Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : α7 II Meike Zwischenringe mit welchem E-Mount Objektiv
Stefan.S
26.06.2019, 11:40
Hallo Zusammen,
ich würde mir gerne Zwischenringe von Meike für meine A7II kaufen da ich Budget mäßig mir kein Makro Objektiv leisten kann. Bevor ich bestelle und wieder zurück schicke weil es nicht optimal ist, brauche ich kurz eure Hilfe.
Ich habe folgende Objektive bei mir:
Sony SEL1635 4.0
Sony SEL2870 3.5-5.6
Samyang 85mm 1.4 AS IF UMC
Tamron 150-600 V1 mit Sony LA-EA3 Adapter
Welches dieser Objektive macht am meisten Sinn mit Zwischenringen zu adaptieren für Makro Aufnahmen?
Geht es technisch überhaupt zwischen Kamera und den LA-EA3 Adapter?
Danke im Voraus für eure Hilfe
Nordtroll
26.06.2019, 12:16
Moin,
ich habe mit den wohl baugleichen Zwischenringen von Neewer am
SEL FE 24-240mm f3,5-6,3 OSS angefangen und so die ersten Schritte
Richtung „Nahaufnahme“ gemacht.
Da das Zoom zu der Zeit mein einziges Objektiv war, stellte sich für mich
lediglich die Frage, ob Makro mein Ding wird oder eher nicht.
Die Ergebnisse waren (für mich) zufriedenstellend.
Inzwischen ist es das SEL 90mm 2,8 FE Makro G OSS geworden.
Zwischendurch kommen die Zwischenringe aber auch am 90er zum Einsatz.
minolta2175
26.06.2019, 12:38
Zwischenringe, Balgengeräte und Helicoid verringern beim Objektiv den Nahbereich.
https://de.wikipedia.org/wiki/Zwischenring
badenbiker
26.06.2019, 13:03
Warum beginnst du nicht mit einem Adaptierten MF Macro Objektiv?
Das schenkt sich preislich nichts, und wird bessere Ergebnisse liefern.
Stefan.S
26.06.2019, 13:22
Also die Zwischenringe kosten aktuell bei Amazon Neu 29€ und wären für einen ersten Test in Macro vielleicht ganz akzeptabel. Möchte momentan kein Objektiv dafür kaufen, nachdem ich nicht mal sicher bin, ob Macro auch meine Welt ist.
Warum beginnst du nicht mit einem Adaptierten MF Macro Objektiv?
Das schenkt sich preislich nichts, und wird bessere Ergebnisse liefern.
NEX3NNeuling
27.06.2019, 12:22
Für die besten Ergebnisse würde ich eine Fb nehmen. Das Samyang sollte doch da gut gehen. Ich nutze die Zwischenringe am Sigma 60 an Apsc,also eine ähnliche Brennweite. Am Sel35 musste ich zu nah ans Objekt.
der_knipser
27.06.2019, 13:22
....
Sony SEL1635 4.0
Sony SEL2870 3.5-5.6
Samyang 85mm 1.4 AS IF UMC
Tamron 150-600 V1 mit Sony LA-EA3 Adapter
Welches dieser Objektive macht am meisten Sinn mit Zwischenringen zu adaptieren für Makro Aufnahmen?
....
Du hast nicht geschrieben, wie groß die Zwischenringe sind, also welche Auszugverlängerung sie haben.
Um einen Maßstab von 1:1 zu erreichen, brauchst Du einen Auszug, der der verwendeten Brennweite entspricht. Das bedeutet, dass der selbe ZR an einer kurzen Brennweite mehr Vergrößerung bringt als an einer langen. Das Telezoom kannst Du in Verbindung mit den ZR getrost beiseite lassen.
Bei den kurzen Brennweiten wird es spannend, denn hier können ZR schnell zu viel auftragen. Der Auszug kann sogar so groß sein, dass Du gar nicht nah genug an das Motiv herankommst, auch dann nicht, wenn es schon auf der Frontlinse aufliegt. Das liegt darin begründet, dass die Hauptebene der Weitwinkelobjektive nicht innerhalb, sondern auf der Rückseite außerhalb des Objektivs liegt. Wie sonst könnte ein 16 mm Weitwinkel mit 18 mm Auflagermaß (bei A-Mount sogar noch viel mehr!) ein scharfes Bild erzeugen? Wenn die Hauptebene so weit hinten ist, liegt es in der Natur der Sache, dass vor der Hauptebene viel Glas verbaut ist, das Raum einnimmt und keinen Platz mehr für die Gegenstandsweite lässt. Genau darin liegt der Grund, kurze Brennweiten für Makros umzudrehen und in Retrostellung zu verwenden.
Meine Einschätzung für Dein Equipment:
Versuche es mit dem 16-35 und einem relativ dünnen ZR (10-15 mm). Möglicherweise funktioniert das nur am langen Ende.
Bessere Ergebnisse wirst Du mit dem 28-70 bekommen, wenn Du ZR in einer Gesamtdicke zwischen 12 und 60 mm verwendest. Du kannst den Maßstab stufenlos über die Veränderung der Brennweite anpassen und bekommst ganz sicher brauchbare Ergebnisse.
Das 85er ist schon fast zu lang für Zwischenringe. Ein Set kommt selten bis 85 mm Auszug, so dass Du zwar die Naheinstellgrenze reduzieren kannst, aber deutlich unter einem Maßstab von 1:1 bleibst. Vermutlich auch dann nicht, wenn Du den Auszug dazu nimmst, den das Objektiv mittels Fokusring mitbringt.
