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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Vision 2020


Stealth
23.11.2019, 19:04
Volvo`s „Vision 2020“ wird nun Realität.
Im März diesen Jahres hatte Volvo angekündigt 2020 nur noch Fahrzeuge auszuliefern, welche auf 180km/h gedrosselt sind.
Jetzt setzen die Inhaber es tatsächlich um:
"nach der ab kommendem Jahr kein Mensch mehr in einem neuen Volvo getötet oder schwer verletzt werden soll".

https://www.volvocars.com/de/volvo/innovationen/sicherheit/volvo-faehrt-180?utm_source=screenondemand&utm_medium=display&utm_content=safe_display_multiple-sizes_id_004_0_00&utm_campaign=de_safe_awareness_1911_masterbrand_ot her_schneller_sicher&sourceapplicationinformation=de_saf_awr_mbr&dclid=CIfqhK7kgOYCFSQh0wodFnUISg

Das Marketing arbeitet fließig und die ersten Fahrzeuge werden aktuell ausgeliefert.
Ein glückloses Unterfangen...

Schmiddi
23.11.2019, 19:19
"nach der ab kommendem Jahr kein Mensch mehr in einem neuen Volvo getötet oder schwer verletzt werden soll".

Naja - dann sind 180 km/h aber immer noch deutlichst zu viel. Die Grenze für schwere Verletzungen dürfte irgendwo zwischen 60 und 80 liegen (jeweils frontal vor starres Hinderniss, seitwärts vor Baum noch geringer). Jenseits 100 km/h braucht man schon Glück zum Überleben. Auch in einem Volvo...

Davon ab - 180 km/h ist ernsthaft nur in Deutschland ein "Problem". Wenn also deshalb hier ein paar Autos weniger verkauft werden, können die da sicher mit leben. Und wenn sie etwas Glück haben, dann erklagt die Umwelthilfe 100 km/h als Limit auch auf deutschen Autobahnen...

Viele Grüße, Andreas

TONI_B
23.11.2019, 19:23
Ich finde es mutig! :top:

Und hoffentlich werden diese Visionen auch wahr.

embe
23.11.2019, 20:03
Wenn sie es noch erweitern zu
"nach der ab kommendem Jahr kein Mensch mehr in einem oder durch einen neuen Volvo getötet oder schwer verletzt werden soll"
dann wird es richtig gut. :)

steve.hatton
23.11.2019, 20:06
Ich denke es ist das richtige Signal.

embe
23.11.2019, 20:28
Ja, ich denke auch, dass das ein Schritt in die richtige Richtung ist.

Ditmar
23.11.2019, 20:49
Und es wird damit auch Zeit, das andere nachziehen, mehr braucht kein Mensch, ich schon gar nicht.
Musste das aber auch erst lernen. ;)

kiwi05
23.11.2019, 21:05
Mit 130km/h Höchstgeschwindigkeit auf Autobahnen müssten wir nicht auf solche halbherzigen Herstelleraktionen warten.

kk7
23.11.2019, 21:26
Reine Marketing Aktion. Die meisten Toten gibt es auf Landstraßen (~57% in 2018). Volvo kann hier ja auch Vorreiter sein und die Geschwindigkeit auf solchen Straßen auf 60 reduzieren. Mittels GPS sollte das kein Problem sein. Warum 60? Das entspricht der zulässigen Geschwindigkeit von LKWs über 7,5t und es entfallen somit Überholmanöver.

steve.hatton
23.11.2019, 22:00
Whataboutism ?

Es ist ein Ansatz kein Allheilmittel, aber wenn man die schwedische "KFZ-Philosophie" betrachtet, die enorm viele Sicherheitsmerkmale entweder erfunden oder erstmals serienmäßig eingesetzt hat, weiß man dass Sicherheit - aktiv wie passiv - dort schon immer eine extrem hohe Priorität hatte.

kk7
23.11.2019, 22:48
No.

Ich habe leider keine Statistik gefunden, die die tödlichen Unfälle auf Autobahnen nach Geschwindigkeit aufschlüsselt. Interessant wäre dann auch noch die jeweilige Abschätzung, ob bei Tempo 180 das Ergebnis das gleiche gewesen wäre.

steve.hatton
23.11.2019, 23:09
Die wirst Du auch nicht finden, weil es im Freie-Fahrt-für freie-Bürger-Land gar nicht erwünscht ist .....

kk7
23.11.2019, 23:13
Jetzt bist Du aber unsachlich ;)

Bei 12% zu 57% sehe ich den größte Potential zur Vermeidung auf der Landstraße.

Edit: Für 2015 habe ich noch was gefunden - demnach ist das Nicht-Einhalten von Geschwindigkeitsbeschränkungen auf der Autobahn zur Hälfte Ursache für tödliche Unfälle.

Quelle: https://www.bussgeldkatalog.org/unfallstatistik/

steve.hatton
24.11.2019, 04:17
Genau das ist das Problem, dass meist mit der vermeintlich geringeren Unfallhäufigkeit auf Autobahnen gegen Geschwindigkeitsbegrenzungen argumentiert wird.
Sprich es gibt einen Ansatz "weniger ist besser", also kann man alles lassen wie bisher und den Ansatz jeder Tote ist einer zu viel, also sollte man die Geschwindigkeit reduzieren.

Auf Autobahnen ergeben sich schon allein aufgrund fehlende Kreuzungen, enger Kurven und fehlenden Gegenverkehrs weniger Unfallrisiken, womit die statistisch geringeren Werte selbsterklärend werden.

dey
24.11.2019, 09:53
Musste das aber auch erst lernen. ;)

Das ist das Problem. Wenn wir (viele) erst über 40 anfangen, zu fahren und nicht zu rasen sind Änderungen schwierig.
Als Außendienstler hatte ich immer das Bedürfnis nach unbegrenzter Geschwindigkeit, auch wenn lch es selten genutzt habe und es noch seltener etwas gebracht hat.

Hätte ich die Entscheidung gehabt 130 als Regel zuzustimmen, hätte ich es getan. Freiwillig unter Stress ist es mir nicht gelungen.

Ich hoffe auf die nächste Generation. Wenn Führerschein und Auto an Priorität verlieren hat die Vernunft vllt eine Chance.

kiwi05
24.11.2019, 10:12
Hätte ich die Entscheidung gehabt 130 als Regel zuzustimmen, hätte ich es getan. Freiwillig unter Stress ist es mir nicht gelungen.



