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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Bildwirkung durch höheren Standort – Meinungen erbeten!


RRibitsch
10.01.2020, 09:41
Hallo!

In meinem Umfeld der Eisenbahnfotografen wird es als vorteilhaft erachtet, wenn die Aufnahme von einem höheren Standpunkt, sprich unter Verwendung einer Leiter gemacht werden. Dies insbesondere dann, wenn die Bahntrasse höher liegt als der Standpunkt des Fotografen. Ich hingegen verzichte meist auf eine Leiter, da ich im Sommer gerne mit dem Motorrad bzw. Fahrrad zu den Fotostellen fahre.

Als Beispiel zeige ich zwei Fotos, das erste ist mit (ca. 2m höher), das zweite ohne Leiter gemacht. Abgesehen von der weniger grünen Natur finde ich das zweite sogar etwas dynamischer durch den tieferen Standpunkt.

Ich hätte daher gerne mal die Meinung von Euch, welche sich nicht so speziell der Bahnfotografie widmen, sondern das Foto nach den üblichen Kriterien bewerten.

811/Mit_Leiter.jpg
→ Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=327961)

811/Ohne_Leiter.jpg
→ Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=327962)


Es wurden unterschiedliche Kameras verwendet, das erste mit meinem Standard A6400, das zweite auf die Schnelle mit der RX 10 III.

kiwi05
10.01.2020, 09:47
Wenn ich Rennwagen fotografiere, bevorzuge ich auch möglichst tiefe Standpunkte.
Allerdings hat so eine Lok ja einiges an Technik auf dem Dach. Da ist der etwas höhere Standpunkt durchaus von Vorteil.

carm
10.01.2020, 09:56
Mir gefällt das Erste auch besser. Die Technik auf dem Dach der Lok gehört einfach mit aufs Foto.

FG
Carlo

haribee
10.01.2020, 09:59
Von höherem Standpunkt wirkt es besser!
LG Harald

RRibitsch
10.01.2020, 10:06
Wobei die 187 nur einen Stromabnehmer hat und dadurch auch weniger Technik am Dach wie die Vectrons. Ist aber auch ein Punkt der zu beachten ist, keine Frage.

Harry Hirsch
10.01.2020, 10:42
Ich habe mal ein paar Meinungen abgewartet, da ich mir überhaupt nicht schlüssig war.
Tendenz war und ist eher zu Bild 1 (mit Leiter), allerdings weniger wegen der Technik auf dem Dach, sondern wegen der Gesamtwirkung.

Aber: Würde ich nicht beide in der Gegenüberstellung sehen und deine Ausführungen gelesen haben, wäre mir der Unterschied nicht so aufgefallen.
In meiner spontanen Kopfbewertung hätten vermutlich beide Bilder gleich abgeschnitten.

Mit so einer Leiter auf Schulter durch die Gegend fahren, stelle ich mir irgendwie doof vor. Kann man den Effekt nicht durch mehr Abstand, dafür höhere BW ausgleichen?

Kleine Kritik: Ich würde für so einen direkten Vergleich die gleiche (ach nein, dieselbe ;)) Kamera nehmen.

RRibitsch
10.01.2020, 10:51
Vorerst danke für Eure Kommentare.
Das erste Foto war nicht geplant, da ich die Info erst kurz zuvor erhalten habe und ich „nur“ die RX10 dabei hatte.
Mittlerweile sind die ersten Kollegen mit Hochstativen unterwegs, wobei ich oft den Eindruck gewinne, dass es nur noch darum geht, wer das "bessere" Foto macht (Männer eben:?)

Dornwald46
10.01.2020, 11:12
Das erste Foto wirkt für mich auch etwas dynamischer und gefällt mir besser.

loewe60bb
10.01.2020, 13:23
Mir gefällt das Foto mit dem erhöhtem Standpunkt (Leiter) ebenfalls besser.

