Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Ich war dabei: Marathon 1:59
Am 12.10.2019 wurde in Wien Sportgeschichte geschrieben: erstmals ist ein Mensch den Marathon unter 2 Stunden gelaufen!
Und ich war dabei...:cool::D
Sicher kann man über die Sinnhaftigkeit solcher Rekorde und Leistungen diskutieren, aber es war ein bestens organisiertes Event mit einem technischen Aufwand, der seinesgleichen sucht. Absolut beeindruckend! Und die Werbewirksamkeit für den Sport und speziell für Wien war sicher extrem hoch.
Als aktiver Leichtathlet und Läufer, der den Halbmarathon gerade mal mit 2:01 geschafft hat :oops:, war es toll das alles miterleben zu dürfen. Im Vorfeld dachte ich mir, dass vielleicht ein paar hundert Leute dann zum Ziel kommen werden. Auch wenn es keine offiziellen Angaben gibt, schätze ich dass mindestens 20000-30000 Zuschauer in den Wiener Prater gekommen sind, da die 5km lange Strecke auf beiden Seiten dicht mit Zuschauern besetzt war. Und im Bereich des Ziels und der Videowalls war es noch viel dichter.
Gleich nach dem Start auf der Reichsbrücke:
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→ Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=322676)
Der Mann in Weiß ist der neue Rekordmann Eliud Kipchoge, vor und neben im die PaceMaker, die das Tempo von 21,1km/h vorgeben.
In der Prater Hauptallee laufen die berühmten norwegischen Ingebrigtsen Brüder im Spalier vor Kipchoge, der nur an den weißen Schuhen zu erkennen ist. ;)
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→ Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=322677)
EDIT: Jetzt funktioniert der Upload wieder einmal nicht :crazy:
Sobald es funktioniert, geht es mit den Bildern weiter...:cry:
Als ehemaliger Marathonläufer (2h39, HM 1h13...lang ists her) habe ich gestern mit Interesse von diesem Event gelesen.
Ich bin gespannt auf weitere Bilder von dir. :top:
Ich möchte allerdings anmerken, daß es wohl nicht als Marathon Weltbestzeit anerkannt wird, weil die "Hasen" ständig ausgetauscht wurden. Ähnlich war es ja Kipchoges Versuch in Monza 2017.
Immerhin ist gezeigt worden, daß die magische 2-Stunden Mauer zu reissen ist.
Zu meiner aktiven Zeit waren es Zeiten um 2h07 und ich war sicher, daß es unmöglich ist, daß es auf absehbare Zeit möglich sei, diese 7 Minuten zu finden....
Die Bestzeit von Berlin 2018 ist also weiterhin die offizielle Weltbestzeit.
Es müssen noch genau 100 Sekunden gefunden werden....2,36 Sekunden pro Kilometer. Das ist viel.
Ja, das ist klar. Darum habe ich das Wort "Weltrekord" auch tunlichst vermieden.
Weltrekord im engeren Sinn gab es ja beim Marathon nie, sondern nur Weltbestzeiten, da ja die Bedingungen (Strecke, Wetter usw.) nicht vergleichbar sind/waren. Die Vorgaben für die Weltbestzeiten sind halt mehr als ein Teilnehmer, keine PaceMaker im Wechsel und keine fliegende Verpflegungsannahme. Das war gestern nicht gegeben, aber schon im Vorfeld wurde deutlich kommuniziert, dass es nicht um einen "Weltrekord" geht, sondern zu zeigen, was bei perfekter Vorbereitung und Durchführung möglich ist.
Deine Zeiten sind aber nicht ohne! :top::top::top:
Es geht zum Glück weiter -warum auch immer funktioniert es jetzt (vorerst?) wieder mit dem upload.
Der technische Aufwand war enorm. So wurde beispielswiese von einem E-Auto(!) ein Laser-Muster vor die Pace-Maker projiziert, das die genaue Geschwindigkeit und auch die Stelle für die Pacemaker markierte. ;)
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Die Perfektion ging sogar so weit, das die Securities, die ca. alle 100m postiert waren, einen Besen hatten und darauf achteten, dass keine Blätter oder Kastanien auf der Lauflinie zu liegen kommen. :lol:
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Für die Zuseher gab es drei riesige Videowalls und alle 500m eine Anzeige über den Zeitverlauf:
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Frau und Kinder vom Rekordler warten gespannt:
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Geschafft! Im Zielbereich war es extrem dicht, aber wir konnten noch einen guten Platz ergattert, von dem aus wir hautnah den Jubel mitverfolgen konnten:
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Der erste Weg führt ihn zu seiner Familie!
