Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : "Schnell" blitzen
Ein freundliches Hallo!
Mein Problem: Ich möchte mit einer möglichst kurzen Verschlusszeit blitzen, z.B. 1/500sec
Das Motiv Fledermaus ist relativ schnell, ich muss manuell auslösen (wenn sie vorbeifliegt), also Gefahr manuell zu verwackeln.
Fernauslöser (habe 2) gehen nicht, da gibt es eine Auslöseverzögerung auf die die Fledermaus nicht warten will.
An Blitzgeräten hab ich ein Godox TT350S, ein Sigma EF-500 DG, das Sony HVL F20-M und einige Studioblitze.
Mit dem Godox kann ich zwar HSS und somit kleinere Verschlusszeiten, aber (ich denke) damit ist es Unsinn, die anderen als Slaves auszulösen (die machen ja dann kein HSS).
Hat jemand einen Lösungsansatz?
Beste Grüsse,
Bjoern
Schmiddi
07.06.2019, 14:15
Hallo,
also ists da dunkel? Soll heißen - nur das Blitzlicht beleuchtet Deine Fledermaus? Dann solltest Du keine Probleme haben - wenn Du nur mit wenig genug Leistung blitzt. Bei 1/8 Leistung bist sicher unter 1/1000s (zeigt der Godox das nicht an? Mein AD600 tut das). Die Verschlusszeit ist dann nicht maßgebend. 1/125s und gut ists.
Schwierig wirds, wenn es so hell ist, dass Du für ein scharfes Bild OHNE Blitz schon die 1/1000s brauchst (1/500s wird niemals reichen, es kann sein, dass Du eher Richtung 1/4000s musst - Fledermäuse sind schnell). Dann geht nur HSS - also z.B. mehrere Godoxe per Funk (sobei die Funkverzögerung da schon ärgerlich sein kann).
Viele Grüße,
Andreas
Dunkel ist es schon, aber die Fleder sind ca. 8-9m entfernt, also ein wenig Leistung brauch ich schon.
Die Bats sind auch sehr klein und ich brauche ein grosses Bild, ich weiss nie in welche Richtung sie flitzen und muss deshalb einen grossen Bereich abdecken. Das Objektiv würde die nötige Schärfe liefern, wenn die Belichtungszeit kurz genug wäre.
Funkverzögerung wäre schlecht, oft reicht schon meine Reaktionszeit nicht.
Schmiddi
07.06.2019, 19:16
Ohne HSS ist die Verzögerung minimal - letztlich bleibt nur ausprobieren. Je mehr Leistung die Blitze haben, desto weiter kannst runterregeln -> desto kürzer sind die Blitze. Auch hier hilft nur probieren. Meine Models erscheinen weder unerwartet noch flattern sie wild rum :D
Liebe Grüße, Andreas
Ich glaube dass HSS da nichts bringt. HSS macht den Verschluss ja nicht schneller, er braucht immer ca. 1/250 für den ganzen Vorgang. Schau Dir mal an wie mit kurzen Verschlusszeiten fotografierte Helikopter-Rotorblätter verzerrt werden. Hier mit 1/2500 fotografiert (https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Jamtlands_Flyg_EC120B_Colibri.JPG). Der Effekt ist auch als Rolling Shutter bekannt.
HSS erlaubt nur, zu blitzen obwohl der zweite Verschlussvorhang schon anfängt zu schließen obwohl der erste noch nicht ganz aufgemacht hat, indem es die Blitzdauer entsprechend verlängert - auf 1/250 oder länger :|
Ich denke die einzige Chance den Flattermann scharf abzulichten ist die erste von den beiden Methoden die Andreas beschrieben hat. Sollte der Hintergrund nicht ganz dunkel sein musst Du abblenden um mit der Belichtungszeit unter 1/250 (oder die kürzestmögliche Sync-Zeit Deiner Kamera) zu kommen. Sollte dadurch die Blitzreichweite nicht mehr ausreichend sein musst Du den (oder die) Blitz(e) näher an Dein Objekt bringen. Höhere ISO bringt da nichts, weil Du damit dann ja den Hintergrund wieder aufhellst.
HSS erlaubt nur, zu blitzen obwohl der zweite Verschlussvorhang schon anfängt zu schließen obwohl der erste noch nicht ganz aufgemacht hat, indem es die Blitzdauer entsprechend verlängert - auf 1/250 oder länger
HSS verlängert nichts, sondern blitzt dauernd (Stroboskop) aber mit deutlich kleinerer Leistung, deshalb sinkt bei HSS auch die Reichweite drastisch und ist somit für die Anwendung des TO nicht sinnvoll mit der Blitzausstattung.
Robert Auer
23.01.2020, 22:12
Da das so ist, kann man auch ganz einfach mit der kürzesten Synchronisation fotografieren. Das Umgebungslicht regelt man mit der ISO. Oder hab ich da was übersehen?
Übrigens biete ich in Kürze ein paar starke Metz Blitz Geräte an, einer davon hat sogar einen Televorsatz.
