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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : α6400 deutlich bessere Bildqualität durch Vollformatobjektive?


Rizzo
25.02.2020, 16:27
Moin,

für APSC gibt es ja momentan 4 Standardzooms, wenn man das 16-50er Kit mal außen vor lässt.

18-105
18-135
16-70
und das neue 16-55er.

Die ersten 3 sind sich ja qualtitätsmäßig relativ ähnlich. Das eine ist da etwas besser, das andere dort. Gibt sich aber wohl in Summe nicht wirklich viel.

Das 16-55er spielt da ja schärfetechnisch und von der Abbildungsleistung an sich in einer anderen Liga.

Wie sieht es mit einer Alternative aus dem Vollformatregal aus? Z.B. das vielgelobte 24-105er F4?

Ist das nur an Vollformat so gut oder spielt dies auch an einer APSC-Kamera wie der Alpha 6400 im Vergleich zu den drei erstgenannten in einer anderen Liga?
Sind die Unterschiede in der Abbildungsleistung deutlich zu sehen?

Oder das neue 28-75 2.8 von Tamron oder 24-70 2.8 von Sigma...

Ich weiß, Vollformatobjektive sind teurer, größer und schwerer und auch nicht für APSC gerechnet. Mir geht es aber nur um den Punkt, ob diese an einer APSC Kamera, deutlich bessere Ergebnisse liefern oder auch nicht.

Hat wer Erfahrungen damit?

MonsieurCB
25.02.2020, 16:37
Zunächst mal scheint es mir nicht sinnvoll, Objektive aus dem Bereich
16-70/18-105 mit dem 24-105 zu vergleichen, das ja durch Crop zum 36-157er wird.
Außerdem ist dieses Teil a) vergleichsweise lichtschwächer und b) ein Klopper.
Dass die reine Bildqualität durch Beschränkung auf die "Sahne-Mitte" des Bildkreises
besser wird, steht zu vermuten .. da finden sich beim Googeln bestimmt Testberichte?

jms
25.02.2020, 16:50
Servus,

meine Erfahrungen liegen schon lange zurück - mit meiner damaligen Alpha700 :)

Generell ist der große Vorteil von Vollformatobjektiven an einer Crop Kamera, dass nur der Mittlere Bereich des Objektivs genutzt wird. D. h. die üblicherweise schlechtere Randabbildungen werden gar nicht genutzt. Sprich weniger Randunschärfe und weniger Vignettierung.

Deswegen hatte ich damals auch das ein oder andere Vollformat Objektiv an der a700 genutzt.

Hoffe das hilft etwas weiter - auch wenn ich zu den konkreten Objektiven mich nicht äußern kann.

Beste Grüße

peter67
25.02.2020, 16:57
Jedes neue Objektiv, jede neue Kamera wird bei Neuerscheinung als das Beste ever gehypt....es soll ja verkauft werden :D.

Bei Vollformatobjektiven an APS-C hat man halt die schwächeren Randbereiche nicht mit auf dem Sensor, das macht ein VF-Objektiv oft (nicht immer) schon etwas besser als ein Objektiv mit dem kleineren APS-C-Bildkreis.
Das 24-105er soll jedenfalls nochmal ein gutes Stück besser sein, als die drei Erstgenannten.

Das Problem sind aber dann wieder die Brennweitenbereiche....24mm oder gar 28mm an APS-C als Anfangsbrennweite ist nicht mehr wirklich weitwinklig.
Für mich als "Immerdrauf" auf APS-C ein absolutes Ausschlußkriterium.
Aber ein Sony 16-35/4 z.B. ist vollformattauglich und gleichzeitig an der APS-C noch ein Weitwinkel-Standardzoom.
So ein Objektiv kann man sehr gut an beiden Sensorgrößen betreiben.
Und es ist abbildungstechnisch sicher auch ein Stück besser als die drei Erstgenannten. OSS hat es auch.
Über mein Exemplar kann ich mich jedenfalls nicht beschweren.
Natürlich muss einem der Brennweitenbereich auch nach oben ausreichen, mir ist Weitwinkel da wichtiger als Tele. Dafür habe ich andere Objektive.

screwdriver
25.02.2020, 18:10
.... mit dem 24-105 zu vergleichen, das ja durch Crop zum 36-157er wird.

