehrtägigen Tour, A7SIII in Kombination mit der A7IV, bin ich nun sicher (und den Verdacht hatte ich vorher schon): Der AA-Filter der A7SIII ist ein Stück dünner/schwächer als der AA-Filter der A7SII.
Ich habe nicht beide Kameras gleichzeitig (A7SII und A7SIII), aber die Ergebnisse in 4K (Fotos) zeigen das doch deutlich. Der Unterschied in Schärfe und Details zur A7IV ist zwar da, wenn man Bilder beider Kameras zum gleichen Thema mischt, aber man muss schon wirklich sehr genau hinschauen, um ihn wahrnehmen zu können.

Auch die Farben zwischen den beiden Kameras (A7SIII und A7IV), kommen fast identisch aus dem RAW Konverter. Der Unterschied ist nur minimal und relativ leicht angleichbar.

Das alles ist eine sichtbar andere Qualität, als die A7SII hatte.

aidualk
09.10.2022, 17:06
Was da intern am RAW alles verwurstelt wird, möchte ich mir gar nicht vorstellen, kann ich auch nicht. :shock:


Nach mehr Erfahrung nun mit hohen ISO der A7SIII komme ich mehr und mehr zu der Überlegung, dass hinter dem 'Dual-Base-ISO-Sprung' evtl. doch mehr steckt als eine digitale Entrauschung und Verstärkung. Der Qualitätssprung ist so eklatant (bei Foto und Video), und ich kann das nicht mal ansatzweise mit irgendwelchen Programmen auf meinem Rechner nachstellen. Aber die ISO 12.800 (bei Video) ist nur ganz leicht rauschiger und verliert nur minimal an Dynamik gegenüber der Base-ISO. Die ISO 10.000 ist dagegen tatsächlich als unbrauchbar zu bezeichnen.

Wie Sony das genau macht, ist wohl nicht veröffentlicht. Hier habe ich etwas gefunden, wo eine These dazu aufgestellt wird und (zumindest halbwegs) plausibel erklärt wird. click (https://sonycine.com/articles/what-is-dual-base-iso-/)


Vielleicht hat ja jemand noch eine andere/genauere Erklärung für die Sony Kameras gefunden.

HaPeKa
09.10.2022, 17:43
Oli, hier findest du noch ein WhitePaper, das etwas tiefer in die Technik eintaucht:

Leveraging Dynamic Response Pixel Technology to Optimize Inter-scene Dynamic Range (https://photonstophotos.net/Aptina/DR-Pix_WhitePaper.pdf)

Und auch ein Video zum Thema (https://foxandlens.com/blog/iso-is-often-misunderstood-on-sony-alpha-cameras)

aidualk
10.10.2022, 11:27
Danke - beide links beschreiben ja nahezu ein gleiches Verfahren. :top:

HaPeKa
10.10.2022, 12:04
Genau ... einige lesen lieber, andere schauen lieber Videos ... :D

Aufschlussreich ist's auf jeden Fall. Schade, dass Sony nicht so ein WhitePaper veröffentlicht und Sony spezifische Gegebenheiten erklärt.

usch
10.10.2022, 12:33
Sony hat ja ein Patenttausch-Abkommen mit Aptina. Von daher denke ich, dass sich das nicht großartig unterscheiden wird.

Interessant finde ich die Anmerkung im Whitepaper, dass die Ansteuerung der zusätzlichen Kondensatoren natürlich zusätzliche Leiterbahnen auf dem Chip erfordert. Sinnvollerweise sollte man das also wohl nur bei BSI-Sensoren machen.

aidualk
21.10.2022, 19:37
Irgendwie war das bisher an mir vorbei gegangen:

Sony a7S III has a 2×2 pixel binning sensor: Sensor teardown (https://landingfield.wordpress.com/2021/09/03/sony-a7s-iii-has-a-2x2-pixel-binning-imx510-bsi-sensor/)

So the final question is why Sony went down this design path. ...
... A single pixel is limited in dynamic range. But you could read out each of the four sub-pixels with a different gain or exposure time. And later weight combining them digitally for the final value. Such method is used on many Sony security sensors. IMX294 and IMX482 also employ 2×2 binning BSI design.

usch
21.10.2022, 21:43
Das ging ja damals durch die Gerüchteküche. Es war nur nicht klar, ob da was dran ist und wenn ja, welcher Sensor es konkret sein würde.

https://www.sonyuserforum.de/forum/showthread.php?p=2149158#post2149158

aidualk
22.10.2022, 06:31
Ja stimmt, da war mal was. Aber damals ist das nicht so wirklich bei mir angekommen.
Im Juli 2020 waren meine Gedanken ganz wo anders. (https://www.sonyuserforum.de/galerie/details.php?image_id=340496) :crazy:

aidualk
22.10.2022, 19:09
Zum Erscheinen der A7SIII, 2020 - habe ich eben zufällig wieder gefunden.
Wenn der AF wirklich so gut ist wie der der A9II, dann kann man ja jetzt Fledermäuse im Flug ohne Blitz und ohne Bildrauschen fotorafieren :top:.

;)

822/7S303757.jpg
→ Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=368401)

aidualk
11.11.2022, 07:00
Schon wieder ein neues update auch für die A7SIII: click (https://www.sony.de/electronics/support/e-mount-body-ilce-7-series/ilce-7sm3/downloads)

Vorteile und Verbesserungen:
Verbessert die Betriebsstabilität der Kamera


Nachdem ich das update erst nicht aufspielen wollte, habe ich es vor ein paar Tagen doch gemacht (Grund war, dass ich mal wieder mit dem 21mm Loxia nicht vernünftig fokussieren konnte :roll: und einfach hoffte, dass das behoben wird - ist es nicht).

