Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : A9: AF-Einstellungen beim Whalewatching
bjoern_krueger
26.06.2019, 10:32
Moin allerseits!
Am Wochenende geht's auf Norwegen-Kreuzfahrt, bis rauf zu den Lofoten/Vesteralen, und natürlich werden wir auch eine Whalewatching-Tour machen.
Und da ich mit der A9 noch nicht allzuviel Erfahrung habe, was den AF bei unerwarteten Situationen angeht, wollte ich gerne einmal in die Runde fragen.
An meiner A9 habe ich das Sony 100-400GM, das sollte sich ja einigermaßen eignen.
Wir werden mit einem Schlauchboot von Andenes (das ist ein winziger Ort im Norden der Vesteralen) starten, und dann hoffentlich viele Wale sehen. Pottwale z.B. haben die Angewohnheit, dass sie beim Abtauchen ihre Fluke aus dem Wasser heben, ich hoffe also auf ein sensationelles Flukenfoto, bei dem die Wassertropfen im Gegenlicht von der Flosse herunterlaufen ;o))
Die Schwierigkeit ist nun natürlich, dass man vorher nicht weiß, wo so ein Wal gedenkt, ab- oder aufzutauchen.
Doch nun ist die Frage, wie stelle ich den AF ein, um möglichst schnell reagieren zu können? Das Problem ist ja nicht, dass die Wale schnell sind (die sind ja eher gemächlich unterwegs), sondern dass man nicht weiß, an welcher Stelle z.B. der Buckelwal zum Sprung ansetzen wird. Heißt also, dass man vielleicht nur 1 Sekunde Zeit hat, die Kamera hochzureißen und auf den Auslöser zu drücken.
Da Wale nun mal hauptsächlich im Meer zu finden sind, ist der Hintergrund meist eher ruhig, und die Wale heben sich davon ab.
Das spricht für folgende Einstellung:
-AF-C (logisch)
-Belichtung auf M, kurze Verschlusszeit (1/2000 oder je nach Licht noch kürzer), Blende auf und ISO-Automatik
-AF-Tracking breit
Ich denke mir, dass das gut funktionieren müsste, wenn so ein Wal allein unterwegs ist.
Wenn aber mehrere Wale vorhanden sind, oder im Hintergrund Berge, andere Boote oder irgendetwas anders ist, könnte sich das breite Feld womöglich das falsche Ziel aussuchen.
Daher dachte ich in so einer Situation an folgende Einstellungen:
-AF-C (logisch)
-Belichtung auf M, kurze Verschlusszeit (1/2000 oder je nach Licht noch kürzer), Blende auf und ISO-Automatik
-AF-Tracking Erweiterter Flexibler Spot in mittlerer Größe.
Dann damit auf z.B. die Flosse zielen, Auslöser halb drücken, Bildausschnitt wählen und Dauerfeuer.
Die Standardeinstellung, wenn ich im Boot sitze und warte, dass etwas passiert, sollte aber wohl AF-Tracking breit sein, oder?
Ich würde dann die Kamera schnell hochnehmen, den Auslöser drücken und hoffen, dass sie sich den Wal dann greift.
Was meint Ihr, macht das so Sinn? Habt Ihr schon mal Wale fotografiert?
Freu' mich auf Tipps und Anregungen!
Danke und viele Grüße,
Björn
PS: bin ganz aufgeregt, ich hoffe, dass wir viele von diesen beeindruckenden, intelligenten Tieren zu Gesicht bekommen. Und natürlich, dass auch schöne Fotos entstehen.
Mit meiner A7RII habe ich einwandfreie Ergebnisse mit 'flexible spot' in mittlerer Größe erzielt.
Die Standardeinstellung, wenn ich im Boot sitze und warte, dass etwas passiert, sollte aber wohl AF-Tracking breit sein, oder?
Meine Frau hat an der A6300 'breit' genutzt und öfter das Wasser vor dem Wal getroffen.
bjoern_krueger
26.06.2019, 11:12
Interessant, wo ward Ihr denn zum Wale-Anschauen?
Schade, dass man sowas nicht vorher üben kann.
https://support.d-imaging.sony.co.jp/www/support/ilc/focus/de/a9/settings/index.html
Interessant, wo ward Ihr denn zum Wale-Anschauen?
