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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Qualität von Handy-Fotos immer besser


bjoern_krueger
22.07.2019, 17:41
Moin!

Bei meinem Urlaub in Norwegen hatte ich ja meine A9 dabei, aber um zwischendurch mal ein Foto an die Eltern zu schicken, habe ich auch immer mal wieder mit dem Handy ein Foto gemacht. Ich habe ein Samsung Note 8, also kein ganz neues Teil, aber schon mit einer recht hochwertigen Kamera.

Was mir dabei aufgefallen ist, sobald genug Licht vorhanden ist, sind die Bilder schon von einer wirklich erstaunlichen Qualität. Die Bilder sehen nicht unbedingt so aus wie die Realität, z.B. wird der Himmel blauer dargestellt als in Wirklichkeit, und auch die Farben sind bunter und leuchtender. Aber (jedenfalls auf dem Display) sehen die Bilder wirklich schon sehr, sehr gut aus. Insbesondere Weitwinkel-Landschaftsaufnahmen wirken ziemlich brilliant.
Die Software, die da werkelt, scheint schon recht schlau zu sein. Wenn ich mir so die "rohen" Bilder der "Großen" anschaue, dann sehen die auf den ersten Blick im Vergleich fast schon flau aus.

Und für so Schnappschüsse von Personen-Gruppen ist es durchaus von Vorteil, dass (bedingt durch den klitzekleinen Sensor) von vorne bis hinten immer alles scharf ist. Das bekommt man mit einer VF-Kamera nicht so einfach und schnell hin. Und Freistellen will man in solchen Situationen auch nicht.

Bitte nicht falsch verstehen, ich will hier auf keinen Fall sagen, dass die Handy-Knips-Bilder besser sind als die einer Vollformat-Kamera, aber es fällt schon auf, dass die kleinen Knipsen wirklich einen guten Job machen. Und in manchen Fällen können sich beide Systeme durchaus ergänzen.

Bei näherer Betrachtung auf dem großen Bildschirm sieht es dann natürlich schon ganz anders aus. Das fällt mir immer auf, wenn ich die Handyfotos in die "richtigen" Fotos integriere. Was Schärfe und Detailreichtum betrifft, haben die Handyfotos natürlich null Chance. Und was die Geschwindigkeit, Variabilität, High-ISO-Fähigkeiten etc. angeht, brauchen wir gar nicht erst anzufangen zu diskutieren.

Trotzdem finde ich es extrem erstaunlich, was da aus diesem winzigen Sensor und den klitzekleinen Linsen heraus geholt werden kann. Die komplette Kamera benötigt dabei weniger Platz als ein Stück Würfelzucker, und in manchen Smartphones sind gleich 5 oder noch mehr davon eingebaut.

Bin gespannt, wie die Entwicklung hierbei weitergeht. Ob da irgendwann wohl Fotografen mit Smartphones am Spielfeldrand sitzen :D
Oder mit im Auge integrierten Kameras, die dann ihre Fotos per Gedankenübertragung in Echtzeit weiterleiten (Ok, jetzt fang' ich an zu spinnen...)

Viele Grüße,

Björn

wus
22.07.2019, 18:26
Ich kann Dir nur zustimmen - absolut erstaunlich, was die Handykameras heute so leisten. Es zeigt sich eben einmal mehr, dass smarte Software mehr aus auch bescheidener Hardware (verglichen mit Profikameras) rausholen kann.

Ins Auge integrierte Kameras (mit vergleichbarer Bildqualität wie gute Smartphonekameras) werden wir wohl noch nicht so bald erleben, aber vielleicht gibt es ja schon bald drahtlose abnehmbare elektronische Sucher, die man sich (ähnlich wie Google Glass) an die Brille klipst und so den Sucher immer am Auge hat - egal ab die Kamera auf Augenhöhe, tief unten oder hoch oben gehalten wird.

Sucher finde ich übrigens eins der wichtigen Features, mit denen "richtige" Kameras gegenüber Smartphones punkten können. Gerade bei gutem Licht (heller Sonnenschein) sieht man auf den Handydisplays ja nicht viel, da ist mir selbst ein einfacher Sucher viel lieber. Ich finde auch, der "Röhrenblick" in den Sucher, der außenrum alles abschneidet, hilft entschieden bei der genauen Ausschnittwahl.

Porty
22.07.2019, 18:50
Im Prinzip hast du wirklich recht, und gerade das Note 8 (hab ich auch) macht sogar bei relativ wenig Licht auf den ersten Blick erstaunlich gute Bilder. Hab das vor ein paar Monaten in Dresden ausprobiert, die Fotos sahen auf den ersten Blick sogar deutlich besser aus, wie die aus der A9
Aber wehe, man lädt das Ganze auf den PC mit großen Monitor.....
Was mich beim Handy viel mehr nervt, ist die gefühlt ewige Aulöseverzögerung bei bewegten Motiven und der doch recht überschaubare Kontrastumfang.
Ich war bei meiner Mutter am Bahnhof, da kam zufällig der Traditionszug vorbei. Ich hab versucht die Lok zu fotografieren. Kamera natürlich zu hause....
Also Handy: Sonne von vorn, da bleibt nicht mehr viel an Details der dunklen Dampflock übrig, dafür gibt es heftige Schärfungsartefakte.....
Auf A3 würde ich das nicht ausdrucken wollen. Für soziale Medien aber sicher ausreichend- Wenn man den richtigen Moment erwischt........

HaPeKa
22.07.2019, 18:55
Auch ich kann dir da nur zustimmen, das Note8 und andere moderne Handys erreichen inzwischen eine wirklich erstaunliche Bildqualität. Habe das Note8 auch ab und zu eingesetzt, im Urlaub. Wusstest du, dass du im Pro Modus der Photo App auch RAW Bilder speichern kannst, die du dann in Lightroom und Photoshop bearbeiten kannst? Dort kannst du dann auch Samsungs Affinität zu etwas grosszügiger Sättigung wieder korrigieren :D

Erstaunlich auch, dass von Modell zu Modell rechte Fortschritte gemacht werden. Das Note9 meiner Frau ist meinem in Low Light Situationen schon deutlich überlegen.

Ich habe den Eindruck, der wesentliche Fortschritt bei den Handys ist jeweils beim Kamera-Modul oder den Kamera Modulen.

Wie beim Note10, das am 7. August angekündigt wird. Es soll eine Triple Kamera haben, ein 12MP Normalobjektiv, nicht mit Festblende sondern 3 Blenden (1.5, 1.8 und 2.4), ein 12 MP Teleobjektiv mit 2 optischen Brennweiten und ein 16MP Weitwinkelobjektiv. Gerüchteweise soll es auch ein Note10+ geben, das einen 6.6" Display und zusätzlich zu den 3 Kameras eine Time of Flight Kamera (https://en.wikipedia.org/wiki/Time-of-flight_camera) integriert haben soll, die für jeden Pixel den Abstand zum Objektiv erkennen kann. Somit soll es Ebenen erkennen können. Was die schlaue Software mit diesen 3D Infos macht, bleibt abzuwarten ...