Gute Erkenntnis. Danke für soviel Ehrlichkeit. :top:

TONI_B
24.11.2019, 10:29
Ich habe das entspannte Autofahren vor 20-30 Jahren in den USA gelernt: damals gabs maximal 55Miles/h und manchmal 65Miles/h. War man mehr als 5Miles/h zu schnell gabs mit nahezu 100% Strafe.

Ich bin Pendler und lege pro Jahr 30000km im Auto zurück. Ein Großteil der Strecke sind Autobahnen, aber nur ca. 15km sind mit 130km/h zu fahren, der Rest mit 100km/h. Tempomat steht auf "107", was laut GPS genau 100km/h ergibt. Damit komme ich auf einen Verbrauch von unter 5Liter/100km übers Jahr gemittelt und fahre total entspannt.

Als ich einmal einen Anruf bekam, dass meine Gartenwasserleitung geplatzt ist und ich schnell nach Hause musste, bin ich mit 150-170km/h gefahren (wenn möglich). Das ergab statt der normalen 41min auf 65km (Haus zu Haus) 38min. Für weniger als 10% Zeitersparnis tue ich mir das nie wieder an. Schon gar nicht weil es "Spaß" macht, schnell zu fahren...

Orbiter1
24.11.2019, 10:38
Reine Marketing Aktion. Die meisten Toten gibt es auf Landstraßen (~57% in 2018). Volvo kann hier ja auch Vorreiter sein und die Geschwindigkeit auf solchen Straßen auf 60 reduzieren. Mittels GPS sollte das kein Problem sein. Warum 60? Das entspricht der zulässigen Geschwindigkeit von LKWs über 7,5t und es entfallen somit Überholmanöver.Auf den meisten schwedischen Landstraßen sind sowieso nur 70 km/h erlaubt, auf Fernstraßen (vergleichbar unseren Bundesstraßen) sind es 80 km/h, auf Autobahnen 110 bis 120 km/h. Die Geldbußen für Geschwindigkeitsüberschreitungen beginnen bei 140 €, bei 20 km/h Überschreitung ist man bereits bei 250 €. Kann man ja mal in Deutschland einführen falls es eine Partei gibt die glaubt das politisch überleben zu können.

kk7
24.11.2019, 11:14
Genau das ist das Problem, dass meist mit der vermeintlich geringeren Unfallhäufigkeit auf Autobahnen gegen Geschwindigkeitsbegrenzungen argumentiert wird.
Sprich es gibt einen Ansatz "weniger ist besser", also kann man alles lassen wie bisher und den Ansatz jeder Tote ist einer zu viel, also sollte man die Geschwindigkeit reduzieren.

Wo habe ich gegen Geschwindigkeitsbegrenzungen argumentiert? Ich habe nur in den Ring geworfen, dass die Aktion von Volvo mehr ein Marketing Gag ist als ein effektiver Beitrag zur Vermeidung von Verkehrstoten auf der Autobahn. Ich bin bei Dir, jeder Tote ist einer zuviel. Es scheint aber einen gesellschaftlichen Konsens zu geben, dass ca. 3.500 Verkehrstote pro Jahr noch hinnehmbar sind. Andernfalls hätten wir andere Regeln und Strafen und eine höhere Kontrolldichte.

Auf den meisten schwedischen Landstraßen sind sowieso nur 70 km/h erlaubt, auf Fernstraßen (vergleichbar unseren Bundesstraßen) sind es 80 km/h, auf Autobahnen 110 bis 120 km/h. Die Geldbußen für Geschwindigkeitsüberschreitungen beginnen bei 140 €, bei 20 km/h Überschreitung ist man bereits bei 250 €. Kann man ja mal in Deutschland einführen falls es eine Partei gibt die glaubt das politisch überleben zu können.

Finnnland hat meines Wissens ähnliche Strafen und nur leicht höhere zulässige Geschwindigkeiten wie Schweden und trotzdem prozentual gesehen eine vergleichbare Quote an Toten im Straßenverkehr wie Deutschland. Das alleine kann es also nicht sein.

Gruß
Klaus

frame
24.11.2019, 11:26
Wenn es wirklich darum ginge Unfälle und Tote zu vermeiden dann wäre Vernetzung (Car2x wie im Golf 8) der Weg - wenn die Autos untereinander kommunizieren wird es wesentlich weniger Unfälle geben, überall.
Die Beschränkung von Volvo ist natürlich nicht wegen Verkehrssicherheit sondern weil es bei Hybridantriebe technisch bedingt schwierig ist - Toyota Hybride fahren auch nicht scheller ohne dass die damit werben. Bei E-Autos ist schnell fahren ja eh sehr schlecht für die Effizienz, wie oft habe ich schon Teslas auf der AB im Windschatten von LKWs segeln gesehen.

Ansonsten nervt es mich dass jetzt das Fehlen von Features neuerdings als Feature beworben wird:
- kann nicht schneller als 180 fahren
- kein externes Aufladen (Toyota-Hybride)

kiwi05
24.11.2019, 11:30
Die meisten Toten gibt es auf Landstraßen

Sicher nicht unwesentlich: In der Stadt und auf Landstraßen gibt es Verkehrsteilnehmer, die auf der Autobahn idR nicht vorkommen.

HaPeKa
24.11.2019, 11:30
Bei uns in der Schweiz soll die Strasse durch gesetzliche Massnahmen sicherer werden.
2012 hat das Parlament ein Massnahmenpaket 'Via Sicura (https://www.astra.admin.ch/astra/de/home/themen/verkehrssicherheit/via-sicura.html)' verabschiedet, das mittlerweile Wirkung zeigt:

Vier Jahre nach Inkrafttreten der ersten Via-sicura-Massnahmen zieht der Bundesrat eine erste positive Bilanz des Gesamtpakets. Besonders vier Massnahmen hätten zu einer Verbesserung der Verkehrssicherheit in der Schweiz beigetragen: das Alkoholverbot für Neulenkende und Berufschauffeure, das Lichtobligatorium für Motorfahrzeuge am Tag, die Regelung von Raserdelikten und die Infrastrukturmassnahmen.

In den Jahren 2013 bis 2017 seien insgesamt 1211 Personen getötet und 19'441 Personen schwer verletzt worden. Seit der Inkraftsetzung von «Via sicura» sei die Anzahl Getöteter um jährlich durchschnittlich zehn Personen und die Anzahl Schwerverletzter um jährlich durchschnittlich 120 Personen zurückgegangen.