Schon wieder dieser Crop- Unsinn.
Da "wird" nichts zu irgendwas.
Brennweite bleibt Brennweite bleibt Brennweite.
Ein Bildwinkelvergleich mit Kleinbildformat ist hier irrelevant, da es ausschließlich um die Verwendung an APSC geht.

peter67
25.02.2020, 18:31
Gut, daß hier selbst bei solch hochexplosiven Themen kein aggresiver Ton herrscht. :flop:

Schon wieder einer, der die Deutungshoheit für sich gepachtet hat und genau weiß,
was der TO an Info braucht und was nicht.
Kaum ein Thread hier, wo nicht irgendeiner reingrätscht.
Da weiß man doch, warum das Forum hier so eine Freude macht.
Es ist einfach nur zum......

Warum tut man sich das hier eigentlich noch an?

PhobosDeimos
25.02.2020, 18:34
...mit dem 24-105 zu vergleichen, das ja durch Crop zum 36-157er wird.

Aber nicht an APS-C. Den Crop-Faktor hast du nur, wenn du zw. KB und APS-C vergleichst. Ein 24-105 VF Objektiv bleibt auch an APS-C ein 24-105er.

Moin,

für APSC gibt es ja momentan 4 Standardzooms, wenn man das 16-50er Kit mal außen vor lässt.

18-105
18-135
16-70
und das neue 16-55er.

Die ersten 3 sind sich ja qualtitätsmäßig relativ ähnlich. Das eine ist da etwas besser, das andere dort. Gibt sich aber wohl in Summe nicht wirklich viel.

Das 16-55er spielt da ja schärfetechnisch und von der Abbildungsleistung an sich in einer anderen Liga.

Wie sieht es mit einer Alternative aus dem Vollformatregal aus? Z.B. das vielgelobte 24-105er F4?

Oder das neue 28-75 2.8 von Tamron oder 24-70 2.8 von Sigma...


Ich hatte das 18-105, das 18-135 und das 16-70 über mehrere Tage getestet und verglichen. Das 1670 war im Bereich 16-20mm am schärfsten. Das 18135 im Bereich 20-90mm und das 18105 im Bereich 90-105mm. Das 18135 war teilweise schon deutlich schärfer als das 18105. Vor allem am Rand.

Allerdings sind deine Alternativen aus dem VF Sektor ja nicht wirklich Alternativen. Von 16/18mm auf 24/28mm ist ein ganz schöner Unterschied.

Rizzo
25.02.2020, 18:36
Klar werden das Klopper an APSC... und ob sinnvoll oder nicht geht es mir nicht, rein informativ um die Abbildungsleistung..

24mm sind natürlich nicht so weitwinklig und klar als "immerdrauf" wäre man mit einem 18-105 natürlich etwas flexibler als mit 24-105.

Gibt aber ja für die Abdeckung der Brennweiten nach unten, wie schon erwähnt wurde, noch das 16-35er oder ein 12-24.... Oder ein Tamron 17-28er oder ein Sigma 14-24 ...

Ich dachte, vielleicht hat ja jemand APSC + Vollformatkamera im Einsatz und hat da Erfahrungen gesammelt...

Es heißt ja oft, lieber in gescheite Objektive investieren, als immer wieder in neue Kameras... und abgesehen vom neuen 16-55er hab ich irgendwie die Vermutung, daß für Vollformat einfach die besseren Objektive gebaut werden … und meist auch lichtstärker...

Rizzo
25.02.2020, 18:41
Aber nicht an APS-C. Den Crop-Faktor hast du nur, wenn du zw. KB und APS-C vergleichst. Ein 24-105 VF Objektiv bleibt auch an APS-C ein 24-105er.


Ich hatte das 18-105, das 18-135 und das 16-70 über mehrere Tage getestet und verglichen. Das 1670 war im Bereich 16-20mm am schärfsten. Das 18135 im Bereich 20-90mm und das 18105 im Bereich 90-105mm. Das 18135 war teilweise schon deutlich schärfer als das 18105. Vor allem am Rand.