Vor Ilulissat (https://www.sonyuserforum.de/forum/showthread.php?t=182091&page=11)
[...]An meiner A9 habe ich das Sony 100-400GM, das sollte sich ja einigermaßen eignen.[...]
Ja. Ich empfehle, zusätzlich eine Kamera mit WW-Zoom - z.B. eine gute Kompakte - am Mann zu haben. Für manche Situationen bzw. Motive können 100mm deutlich zu lang sein. Objektivwechsel kann man natürlich getrost vergessen.
Viel Spaß und Erfolg!
822/20130627_005211_SLT-A55V_DSC08464b_Dalvik_Buckelwal.jpg
→ Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=178230)
bjoern_krueger
26.06.2019, 15:30
Moin!
Ich hab ja noch meine A7iii, die ich eigentlich verkaufen wollte. Da ich vorher noch die Cashback-Aktion von Sony abwarten wollte, werde ich sie solange noch behalten, und da bietet es sich ja geradezu an, sie mitzunehmen. Werde dann mein 16-35/4 dranschrauben, damit sollte ich ganz gut gerüstet sein.
Muss ich nur aufpassen, dass mir bei der Aufregung nicht irgendwas ins Wasser fällt. Es soll ja auch schon vorgekommen sein, dass so ein Buckelwal sich einen Spaß draus gemacht hat, einen Sprung zu machen, und sich dann genau neben dem Boot ins Wasser platschen zu lassen (oder auch aufs Boot drauf, wie bei dem Segelboot vor ein paar Jahren...).
Zum Glück hab ich mein Zeuchs versichert.
Viele Grüße,
Björn
Ganz so weitwinklig eher nicht. Ein 24-70 - falls vorhanden - wäre meines Erachtens besser geeignet. Aber besser noch zusätzlich ein 16-35 als nur Tele. Damit kann man auch ein wenig das Drumherum einfangen. :D
bjoern_krueger
26.06.2019, 15:47
Ich hätte da noch das 24-240, aber das ist untenrum nun wieder etwas lang, und außerdem ist das Ding zwar so für allgemeine Urlaubs-Knips-Fotos gut geeignet, aber wenn ich die Gelegenheit habe Wale zu fotografieren, soll's schon ein gutes Glas sein.
Oder ich leih mir von einem Freund seine A7...
aber drei Kameras muss ich nun nicht mitschleppen, meine Frau würde mich glaube ich einweisen...
Aber stimmt schon, wenn ich das 16-35 nehme, habe ich zwischen 35 und 100 mm nix.
Dann vielleicht doch lieber das 24-240 neben dem 100-400. Mal sehen.
Hab ja auch noch den 1,4er Konverter für das 100-400...
...ich würde mir noch auf die Schnelle das FE 24105 F/4 zulegen. Dann hast du auch das Objektiv mit dem du 95% deiner Urlaubsbilder machen wirst ...
Viele tolle Walbeobachtungsbilder mach(t)en Guides mit "veralteten" APS-C-Kameras samt verschrieenem 28-200. Manchmal passiert etwas so schnell, dass noch nicht einmal der Kamerawechsel schnell genug gelingt.
Zur Not einfach beobachten und genießen. Das Erlebnis sollte man sich nicht durch (zu) hohe Ansprüche an Fotos vermießen. Nur nicht ausschließlich durch den Sucher gucken. :D
P.S.: Nach bisher sieben(?) Walbeobachtungstouren im Atlantik (Azoren, Madeira, Teneriffa und Island) - davon eine auf Schlauchbooten - würde ich eher oder zumindest zusätzlich meine RX10M3 als nur meine :a:99M2 samt 70-400 mitnehmen. Man muss auch bedenken, dass man bei solchen Touren alles sndere als allein auf dem Boot bzw. Schiff ist. Mit langen Rohren den anderen im Sichtfeld rumfuchteln, kann diese auch schon manchmal nerven. Andererseits sollte man sich auch nicht davon nerven lassen, dass evtl. Smartphones ins eigene Sichtfeld ragen. :D
bjoern_krueger
26.06.2019, 16:35
Hab ich auch schon gedacht, das ist auch das Objektiv, was mir noch fehlt.
Aber jetzt muss ich erstmal ein Bisschen die Kohle zusammen halten, die A9, das 100-400, der Konverter, Speicherkarten, das hat schon ein gewisses Loch (eher einen Krater) auf dem Konto hinterlassen.
