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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Gipfel und Grate: Gleiwitzer Höhenweg 2020


Sir Donnerbold Duck
21.09.2020, 18:35
Hallo,

jetzt habe ich endlich mal ein bisschen Zeit, den Bildbericht über meine diesjährige Alpentour zu posten. Auf geht's...

1. Tag
Beim Gedanken an die Hitzewelle, die Anfang August durch Deutschland schwappte, wird wohl noch so manch einem hier im Forum der Schweiß ausbrechen. Was gibt es denn da schöneres, als in schöner klarer Bergluft das Wanderbein zu schwingen und so der drückenden Schwüle im Rheingraben zu entfleuchen? So dachte ich mir das jedenfalls. Dass das vielleicht nicht ganz so gut gelingen wird, ging uns schon auf, als wir in Kaprun auf dem Parkplatz der Maiskogelbahn die Autotür öffneten und von schwül-heißer Luft empfangen wurden. "Naja, das ist ja auch im Tal, an der Bergstation sieht das ja immer anders aus..." Also auf in die Höhe. Die Fahrt in der sonnendurchglühten Kabine war ein eigenes Vergnügen und so reißen wir uns gesotten und gedämpft an der Bergstation die Masken vom Gesicht und stellen fest: es ist immer noch heiß! Trotz 1570 m Höhe. Was ja um 13:30 auch wenig überraschend ist.
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Zum Eingehen steht der Alexander-Enzinger-Weg auf dem Programm, der uns in 3,5 h über ca. 700 Höhenmeter aussichtsreich zur Krefelder Hütte (2295 m) führen soll. Der Einstieg ist hart, die ersten 300 Höhenmeter geht es über schattenlose Wirtschaftswege steil hoch. Nicht schön. Ab der Dreiwallnerhöhe geht es dann aber auf echten Wanderpfaden weiter. Hinter uns im Tal liegt Zell am See.
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Nun geht es auf dem Bergrücken fröhlich weiter.
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Nach dem die ersten Höhenmeter hart erschwitzt waren, öffnet sich nun der Blick nach vorn und wir überblicken den Weg vor uns. Wer genau hinsieht, erkennt die Hütte auf dem Bergrücken unterhalb des Kitzsteinhorns. Um die Skitourismusverbauungen zu erkennen, braucht es ja leider kein scharfes Auge, aber wir werden noch dankbar darum sein...
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Der Weg ist zwar angenehm zu gehen, aber die Sonnenexposition und die Hitze lassen uns gehörig leiden. In munterem Auf und Ab folgen wir dem Weg, der immer wieder auf den Grat zieht und durchaus Konzentration erfordert.
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Was uns irritiert, ist die Menge an Leuten, die uns mit vollkommen ungeeigneten Schuhen (sogar mit Espandrilles...) entgegen kommen. Das ist der guten Erreichbarkeit des Weges mit der Seilbahn geschuldet, die es ermöglicht, den Weg einfach im Abstieg zu durchwandern, aber auch da braucht es gute Schuhe. Und so preisen wir unser solides Schuhwerk, bis auf dem Grat die regelmäßigen Schritte hinter mir in ein schlappendes Schlurfen übergehen... Mist, die Sohle löst sich bei meinem Bergkamerad! Katastrophe! Glücklicherweise klebt sie vorne noch am Schuh, so dass die Stolpergefahr gering ist, aber weit kommt man damit nicht. Die Hütte ist zum Glück bald erreicht. Und wie wir vom letzten Jahr wissen, ist damit das nächste Schuhgeschäft nur gut 45 min entfernt, denn an der Station der Gletscherbahn 250 m unter der Hütte ist ein gut sortierter Bergsportladen. Wir können uns also auf der Hütte trotz des Schrecks entspannt der Rehydratisierung widmen, was angesichts der vergossenen Schweißmenge auch dringend nötig ist.