Aber im Handy-Kamera Bereich gibt es wirklich grosse Fortschritte ...

lampenschirm
22.07.2019, 19:48
ich glaub hier hats z.b. auch nett gepasst...? obwohl es nur schnell schuss hopp...war

810/Abschied.jpg
→ Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=318047)

Goldleader
22.07.2019, 20:07
Ich denke dass in 5-7 Jahren die Handy Kameras bei guten Foto-Handies den Hobby Knipser-Kameras ebenbürtig sind. Auf jeden Fall von der BQ her, nicht von der verwendeten Brennweite. Ich selbst nutze ein günstiges China Handy (Xiaomi Redmi 5) und bei gutem Licht sind die Bilder recht gut nutzbar. Da kann ich mir sehr gut vorstellen, was in nächster Zeit bei sehr guten und teureren Handies so los sein wird.
Die Kombination von vernünftigem Kameramodul + schnelle Hardware + künstliche Intelligenz welche dann in den neuen Handies vorhanden sein werden, wird für die Bildqualität sehr förderlich sein.

Hier sieht man, in welcher kurzen Zeit riesige Fortschritte gemacht wurden und noch weiter gemacht werden.

In meinem Fotoclub gibt es viele Menschen, die ein iPhone nutzen. Gerade die fotografieren immer öfter "nur" mit ihrem Smartphone und lassen ihre sündhaft teuere und schwerere Ausrüstungen zu hause. Und die Bilder sind wirklich sehenswert....

Ich persönlich fotografiere mit verschiedenen Kameras immer noch lieber; da ich lieber was in der Hand habe und hauptsächlich mit dem Sucher fotografiere; ist eine persönliche Vorliebe von mir....

Ich wünsche eine schöne Woche....gruß Goldleder....

mrrondi
22.07.2019, 20:11
Na ja bei so nen iPhoneX brauchst keine 5 Jahre mehr warten.
Viel Software und für den Laien oft schwer zuerkennen ob das "freistellen" echt ist oder nicht.

ayreon
22.07.2019, 20:38
Ja, es hat sich einiges getan die letzten Jahre. Ich denke mir nur, was wäre, wenn die Kamerahersteller teilweise mehr Software einsetzen würden, was wäre dann aufgrund der besseren Hardware an großem Sensor und besseren Objektiven so alles möglich.
Mir geht es auch so, wenn ich ein Ansichtskartenfoto an Freunde aus dem Urlaub schicken will nehme ich das Handy, mehr Qualität ist gar nicht nötig

hlenz
22.07.2019, 21:00
Die wesentlichsten Fortschritte sind Software und Rechenleistung. Das macht erst Mehrfachkameras möglich. und vollautomatische Bildoptimierung.
Und beim Nutzwert muss man immer die Ausgabegröße sehen. Die meisten Bilder werden nur auf Handydisplays und maximal in Fotobüchern betrachtet.
Und dann ist für die meisten Menschen noch das Motiv wichtiger als das Bild, also die Bildqualität in technischer und gestalterischer Hinsicht.

Klar, dass die üblichen 3-fach-Zoomkameras jeglicher Sensorgrößen schon längst überflüssig geworden sind. Bezogen auf die Ausgabegröße ist auch schon in den meisten Fällen (Urlaub) die DSLR mit Kitobjektiv obsolet.

matti62
22.07.2019, 21:23
https://www.sonymobile.com/de/products/phones/xperia-1/features/ :D

Stechus Kaktus
22.07.2019, 21:26
Die aktuellen Xiaomi haben ja auch 3-fach Kamera Module von Sony.


im Pro Modus der Photo App auch RAW Bilder speichern kannst, die du dann in Lightroom und Photoshop bearbeiten kannst? Dort kannst du dann auch Samsungs Affinität zu etwas grosszügiger Sättigung wieder korrigieren :D


Open Camera kann auch RAW und hat sehr viele Einstellmöglichkeiten (Zebra, Histogramm, Belichtungsreihen ...)

mrrondi
22.07.2019, 21:35
Mach ich die Bilder im LR am Handy - dann kann ich das DNG auch direkt in
meinem LR am MAC öffnen.

Geht das mit Open Camera auch ? :-)

Der Workflow im mobilen Bereich ist schon wichtig heutzutage.

Stechus Kaktus
22.07.2019, 22:01
Ich 'abe gar keine Lichtzimmer, weder auf dem Smartphone noch auf dem PC.

Also: Keine Ahnung

Ich kopiere die DNG auf den PC und nutze dort den dunklen Tisch.

HaPeKa
22.07.2019, 22:29
In der aktuellen c't (https://www.heise.de/select/ct/2019/16/1564492652022641) gibt's einen Vergleich der verschiedenen Handy Kameras.

Im Fazit steht dann sehr treffend:

Nein, die Kamera ist natürlich nicht der einzige Grund, ein bestimmtes Smartphone zu kaufen – allerdings ein zunehmend wichtiger, haben heutige Spitzen-Smartphones doch das Potenzial, eine separate Kamera zu ersetzen. Die getesteten Geräte zeigen sich auf Augenhöhe mit aktuellen Kompakten mit kleineren Sensoren – abzüglich deren Zoompotenzials. Keine Illusionen sollte man sich machen, was die Bildqualität von Kameras mit großen APS-C-Sensoren angeht: Smartphones erreichen diese nicht. Außerdem gibt man als Smartphone-Fotograf viel Kontrolle an das Gerät ab, denn die besten Fotos gelingen meist im Automatikmodus. Wer sich nicht um die richtigen Einstellungen kümmern, sondern einfach drauflos fotografieren will, kann die Kompaktkamera liegen lassen und zum Smartphone greifen.

Und genau das wird immer öfter auch gemacht ...

Irmi
23.07.2019, 10:11
Ich habe auch das Note 8 und kann den Eindruck nur bestätigen.
Ich nutze es häufig, um meinen Kater ganz aus der Nähe zu fotografieren. Geht eben fix, weil es eben immer an der Frau ist.

und im Urlaub bin ih tatsächlich auch schon ohne Kamera los, weil ich das Note 8 in der Tasche hatte. Hier nutze ich durchaus auch den Promodus.

822/Mikki.jpg
→ Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=318768)

Mein Kater Mikki, bzw seine Nase :crazy:, ich weiß, die Schärfe gehört auf´s Auge, habe ich nicht draufgeklickt, sondern einfach abgedrückt. Und das Bild ist ein Ausschnitt aus dem mehr als doppelt so großen Bild, und man kann jedes einzelne Haar erkennen.

wutzel
23.07.2019, 10:43
Und genau das wird immer öfter auch gemacht ...

Jupp war auf Festival und habe die RX100 daheim gelassen. Für Erinnerungen reicht das Handy mittlerweile richtig gut aus.

bjoern_krueger
23.07.2019, 11:09
Moin allerseis!