Alle Initiativen wie die von Volvo sind Schritte in die richtige Richtung, aber ohne den Willen der Polkitik geht's leider nicht.

wutzel
24.11.2019, 11:39
, aber ohne den Willen der Polkitik geht's leider nicht.

Unsere Politik, kein Kommentar. Angeblich hat uns Frankreich als wirtschaftsmotor in Europa überholt. Guten Morgen Berlin und die bayrischen pfeifen die über Jahre deutsche Verkehrspolitik machen ebenso kein Kommentar. Unsere Bahn ist kaputt gespart und das die mautgebühren sinken während die Gebühren für Bahnnutzung im Güterverkehr steigt zeigt doch was alles falsch läuft.

HaPeKa
24.11.2019, 11:58
Wollte keine politische Diskussion starten, ist ja nicht gewünscht. Aber einfach als Fakt. Alle noch so gut gemeinten Initiativen haben nur eine kleine Wirkung oder verlaufen im Sand. Nur die Änderung der Rahmenbedingungen führt langfristig und nachhaltig zum Ziel.

Schlumpf1965
24.11.2019, 12:01
… und die bayrischen pfeifen die über Jahre deutsche Verkehrspolitik machen ebenso kein Kommentar. ...

Hallo Daniel,
Ob das wirklich die Pfeifen sind möchte ich mal dahingestellt lassen. Es sind die Köpfe, wer die Verkehrspolitik letztlich macht und die Infrastruktur kaputt gespart hat, dazu möchte ich hier nicht urteilen. Aber immer wenn ich in Bayern bin (Urlaub, etc.), die Straßen und Infrastruktur dort sind meines Erachtens nach wesentlich besser als sonstwo in der Republik. Das nur mal so, hat ja nichts direkt mit dem Thema zu tun.

kiwi05
24.11.2019, 12:02
Nur die Änderung der Rahmenbedingungen führt langfristig und nachhaltig zum Ziel.

Und die sind in Deutschland nicht geplant. Damit der "Vorsprung durch Technik" auch von freien Bürgern in freier Fahrt genutzt werden kann. :flop:

kk7
24.11.2019, 12:04
Sicher nicht unwesentlich: In der Stadt und auf Landstraßen gibt es Verkehrsteilnehmer, die auf der Autobahn idR nicht vorkommen.

Und da kann nichts gemacht werden, um die Zahlen zu reduzieren?

kiwi05
24.11.2019, 12:06
Doch gerne, jeder Schritt zu weniger Verkehrtstoten ist der Richtige.
Aber das Eine darf/muss das Andere doch nicht ausschließen.

HaPeKa
24.11.2019, 12:06
Mal ein Beispiel aus unserem Massnahmenpaket:

Das Massnahmenpaket setzt den Schwerpunkt auf die bessere Durchsetzung der bestehenden Regeln und Standards und nicht auf die Schaffung neuer Vorschriften. Für viele Massnahmen sind Gesetzesanpassungen nötig. Sie verteilen sich auf die folgenden Gruppen:

Präventive Massnahmen: z. B. Verbot des Fahrens unter Alkoholeinfluss für bestimmte Personengruppen, generelle Verpflichtung zum Fahren mit Licht am Tag sowie ein Mindestalter von 6 Jahren für Radfahrer und Radfahrerinnen.

Massnahmen zur besseren Durchsetzung bestehender Regeln: z. B. Massnahmen zur Qualitätssicherung bei Fahreignungsabklärungen, Einführung der beweissicheren Atem-Alkoholprobe, Verbot entgeltlicher und öffentlicher Warnungen vor Verkehrskontrollen und Verantwortung des Fahrzeughalters bzw. der Fahrzeughalterin für Ordnungsbussen.

Repressive Massnahmen bei schwerwiegenden Delikten wie z. B. bei «Rasern»: Fahrzeugeinziehung und -verwertung, obligatorische Fahreignungsabklärung beim Verdacht fehlender Fahreignung, Einbau von Datenaufzeichnungsgeräten und Alkohol-Wegfahrsperren sowie längere Führerausweisentzüge und höhere Strafandrohungen bei Raserdelikten.

Infrastrukturmassnahmen: z. B. Sanierung von Unfallschwerpunkten und Gefahrenstellen und Überprüfung der Strassenbauprojekte auf allfällige Verkehrssicherheitsdefizite («road safety audit»).

Massnahmen zur Optimierung der Unfallstatistik: visuelle Darstellung der Unfälle auf der Landkarte zur Feststellung von Unfallschwerpunkten und Gefahrenstellen; verbesserte Auswertung der Unfalldaten.

Wenn ich in D unterwegs bin staune ich immer wieder über die Blitzerwarnungen am Radio. Wäre bei uns schlicht undenkbar. Die Blitzer werden nicht aufgestellt, damit sich die Leute an die Geschwindigkeit halten, das machen die meisten schon aus Vernunft, sondern um die Raser zu disziplinieren ...

HaPeKa
24.11.2019, 12:19
Bei 12% zu 57% sehe ich den größte Potential zur Vermeidung auf der Landstraße.

Edit: Für 2015 habe ich noch was gefunden - demnach ist das Nicht-Einhalten von Geschwindigkeitsbeschränkungen auf der Autobahn zur Hälfte Ursache für tödliche Unfälle.
Die statistische Verteilung Autobahn / Landstrasse ist für eine Verbesserung der Situation nicht relevant.

Die Ursachen müssen angegangen werden. Die meisten Unfälle sind auf zu hohe Geschwindigkeit und nicht beherrschen des Fahrzeugs (z.B. durch Alkoholeinfluss) zurückzuführen. Wenn schon nur diese beiden Risiken minimiert werden könnten, würde sich das deutlich in den Unfallstatistiken niederschlagen.

hpike
24.11.2019, 12:27
Wenn ich in D unterwegs bin staune ich immer wieder über die Blitzerwarnungen am Radio. Wäre bei uns schlicht undenkbar. Die Blitzer werden nicht aufgestellt, damit sich die Leute an die Geschwindigkeit halten, das machen die meisten schon aus Vernunft, sondern um die Raser zu disziplinieren ...

Wo ist da der Unterschied? Wer sich nicht an die Geschwindigkeit hält, ist ein Raser.

