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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Milchstrasse über dem Chiemsee


CB450
05.07.2019, 15:45
Gestern hat mich wohl die Bettflucht ereilt, also ich habe ich versucht die Milchstrasse festzuhalten. Den Platz hatte ich vorher schon im Kopf, doch im Bild sieht es dann doch weniger attraktiv aus als in meiner Vorstellung.
Auch in der Nachbearbeitung unterscheiden sich diese Aufnahmen doch sehr von meinen sonstigen Motiven. So gefällt es mir einigermaßen.
Über den Vordergrund habe ich versucht etwas Tiefe in das Bild zu bekommen, ohne es unnatürlich wirken zu lassen. Es handelt sich hier um eine Entwicklung aus einer Aufnahme.

1026/20190705-_DSC8545-Kopie2.jpg
→ Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=317637)

Ditmar
05.07.2019, 16:11
Ich kann nur sagen es gefällt mir. :top:
Hier am Wannsee ist so etwas leider nicht möglich. :crazy:

kiwi05
05.07.2019, 16:14
Für unsere Breiten doch ganz erstaunlich, Peter:top:
Und den Ort hast du sorgfältig ausgesucht.
Schade nur um jeden Lichtfleck am Horizont, der sich bei dieser Art der Fotografie so in den Vordergrund spielt.

peter2tria
05.07.2019, 16:26
Gefällt mir auch sehr gut.
Da ich lange ein Segelschiff am See (Unterhochstätt) hatte, die Frage wo ungefähr Du warst ?

CB450
05.07.2019, 16:50
Ich danke euch.
Es ist hier auch nicht einfach mit der Milchstrasse. Gestern war es ideal. Der Mond verschwand kurz vor Elf und es gab klare Sicht. Zudem habe ich es aus dem Haus geschafft.
Der Steg ist in der Nähe von Breitbrunn, also nicht weit weg von Hochstätt.

Superwideangle
05.07.2019, 17:22
Servus Peter,
gefällt mir sehr gut von der Komposition her:top:
Und solche Lichtflecken...:roll: - schwer dagegen was zu machen;

Mit Filtern gegen Lichtverschmutzung kann man zumindest bei klassischer (rötlicher) Strassenbeleuchtung das Ergebnis verbessern; gegen solche "brutalen" LED-Flutlichter ist aber kein Kraut gewachsen.

So schwer ist Milchstrasse in unseren Breitengraden aber auch nicht; man sollte halt möglichst lange belichten und die ISO nicht zu niedrig wählen;
schade, dass hier keine Exifs dabei sind, dann könnte man noch mehr dazu sagen (was hier im Bildercafe evtl nicht gewünscht ist);

Wem es interessiert: hier (https://www.sonyuserforum.de/forum/showpost.php?p=2071947&postcount=1200) habe ich vor ein paar Tagen in der Nähe von München mit Filter und Mini-Nachführung gearbeitet...

felix181
05.07.2019, 17:23
Da ich auch gerne die Milchstrasse fotografiere ein kleiner Tipp: die App „Photo Pills“ ist für solche Planungen geradezu ideal. Da kannst Du im voraus - ich hab´s im Winter getan - die idealen Tage live planen. Man muss dann nur noch gute Wetterbedingungen haben :oops:

CB450
05.07.2019, 17:28
Hallo,
Photopills nutze ich und es hat mir auch hier geholfen.
Die EXIFs sind im Workflow rausgeflogen. Iso 6400, F2.8, 20 sek, A7R3, Loxia 21mm.

Zudem habe ich einen Astroklarfilter benutzt.
Ihr dürft natürlich auch hier im Cafe gerne alles zum Bild sagen.

Kurt Weinmeister
05.07.2019, 17:40
... die ISO nicht zu niedrig wählen;


Wieso? Was ist an einer niedrigen ISO verwerflich?
Du hattest ja eine Nachführung benutzt und kannst Du da nicht quasi beliebig lange belichten?

Superwideangle
05.07.2019, 17:49
...Iso 6400, F2.8, 20 sek, A7R3, Loxia 21mm.
...Astroklarfilter
perfekt, besser kann man es ohne Nachführung nicht machen.

Ich vermute, dass dieser grelle Scheinwerfer das seeing auf die MSTR beeinträchtigt hat. Bei 20 Sek. geht da schon mehr an Details. Einfach Pech :zuck:

Superwideangle
05.07.2019, 18:00
Wieso? Was ist an einer niedrigen ISO verwerflich?

Nichts verwerflliches. Der Vordergrund säuft halt ab und die Tiefen bekommen in der EBV noch ein unansehnliches "rötliches Sensorglühen"...; Ist mir einige Male passiert...;)
Peter hat aber alles richtig gemacht; ISO 6400 passen.

