Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Analoge Frage bzgl. Vergrösserer
Meine "analoge Phase" nimmt Gestalt an, augenblicklich noch mit Therorie pauken- und Hardwareselektion. Es geht ausscliesslich um SW Fotografie und meine Frage wäre welchen erschwinglichen Vergrösserer (bis ca A4) ich nehmen soll ? Kann man eventuell vorhandene Minolta Objektive für die Vergrösserung nehmen ? Brauche ich einen Farbmischkopf ?
DANKE im Voraus
Rob
Robert Auer
11.01.2020, 09:10
Bei der Wahl des Vergrößerers würde ich auf das Handling und das gewünschte Negativformat (KB-Format oder größer) achten. Ich hatte damals einen Durst mit 6*6 cm, für KB gibt es auch praktische Geräte von Leitz usw.. Für SW benötigt man keinen Farbmischkopf, aber auf Vergrößerungsobjektive würde ich nicht verzichten. Die gibt es auch schon für 20-30 €.
Danke Robert, es wird für den Anfang bei Kleinbild bleiben..MF aber nicht ausgeschlossen ;-)...will mich da langsam rantasten ...welche Köpfe würdest du mir denn nahelegen ?
Robert Auer
11.01.2020, 15:37
Hallo Rob, ich hatte einen wie diesen da mit Farbmischkopf : https://www.ebay.de/p/Durst-M601-Vergr%C3%B6%C3%9Ferungsger%C3%A4t-B-w-Enlarger-MINT-10695/1606248940?iid=163007378247&chn=ps&norover=1&mkevt=1&mkrid=707-134425-41852-0&mkcid=2&itemid=163007378247&targetid=682237386712&device=m&mktype=pla&googleloc=9043256&poi=&campaignid=7834680188&mkgroupid=81652979677&rlsatarget=pla-682237386712&abcId=1139636&merchantid=7564252&gclid=EAIaIQobChMI5f3w5tL75gIVCc93Ch3Lcg97EAQYDyAB EgL6WPD_BwE
Ist allerdings schon gut 30 Jahre her und ich habe damals viel SW und noch mehr Farbe vergrößert. Letzteres mit Cibachrome von Dias. Ich hatte seinerzeit mit Hasselblad im Mittelformat fotografiert.
Es gibt billigere Lösungen. Heute würde ich ggf einen Vergrößerer bevorzugen, den man auch als Reproduktionsgerät für große Vorlagen nutzen kann. Also auf ein schräges oder ein schwenkbares Stativ achten.
Achten muss man auch auf die Art der Lichtquelle, aber da braucht man aktuelles Wissen.
Hans1611
11.01.2020, 17:42
... Es geht ausscliesslich um SW Fotografie und meine Frage wäre welchen erschwinglichen Vergrösserer (bis ca A4) ich nehmen soll ? ...
Ich hatte seinerzeit den "Leitz Focomat Ic", mit dem ich sehr zufrieden war. Das tolle daran war u.a. die automatische Scharfeinstellung bei Formatänderung. Ich habe bis DIN A3 ausbelichtet. ( Farbe habe ich nur von Dias mit Cibachrome und der Trommel im Format 20x25 gemacht. War aber eine sehr teure Angelegenheit damals.)
Das 50mm Leitz Fokotar war auch von sehr guter Qualität.
Die Geräte findest Du auch heute noch.
rolandk989
11.01.2020, 22:23
Durst oder Kaiser.
Nichts anderes ist bei deinen Wünschen wirklich empfehlenswert.
Erfahrungen hätte ich da noch mit Jobo (GF bis 9/12), aber der spielt in einer andere Liga.
Bei Fragen bitte PM.
LG
Roland
Ellersiek
11.01.2020, 22:46
... welchen erschwinglichen Vergrösserer (bis ca A4) ich nehmen soll ?...
Ziemlich egal, welchen Du nimmst. Da ist wie mit der Wahl der Kamera: Die Bedienung entscheidet erheblich mehr über die erreichbare Qualität.
20 x 30 cm ist ein guter Anfang, allerdings schätze ich, wirst Du, zu mindestens gelegentlich, auch 30 x 40 machen wollen. Deshalb empfehle ich Dir, zu mindestens den Papierhalter auf das Maß auszulegen.
... Kann man eventuell vorhandene Minolta Objektive für die Vergrösserung nehmen ?
In der Regel hast Du für das Objektiv eine Aufnahmeplatte am Vergrößerer. Aus der Erinnerung heraus hat die meist M39.
... Brauche ich einen Farbmischkopf ?