Auf der anderen Seite des Tales sehen wir, wo wir uns übermorgen tummeln wollen:
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Dort erhebt sich der Hohe Tenn, dessen höchster Gipfel, der Bergspitz (3368 m) rechts gerade unter den Wolken zu sehen ist. Von linken Bildrand führt der Weg immer auf dem Grat entlang auf den links zu sehenden Kempsenkopf (3090 m), danach geht es auf dem Grat weiter über den in der Bildmitte verwolkten Schneespitz (3317 m). Sieht spannend aus...

Morgen geht es weiter.

Gruß
Jan

Sir Donnerbold Duck
22.09.2020, 17:04
2. Tag
In der Nacht hat ein kräftiges Gewitter getobt, das aber leider nicht für Abkühlung sorgte. Die Feuchtigkeit hat nur für noch schwülere Luft gesorgt, so dass wir schon bei den ersten 250 m Abstieg zur Seilbahnstation durchaus transpirieren.
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An der Bahn steht erstmal der Schuhkauf auf dem Programm. Der Laden ist erstaunlich gut sortiert und bietet fundierte Beratung, was andrerseits wenig wundert: Bergschuhe sind dort ein gefragter Artikel und der Verkäufer stiefelt selber gern auf die Berge. Frisch beschuht setzen wir uns in den Gletscherjet und fahren ins Tal. Dummerweise geht es auf der anderen Talseite wieder hinauf: von 928 m auf die Brandlscharte (2371 m) - laut Tourenbeschreibung 1443 Höhenmeter im Aufstieg, dann noch mal hinab zur Gleiwitzer Hütte (2176 m). Der Anstieg durch den schwülen, regennassen Wald hat was von Regenwald. Die uns umschwirrenden Bremsen tragen das ihrige zur Atmosphäre bei.
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Der Weg zieht sich endlos ohne Verschnaufpause in die Höhe und bringt uns gehörig ins Schwitzen. Irgendwann erreichen wir die Baumgrenze und sehen: es ist noch weit... Obendrein auch noch schattenlos und brüllend heiß.
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In der Bildmitte die Brandlscharte, rechts davon der Rettenzink (2510 m). Der Weg ist eigentlich gut, aber leider sehr schmal und in dem hohen Gras manchmal etwas hakelig zu gehen.
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→ Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=343182)
Gegenüber das Kitzsteinhorn, von ganz unten im Tal sind wir schon hochgestiegen.
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Unsere kleine Expedition kämpft sich mühsam den Berg hinauf, im Hintergrund der Bergrücken, über den wir am Vortag gestapft sind, und der Maiskogel, wo wir gestartet sind.
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Irgendwann ist die Scharte dann erreicht:
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→ Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=343187)
Auf der anderen Seite geht es angenehm mit Blick über die Landschaft zur Hütte, die angeblich nur noch 45 min entfernt ist...
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→ Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=343189)
Und tatsächlich ist die Hütte bald erreicht, wo wir einen tollen Ausblick und einen ebenso tollen Apfelstrudel genießen. Traumhaft schön!
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Leider sieht die Wettervorhersage für den nächsten Tag durchwachsen aus: nachmittags Wärmegewitter, so dass uns ein früher Start empfohlen wird. Wir stellen den Wecker also auf 5 Uhr morgens und krabbeln zeitig ins Bett.

Gruß
Jan

Robert Auer
22.09.2020, 22:05
......
Und tatsächlich ist die Hütte bald erreicht, wo wir einen tollen Ausblick und einen ebenso tollen Apfelstrudel genießen. Traumhaft schön!
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→ Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=343191)
......
Gruß
Jan

Hhmm, so ein Bild zu posten ist ja (ohne die Möglichkeit einer Teilhabe) schon etwas unfair! Viel zu lecker dieser Apfelstrudel mit Schlagobers! Bitte verpixeln! :roll:

Sir Donnerbold Duck
23.09.2020, 08:52
Mich macht das Bild ja zugegebenermaßen auch hungrig, aber die Erinnerung an den Schweiß, den ich vergießen musste, um mir den Apfelstrudel einverleiben zu können, dämpft den Appetit dann wieder. Ich fürchte, auch du wirst lernen müssen, mit diesem Anblick umzugehen... :D

Aber der war schon verdammt lecker...

