Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Auf der Suche nach der richtigen Festbrennweite
Hallo zusammen,
welches ist eine korrekte Brennweite für Vollformat (A7III) und Bilder von Kindern im Innenraum an Weihnachten? Mein Tamron 28-75mm f2.8 lies letztes Weihnachten die ISO Werte oft auf den fast unbrauchbaren Wert von 12800 steigen. Also muss mehr Licht her. Ein f1.4 wäre toll, aber welche Brennweite?
Bei Gruppenfotos langte mir die 28mm schon nicht und ich hätte gerne ein 24mm gehabt. Mit 24mm bekommt man aber Probleme bei einzelpersonen, da muss man schon sehr nah ran, was gerade Weihnachten die Stimmung zerstören könnte. Bei den verwendeten Brennweiten des Zooms hab ich bei den letzten Weihnachtsbildern keine Häufung gefunden (mal von den extremen abgesehen).
Welche Brennweite würdet ihr mir empfehlen?
Vielen Dank schon mal
Chris
Robert Auer
08.08.2019, 08:34
Ich denke, dass eine moderate Raumbeleuchtung der Bildwirkung und der Atmosphäre des Festes nicht schaden. Ein zusätzliches lichtstarkes 24er wäre hilfreich aber auch nicht zwingend. Ich fotografieren seit einigen Jahren die Familie unterm Baum mit A99V auf Stativ mit einem 24-70F2.8 mit eingeschalteten Kronleuchter und die Bescherung an einem großen Tisch, der von darüber hängenden LED-Strahlern so beleuchtet wird, dass die Szene und die Gesichter der Gäste stimmungsvoll ausgeleuchtet werden. Meine Kameras (auch die A7III) werden mit Auto-ISO bei 6400 abgeriegelt.
Sicherlich werde ich dieses Jahr mit der A7III und dem 25er Batis noch entspannter und lautlos fotografieren können.
Du musst dabei aber auch den Schärfebereich i Auge behalten. Was nützen Dir 24mm 1,4 und ISO 3200 wenn Du nach scharfen Partien im Bild suchen musst. Wenn es keine klassischen Portraits sind sondern szenische Aufnahmen kann eine zu offene Blende auch zu Frust und unerwünschten Ergebnissen sorgen, ich würde eher wie von Robert beschrieben für dezentes zusätzliches Licht sorgen
Geschmackssache.
Für eine Reportage werden in der Regel Festbrennweiten mit 35 mm oder 28 mm genutzt.
Mit dem 28 mm hast du mehr drumherum oder musst näher ran, mit dem 35er hast du in der Regel weniger Verzerrungen am Bildrand - stört z. B. wenn dort Gesichter platziert sind.
Mit F/2,8 fotografiert und 12.800 ISO benötigt? Das könnte ich mir bei Beleuchtung über Kerzen im Wohnzimmer ohne Deckenbeleuchtung gut vorstellen, ist aber schon ziemlich duster. Werden dazu noch kurze Belichtungszeiten benötigt (spielende Kinder, mit Weitwinkel bei vielleicht 1/125stel Sek.) kommt man auch mit Deckenbeleuchtung schnell in diesen Bereich.
Mit F/1,4 hättest du ISO 3.200 statt 12.800 - aber auch die Schärfentiefe geht zurück. Während mit F/2,8 und Fokussierung auf die Augen die Ohrläppchen noch gut zu erkennen sind verschwimmen diese mit F/1,4 schon in Unschärfe - je höher die verwendete Brennweite, desto mehr.
In der (goldenen?) Mitte liegen Objektive mit F/1,8: preiswerter wie F/1,4 und vor allem auch leichter. Effekt der Schärfentiefe bei Offenblende (die "Ohrläppchendarstellung") liegt (logisch) zwischen F/2,8 und F/1,4.
Ich bin mir nicht sicher, ob du bei Verwendung einer Festbrennweite statt des Standardzooms glücklich(er) wirst, da das Zoom bei beengten Platzverhältnissen und beschränkten Möglichkeiten, den Fußzoom (näher ran gehen oder weiter weg, um den Bildausschnitt bei der Festbrennweite zu bestimmen) zu nutzen eine feine Sache ist.