Harry Hirsch
24.11.2019, 12:29
Hier in Stuttgart wurden im März zwei Menschen von einem verrückten jungen Raser getötet.
Ihr habt vielleicht davon gehört/gelesen -> KLICK (https://www.focus.de/politik/gerichte-in-deutschland/prozess-in-stuttgart-jaguar_id_11122141.html)

Das wirft Fragen auf:

Wie konnte es soweit kommen?
Warum vermietet jemand ein solches KFZ (550 PS) an einen "Fast-Jugendlichen? Warum brauchen und bauen wir solche Autos?


Bei der letzten Frage setzt, finde ich, der Vorstoß von Volvo an.

Ob eine generelle Begrenzung der Höchstgeschwindigkeit von KFZ 180 km/h sich wesentlich auf die Unfall-/Todesfallstatistik auswirken würde? Ich habe da so meine Zweifel.

Aber Volvo setzt ein Zeichen. Allerdings nicht aus Nächstenliebe, sondern aus geschäftstaktischen Gründen. Volvo ist nicht Caritas. Erstmal geht es, wie meinst bei Unternehmen, um Gewinnmaximierung.
Volvo möchte endlich wieder als führende Marke in Punkto Sicherheit von sich reden machen.
Das Management wird gründlich untersucht haben (lassen), bei welcher Geschwindigkeitsbegrenzung der Prestige- und damit die Absatzsteigerung noch höher ist, als der von Absatzrückgang durch abgeschreckte Fahrer. Das Ergebnis wird 180 km/h gelautet haben.

Wenn es ein Erfolg wird, werden andere Hersteller nachziehen. Und vielleicht noch niedriger ansetzen. Im Ergebnis könnte so vielleicht wäre der Weg für eine generelle Geschwindigkeitsbegrenzung geebnet werden.

Wenn der Jaguar aus dem Unfall, eine solche Geschwindigkeitsbeschränkung (bei gleicher Leistung) gehabt hätte, wäre der Unfall trotzdem passiert.
Oder nicht? Hätte sich der junge Mann so eine "lahme Ente" überhaupt noch ausgeliehen? Würde Jaguar dem Auto noch 550 PS spendieren, wenn bei 180 Schluss ist? Man weiß es nicht....

HaPeKa
24.11.2019, 12:34
Raser ist wohl nicht der richtige Ausdruck, Schnellfahrer trifft es wohl eher.
Geschwindigkeitskontrollen, die Schnellfahrer disziplinieren sollen, kosten den Steuerzahler Geld und die Radiostationen machen diese Massnahmen wirkungslos.

Der Begriff Raser ist bei uns gesetzlich so definiert:
Darunter fällt, wer in einer Tempo-30-Zone mit 70 oder mehr Stundenkilometern erwischt wird. Innerorts – bei zulässigen 50 km/h – gilt dies ab 100 Stundenkilometern, ausserorts bei Tempo 80 ab 140 km/h und auf Autobahnen mit Limite 120 ab 200 km/h

Aber die werden dann wirklich hart angefasst ... inkl. Einzug des Fahrzeugs.

kiwi05
24.11.2019, 12:42
Keiner schreit nach Gesetzten, sondern soll/will eigenverantwortlich handeln.
In der deutschen Politik werden ja gerne Empfehlungen ausgesprochen.
Wenn ich mir aber die Definition von Richtgeschwindigkeit ansehe, "als Richtgeschwindigkeit bezeichnet man auf Straßen ohne oder mit höherer zulässiger Höchstgeschwindigkeit eine Geschwindigkeit, deren Überschreitung auch bei günstigen Straßen-, Verkehrs-, Sicht- und Wetterverhältnissen nicht empfohlen wird. "
habe ich wieder ein perfektes Beispiel dafür, daß Empfehlungen eben gar nichts nützen und gar nichts ändern.

hpike
24.11.2019, 12:43
Ich wüsste gar nicht, ob bei uns der Begriff Raser, gesetzlich definiert ist. Hab ich jedenfalls noch nie gehört und wäre mir neu. Ich war bis jetzt der Meinung, das gilt für jeden, der sich nicht an die STVO (Straßenverkehrsordnung) hält, was die vorgeschriebenen Höchstgeschwindigkeiten angeht.

TONI_B
24.11.2019, 12:44
Aber die werden dann wirklich hart angefasst ... inkl. Einzug des Fahrzeugs.Wahrscheinlich wirken nur solche radikale Maßnahmen: sehr hoher Sockelbetrag bei Geschwindigkeitsüberschreitungen und dann linear mit dem Einkommen nach oben mit der Strafe. Und ab 40km/h drüber ist das Fahrzeug weg...

In Ö ist es zT so dass Leute mit ihren Strafen noch prahlen:"Heuer habe ich schon 500€ fürs Schnellfahren bezahlt:::" :shock::flop:

kiwi05
24.11.2019, 12:46
@ Guido: Ich denke, daß zwischen einer Geschwindigkeitsübertretung über das erlaubte Maß hinaus und Fahren mit deutlich erhöhter Geschwindigkeit dann doch ein Unterschied besteht.

Porty
24.11.2019, 12:47
Dafür lassen so manche Schweizer auf der deutschen Autobahn dann die Sau raus....
https://www.tagesanzeiger.ch/panorama/vermischtes/schweizer-raser-schlagen-autofahrer-spitalreif/story/25986762


Ich bin auf Schweizer Autobahnen auch schon von Schweizern mit 200+x überholt worden. So ganz lückenlos scheint die Überwachung auch dort nicht zu sein.


Die paar Blitzer, vor denen im Radio gewarnt wird, sind doch nicht das Problem. Der geneigte Schnellfahrer hat heute eine Blitzer- App, die warnt in der Regal zuverlässig und in Echtzeit.
Blöd nur, wenn eine Zivilstreife Hinter einem her fährt :roll::lol:

hpike
24.11.2019, 12:51
@kiwi05
Ja da besteht ein Unterschied, aber ich wüsste nicht, dass das hier irgendwie gesetzlich definiert wäre wie bei HaPeKa.

kiwi05
24.11.2019, 12:55
@ Michael: Die sich über jedes Gesetz hinwegsetzenden Ausnahmen wird man nie ganz ausschalten können. Aber die können doch noch nicht als Argument/Gegenargument für irgendwas herhalten.