Du hattest ja eine Nachführung benutzt und kannst Du da nicht quasi beliebig lange belichten?

theoretisch ja; je nachdem wie gut die Nachführung arbeitet und eingenordet ist; 1-2 Minuten Belichtung reichen für den Vordergrund schon häufig; damit die Lichter dann nicht ausfressen nimmt man halt die ISO soweit wie nötig zurück.

TONI_B
05.07.2019, 19:15
Ich vermute, dass dieser grelle Scheinwerfer das seeing auf die MSTR beeinträchtigt hat.Mit "Seeing" ist nicht die Durchsicht bzw. Transparenz gemeint, sondern die Luftunruhe (bei Mond und Planetenaufnahmen).;)

TONI_B
05.07.2019, 19:20
Mit einer guten (zB. stationären) Montierung/Nachführung könnte man solche WW-Aufnahmen wirklich beliebig lange belichten. Wenn die Brennweiten länger werden, muss auch noch "geguidet" werden. D.h. ein kleines zusätzliches Fernrohr wird mit einer kleinen CCD-Kamera bestückt und steuert die Motoren so an, dass ein Nachführstern mit Subpixel-Genauigkeit immer an der selben Stelle bleibt. Bei Brennweiten über 1m (bei mir eben 1865mm) muss man das sog. Off-Axis Guiding anwenden. Dabei wird aus dem Strahlengang des Fernrohres mittels eines kleinen Prismas Licht zu einer Nachführkamera geleitet, die dann die Nachführung steuert. Das geht über Stunden mit einer Genauigkeit im Bereich von unter 1" (1"=1/3600°).

CB450
06.07.2019, 09:33
Danke Toni.
Die ganze Hardware könnte ich finanziell stemmen. Nur das Seegrundstück um das alles aufzustellen, übersteigt wahrscheinlich meine Möglichkeiten. ;):)

kiwi05
06.07.2019, 09:36
:top::top::lol:

Kurt Weinmeister
06.07.2019, 10:31
Der Vordergrund säuft halt ab und die Tiefen bekommen in der EBV noch ein unansehnliches "rötliches Sensorglühen"...

Ich verstehe es immer noch nicht. Wenn die Belichtungszeit (mal angenommen) beliebig lang sein kann und Peter statt ISO6400 mit ISO100 ausgekommen wäre, wo gibt es denn da Sensorglühen....
Manchmal muss man die Dinge halt schreiben, damit es "Klick" macht.
Beim Wort "Glühen" kam mir jetzt die Erkenntnis. Wenn ich also ausreichend kühlen würde (einmal vorausgesetzt, es ginge technisch), dann könnte ich sehr wohl mit ISO100 arbeiten. Die hohe ISO ist also nicht einer besseren Qualität a priori geschuldet, sondern als Kompromiss zu verstehen, weil es anders entweder technisch zu aufwendig wäre, oder zu teuer oder Beides.

*thomasD*
06.07.2019, 11:29
Bei einer Einzelaufnahme kann man eh nicht beliebig lange belichten wenn noch Landschaft dabei ist, da sonst Himmel oder/und Boden verschmieren, je nachdem wie die Nachführung eingestellt ist. Idealerweise steht sie auf halbe Geschwindigkeit und man kann wenigstens doppelt solange belichten wie ohne, also eine ISO-Stufe gewonnen.

raul
06.07.2019, 11:47
Moin!

Mir gefällt das Bild sehr gut, da es eben ein Brücke schlägt zwischen Astro- und Landschaftsaufnahme. Mich hätte jetzt noch interessiert, ob ein kurzer Taschenlampeneinsatz im Bereich der Boote zu künstlich gewirkt, oder sich als Aufhellung halbwegs natürlich ins Bild integriert hätte.

Aber dein Einsatz hat sich auf jeden Fall gelohnt!:top:

Gruß,
raul

CB450
06.07.2019, 11:51
Danke Raul.
Ich persönlich empfinde die Ausleuchtung des Vordergrundes bei solchen Aufnahmen als zu künstlich, bzw. mir fehlt das Können das so zu tun, dass es harmonisch wirkt.
Letztlich war es stockdunkel und jetzt ist der Vordergrund schon heller als er es tatsächlich war.

felix181
06.07.2019, 12:00
Ich habe gestern mit dem Sigma 14mm (F1,8) auch Milchstrassenaufnahmen gemacht: bei Blende 2,2 und ISO 6400 hab ich bei 20 Sekunden eine Helligkeit als wäre es 12.00 mittags ;)