Nur, wenn Du mit Multigrade-Papier arbeiten willst. Allerdings gibt es dafür auch spezielle Multigrade-Köpfe. Intern arbeiten sie gleich, aber die Einstellung ist "einfacher".
Gruß
Ralf
Danke für die Antworten ! Bis zu welcher Größe in cm/Din kann denn der Durst M601 ?
Robert Auer
12.01.2020, 09:26
Danke für die Antworten ! Bis zu welcher Größe in cm/Din kann denn der Durst M601 ?
Das ist nur durch die Verwendung des Objektives beschränkt, da man das Gerät durch drehen der Säule auch zu einer Projektion auf dem Boden oder durch drehen des Kopfes an die Wand nutzen kann. Ich denke aber, dass die Größe der Tischplatte des Gerätes für die Verarbeitung von handelsüblichen Papierformaten bis A2 ausreicht. Ich habe bis A3 vergrößert, denn die Papierpreise und die Schalen bzw Trommelgrößen waren auch ein Limit.
Ich glaube nicht, dass das beim Vergrößern relevant ist, schon eher wenn man das Stativ des Vergrößerers für Reproduktionen nutzt.
Objektive haben in der Regel M39 wie hier schon erwähnt.
Ich hatte mal einen Kaiser für Schwarzweiß, bei dem nach ein paar Jahren an der Kurbel der Friktionsantrieb gebrochen ist. Ich hatte damals den Eindruck, als wäre das eine Schwachstelle.
Falls es also ein Kaiser wird, solltest du beim Kauf die Funktion der Kurbel überprüfen.
Als Objektiv hatte ich damals ein Nikkor, mit dem ich auch sehr zufrieden war. Allerdings hatte für mich damals das Geld nicht für das 2.8er gereicht und es wurde dann ein 4.0er.
Was mich heute kritisch stimmt, ist die Sache mit den Bädern, die ja entsorgt werden müssen. Das ist die Kehrseite der analogen Dunkelkammer.
Robert Auer
12.01.2020, 13:12
Bezüglich der Lichtstärke ist das bei Vergrößerungsobjektiven m.E. kein Thema, zumindest wenn man mit kaltem Licht arbeitet. Für 6x6cm hatte ich seinerzeit von Schneider-Kreuznach ein Componon-S 5.6/80. Das war für meinen Bedarf so gut, dass ich mir nach Jahrzehnten ein neuwertiges Exemplar samt Original-Box gekauft hatte und es für Micro/Makro-Aufnahmen am Balgen nutzen wollte. Da ist es allerdings angesichts meiner guten Makroobjektive nie zum Einsatz gekommen und so wartet es bei mir weiter auf neue Anwendungsideen. Zur Analogfotografie möchte ich jedenfalls nicht mehr zurück, die ist für mich nicht nur umweltpolitisch etwas aus der Zeit gefallen. :crazy:
Für mich ist das auch Jahrzehnte her, mit der Dunkelkammer, wie es damals so hieß und wegen der Kosten (Student) nur in S W und Kleinbildnegativ. Was du auch bedenken solltest ist das Ausarbeitung von Ausschnitten. Robert hat ja schon einige Optionen (Boden-/Wandprojektion) genannt. (Damals) An der Uni in Kiel gab es ein Fotolabor zur Eigennutzung für Studenten. Da stand auch ein Leitz Focomat, der den Gegenwert eines VW Käfer hatte, ein tolles Gerät, das aber auch mächtig groß aufbaute, gut der konnte Negative bis 6x9cm (?). Die Durst-Vergrößerer sind recht kompakte Geräte, keine Erinnerung mehr welche Type es bei mir war, sehr wahrscheinlich das einfachste mit einen Nikon Vergrößerungsobjektiv (4/50mm) dran, war günstiger als Schneider oder Rodenstock. Für den Durst gab es auch eine Verlängerungssäule, damit schaffte ich ausschnittlose Vergrößerungen bis 30x40 cm auf der Grundplatte, da war bei mir auch Schluss mit den Entwickler-, Unterbrecher- und Fixierschalen. Den Vergrößerer installierte ich auf einer großen weiß beschichteten Spanplatte als Grundplatte, die rund 3/4 der Badewannenoberfläche einnahm. Das war meine Arbeitsfläche. Zur Wässerung der Bilder diente die Badewanne darunter. Einen Vergrößerungsrahmen, wo das Fotopapier eingelegt wurde (weißer Bildrand) hatte ich nicht und arbeitete daher immer randlos. Dazu feuchtete die Fläche wo das Fotopapier liegen wird leicht an, so dass das Papier auf der Projektionsfläche "klebte" bzw. sehr plan lag. Um das Papier zu positionieren war ein Rotfilter im Strahlgang eingeblendet. Wenn alles stimmte wurde belichtet. Dazu kann eine Schaltuhr sehr hilfreich sein, die ich ebenfalls hatte und auch einen Belichtungsmesser, das war ein Gossen mit Duka-Vorsatz, sehr hilfreich, um bspw. Kontrastumfänge im Motiv zu bestimmen. Die Belichtung zu bestimmen klappt natürlich auch mit der "Streifenmethode", um eine Belichtungsreihe zu erstellen und so die passende Belichtungszeit zu ermitteln.