Porty
24.11.2019, 13:07
Nicht falsch verstehen!
Auch ich bin für ein Tempolimit auf Autobahnen, weil so, wie zur Zeit in D auf den Autobahnen gefahren wird, kann es nicht weiter gehen. Das muss dann aber auch entsprechend durchgesetzt werden! Und zwar nicht über fest installierte Blitzgeräte, die nur Ortsunkundige treffen.
Ob allerdings die Androhung einer Existenz vernichtenden Haftstrafe von 2 Jahren wie in der Schweiz für ein übersehenes Ortsschild die richtige Lösung ist?
Notorischen Schnellfahrern würde ich die Leistung ihrer Fahrzeuge begrenzen. Beim ersten Mal noch 40 PS, beim 2. noch 25 PS......;)

kk7
24.11.2019, 13:09
Die meisten Unfälle sind auf zu hohe Geschwindigkeit und nicht beherrschen des Fahrzeugs (z.B. durch Alkoholeinfluss) zurückzuführen. Wenn schon nur diese beiden Risiken minimiert werden könnten, würde sich das deutlich in den Unfallstatistiken niederschlagen.

Aha, und die verursachen überwiegend die Gruppe der Autofahrer, die auf der Autobahn schneller als 180 fahren?

kiwi05
24.11.2019, 13:16
Wo hat jemals eine höhere Geschwindigkeit der Unfallfallbeteiligten zu geringeren Unfallfolgen geführt?

Porty
24.11.2019, 13:20
Aha, und die verursachen überwiegend die Gruppe der Autofahrer, die auf der Autobahn schneller als 180 fahren?
Ist natürlich eine Frage des Standpunktes:
Wenn der, der mit Tempo 160 auf der linken Spur parkt, nicht schnell genug Platz macht oder gar sich ein LKW erdreistet einen anderen zu überholen........
Man hat ja nicht ohne Grund einen Q7 gekauft.....:flop:

Ich bin mal an einen Unfall vorbei gekommen, da ist eine E- Klasse unter einen LKW gedonnert.
Erste Hilfe nicht mehr nötig, Fahrer war ohne Kopf.......

kk7
24.11.2019, 13:47
Wo hat jemals eine höhere Geschwindigkeit der Unfallfallbeteiligten zu geringeren Unfallfolgen geführt?

Und Du meinst, dass die Begrenzung auf 180 da zu signifikanten Unterschieden führt? Die Kassorie eines Autos ist meine Wissens bei einem Frontalcrash auf 80 km/h ausgelegt. Mehr wäre wohl möglich würde für die Insassen nichts bringen.

Ist natürlich eine Frage des Standpunktes:
Wenn der, der mit Tempo 160 auf der linken Spur parkt, nicht schnell genug Platz macht oder gar sich ein LKW erdreistet einen anderen zu überholen........
Man hat ja nicht ohne Grund einen Q7 gekauft.....:flop:

Ich bin mal an einen Unfall vorbei gekommen, da ist eine E- Klasse unter einen LKW gedonnert.
Erste Hilfe nicht mehr nötig, Fahrer war ohne Kopf.......

Jetzt schön alle Vorurteile bedient. Wenn der LKW ins Stauende kracht entsteht wesentlich mehr Schaden. Meine Eltern hatten mal wahnsinniges Glück, das Auto zwei weiter vorne weniger. Das brannte inklusive Insassen aus. Und nun?

TONI_B
24.11.2019, 14:00
Es ist doch sinnlos Einzelfälle gegeneinander aufzurechnen...

Fakt ist doch, dass es zu viele Verletzte und Tote auf den Straßen gibt! Und dass sich diese Zahlen (hinter denen unendliches Leid steckt) nicht verringern werden, so lange sich nichts im Straßenverkehr ändert. Die Annahme, dass es freiwillig passiert, scheint mir sehr naiv zu sein. Es wird nur helfen, wenn einerseits Tempobeschränkungen kommen (was ich für D nicht für sehr realistisch halte) und die Strafen massiv rauf gehen.

Wer seine persönliche Freiheit braucht, soll das doch bitte auf einem Rennkurs ausleben. Da gefährdet er nur sich selber.

kiwi05
24.11.2019, 14:06
Und Du meinst, dass die Begrenzung auf 180 da zu signifikanten Unterschieden führt?

Ganz sicher nicht. Deshalb könnte ich mich auch gut mit 120 oder 130 km/h Höchstgeschwindigkeit auf allen EU-Autobahnen, im Idealfall sogar einheitlich, anfreunden.

Schlumpf1965
24.11.2019, 14:07
….Wenn ich in D unterwegs bin staune ich immer wieder über die Blitzerwarnungen am Radio. Wäre bei uns schlicht undenkbar. Die Blitzer werden nicht aufgestellt, damit sich die Leute an die Geschwindigkeit halten, das machen die meisten schon aus Vernunft, sondern um die Raser zu disziplinieren ...

Da kann man nur noch staunen, einen noch viel größeren Schwachsinn kann man eigentlich gar nicht mehr verzapfen. Und in den Tageszeitungen wird übrigens auch noch angekündigt, wo in dieser Woche überall geblitzt wird :crazy:

frame
24.11.2019, 14:09
Die meisten Unfälle sind auf zu hohe Geschwindigkeit und nicht beherrschen des Fahrzeugs (z.B. durch Alkoholeinfluss) zurückzuführen. Wenn schon nur diese beiden Risiken minimiert werden könnten, würde sich das deutlich in den Unfallstatistiken niederschlagen.

definiere "zu hoch". In meiner Welt heisst das nichtangepasste Geschwindigkeit, d.h. abhängig von Wetter, Verkehrssituation, Strassenführung etc.
Wie willst du das "minimieren"? Idioten die bei Nebel denken sie haben einen Schutzengel kannst du nicht mit Verkehrsregeln beikommen.
Ausser natürlich dass es wenigstens endlich technisch nicht mehr möglich ist über 50 zu fahren wenn die Nebelschlussleuchte eingeschaltet ist, was irgendwelche Lobbies seit vielen Jahren verhindern.
Aber die Anzahl der echten Hochgeschwindigkeitsunfälle (über 180) ist verschwindend gering.
Apropos Alkohol - also wenn ich mir überlege wie in meiner Jugend noch ganz normal getrunken und gefahren wurde hat sich da meiner Meinung nach sehr viel getan, aber auch da mag es Gruppen geben die sich anders verhalten.

minolta2175
24.11.2019, 14:35
Reine Marketing Aktion. Mittels GPS sollte das kein Problem sein.
Eine einfache Lösung wäre, mit dem Navi die Geschwindigkeit regeln, es steuert den Motor auf die zugelassene Geschwindigkeit, davon würden alle profitieren.