So viele Postings, danke dafür!
Ich hatte ja ehrlich gesagt ein Bisschen Angst, hier einen Shitstorm zu bekommen, wenn ich das Thema anspreche. Aber dass hier nun so viele Leute schreiben, die genau das gleiche Empfinden haben wie ich, hat mich doch sehr überrascht!

Und auch, dass offenbar so viele Leute auch das Note 8 haben! ich dachte, ich wäre der einzige Mensch auf der Welt, der das Teil hat, denn ich habe es außer bei mir noch nirgends gesehen.

(mal kurz OT: löst sich bei Euren Handies (also den Note 8) auch der Lack ab? Insbesondere am Power-Knopf, aber auch rundherum an den Seiten?)

Ich habe mich auch schon gefragt, was möglich wäre, wenn man ähnliche Softwareeingriffe bei "richtigen" Kameras einsetzen würde.
Mir fällt z.B. bei der Verwendung der Handy-Kamera auch oft auf, dass das Ergebnis oftmals viel näher am "Seh-Eindruck" liegt, als bei den professionellen Teilen. Das ist insbesondere bei wenig Licht der Fall. Während eine richtige Kamera (vereinfach gesagt) immer versucht, dass das Bild in Summe eben neutralgrau ist, "denkt" so eine Smartphonekamera offenbar mehr nach.

Fotografiert man mit einer DSLR z.B. Menschen am Lagerfeuer bei Nacht, wird das Ergebnis ohne Korrektur viel zu hell, weil die Kamera "denkt", sie müsste ein neutralgraues Ergebnis liefern.
Mache ich das gleiche Bild mit dem Smartphone, sieht es (auf dem Display) viel stimmiger aus.
Bei näherer Betrachtung am großen Monitor ist es allerdings Murks, weil die Belichtungszeit viel zu lang gewählt wurde und auch die Entrauschungsverfahren jedes Detail glattbügeln.

Oder bei Sonnenuntergängen, die werden auch oftmals viel zu hell, und die Stimmung ist verloren. Wobei meine A9 das irgendwie erkennt, und entsprechend kürzer belichtet, sodass die Stimmung erhalten bleibt. Bei meiner vorherigen D750 sah das ganz anders aus.

Oder auch in Gegenlichtsituationen. Dort wird bei meinem Note 8 der Vordergrund automatisch aufgehellt, der Hintergrund abgedunkelt. Ich hatte das jetzt gerade im Urlaub. Ich habe meine Sohn fotografiert, als er in einem Fensterrahmen saß, eine klassische Gegenlichtsituation also.
Das Ergebins spricht für sich. Sohnemann ist gut zu erkennen, und das Meer im Hintergrund ist ebenfalls gut erkennbar. Wenn ich das gleiche Foto mit der A9 mache, habe ich entweder den Vordergrund fast schwarz und das Meer richtig, oder umgekehrt, Sohnemann richtig belichtet, und der Hintergrund in gleißendem weiß.

Klar, mittels HDR oder entsprechender Wahl der Messmethode kann man das beeinflussen, aber letzendlich wirken sich alle Maßnahmen immer auf das ganze Bild aus (bis auf die HDR-Einstellungen, wo Schatten aufgehellt, und Lichter gedämpft werden, was aber nur mittelprächtig funktioniert). Gleiches gilt natürlich auch für die Belichtungskorrektur. Die gilt für jedes einzelne Pixel gleich.
Bei den Handyknipsen werden offenbar gezielt bestimmte Bildbereiche separat angepasst, und so ein stimmiges Gesamtergebnis erreicht.

Ich frage mich schon immer, warum man nicht das Ausfressen der Lichter einfach dadurch verhindert, dass man die Pixel, die dicht vor der "Übersättigung" sind, einfach abschaltet. Das müsste doch relativ einfach möglich sein. Bei Überschreiten eines zu definierenden Schwellwertes wird das Pixel einfach deaktiviert. Wenn ich bedenke, dass z.B. die A9 60x in der Sekunde den AF neu berechnet, dann sollte das auslesen der einzelnen Pixel doch kein Problem sein.

Letzendlich könnte man glaube ich noch einiges Erreichen, wenn man die cleveren Software-Tricks aus den Smartphones mit der zig-fach besseren Hardware der "echten" Kameras kombiniert.

Die Frage ist, will man das? Man nimmt sich natürlich etwas die Kontrolle, wobei man sowas natürlich auch optional zuschaltbar machen könnte.

Ich weiß auch nicht. Ich bin da etwas zwigespalten. Einerseits beeindruckt mich die Bildqualität der Knipsen schon sehr, anderserseits will ich auch noch selbst für die Qualität der Fotos verantwortlich sein, und nicht eine schlaue Reihe von Nullen und Einsen.

Die nächsten Jahre werden sicher interessant werden.

Viele Grüße,

Björn

HaPeKa
23.07.2019, 11:37
Ich denke, das macht den Unterschied bei der Nutzung einer Kamera und eines Smartphones aus. Das Smartphone ist easy: schauen, klicken, versenden ...

Bei der Kamera will man mehr, man will ein Bild festhalten, eine Story erzählen, einen Eindruck vermitteln und dazu braucht es den persönlichen Eingriff. Bei der Aufnahme und bei der Nachbearbeitung ... sind also - zumindest für mich - zwei paar Schuhe.

P.S: Lack abblättern kenne ich nicht, ich berühre das Handy eh nur auf dem Display. Mit einer originalen Hülle geht es an, wenn man die Hülle aufklappt und aus, wenn man sie schliesst. Mit den Lautstärketasten genauso, die Lautstärke verändere ich am Display und die Bixbytaste nutze ich gar nicht.

bjoern_krueger
23.07.2019, 12:32
Moin!

Ja, die Bildbearbeitung nimmt ja nochmal ein Vielfaches der Zeit in Anspruch, die man für das Fotografieren benötigt hat. Und ich sehe es immer so: Durch die Bearbeitung erlebt man den Urlaub sehr intensiv noch ein zweites Mal.

Wobei, jetzt mit der A9 ist es schon ziemlich viel Arbeit, insbesondere die Aussortiererei. Nach der ersten Durchsicht sind von den gut 7.000 Fotos noch ca. 2800 übrig, und die Bearbeitung kommt dann erst noch. Ich habe oft die 20 B/s benutzt, was bei Walen, die da in der Ferne gemächlich im Wasser planschen, natürlich kompletter Blödsinn ist. Da bin ich dann am Schauen, auf welchem der 100 Bilder des selben Wals die Rückenflösse am weitesten aus dem Wasser ragt. Oder aus ~1000 Adler-Bildern die 20 Besten heraus zu suchen, dauert auch seine Zeit. Wobei bei den Adlern die 20 B/s natürlich sinnvoll sind, um genau den Moment abzupassen, in dem der Adler zugreift.

Und ich muss sagen, dass die Bildbearbeitung seit ich die A9, und auch vorher kurz die A7iii, habe, deutlich weniger geworden ist, als sie es noch mit der Nikon D750 war. Außer hier und da mal croppen und aufhellen etc. ist da nicht mehr so viel zu machen.