Superwideangle
06.07.2019, 13:02
Ich verstehe es immer noch nicht. Wenn die Belichtungszeit (mal angenommen) beliebig lang sein kann und Peter statt ISO6400 mit ISO100 ausgekommen wäre, wo gibt es denn da Sensorglühen....
Missverständis, - sorry, wenn ich mich nicht verständlich ausdrücke...;)
Bliebe man bei 15 oder 20 Sekunden Belichtungszeit mit der ISO z.B. auf 1600, verliert ein dunkler (unbeleuchteter) Vordergrund sehr viel Information (Durchzeichnung); zieht man in der EBV an den Tiefen, wird´s sehr schnell unansehnlich, rötliches Sensorglühen erscheint.
Daher das Bild mit möglichst hoher ISO bis zu 10.000 (hohe Signal-Verstärkung) aufnehmen, bis die Lichter (helle Sterne) schon anfangen auszufressen;
Die Aufnahme erscheint auf dem Kameradisplay und zu Hause auf dem Monitor erst mal viel zu hell. Die Helligkeit passt man in der EBV dann an, hat aber mehr Reserven im Vordergrund und braucht die Tiefen nicht so stark anheben...

Bei längerer Belichtung (Nachführung sinnvoll) muß die ISO runter genommen werden, um ein Ausfressen der Lichter zu verhindern. Bei 2 Minuten lande ich da etwa bei ISO 1600.

aidualk
06.07.2019, 13:22
Ja, der Nachthimmel. :D
Wenn ich nur nicht zu faul wäre. Das ist einfach nicht meine Zeit.


:lol: Klasse! :top:

Jetzt möchte ich auch mal was zum Bild schreiben:
Mir ist das gesamte Bild eine Idee zu rot, besonders im Himmel. Hast du die Milchstraße partiell aufgehellt? Mir erscheint der Übergang zwischen Milchstraßenhelligkeit und dem Rest des Himmels nicht so wirklich passend und auch die Ränder am Himmel erscheinen mir zu dunkel. Man sieht dort nur noch sehr wenig Sterne.
Ich würde den gesamten Bereich des Himmels geringfügig mit mehr Kontrast und Klarheit behandeln und versuchen die Himmelshelligkeit gleichmäßig zu belassen (ohne Vignette), dann erst am Ende die Milchstraße noch mal geringfügig etwas hervor zu heben.
Den Vordergrund empfinde ich auf meinen beiden Monitoren (unterschiedlich eingestellt) nicht zu dunkel. Es soll ja auch irgendwo noch halbwegs natürlich wirken (zumindest nach meinem Empfinden) Ich würde den Vordergrund aber vielleicht noch geringfügig mehr entrauschen.
Alles nicht zu stark an den Reglern drehen. ;)

Ende Juli bin ich auch ein paar Tage am Alpenrand unterwegs und hoffe auf klare Nächte.


Mich hätte jetzt noch interessiert, ob ein kurzer Taschenlampeneinsatz ...
Ich mache das gelegentlich. Dafür kann man aber keine der modernen Taschenlampen nehmen. Zum einen sind sie alle viel zu hell, zum anderen haben sie ein unangenehm wirkendes Lichtspektrum (Farbtemperatur weiß/bläulich). Ich nutze dafür eine alte Mini-Maglite, in der eine 'zu schwache' Glühbirne drin ist. Die bringt dann ein nur schwaches und eher warmes Licht, das ich nur extrem kurz in die Belichtung einbringe. Beispiel (https://www.sonyuserforum.de/galerie/details.php?image_id=292181)

Ich habe gestern mit dem Sigma 14mm (F1,8) auch Milchstrassenaufnahmen gemacht: bei Blende 2,2 und ISO 6400 hab ich bei 20 Sekunden eine Helligkeit als wäre es 12.00 mittags ;)

Dann solltest du mal in der lightpollution-map (https://www.lightpollutionmap.info/#zoom=6&lat=6142264&lon=871203&layers=B0FFFFFTFFFF) nach einer 'blauen' Gegend schauen. ;)

CB450
06.07.2019, 14:00
:lol: Klasse! :top:


Daran habe ich auch gedacht, als ich mich aus dem Bett gequält habe. :D
Deine Tipps zur Bearbeitung werde ich gerne ausprobieren. Du hast recht mit der Vignette. Ich habe rechts und links einen Verlaufsfilter genutzt und die Milchstrasse partiell aufgehellt. Also wirklich rein nach Geschmack bearbeitet.

raul
06.07.2019, 15:13
Ich nutze dafür eine alte Mini-Maglite, in der eine 'zu schwache' Glühbirne drin ist.

Gut zu wissen!:top: Dann entsorge ich meine alte Taschenlampe noch nicht.

Gruß,
raul

Kurt Weinmeister
06.07.2019, 23:38
Danke Helmut!
Ich denke, ich hab's jetzt :top:

perser
07.07.2019, 10:38
1026/20190705-_DSC8545-Kopie2.jpg
→ Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=317637)

Ich schließe mich hier ganz klar und uneingeschränkt dem Applaus der Mehrheit an. Ich bekäme solch ein Foto sicher nie hin, bin einfach nur beeindruckt!! :top::top:

CB450
07.07.2019, 16:53
Vielen Dank Harald.