Als Start würde ich es mit einem preiswerten 35 mm F/1,8 versuchen - ggf. ergänzt mit einem 85 mm F/1,8 für Portraits. Die F/1,4er wären mir zu speziell, zu teuer und zu schwer.
Sehr gerne fotografiere ich mit dem 35er - aber wegen Flexibilität nutzte ich das bei Veranstaltungen meist nur als Ergänzung zum Standardzoom = wenn ich Zeit und Muße habe, nutze ich die Festbrennweite; wenn ich für "alle Fälle" gewappnet sein muss das Zoom.
Ich bilde mir ein, dass die Festbrennweite insbesondere an den Rändern besser abbildet - aber: den Bildern siehst du diesen Qualitätsverlust (bei gleicher Blende) eher nicht an, da sich das Motiv ja meist nicht am Bildrand befindet.
Und egal ob Festbrennweite oder nicht: üben, Routine bekommen, z. B. durch Fotografieren in der düsteren Kirche, beim Abendspaziergang, indoor bei Nacht oder...
vlG
Manfred
Robert Auer
08.08.2019, 09:51
Ich nutze zur Kontrolle der Schärfentiefe eine App und die zeigt mir, dass ich bei einem Aufnahmeabstand von 2m meistens im grünen Bereich bin. Selbst bei 24mm und F1, 4 sind es noch brauchbare 60cm. Ich empfehle ohnehin, mit dem 24er Weitwinkelobjektiv nicht zu nahe heran zu gehen.
screwdriver
08.08.2019, 10:04
... Mit 24mm bekommt man aber Probleme bei einzelpersonen ..
Welche Brennweite würdet ihr mir empfehlen?
Bleib mit 24 mm weit genug weg vom Motiv und mach bei Bedarf einen nachträglichen Beschnitt.
Das würde – verglichen mit einer entsprechend längeren Brennweite – auch der Schärfentiefe zugute kommen. Allerdings entspricht das Beschneiden ja letztlich der Vergrößerung eines Ausschnitts, wodurch man auch das Rauschen wieder deutlicher sieht.
Die einzige Lösung ohne Kompromisse wären wohl mehrere Festbrennweiten. :crazy:
Vielen Dank schon mal für die vielen inspirierenden Postings. Ich hatte tatsächlich die Belichtungszeit zwischen 1/125 und 1/160 wegen den spielenden Kindern (sind noch jung) und die ISO auf 12800 max begrenzt. Trotz gedimmter Deckenbeleuchtung und jeder Menge anderer Lichtquellen wie Weihnachtsbeleuchtungen usw. hatte die Empfindlichkeit nicht gereicht so dass ich noch aufhellen musste, was natürlich das Rauschen noch begünstigt. Aber selbst bei 1/60 waren die ISO-Werte im mittleren vierstelligen Bereich.
Ich hatte zuletzt das Batis 40mm F2.0 für ein Shooting mit meinen beiden Kindern außen verwendet, das fand ich schon recht gut von den Möglichkeiten den Bildausschnitt zu wählen, ist natürlich draußen aber auch noch mal eine andere Sache als drinnen. Wahrscheinlich ist der beste Kompromiss wirklich ein 35mm f1.8?!
35mm als Kompromiss, wenn dir 28mm eigentlich schon fast zu lang sind? :D
Bei 35mm/1,8 wirst du kaum einen Unterschied zu 40mm/2,0 sehen. 6° mehr Bildwinkel und eine Drittel-Blende mehr Lichtstärke, das ist alles. Wenn schon 35mm und lichtstark, dann würde ich eher das 35mm/1,4 ins Auge fassen.
Ich hätte jetzt aber an das 28mm/2,0 als Kompromiss zwischen 35mm und 24mm gedacht. Man kriegt "mehr drauf" als mit dem 35er, aber es ist etwas porträtfreundlicher als ein 24er und dabei immer noch eine Blende lichtstärker als das Tamron.
droehnwood
09.08.2019, 21:47
Hallo,
an APS-C verwende ich meist mein 35mm f1,8 (meist etwas zu lang) oder mein 21mm f1,4 (leider vollständig manuell).