Nach ein paar Tagen ist mir nun aufgefallen, dass das update die Trennung der Einstellung für Foto/Video beim PP (Picture Profil) zurück gesetzt hat. Irritierend, weil z.B. auch Slog3 sich direkt auf das Foto RAW auswirkt.

aidualk
14.06.2024, 08:27
Auf einer Seite erläutert Sony den Vorteil der Quad-Bayer Sensor Technologie: Hier natürlich für Smartphones, einfach weil es in dem Bereich wohl das meiste Interesse gibt.

https://www.sony-semicon.com/en/technology/mobile/quad-bayer-coding.html


Diese Quad-Bayer-Sensor Technologie ist ja auch in der A7SIII verbaut, und ich habe sie in der Praxis inzwischen ausgiebig kennen gelernt. Sowohl die Vorteile aber auch die Nachteile.

Es wird auch ein 'Zusammenfassen' der Pixel zu einem 48MP Sensor beschrieben.
Für mich ist das erstmal unverständlich, zumindest für die tatsächliche Praxis. Bei der A7SIII gibt es diese Art Technologie auch nicht. Scheinbar ist das nur in Smartphones integriert (?)


Sinngemäß übersetzt:

Bei Tageslicht kann der Sensor die Pixel durch eine erweiterte Verarbeitung der Array-Konvertierung (Remosaik) auf die Bayer-Struktur zurückführen, um die hohe Auflösung von Bayer-Sensoren zu erreichen.


https://www.sony-semicon.com/files/62/t-21_5_QBC_02_en.png


Die Pixel beim Quad-Bayer sind nun mal anders angeordnet als beim normalen Bayer. Das ändert sich ja nicht plötzlich.
Kann sich hier jemand einen Reim darauf machen? Hat jemand Erfahrung/Hintergrundwissen was es damit auf sich hat und ob das tatsächlich Sinn macht, die Sensorpixel/Farben so zu interpretieren, was Sony 'Remosaic' (Pixel arrangement conversion) nennt?

Mich verwirrt das. Bei der A7SIII werden die Quad-Pixel unterschiedlich ausgelesen, abhängig von der verwendeten ISO, also völlig anders als hier beschrieben.

Gepard
14.06.2024, 19:32
Das ist schon so wie in deiner Kamera.
In dem Bild sieht man das jedes Pixel noch mal in 4 Pixel unterteilt ist.
Bei wenig Licht werden diese 4 Pixel als 1Pixel ausgelesen.
Bei viel Licht werden die 4 Pixel einzeln ausgelesen. Dann wird daraus eine Anordnung wie bei einem normalen Bayer-Sensor berechnet. Das nennen sie Remosaic.
In der Horizontalen Reihe kommen ja 2x Grün, 2x Rot. Da wird das 2te grüne um 1Pixel nach rechts geschoben und das 1te rote um 1Pixel nach links. In der Senkrechten wird das mit Grün und Blau gemacht u.s.w bis man das Muster hat, was man rechts sieht.

aidualk
15.06.2024, 09:39
Vielen Dank für deine Antwort.


Das ist schon so wie in deiner Kamera.


In dem Bild sieht man das jedes Pixel noch mal in 4 Pixel unterteilt ist.
Bei wenig Licht werden diese 4 Pixel als 1Pixel ausgelesen.

so weit so gut. ;)


Bei viel Licht werden die 4 Pixel einzeln ausgelesen. Dann wird daraus eine Anordnung wie bei einem normalen Bayer-Sensor berechnet. Das nennen sie Remosaic.


Dann müsste ich aber doch bei viel Licht (niedriger ISO) 48MP zur Verfügung haben. Das ist aber in meiner Kamera, der A7SIII, nicht so. Es bleibt immer bei 12MP. Und das ist die Abweichung zu dieser Erläuterung, die ich (noch) nicht verstanden habe.
Ob das bei einem Sony Smartphone evtl. anders ist, weiß ich freilich nicht.

Gepard
15.06.2024, 19:43
Jetzt habe ich erst verstanden wo das Problem liegt.:doh:
Wenn bei gutem Licht die Auflösung nicht höher liegt macht der ganze Quad-Sensor ja eigentich gar keinen Sinn.:?
Da kann ich mir keinen Reim drauf machen.

usch
15.06.2024, 21:07
Nun, Sony erwähnt nirgends 48 MP oder dass es ein QuadBayer-Sensor wäre. Offensichtlich nutzen sie die mögliche höhere Auflösung überhaupt nicht. Punkt.

Vielleicht hatten sie es zuerst vor, und es hat sich während der Produktentwicklung als nicht praktikabel herausgestellt (z.B. wegen zu viel Rolling Shutter bei 48 MP), aber da war der Sensor halt schon fertig?

aidualk
17.06.2024, 10:28
Ja, bei der A7SIII hat sich Sony allgemein mit Infos sehr zurück gehalten. :zuck: Wird schon seinen Grund haben.

MajorTom123
18.06.2024, 12:42
Das ist bei Sensoren für Smartphones zum Teil auch so ähnlich. Mein Pixel 6 zum Beispiel wurde mit "50 Megapixel" beworben und der Sensor hat auch diese Auflösung. Am Ende kommen aber immer nur Bilder mit 12 MP raus, weil in der Software (oder auch direkt in der Kamera-Hardware; so genau kommuniziert das Google nicht) jeweils 4 Pixel zu einem verrechnet werden. Ich habe keine Möglichkeit, die volle Auflösung des Sensors zu nutzen; auch nicht im "Raw"-Format. Bei anderen Telefonen ist das anders und der Nutzer hat Zugriff auf die volle Auflösung, auch neuere Pixel haben das wohl.