Und die ganzen Ausflüge, die wir in Norwegen machen werden, kosten auch ne Stange.
Jetzt nochmal nen Tausender rauszuhauen, ist dann des Guten zu viel. Cashback gibt es dafür ja leider auch nicht.
Und abgesehen davon, schaffe ich es auch nicht mehr, das Teil bis Samstag zu bekommen, außer zu einem viel zu hohen Preis.
Ich könnte natürlich das 24-240 dagegen tauschen, dann müsste ich vielleicht noch 400€ draufzahlen, aber das wollte ich eigentlich behalten, ist schön so also Urlaubs-Immerdrauf-Scherbe.
bjoern_krueger
26.06.2019, 16:52
Einfach beobachten und genießen habe ich auch schon gedacht.
Wenn ich so überlege, habe ich die meisten meiner Urlaube zur Hälfte durch den Sucher erlebt (Übertreiben macht anschaulich...).
Die Idee, einfach mal ganz ohne hochwertige Kamera in den Urlaub zu fahren, habe ich vor Jahren einmal in die Tat umgesetzt. Mit den Kindern Strandurlaub in der Türkei, da reicht ja die Kompakte von Canon, statt die fette Nikon D3s, die ich damals hatte.
ich hab mich schwarz geärgert!!!
Ich hatte 2016 bei einem 3-wöchigen Aufenthalt auf Föhr ausschließlich die Panasonic FZ1000 (ähnlich Sony RX10x) dabei.
Fazit: Sehr entspannend, immer das richtige Objektiv drauf und viele gute Motive, die ich mit der "Wechselobjektivkamera" gar nicht geschossen hätte, da die Situation schon vorbei gewesen wäre, bevor ich schussbereit gewesen wäre.
Einfach beobachten und genießen habe ich auch schon gedacht.[...]
Du unterschlägst die ersten zwei Worte in meinem Satz: "Zur Not".
[...]ich hab mich schwarz geärgert!!!
Wie gesagt, zur Not genießen anstatt sich zu ärgern. Ich ärgere mich in solchen Situationen auch manchmal kurz - manchmal zulange "kurz" :oops:, habe aber gelernt, dass das teilweise auch befreiend sein kann. Man muss die Randbedingungen einfach akzeptieren und alles ist gut. :D
P.S.: Falls Du die Möglichkeit haben solltest, eine zweite oder gar noch mehr Fahrten machen zu können, würde ich dies eher nutzen als technisch noch weiter hochzurüsten.
Reisefoto
26.06.2019, 20:07
Ich hatte 2016 bei einem 3-wöchigen Aufenthalt auf Fähr ausschließlich die Panasonic FZ1000 (ähnlich Sony RX10x) dabei.
Wir haben ja auch eine FZ1000, aber ich finde sie doch etwas langsam. Das geht schon beim Abspeichern der Bilder los. Für vollen Spaß muss es wohl eine RX10IV sein.
-----------
Zu den Einstellungen füpr das Whale Watching: Eine Reihe von Walfotos mit der A7rII und einem adaptierten SAL70-400G findest Du unter https://www.sonyuserforum.de/forum/showthread.php?t=173951&page=4 (etwas runterscrollen). In allen Bildern sind die Exifdaten enthalten, so dass Du die Einstellungen rauslesen kannst. Benutzt habe ich (wenn ich es richtig in Erinnerung habe) den erweiterten flexible Spot. Diesen habe ich in den Nähe des Drittelschnitts gelegt. So passte bei geeignetem Hintergrund gleich die Komposition. Schief sind die Bilder natürlich öfters, weil das Boot schwankt und man sich auch noch blitzschnell zu den Walen drehen muss. Mit 70-400mm bin ich gut zurecht gekommen, nur einmal war der Wal so nah am Boot, dass es nicht geklappt hat, aber das lag mehr daran, dass wertvolle Zeit verloren ging, weil ich von 400 auf 70mm zurückzoomen musste.
.... Für vollen Spaß muss es wohl eine RX10IV sein.
Da stimme ich Dir zu. Habe auch überlegt bei meiner Karibikreise die A7 M3 und div. Objektive mitzunehmen. Letztendlich habe ich meine Sony RX10 IV mitgenommen und war vollstens zufrieden. Schneller AF, universelle Brennweite und noch erträgliches Gewicht. In USA habe ich mir noch einen Osmo Pocket gekauft, als Hosentasche Video- und Fotokamera.