Ob Du deshalb Deinen "Workflow" beim Erstellen solcher Fotos ändern möchtest (Rad ohne Leiter vs. Auto mit Leiter) bleibt natürlich Dir überlassen.

kiwi05
10.01.2020, 13:28
Gottlieb @der_knipser, "the Master of Einbein" hat schon oft an Fotos demonstriert, wie gut es klappt die Kamera am hochgehaltenen Einbeinstativ per Fernauslöser einzusetzen.
Mit Übung sicher komfortabler als immer eine Leiter mitzuschleppen.
https://www.sonyuserforum.de/forum/showpost.php?p=1996463&postcount=16

aidualk
10.01.2020, 13:54
Gottlieb @der_knipser, "the Master of Einbein" hat schon oft an Fotos demonstriert, wie gut es klappt die Kamera am hochgehaltenen Einbeinstativ per Fernauslöser einzusetzen.
Mit Übung sicher komfortabler als immer eine Leiter mitzuschleppen.


Gottlieb seiner ist ja auch 6m lang (https://www.sonyuserforum.de/galerie/details.php?image_id=100078). :shock:

kiwi05
10.01.2020, 13:56
Gottlieb kann auch kürzer ganz ordentlich....:top:

RRibitsch
10.01.2020, 17:45
Die Fotos von Gottlieb kannte ich gar nicht:shock::top:

Das wäre mir bei so speziellen Aufnahmen zu gefährlich, da man ja nur eine Möglichkeit hat auszulösen. Da nehme ich lieber gleich ein Hochstativ mit ferngesteuertem Kugelkopf und Tablet zur Bildkontrolle.

Ich werde wohl oder übel weiterhin meine vierteilige Stehleiter mitschleppen:?

kiwi05
10.01.2020, 17:54
Stellt sich nur die Frage, was ist gefährlicher:
Die Möglichkeit ein Foto zu versemmeln oder beim Fotografieren von der Stehleiter zu fallen.:mrgreen:

screwdriver
10.01.2020, 18:50
Hallo Robert.
Die Bahnfotografen sind nach meiner Beobachtung schon ein besonderes Völkchen. ;)

Da gibt es scheinbar(?) gewisse Standards, wie insbesondere Triebwagen abzulichten sind damit es "akzeptabel" ist.

Auf den unbedarften Betrachter wirken diese Fotos spätestens nach dem 50. Bild langweilig.

Sich mit Fotos aus ungewöhnlicher Perspektive und/ oder mehr oder weniger extremen Weitwinkelaufnahmen aus der Masse abzuheben scheint keine "akzeptierte" Zielsetzung zu sein. So zumindest mein Eindruck.

Tatsächlich sind Fotos aus höherer Perspektive in flachem Gelände dann doch schon ungewöhnlicher und aufwendiger.
Da sehe ich die 6m Fiberglasmast, die mein Bruder nutzt, eher noch als Mindestlänge.

Für eine in dieser Situation wirklich ungewöhnliche "Brückenperspektive" braucht man wohl eher 10m oder mehr.
Das wird sportlich und ist ohne Transportfahrzeug oder zumindest Fahrradanhänger kaum realisierbar.
Nutze selber einen 10mtr (NVA-) Schiebemast für besondere Einsätze.
Kompromiss ist evtl. ein Lampenstativ mit 7,3m Länge (click mich (https://www.mediaresort.de/Falcon-Eyes-Lampenstativ-LM-7300HA-Heavy-Duty-730-cm)) plus ggf. motorischen Schwenk- Neigekopf. Das Stativ wiegt ca. 5,5kg mit einer Transportlänge von ca 160cm und ist mit einer speziellen Transporthalterung evtl. noch mit dem Fahrrad zu bewältigen. Leider braucht man dafür eine ebene Stellfläche.
Diese Höhe wird dann sogar mit einer Leiter schwierig und du bist "der mit dem Längsten" :lol:

GBayer
10.01.2020, 19:04
Bei solchen Breitbandbildern ist meiner Meinung nach der erhöhte Standpunkt der Gewinner. Aber: Deutlich näher ran und mit weniger Himmel wäre Mein bevorzugter Standpunkt ein 2 m tiefes Loch. Dann wirkt das Bild weniger langweilig und kriegt es mehr Dynamik.