Ein schönes Thema: „Durstvergrößerer“! :shock:
Super Berichte- und Antworten mit Dingen die ich so noch nicht bedacht hatte , den Umweltfaktor kann man in Relation zu Emissionen von Großlaboren denke ich vernachlässigen ! Bei mir muss das auch im Bad statfinden, da dort keine Fenster- aber ein Exhauster vorhanden sind, und natürlich wegen nähe zum Wasser ;-) Wie schwer sind denn die Apparate ca ? Mein Plan ist ein Segment von meinem stabilen dreiteileigen Taperziertsch zu nehmen mit eventuell einer stabilen HDF platte für den Vergrösserer.. und die Wannen auf eine weitere HDF Platte über der Badewanne :lol:
Also sollte mein Vergrößerer sollte relativ kompakt gebaut sein da er nicht stationär bleiben kann ! Meine Bilder bis A4/A5 sollten damit problemlos ausbelichtet werden können. Bin auch mehr bei den Durst Modellen..allerdings ist da von "kompakt" auch keine Rede :D
Robert Auer
13.01.2020, 09:23
Ich hatte damals ein kleines Reihenhaus. Mein Labor war im Heizungskeller und der Vergrößerer hatte seine Nische unter der Kellertreppe. So konnte ich im Sitzen arbeiten. Im gleichen Raum hatte ich einen 2m langen Tisch aus MDF Platten gebaut und Wasseranschluss für die Entwicklungswannen und eine Jobo(?) Trommelentwicklungsmaschine. Unter dem Tisch ein Regal mit der Trockenpresse und neben dem Heizkessel hatte ich noch einen Trockenschrank für Filme Über dem Tisch war eine grüngelbe Dunkelkammerleuchte, wegen der Farbentwicklung und der besseren Kontrolle der Kontraste.
Das klingt nach einem großen Heizkeller, doch das war alles sehr schön kompakt und der Raum wirkte nur deshalb nicht so eng, da hinter einer halbhohen Mauer auch noch ein 4000 Liter KS-Öltank untergebracht war.
Übrigens war mein erstes Labor noch nicht einmal mit Wasseranschluss in einem kleinen Kinderzimmer auf einer Kommode, in deren Schubladen sie sich die Papiere befanden. Das Zimmer nutzte ich zusammen mit meinem Bruder und musste mich öfters mit meiner Mutter auseinandersetzen, die vom angrenzenden Elternschlafzimmer meine Arbeit öfters mitbekommen hatte.
Ich arbeite seit knapp 30 Jahren mit einem KAISER Vergrößerer, mit Apo Rodagon 50 (KB)und Componon 80 (MF). Dazu ein Gradationswandelkopf - also eine andere Art eines Farbmischkopfes, mit dem du die Gradation stufenlos von 0 (weich) bis 5 (hart) einstellen kannst.
Einmal hatte ich ein Problem mit dem Trafo, da wurde das Stromkabel immer heiß. Eingeschickt und repariert, sonst keine Probleme mit dem Ding, daher kann ich Kaiser empfehlen.
Bezüglich Filme und Chemikalien empfehle ich Adox in Berlin oder Foto Riegler im Amstetten, beide sehr gut sortiert und telefonische Fachberatung inklusive.
Viel FReude damit, ist ein entschleunigtes und spannendes Arbeiten :top:
Hi, habe gerde ein paar Angebote zu einem Meopta Opemus 5/6, die aber mit Color bezeichet sind ?!..frage vom Rookie..kann man damit ohne weiteren Aufwand auch brauchbare SW Abzüge hinbekommen ? :roll:
Hi, habe gerde ein paar Angebote zu einem Meopta Opemus 5/6, die aber mit Color bezeichet sind ?!..frage vom Rookie..kann man damit ohne weiteren Aufwand auch brauchbare SW Abzüge hinbekommen ? :roll:
Ja, Opemus habe ich ganz vergessen - tolle Geräte ganz aus Metall.
