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Hallo,
im Winter 1978/1979 hatten wir einen Winter mit Überschwemmungen und zu viel Schnee.
Viele Wanderwege waren wegen der Gefahr umstürzender Bäume gesperrt.
Am 14. Januar 1979 hatte ich auf 6x6 Filmen (Ilford HP4 bzw. FP4) Bilder vom Schnee im Bergischen Land gemacht , die ich heute mit der A7RII abfotografiert habe.
832/g-252-_Panorama.jpg
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Ausschnitt:
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Gruß,
Stuessi
Genau so stell ich mir Wintertage im Januar vor. Dazu zugefrorene Gewässer.
Heute habe ich den ersten blühenden Madelbaum, bei +14 Grad und blauen Himmel gesehen und fotografiert.
Auch eine Hummel und ein Tagpfauenauge waren schon unterwegs! :) :shock:
Im Winter 78/79 hatten wir die Schneekatastrophe in Norddeutschland und ich war zu der Zeit beim Bund in Norddeutschland. Wir hatten viele Rettungseinsätze mit Bergepanzern, MTW und Schützenpanzer Marder. Das war etwas, was ich nie vergessen werde. Innerlich weniger Stunden, von morgens 7:00 und 12°Plus, bis Nachmittags 15:00 auf 26° Minus. Sowas vergisst man nie wieder.
Im Winter 78/79 hatten wir die Schneekatastrophe in Norddeutschland und ich war zu der Zeit beim Bund in Norddeutschland. Wir hatten viele Rettungseinsätze mit Bergepanzern, MTW und Schützenpanzer Marder. Das war etwas, was ich nie vergessen werde. Innerlich weniger Stunden, von morgens 7:00 und 12°Plus, bis Nachmittags 15:00 auf 26° Minus. Sowas vergisst man nie wieder.
ich war schüler...auch im norden..
und ja das war (als schüler) schon ganz toll :eek:
von +12 auf -26, war das so heftig ??
Ja das war wirklich so heftig. Ich weiß noch wie wir morgens auf dem Antreteplatz standen, mit 120 Rekruten. Der Spieß kam raus um dem Chef zu melden und gab uns vorher, wie jeden Tag, eine kurze und grobe Wettervorhersage. Und da war es um diese Uhrzeit 12° und der Spieß teilte uns mit, das Nachmittags die Temperaturen fallen würden und mit Schneefall und starken Böen zu rechnen sei. Mittags um 12:00 standen wir wieder auf dem Antreteplatz, mittlerweile hatte es geregnet, die Hauptstraße der Kaserne, die in einer Kurve an unserem Antreteplatz vorbeiführte, war bei da schon minus 12° komplett vereist und spiegelglatt. Plötzlich kam da ein privater PKW angerauscht und fing an, in der Kurve zu rutschen und rutschte direkt auf den mit dem Rücken zur Straße stehenden Spieß und seine 120 Rekruten zu:shock:. Alles bekam große Augen, irgendeiner brüllte was von ins Gebäude wegtreten und ein Feldwebel schnappte sich den Spieß und zog ihn aus der Gefahrenzone. Ok, zwischen Straße und Antreteplatz, war noch eine ziemlich dünne, vom Laub befreite Hecke, die aber doch ausreichte, um den PKW so grad eben noch abzufangen. Aber der Schreck war schon nicht ohne. Nachmittags hatten wir dann die erwähnten minus 26°und es schneite und schneite ohne das ein Ende absehbar war. Am nächsten Morgen, sah man von den Privaten PKWs auf den Parkplätze nur noch vereinzelt Autodächer. Und es wurde noch wirklich deutlich schlimmer....
Ich erinnere mich gerne an die 4 Tage schulfrei.
Harry Hirsch
17.01.2020, 08:16
Ich auch ;)
Und an das mehrtägige Fahrverbot. Selbst auf den großen Durchgangsstraße konnte man spazierengehen.
Außerdem waren endlich mal nicht nur mickrige Schneemänner (m/w/d) möglich, sondern ganze Iglus.
So schlimm es einige erwischt hat, ich habe es als sehr positive Kindheits-/Jugenderinnerung gespeichert.