Dunkel ist es schon, aber die Fleder sind ca. 8-9m entfernt, also ein wenig Leistung brauch ich schon.
Die Zeit wird von der Blitzdauer vorgegeben. HSS bringt hier überhaupt nichts. 1/500s wäre eh zu lang auch wenns hell ist. HSS nutzt man wenn man bei Tageslicht oder gar Sonnenschein mit offener Blende noch aufhellblitzen will.
Du hast ein Sammelsurium von Blitzen. Ich würde alles was nicht Godox ist verkaufen und mehrere starke Godox Blitze per Funk auslösern. Konkrete Empfehlung. Godox V1. Der TT350S ist ein schöner kleiner Immerdabei Blitz. Aber für deine Zwecke würde ich den als zu schwach einschätzen.
Funkverzögerung wäre schlecht, oft reicht schon meine Reaktionszeit nicht.
Wie wärs mit Serienbildern?
Robert Auer
24.01.2020, 01:05
So etwas könnte dir helfen:
6/Mecablitz_Televorsatz_45-33.jpg
→ Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=328807)
6/Mecablitz_45CL-4_digital_Kit.jpg
→ Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=328806)
Ich sehe da eher ein Problem beim scharf stellen: 8-9 Meter entfernt auf eine fliegende Fledermaus bei schwachen Lichtverhältnissen scharf stellen.
Sofern auf dem Bild von der einzelnen Fledermaus etwas derkennbares zu sehen sein soll, müsste ein (heftiges) Tele verwendet werden.
Tiefenschärfe damit eher bescheiden = der Fokus muss stimmen.
Vermutlich bringt MF und hoffen auf günstige Flugbahn der Fledermaus da noch die besten Bilder - und auch viel Ausschuss.
Blitzen ist vermutlich die einzige Möglichkeit, die Tierchen mit einer kurzen Belichtungszeit einzufrieren. Da es eh eher dunkel ist, bietet sich "normales" Blitzen an. Kleiner Blitz (350er) so weit weg = der muss heftig Leistung bringen = Blitzabbrennzeit (also die Belichtungszeit) ist relativ lang. Ich schätze auf rd. 1/250stel Sek.
Vielleich kann man den Blitz (der Godox läst sich doch über Funk auslösen) oder mehrere Godox-Blitze (gerne auch etwas kräftigere) näher an das Objekt bringen, ohne das der Blitz selber im Bild auftaucht. Da war doch was mit Quadrat der Entfernung = wenn den Blitz auf 4 - 4,5 Meter nah ran bringst, hast du am Motiv die 4-fache Lichtleistung = der Blitz kann runter regeln = die Blitzabbrennzeit verkürzt sich entsprechend (im Beispiel von 1/250stel auf 1/1000stel Sek.).
Reaktion der Kamera wird schneller, wenn kein Vorblitz erforderlich ist = Blitz(e) manuell einstellen. Bringt evtl. auch erst mal viel Ausschuss, aber mit TTL würde die Kamera vermutlich eher auf den Hintergrund (formatfüllend wird man die Viecher fliegend kaum im Sucher halten können) belichten und damit auch (permanent) falsch.
ISO manuell, möglichst niedrig, damit das Umgebungslicht möglichst wenig stört (dafür wird dann der Hintergrund eher dunkel bis schwarz). Belichtungszeit an der Kamera auf Blietzsynchronszei9t (z. B. 1/250stel Sek) einstellen, aus demselben Grund mit demselben Ergebnis (dunkler Hintergrund).
Mit einer niedrigen ISO sorgst du (leider) auch dafür, dass der Blitz viel Leistung abgeben musst = nach ran (mit dem Blitz), kräftigen oder kräftige Blitz(e) verwenden.
Interssehalber: stört/irritiert die Fledermäuse der Blitz beim Fliegen oder orientieren sie sich dabei ausschließlich über Ultraschall (dann könnte sie vielleicht die Scharfstellung des Objektives über Ultraschallmotor aus dem Tritt bringen)?
Möchtest du freihand fotografieren (bei den Lichtverhältnissen auf flinke Flieger mit Tele...Respekt) oder Stativ, fester Blickwinkel und abdrücken, wenn sich das Motiv am richtigen Punkt befindet oder noch was anderes?
vlG
Manfred
Robert Auer
26.01.2020, 01:22
Ich bin voll bei Manfred, allerdings würde ich zusätzlich eine wahrscheinliche Flugstrecke (z.B. am Ausgang der Höhle o.ä.) mit einer Lichtschranke ausrüsten und meinen Mecablitz 45 CL-4 mit Televorsatz so einsetzen, dass der Hintergrund möglichst dunkel und vor allem ruhig bleibt. Ferner ein Tele mit MF so vor justieren, dass eine längere Strecke der Flugbahn im Schärfebereich bleibt.
Ich gebe zu, dass damit ein Fotografieren der Fledermäuse z.B. über einem See (wo man sie hier öfters beobachten kann) ausgeschlossen wäre.