Allerdings sind deine Alternativen aus dem VF Sektor ja nicht wirklich Alternativen. Von 16/18mm auf 24/28mm ist ein ganz schöner Unterschied.

Ja da hast du natürlich recht, zwischen 16/18mm und 24/28 ist natürlich schon ne Lücke. Aber wie gesagt, gibt ja noch weitwinkligere VF-Objektive wie z.B. das 16-35 oder das 12-24. Die müsste man natürlich in dem Brennweitenbereich mit einbeziehen... das 24-105 war ja nur ein Beispiel.

Und klar, man hätte wieder zwei Objektive und die wären um ein vielfaches teurer und auch größer und schwerer...

skewcrap
25.02.2020, 19:33
Ich habe vor kurzem auch viel getestet, unter anderem: 16-70, 18-135, 16-55, Sigma 16mm, 10-18, 12-24.

Wie sich im Vergleich dazu ein 24-70 oder 24-105 schlägt kann ich dir nicht sagen. Diese Objektive würde ich aber ohnehin nie an APS-C verwenden, weshalb die Frage für mich nicht interessant wäre.

Das 12-24 hatte ich vor kurzem an der A7rii und auch an der A6500 und das wäre durchaus eine Option für APS-C. Was ich dir zu diesem Objektiv sagen kann: Es ist gut, auch schon bei Offenblende F4. Abgeblendet auf F8 ist der Unterschied zum 3x billigeren und leichteren 10-18 aber minimal.

Betreffend 16-70, 18-135 und 16-55 kam ich zu folgendem Fazit:

- Mein 16-70 ist erschreckend schwach und muss gehen. Insbesondere bei 24mm ist es katastrophal. Ich weiss aber nach wie vor nicht ob das jetzt immer so ist oder nur mein Exemplar betrifft.
- Das 18-135 ist deutlich schärfer als das 16-70 und teilweise nahe am 16-55 dran. Auf jeden Fall ist der Unterschied zwischen 16-70 und 18-135 grösser als zwischen 18-135 und 16-55.
- Das 16-55 ist optisch klar am besten. Es passt aber einfach nicht zur A6400 (zu schwer resp. Front lastig sowie wegen dem fehlenden Stabi) und deshalb ist es für mich keine Option.

Zum Thema Vollformatobjektive an APS-C gibt es ein Video von Tony Northrup
TECHNICAL: Full-frame lenses on APS-C cameras is USUALLY bad (https://www.youtube.com/watch?v=S8-vfiq33R4)

subjektiv
25.02.2020, 19:34
...
Und klar, man hätte wieder zwei Objektive und die wären um ein vielfaches teurer und auch größer und schwerer...

Und damit stellt sich natürlich die Frage, ob man sich dann nicht lieber eine Vollformatkamera kaufen sollte, wenn einem die APS-Objektive nicht reichen und man keine zwei Objektive statt eines Standardzooms verwenden will...

About Schmidt
25.02.2020, 19:50
Objektive für das Kleinbildformat würde ich nur dann für APS-C kaufen, wenn es die Brennweite für APS-C nicht gibt oder ich irgendwann ein Umstieg auf Kleinbild beabsichtige.

Gruß Wolfgang

Rizzo
25.02.2020, 19:52
@ skewcrap… danke für den Link

Mangfalltaler
25.02.2020, 20:33
Als Motorradfahrer und Reisender mit kleinem Gepäck habe ich die 6500 mit wenigen Objektiven, die mir für diesen Zweck reichen, z.B. das 18-135 oder auch das Kit 16-50.

Ansonsten nutze ich zum Fotografieren meine A7III mit recht vielen Festbrennweiten und nur einige wenige Zooms. Neuanschaffungen von Objektiven, wenn überhaupt, richte ich auf Vollformat aus und freue mich, diesen recht umfangreichen Objektivpark ggf. auch an der 6500 nutzen zu können.