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Der Jubel ist groß:
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Auch bei den PaceMakern aus Norwegen:
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Eliud Kipchoge!
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About Schmidt
13.10.2019, 11:47
Ob Sinn oder Unsinn? Egal!
Über 2 Stunden lang eine Geschwindigkeit von über 21 km/h zu laufen, davor ziehe ich meinen Hut. Es gibt, wohlgemerkt gesunde Menschen, die schaffen das nicht mal mit dem Fahrrad. :lol:
Gruß Wolfgang
Mir gefällt die Auswahl deiner Bildreportage gut, und deine Mühe, die entscheidenden Phasen einzufangen, hat sich gelohnt. :top:
Ist es nicht beeindruckend, wenn man so nahe an den Topathlen ist, wie sehr austrainiert/ausgezehrt die sind, verglichen mit den "Normals" drumrum?
Über den Sinn oder Unsinn will ich gar nicht diskutieren!
Es war ein tolles Erlebnis! Ich hätte nicht so viele begeisterte Zuschauer erwartet und für mich als Techniker war auch der technische Aufwand absolut faszinierend: angefangen von der Vorbereitung des Läufers, den PaceMakern, dem Lasermuster, den Anzeigen bis hin zu den Leuten mit dem Besen in der Hand. Es wurde beispielsweise auch die genaue Startzeit erst am Freitag am Nachmittag bekannt gegeben als klar war wie das Wetter sein wird usw.
Als Sportler kann man die Leistung auch besser einschätzen, denn ich könnte dieses Tempo gerade mal 400-500m mitmachen. Für diesen Vergleich gab es auch ein Speziallaufband neben der Strecke, wo Zuschauer testen konnten, wie lange sie das Tempo von 21,1km/h durchhalten. Als wir vorbeikommen sind, lag der Rekord gerade mal bei 90s...
Bevor eventuell das Thema Doping aufkommt: sowohl vom Rekordler als auch von den PaceMakern wurden im Vorfeld und danach Dopingproben genommen. Im Sinne des Sports hoffe ich, dass alle clean sind.
Solche Sportler hautnah zu erleben ist wirklich toll und es ist auch schön zu sehen, wie wenig abgehoben viele dieser Spitzensportler sind. Die Ingebrigtsen-Brüder sind dann zu uns zur Absperrung gekommen und haben kurz mit uns geplaudert. Auch sie waren voll euphorisch und dankbar, dass sie dabei sein durften. Austrainiert sind sie alle! Und alle haben endlos lange Beine...:lol:
Österreich ist ja, was die Leichtathletik anlangt, nicht gerade erfolgreich auch wenn die WM in Doha höchst erfreulich für uns war! Unsere Medaillengewinner kenne ich persönlich und da gibt es zum Glück auch keine Starallüren.
peter2tria
13.10.2019, 12:36
Mit gefällt auch die Reportage.
War schwierig vernünftige Positionen für Fotos zu bekommen ?
Ich ziehe natürlich auch den Hut vor der Leistung - ist schon sehr beeindruckend.
Auch wenn das eben kein 'Marathon' war, war dieses Spektakel und dem Medienrummel sicherlich dem Sport abseits von Fußball sehr zuträglich :D
Der München Marathon heute war ohne Übertragung :roll: wie peinlich ist das (für die Stadt und BR).
Es gibt, wohlgemerkt gesunde Menschen, die schaffen das nicht mal mit dem Fahrrad. :lol:
Gruß Wolfgang
Genau das hab ich zu meiner Frau gesagt, als ich von dieser Zeit für einen Marathonlauf gehört habe, hatte das allerdings auf mich als Radler bezogen.:oops:
Mit gefällt auch die Reportage. War schwierig vernünftige Positionen für Fotos zu bekommen ?Danke!