Gruß
Jan

Harry Hirsch
23.09.2020, 12:34
Jetzt habe ich doch glatt das Intro verpasst...
Die neue Tour von Jan, ein Grund zur Freude.

Das mit der abglösten Sohle ist ja nochmal gutgegangen. Das im Bereich der Hohe Tenn... auweia.

Schöne Beschreibung, schöne Bilder!

Sir Donnerbold Duck
24.09.2020, 21:08
3. Tag
Um 5 Uhr morgens klingelt der Wecker und damit 23 min früher als ich es sonst gewohnt bin - und das auch noch im Urlaub... Der frühe Vogel krabbelt also aus dem Bett, ist aber zum Würmer fangen noch viel zu müde. Da hilft nur ein ordentliches Frühstück und viel Kaffee. Die Kamera liegt griffbereit und so husche ich immer wieder vor die Hütte und genieße fotografieren die Morgenstimmung:
830/_DSC1889srgb.jpg{br} Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=343289) | 830/_DSC1894srgb.jpg{br} Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=343290)|830/_DSC1896srgb.jpg{br} Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=343291)|830/_DSC1899srgb.jpg{br} Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=341334)|830/_DSC1900srgb.jpg{br} Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=343292)
Gegen 6 Uhr morgens ziehen wir dann im Frühtau zu Berge (auch wenn dank der Temperaturen von Frühtau eigentlich keine Rede sein kann):
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→ Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=343293)
Bei dem herrlichen Morgenlicht auf den Bergen ist das Wandern ein Hochgenuss, zumal der Weg noch einfach zu gehen ist und durch wunderbare Wiesen voller Blumen und Edelweiß zieht.
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→ Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=343294)
Vor uns erhebt sich in der Morgensonne eine gipfelgekrönte Wand, auf der von rechts nach links der Weg zum Hohen Tenn führt über den Kempsenkopf (3090 m), Bauernbrachkogel (3125 m), Kleiner Tenn (3158 m) und Schneespitz (3317 m). Das ist der Weg, der uns vorschwebt, der uns aber angesichts der Wetterlage noch ungewiss scheint.
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→ Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=343295)
Im Schatten eines markanten Felszackens vor uns liegt die Untere Jägerscharte, die wir erklimmen müssen:
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→ Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=343296)
So langsam wird es nun ernst, der Weg wird steiler und wir tauschen die Wiesen gegen Geröll und das ein oder andere Schneefeld ein.
830/_DSC1918srgb.jpg{br} Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=343297)|830/_DSC1921srgb.jpg{br} Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=343298)|830/_DSC1923srgb.jpg{br} Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=343299)
Und dann stehen wir vor der Jägerscharte und legen den Kopf in den Nacken und schauen. Das sieht spaßig aus...
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→ Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=343301)
Erst auf den zweiten Blick sehen wir, dass der Steig nicht bis zum Mond führt, sondern oben nach rechts auf den Grat geht. Nach etwas Kletterei ist es dann geschafft und wir stehen oberhalb der Scharte auf dem Grat.
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→ Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=343302)
Und auf dem Grat geht es nun erstmal weiter in die Höhe:
830/_DSC1932srgb.jpg{br} Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=343303)|830/_DSC1935srgb.jpg{br} Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=341558)
Irgendwann endet dann auch dieser Grat. Der Weg zieht links hinaus in die steile, ausgesetzte Wand und wird nicht einfacher... Tief unter uns liegt im Schatten die Untere Jägerscharte. Wer genau hinschaut, sieht noch zwei Gedenkkreuze am Wegesrand. Ich habe auf dem Weg acht Stück gezählt.
830/_DSC1942srgb.jpg{br} Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=343304)|830/_DSC1944srgb.jpg{br} Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=343306)|830/_DSC1945srgb.jpg{br} Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=343305)
Wir erreichen die Obere Jägerscharte (2735 m) und rasten nun erstmal. Der Weg bis hier war doch recht knackig, die letzten 300 Höhenmeter waren eher ein Klettersteig als ein Weg. Und genau so geht es auch weiter. Das aber erst morgen, denn jetzt ist der Akku leer.