Mehr würde ich auch nach Norwegen nicht mitnehmen, wenn ich da mal wieder hinkäme.
Tja das ist halt immer die Krux. Man will sich nicht so viel Ballast aufbürden, aber wann, wenn nicht im Urlaub hat man so viel Zeit und Muße sich mit seinen ganzen Fotoequipment zu beschäftigen und es artgerecht einzusetzen.:zuck:
bjoern_krueger
28.06.2019, 13:12
Moin!
aber wann, wenn nicht im Urlaub hat man so viel Zeit und Muße sich mit seinen ganzen Fotoequipment zu beschäftigen
Es sei denn, man hat eine nörgelnde Ehefrau dabei, die sich immer aufregt, wenn man mehr als eine Minute an einer Stelle bleibt, um für ein Foto den richtigen Moment abzuwarten...
Alternativ ist der gleiche Text auch zu verwenden, indem man "eine nörgelnde Ehefrau" durch "nörgelnde Kinder" ersetzt...
Aber sich hinterher über die schönen Fotos freuen, das hab ich gern...
Wenn du nur überzeugend genug ablieferst, wird dir deine Frau jede Zeit lassen, die du benötigst.:crazy:
Apropos abliefern: Du wolltest uns noch deine Prachtmöve zeigen.
Als stille Mitleserin:
Du bist aber hartnäckig, Peter.
Nenene...Björn ist irgendwie vergesslich. Ich nicht:mrgreen:
Im Ernst: Soviel überschwängliches Lob, wie hier an verschiedenen Stellen über die Kamera/Objektivkombi mitzulesen war, dazu noch 200 scharfe Mövenfotos ohne Ausschuss....da ist bei mir einfach die Neugier geweckt, was diese Kombi kann, was mein Equipment (evtl.) nicht kann.
Oder: Ein Bild sagt mehr als tausend Worte.
bjoern_krueger
28.06.2019, 15:20
ups doppelpost...
bjoern_krueger
28.06.2019, 15:23
Jajaaa, is ja guuuut!
Musste erstmal die Anleitung lesen.
Hier ist das Vögelchen:
1018/DSC04589.jpg
→ Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=317195)
Nochmal zur Erinnerung: Das war nur ein Test, hab einfach auf die Möve draufgehalten, und dann Dauerfeuer. Die Möve war auch recht weit weg, daher ist das Bild auch ziemlich stark gecroppt.
Viele Grüße,
Björn
Ja danke.
Sag ich doch: Ein Bild sagt mehr als tausend Worte.
Jetzt weiß ich, wovon du so wortreich schreibst.
bjoern_krueger
28.06.2019, 16:56
Und, was hältst du davon?
Gesendet von meinem SM-N950F mit Tapatalk
Ich sag mal so: Eine Möve vor klarem Himmel einigermaßen scharf abzulichten, dafür braucht es sicher nicht als Mindestanforderung eine A9 mit dem SEL 100-400 mit 20pps.
Insofern ist mir das gezeigte Bild in der Situation nicht aussagekräftig genug, um die Möglichkeiten dieser Kombination beurteilen zu können.
Viel wichtiger aber ist, daß du mit deinem Ergebnis zufrieden bist und mehr Spaß am fotografieren hast, als dies wohl vorher der Fall war.
Ich sag mal so: Eine Möve vor klarem Himmel einigermaßen scharf abzulichten, dafür braucht es sicher nicht als Mindestanforderung eine A9 mit dem SEL 100-400 mit 20pps.
Stimmt, geht auch mit der A7 M3 und dem Sigma 150-600 C.
823/A7303980.jpg
→ Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=317197)
Stimmt zum Glück.
Und jetzt habe ich mal ganz tief in meiner Galerie gesucht.
Das ging sogar mit einer A65 und einem Tamron USD 70300.
6/sonyuserforum__127.jpg
→ Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=167148)
Stimmt zum Glück.
Und jetzt habe ich mal ganz tief in meiner Galerie gesucht.
Das ging sogar mit einer A65 und einem Tamron USD 70300.
6/sonyuserforum__127.jpg
→ Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=167148)
Cooles Foto mir so einer alten Kamera und einem vergleichsweise schwachem Glas.
:-).
Sorry, wie unhöflich von mir, grußlos zu schreiben!