Beim 600er wirst Du kaum einen Gewinn an Auszug spüren, es sei denn, Du packst einen halben Meter an Zwischenringen dazu. Das wird dann ziemlich wackelig in der Handhabung, und die Bajonette werden leiden, weil große Hebelkräfte auftreten können.
Zum Schluss sei noch angemerkt, dass Zwischenringe zwar der Vergrößerung dienen, aber kein Makroobjektiv ersetzen können. Die "normalen" Objektive sind für Entfernungen korrigiert, auf die man sie normalerweise fokussiert. Bei Verwendung von Zwischenringen kann es durchaus sein, dass sie Fehler bei der Abbildung zeigen. CA und Randunschärfen gehören typischerweise dazu. In Retrostellung treten diese Fehler weit weniger auf.
Und nun wünsche ich Dir viel Spaß beim Experimentieren mit kleinen Dingen! :)
Stefan.S
27.06.2019, 16:25
Hallo,
Danke für die tollen Ratschläge! Das Set besteht aus einem 10mm + 16mm ZR.
Also ich werde jetzt mal bestellen und dann berichten wie es funktioniert hat.
Viele Grüße
subjektiv
27.06.2019, 18:35
Üblicherweise ist bei 16 mm Brennweite mit einem Zwischenring von 10 mm schon einiges ganz interessant umsetzbar. Den dickeren Zwischenring kannst Du für diese Brennweite vergessen. Der ist dafür für die längeren Brennweiten Deiner Zooms interessanter. Mit zunehmender Brennweite dann auch die Kombination aus beiden. Ab und zu verwende ich auch einige dieser Zweierpacks, die es auf eBay ja schon ab etwa 18 Euro gibt, hintereinander, um noch näher ranzugehen. Bei zu vielen gibt es aber gelegentlich Funktionsstörungen durch Kontaktprobleme...
Im Prinzip ist hauptsächlich die Abbildungsqualität des Objektivs im mittleren Bereich interessant. Umso mehr, je größer der Abbildungsmaßstab wird. Es wird ja quasi der mittlere Bereich aufgeblasen, indem das Objektiv näher ans Motiv und weiter vom Sensor weg wandert.
der_knipser
28.06.2019, 20:47
10+16 mm sind schon ziemlich sparsam. Ich habe diese Ringe und verwende sie an der Nex in Verbindung mit dem 16-50. Das macht Spaß, aber man kommt schnell an Grenzen. Für das Vollformat habe ich ein Set aus 3 ZR, die zusammen 68 (36+20+12) mm Auszug erzeugen. Die Möglichkeiten sind dadurch um einiges größer. Letztlich habe ich mir doch ein Makro-Objektiv (50/2,8) geholt, mit dem ich stufenlos von unendlich bis 1:1 fokussieren kann. Wenn Deine Makros häufiger werden, bist Du froh um den Komfort.
Für Motive, bei denen 1:1 nicht ausreicht, nehme ich immer noch gerne einen Umkehrring in Verbindung (https://www.sonyuserforum.de/forum/showpost.php?p=1273589&postcount=23) mit einem Superzoom. Mit oder ohne Zwischenringe...
Ich habe auch diesen Meike-Zwischenringsatz. Viel habe ich nicht nicht damit gemacht, weil ich noch nicht so viele Einsatzbereiche hatte. Aber ich hatte zumindest bei meinen Objektiven den Eindruck, dass damit nur das Bildzentrum scharf ist und zum Rand hin die Schärfeebene stark gewölbt ist.
Natürlich würde das Ergebnis bei anderen Zwischenringen ganz genau so ausfallen. Ich schiebe das Ergebnis auf die Objektive bzw. ihre Konstuktion.
Meine Frage nun: ist das ein genereller Effekt oder könnt ihr etwas dazu sagen, welche Objektive sich prinzipiell besser für Zwischenringe eignen?
Das und andere mögliche Bildfehler sind ein erwarteter und unvermeidbarer Effekt bei allen Objektiven, deren Linsengruppen sich beim Fokussieren relativ zueinander bewegen (Innenfokussierung, Floating Elements). Für die optimale Schärfe muss jede Gruppe genau die richtige Entfernung zum Sensor haben. Verlängerst du jetzt den Auszug, funktioniert das nicht mehr für alle Gruppen gleichzeitig – wenn die eine richtig steht, steht eine andere falsch und umgekehrt. Das kann sich schon bemerkbar machen, wenn (z.B. bei der Verwendung von Adaptern) das Auflagemaß im Zehntelmillimeterbereich vom Soll abweicht. Umso mehr natürlich bei Zwischenringen mit einer Dicke von mehreren Zentimetern. Bildfeldwölbung ist da noch das kleinste Problem, weil die Schärfentiefe im Makrobereich sehr gering ist und es ohnehin praktisch unmöglich ist, alles gleichzeitig scharf zu bekommen.
Mit Zwischenringen am besten funktionieren dürften alte manuelle Objektive mit reiner Auszugfokussierung, bei denen die gesamte Linseneinheit am Stück verschoben wird. Aber auch da gibt es natürlich Grenzen. Der Hersteller hat die Nahgrenze ja nicht aus reiner Schikane festgelegt, sondern weil die Abbildungsleistung für kürzere Entfernungen nicht mehr seinen Qualitätsstandards entspricht.
Danke für diese gute und einleuchtende Erklärung! Ich hatte mir schon sowas gedacht, war mir aber nicht sicher.