Wie auch immer, das nachträgliche Sichten, Aussortieren und Bearbeiten gehört auch für mich zum Hobby dazu. Und ich lege die fertigen Fotos dann auch in einer Ordnerstruktur ab und mache sie online für Freunde und Familie verfügbar. Sie fristen also kein trostloses Dasein in irgendeinem order auf einer Festplatte.

Und noch kurz zum Lack-Problem: Ich habe mein Note 8 auch in einer Original-Hülle (diese mit dem transparenten Vorderteil zum doppelt Aufklappen).
Der Power-Button liegt natürlich frei, daher ist dort der Lack schon sehr abgeplatzt. Aber auch rundherum an dem schwarz lackierten Rahmen ist das so. Sieht nicht schön aus, und wird beim Verkauf später mal Folgen haben.

Aber das sollte ich vielleicht mal in einem Samsung-Forum posten...

Viele Grüße,

Björn

bjoern_krueger
23.07.2019, 13:11
Moin nochmal!

Ich habe mir gerade mal den Link von Matti62 angeschaut, mit den Spezifikationen des Sony Xperia1.
Das ist ja schon der Hammer, was die da alles einbauen. Die kleinen Linsen für die drei Kameras, einfach unglaublich! Insgesamt 18 Stück, und die werden dann auch noch im Inneren des Gehäuses beweglich gelagert, einfach unfassbar, dass dabei solche Ergebnisse heraus kommen. Und das auch noch bei einer Massenproduktion. Ist schon fast unheimlich, was der Mensch in der Lage ist, so alles zu bauen.

Und was mich bei den Beschreibungen erstaunt hat: Jetzt bauen die die ganzen Killer-Features aus den teuren Alpha-Kameras in die Handys ein! Augen-AF, AF-Tracking, variable Blenden, Optischen Zoom, Stabi, einfach unfassbar!

Der Trend geht also nicht wie von mir diskutiert, dahin, dass man die Techniken der Smartphones in die echten Kameras einbaut, sondern umgekehrt. Verrückt.

Für mich war bisher eigentlich die Kamera eines Handys vollkommen irrelevant. Ich habe die einfach fast nie benutzt. Doch wenn man sich die Ergebnisse so anschaut, und den Fortschritt, der da erzielt wird, ändert sich die Auffassung langsam bei mir.

Was mich etwas wundert: Warum verwenden sie so "komische" Farbräume? Warum nicht den sRGB-Farbraum, der doch nun überall Verwendung findet?

Viele Grüße,

Björn

wutzel
23.07.2019, 13:18
Optischer zoom, stabi, blende ist alles nicht neu. Augen AF vielleicht. Im Handysektor ist Sony an und für sich nicht mehr relevant und jetzt kommen verstärkt immer mehr Chinesen auf den Markt nach Europa, Xiaomi z. B ist mittlerweile extrem gut geworden. Sonys Sensorensparte kann sich aber nicht beschweren. :top:

Robert Auer
23.07.2019, 13:55
Der sRGB-Farbraum ist doch nicht so gut, dass er nun auch noch in den Handys landen sollte. :roll:

HaPeKa
23.07.2019, 14:21
Hat jemand hier schon mal einen ganzen Spielfilm auf dem Handy geschaut?
Weil auch bezüglich Video werden die Handys ja von Modell zu Modell aufgepeppt ...

Bisher kenne ich noch niemanden, mir persönlich ist das zu mühsam ...

bjoern_krueger
23.07.2019, 14:27
Naja, aber der sRGB-Farbraum ist ja der, der sich praktisch durchgesetzt hat. Nahezu alle Fotolabore, Dienstleister für Fotobücher etc. arbeiten doch damit.
Dann gibt es ja noch den Adobe RGB, der etwas größer ist, und den man nur verwenden sollte, wenn man entsprechende Ausgabe-Hardware (insbesondere Drucker) hat.
Auch die Farbräume, die als Auswahlkriterium für hochwertige Monitore gelten, sind doch sRGB und AdobeRGB.

Und da man auch Handy-Fotos auf Bildschirmen betrachtet, verstehe ich nicht, warum diese gängigen Farbräume bei Handykameras keine Anwendung finden.

Von den Farbräumen, die da auf der Infoseite des Sony-Handys angegeben sind, habe ich jedenfalls noch nie etwas gehört.

Aber ich bin da auch wirklich kein Experte...

Mein Wissensstand lässt sich wie folgt zusammenfassen:
"Nimm sRGB, da bist Du auf der sicheren Seite, weil es praktisch jeder verwendet"

Kann mich aber natürlich auch täuschen.

Viele Grüße,

Björn

bjoern_krueger
23.07.2019, 14:28
Hat jemand hier schon mal einen ganzen Spielfilm auf dem Handy geschaut?
Weil auch bezüglich Video werden die Handys ja von Modell zu Modell aufgepeppt ...

Bisher kenne ich noch niemanden, mir persönlich ist das zu mühsam ...

Da frag mal meine Kinder, die können das ohne weiteres stundenlang aushalten. Insbesondere auf langen Autofahrten ins Disneyland Paris oder zum Skilaufen nach Österreich (von Hamburg aus).

HaPeKa
23.07.2019, 14:44
danke, also eine Frage des Alters :D

Frage mich, ob es im fahrenden Auto Cinema HDR, Dolby Atmos und all die Gimmicks wirklich braucht ...

Tafelspitz
23.07.2019, 20:25
Hat jemand hier schon mal einen ganzen Spielfilm auf dem Handy geschaut?


Nein, würde ich im Normalfall auch nicht machen wollen. Situationen, in denen ich mir das allenfalls noch vorstellen könnte, wären längere Zug- oder Flugreisen.
Ansonsten bevorzuge ich grössere Bildschirme resp. Leinwände :cool:

screwdriver
23.07.2019, 21:04
... Xiaomi ...
.. ist für Huawei in etwa das, was Seat für VW ist.

mrrondi
23.07.2019, 21:13
https://www.apple.com/de/newsroom/2019/02/apple-highlights-best-photos-shot-on-iphone-around-the-world/

Die Kamera ist völlig egal :-)

HaPeKa
23.07.2019, 22:32
Alle Hersteller rüsten bei der Kamera hoch. Neustes Beispiel: Asus ROG II

Höherauflösende Kameras
Auf der Rückseite des ROG Phone II sitzen erneut zwei Kameras. Die erste nutzt einen Sony-Sensor des Typs IMX586 mit einer Auflösung von 48 Megapixeln. Die Brennweite liegt bei 26 mm, die Blende bei f/1.8. Der zweite Sensor arbeitet mit 13 MP und ermöglicht Weitwinkelaufnahmen mit einer Brennweite von 11 mm. Auf der Vorderseite verdreifacht Asus die Auflösung auf 24 MP gegenüber dem Vorgänger.