Etliche Weihnachten, Geburtstage und Konfirmationen habe so bestritten.
Von daher würde ich an KB wohl zu 35/40mm greifen. Mit f1,4 und der zusätzlich Reserve von KB müsste das doch super klappen...
loewe60bb
10.08.2019, 07:30
welches ist eine korrekte Brennweite für Vollformat (A7III) und Bilder von Kindern im Innenraum an Weihnachten? Mein Tamron 28-75mm f2.8 lies letztes Weihnachten die ISO Werte oft auf den fast unbrauchbaren Wert von 12800 steigen. Also muss mehr Licht her. Ein f1.4 wäre toll, aber welche Brennweite?Ich weiß zwar nicht konkret wie "duster" die Lichtbedingungen sind, aber ISO 12800 lassen auf nicht viel Licht schließen.
Ich habe zwar "nur" eine A7M2, aber bei ISO 12800 wären Aufnahmen, noch dazu mit eher dunklen Motiven, völlig unbrauchbar!
Mit einem 1,4er Objektiv statt des 2,8er würdest Du bei gleicher Verschlusszeit 2 Blendenstufen gewinnen, also auf etwa ISO 3200 kommen- könnte vielleicht gerade noch akzeptable Bilder liefern.
Das Ganze ginge dann aber auf Kosten einer extrem geringen Schärfentiefe bei 1,4. Ich glaube nicht, dass das bei Aufnahmen von Kindern oder Personengruppen (mit gewisser Tiefenstaffelung?) zielführend wäre. :zuck:
stmgeist
10.08.2019, 12:19
Hallo zusammen,
welches ist eine korrekte Brennweite für Vollformat (A7III) und Bilder von Kindern im Innenraum an Weihnachten? Mein Tamron 28-75mm f2.8 lies letztes Weihnachten die ISO Werte oft auf den fast unbrauchbaren Wert von 12800 steigen. Also muss mehr Licht her. Ein f1.4 wäre toll, aber welche Brennweite?
Iso 12800 finde ich wirklich für meinen persönlichen Geschmack natürlich zu viel. Klar, mit f1.4 kann man mit einem deutlichen geringeren Iso-Wert fotografieren, dafür ist dann aber die Schärfentiefe für viele Aufnahmen zu gering und man hat trotzdem immer noch recht hohe Iso-Werte.
Gerade bei Innenräumen an Weihnachten, wo man eine stimmungsvolle Beleuchtung mit vielen Lämpchen hat, hat man meistens sehr wenig Licht zur Verfügung. Das gleiche hat man z.B. in einer tollen Bar, wo man oft mit sehr wenig Licht eine sehr sehr schöne und gedämpfte Lichtstimmung vorfindet.
Das sind aber alles Situationen, in denen ich grundsätzlich einen Blitz einsetze. Wichtig ist dabei nur, dass man das Motiv nicht tot blitzt und dass man durch den Blitz nicht die schöne gedämpfte Licht-Atmosphäre zerstört.
Wenn man es richtig macht, merkt man auf den ersten Blick nicht, dass man einen Blitz eingesetzt hat, die Ergebnisse sind aber dafür viel besser.
Die Gesichter wirken m.M. nach viel lebendiger und schärfer und die schöne gedämpfte Lichtstimmung wird gleichzeitig trotz Blitz sehr realistisch wiedergegeben, wenn man es richtig gemacht hat. Meiner Meinung nach kann man solche schönen Ergebnisse meistens ohne Blitz nicht erzielen.
Ich würde da mal ein bisschen experimentieren. Den Blitz nach oben oder zur Seite ausrichten, damit das Motiv indirekt vom Blitz belichtet und nicht tot geblitzt wird. Damit im Raum die Bereiche nicht absaufen, die durch irgendwelche Lämpchen eher dunkel beleuchtet werden, ist es wichtig, dass man trotz Blitz die Iso erhöht. Ich würde da mal mit Iso 640- Iso 800 experimentieren. Oft sind Iso 800 ausreichend.