Gruß
Jan

Porty
24.09.2020, 22:49
Trittsicherheit und Schwindelfreiheit erforderlich......
Der Weg hat´s in sich, träumen geht da nicht.
Danke fürs Mitnehmen

Reisefoto
25.09.2020, 01:12
Sehr schöne und stimmungsvolle Bilder hast du aus den Alpen mitgebracht!
Diese Woche mache ich Urlaub zu Hause und dadurch habe ich endlich mal wieder etwas mehr Zeit, hier hereinzuschauen.

Tafelspitz
25.09.2020, 07:49
Vielen Dank für die vielen tollen Wander-Aufnahmen und die Erläuterungen dazu!
Ein Genuss fürs Auge und für den Wandertrieb :)

Harry Hirsch
25.09.2020, 11:39
Oha - geht's da runter :shock:

Ich habe mir den Gleiwitzer Höhenweg auf Bergsteigen.com angesehen (-> KLICK (https://www.bergsteigen.com/touren/klettersteig/gleiwitzer-hoehenweg/)). Dort ist er als -schlecht gesicherter- Klettersteig aufgeführt... Schwierigkeit C. Hoher Anspruch an Kraft und Kondition. Klettersteigausrüstung habt ihr keine dabei...

Cool sieht die Strecke bisher ja schon aus...

Bin gespannt, was noch kommt.

Sir Donnerbold Duck
26.09.2020, 15:56
Ja, der Weg wird öfter auch als Klettersteig aufgeführt, aber das ist er in meinen Augen eher nicht. Klettern muss man zwar, aber wo ich da ein Klettersteigset einhängen sollte, wüsste ich nicht. Ich würde ihn als meist gut gesicherten alpinen Steig bezeichnen, der tatsächlich nicht einfach ist und stellenweise ziemlich ausgesetzt.

Gruß
Jan

Sir Donnerbold Duck
26.09.2020, 18:13
Weiter geht's: Die Obere Jägerscharte bietet seit dem Einstieg in die Untere Jägerscharte erstmals eine Stelle, an der wir die Rucksäcke ablegen können und uns zu einer kleinen Rast niederlassen können. Der Aufstieg bis hierher war durchaus spannend und landschaftlich schön, die Vorstellung, das im Abstieg auch wieder zu gehen, ist nicht so schön. Ein Blick auf den weiteren Wegverlauf steigert das Entsetzen...
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→ Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=343370)
Es geht auf dem Grat hinauf zum Kempsenkopf und das sieht recht ausgesetzt aus. Zu ausgesetzt nach dem Geschmack meiner beiden Bergkameraden, die eine ausgedehnte Pause weiterer Gratturnerei vorziehen. Ein Entschluss, den es zu respektieren gilt. Allerdings möchte ich schon noch die Aussicht, für die der Weg so gerühmt wird, sehen. Also beschließen wir, dass ich allein den Kempsenkopf stürme und die beiden anderen eine Siesta halten bis zu meiner Rückkehr. Ich wandere also den Grat hinauf, der teilweise wirklich ziemlich schmal und ausgesetzt ist. Markiert ist nichts, aber ein Verlaufen ist unmöglich...
830/_DSC1949srgb.jpg{br} Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=343371)|830/_DSC1951srgb.jpg{br} Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=341706)|830/_DSC1952srgb.jpg{br} Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=343372)
Nach etwa 50 min stehe auf dem Kempsenkopf (3090 m) und staune über den Blick, der sich auf der anderen Seite des Berges öffnet:
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→ Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=343373)
Tief unter mir liegen die Kapruner Stauseen, die links vom Großen Wiesbachhorn überragt werden. Rechts liegt das Kitzsteinhorn, links daneben in der Ferne der Großvenediger, hinten in der Bildmitte der Großglockner. Es ist grandios!
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→ Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=343374)
Das Große Wiesbachhorn, auf das wir im Vorjahr gestiegen sind:
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→ Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=343375)
In der Gegenrichtung überblicke ich den eben zurückgelegten Weg:
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→ Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=343376)
Die Wolke verbirgt Zell am See, rechts darunter erkennt man die Untere Jägerscharte, unter dem linken Rand der Wolke liegt auf dem sonnenbeschienen Grat die Obere Jägerscharte, wo die beiden anderen in der Sonne braten. Ich schaue mir noch an, wo der Weg weiterführt:
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→ Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=343377)
Da hinunter und dann links auf der anderen Seite der Rinne gleich wieder hoch geht es zum Bauernbrachkogel. Da ich versprochen hatte, nur bis zum ersten Gipfel zu gehen, halte ich mich zurück und drehe um. Noch einen Blick auf das bescheidene Gipfelkreuz des Kempsenkopfes, dann steige ich ab.
830/_DSC2011srgb.jpg{br} Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=343380)|830/_DSC2016srgb.jpg{br} Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=343381)|830/_DSC2019srgb.jpg{br} Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=343382)
An der Oberen Jägerscharte wecke ich die beiden anderen, berichte von der Aussicht und meinen Abenteuern auf dem Grat, was mir mit Gratulationen gratifiziert wird. Nach einer kleinen Pause machen wir uns an den Abstieg, der von oben betrachtet doch ziemlich steil aussieht:
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→ Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=343383)
Oberhalb der Unteren Jägerscharte finde ich ein Edelweiß:
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→ Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=343384)
Dann geht es durch die Scharte hinab:
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→ Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=343385)
Endlich erreichen wir wieder Gelände, wo wir uns nicht auf allen Vieren fortbewegen müssen. Wir wandern genussvoll durch die Blumenwiesen und genießen den Blick zurück.
830/_DSC2072srgb.jpg{br} Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=343386)|830/_DSC2073srgb.jpg{br} Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=343387)|830/_DSC2075srgb.jpg{br} Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=343388)
Der Blick zurück zeigt uns, dass sich schon die ersten Wolken am Kempsenkopf festkrallen. Der Weiterweg zum Hohen Tenn wäre in den Wolken sicherlich kein Hochgenuss, von daher haben wir alles richtig gemacht. Aber irgendwann will ich da schon noch ganz rauf...