Quelle: heise.de (https://www.heise.de/newsticker/meldung/Asus-ROG-Phone-II-Groesser-schneller-und-mit-120-Hertz-Display-4477367.html)

Irmi
24.07.2019, 05:35
Hat jemand hier schon mal einen ganzen Spielfilm auf dem Handy geschaut?
Weil auch bezüglich Video werden die Handys ja von Modell zu Modell aufgepeppt ...

Bisher kenne ich noch niemanden, mir persönlich ist das zu mühsam ...
Das nicht gerade, aber die ein oder andere Serienfolge schon.:crazy:Die Serie, die mein Mann nicht so mag.;)

maiurb
24.07.2019, 06:51
Moin!
Bei meinem Urlaub in Norwegen hatte ich ja meine A9 dabei, aber um zwischendurch mal ein Foto an die Eltern zu schicken, habe ich auch immer mal wieder mit dem Handy ein Foto gemacht. Ich habe ein Samsung Note 8, also kein ganz neues Teil, aber schon mit einer recht hochwertigen Kamera.

Was mir dabei aufgefallen ist, sobald genug Licht vorhanden ist, sind die Bilder schon von einer wirklich erstaunlichen Qualität.


Ich habe seit dem Note7 alle Geräte gehabt. Auf den ersten Blick und auf dem Smartphone schauen die Bilder sehr gut aus. Aber: sobald man sich die Bilder auf dem Rechner anschaut, oder sogar das RAW bearbeiten möchte, sieht man den qualitativen Unterschied zu richtigen Fotoapparaten. Da kann noch keine Handykamera mithalten!
Aber auch das wurde bereits mehrfach von Fotojournalisten auf YT betrachtet und letztendlich so herausgestellt.

lampenschirm
24.07.2019, 08:27
wenns nicht so wäre würde es ja die ganze Daseinsberechtigung von grösseren Sensoren in Frage stellen....und sonst müsste man, dann wohl direkt die Physikgesetze neu schreiben ?

Robert Auer
24.07.2019, 09:35
Ja, ich habe auch schon mal an die Überwindung der Physik durch die technische Entwicklung bei MFT geglaubt. Ich habe bis heute noch KB Kameras. :oops:

bjoern_krueger
24.07.2019, 09:57
Moin!

Ich habe mir gestern mal ein paar Handyfotos aus dem Norwegen-Urlaub auf dem großen Notebook-Display angesehen (Ok, nur 15 Zoll aber immerhin 4k!). Also nur mal geöffnet und ein Bisschen drin rum gezoomt.
Auch da war ich relativ überrascht über die doch recht ansehnliche Schärfe der Fotos. Klar, wenn man weiter reinzoomt, sieht man es deutlich, aber wer macht das im Standardfall schon?

Es waren allerdings auch Bilder, die am hellen Tag gemacht wurden, bei bestem Wetter mit Sonnenschein und blauem Himmel ("da kann das ja jeder")

Aber nochmal zum Thema Schärfentiefe: Ich habe in Norwegen einen Flug mit einem Hubschrauber und einem Wasserflugzeug gemacht. Dadrin ist es extrem eng und mit einer dicken DSLM/DSLR zu hantieren ist schon etwas lästig bis unmöglich. Ich hab's natürlich trotzdem gemacht, und die Ergebnisse sind so, naja. Es war auch ziemlich bewölkt und eher grau in grau alles, sodass die Fotos auch nicht so doll werden konnten. Aber auch hier habe ich wieder ein paar Fotos mit dem Handy gemacht, und in solchen, zugegebenermaßen doch sehr speziellen Fällen, würde ich fast behaupten, dass man mit einer guten Handykamera bessere Ergebnisse erzielen kann. Man kommt dichter an die Scheibe dran, man hat den Flügel (jetzt beim Wasserflugzeug...) und den Hintergrund gleichzeitig scharf, und groß zoomen wird man auch kaum. Jedenfalls konnte ich mit dem 100-400 kaum was anfangen, denn dann musste ich so weit von der Scheibe weg, dass ich meinem Nachbarn fast auf den Schoß klettern musste. Oder schräg nach unten fotografieren, was zu Verzerrungen geführt hat, weil die Plastikscheibe das Licht irgendwie gestreut hat. Die Bilder waren allesamt unbrauchbar.
Und durch den Sucher schauen kann man auch kaum, da ist es schon sehr praktisch, wenn man das Bild auf dem Display hat, wenn man das Handy mal weiter vom Auge weg halten will/muss.

Sobald allerdings der Propeller/Rotor aufs Bild gerät, kann man das Bild im Grunde wegschmeißen, denn der Rolling-Shutter-Effekt fördert schon sehr skurile Ergebnisse zu Tage (z.B. wird aus dem Propeller ein schickes Streifenmuster).

Ich finde, dieser Fall zeigt aber doch deutlich, dass beide Systeme ihre Vorteile haben. Und man sollte sich das auch eingestehen, und auch die Vorteile beider Systeme für sich nutzen.

Natürlich wird es einige Leute geben (und ich zähle mich im Prinzip auch dazu), die sagen: "Ich kaufe mir doch keine Highend-Vollformat-Kamera mit Highend-Objektiven für tausende Euros, und benutze dann eine Handy-Knipse mit Mini-Sensor".
Ich habe bis zu dem Norwegen-Urlaub die Handy-Knipsen belächelt und gar nicht in Betracht gezogen, sie überhaupt ernsthaft zu benutzen, außer für Whatsapp & Co. Aber jetzt sehe ich das anders, und werde mein Handy zukünftig bewusster einsetzen und mehr damit fotografieren.

Ist vielleicht auch ein Lernprozess, sich einzugestehen, dass in manchen Situationen die Handykamera der teuren Highend-Ausrüstung überlegen ist, und zu besseren Ergebnissen führt.

Ich hab's jedenfalls für mich gelernt, und werde es zukünftig bei meinen fotografischen Aktivitäten berücksichtigen.

Viele Grüße,

Björn

HaPeKa
24.07.2019, 10:11
Wenn mir im Urlaub eine Mahlzeit so schön im Teller präsentiert wird, dass ich das festhalten möchte, mach ich das natürlich mit dem Handy. Im Food-Mode wird das Bild auch gleich im Handy optimiert.

Würde mir nie in den Sinn kommen, in so einem Umfeld die Kamera hervorzuholen.
Abgesehen davon, dass es gar nicht so einfach ist, mit einer Vollformatkamera in dieser Situation an die Qualität des Handys heranzukommen.

Ist also auch immer eine Frage des Umfelds und der Diskretion ...

bjoern_krueger
24.07.2019, 10:35
[...]Abgesehen davon, dass es gar nicht so einfach ist, mit einer Vollformatkamera in dieser Situation an die Qualität des Handys heranzukommen. [...]

Exakt! Und sich das einzugestehen, fällt manchem (also mir definitiv bis jetzt) bestimmt schwer.

nach dem Motto, "kann ja nicht sein, dass die Handyknipse bessere Bilder macht als meine 4.000€ DSLM".

mekbat
24.07.2019, 12:18
Hallo in die Runde

...
Im Food-Mode wird das Bild auch gleich im Handy optimiert.
...