Zum Glück war ich kein armer Hund beim Bund ;)
Auch ich habe diesen Winter noch sehr gut in Erinnerung: Silvester in Salzburg bei +10°C. Am Neujahrstag in Obertauern bei -25°C und 70km/h Wind Erfrierungen geholt, die jahrelang zur Abheilung brauchten.
Ich erinnere mich auch genau an den Winter - wir waren zur Abschlussklassenfahrt nach Steinhaus/Ahrntal gefahren (das exakte Datum weiß ich nicht mehr). So eine Kälte hatte ich vorher noch nicht erlebt. Wir hatten als Kinder zwar fast jedes Jahr viel Schnee, aber dort ist einem die Spucke im Mund und die Nasenlöcher angefroren beim atmen. Als wir dann am Samstag wieder heim fahren wollten, sprang bei deutlich unter -20 Grad der Bus nicht an, alles zugefroren. Wir mussten dann die Nacht in der Kantine verbringen (weil unsere Zimmer bereits neu belegt waren) bis uns ein Ersatzbus am Sonntag dann heim fahren konnte. Das vergisst man nicht. :crazy:
Und an das mehrtägige Fahrverbot. Selbst auf den großen Durchgangsstraße konnte man spazierengehen.
Ich war gerade nach Bremen umgezogen und auf Wohnungssuche … Die Leute waren in der Innenstadt auf Langlaufski unterwegs um bei Karstadt einzukaufen. Und ich Trottel habe eine Wohnung gemietet, die direkt neben einer Bushaltestelle lag und entsprechend laut war (von abbremsenden und anfahrenden Bussen), wie ich nach ein paar Tagen Tauwetter feststellen mußte …
mfg / jolini
Ich hab damals zum ersten mal in meinem Leben, komplett vereiste Bärte und Schnurrbärte von Panzerfahrern und Panzerkommandanten gesehen, die oben aus den Luken der Panzer herausschauten. Denen hingegen teilweise richtige Eiszapfen an den Bärten. Ich trug schon damals keinen Bart und deshalb blieb mir das erspart. Das Eis kam damals wohl hauptsächlich, von der sofort an den Bärten hängenbleibenden und sofort gefrierenden Atemluft. Das sind so kleine Dinge, die man nie wieder vergisst. Aber wir haben damals sehr vielen Leuten wirklich in teilweise großer Not helfen können. Unvergessen bleibt auch, egal wohin wir kamen, überall gab es einen Schnaps von den Leuten, was dazu führte, das wir alle, über mehrere Tage, nicht mehr richtig nüchtern wurden. Selbst unser Spieß, kippte in den heißen Tee, ein oder zwei Flaschen Rum, aus eigener Tasche bezahlt, der natürlich ausschließlich zur Aromaverbesserung gedacht war rein.:cool::lol:
Harry Hirsch
17.01.2020, 11:53
Wenn ich mich richtig erinnere: Die Bundeswehr hat damals fleißig geholfen und sich einen guten Namen gemacht.
Wir haben damals alle, einen vom Verteidigungsminister Hans Apel angeordneten, 1 wöchigen Sonderurlaub bekommen. Das war schon nicht schlecht. Zumindest die Stammsoldaten unserer Kompanie. Für wen das sonst noch galt, weiß ich ehrlich gesagt nicht mehr.
Harry Hirsch
17.01.2020, 12:30
Ich bin ja mehr so der Pazifist, aber das hatte sich die Truppe damals wirklich mehr als verdient! Die Schneeverwehungen waren zum Teil ja so hoch, dass Räumfahrzeuge sie nicht beseitigen konnten und auf Unterstützung von Panzern der Bw angewiesen waren.
Kann mich auch noch erinnern. Wir haben im Garten ein Iglu gebaut und wollten drin übernachten. Nach dem Bau waren die Finger so kalt, dass ich lange Schmerzen hatte und ich das Vorhaben wieder aufgegeben hatte:D
Muss mal in der alten Fotokiste wühlen, ob ich noch Bilder finde.
Schneeverwehungen bis 6m Höhe hab ich damals gesehen. Selbst Bergepanzer mit, wenn ich das richtig in Erinnerung habe 1500PS, haben sich festgefahren und mussten mit Bergepanzern geborgen werden. :lol: Wir haben damals unter anderem, die Gleise des Bremer Freihafens, mit 120 Rekruten frei gescheppt. Alte Leute von Bauernhöfen geholt. Tierfutter und Dieselstromaggregate für die Melkmaschinen auf Höfe gebracht und viele andere Dinge mehr. Quasi rund um die Uhr im Einsatz mit allerhöchstens 4-5 Stunden Schlaf am Stück. War aber schon aufregend da mitzumachen.