Wir sind mit der U-Bahn zum Start gefahren und ich dachte, da werden wohl kaum Leute sein um 8:15 am Morgen. Denkste! Da waren schon tausende Zuseher entlang der Straße, aber wir konnten noch direkt an der Leitplanke einen Platz finden. Start war auf der Reichsbrücke. Damit hatten sie auf den ersten 300m schön bergab zu laufen. ;)
Danach sind fast alle mit uns zu Fuß in den Prater (sehr großes Waldgebiet mitten in der Stadt) gegangen und entlang der Laufstrecke ("Hauptallee") war es noch recht locker bei den Absperrungen, so dass man direkt fotografieren konnte. Aber je länger der Lauf dauerte, umso dichter wurde es und zum Schluss standen die Leute in Zweier- und Dreierreihen hintereinander entlang der Strecke. Bei Ziel war es dann extrem dicht, aber durch Zufall sind wir 30min vor dem Zieleinlauf bis zur innersten Absperrung gekommen und haben dort gewartet. :cool:
Ich lese gerade, dass angeblich 120000 Zuseher an der Strecke waren. :shock::shock:
Pfff, zuerst hätte ich 10000-20000 geschätzt und zum Ende hin vielleicht 50000. Aber da gibt es hoffentlich kompetentere Leute fürs Schätzen.
Danke Toni, für Deine Bilderserie und den damit verbundenen Aufwand! So kommt hinter dem ganzen Kommerzzirkus auch noch allerlei Persönliches rüber – Eliud Kipchoges Familie, die Laubkehrer usw.
Auch Deine RX100 VI hat sich ja gut geschlagen!
Ich war auch mal Leichtathlet, aber mehr Mittelstrecke (selten bis 5000 m), sehe heute noch gern solche Rennen, habe kürzlich zur WM in Doha fast jede Nacht vorm Schirm gesessen und damit auch den drei Ingebrigtsens die Daumen gedrückt. Aber dass diese nun zu den 41 (!!) Tempomachern dieses Spektakels gehörten… Na, ja.
Dabei gehörte Wien bisher nicht zu den zehn schnellsten Marathonstrecken der Welt, die man bereits für Rekordläufe präpariert hat (flaches Streckenprofil, tendenzielle Abschüssigkeit, wenig Windanfälligkeit usw.). Aber wenn man dann eben laborähnliche Bedingungen schafft...
Zumindest ist Kipchoge selbst gelaufen ;), und er hält ja auch den offiziellen Weltrekord im Marathon (2:01:39 h).
Hallo Toni,
es freut mich, dass Du als Leichtathlet so nah ran kamst und uns trotz kleinen Bestecks interessante Bilder dieses Events liefern konntest.
Es war ja ein wahres Rekordwochenende auf den Langstrecken:
Vor einigen Stunden Brigid Kosgei mit neuem Marathon-Weltrekord und Jan Frodeno mit neuem Streckenrekord beim Ironman Hawaii.
Die Leistungen der Athleten werden immer besser! In der Hoffnung, dass sie sauber sind! Aber gerade beim Triathlon habe ich so meine Bedenken.
Danke übrigens für das Lob bezüglich der Bilder. :D
Ich habe aber nur mit der RX100VI im Serienbildmodus draufgehalten und viele Bilder sind auch nicht wirklich scharf, da es wegen des Nebels eher dunkel war und die Belichtungszeiten bei den niedrigen ISO-Werten eher bescheiden waren. Aber für mich sind es Erinnerungsbilder an ein tolles Erlebnis!
About Schmidt
15.10.2019, 06:23
Es gibt Sportarten, bei denen ich über die Technik (Rennrad, Rodelschlitten usw) noch einiges heraus holen kann. Ob das beim Laufschuh möglich ist, daran habe ich so meine Zweifel. Das muss vom Athlet selbst kommen und an dieser Schraube kann man nicht unendlich drehen, es sei denn, man hilft nach. Inwiefern das alles mit legalen Mitteln möglich ist, dazu müsste man Fachleute fragen.
Wie auch immer. Über zwei Stunden mit über 20 km/h zu laufen, das ist schon eine Hausnummer.
Gruß Wolfgang
Passend zum Thema.
Morgen, So 03.11.2019 um 14:05 bei Eurosport: 1:59 Challenge in Wien.