Robert Auer
24.11.2019, 16:21
Eine einfache Lösung wäre, mit dem Navi die Geschwindigkeit regeln, es steuert den Motor auf die zugelassene Geschwindigkeit, davon würden alle profitieren.

Das ist wirklich eine gute Idee, würde aber ein deutlich besseres Karten Updatesystem erforderlich machen. Und das wiederum scheitert auch an den zu ungenau weitergebenen Informationen der Straßen- und Verkehrsbehörden.
Ich glaube, dass es irgendwann auf das Abscannen der Realität in Echtzeit hinaus läuft. Das heißt auch Verkehrszeichen und Hinweise zu berücksichtigen sind. Das wird ja schon von der neuen autonom fahrenden Autogeneration so erwartet.

Peter Lobert
24.11.2019, 19:22
Bin auch ein Vielfahrer - kurve so ca. 40Tkm pro Jahr quer durchs Land. Meine Lieblings-Reisegeschwindigkeit ist 140 km/h mit Tempomat - meiner Meinung ein guter Kompromiß auf langen Strecken. Mit 130 km/h als Obergrenze könnte ich mich auch anfreunden, aber 140 fände ich besser, und 100 km/h fände ich unzumutbar. Wenn man 900 km zurückzulegen hat, macht es schon deutlich was aus, ob man 140 oder 100 km/h fährt. ich fahre diese Strecken ja nicht zum Spaß, sondern weil ich muß; und die Bahn leider keine Alternative anbietet.
Ab und zu muß ich beispielsweise nach einer Vorstellung in Hamburg nachts zurück nach München fahren, weil ich am nächsten Abend dort auch eine Vorstellung habe, und es keine Nachtzüge mehr gibt.
Sinnvoll schiene mir ein elektronisches Geschwindigkeitsvorgabesystem, das per Funk die aktuelle Höchstgeschwindigkeit an die Fahrzeugelektronik übermittelt (eben auch wetter- und gefahrenabhängig) und man dann einfach nicht schneller fahren kann, als erlaubt.
Noch besser fände ich eine Transrapidverbindung aller wichtigen Städte, so daß man sich die langen Autobahnfahrten ganz sparen könnte. Das hat die Politik leider gänzlich versaut.

dey
24.11.2019, 19:55
Ausser natürlich dass es wenigstens endlich technisch nicht mehr möglich ist über 50 zu fahren wenn die Nebelschlussleuchte eingeschaltet ist, was irgendwelche Lobbies seit vielen Jahren verhindern.

Dann würde sie wohl einfach bleiben. Wahnsinnig viel gewonnen wäre wohl nicht.

CoryaNR
24.11.2019, 20:17
Hallo

Ausser natürlich dass es wenigstens endlich technisch nicht mehr möglich ist über 50 zu fahren wenn die Nebelschlussleuchte eingeschaltet ist, was irgendwelche Lobbies seit vielen Jahren verhindern.
Frage mich gerade, was diese Leute bei Begrenzung der Geschwindigkeit machen würden - 50 fahren oder Nebelschlussleuchte ausschalten?

steve.hatton
24.11.2019, 20:18
...
Ab und zu muß ich beispielsweise nach einer Vorstellung in Hamburg nachts zurück nach München fahren, weil ich am nächsten Abend dort auch eine Vorstellung habe, und es keine Nachtzüge mehr gibt.....

Doch gibt es - ich war grad vor 3 Wochen in HH mit dem Nachtzug am freitag Nacht von Augsburg hoch und am Samstag Abens wieder zurück.....heißt halt ÖBB NightJet :-)

Aber grundsätzlich 140km/h wäre ok.

Beüglich Radarwarnungen im Radio - stellt sich die Frage worum es geht. Staaats-, Lades- oder Gemeindekasse füllen oder die Geschwindigkeiten reduzieren ?

In Schottland sind zB Blitzkästen farblich klar gekennzeichnet - man will das Bewusstsein schärfen und die Geschwindigkeit reduzieren....

Die Jungs/Mädels mit dem Radarwarner im Handschuhfach werden immer die Kontrollen auszubremsen versuchen.

Peter Lobert
24.11.2019, 20:45
Doch gibt es - ich war grad vor 3 Wochen in HH mit dem Nachtzug am freitag Nacht von Augsburg hoch und am Samstag Abens wieder zurück.....heißt halt ÖBB NightJet :-)

Kann sein, daß es den neuerdings jetzt wieder gibt. Als ich ihn vor zwei Jahren hätte buchen wollen, gab es ihn nicht... :(

steve.hatton
24.11.2019, 22:00
Tja - 62 € von A nach HH das ist schon eine Ansage die den PKW schont; abgesehen von der bequemen Art zu reisen - leider waren die Schlafabteile ausgebucht - D schafft sie ab und Ö macht sie fit :shock::shock::shock:

Hallo

Frage mich gerade, was diese Leute bei Begrenzung der Geschwindigkeit machen würden - 50 fahren oder Nebelschlussleuchte ausschalten?

Tja Hirn aus ist leider die allzuoft verwandte Variante !

hpike
24.11.2019, 23:02
Nebelschlussleuchte an und schneller wie 50kmh fahren, tun sie doch jetzt schon in Massen. Die meisten wissen gar nicht, das wenn sie die Nebelschlusslampe einschalten, die Sicht unter 50m sein muss und sie dann, nicht schneller wie 50 kmh fahren dürfen. Ich hab mir vor einiger Zeit mal den Spaß gemacht und in meinem Bekanntenkreis gefragt wie denn die Regelung mit der Nebelschlussleuchte ist und es wusste keiner. Keiner von denen, die ich gefragt hatte, wusste, das an die Nutzung der Nebelschlussleuchte eine Geschwindigkeitsbegrenzung gekoppelt ist, von der Sichtweite unter 50m, will ich da gar nicht erst reden. Kein einziger von denen die ich gefragt habe wusste das. Und darunter waren Taxifahrer und der Besitzer einer LKW Spedition.

Porty
24.11.2019, 23:21
Jetzt schön alle Vorurteile bedient.


Das ist der alltägliche Wahnsinn auf der A8 zwischen München und Augsburg.....
Rücksichtslose und übermüdete LKW Fahrer sind eine andere, genau so schlimme Baustelle.

badenbiker
25.11.2019, 12:04
Also gerade wenn man gerade im Außendienst viel unterwegs ist sind 130 KmH wirklich keine Option.
Ich bin für eine variable Geschwindigkeitsbegrenzung wenn es die Verkehrslage zulässt sehe ich keine wirklichen Sinn darin.