Gegen 13 Uhr sind wir wieder an der Hütte. Was tun wir nun mit so einem angebrochenen Tag? Das kommt dann morgen...

Gruß
Jan

Kreta2
26.09.2020, 18:48
So eine Bergwelt,das hat schon was.Da kommt man sich unendlich klein vor.
Schöne Fotos:top:.
Gruß Thomas

TONI_B
27.09.2020, 08:03
Beim Betrachten des ersten Bildes dachte ich mir: "He, die Gegend da unten im Tal kenn ich ja!"

Seit 20 Jahren fahren wir mit der Schule nach Zell am See bzw. Piesendorf zum Schifahren - und genau diese Orte sieht man auf diesem Bild.

Dafür ist mir die Gegend auf der anderen Seite des Tales nicht so bekannt - außer halt die Stauseen von Kaprun und das Kitzsteinhorn.

Dieser Weg dürfte es wirklich in sich haben: einerseits tolle Ausblicke, andererseits doch eher auf der schwierigen Seite. Warum habt ihr keine Klettersteigsets mitgenommen?

Harry Hirsch
27.09.2020, 10:46
Ein Edelweiß! :cool:
Nein, das Glück hatte ich noch nicht.

...schnipp... Allerdings möchte ich schon noch die Aussicht, für die der Weg so gerühmt wird, sehen. Also beschließen wir, dass ich allein den Kempsenkopf stürme
[...]
Der Blick zurück zeigt uns, dass sich schon die ersten Wolken am Kempsenkopf festkrallen. Der Weiterweg zum Hohen Tenn wäre in den Wolken sicherlich kein Hochgenuss, von daher haben wir alles richtig gemacht. Aber irgendwann will ich da schon noch ganz rauf...
Und du hattest die fanatstische Aussicht vom Kempsenkopf trotzdem!
Alles richtig gemacht, würde ich sagen :top:

Beeindruckende Tour, tolle Bilder und lesenswerter Bericht.