Also nachgeholt
Gruß Ute
Ich habe mich aber auch so schon über deinen Kommentar gefreut, Ute. :D
bjoern_krueger
28.06.2019, 23:36
Moin!
Ihr wisst schon, dass die Möve da nicht im Wind auf einer Stelle geschwebt hat? Die ist aus dem Wasser gestartet und ist mit flatternden Flügeln davon geflogen, und das mit ziemlicher Geschwindigkeit und nicht geradeaus. Ich hatte Mühe, sie im Sucher zu halten.
Aber egal, wie schon einer hier sagte, Hauptsache, es macht Spaß, und das macht es
Viele Grüße,
Björn
Dancelightning
04.07.2019, 10:01
Moin allerseits!
Am Wochenende geht's auf Norwegen-Kreuzfahrt, bis rauf zu den Lofoten/Vesteralen, und natürlich werden wir auch eine Whalewatching-Tour machen.
Und da ich mit der A9 noch nicht allzuviel Erfahrung habe, was den AF bei unerwarteten Situationen angeht, wollte ich gerne einmal in die Runde fragen.
An meiner A9 habe ich das Sony 100-400GM, das sollte sich ja einigermaßen eignen.
Wir werden mit einem Schlauchboot von Andenes (das ist ein winziger Ort im Norden der Vesteralen) starten, und dann hoffentlich viele Wale sehen. Pottwale z.B. haben die Angewohnheit, dass sie beim Abtauchen ihre Fluke aus dem Wasser heben, ich hoffe also auf ein sensationelles Flukenfoto, bei dem die Wassertropfen im Gegenlicht von der Flosse herunterlaufen ;o))
Die Schwierigkeit ist nun natürlich, dass man vorher nicht weiß, wo so ein Wal gedenkt, ab- oder aufzutauchen.
Doch nun ist die Frage, wie stelle ich den AF ein, um möglichst schnell reagieren zu können? Das Problem ist ja nicht, dass die Wale schnell sind (die sind ja eher gemächlich unterwegs), sondern dass man nicht weiß, an welcher Stelle z.B. der Buckelwal zum Sprung ansetzen wird. Heißt also, dass man vielleicht nur 1 Sekunde Zeit hat, die Kamera hochzureißen und auf den Auslöser zu drücken.
Da Wale nun mal hauptsächlich im Meer zu finden sind, ist der Hintergrund meist eher ruhig, und die Wale heben sich davon ab.
Das spricht für folgende Einstellung:
-AF-C (logisch)
-Belichtung auf M, kurze Verschlusszeit (1/2000 oder je nach Licht noch kürzer), Blende auf und ISO-Automatik
-AF-Tracking breit
Ich denke mir, dass das gut funktionieren müsste, wenn so ein Wal allein unterwegs ist.
Wenn aber mehrere Wale vorhanden sind, oder im Hintergrund Berge, andere Boote oder irgendetwas anders ist, könnte sich das breite Feld womöglich das falsche Ziel aussuchen.
Daher dachte ich in so einer Situation an folgende Einstellungen:
-AF-C (logisch)
-Belichtung auf M, kurze Verschlusszeit (1/2000 oder je nach Licht noch kürzer), Blende auf und ISO-Automatik
-AF-Tracking Erweiterter Flexibler Spot in mittlerer Größe.
Dann damit auf z.B. die Flosse zielen, Auslöser halb drücken, Bildausschnitt wählen und Dauerfeuer.
Die Standardeinstellung, wenn ich im Boot sitze und warte, dass etwas passiert, sollte aber wohl AF-Tracking breit sein, oder?
Ich würde dann die Kamera schnell hochnehmen, den Auslöser drücken und hoffen, dass sie sich den Wal dann greift.
Was meint Ihr, macht das so Sinn? Habt Ihr schon mal Wale fotografiert?
Freu' mich auf Tipps und Anregungen!
Danke und viele Grüße,
Björn
PS: bin ganz aufgeregt, ich hoffe, dass wir viele von diesen beeindruckenden, intelligenten Tieren zu Gesicht bekommen. Und natürlich, dass auch schöne Fotos entstehen.
Der nachverfolgungsmodus klappt zuverlässig, und flexibler spät einstelle
fbenzner
04.07.2019, 10:40
Der nachverfolgungsmodus klappt zuverlässig, und flexibler spät einstelle
:flop:????