Für Kinder war das bei schönem Wetter ein tolles Erlebnis.
Anaglyphenbild, digitalisiertes Stereofoto
832/St6-122-11-St6-122-12_051_ca-gn.jpg
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Wir durften in die Lausitz, bei minus 20 Grad und Sturm die Gleise im Tagebau frei schaufeln. 4 Wochen lang. Sonderurlaub gab`s keinen.....
Silvester 1978/1979 bleibt für mich unvergessen.
Ich lebte damals noch in meiner Geburtsstadt Köln. Wir waren in der Nachbarschaft in Müngersdorf auf einen Polterabend eingeladen. Der Abend war mild (11 °C). Einige Gäste ließen sich zum Polterabend manchen Schabernack einfallen. Den Baum im Vorgarten der Bräutigam-Eltern haben die Gäste mit Klopapier eingewickelt und mit -girlanden dekoriert.
An diesem Abend lernte ich zu später Stunde meine Frau kennen. Gegen Mitternacht wurde es ganz plötzlich kalt und es fing an, unentwegt zu schneien.
Ich brauchte das erste Mal im Leben Winterreifen (ja, in der Kölner Bucht wird es fast nie so richtig kalt). In das Bergische Land (sh. TO) hätte ich mich als waschechter Städter bei dem Schnee nicht reingetraut.
Erst im April taute der Schnee, und das Klopapier im Vorgarten, mittlerweile eine feste Masse, ließ sich wieder ablösen. So ne Sauerei!
Im Sommer 1981 haben wir geheiratet und sind es jetzt noch - wie schön!
Gruß o1ympus
Wer erinnert sich nicht an diesen Winter, war schon irre damals, unser Haus war durch Schneeverwehungen bis zur Dachkante zu, die Zimmer im Erdgeschoss also Zappenduster, und raus ging es nur durch ein Fenster im Obergeschoss mit "Schneeschuhen".
Leute, ich weiß nicht wie es euch damit geht, aber ich finde so einen Thread wirklich aufregend und interessant, weil es so viele damals erlebt haben und es offenbar extrem deutlich in Erinnerung geblieben ist.
Danke an Stuessi dafür :top::top:
Sowas vergisst man auch nicht mehr. Das war so ein ungewöhnliches Ereignis und Erlebnis, sowas vergisst man nie wieder. Einfach zu viele ungewöhnliche Dinge hat man damals gesehen und erlebt und zumindest ich, auch nie wieder in der Art erlebt. Grad als BW Soldat war man mittendrin dabei, so hätte man das als Zivilist niemals erleben können.
Harry Hirsch
21.01.2020, 08:41
Leute, ich weiß nicht wie es euch damit geht, aber ich finde so einen Thread wirklich aufregend und interessant, weil es so viele damals erlebt haben und es offenbar extrem deutlich in Erinnerung geblieben ist.
Danke an Stuessi dafür :top::top:
Das sehe ich genauso! :top:
Sowas vergisst man auch nicht mehr. Das war so ein ungewöhnliches Ereignis und Erlebnis, sowas vergisst man nie wieder. ..schnipp...
Ja, volle Zustimmung (bis dahin, beim Bund war ich ja nicht, da kann ich nicht mitreden ;))
Die Erinnerung daran ist bis heute bei mir sehr lebendig! Es war schon eine besondere Stimmung damals. Auch zwischenmenschlich hatte sich (zumindest kurzzeitig) einiges getan. Und sei es nur, dass Nachbarn, die vorher kaum miteinander gesprochen hatten, in Kontakt gekommen sind.
Durch gegenseitige Hilfe beim Schneeräumen, ausleihen von Materialien oder auch mit Lebensmitteln. Die Läden hatten ja teilw. auch geschlossen, da die Mitarbeitenden nicht hingekommen sind.
Was bisher ja kein Thema war, das Ganze kam ja zweil Mal. Einmal kurz vor Silvester und dann nochmal ??? -wann war das? Im Februar? Ähnlich heftig.
Schade, dass ich keine Fotos aus der Zeit habe. Ich weiß nicht, wieviel Speicherkarten ich heute füllen würde....