Wenn Du mit Auto-Iso fotografierst, ist es wichtig, dass Du im Auto-Iso-Menü den oberen Wert auf Iso800 begrenzt. Die Kamera nimmt sonst Iso3200/Iso6400, ohne dass es einen sichtbaren Vorteil bringt. Besser ist es wenn man den konkreten Iso-Wert, z.B. Iso 800, manuell selber vorgibt. Weiterhin würde ich dabei grundsätzlich im M-Modus fotografieren und Zeit+Blende ebenfalls selber vorgeben.
Richtig fotografieren mit Blitz ist eine Wissenschaft für sich und ich bin da leider kein Experte. Aber mit der von mir beschriebenen Vorgehensweise habe ich in den von Dir beschriebenen Situationen schon sehr schöne Ergebnisse produziert. Ich finde es toll, dass die modernen Sensoren so rauscharm geworden sind, ich finde aber, dass das trotzdem den Blitz meistens nicht ersetzen kann.
Mudvayne
11.08.2019, 07:40
Das liest trotzdem sehr nach 28 2.0. Es ist völlig normal, dass du irgendeinen Punkt erreichst, der dir nicht passt. Entweder sind sie zu verzerrt oder die Brennweite zu lang und es verwackelt. Der ISO zu hoch oder die Verschlusszeit zu kurz. Die Blenden zu geschlossen oder nicht alle im Fokus. Das ist nun mal das Abenteuer Fotografie.
Was mich da aber mehr von der Kaufentscheidung abhalten würde, wäre ein 28 2.0 zu einem 28-75 2.8? Das ist wiederum auch ziemlich sinnbefreit. Da würde ich eher zum 24-105/4 und 28 2.0 greifen. Wirklich empfehlen kann ich das 35 1.4 von Samyang. Das würde sich vom 28-75 deutlicher abgrenzen. Der Wechsel zum 24-70 2.8 würde in dem Zusammenhang auch Sinn machen, aber das musst du ganz individuell bewerten... für diese EINE Fotosituation... naja... :lol:
Da dir wahrscheinlich jeder unterschiedliche Ratschläge geben wird, würde ich folgendermaßen vorgehen:
Guck dir deine bisher mit deinem 28-75er in den Räumlichkeiten gemachten Aufnahmen an, die die gewünschten Bildausschnitte zeigen und sieh in den EXIF-Daten nach, welche Brennweiten die besten Bilder erzeugt haben.
Du schriebst zwar, dass da keine Häufungen dabei waren, aber du musst ja trotzdem eine Entscheidung treffen.
...Ich hatte zuletzt das Batis 40mm F2.0 für ein Shooting mit meinen beiden Kindern außen verwendet...
Sofern sich das Objektiv in deinem Besitz befindet: hast du damit schon mal versucht abends indoor die Kinder zu fotografieren?
Alternative Blitz für stimmungsvolle Aufnahmen: damit kann man sich lange beschäftigen. Und wie immer: den einen richtigen Weg gibt es ebenso wenig wie die eine richtige Brennweite.
Indoor bei Dunkelheit, vielleicht noch mit einem beleuchteten Weihnachtsbaum im Hintergrund, ist für Blitz gut geeignet.
Ich passe dabei mit einer Lee-Folie vor dem Blitz die Lichttemperatur dem (rötlichen) Kunstlicht an.
Vorteil: das vom Blitz (mit) beleuchtete Motiv, z. B. Gesicht, erscheint nicht so (schrecklich) blau und fad, sodern entsprechend der warmen Beleuchtung (Lee-Folie) eher rötlich-orange - also der Haut schmeichelnd (zumindest beim hier vorherrschenden europäischen Hauttyp).
Nachteil: der AWB trifft häufig nicht den "richtigen" Weissabgleich = in RAW regel ich das manuell nach. Sofern du "nur" bzw. lieber in JPG ooc fotografierst: statt AWB festen Kelvinwert vorgeben und über eine Testaufnahme die Wirkung überprüfen und ggf. nachregeln.