... was ist das bitteschön?

Wir haben gestern einen schönen Schmetterling fotografisch festgehalten.
(Der war abgelenkt von seiner eroberten Blüte)
Ich mit der A7III und meiner Neuanschaffung FE 16-35 F4 (tolles Objektiv übrigens)
und meine Frau mit dem S8.

Was soll ich sagen: beide Ergebnisse können sich sehen lassen

Klar - wenn ich das Bild selbst am S7 vergrößere,
sieht man die Facetten der Augen.
ABER wer wird sowas erkennen, wenn z.B. die Bilder meiner Frau eh nur im Status von Whatsapp landen?

Und selbst fürs Fotobuch in A4 reicht die Auflösung immer noch.
Hinzu kommt meist, das die Fotos vom Handy tatsächlich nicht ( also seltener ) nachbearbeitet
werden müssen.

HaPeKa
24.07.2019, 12:20
Samsung Handys haben verschiedene Szenen Modi, unter anderem eben auch einen Food Modus (https://www.samsung.com/ca/support/mobile-devices/galaxy-note8-how-do-i-take-awesome-food-pictures-with-my-samsung-galaxy-note8/)

Am einfachsten zu starten über Bixby: "Hi Bixby, take a food picture" :D

Hier noch ein Link in Deutsch (https://www.samsung.com/de/support/mobile-devices/tipps-und-tricks-fuer-optimale-fotos/)

mekbat
24.07.2019, 12:23
Danke.
Man lernt nie aus.

HaPeKa
24.07.2019, 12:31
Das ist ja auch ein Grund, warum die Handys besonders bei den Jungen so beliebt sind.
Mit einfachen Mitteln bekommt man wirklich gute Fotos, die sich mit anderen teilen lassen. Auch unter schwierigen Bedingungen. Drucken oder auf einem grossen Display präsentieren ist gar nicht das Ziel.

cbv
24.07.2019, 13:52
Bild aufnehmen, per WhatsApp, Threema, whatever an die Großeltern. Kommt gerade aus dem Urlaub gut bei eben diesen an. Mein alter Herr war total begeistert, dass ich ihn so gewissermaßen "live" Anteil haben lassen konnte.

bjoern_krueger
24.07.2019, 14:18
Bild aufnehmen, per WhatsApp, Threema, whatever an die Großeltern. Kommt gerade aus dem Urlaub gut bei eben diesen an. Mein alter Herr war total begeistert, dass ich ihn so gewissermaßen "live" Anteil haben lassen konnte.

Moin!

Genau, so mache ich es auch mit meinen Eltern. Mein Vater ist schon sehr alt und sehr krank, und so freut er sich, dass er unseren Urlaub auf diese Weise praktisch noch miterleben kann.

Früher hab ich auch schon mal die Fotos von der richtigen Kamera erst aufs Notebook kopiert, und dann per Mail ans Handy geschickt, um es dann per Whatsapp zu verschicken. Weil ich dachte, die Handy-Knipps-Schrott-Bilder würden meinem Anspruch nicht gerecht... Das findet Ihr arrogant? Stimmt! Jedenfalls habe ich meine Meinung inzwischen geändert und spare mir den Blödsinn.

Viele Grüße,

Björn

PS: ein sehr interessanter Thread übrigens, wie ich finde...

wutzel
06.08.2019, 11:05
War letzte Woche im Zoo, dort war bei den Terrarien die Nahgrenze meines Objektivs zu groß also habe ich just for Fun mal mein P30 benutzt. Ich bin durchaus angetan was die Qualität angeht. Für die Meisten ist das schon mehr als genug.

hier mit 3fach optischem Zoom

6/IMG_20190801_134354.jpg
→ Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=319510)

6/IMG_20190801_134543.jpg
→ Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=319511)

bjoern_krueger
06.08.2019, 11:35
sieht doch spitzenmäßig aus! OK, mit nem richtigen Makro-Objektiv könnte man besser freistellen, aber bevor man alles eingestellt hat, ist das Viech weg. Und wie man so schön sagt, die beste Kamera ist die, die man dabei hat.

BeHo
06.08.2019, 14:25
[...]Und wie man so schön sagt, die beste Kamera ist die, die man dabei hat.

So ist es.

Mit dem ollen Galxy S8 gibt's dazu noch ein "interessantes" Bokeh. :crazy:

Hier mal ein kürzlich entstandenes, beschnittenes Bild einer Hummel:

1012/20190726_112210_SM-G950F_20190726_112210b_Weinheim_Weststadt_Hummel.j pg
→ Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=319519)

Und noch ein sehr stark beschnittenes Bild einer Biene:

1012/20190726_111922_SM-G950F_20190726_111923b_Weinheim_Weststadt_Biene.jp g
→ Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=319520)

bjoern_krueger
06.08.2019, 15:04
Das Bild mit der Biene finde ich sensationell! Schöne Schärfentiefe (Tiefenschärfe?), und das "Bokeh" geht doch auch einigermaßen. Das könnte man eventuell auch per Nachbearbeitung noch weiter unscharf machen.
Wenn man das Bild mit einer Vollformatkamera machen wollte, hätte man wohl ein paar Probleme. So scharf kriegt man das einfach nicht hin. Dann müsste man schon Fokus-Stacking (oder wie das heißt) machen.
Man sieht es mal wieder: Auch Smartphone-Kameras haben ihre Berechtigung!

mekbat
06.08.2019, 19:20
So ist es.

Mit dem ollen Galxy S8 gibt's dazu noch ein "interessantes" Bokeh. :crazy:
...

Das Bokeh erinnert mich stark an ein Helios 2/58 mit gedrehter Rücklinse :top:

War heute schon in Überlegungen versunken, zu einer Vertragsverlängerung das
Huawei P30 Pro dazu zunehmen. Oder eventuell doch das S10?

Kann mich aber nicht recht entscheiden?

alpine-helmut
06.08.2019, 21:55
Off-topic Exkurs:
Schärfentiefe (Tiefenschärfe?)
Mir hat mal ein Kollege eine Fließgewässer-Querungshilfe für Grautiere* verraten: einfach die beiden Wortbestandteile Schärfen - Tiefe alphabetisch anordnen, dann stimmts ...

* kurz: Eselsbrücke

About Schmidt
07.08.2019, 06:18
Bei meinem Handy (recht neu) legte ich weniger Wert auf die Kamera. Ein gut ablesbares, helles Display und einen lange Akkulaufzeit waren für mich wichtiger. Dennoch können sich die Bildergebnisse sehen lassen. War selbst erstaunt.
6/Obere_Grand_klein.jpg
→ Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=319537)

Gruß Wolfgang

bjoern_krueger
07.08.2019, 08:52
Moin!