Vielleicht noch dran denken das du die AUTO ISO Vs. Verschlusszeit verbinden solltest .
Dancelightning
04.07.2019, 18:29
:flop:????Nix flop af-c ist schon richtig, fokusfeld flexible spot L
Gesendet von meinem G8341 mit Tapatalk
Auch wenn es vom Smartphone gesendet ist, würde ein Korrekturlesen vor dem Absenden manches Rätsel lösen .
bjoern_krueger
07.07.2019, 20:55
Moin Leute,
Ich schreibe von vor der Aida, leider ist das whalewatching wegen zu hoher Wellen ausgefallen. Das ist extrem schade, denn wer weiß, wann ich nochmal die Gelegenheit bekomme, Wale zu beobachten.
Dafür waren wir am nächsten Tag mit dem RIB (ein rasend schnelles Motorschlauchboot, 65km/h) unterwegs, um Seeadler zu beobachten.
Was soll ich euch sagen, die A9 hat zusammen mit dem 100-400 einen super Job gemacht. Der Adler vor Felsen, oder vor einem anderen Boot entlang geflogen, dass hat den AF nicht gekümmert. Er blieb auf dem Vogel.
Was mich auch erstaunt hat: so ein Adler ist ja nicht klein, ich würde sagen, 2m Spannweite wird er schon haben. Und wenn man ihn von der Seite aufnimmt, ist es natürlich ein riesen Unterschied, ob der Focus auf den Flügelspitzen oder auf dem Kopf liegt. Die A9 hat praktisch immer den Kopf scharf gestellt. Flügelspitzen sind leicht unscharf, der Kopf ist scharf.
Wie macht die A9 das? Ich glaube nicht, dass es irgendeiner schafft, das Fokusfeld bewusst auf dem Kopf zu halten.
Ich hab's so gemacht, dass ich den Adler, als er noch recht weit weg war, anvisiert habe, und dann Dauerfeuer. Der Vogel schwebt dann majestätisch heran, bis er fast formatfüllend im Sucher ist. Dann schnappt er sich mit den Krallen einen Fisch und fliegt davon.
Es ist ziemlich schwer, ihn die ganze Zeit im Sucher zu halten. Das Boot schwankt natürlich auch, was die Sache nicht unbedingt vereinfacht.
Der blackoutfreie Sucher hilft dabei natürlich ungemein, und die 20 B/s sind bei sowas sehr, sehr hilfreich.
Wenn ich wieder zu Hause bin, stelle ich mal ein paar Fotos hier ein.
Das hat jedenfalls einen irren Spaß gemacht, diese atemberaubenden Tiere in freier Wildbahn zu fotografieren.
Viele Grüße,
Björn
Gesendet von meinem SM-N950F mit Tapatalk
Schade, habe diesen Thread eben erst entdeckt. Und eigentlich muss ich hier gar nicht mehr antworten, da ja das Thema abgehakt, die Wal-Tour quasi ins Wasser gefallen ist.
Insofern warte ich nur einmal gespannt auf Björns Seeadler-Bilder. Die Sache mit dem permanent scharfen Adlerkopf interessiert mich schon.
Andererseits habe ich nun gerade den ganzen Thread in einem Ritt durchgelesen, mich dabei hier und da köstlich amüsiert (manches ging ja doch schon ganz schön ins Blödeln über) und mir dennoch ein paar ernsthafte Gedanken zur Ausgangsfrage gemacht.
Es sei mir denn erlaubt, diese hier kurz und knapp zusammenzufassen, alldieweil ich auch schon mal drei Tage zum Whale Watching auf einem Schlauchboot war, konkret auf den Azoren (Insel Pico). Und wie auch Björn dachte ich vorher nur an eins: Welche Kamera, welche Brennweite, welches Objektiv usw...
Hinterher sagte ich mir jedoch, ich hätte die Prioritäten anders legen sollen. Denn
1. wird man auf so einem motorisierten Schlauchboot, mit dem man mit hohem Speed Wale oder auch eine ganze Pottwal-Gruppe verfolgt, auch sehr schnell sehr nass. Man sitzt sehr tief, quasi knapp über dem Meeresspiegel und schmeckt den salzigen Atlantik permanent. Drum also wasserfeste Klamotten anziehen!!! (Wir, meine Frau und ich, sind einmal richtig durchgeweicht).