Um den Blitz möglichst wenig in dem Bild auffallen zu lassen, arbeite ich meist mit indirektem Blitz (ich verwende dafür einen Nachbau vom Gary-Fong-Blitzvorsatz - der passt fast immer) und regel den Blitz über den Balanceregler Umgebungslicht/Blitz um 1 bis 2 Blenden runter.
Den Effekt "Blitzverwendung ist kaum zu sehen" kann man noch steigeren, wenn man während der Aufnahme die Slow-Sync-Taste drückt: die Belichtung wird dann so lange von der Kamera gehalten, wie es für eine Aufnahme ohne Blitz notwendig wäre, der Blitz dient nur der Aufhellung und der Minderung von Kontrasten (günstig, wenn die Lichtquelle(n) eher hinter dem Motiv liegen, durch den Blitz werden dann Scherenschnitte vermieden).
Durch den Blitz werden die Motive um so mehr in der Bewegung eingefroren, je näher sie dem Blitz sind.
Es lohnt sich häufig, die ISO manuell auf z. B. 1600 oder 3200 einzugstellen (zumindest meine Kamera geht bei Blitzverwendung unabhängig vom eingestellten Höchstwert für die automatische ISO selten bis nie über 800 ISO hinaus).
Mit der hohen ISO sorgt man für bessere Darstellung des Hintergrundes (der säuft nicht ab) und einer geringeren Blitzintensität (man sieht den Blitz auf dem Bild dann noch weniger).
Statt hoher Iso kann man auch die Belichtungszeit verlängern: die dem Blitz nahesteneden Motive (spielende Kinder) werden durch den Blitz eingefroren (es kann aber bei sehr schnellen Bewegungen oder sehr langen Belichtungszeiten zu Wischeffekten kommen, da dem scharfen Bild durch den Blitz die schemenhafte Verwackelung des Hauptmotivs durch die längere Belichtung hinzugefügt werden kann), der Hintergrund wird ggf. verwackelt (das stört bei den stimmungsvollen Aufnahmen häufig nicht).
Mit Blitz sollte dann auch Fotografieren mit F/2,8 (Standardzoom) seine Schrecken (rauschen) verloren haben.
Probiere es einfach mal aus. Die Lee-Folien (die müssen ja nur die Austrittsfläsche vom Blitzkopf bedecken und deshalb nicht groß oder teuer sein) gibt es z. B. bei EBAY (<10 EUR), ich besfestige die mit Klebeband am Blitz.
Viel Spaß beim Ausprobieren (Batis/Blitz)
Manfred
Robert Auer
11.08.2019, 15:00
Lee-Folien direkt auf den Blitzreflektor? Das funktioniert nur wenn man einen schwachen Blitz verwendet oder nur wenige Aufnahmen macht. Die Folie kann sich durch die Temperatur beschädigen oder sogar mit dem Reflektor verbinden.
Blitzen mit Folie nur mit schwachem Blitz oder nur bei wenigen Aufnahmen?
Verwendet wurden bzw. werden Metz 58, Sony 60, Godox 685. Die haben alle um die Leitzahl 60, sind also für Systemblitze eher kräftig.
Ich verwende die Blitze nicht im Serienbildmdous (darin sehe ich keinen Sinn).
Bislang hatte ich weder Probleme mit Überhitzung (der Sony 60 soll dafür ja anfällig sein) noch mit sich auflösenden (schmelzenden) Folien.
vlG
Manfred
Robert Auer
11.08.2019, 18:52
Ich habe auch große Systemblitzer und blitze meistens zudem noch indirekt mit Bouncer, da will ich nicht testen, ob es an Folie oder Blitz zu Schäden kommt. :oops:
Hier ging es doch darum, den Blitz nur mit geringster Leistung zum Aufhellen der Raumbeleuchtung einzusetzen und dabei die Farbtemperaturen aneinander anzupassen.