Genauso ging es mir auch. Die Kamera war für mich praktisch ohne jede Relevanz bei der Entscheidung für oder gegen ein Handy. Leute, die von ihren tollen Handyfotos erzählt haben, habe ich insgeheim belächelt. Die eigene Nutzung der Handykamera beschränkte sich auf Fotos von Plakaten, Produktfotos im Elektromarkt oder sonst irgendwas, was reinen dokumentarischen Charakter hat. Sozusagen als Ersatz für einen Notizblock. Statt einen Preis für irgendein Gerät aufzuschreiben, ist es ja viel schneller, eben das Preisschild abzufotografieren.

Seit meinem letzten Norwegen-Urlaub hat sich das aber geändert. Die Fotos von meinem Note 8 sind derart gut, dass ich mir vorgenommen habe, die Handy-Kamera zukünftig bewusst einzusetzen, und ihre Stärken zu nutzen.

Ein Beispiel: Ich war mit meiner Tochter Liv (9) in Norwegen mit einem Doppel-Kajak unterwegs (im Eidfjord), sie vorne ich hinten. Für die Eltern schnell mit dem Handy einen Schnappschuss gemacht, Hochformat, Liv im Vordergrund, ein toller Wasserfall im Hintergrund.
Und weil Handybilder ja Müll sind, habe ich exakt das gleiche Foto hinterher nochmal mit der A9 gemacht.

Am Ende ist das Handyfoto viel besser als das von der A9. Livi ist scharf, und der Wasserfall auch. Beim A9-Foto ist entweder Liv oder der Wasserfall scharf.
Und so ein Bild, auf dem man zum Einen die grandiose Natur und zum anderen die ebenso grandiose Tochter abbilden möchte, ist es einfach schöner, wenn beides scharf ist. "Künstlerisch" ist das A9-Foto vielleicht schöner/wertvoller, Liv schön freigestellt, damit der Hintergrund nicht ablenkt. Bei derartigen Fotos ist aber sowohl der Hintergrund als auch der Vordergrund gleichzeitig relevant, und wenn ich mit einer VF-Kamera den Bereich von 1m bis 100m scharf haben will, kriege ich das einfach nicht hin, es sein denn, ich blende bis F22 oder noch weiter ab. Und dann gehen die ISO-Werte in den Himmel, und das Foto sieht sch.... aus.

Im Fotobuch landet später jedenfalls definitiv das Foto aus dem Handy.

Ich glaube tatsächlich, dass Handyfotos - bewusst eingesetzt - den fotografischen Alltag sehr bereichern können.

Viele Grüße,

Björn

mrrondi
07.08.2019, 08:57
Es ist die Beste Kamera weil Sie immer dabei ist.
Und man kann soviel rausholen aus dem Ding - die JPEG Engine die 99% verwendet wird ist nett - aber erst mit DNG/RAW kannst alles aus der Kameras raus holen.

810/jeep.jpg
→ Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=319541)

mrrondi
07.08.2019, 08:59
Moin!

Genauso ging es mir auch. Die Kamera war für mich praktisch ohne jede Relevanz bei der Entscheidung für oder gegen ein Handy. Leute, die von ihren tollen Handyfotos erzählt haben, habe ich insgeheim belächelt. Die eigene Nutzung der Handykamera beschränkte sich auf Fotos von Plakaten, Produktfotos im Elektromarkt oder sonst irgendwas, was reinen dokumentarischen Charakter hat. Sozusagen als Ersatz für einen Notizblock. Statt einen Preis für irgendein Gerät aufzuschreiben, ist es ja viel schneller, eben das Preisschild abzufotografieren.

Seit meinem letzten Norwegen-Urlaub hat sich das aber geändert. Die Fotos von meinem Note 8 sind derart gut, dass ich mir vorgenommen habe, die Handy-Kamera zukünftig bewusst einzusetzen, und ihre Stärken zu nutzen.

Ein Beispiel: Ich war mit meiner Tochter Liv (9) in Norwegen mit einem Doppel-Kajak unterwegs (im Eidfjord), sie vorne ich hinten. Für die Eltern schnell mit dem Handy einen Schnappschuss gemacht, Hochformat, Liv im Vordergrund, ein toller Wasserfall im Hintergrund.
Und weil Handybilder ja Müll sind, habe ich exakt das gleiche Foto hinterher nochmal mit der A9 gemacht.

Am Ende ist das Handyfoto viel besser als das von der A9. Livi ist scharf, und der Wasserfall auch. Beim A9-Foto ist entweder Liv oder der Wasserfall scharf.
Und so ein Bild, auf dem man zum Einen die grandiose Natur und zum anderen die ebenso grandiose Tochter abbilden möchte, ist es einfach schöner, wenn beides scharf ist. "Künstlerisch" ist das A9-Foto vielleicht schöner/wertvoller, Liv schön freigestellt, damit der Hintergrund nicht ablenkt. Bei derartigen Fotos ist aber sowohl der Hintergrund als auch der Vordergrund gleichzeitig relevant, und wenn ich mit einer VF-Kamera den Bereich von 1m bis 100m scharf haben will, kriege ich das einfach nicht hin, es sein denn, ich blende bis F22 oder noch weiter ab. Und dann gehen die ISO-Werte in den Himmel, und das Foto sieht sch.... aus.

Im Fotobuch landet später jedenfalls definitiv das Foto aus dem Handy.

Ich glaube tatsächlich, dass Handyfotos - bewusst eingesetzt - den fotografischen Alltag sehr bereichern können.

Viele Grüße,

Björn


https://www.apple.com/de/newsroom/2019/02/apple-highlights-best-photos-shot-on-iphone-around-the-world/?imgid=2ca2b6e1df1ff5eab124ee686c71d16c

Vorteil - kleine Sensor
siehe das Bild mit dem Kind und dem Berg

bjoern_krueger
07.08.2019, 09:27
https://www.apple.com/de/newsroom/2019/02/apple-highlights-best-photos-shot-on-iphone-around-the-world/?imgid=2ca2b6e1df1ff5eab124ee686c71d16c

Vorteil - kleine Sensor
siehe das Bild mit dem Kind und dem Berg

Das ist doch mal interessant! Ein Kleiner Sensor wird als Vorteil gesehen!
Sonst können Sensoren nicht groß genug sein, und plötzlich ist ein kleiner Sensor ein Vorteil!
Ich hab mal irgendwo gelesen, dass es insbesondere für die Makrofotografie, wo man ja eine extrem geringe Schärfentiefe hat, bei manchen Kameras eine Funktion namens "Focus-Stacking" (oder so ähnlich) gibt, um die Schärfe-Ebene zu vergrößern. Da werden dann mehrere Fotos gemacht, bei denen der Focus automatisch leicht variiert wird. Also sozusagen eine Belichtungsreiche, nur mit variablem Focus statt Belichtung.
Hinterher werden die Bilder dann zusammengesetzt, und man erhält ein Bild mit größerer Schärfentiefe.

Das muss man sich doch mal auf der Zunge zergehen lassen. Da entwickelt man große Sensoren, damit man zum schönen Freistellen eine möglichst geringe Schärfentiefe hat, kauft sich die lichtstärksten Objektiv-Klopper um mittels großer Blenden den gleichen Effekt zu erzielen.
Und dann baut man Systeme, um genau diesen Effekt wieder zu beseitigen.
Schon verrückt irgendwie.