Solange noch tausende Kreuzfahrt und Transportschiffe mit Uraltdieseln die Luft verpesten ist der Anteil verschwindend gering!

Porty
25.11.2019, 13:21
Wenn man nicht gerade Nachts auf einer leeren dreispurigen Autobahn unterwegs ist, ist der Zeitvorteil überraschend gering......

HaPeKa
25.11.2019, 13:40
Das passiert bei 170km/h im Kreisel ...

Der Kreisel wirkte wie ein Katapult
(https://www.20min.ch/schweiz/zuerich/story/-Der-Kreisel-wirkte-wie-ein-Katapult--29259490)
Zum Glück kam ausser dem Fahrer, der das Fahrzeug gestohlen hatte, niemand ums Leben ...

hpike
25.11.2019, 14:29
Das sind so Dinge, da hätte ich niemals gedacht, das ich jemals erfahre was passiert, wenn jemand mit 170kmh in so einen Kreisverkehr reinbrettert. Allerdings hab ich genügend Fantasie, um mir das auch ohne so ein Beispiel, so ungefähr vorstellen zu können. Unglaublich sowas. Schade finde ich nur, das man wahrscheinlich nie erfahren wird, warum jemand mit 170 kmh in einen Kreisverkehr rast.

WB-Joe
25.11.2019, 14:42
Ich zitiere hier Helmut Schmidt:
"Wer Visionen hat sollte sich ins nächst gelegene Krankenhaus begeben zur Behandlung".

Wenn ich Heute die Autobahnen in und um München betrachte ist selten mehr als 100Km/h möglich so man sich zu normalen Tageszeiten darauf bewegt, wenn es überhaupt möglich ist. Außerdem wird der Verkehrsfluß durch Geschwindigkeits-Regelsysteme geregelt.
Wenn hier schwere oder schwerste Unfälle passieren meist (täglich) durch die mittlerweile
völlig inakzeptablen Massen an LKWs. Die Autobahnparkplätze sind überflutet von LKWs die diese Parkplätze als Lagerfläche für Ware nutzen und dann Just-in time beim Empfänger anliefern. Hier hat die Politik es leider bisher völlig versäumt einen Riegel vor zu schieben. Wieso gestattet man es Speditionen ihre Ware auf öffentlicher Fläche und teilweise hoch gefährlich in Ausfahrten etc. zu lagern bzw. dort umzuladen?
Auf der A99 (dem Autobahnring um München) ist die LKW-Dichte bei ca. 50% des gesamten Verkehrsaufkommens und der tägliche LKW-Stau (incl. Blockierung der kompletten Autobahn) teilweise 60km lang. Mittwoch ist es besonders schlimm weil dann die gesamte Balkan-Lkw-Flotte (Osteuropa) heim fährt.

Statt ein pauschales Geschwindigkeitslimit einzuführen sollten flexible Verkehrsleitsysteme, der Ausbau des Bahnpersonenverkehrs und Lastschienenverkehrs und das Verbot der "Überwinterung" von Gütern in Lkws auf öffentlichen Flächen erfolgen.
Außerdem sollten die Bahnpreise deutlich gesenkt und die Takte deutlich erhöht werden, nur so bringt man Menschen dazu das Auto stehen zu lassen und mit den öffentlichen zu fahren.
Leider hat es die bayrische Politik bis heute nicht fertig gebracht die Bahnstrecke München-Rosenheim-Kufstein so auszubauen daß sie für den Brennerbasistunnel geeignet ist. Das österreichische Bundesland Tirol hat es geschafft.

Eine generelle Begrenzung der Geschwindigkeit auf 130km/h wird an dieser Problematik nichts ändern.

steve.hatton
25.11.2019, 14:43
Also gerade wenn man gerade im Außendienst viel unterwegs ist sind 130 KmH wirklich keine Option.....

Mach doch mal den Selbsttest: Fahre nur eine 100km Distanz auf einer befahrenen BAB - nicht 4 Uhr früh ! - volle Lotte was geht, stop die Zeit, den Puls und den Spritverbrauch - fahr zurück mit 130-140 stop die Zeit den Puls und den Spritverbrauch (vielleicht hast DU ja eine Smartwatch die Deinen Puls wären der Fahrt aufzeichnen kann)
Danach schaust Du Dir in Ruhe die Zahlen an also zB 5 l Mehrverbrauch 5 min Zeitgewinn und Deine Herzfrequenz und stellst Dir selbst die obige Frage noch einmal.

...
Solange noch tausende Kreuzfahrt und Transportschiffe mit Uraltdieseln die Luft verpesten ist der Anteil verschwindend gering!


Mag sein, dass Kreufahrtschiffe einen massiv höheren Ausstoß haben - der Kapitän sagt dann das Flugzeug über ihm hat aber viel mehr...usw.

...
Ich bin für eine variable Geschwindigkeitsbegrenzung wenn es die Verkehrslage zulässt sehe ich keine wirklichen Sinn darin....

Das ist der sehr teure Königsweg.

steve.hatton
25.11.2019, 14:47
Ich zitiere hier Helmut Schmidt:
"Wer Visionen hat sollte sich ins nächst gelegene Krankenhaus begeben zur Behandlung".

Wenn ich Heute die Autobahnen in und um München betrachte ist selten mehr als 100Km/h möglich so man sich zu normalen Tageszeiten darauf bewegt, wenn es überhaupt möglich ist. Außerdem wird der Verkehrsfluß durch Geschwindigkeits-Regelsysteme geregelt.
Wenn hier schwere oder schwerste Unfälle passieren meist (täglich) durch die mittlerweile
völlig inakzeptablen Massen an LKWs. Die Autobahnparkplätze sind überflutet von LKWs die diese Parkplätze als Lagerfläche für Ware nutzen und dann Just-in time beim Empfänger anliefern. Hier hat die Politik es leider bisher völlig versäumt einen Riegel vor zu schieben. Wieso gestattet man es Speditionen ihre Ware auf öffentlicher Fläche und teilweise hoch gefährlich in Ausfahrten etc. zu lagern bzw. dort umzuladen?
Auf der A99 (dem Autobahnring um München) ist die LKW-Dichte bei ca. 50% des gesamten Verkehrsaufkommens und der tägliche LKW-Stau (incl. Blockierung der kompletten Autobahn) teilweise 60km lang. Mittwoch ist es besonders schlimm weil dann die gesamte Balkan-Lkw-Flotte (Osteuropa) heim fährt.