2. Egal welche Kamera man hat: Das (Klapp)Display sollte mit einer Schutzfolie/Schutzglas beklebt sein. Denn Meeressalzwasser hinterlässt darauf Flecken, die sich nicht wieder tilgen lassen.
3. Also sollte man auch stets eine große Plastiktüte in einer Umhängetasche vorm Bauch haben, um die Kamera immer mal sehr schnell wegpacken zu können. Mit mehreren Kameras zu jonglieren – nach meiner Erfahrung undenkbar!
4. Die (Haupt)Kamera, die man dann bei sich trägt, sollte sowohl nicht zu schwer sein, als sich auch möglichst gut mit einer Hand halten lassen, so dass man mit dieser auch die wichtigsten Funktionen bedienen kann. Denn die andere Hand braucht man zwingend zum Festhalten, um nicht über Bord zu gehen oder ins Bootsinnere geschleudert zu werden, wenn die Post abgeht. Und die geht spätestens dann gnadenlos ab, wenn der Bootsführer per Funk von einem Spotter an Land oder einem größeren Schiff den Wink bekommt, wo sich anhand von ausgestoßenem Blas Wale befinden.
5. Die See, sprich: der Atlantik ist selten ruhig: Der Wellengang, gerade wenn man flach in einem Zodiac sitzt, kommt einem stets zu hoch vor. Und die Wale verbreiten noch ihren eigenen Strudel. Wir hatten einmal neun Pottwale um uns herum… (Also kein Vergleich zu den ruhigen friedlichen Grauwalen in der Baja California, die sich vom Boot aus sogar streicheln lassen.)
6. Man sollte sich zumindest in einem Schlauchboot keiner Illusion hingeben, einen rund 10 m langen Pottwal in ganzer Schönheit und Länge zu sehen (und also fotografieren zu können) - selbst wenn man sich im Boot hinstellt, um so eine höhere Position gegenüber der Wasseroberfläche einzunehmen. Mal sieht man ein Stück Kopf, mal eine Rückenflosse und mit einigem Glück auch die Fluke kurz vorm Abtauchen. Sprünge habe ich nie erlebt. Aber man genießt es einfach, plötzlich mitten unter Walen zu schaukeln. Das ist wirklich irrsinnig schön. Einmal fuhren wir parallel zu einem 17 m langen Finnwal. Wir waren dabei so pitschnass, dass ich die Kamera einfach weggesteckt habe, um nicht wegen eines Fotos meine damals nagelneue a77II zu ruinieren. Doch die Erinnerung daran ist nachhaltiger, als alles nur durch den Suche zu sehen…
7. Als Objektiv hatte ich an der a77II ein Tamron 70-300, aber auch das habe ich nicht annähernd ausgefahren. Meist habe ich Brennweiten zwischen 100 und 150 mm verwendet.
8. Was die Belichtungszeit betrifft, reicht nach meiner Erinnerung bei Walen 1/1000. Bei Delfinen kann es auch etwas mehr sein. Und betreffs des Autofokus bietet sich schon ein erweiterter flexibler Tracking-Modus mittlerer Größe an, obwohl auch das keine Garantie für beste Aufnahmen bietet. Denn die Schaumkronen des Meeres sind knallig weiß, der Wal dagegen graubraunblau, so dass er teils nur wenig Kontrast zur Wasseroberfläche bietet. Da verhaut der AF schon mal.
So, genug geklugscheißert. Hier mal noch ein paar Fotos von Pottwalen aus einem motorisierten Schlauchboot im Nordatlantik. Viel mehr geht da nach meiner Erfahrung nicht. Und eine abtauchende Fluke habe ich hier leider auch nicht zu bieten, weil ich die Kamera in diesem Moment gerade im Filmmodus hatte…
822/Pottwale_1.jpg
→ Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=317844)
822/Pottwale_2.jpg
→ Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=317845)
822/Pottwale_3.jpg
→ Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=317846)
822/Pottwale_4.jpg
→ Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=317847)
Da kann ich Harald nur beistimmen. Das persönliche Erlebnis übersteigt die Qualität der Fotos bei Weitem. Genauso haben wir es auf den Azoren auch erlebt und in Erinnerung, obwohl die Touren schon einige Zeit her sind (2003 und 2004).
Hier zum Beispiel eine Blauwalmamma mit Nachwuchs.