So etwas gab es in den 50er Jahren auch. Bin bei -20°C 12 km zum Entenfang (bei Duisburg) mit dem Fahrrad gefahren, habe dort auf dem Eis ein paar Runden gedreht und dann wieder zurück.
An 78/79 kann ich mich auch noch erinnern. Es war eine breite Kaltfront, die aus Skandinavien kam. Pausenlos wurde im Radio und TV berichtet, wo sich die Grenze der Warm-Kaltluft gerade befand. Ich war in Tirol und musste Neujahr wieder zurück, weil ich am 2.1. wieder in der Firma sein musste. Irgendwo unterwegs geriet auch ich in die Kaltfront. Mein VW 411 hatte Benzin-Standheizung, die die ganze Fahrt mit lief und ich dadurch keine Probleme mit gefrorenen Scheiben hatte. Die meisten der üblichen Autos fuhren nur noch mit Gucklöchern. Ab ca Frankfurt zum Ruhrgebiet setzte ich mich an die Spitze der Schlange und kam dann um 3 Uhr nachts nach 18 Stunden zu Hause an. 4 Stunden später dann zur Firma. Solche Kapriolen gab es immer wieder, auch im Sommer (könnte 59 gwesen sein), Autowaschverbote, Gartensprengverbote, Wirbelsturm im Ruhrgebiet (Windhose mit dicken entwurzelten Buchen). Irgendetwas war immer mit dem Wetter. Sturmfluten vor Hollands Küsten, Springflut in HH in den 50ern oder 60ern.
Ende der 40er hatten wir auch riesige Schneemengen im Ruhrgebiet. Der einzige Unterschied: Kein TV, Internet, keine Sensationspresse. Nur Volksempfänger! Geheizt wurde mit Kohle. Im Sommer verdarben oft Lebensmittel (Kühlschränke gab es nicht).
Aus der Sicht eines 81er, der den Krieg überlebt hat, im Keller verschüttet war und der betreutes Denken nach wie vor nicht benötigt.
Grüße
Horst
Was bisher ja kein Thema war, das Ganze kam ja zweil Mal. Einmal kurz vor Silvester und dann nochmal ??? -wann war das? Im Februar? Ähnlich heftig.
Stimmt, da hast du vollkommen Recht. In meiner Erinnerung war das zweite Mal im Februar schlimmer, aber ich weiß ehrlich gesagt nicht ob ich das verwechsele, aber eigentlich bin ich mir sicher. Denn ich war Sylvester noch zu Hause und es gab dann Urlaubssperre und Autobahnen z.B. A1 Münster/Osnabrück - ungefähr Bremen, waren komplett gesperrt und da hatten sich Dramen mit komplett eingeschneiten Auto und LKW Fahrern abgespielt, jedenfalls wurde das alles gesperrt, inklusive der Zugverbindungen, selbst wenn wir gewollt hätten, wir hätten gar nicht nach Hause fahren können, weil alles gesperrt war. Man kann sich das heute kaum noch vorstellen, was das für eine wirkliche Katastrophe gewesen ist. In der Zeit wo wir Pause hatten, saßen wir nur noch im UFFZ Heim oder in der UHG und schauten TV, wo gefühlt rund um die Uhr berichtet wurde. Kannte man zu der Zeit eigentlich auch nicht so ein Medieninteresse.
Hier im Norden war es im Februar besonders schlimm. Also so, dass man 10km zum nächsten Ort oberhalb der Autodächer spazieren konnte.
Hier im Norden war es im Februar besonders schlimm. Also so, dass man 10km zum nächsten Ort oberhalb der Autodächer spazieren konnte.
Oder Querfeldein über Weiden und Felder zur Silvesterfeier, Zäune waren hier keine wirklichen Hindernisse.
Sinnigerweise war ich etliche Jahre später, wiederum mit der BW, als Reservist auf einer Reserveübung wiederum im Norden, dieses mal in Bergen, Bergen-Hohne um es genau zu sagen. Und wieder hat mich der Schnee erwischt. Tagelange Schneefälle hatte das ganze Gebiet mit ordentlich Schnee bedeckt und vor allem herrschten wiederum Temperaturen jenseits von minus 10° -20°.