Sir Donnerbold Duck
27.09.2020, 15:15
Klettersteigsets hatten wir nicht dabei, weil der Weg ja nicht als Klettersteig angelegt ist, sondern als Weg (mit Klettereinlagen). So wie die Sicherungen dort sind, hätte ein Klettersteigset eher nur gestört und die Stolpergefahr vergrößert. Ich habe auch niemanden gesehen, der eines gehabt hätte.

Edelweiß waren da haufenweise, das war eine Pracht.

Gruß
Jan

Sir Donnerbold Duck
29.09.2020, 17:42
Es fehlt noch die Fortsetzung des 3. Tages:

3. Tag, Nachmittag
Da wir nun schon früher als geplant an der Hütte sind, stellt sich die Frage, wie wir den Nachmittag sinnvoll füllen. Das Wetter sieht noch nicht unmittelbar nach Gewitter aus und so beschließen wir, noch auf den Rettenzink (2510 m) zu huschen, den wir beim Aufstieg am Vortag ignoriert hatten. Sind ja von der Hütte aus nur ca. 350 Höhenmeter, das sollte noch schaffbar sein. Da wir gerade im Tritt sind, machen wir an der Hütte nur eine kurze Trinkpause und gehen wieder in Richtung Brandlscharte.
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→ Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=343571)
Das ist einfach ein schöner, aussichtsreicher Weg, der auch noch gut zu gehen ist. Genau das richtige für einen kleinen nachmittäglichen Gipfelhatscher. Von der Brandlscharte (2371 m) sind es dann noch gut 140 Höhenmeter auf den Gipfel. Hier der Blick von der Scharte auf den Berg:
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→ Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=343572)
Naja, wer hätte es gedacht: auch auf diesen 140 Höhenmeter heißt doch noch mal zupacken, es geht stellenweise recht ausgesetzt hoch.
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→ Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=343573)
Nach etwa einer Stunde ab der Hütte stehen wir oben und schauen über die Hütte unter uns hinüber zum Hohen Tenn. Der Kempsenkopf und der obere Teil des Gleiwitzer Höhenweges hängen in den Wolken, aber dennoch ist die Aussicht toll!
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→ Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=343574)
Ein Gipfelbild noch, dann geht es wieder zu Tal.
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→ Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=343575)
Die ausgesetzten Passagen sind schnell überwunden:
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Kurz nach 16 Uhr sind wir wieder an der Hütte und führen uns die verbrannten Kalorien wieder zu, während dann draußen bald schon etwas Regen fällt.

Morgen geht's dann schon wieder zurück in die Zivilisation... :(

Gruß
Jan

TONI_B
29.09.2020, 19:40
Hätte nicht gedacht, dass es dort in der Gegend so tolle Steige gibt. Auf einem Bild habe ich wieder Piesendorf entdeckt, wo ich schon 16x auf Schikurs war...

Bru_Nello
29.09.2020, 21:29
Klasse Fotos von einer beeindruckenden Bergwelt und sicherlich anstrengenden Aufstiegen :top:

Kenne Piesendorf, die Schmittenhöhe, Kitzsteinhorn von 2 Winterurlauben, war Klasse.

@ Toni,
16 Skikurse? absoluter Perfektionist, Gesellschaftsskyschüler, oder :roll: :D

TONI_B
29.09.2020, 22:13
@ Toni,
16 Skikurse? absoluter Perfektionist, Gesellschaftsskyschüler, oder :roll: :DÄhm, ich bin Lehrer und habe auch eine Schilehrerausbildung. D.h. ich war immer mit Schülern in Piesendorf/Zell am See. Ich hoffe, dass ich auch dementsprechend gut schifahren kann...;)

Bru_Nello
29.09.2020, 22:26
"Ah, jetzt ja, eine Insel."

Also umgekehrt wie ich deinen post interpretiert habe, dann sollte es klappen :D

Harry Hirsch
30.09.2020, 15:35
Eine klasse Bonustour, die ihr da gemacht habt.