Der Eindruck von der Beobachtung war phänomenal und nachhaltig, das Foto eher bescheiden :(
6/DSC_0143.jpg
→ Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=317850)
Volle Zustimmung und großen Dank für die ausführliche Schilderung der Herangehensweise an Harald.:top:
Meine Bilder von den Pottwalen in Kaikoura (NZ 2005) sind, trotz Fluke beim Abtauchen, nach heutigen Maßstäben grottenschlecht. Aber sie sind Erinnerung an ganz intensive Momente und sie bringen uns beim Betrachten etwas davon zurück. Das genügt.
Als weitere Erinnerung bleibt, daß mir nach ca. einer halben Stunde nur durch den Sucher schauen, ordentlich schlecht war.
bjoern_krueger
10.07.2019, 15:25
Moin Leute!
Inzwischen ist die Reise leider fast zu Ende, wir sind jetzt in Trondheim, dann geht es noch nach Stavanger und dann zurück nach Hamburg. Wale wird es also wahrscheinlich nicht mehr zu sehen geben
Aber als ich vor ein paar Tagen die Mitternachtssonne von der AIDAaura aus bewundert habe, was übrigens auch ein ganz besonderes Erlebnis war, tauchten plötzlich zwei Wale auf! Die waren zwar relativ weit weg, und es war auch nicht allzuviel zu sehen, nur der Rücken und die Rückenflosse und ein bisschen Blas, aber es war trotzdem einfach wundervoll. Die Sonne um Mitternacht über den Zickzack-Bergen der Lofoten, und so schöne Wolken, das unbeschreibliche Licht, einfach zum Staunen und Innehalten vor so einer schönen Natur. Ich werde das nie vergessen.
Die beiden Wale waren dabei noch das i-Tüpfelchen.
Aber jetzt nochmal zu den Adlerfotos.
Ich hatte ja zwei Kameras dabei. Die A9 mit dem 100-400 und die A7iii mit dem 16-35.
Beide hatte ich per Schultergurt diagonal über der Schulter hängen, eine rechts, eine links.
Das Boot fuhr zwar schnell, aber nass sind wir nicht oder nur ganz wenig geworden. Man konnte auch beide Hände benutzen, denn man saß auf so schmalen Sitzen, die man zwischen den Beinen hatte. Man saß also im Prinzip wie auf einem Pferd. Und vor sich hatte man einen großen Bügel zum Festhalten. Wenn es zu sehr geschaukelt hat, konnte man aufstehen und sich gut ausbalancieren. Den schmalen Sitz hatte man ja noch zwischen den Beinen, um sich mit den Oberschenkeln daran abzustützen.
Meine kleine Tochter (9, ca. 1,30m groß) saß vor mir, auch sie hatte keine Probleme und fand es klasse.
Als wir die Stelle erreicht hatten, wo die Adler waren, hat das Boot gehalten, und wir konnten sogar darin herum laufen. Natürlich hat es geschwankt, aber man konnte frei darin stehen, musste sich nur mit dem Beinen ausbalancieren.
Belichtet habe ich per Blendenautomatik, sodass ich die Zeit vorgeben konnte. Je nachdem, wie weit der Adler weg war, habe ich so 1/2000s oder noch kürzer gewählt. Dazu die ISO Automatik und natürlich AF-C und 20B/s.
Das hat ganz gut funktioniert, aber nächstes Mal würde ich eher noch kürzer belichten, denn wenn man genau hinsieht, erkennt man hier und da leichte Bewegungsunschärfen.
Wenn ich bei voller Fahrt z. B. das Nachbarboot fotografiert habe, habe ich auch mal 1/4000s eingestellt, die Ergebnisse sind ganz gut geworden.
Es war denn Tag sehr bedeckt, daher sind die ISO Werte recht hoch gegangen, teilweise auf bis zu 2500. Aber besser etwas Rauschen als verwackelte Bilder.
Ich werde nach meiner Rückkehr ein paar Bilder einstellen, auch einen link auf eine komplette Serie eines Adlerfluges, wo er vom hellen Himmel runterfliegt , dann mit Felsen im Hintergrund, dann Wasser, dann ein anderes Boot und schließlich wie er sich den Fisch schnappt und wieder verschwindet.
Könnte ja vielleicht interessant sein.
Viele Grüße,
Björn
Gesendet von meinem SM-N950F mit Tapatalk