Damals wurde das allerdings nicht zur Katastrophe, aber das ganze erinnerte mich doch stark an 78/79. Meine schlechte Erinnerung daran war, ich glaube mittlerweile sind da richtig fest gebaute, gemauerte Gebäude, damals waren das noch Holzbaracken:shock:. Die wurden geheizt mit Ölöfen noch aus Kaiser Wilhelms Zeiten. :shock:
Jeden Abend, lief der Spieß durch die Baracken und spritzte den ganzen metallenen Ofen voll mit japanischem Heil oder Minzöl, das sofort zischend verdampfte und das hielt bestimmt 2 Stunden an.
Also das vergisst man auch nie wieder. Er wollte eigentlich verhindern, das wir krank wurden, erreicht hat er fast das Gegenteil. Die Augen fingen an zu tränen, manche bekamen richtiggehend kleine Erstickungsanfälle und rannten inklusive mir, nach draußen in den Schnee um wieder vernünftig atmen zu können. Das Zeug war wirklich ätzend. Aber schon verrückt das ich jedesmal mit der BW im Schnee gelandet bin. Die Kälte war ähnlich heftig, der Rest Gott sei Dank nicht.
Earl Sinclair
21.01.2020, 20:17
Schöne Geschichten bekommt man hier zu lesen. Ich glaube mich dran zu erinnern, dass es bei uns damals Stromausfall gab. Ich saß zu Hause bei Kerzenschein zu Silvester.
Und an Guido. Heißt das jetzt, wenn wir wiedermal richtigen Winter haben wollen, dass wir Dich zur Reserve schicken müssen.
Vielleicht klappt's ja. :D
Ne ne, aus dem Alter bin ich raus. Hab meine Klamotten schon vor ewigen Zeiten abgegeben. ;)
nordhamburger
24.01.2020, 17:44
Moin in die Runde,
ich bin durch Zufall auf diese Beiträge gestoßen. Damals wohnten meine Frau und ich in Tangstedt-Wilstedt.
Meine Frau, in Hamburg beschäftigt, wurde von ihrem Abteilungsleiter Mittags nach Hause geschickt.
Die U-Bahnen in Hamburg hatten mit den Schneemassen ab Mittag arg zu kämpfen. Die Busse in das Hamburger Umland fuhren noch sporadisch. Sie erwischte den letzten total
überbesetzten Bus Richtung Tangstedt. Der Bus blieb dann in Tangstedt stehen, da Schneeverwehungen bis vier Meter Höhe ein Weiterfahren unmöglich machten.
Die letzten zwei Kilometer musste meine Frau mit anderen Fahrgästen zu Fuß über Äcker und Felder machen, die Straße war unter den Schneeverwehungen nicht mehr zu finden.
Nach drei Stunden kam sie wohlbehalten zu Hause an.
Ich hätte Abends zum Nachdienst müssen, bin auch mit einem Kollegen zusammen losgefahren.
Wir sind bei der ersten größeren Schneewehe nach wenigen hundert Metern umgedreht.
Es ging nichts mehr. An der Dienstelle haben wir uns abgemeldet, mittlerweile hatten wir in Schleswig-Holstein ein Fahrverbot, wenn ich mich richtig erinnere waren es vier oder fünf Tage.
Der freie Abend wurde dann mit Grog und anderem Hochprozentigem begossen. Als die ersten Bilder im Fernsehen liefen, waren wir doch erschrocken über das Ausmaß der Schneekatastrophe.
In der nächsten Umgebung waren Schneewehen Richtung Wakendorf etwa sechs bis sieben Meter hoch.
Im Dorf selbst wurde nach drei Tagen durch eine ansässige Kies-Firma mit Radladern und großen LKW die größten Hindernisse beseitigt.
Zum Dienst konnten wir erst nach fünf Tagen., die Fahrt zur Dienststelle war schon abenteuerlich.
So weit meine Erinnerung heute über 40 Jahre später. Ob wir das trotz Klimawandels noch einmal erleben, vermag ich nicht zu sagen. Aber eines ist mir in guter Erinnerung geblieben: Die
Menschen haben sich gegenseitig geholfen, jeder so, wie er konnte und in der Lage war.
S/w-Bilder habe ich auch gemacht, damals noch mit meiner ersten Spiegelreflex (Petri), die heute mit neuen Lichtdichtungen in der Vitrine steht.