Servus
Gerhard

Dornwald46
10.01.2020, 19:07
Da sehe ich die 6m Fiberglasmast, die mein Bruder nutzt, eher noch als Mindestlänge.


Aber das schaukelt doch bei dieser Höhe, oder wie willst Du die Spitze ruhig halten, wenn die Kamera dort befestigt wird?

RRibitsch
10.01.2020, 20:53
@Volker: Bei uns gelten die Regeln der "Wiener Schule", 50mm, ideale Sonnenbeleuchtung, Bildausschnitt vor dem Triebfahrzeug knapp, hinter dem Zugschluss etwas knapper:crazy:

Es gibt Motive, wenn z.B. im Winter speziell bespannte Urlauberzüge durchs verschneite (falls möglich) Salzburger Land fahren, da stehen oft mehr als 30 Fotografen nebeneinander auf Leitern. Oftmals ziehen genervte Triebfahrzeugführer die Rollo fast ganz nach unten und der ganze Haufen beginnt zu toben, weil das keiner haben will.

Ich habe mich davon schon etwas distanziert und verwende gerne andere Brennweiten wie auch Gegenlicht, außerdem muss nicht die Sonne scheinen, die Zeiten des Diafilms sind schließlich vorbei, wo sehr gutes Licht für schnelle Objekte zwingend erforderlich war.

Kurt Weinmeister
11.01.2020, 01:53
Ich bevorzuge auch die erste Variante.
Der Profi hat sein ausrangiertes Feuerwehrauto mit Drehleiter dabei.
Wer schleppt denn noch heutzutage eine Leiter?

SteffDA
11.01.2020, 09:56
Das wäre mir bei so speziellen Aufnahmen zu gefährlich, da man ja nur eine Möglichkeit hat auszulösen. Da nehme ich lieber gleich ein Hochstativ mit ferngesteuertem Kugelkopf und Tablet zur Bildkontrolle.

Warum nicht Serienbildfunktion oder das Sport-Scenario und die Bildkontrolle/-auswahl später?

screwdriver
11.01.2020, 11:54
@Volker: Bei uns gelten die Regeln der "Wiener Schule"

Der Sinn dieser Einschränkung erschliesst sich mir nicht.
Indirekt erzwungener Sicherheitsabstand? :P

... und der ganze Haufen beginnt zu toben, weil das keiner haben will.
:lol: :lol: :lol:
Und alle mit dem identischen Foto ...

Ich habe mich davon schon etwas distanziert ...
Wie kannst du nur... ? :crazy:
:top:

der_knipser
26.02.2020, 18:12
Die Lösung mit dem 6 Meter langen Mast nutze ich gerne für Motive, die sich irgendwo in der Landschaft befinden. Züge würden dazu gehören, wenn sie meine Motive wären.
Bilder nach "irgend einer Schule" sind ohnehin nicht mein Ding, genauso wenig wie "Rudelknipsen".

Es ist nicht nur so, dass man etwas mehr von der Oberseite der Motive erkennen kann, sondern auch, dass sich die Horizontlinie nach oben schiebt und das Motiv in die Landschaft eingebettet wirkt, anstatt sich davon abzuheben. Für manche Bilder passt das gut, für andere weniger.

Interessant wirkt die hohe Perspektive meistens bei Weitwinkelbildern, bei Teleaufnahmen ist sie fast bedeutungslos. Das Auslösen über Funk ist sehr bequem und recht zuverlässig.
Bei extremen Weitwinkeln braucht man die Sucherkontrolle nicht so dringend wie bei längeren Brennweiten. Falls doch, ist die Übertragung auf Handy oder Tablet mit den modernen Kameras kein Problem.