Wenn der Blitz deine Haupt- oder gar einzige Lichtquelle ist, brauchst du überhaupt keine Korrekturfolie, sondern kannst das über den Weißabgleich regeln.
Mudvayne
11.08.2019, 21:30
Man kann auch einfach gegen die Decke blitzen, WB anpassen und guter Nebeneffekt: Niemand ist geblendet.
Robert Auer
11.08.2019, 23:33
Hier ging es doch darum, den Blitz nur mit geringster Leistung zum Aufhellen der Raumbeleuchtung einzusetzen und dabei die Farbtemperaturen aneinander anzupassen.
Wenn der Blitz deine Haupt- oder gar einzige Lichtquelle ist, brauchst du überhaupt keine Korrekturfolie, sondern kannst das über den Weißabgleich regeln.
Die Sony HVL F60 M passen sich in der Farbtemperatur der Messung /Einstellungen der Kamera an. Zumindest in der Blitzbeschreibung so angegeben. Das Problem der abgegebenen Leistung ist aber beim Bouncer m. W. auch nur über die Blitzregulierung in der Kamera lösbar.
Ich habe da das Glück, in 3,8m Deckenhöhe eine braune Kassettendecke zu haben. Somit brauche ich auch von daher keine Filter.
Wenn der Blitz deine Haupt- oder gar einzige Lichtquelle ist, brauchst du überhaupt keine Korrekturfolie, sondern kannst das über den Weißabgleich regeln.
Der Satz ist ausschließlich im Falle der “einzigen Lichtquelle” richtig, sonst kommt es zum gefürchteten rötlichen Hintergrund. Es ist dann eine Mischlichtsituation. Blitz bei ca. 6000 Kelvin und Umgebungslich bei in der Regel 2000-3000 Kelvin. Höre einfach auf den Tip mit der orangen Folie. Die kühlt die Blitztemperatur (Farbtemperatur) auf die Temperatur des Umgebungslichts herab. Bei meinem Godox ist noch nie eine Folie geschmolzen und Du wirst zu Weihnachten ja auch nich Dauerfeuer auf die Gäste richten.
Biltz am besten indirekt, Decke und Wände sind Deine Freunde. Wenn Di Dich mit Lichtrichtung und relativer Größe der Lichtquelle auskennst, dann biltze genau den Punkt an, der Deine Lichtquelle sein soll. Denke bloß nicht an Austrittswinkel = Eintrittswinkel. Licht streut in alle Richtungen. Das merkst Du am besten, wenn Du zum Beispiel eine von der Sonne beschienene Hauswand als Lichtquelle nutzt. Dann ist es ja auch egal, aus welcher Richtung die Sonne strahlt. Licht verhält sich immer gleich, egal ob Kunst- oder natürliches Licht.
Noch was: gerade bei Gruppenbildern sollte die Lichtquelle möglichst weit von der Gruppe entfernt sein, damit es zu einer möglichst gleichmäßigen Ausleuchtung kommt. Klingt komisch, ist aber so. Finde einen Kompromiss zwischen Genug Licht und möglichst hohem Abstand. Blitzkorrektur ist Dein Freund. TTL ist OK bzw. Genial, wenn man die Automatik und die Zusammenhänge verstanden hat.
droehnwood
18.08.2019, 15:46
Hallo,
unabhängig von den technischen Gesichtspunkten des Blitzens, mal mein grundsätzlicher Gedanke:
Es wird bei indirekten Blitzen keiner geblendet, richtig. Und auch bei kleinster Stufe mögen die Bilder nicht "verblitzt" aussehen, aber...
… es nervt doch. Es geht um Weihnachten. Und wenn dann dauernd ein Blitz abgefeuert wird, drückt das doch auf die Stimmung. Und nicht jeder mag dauernd beobachtet/fotografiert werden.
Daher versuche ich immer zuerst, ohne Blitz auszukommen.
Robert Auer
18.08.2019, 16:01
Ja wenn das Licht für scharfe Personen ohne Blitz reicht, dann kann man es z. B. mit der Einstellung Sport im SCENE-Modus probieren.