Aber jede hat natürlich andere Schwerpunkte und somit sind die diversen Lösungen eben auch sehr individuell.

klaramus
26.02.2020, 19:46
Mein 24-105 ist natürlich sehr gut an meiner 6500. Habe ich aber nur just for fun probiert, weil das ein Klotz ist und ich gleich die VF mitnehmen könnte.
Auch meine anderen Objektive erscheinen besser - muss ja sein, da die Auflösung umgerechnet auf VF übertragen ja über 50MP entspricht.
K.

skewcrap
26.02.2020, 19:48
Auch meine anderen Objektive erscheinen besser - muss ja sein, da die Auflösung umgerechnet auf VF übertragen ja über 50MP entspricht.
K.

Was meinst du genau damit? Die Pixeldichte ist bei APS-C meist grösser als bei Vollformat...

wus
26.02.2020, 22:09
abgesehen vom neuen 16-55er hab ich irgendwie die Vermutung, daß für Vollformat einfach die besseren Objektive gebaut werden … und meist auch lichtstärker...Meist aber auch teuerer, ganz besonders die Objektive, die wirklich gut sind - auch VF-Objektive gibt es bessere und nicht ganz so gute.

Die Pixeldichte ist bei APS-C meist grösser als bei Vollformat...Meistens schon, aber mit der A7rVI hat Sony eine VF im Angebot deren Pixeldichte höher ist als bei allen Sony APS-C Kameras.

Wenn man davon ausgeht, dass (zumindest die besten) VF-Objektive für derartige Auflösungen ausgelegt wurden, dann sollten die demzufolge auch an APS-C hervorragende Resultate bringen.

Ob das allerdings für das 24-105 und ähnliche Zooms gilt weiß ich nicht. Ich wäre da eher skeptisch. Standardzooms sind schwierig ...

MaTiHH
26.02.2020, 23:56
Die eigentliche Frage ist doch schnell beantwortet: alle genannten Objektive funktionieren gut bis sehr gut an der a7R4. Diese hat auf dem APSC Ausschnitt eine höhere Pixeldichte als alle derzeitigen Sony-APSC Kameras.

Heiron
27.02.2020, 08:01
Zu dem Thema Vollformat und APS-C (Crop) gibt es ein Video, das mir hierzu ganz gut geholfen hat:

https://www.youtube.com/watch?v=fh0_PLjQV4g&t=

nor56bert
01.03.2020, 21:11
Ich brauche für meine a 6400 ein gutes Weitwinkel Zoom.
An Festbrennweiten habe ich das Samyang 14mm f2.8, das Sigma 16mm f1,4 und als zoom das SEL 18-105mm 4.0.
Das 10-18mm f4 habe ich mir ausgeliehen und es ist mir zu weit.
Ich war damit immer in der 14 bis 18 er Zone.
Ende nächster Woche bekomme ich das sony 12-24mm f4.

An meiner Nikon D300 hatte ich neben dem 24-70 2,8 auch das Tokina 12-24 f4 und war ganz zufrieden.
Also kommt das sony 12-24, trotz entmündigungsandrohung von meiner Frau, zu mir nach Haus.

Und nein, ich will kein vollformat.

Angenehme Woche wünsch ich euch.
norbert

skewcrap
01.03.2020, 21:36
Ich hatte das 12-24 vor kurzem gegen das 10-18 getestet. Es passt von Grösse / Gewicht noch gut an eine A6500. Ich hatte mich eigentlich gewundert, dass ich im Netz niemanden gefunden hatte, welcher schon das 12-24G an APS-C ausprobiert hat.

Wenn du den Preis nicht scheust, macht sich das 12-24G sicher auch an APS-C gut. Ich persönlich würde es aber nur kaufen, wenn ich die Lichtstärke brauchen würde. Ansonsten würde ich das 10-18 und 18-135 nehmen, gegebenfalls halt mit 2 Bodies um nicht zu wechseln.

nex69
02.03.2020, 05:47
Das 12-24 hat wie das 10-18 auch nur f4. An APS-C entspricht das halt 18-36. Das Sigma 18-35 habe ich in den Neunzigern gerne an meiner F90 verwendet :crazy:

PhobosDeimos
03.03.2020, 09:30
Auch meine anderen Objektive erscheinen besser - muss ja sein, da die Auflösung umgerechnet auf VF übertragen ja über 50MP entspricht.
K.