Sir Donnerbold Duck
04.10.2020, 11:58
4. Tag
Der Abstieg steht auf dem Programm und da ab MIttag wieder einmal Gewitter angesagt sind, stehen wir wieder früh auf. 6 Uhr morgens ist für Hüttenverhältnisse allerdings schon sehr zivil. Ich husche vor die Tür und erfreue mich am Morgenlicht. Hinter der Hütte thront der Rettenzink über dem Winterraum und wird von der Morgensonne angestrahlt. Von hier sieht er doch sehr viel höher aus.
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→ Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=343578)

In der Ferne grasen ein paar bettflüchtige Kühe:
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→ Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=343845)
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→ Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=343847)
Aber auch der Blick in andere Richtungen hat seinen Reiz:
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→ Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=343848)
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Nach einem ordentlichen Frühstück brechen wir auf und marschieren los zur Piffscharte, über die wir nach Kaprun absteigen. 1413 Höhenmeter geht es runter. Der Weg führt zunächst durch schöne Almwiesen abwärts. Ein Blick zurück zur Hütte:
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→ Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=343850)
Dann führt der Weg über einen kleinen Anstieg hinüber zur Piffscharte, die hier direkt vor dem Sees zu sehen ist.
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→ Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=343851)
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Von der Piffscharte geht es nach links in endlos Windungen hinab nach Kaprun. Der Weg verläuft nun im Wald und ist zwar sehr schön, aber auch sehr steil und sehr lang.
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Nach ca. 4,5 h kommen wir kurz vor 12 Uhr in Kaprun an. Für die bevorstehende Heimfahrt stärken wir uns noch mit einem Kaiserschmarrn, dann geht es wieder heim. Schön war es mal wieder!

Gruß
Jan

kiwi05
04.10.2020, 12:22
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Ein Traumfoto. :top:
Gerade richtig, zusammen mit den anderen Bildern und deiner Erzählung, um sich bei diesem Mistwetter am warmen Ofen sitzend, wegzubeamen.

TONI_B
04.10.2020, 17:03
Sehr schön! :top:

Aber ich werde auch sehr wehmütig, denn seit 20 Jahren fahr ich dorthin (Zell am See) mit der Schule zum Schifahren. Aber heuer ist wegen Covid-19 alles abgesagt...:cry::cry::cry:

Beim Bild Nr. 7 sieht man den Zeller See und die Pisten der Schmittenhöhe, deren Namen könnte ich alle auswendig aufsagen. :cool:

Sir Donnerbold Duck
04.10.2020, 21:23
Gerade richtig, zusammen mit den anderen Bildern und deiner Erzählung, um sich bei diesem Mistwetter am warmen Ofen sitzend, wegzubeamen.
:D Genau dazu habe ich heute bei dem Wetter die Bilder gepostet.

Aber ich werde auch sehr wehmütig, denn seit 20 Jahren fahr ich dorthin (Zell am See) mit der Schule zum Schifahren. Aber heuer ist wegen Covid-19 alles abgesagt...:cry::cry::cry:

Ja, bei uns ist leider auch alles abgesagt, was Schule schön macht: AGs, Studienfahrten, Landschulheime... Das ist ein riesiger Verlust an Qualität!

Gruß
Jan

Harry Hirsch
04.10.2020, 22:51
Schade - schon wieder vorbei. Aber nochmal mit einem Abschlussfeuerwerk an Bergbildern!

Schöne Tour Jan, toll erzählt und bebildert. Ich bin quasi mitgelaufen :top:

Sir Donnerbold Duck
06.10.2020, 16:37
Ja, leider schon vorbei... Das sage ich mir auch immer, wenn die Tour rum ist. Es sind immer nur ein paar Tage, aber die sind dann doch immer von einer solchen Intensität, die mich lange davon zehren lässt. Jetzt muss ich mal tüfteln, wo wir uns im nächsten Sommer tummeln wollen.

Gruß
Jan

Schnapper47
07.10.2020, 13:30
Wunderschöne Bilder, welche Objektive hattest du denn im Einsatz?

Sir Donnerbold Duck
07.10.2020, 17:26
Danke schön! Ich hatte die A7 II mit dem 4/16-35 Zeiss, dem 4/24-70 Zeiss und dem 4,5-5,6/70-300 G im Einsatz. Das hat sich bei mir als Wanderkombi bewährt, auch wenn sie ein bisschen Platz braucht und etwas wiegt.

Gruß
Jan