Ja, du kannst natürlich mit einem Farbmischkopf sehr gut SW machen, wenn du die richtigen Farbfilter einsetzt, kannst mit den Gradationswandelpapieren sehr gut arbeiten.
Noch einen Tipp: in Graz haben wir den Foto Köberl, der sehr gut sortiert ist und auch Fachberatung anbietet. Die haben ein riesiges Gebrauchtwarenangebot.
Bin aus Germany, da isses bissi weit zum stöbern zu kommen ;-) . Farbfilter sind einstellbar an einem Farbmischkopf ?.. oder müssen die extern vorgehalten werden ?? Bin wirklich GANZ am Anfang und bitte "dumme Fragen" zu entschuldigen :D:top:
Bin aus Germany, da isses bissi weit zum stöbern zu kommen ;-) . Farbfilter sind einstellbar an einem Farbmischkopf ?.. oder müssen die extern vorgehalten werden ?? Bin wirklich GANZ am Anfang und bitte "dumme Fragen" zu entschuldigen :D:top:
Kein Problem :top:
Ja, du stellst bestimmte Werte an den Farbfiltern ein und bekommst die richtige Lichtfarbe um einen bestimmten Kontrast zu erzielen. Ist etwas komplizierter als ein Gradationswandelkopf, aber einfacher als Filter in den Strahlengang halten.
Stöbern kannst beim Köberl auch auf der Webseite, oder sonst anrufen. Wir in Graz reden auch deutsch (sogar richtig gut :cool:)
Schau dass du so Klassiker von Werner Wurst bekommst, oder andere Fotobücher. Selbst ein modernes Buch kann ich dir empfehlen:
https://www.rheinwerk-verlag.de/analoge-fotografie_4705/?gclid=EAIaIQobChMIgtXfkZGA5wIVBYXVCh3y7wnsEAYYASA BEgLqiPD_BwE
Habe ich mir am Samstag gekauft, weil es mich auch spannend ist, wie die heutigen Fotobücher mit der Analogfotografie umgehen.
Robert Auer
13.01.2020, 10:55
Ich habe in meinem Bestand auch noch alte Bücher über Fototechnik gefunden, in denen Kenntnisse über das Labor vermittelt werden. Viele FOTO Bücher hat unsere Blaustirnamazone an einem einzigen Tag in einen erbärmlichen Zustand versetzt, auch diese. Da sie ferner voll von persönlichen Notizen sind möchte ich sie so nicht weitergegeben. Es handelt sich um die Windisch Fotoschule von 1949 und ein Fachbuch zur Ausbildung von Fotografen von 1966. Ich denke, dass es diese oder noch bessere Literatur im modernen Antiquariat in einem besseren Zustand gibt. Noch besser finde ich den Vorschlag von whz!
6/DSC_029214464.jpg
→ Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=328169)
Danke:top:, vor jedem Erfolg liegt der lange Weg der Theorie und Experimente . Hab mich mit Literatur eingedeckt, ABER welches Papier nehme ich denn zu Anfang fürs "verhunzen" ? Da Einiges schief gehen wird zu Anfang muss es ja nicht gleich das gute Illford sein:roll: Desgleichen gilt auch für die benötigte Chemie :D VIELEN DANK auch für die zahlreichen Tipps- Inspiration ! Es wird übrigens ein Opemus 5 SW für den Anfang ! :top::D:lol:
Robert Auer
14.01.2020, 13:14
Den Opemus 5 SW kenne ich zwar nicht aus meiner Praxis. Ich habe darum nach ihm gegoogelt: Er macht auf mich einen guten Eindruck und die schräge Stativsäule finde ich schon mal Klasse!
Ich hatte einen Opemus 6, einziges Problem war die Bildbühne, die mir immer die Filme zerkratzt hat.
zum Papier: probiere das FOMA, ist eigentlich gleich gut wie das Ilford, nur deutlich billiger. Vielleicht gibt es noch Kentmere, die waren echt gut, nur dann wurden sie von Ilford geschluckt.
Toll ist jedenfalls ADOX, die die legendären AGFA Papiere fortführen.
Ich hatte einen Opemus 6, einziges Problem war die Bildbühne, die mir immer die Filme zerkratzt hat
Danke für die Empfehlungen. Konnte man dem Verkratzen irgendwie entgegenwirken?
Danke für die Empfehlungen. Konnte man dem Verkratzen irgendwie entgegenwirken?
Ich hatte damals die Bildbühne mit Klebeband (DC-Fix) beklebt, hat ganz gut geholfen.