Was meinst du genau damit? Die Pixeldichte ist bei APS-C meist grösser als bei Vollformat...

Kann mir einer kurz erklären, wie man die Auflösung von Objektiven an APS-C und VF Kameras berechnet?

Was meint ihr mit "...da die Auflösung umgerechnet auf VF übertragen ja über 50MP entspricht." - Wie soll das gehen?

Wenn ich bei DxO Mark zum Beispiel das 55mm 1.8er Zeiss nehme, dann steht bei denen, dass das an der A7RII eine Schärfe von 40Mpix hat, an der A6000 aber nur 15MPix. Klar, die A7RII hat mehr MP, aber woher kommt dieser große Unterschied?
Wenn ich dann als Vergleich noch das 30mm 1.4er Sigma für APS-C nehme, dann hat das mit einer Auflösung von 16MP die höchste getestete Auflösung aller nativen APS-C Objektive. Bedeutet das jetzt aber, dass das Zeiss mehr als doppelt so scharf ist an VF, bzw. genau so scharf (unscharf) an APS-C ist wie das Sigma?

Oder das 50mm 1.8FE im Vergleich mit dem 50mm 1.8 für APS-C. Hier liegt der Unterschied bei 26MP zu 13MP. Das FE ist doch aber nie im Leben doppelt so scharf wie das APS-C Objektiv. Wie muss ich das verstehen?

Rizzo
03.03.2020, 11:58
Gute Frage würde mich auch interessieren...

Butsu
03.03.2020, 12:55
Die eigentliche Frage ist doch schnell beantwortet: alle genannten Objektive funktionieren gut bis sehr gut an der a7R4. Diese hat auf dem APSC Ausschnitt eine höhere Pixeldichte als alle derzeitigen Sony-APSC Kameras.

Verstehe ich nicht - der Pixelpitch ist für 7R4 und z.B. 6400 fast gleich?

screwdriver
03.03.2020, 15:00
Kann mir einer kurz erklären, wie man die Auflösung von Objektiven an APS-C und VF Kameras berechnet?

Der rechnerische Vergleichsmaßstab heisst "Linienpaare/mm".
Und auf den Sensor bezogen hat Kleinbildformat bei gleichem Pixelpitch eben deutlich mehr "Platz" für Linienpaare als APSC.
Die theoretisch maximale Anzahl von Linienpaaren ist durch die Pixelzahl und auch durch die Anordnung der Pixel begrenzt.
So kommt es, dass ein Kleinbildsensor mit derselben Sensortechnologie etwa die 2,2 fache Anzahl an Pixeln hat und dadurch eben auch etwa die 2,2fache Auflösung bei winkelgleicher Abbildung eines Objekts auf dem Sensor.
So ergibt sich auch der Unterschied von 16MP vs
40MP.
Wobei das Objektiv in beiden Fällen nicht das theoretisch vermutete Maximum ausschöpfen konnte.

In beiden Fällen "nur" etwa 2/3 der Pixelzahl des Sensors.
Das nährt allerdings auch meine lang gehegte Vermutung, dass dies auch die "wahre" Auflösung der (CMOS-) Sensoren ist und die Interpolation der Sensordaten mit in der Anzahl unterschiedlichen Farbensensoren verlustbehaftet ist und jede über ca. 67% hinausgehende Bild- Ansicht eine mehr oder weniger gut gelungene Wahrscheinlichkeitsberechnung darstellt, bei S/W- Linien an der Auflösungsgrenze aber versagt.

Was wiederum den Rückschluss zulässt, dass das Objektiv die Auflösung des Sensors in beiden Fällen vollständig bedienen konnte und womöglich noch Reserven hat.

PhobosDeimos
03.03.2020, 16:43
Klingt als Antwort sehr gut!

...für Leute, die sich damit auskennen. Ich versteh jetzt genau so viel wie zuvor.

Hast du da auch eventuell eine Erklärung, die auch jemand versteht, der keine Ahnung von "Linienpaaren", "Pixelpitch" und deren Zusammenhang mit den MP auf dem Sensor hat?