Obwohl es natürlich klar ist, dass beides seine Berechtigung hat. Ein schönes Portrait sieht nun mal besser aus, wenn der Hintergrund unscharf ist.

Und um beides zu haben, muss man eben tricksen. Bei den VF-Kameras mit Focus-Stacking, bei den Handy-Knipsen mit künstlich generiertem Bokeh.
Wie im wirklichen Leben: Man kann eben nicht alles haben.

Das Foto mit dem Kind und dem Berg geht genau in die Richtung wie das von mir beschriebene Beispiel mit meiner Tochter im Kajak. So einen großen Schärfebereich bekommt man eben nur mit nem Mini-Sensor hin.

Viele Grüße,

Björn

wutzel
07.08.2019, 09:37
Ich hab mal irgendwo gelesen, dass es insbesondere für die Makrofotografie, wo man ja eine extrem geringe Schärfentiefe hat, bei manchen Kameras eine Funktion namens "Focus-Stacking" (oder so ähnlich) gibt, um die Schärfe-Ebene zu vergrößern. Da werden dann mehrere Fotos gemacht, bei denen der Focus automatisch leicht variiert wird. Also sozusagen eine Belichtungsreiche, nur mit variablem Focus statt Belichtung.

Ja verrückt es wird nie das perfekte für alle Anwendungen geben.

Handysensoren mit 40MP wo aber 4Pixel zusammen genutzt werden um mehr Licht einzufangen (könnte man ja eigentlich 10MP mit größeren Dioden machen). Physik ist eben Physik.

Fokusstacking ist aber auch nicht wirklich neu. Olympus hat das ja bei M4/3 schon länger drinnen.

bjoern_krueger
07.08.2019, 10:56
Physik ist eben Physik.


Es sei denn, man ist "Flat-Earther", bei denen ist Physik nicht mehr Physik. Aber das ist ein ganz anderes Thema und meilenweit OT :D (aber es lohnt sich, sich damit zu beschäftigen, man hat immer was zu Lachen...[ich hoffe, es ist keiner von den Jungs hier vertreten, will ja niemandem auf dem Schlips treten...])

Tafelspitz
07.08.2019, 13:35
man kann soviel rausholen aus dem Ding - die JPEG Engine die 99% verwendet wird ist nett - aber erst mit DNG/RAW kannst alles aus der Kameras raus holen.

810/jeep.jpg
→ Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=319541)

Ich stimme dir zu.
Dein Bild zeigt einerseits eindrücklich, was bezüglich Dynamikbereich geht, andererseits aber auch den meiner Meinung nach grössten Nachteil: es rauscht im Vergleich zur dicken Kamera wie die Hölle. Hier insbesondere gut zu sehen an der Flanke des Fahrzeugs.

der_knipser
07.08.2019, 14:13
... die Fotos von der richtigen Kamera erst aufs Notebook kopiert, und dann per Mail ans Handy geschickt, um es dann per Whatsapp zu verschicken...

Das hab ich früher auch so gemacht. Wenn ich heute mit einer "richtigen" Kamera unterwegs bin und damit Bilder mache, die ich per Smartphone versenden will, dann geht das direkte Übertragen per WLAN ja schon bei einigen Modellen. Bei der alten A77 noch nicht, deshalb nehme ich die SD-Card raus, stecke sie per OTG-Cardreader ans Phone und kopiere die gewünschten Bilder rüber. Eine Sache von wenigen Sekunden.
Auf diese Weise haben auch Bilder mit Brennweiten eine Chance, die das Phone nicht ohne Weiteres bietet.
Ich nehme meistens parallel in RAW+JPG auf, dann sind die Fotos zum schnellen Teilen auch ohne Bearbeitung nahezu fertig.

Ansonsten sind die Fotos mit Smartphone aus dem Alltag kaum noch wegzudenken. Für Info, Memo, Videoclips und schnelle Doku oft die erste Wahl. Kreative Bilder oder solche mit Qualitätsanspruch eher nicht.

hpike
07.08.2019, 14:25
Ehrlich gesagt fotografiere ich so gut wie überhaupt nicht mit dem Smartphone. Eigentlich nur um irgendwas schnell festzuhalten, zu dokumentieren. Fotos, also Bilder mache ich eigentlich überhaupt nicht mit dem Smartphone. Ab und zu schicke ich meiner Freundin einen Schnappschuss von der Örtlichkeit von der aus ich grad wirklich fotografiere, wenn sie selber nicht dabei sein kann, damit sie einen Eindruck hat, auch fotografiere ich ab und zu mal das Display meiner Kamera ab bei einem besonders schönen Foto und schicks ihr, oder veröffentliche es auch mal kurz bei Facebook für meine Fotokollegen, aber richtig fotografieren, tue ich damit nicht. Allein schon deshalb nicht, weil ich es hasse, mit ausgestreckten Armen übers Display zu fotografieren. ;)

bjoern_krueger
07.08.2019, 14:32
Moin!

Dann bist Du (noch) in genau dem Stadium, in dem ich vor Kurzem auch noch war. Mein Rat: Gib der Smartphone-Knipse eine Chance, sie kann dein (Fotografen-) Leben bereichern!

Viele Grüße,

Björn

Robert Auer
07.08.2019, 15:22
Moin!

Dann bist Du (noch) in genau dem Stadium, in dem ich vor Kurzem auch noch war. Mein Rat: Gib der Smartphone-Knipse eine Chance, sie kann dein (Fotografen-) Leben bereichern!

Viele Grüße,

Björn

Aber dann nicht ohne Tele! :crazy:

bjoern_krueger
07.08.2019, 15:36
Naja, Tele geht ja nun mal nicht. Hatte wir ja schon. Jedes für seine Einsatzgebiete.
Smartphone im engen Hubschrauber/Wasserflugzeug, oder wenn's mal besonders schnell sein muss, und keine richtige Kamera am Mann/Frau ist, oder wenn man eine extrem große Schärfentiefe braucht.
Für den Rest dann die richtige Kamera

Viele Grüße,

Björn

About Schmidt
07.08.2019, 16:21
Es ist die Beste Kamera weil Sie immer dabei ist.
Und man kann soviel rausholen aus dem Ding - die JPEG Engine die 99% verwendet wird ist nett - aber erst mit DNG/RAW kannst alles aus der Kameras raus holen.



Glaube nicht, dass mein Handy RAW/DNG kann :cry: Gerade festgestellt, es kann :lol::cool:

Irmi
12.08.2019, 18:56
...Gerade festgestellt, es kann :lol::cool:
Huch, meins auch, hab ich erst mal eingestellt.

HaPeKa
08.11.2019, 14:29
Und trotz der bereits hohen Qualität wünschen sich 22% der User eine bessere Kamera:

https://www.heise.de/select/ct/2019/24/1574172023745998

Spitzenreiter auf der Wunschliste ist nach wie vor, ein besserer Akku :D