Statt ein pauschales Geschwindigkeitslimit einzuführen sollten flexible Verkehrsleitsysteme, der Ausbau des Bahnpersonenverkehrs und Lastschienenverkehrs und das Verbot der "Überwinterung" von Gütern in Lkws auf öffentlichen Flächen erfolgen.
Außerdem sollten die Bahnpreise deutlich gesenkt und die Takte deutlich erhöht werden, nur so bringt man Menschen dazu das Auto stehen zu lassen und mit den öffentlichen zu fahren.
Leider hat es die bayrische Politik bis heute nicht fertig gebracht die Bahnstrecke München-Rosenheim-Kufstein so auszubauen daß sie für den Brennerbasistunnel geeignet ist. Das österreichische Bundesland Tirol hat es geschafft.

Eine generelle Begrenzung der Geschwindigkeit auf 130km/h wird an dieser Problematik nichts ändern.

Vollkommen richtig - ich ändere mal Deinen etzten Satz minimal ab:

Eine generelle Begrenzung der Geschwindigkeit auf 130km/h als alleinige Maßnahme wird an dieser Problematik nichts ändern

Ich zitiere hier Helmut Schmidt:
"Wer Visionen hat sollte sich ins nächst gelegene Krankenhaus begeben zur Behandlung".
.

Aber ohne Visionäre würde wir wohl alle zum Stammisch reiten....

WB-Joe
25.11.2019, 14:50
Vollkommen richtig - ich ändere mal Deinen etzten Satz minimal ab:
Eine generelle Begrenzung der Geschwindigkeit auf 130km/h als alleinige Maßnahme wird an dieser Problematik nichts ändern
Dann formuliere ich anders:
Eine generelle Geschwindigkeitsbegrenzung ist für diejenigen die Lösung die sonst keine Lösung finden.

kiwi05
25.11.2019, 14:55
130km/h allein ist gewiss keine Lösung, aber ein Teil der Lösung.

jhagman
25.11.2019, 15:12
Finnnland hat meines Wissens ähnliche Strafen und nur leicht höhere zulässige

In Finnland ist dein Jahresbrutto entscheidend. Zumindest ist das mein Wissensstand Was den Handwerker 100€ Strafe kostet schlägt beim Leitenden Angestellten dann mit 1000€ zu buche. Und das dürfte beiden weh tun :-)
Ein reichlich vermögender Finne der mit der Firma in der ich arbeite Geschäftsbeziehungen pflegt hatte vor einigen Jahren einen Vergleich gebracht. Da werden selbst Bagatellverstöße für den Vermögenden zur richtigen Nagelprobe.

https://www.bussgeldkatalog.net/finnland/


130 würde mir auch vollkommen ausreichen. Ab und an darf ich mit den Firmenfahrzeugen unterwegs sein. Und es macht schon Spaß wenn es mal zügiger zugeht.
Aber mal ehrlich. Wo kann man durchgängig fixer wie 130 fahren? Ich könnte mir auch vorstellen das es dem Verkehrsfluss gut tun würde wenn es eine Begrenzung
geben würde.

WB-Joe
25.11.2019, 15:16
Vollkommen richtig - ich ändere mal Deinen etzten Satz minimal ab:
Eine generelle Begrenzung der Geschwindigkeit auf 130km/h als alleinige Maßnahme wird an dieser Problematik nichts ändern
Aber ohne Visionäre würde wir wohl alle zum Stammisch reiten....
Das wäre sicher umweltfreundlicher als eine 15 Jahre alte Karre mit Euro4.:lol:

kk7
25.11.2019, 17:16
In Finnland ist dein Jahresbrutto entscheidend. Zumindest ist das mein Wissensstand Was den Handwerker 100€ Strafe kostet schlägt beim Leitenden Angestellten dann mit 1000€ zu buche. Und das dürfte beiden weh tun :-)
Ein reichlich vermögender Finne der mit der Firma in der ich arbeite Geschäftsbeziehungen pflegt hatte vor einigen Jahren einen Vergleich gebracht. Da werden selbst Bagatellverstöße für den Vermögenden zur richtigen Nagelprobe.

https://www.bussgeldkatalog.net/finnland/

Danke für die Klarstellung. Ich hatte damit argumentiert, dass Finnland trotz vergleichbar hoher Strafen zu Schweden eine zu Deutschland vergleichbare Zahl an Verkehrstoten hat - prozentual betrachtet. Hohe Strafen alleine tragen offentlichtlich nicht zur Vermeidung bei ...

amateur
25.11.2019, 18:59
Das wäre sicher umweltfreundlicher als eine 15 Jahre alte Karre mit Euro4.:lol:

Ein Pferd hat CO2 Emissionen, die über 20TKM Fahrten mit einem Mittelklassewagen pro Jahr entsprechen. Es wäre also nur dann ökologischer, wenn es sich um ein Shared-Horse handeln würde. :cool:

Stephan

steve.hatton
25.11.2019, 19:29
Das wäre sicher umweltfreundlicher als eine 15 Jahre alte Karre mit Euro4.:lol:

Wenn dann bitte richtig, Winterauto 16 Jahre.

steffenl
25.11.2019, 20:59
In den Nachbarländern ist bei 120/ 130 Schluss und in D kann man "schnell" nur nachts oder im Osten fahren (weil weniger los). Alles andere ist einfach nur anstrengend, z.B. weil andere Verkehrsteilnehmer höhere Geschwindigkeiten schlecht einschätzen können, schlicht so viel los ist, dass der Sicherheitsabstand den Namen nicht verdient usw.

Und wie bereits geschrieben, der Zeitvorteil ist nur auf längeren Stecken und wenn konsequent schnell gefahren wird/ werden kann vorhanden.

Vielleicht ist das 180er-Volvoding auch eine Einsparmaßnahme, da Bauteile nicht mehr so robust gebaut werden müssen?

WB-Joe
26.11.2019, 12:48
Vielleicht ist das 180er-Volvoding auch eine Einsparmaßnahme, da Bauteile nicht mehr so robust gebaut werden müssen?
In China darf man sowieso nur 110/120km/h fahren, als chinesischer Hersteller reicht das für Volvo also.

turboengine
26.11.2019, 12:58
Ich finde es gut, dass Volvofahrer nicht schneller als 180 fahren dürfen.

steve.hatton
26.11.2019, 13:36
Warum wundert mich die Aussage von Dir nicht?