Wie kann ein KB Sensor mit z.Bsp. 24 MP 2,2 mal mehr Pixel haben als ein APS-C mit 24 MP?

Ist jetzt also ein VF Objektiv an einer VF Kamera doppelt so scharf (oder mehr) als einer APS-C Kamera, oder nicht? Irgendwie kann ich das gar nicht glauben. Ich habe keine Vollformat Kamera, aber wenn ich mir auf meinem 4K Monitor ein Bild geschossen mit meinem 30mm Sigma an der 6600 ansehe, dann ist das verdammt scharf.

_p_i_
03.03.2020, 17:23
Betrachten wir es mal einfach: Ein APS-C-Sensor hat die Maße 23,5mm*15,6mm. (A6x00), ein Kleinbildsensor hat die Maße 35,8mm*23,8mm (A7 III).

Beide haben 24 Megapixel. Die Pixeldichte (also die Pixel pro Quadratmillimeter) kannst du jetzt über die Flächen ausrechnen. Einfacher ist es jedoch, sie über die Kanten zu bestimmen.
So: die lange Kante hat 6000 Pixel, die kurze 4000.
Damit hast du bei der A6x00: 6000/23,5mm = 255,3 Pixel pro Millimeter
... und bei der A7III: 6000/35,8mm = 167,6 Pixel pro Millimeter.
Da die Pixel annähernd quadratisch sind können wir für die Flächen ausrechnen:
A6x00: (255,3)² = 65.178 Pixel pro Quadratmillimeter, sagen wir 65.000 Px/mm²
A7 III: (167,6)² = 28.090 Pixel pro Quadratmillimeter, also etwa 30.000 Px/mm²

Damit hat die A6x00 genau 2,32 mal mehr Pixel pro Quadratmillimeter als die A7 III.

Ein VF-Objektiv muss an der A7 III also für etwa 30.000 Pixel pro Quadratmillimeter auflösen können um "perfekt" scharf zu sein (die Erklärungen von Screwdriver lassen wir der Einfachheit halber mal außen vor). Ein "mehr" an Auflösung kann die VF-Kamera einfach nicht auswerten, warum sollte man den Mehraufwand dafür also treiben? (Ja, ich weiß, A7 R IV...)

Ein solches Objektiv wird an der A6x00 auch "nur" diese 30.000 Px/mm² liefern, also "im Mittel" zwei Pixel des Sensors beleuchten. Damit hat es nicht die maximal mögliche Schärfe.

Um sowas erkennen zu können musst du allerdings schon übelst pixelpeepen. 8-)

Gruß
pi

screwdriver
03.03.2020, 19:49
"Linienpaaren", "Pixelpitch" und deren Zusammenhang mit den MP auf dem Sensor hat?

Ich versuche es mal, zu erklären.

Die Auflösung von Linienpaare/mm sind eine relativ einfach messbare Geschichte.
Dafür gibt es Testtafeln, die abfotografiert werden.

Pixelpitch ist der Abstand von Pixelmitte zu Pixelmitte auf dem Sensor.

Wie kann ein KB Sensor mit z.Bsp. 24 MP 2,2 mal mehr Pixel haben als ein APS-C mit 24 MP?

Hat er nicht.

Im fraglichen Beispiel wurde ein 24MP APSC-Sensor mit einem 61MP Kleinbildformat- Sensor verglichen.


Ist jetzt also ein VF Objektiv an einer VF Kamera doppelt so scharf (oder mehr) als einer APS-C Kamera, oder nicht?

Nicht, wenn beide Sensoren dieselbe Pixelzahl haben und sich die gleiche Verarbeitungselektronik dahinter steckt.

Für dieselbe Darstellungsqualität braucht der größere Kleinbildformat- Sensor, mit derselben [I]Pixelzahl[/I ] wie ein APSC- Sensor, ein weniger hochwertiges Objektiv mit um ca. 1Blendenstufe geringerer Lichtstärke.

Da gerade ältere Objektive für Kleinbildformat (auch zur Margenmaximierung) nur "so gut wie nötig" produziert wurden, können viele alte Objektive die Anforderungen aktueller hochauflösender Sensoren nicht mehr bedienen.

