Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Bassano del Grappa
Kurt Weinmeister
13.06.2019, 21:46
Bassano del Grappa (https://de.wikipedia.org/wiki/Bassano_del_Grappa) ist ein kleines Städtchen ca. 70 Kilometer nördlich von Venedig.
Irgendwo hieß es, man solle den Ort am Wochenende meiden, da man dort sonst halb Italien anträfe.
So voll war es dann wieder doch nicht. Angenehm voll. Gute Kneipenszene. Ramazotti Spritz scheint dort der Laib- und Magenaperitif zu sein.
Manfrotto hat dort seine Heimat.
Nein, ich habe nicht verwackelt.
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→ Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=316354)
Der Brenta (tatsächlich maskulin) ist dort mit seiner Strömung sehr reißend. Schwimmende Enten sind deutlich schneller als ein Jogger.
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→ Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=316356)
Die fast obligatorische blaue Stunde. Mir gefällt der Kalt/Warm Kontrast.
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loewe60bb
14.06.2019, 05:07
Sorry, normalerweise gefallen mir Deine Bilder immer sehr, aber dieses Mal kann ich mit dem Gezeigten nicht wirklich "warm" werden:
Wenn ich ganz ehrlich bin, finde ich ganz allgemein die Farben etwas zu intensiv; denke aber das wird so gewollt sein.
Oder hast Du Dich von den "Pavel- Kaplun- Farben" aus einem anderen Thread ( https://www.sonyuserforum.de/forum/showthread.php?t=191330 ) inspirieren lassen? ;)
Bild 1:
Nein, ich habe nicht verwackelt. Sondern Deine Intention war...... welche?
Bild 2:
Gefällt mir am besten von den dreien, aber die Steine im Vordergrund sind mir zu dominant bzw. nehmen zu viel Fläche ein.
Bild 3:
Ist mir jetzt etwas zu nichtssagend bzw. mir fehlt etwas der "Pep" dabei.
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Ist natürlich, wie immer, nur meine ganz persönliche Meinung....
Mir geht es wie loewe60bb, die Farben sind mir zu kräftig ausgefallen, wirken unnatürlich und Bild 2 ist das bessere der drei.
Bei Bild 1 habe ich das Gefühl einen Grappa zuviel getrunken zu haben ... sorry ... oder meine Brille ist plötzlich unscharf geworden.
Das erste ist mit zu experimentell und überfordert meine Synapsen. ;)
Bild 2 finde ich wunderbar. Das Spiel mit der unnatürlichen Schärfe ist harmonisch anzusehen und das Gebäude als kräftiger Farbklecks gefallen mir wirklich gut.
Die Vorzüge des dritten Bildes hast du schon genannt. Sehe ich auch so.
Bild 2 bleibt mein Favorit.
un'altra grappa! ;)
Hans1611
14.06.2019, 17:41
Ich meine, wir machen (fast) alle den "Fehler", den Maßstab immer am Althergebrachtem, an dem, was wir kennen und täglich sehen, anzulegen.
Und weicht man davon ab, gefällt es uns nicht.
Seien es schrille Farben, die wir nicht alltäglich sehen, scheinbar "verwackelte" Bilder oder solche, wo es der Fotograf verabsäumt hat, den goldenen Schnitt zu wählen.
Aber nur die Abweichung, das bewusste Verlassen eingetretener Pfade, führt zu neuen Wegen und zu neuen Erkenntnissen.
Irgendwann kommt wahrscheinlich jeder engagierte Fotograf zu dem Punkt, an dem er sich fragt, warum überhaupt noch fotografieren: er hat tausend Häuser, ebenso viel Menschen vor Gemälden oder Kunstwerken, hunderte von wunderbar frei gestellten Eisvögeln oder sonst etwas abgelichtet. Besser kann es nur mit besseren Kameras oder Objektiven werden.
Dann kauft er sich entweder immer das neueste Gehäuse und die beste Optik und erfreut sich an noch schärferen Bildern. Oder aber er greift zu neuen Mitteln und betrachtet die Welt anders. Greller, schriller, anders eben.
Das gefällt den meisten nicht. Bis sich vielleicht ein solcher Stil durchsetzt.
Also, langer Rede kurzer Sinn:
Mir gefällt, was Du hier zeigst.
Kurt Weinmeister
14.06.2019, 20:42
Ganz lieben Dank für die intensive Beschäftigung mit diesen drei Bildern.
Zur Einleitung: es muss sich wahrlich niemand dafür entschuldigen, dass man - unabhängig davon, wer die Fotos gemacht hat - mit diesen nichts anfangen kann.
Daher, lieber Bernhard, lieber Joachim, ich schätze Eure Meinung sehr und habe kein Problem damit, wenn sich jemand ablehnend äußert!
Zum Teil ist das durchaus provoziert, weil ich gerne Dinge auch einmal anteste.
So ist die Kommentierquote durchaus auch ein Indikator, ob ein Foto eher gefällt oder nicht.
Hans hat meine Motivation sehr gut beschrieben und so ähnlich hat sich auch Gilbert Claes (Group Admin für die Abstract Group bei 1X) geäußert (https://gallery.1x.com/blog/permalink/8669).
These days there are so many people walking around with cameras, and there are countless photographs being taken and uploaded to photo websites.
This really made me think.
It also prompted me to consciously move away from taking these kinds of mass photos, and now I rarely take any landscape, portrait, animal or street pictures at all.
Aus Ermangelung meiner klassischen Motive wollte ich keine typischen Touristen Fotos machen.