Da Objektive aber "in der Mitte" oft eine bessere Abbildungsleistung haben als am Rand (der sog. "Sweet Spot"), profitieren die APSC- Sensoren mit höherer Pixeldichte davon.

Ich gebe zu, dass das ein ziemlich komplexes Thema ist. Und ich habe auch selber mehr als 3 Wochen gebraucht, um das alles zu erfassen.

Es ist also ganz normal, wenn du nicht auf Anhieb durch die Materie durchsteigst. ;)

Es ist vor allem wichtig, vielen verschiedenen Auflösungen von Sensoren nicht durcheinander zu würfeln und nur das zu Vergleichen, was vergleichbar ist.

aidualk
03.03.2020, 20:21
Wenn ich bei DxO Mark zum Beispiel das 55mm 1.8er Zeiss nehme, dann steht bei denen, dass das an der A7RII eine Schärfe von 40Mpix hat, an der A6000 aber nur 15MPix. Klar, die A7RII hat mehr MP, aber woher kommt dieser große Unterschied?


An der A7RII sind das mit dem 55er rechnerisch über 95% Auflösung, was extrem gut ist.
Der überproportional hohe Rückgang an der A6000 liegt mit Sicherheit am AA-Filter. Ich bin überzeugt, hätte die A6000 keinen, würde die gemessene Auflösung bestimmt um die 20MP liegen.

skewcrap
03.03.2020, 20:28
Wie DxO Mark die MPix berechnet, weiss ich nicht, und das ist so viel ich weiss auch nicht offen gelegt. Auf jeden Fall hat auch der Sensor einen Einfluss (Stichwort AA Filter).

Wenn dir Pixelpitch nicht so viel sagt kannst du die Rechnung auch über die Fläche des Sensors machen. Ein FF Sensor hat eine Fläche von 36x24mm, APS-C nur 23.7x15.6mm (siehe Hier (https://de.wikipedia.org/wiki/Advanced_Photo_System#/media/Datei:Sensorformate.svg). Ein Vollformat Sensor hat also 2.33x mehr Fläche, und ein 24MP APS-C Sensor hätte dann bei gleicher Anzahl Pixel pro Fläche eben 24x2.33 = 56MP...

PhobosDeimos
03.03.2020, 21:32
Danke für die Antworten! Spannendes Thema! Muss ich mich wirklich mal intensiv mit beschäftigen.

screwdriver
04.03.2020, 07:45
Ein Vollformat Sensor hat also 2.33x mehr Fläche, und ein 24MP APS-C Sensor hätte dann bei gleicher Anzahl Pixel pro Fläche eben 24x2.33 = 56MP...

Das müssen wir bitte noch einmal korrigieren.
Da hast du dich sprachlich mächtig vergalloppiert und bringst den guten Christian nur noch mehr durcheinander. ;)

Richtig wäre:
Dieselbe Pixeldichte vom 24MP APSC-Sensor ergibt auf einem Kleinbildformat- Sensor 56MP.

Und es gibt tatsächlich einen aktuellen Kleinbildformat-Sensor, der diesen Wert mit 61MP sogar leicht übertrifft.

HaPeKa
04.03.2020, 07:58
gelöscht ...

PhobosDeimos
04.03.2020, 10:04
Was mir beim nochmaligen lesen eben aufgefallen ist... da passt doch was nicht?


So kommt es, dass ein Kleinbildsensor mit derselben Sensortechnologie etwa die 2,2 fache Anzahl an Pixeln hat



Damit hat die A6x00 genau 2,32 mal mehr Pixel pro Quadratmillimeter als die A7 III.

_p_i_
04.03.2020, 11:03
Dochdoch. Das sind Rundungsfehler. Ich glaube nicht, dass die von mir verwendeten Zahlen wirklich exakt sind. Und wenn man die groben Abschätzungen verwendet die ich angesetzt habe (65000 zu 30000) kommt man sogar nur auf einen Faktor von 2,167.

Also ist "irgendwas zwischen 2,16 und 2,33" schon passend, zumal es auf die Zehntel überhaupt nicht ankommt. Wen man es wirklich exakt betrachten will muss man das Farbmuster auf dem Sensor, den AA-Filter, die Gaps zwischen den Pixeln und noch hundert andere Sachen berücksichtigen. Aber hier geht es ja nur ums Prinzip, da kann man die obigen Vereinfachungen und Rundungen machen. Und die Ergebnisse liegen "nah genug" beieinander... :D

Gruß
pi

screwdriver
04.03.2020, 14:09
Dochdoch. Das sind Rundungsfehler. Ich glaube nicht, dass die von mir verwendeten Zahlen wirklich exakt sind.
....
Und die Ergebnisse liegen "nah genug" beieinander... :D

So ist es.
Das fängt damit an, dass das digitale Kleinbildformat auch leicht variiert.
So ist es z.B. bei der A7III:
EXMOR R CMOS 35-mm-Vollformatsensor (35,6 x 23,8 mm)

Wenn man ausgehend vom Längenunterschied der Sensordiagonale, als Ergebnis der Division des größeren Werts durch den kleineren Wert dann auch den "genauen" Cropfaktor erhält, und diesen Cropfaktor zum Quadrat nimmt, hat man den Multiplikator für die Gesamtfläche.
Bei einem Cropfaktor von genau 1,5 wäre das 2,25* ;)
*) und auch nur dann, wenn das Seitenverhältnis (3:2 ist angenommen) der Sensoren genau identisch ist.

PhobosDeimos
04.03.2020, 17:45
Eigentlich wollte ich eher darauf aus, dass ihr beide zwar von einer 2,x-fachen Anzahl an mehr MP pro Quadratmillimeter redet, aber einer sagt an APS-C und der andere an Kleinbild.

_p_i_
04.03.2020, 17:59
Das ist kein Widerspruch.

Screwdriver schreibt "gleiche Sensortechnologie". Das kannst du übersetzen in "gleiche Pixeldichte". Dann müsste eine A7irgendwas bei gleicher Technologie wie eine A6x00 auf ca. 55 Megapixel kommen.
Ich schreibe "gleiche Auflösung" und leite daraus "unterschiedliche Pixeldichte" ab.
Der Faktor ist derselbe, aber die Auswirkungen sind unterschiedlich.

Wenn ich einen APS-C-Sensor nehme und mache mit derselben Technologie (=Pixeldichte) einen VF-Sensor, habe ich 2,2 mal mehr Pixel. (Screwdrivers Rechnung).
Wenn ich einen APS-C-Sensor mit gegebener Auflösung (24MPix) nehme und einen VF-Sensor mit _derselben_ Auflösung, sind die Pixel 2,2 mal größer. (meine Rechnung).

Da es um die Ansprüche an die Auflösung der Objektive geht, ist hier der APS-C-Sensor kritischer. Bei Objektiven, die für die A7RIII gerechnet sind, sieht das natürlich anders aus... die kann man ohne (rechnerische) Qualitätseinbußen an den A6x00 verwenden.

Gruß
pi

skewcrap
04.03.2020, 19:45
Eigentlich wollte ich eher darauf aus, dass ihr beide zwar von einer 2,x-fachen Anzahl an mehr MP pro Quadratmillimeter redet, aber einer sagt an APS-C und der andere an Kleinbild.

Ich hatte einen Fehler im Post, resp. hatte mich sprachlich etwas missverständlich ausgedrückt. Das wurde von screwdriver in Post 33 präzisiert (Danke).

About Schmidt
04.03.2020, 19:52
Immer diese Erbsen(Pixel)-zählerei.
An der A700 hatte ich diverse Objektive die für das Kleinbild gerechnet waren, und diese lieferten allesamt bessere Ergebnisse, als Objektive für APS-C. Einzige Ausnahme war das Sony 24-105. Dies hatte ich insgesamt drei mal (das mit Stangenantrieb) und keines war wirklich gut. Da lieferte das 16-105 APS-C bessere Ergebnisse und das 16-80
erst recht. Mein Fazit, ja, sie liefern bessere Ergebnisse. Ob sich das nun auf eine a6400 übertragen lässt, weiß ich nicht, denke aber schon.

Gruß Wolfgang