Alle Bilder (bis auf das erste) sind mit ND Filter bei Abendsonne entstanden -> daher auch die Intensität der Farben. Das erste Foto mit Polfilter (weil ich für diese Linse keinen ND Filter habe), um wenigstens ein klein wenig mehr Belichtungszeit zu bekommen.
Durch die Überlagerungen sind die Farben natürlich sehr intensiv (obwohl ich schon die Sättigung herunter gedreht habe). Aber hey - wir sind in Italien, da ist das so bunt.
Eigentlich ist auf dem Bild noch zu viel drauf. Das ganze Gestrüpp müsste weg und auch der Rest der Landschaft. Aber ich übe noch. Mit Skylines ist das etwas einfacher als mit Landschaften. Ein Bild (https://gallery.1x.com/photo/1695864/playlist:571655), das mich dazu inspiriert hat, ist von Hans-Wolfgang.
Das zweite Bild ist eine klassische LZB (mit dem SEL1635 entstanden).
Die "unnatürliche" Schärfe ist so wie es die Kamera "gesehen" hat. Ich schärfe niemals nach und überlasse das der Automatik von LR.
Hier fand ich den Übergang von Land zu Wasser ganz spannend. Ich sehe ihn nämlich nicht wirklich. Für mich ist das so, als würde ich vor einer Glaswand stehen, hinter der sich das Wasser gestaut hat. In Wirklichkeit ist es dort flach.
Und Bild drei? Das ist mein Favorit. Ich mag einfach die Linienführung und vor allem die Farben. Ich finde den Anblick sehr beruhigend.
Bild 2 finde ich klasse! :top:
Auch mein Favorit ist die Nummer zwei. Die durchende Schärfe, die nur durch Langzeitbelichtung im Mittelteil unterbrochen wird, schafft einen überraschend unwirklichen Eindruck. :top:
Bild zwei ist es für mich auch. Durch die Anpassung des Fotos fürs Forum geht natürlich einiges an Feinheiten verloren. Ich könnte mir vorstellen, den linken unteren etwas größeren Stein noch zu entfernen. Bild eins hat durchaus Potential, eignet sich aber für eine Bearbeitung nach „Hans Wolfgang“ nur bedingt. Mir ist aber klar worauf du hinauswillst. Ich nehme das mal als Anregung auf. Vielleicht findet sich ja in meiner Sammlung ein geeignetes Foto für eine ähnliche Bearbeitung.
Kurt Weinmeister
15.06.2019, 16:54
Vielen Dank!
Das Votum für Nr.2 erscheint mir eindeutig.
Ich gebe mich geschlagen :itchy::crazy:
Ich habe einmal den Stein des Anstoßes entfernt und das Bild etwas größer eingestellt.
847/STH-2019-05-2650-37125.jpg
→ Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=316441)
Ohne Stein wirkt es deutlich harmonischer. :top:
Mir gefällt das erste eindeutig am besten, WENN !! du nicht so stark in die Kontrat/Sättigungskiste gegriffen hättest. Diese "unscharfen" Hausfassaden finde ich sehr passend, das gibt dem Foto etwas schön morbides.
Ich würde das im raw so anpassen: Kontrast viel raus, dann geht die Sättigung eh' schon zurück, Tiefen minimal mehr, etwas mehr schwarz, grün noch etwas weniger satt...
Also, ich finds immer gut, wenn man ausgetretene Wege verlässt. Da bin ich ganz beim TO Kurt und auch bei Hans 1611. Gewiss ist so Experimentelles nicht jedermanns Sache, aber soweit man Fotografie nicht bloß dokumentarisch, sondern als eigenständige Kunst auffasst, gehören Experimente unbedingt dazu.
Bild Nr. 1 find ich gut. Vielleicht auch deshalb, weil ich selber solche Bilder mache ;).
Bild Nr. 2 find ich auch gut, wenn auch mehr dem "Mainstream" angenähert.
Bin gespannt auf weiteres!
LG Harald
Kurt Weinmeister
23.06.2019, 11:49
Ohne Stein wirkt es deutlich harmonischer. :top:
Bin gespannt auf weiteres!
Vielen lieben Dank für die aufmunternden Worte. Ich werde sicherlich in dieser Richtung weiter experimentieren, da solche Verfremdungen mir einfach liegen.
Ich würde das im raw so anpassen: Kontrast viel raus, dann geht die Sättigung eh' schon zurück, Tiefen minimal mehr, etwas mehr schwarz, grün noch etwas weniger satt...
Vielen Dank für Deine Tipps!
Ich habe diese beherzigt und folgende Einstellungen in LR vorgenommen:
Kontrast: -100
Tiefen : +9
Schwarz: -1
Gelb : -13
Grün : -28
972/STH-2019-05-2604--2.jpg
→ Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=316987)
Kurt Weinmeister
23.06.2019, 17:08
Bin gespannt auf weiteres!
Eins hätte ich da noch.
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→ Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=316999)
Außergewöhnliche (oder ungewohnte) Bearbeitung, wie schon beim ersten Bild. Der Effekt ist sicher interessant und trotzdem tue ich mir schwer bei der Betrachtung. Meine Augen finden keinen Halt.
Allerdings habe ich eben erst deinen Link zu dem Artikel von Gilbert Claes entdeckt. Toll geschrieben und beeindruckende Arbeiten.
zandermax
24.06.2019, 16:13
Fürchterliche Stadt. Vor allem die Verkehrssituation ist grauenhaft. Wenns Richtung Venedig geht fahr ich inzwischen immer über Feltre.
Die Bilder gefallen mir aber gut:top: