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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Abgetrennt von RIP - Extrembergsteiger tödlich verunglückt


About Schmidt
05.05.2019, 10:37
Ein Thema das mich seit längerer Zeit beschäftigt. Es ist immer tragisch, wenn Menschen ums leben kommen - keine Frage. Doch seit geraumer Zeit hält sich mein Mitleid gerade mit den Extrembergsteigern immer mehr in Grenzen.
So kann ich nicht nachvollziehen, dass gerade Reinhold Messner, der Guru der Extrembergsteiger und Auslöser dessen was gerade alles im Himalaja stattfindet, genau das was er früher ausgiebig selbst gemacht hat, bei anderen plötzlich kritisiert.
Oder die Fragen, muss ich die drei Zinnen frei kletternd ohne Sicherung bewältigen, muss ich auf den Everest ohne Sauerstoff, oder muss ich überhaupt dort hoch? Der Mensch ist schon ein seltsames Wesen, den scheinbar die Ziele am meisten reizen, welche unerreichbar scheinen. Und so bezahlt so mancher dies mit seinem Leben. Und so stellt sich mir die Frage, ist hier noch Mitleid angebracht? Neu ins Rollen brachte meine Gedanken auch Meldungen wie

DIESE (https://www.reisereporter.de/artikel/3553-mount-everest-plastikmuell-und-faekalien-sherpas-sammeln-tonnenweise-muell)

Gerade die Menschen, die Natur gern pur und intensiv erleben, hinterlassen allein am Everest mehr als 100 Tonnen Müll, von dem er nun in aufwendigen Aktionen befreit wird. Auch dies trägt dazu bei, dass sich mein Verständnis und mein Mitgefühl für die Verursacher, so sie verunglücken oder zu tode kommen mittlerweile sehr stark in Grenzen hält.

Gruß Wolfgang

Ditmar
05.05.2019, 10:40
Gerade die Menschen, die Natur gern pur und intensiv erleben, hinterlassen allein am Everest mehr als 100 Tonnen Müll, von dem er nun in aufwendigen Aktionen befreit wird. Auch dies trägt dazu bei, dass sich mein Verständnis und mein Mitgefühl für die Verursacher, so sie verunglücken oder zu tode kommen mittlerweile sehr stark in Grenzen hält.

Gruß Wolfgang

Leider ist es so, und auch mein Mitgefühl geht hier gegen 0.

Carsten02
05.05.2019, 10:58
Hallo Wolfgang,

ich verfolge schon seit einiger Zeit diesen Zustand da,,,, einfach nur katastrophal.
Wer einmal da war, weiß wie schön die Natur sein kann. Aber viele Menschen müssen einfach alles zerstören.
1984 war ich ich in Nepal und Tibet und hatte meine Ausbildung als Fallschirmjäger da unten, ja,,, wir waren auch auf 3800 Meter ohne Sauerstoffgerät, und ja,,, wir gingen an unseren Grenzen, aber alles was wir mitgenommen hatten musste wieder mit zurück , auch dass da unten raus kam, im Behältern.
Ja so war dass,,, aber Natur zerstören ,,,, geht einfach nicht..

Ich hab kein Mittleid mehr für so etwas, gerade da unten , wo so wieso Armut herrscht...

Nein Danke
LG
Carsten

dey
05.05.2019, 10:59
Da der Mensch heute zu wenig Grenzerfahrungen im Alltag hat, sucht er sich welche.
Wie weit wir gehen müssen, hängt von den Disziplinen und dem Individuum ab.
Marathon, Bungee Jumping, Motorrad, Tauchen, etc.
Viele werden sich hier wiederfinden. Und die anderen für verrückt halten.

Oder ging es nur um die Verschmutzung?

Harry Hirsch
05.05.2019, 11:02
Der RIP Eintrag, der vielleicht Auslöser diese Threads war, kam ja von mir. Mein erster und einziger bisher übrigens.

Ich bin da auch ambivalent. Es gibt den alten Spruch "Wer sich in Gefahr begibt kommt darin um".
Da ist zweifellos was dran. Aber was ist "in Gefahr begeben" und wo grenze ich ab?
Also: Ist es -angesichts von rund 3.500 Verkehrstoten allein in Deutschland- nicht schon sehr gefährlich am Straßenverkehr teilzunehmen? Bin ich selbst schuld, wenn ich auf meinem morgendlichen Weg zur Arbeit (oder "schlimmer": in der Freizeit) unter die Räder komme? Ich hätte ja auch zuhause bleiben können. Aber vielleicht wäre ich da beim Loch-in-die_decke-bohren von der Leiter gefallen. Oder eine furchtbare Gasexplosion hätte mich getötet.
Was ist mit Rauchern? Baden in Seen oder gar im Meer - brandgefährlich!

Die drei, die dort ums Leben gekommen sind, waren erfahrene Bergsteiger. Sie sind nicht beim Free-Solo-allein-in-der-steilen-Wand-klettern mit extremen Risiko abgestürzt.
Nein, eine Lawine hat sie beim Abstieg erfasst. Das hat Ihnen das Genick gebrochen. Wie auch schon viele Touristen, Skifahrer oder beim Familien beim Nachmittagskaffee (Galtür) vor ihnen.

Aber(!) sie sind bei winterlichen Verhältnissen durch (offenbar) lawinengefährdetes Gebiet gegangen. Ich kenne die Einstufungen und Warnungen in Kanada nicht.
Mein gesunder Menschenverstand sagt mir aber, dass die drei sich über die Lawinenlage vorab informiert haben.
Warum sie dennoch los und/oder dort lang sind, können Sie uns leider nicht mehr sagen.

"Selbst schuld" halte ich auf jeden Fall für zu einfach. Und traurig ist es allemal.

Und die Verschmutzung? Das ist ein eigenes Thema. Sarkastisch könnte man sagen: Solange sie dort sind, können sie hier keinen Müll machen.

chefboss
05.05.2019, 11:22
Der Tod gehört dazu, ob physiologisch, suizidal oder im Rahmen der Lebensweise. Zu werten innerhalb der verschiedenen Todesursachen masse ich mir nicht an.

perser
05.05.2019, 11:44
Ich bin da auch ambivalent ... "Selbst schuld" halte ich auf jeden Fall für zu einfach. Und traurig ist es allemal.

Ich sehe es ähnlich ambivalent wie Joachim. Gerade die drei im April in den kanadischen Rocky Mountains durch eine Lawine getöteten Bergsteiger Hansjörg Auer und David Lama aus Österreich sowie Jess Roskelley aus den USA waren nach meiner Beobachtung keine hirnlosen Adrenalinjunkies sondern erfahrene Profis. Sie hatten halt Pech, auch wenn sie offenbar eine besonders abgeschiedene und schwierige Route auf den „lediglich“ 3295 m hohen Howse Peak gewählt hatten.

TONI_B
05.05.2019, 17:00
Ich glaube, die Frage, ob unser Mitleid notwendig ist, stellt sich gar nicht!

Diese Burschen haben hochprofessionell gearbeitet und haben sicher keine Natur zerstört oder Dreck hinterlassen, weil sie ohne großen Trupp unterwegs waren.

Diese Typen machen das nicht, weil sie Mitleid beim Scheitern erwarten, sondern weil sie für sich letztlich den Sinn des Lebens suchen. Halt auf andere Art und Weise wie wir "normale" Leute.

Verstehen kann ich es bis zu einem gewissen Grad weil ich auch viel in den bergen unterwegs bin. Dieses letzte Risiko ist mir aber fremd, weil ich eher ein Angsthase bin - trotzdem hatte auch ich schon Situationen, wo es sehr schnell sehr schlecht ausgehen hätte können.

Der Tod dieser jungen Männer ist tragisch und wird medial beachtet. Aber bei mir kommt viel mehr Ärger hoch, wenn über Klimawandel, Luftverschmutzung, FastFood, Tempolimit endlos diskutiert wird...
...daran sterben Millionen von jungen Menschen, weil es angeblich zur persönlichen Freiheit gehört dagegen zu sein.

Diese drei hatten ihre Freiheit extrem ausgelebt! Sie brauchen nicht mein Mitleid, sie haben aber meine Bewunderung!

Arco
05.05.2019, 19:59
Ich bin der Meinung, wenn Menschen sich in Orte begeben, wo sie von der Natur aus nichts zu suchen haben, setzen sie ihr Leben aufs Spiel, ob in den Bergen in dem Bereich wo kaum Sauerstoff ist oder in der Tiefsee.
Ein Bekannter von mir ist in den französischen Alpen beim Bergsteigen umgekommen. Sein Leichnam hat man bis heute nicht gefunden. Seine Erfahrung (mehrere 6 Tausender) hat ihn zum Schluss nicht geholfen.
Ein Gespräch mit einem erfahrenen Bergsteiger, der etliche 4, 6 und einige 8 Tausender bestiegen hat antwortete mir; ich hatte nur Glück.

Ein Zitat welches ich sehr passend für das Bergsteigen finde:

„Ein Gipfel gehört dir erst, wenn du wieder unten bist – denn vorher gehörst du ihm.“

- Hans Kammerlander (*1956)

Mitleid: Ja, ich habe Mitleid mit denen, die es nicht geschafft haben und noch mehr mit den Menschen, die mir Nahe waren.

Mich wundert es nicht, das in den Bergen alles zugemüllt wird. Der erdnahe Weltraum ist zur Mülldeponie geworden, wie auch im hintersten Winkel der Tiefsee.

Viele Grüße,
José María

About Schmidt
06.05.2019, 07:03
Ich bin der Meinung, wenn Menschen sich in Orte begeben, wo sie von der Natur aus nichts zu suchen haben, setzen sie ihr Leben aufs Spiel, ob in den Bergen in dem Bereich wo kaum Sauerstoff ist oder in der Tiefsee.
Ein Bekannter von mir ist in den französischen Alpen beim Bergsteigen umgekommen. Sein Leichnam hat man bis heute nicht gefunden. Seine Erfahrung (mehrere 6 Tausender) hat ihn zum Schluss nicht geholfen.
Ein Gespräch mit einem erfahrenen Bergsteiger, der etliche 4, 6 und einige 8 Tausender bestiegen hat antwortete mir; ich hatte nur Glück.

Ein Zitat welches ich sehr passend für das Bergsteigen finde:

„Ein Gipfel gehört dir erst, wenn du wieder unten bist – denn vorher gehörst du ihm.“

- Hans Kammerlander (*1956)

Mitleid: Ja, ich habe Mitleid mit denen, die es nicht geschafft haben und noch mehr mit den Menschen, die mir Nahe waren.

Mich wundert es nicht, das in den Bergen alles zugemüllt wird. Der erdnahe Weltraum ist zur Mülldeponie geworden, wie auch im hintersten Winkel der Tiefsee.

Viele Grüße,
José María

Dem möchte ich so, bis auf ein Punkt zustimmen und nicht dir, sondern Kammerlander widersprechen. Ein Gipfel gehört dir nie, er gehört einzig und allein der Natur, unserer Erde!

Gruß Wolfgang

Harry Hirsch
06.05.2019, 08:18
Ich bin der Meinung, wenn Menschen sich in Orte begeben, wo sie von der Natur aus nichts zu suchen haben, setzen sie ihr Leben aufs Spiel, ...schnipp....
Autobahnen? Flugzeuge? Motorrad?

Auf was beschränkt sich "in Gefahr begeben"?

aidualk
06.05.2019, 08:20
... im Haushalt sterben pro Jahr fast 3x so viele Menschen in D als im Straßenverkehr (nur geht das meist in Randnotizen unter).

Harry Hirsch
06.05.2019, 08:30
...wahrscheinlich ist die Geburt der Anfang allen Übels... ;)

About Schmidt
06.05.2019, 08:31
Autobahnen? Flugzeuge? Motorrad?

Auf was beschränkt sich "in Gefahr begeben"?

Das ist halt die Frage? Wenn ich mich auf ein Motorrad setze, weiß ich um die Gefahr und kann sie in weiten Grenzen selbst beeinflussen. Und da weiß ich, wovon ich rede, denn auf meiner Motorraduhr standen fast 200.000 km als ich es aufgab. Wenn ich mich in ein Flugzeug setze, das ich allermeist nicht selbst steuere, dann habe ich darauf keinerlei Einfluss, bin ausgeliefert.

... im Haushalt sterben pro Jahr fast 3x so viele Menschen in D als im Straßenverkehr (nur geht das meist in Randnotizen unter).

Die Frage ist, wie unausweichlich diese Unfälle sind. Wenn ich mit einem Fallschirm vom Felsen hüpfe, wenn ich im Tiefschnee auf abgesperrten Pisten unterwegs bin oder mit dem Fallschirm aus dem Flugzeug hüpfe, was ich auch schon als Tandem gemacht habe, da ist das Risiko ungleich größer. Man denkt halt, wird schon gut gehen.
Wenn aber im zweiten Stock jemand Fenster putzt, denkt er gewiss nicht daran, dass er herausfallen und sich das Genick brechen könnte. Das sind dann echte Unglücksfälle.
Die Frage ist doch, wenn ich ein Base Jump mache, erst im letzten Moment den Fallschirm ziehe und dieser nicht öffnet, was war es dann? Ein Unfall, ein unglücklicher Umstand, Unvermögen, Dummheit, Überheblichkeit, technisches Versagen?

Gruß Wolfgang

Arco
06.05.2019, 08:48
Autobahnen? Flugzeuge? Motorrad?

Auf was beschränkt sich "in Gefahr begeben"?

In mein Beispiel hat es nichts mit Auto, Flugzeug usw. zu tun. Das sind doch Schutzanzüge gegen die Naturgesetze.

Es wäre schön wenn Du Mein Beitrag von Anfang bis zum Ende gelesen hättest den ich hatte geschrieben ....

ob in den Bergen in dem Bereich wo kaum Sauerstoff ist oder in der Tiefsee.

Es gibt noch einige Bereiche wo die Natur uns die Grenze anzeigt wie z.B. Temperatur.

Viele Grüße, José María

Crimson
06.05.2019, 08:53
...Gerade die Menschen, die Natur gern pur und intensiv erleben, hinterlassen allein am Everest mehr als 100 Tonnen Müll...woher genau diese Erkenntnis? Würde man sich wenigstens ein wenig wirklich mit der Materie beschäftigen (oder wäre gar selbst mal dort gewesen), könnte man zur Erkenntnis gelangen, dass Leute wie Lana und Co. eben nicht die sind, die diese touristischen Auswüchse (be)treiben.
Die, die üblicherweise Natur pur und intensiv erleben, lassen sich nicht nach Lukla fliegen, um von dort ihr Gepack zum Basecamp tragen zu lassen. Aber es ist natürlich schön einfach, das eine mit dem anderen zu verquicken und (wie man sieht) der Beifall ist sicher


Toni hat das schon sehr gut zusammengefasst, danke.

Harry Hirsch
06.05.2019, 08:57
...weiß ich um die Gefahr und kann sie in weiten Grenzen selbst beeinflussen. Und da weiß ich, wovon ich rede, denn auf meiner Motorraduhr standen fast 200.000 km als ich es aufgab...
Dann dürften die drei Bergsteiger und du ungefähr auf dem gleichen Erfahrungsstand in ihrem "Fachgebiet" gewesen sein.
Mir ist aber nicht klar, warum Motorradfahren jetzt die "bessere" Gefahr ist...

Wenn ich mich in ein Flugzeug setze, das ich allermeist nicht selbst steuere, dann habe ich darauf keinerlei Einfluss, bin ausgeliefert.
Ich halte Fliegen generell für ungefährlich. Habe das als plakatives Beispiel in Bezug auf die Aussage von Arco genommen ("sich in Orte begeben, wo sie von der Natur aus nichts zu suchen haben")
Wenn aber im zweiten Stock jemand Fenster putzt, denkt er gewiss nicht daran, dass er herausfallen und sich das Genick brechen könnte.
Da würde ich mir ernsthaft Sorgen um mein Warnsystem machen....
Ich weiß, du meintest es nur (ebenfalls als plakatives) Beispiel.

HWG 62
06.05.2019, 09:33
...wahrscheinlich ist die Geburt der Anfang allen Übels... ;)

Ist das Leben nicht ein Gärungsprozess zwischen Geburt und Tot. Die einen Leben es intensiver, andere weniger. Die Bergsteiger waren Profis und wusten genau worauf sie sich einlassen und was passieren kann. Dieses Risiko haben sie bewusst in Kauf genommen. Dabei waren sie bestimmt nicht Lebensmüde sondern genau das Gegenteil sie wollen Leben. Am Tragischen Ende, sind sie bei einer Sache gestorben, die ihnen Spaß gemacht hat. Ich war selber ein Vierteljahrhundert in den Bergen aktiv, mit einigen Grenzerfahrungen, und hätte beinahe am Pik Pobebeda im Tienschan mein finales Ende gefunden. Trotz dieser (Negertiv)Erfahrung bin ich weiter in den Bergen unterwegs gewesen.
Das mein Leben, wobei auch immer plötzlich vorbei sein kann, damit kann ich gut leben. Der Gedanke, meine letzten Jahre sabbernd mit vollgesch........ Windel im Rollstuhl im Pflegeheim zu verbringen, das macht mir Angst. "Du willst noch Leben irgend wann, ja wenn nicht heute wann denn dann....."

lampenschirm
06.05.2019, 09:39
was man sich gewohnt ist von einem selbst oder von zig anderen und es eigentlich schon immer sehr viele male geklappt hat (bis jetzt) sieht man gerne als nicht so gefährlich an.....wie z.b. die Fliegerei ....(trotzdem: ich bin doch jedesmal echt froh wieder festen Boden unter meinen Füssen zu haben)

aber z.b.
diese Kletterei / Todeszone wo es kein erholen gibt für den Körper selbst, wenn man nichts tut und bequem herum liegt , der lebenswichtige Sauerstoff mangelware ist ..hmmm.......und das aller wichtigste die sog.Hilfe ist nicht innerhalb 20-30Min auf Platz wo spätestens nach 1h aber auch im Spital ect bist....

od.
auch , wenn man schon vieles vorhersagen kann...aber urplötzliche Wetterumschwünge......hmmm......hält die Scheedecke wirklich in diesem Hang.....und auch da , wie weit ab bist von möglicher Hilfe in nützlicher Frist

diese Freistilkletterer....hmm mitten in der Felswand einen kurzen Krampf im Fuss oder was weiss ich....da gibts aber unweigerlich wirklich nur noch einen letzten Weg.....

André 69
06.05.2019, 09:49
Ein paar Gedanken von mir:

Risiko - Manchmal nennt es sich einfach "Leben" - im Haushalt, als Fußgänger, Radfahrer, Autofahrer, Bahnfahrer, ... wer ein erhöhtes Risiko eingeht, dem unterstelle ich nicht sofort suizidale Absichten, mein erhöhtes Risiko ist, wenn ich mit dem Rad unterwegs bin!

Mitgefühl - Ein Toter braucht kein Mitgefühl, er hat nichts mehr davon. Aber jemandem sein Mitgefühl zu verweigern, sagt über denjengen aus, daß er entweder weniger emphatisch ist, oder die Beweggründe des Verunglückten nicht versteht.

Auch für mich gibt es Risiken die mir zu hoch wären, aber das beruht auf meiner Physis und oft genug mangelnder Kenntnis, und dem Wissen, daß es so ist! Oder mich interessiert es einfach nicht.

Gruß André

Conny1
06.05.2019, 09:58
@HWG 62

„Das mein Leben, wobei auch immer plötzlich vorbei sein kann, damit kann ich gut leben. Der Gedanke, meine letzten Jahre sabbernd mit vollgesch........ Windel im Rollstuhl im Pflegeheim zu verbringen, das macht mir Angst.“

So geht es mir auch. Die Angst wird noch verstärkt, wenn ich an den Betreuungsnotstand
und den damit verbundenen Frust von Pflegepersonal in deutschen Pflegeheimen denke. Wenn dann noch, mangels entsprechender Gesetzgebung, keine Möglichkeit besteht, sich einen Gnadentod zu verpassen, verpassen zu lassen, erscheint mir die Eisschollen-Lösung
der Inuit humaner. Besser relativ schnell dahingefrieren, als langsam dahinzusiechen.

wus
06.05.2019, 10:35
So kann ich nicht nachvollziehen, dass gerade Reinhold Messner, der Guru der Extrembergsteiger und Auslöser dessen was gerade alles im Himalaja stattfindet, genau das was er früher ausgiebig selbst gemacht hat, bei anderen plötzlich kritisiert. Vielleicht hat er dazu gelernt, im Lauf der Zeit erkannt was er da losgetreten hat, und versucht jetzt gegenzusteuern.

muss ich die drei Zinnen frei kletternd ohne Sicherung bewältigen, muss ich auf den Everest ohne Sauerstoff, oder muss ich überhaupt dort hoch? Der Mensch ist schon ein seltsames Wesen, den scheinbar die Ziele am meisten reizen, welche unerreichbar scheinen. Und so bezahlt so mancher dies mit seinem Leben. Ich nenne dieses Verhalten den "westlichen Alltagsextremismus": in der westlichen Gesellschaft, die vom kapitalistischen Wettbewerb geprägt ist, zählen nur Spitzenleistungen. Das drängt oder verführt immer wieder Menschen, unter hohem Risiko irgendeine einzigartige, erstmalige Spitzenleistung zu erbringen, und sei sie noch so extrem, sinnlos oder sogar blödsinnig.

...wahrscheinlich ist die Geburt der Anfang allen Übels... ;)Stimmt, vor allem wenn sie so massenhaft stattfinden wie in den letzten 50 Jahren. Wir sind inzwischen einfach viel zu viele Menschen auf dem Planeten (ich schreibe bewusst nicht "unserem" Planeten...).

Harry Hirsch
06.05.2019, 11:16
In mein Beispiel hat es nichts mit Auto, Flugzeug usw. zu tun. Das sind doch Schutzanzüge gegen die Naturgesetze.

Es wäre schön wenn Du Mein Beitrag von Anfang bis zum Ende gelesen hättest den ich hatte geschrieben ....

ob in den Bergen in dem Bereich wo kaum Sauerstoff ist oder in der Tiefsee.

Es gibt noch einige Bereiche wo die Natur uns die Grenze anzeigt wie z.B. Temperatur.
Das hatte ich eigentlich (also zu Ende gelesen). Aber da ist etwas bei mir nicht so angekommen, wie du es wohl gemeint hast.

Ich hatte dein "Orte" auch abstrakt gesehen. "...ob in den..." hatte ich als Beginn einer beispielhaften Aufzählung interpretiert, nicht als ausschließlich.
Eine Autobahn ist für mich tatsächlich ein "unnatürlicher" Ort.

Beschränkst du das Risiko nur auf "die Berge" oder die "Tiefsee"?

Irgendwie verstehe ich es nicht so ganz...

...schnipp...
Stimmt, vor allem wenn sie so massenhaft stattfinden wie in den letzten 50 Jahren. Wir sind inzwischen einfach viel zu viele Menschen auf dem Planeten (ich schreibe bewusst nicht "unserem" Planeten...).
Anderes Thema, aber ja - ich denke, dass die Überbevölkerung die Ursache für die meisten unserer Probleme ist und bleibt.

About Schmidt
06.05.2019, 11:24
Vielleicht hat er dazu gelernt, im Lauf der Zeit erkannt was er da losgetreten hat, und versucht jetzt gegenzusteuern.



Genau das glaube ich nicht, und will auch kurz begründen warum. Ich bin selbst, als Wanderer, der hier und da mal ein Gipfel erklimmt, in den Bergen unterwegs und kenne die Gründe, sich dort aufzuhalten. Es ist gleichzeitig ein erhebendes Gefühl auf einem Gipfel zu stehen und seine "Leistung" zu sehen. Tief unten im Tal losgegangen zu sein und jetzt hier oben, zwei oder dreitausend Meter höher am Himmel zu stehen, aus eigener Kraft. Gleichzeitig fühlt man sich klein, fast wie eine Ameise, wenn man dann herum schaut, und die endlosen Gipfel sieht und erkennt, dass man diese wohl nie im Leben alle von oben sehen wird.
Deshalb habe ich auch drei Auftritte von Reinhold Messner besucht, zwei Bücher von ihm gelesen und ihn als grenzenlosen Egoisten kennen gelernt, der nichts und niemand etwas gönnt. Für mich ist der Mensch Messner absolut unten durch. Da sind Leute wie Kammerlander eine ganz andere Nummer.

Ich kann die Kritiken und Kommentare aller verstehen und versuche mir immer noch ein Bild davon zu machen, wie ich mit der einen oder anderen Vorstellung umzugehen habe. Darüber hinaus bin ich sehr froh darüber, wie diese Diskussion geführt und niemand persönlich beleidigt und angegriffen wird, was in der heutigen Zeit leider nicht mehr selbstverständlich ist.

Selbst bin ich ja, wie schon gesagt, einige Risiken eingegangen. Vom Tandemsprung über Motorrad und Mountainbike fahren, was sehr gefährlich sein kann. Dennoch hält sich, wie ich zu Beginn schon sagte, das Mitleid in Grenzen. Sicher tun mir die Hinterbliebenen leid. Mehr Mitleid habe ich allerdings mit einem Familienvater der auf dem Weg zur Arbeit oder auf selbiger tödlich verunglückt. Was natürlich ebenso für eine Familienmutter gilt!

Gruß Wolfgang

wus
06.05.2019, 11:25
ich denke, dass die Überbevölkerung die Ursache für die meisten unserer Probleme ist und bleibt.Das denke ich nicht mal, die gewaltige Masse multipliziert nur das menschliche Fehlverhalten. Es gibt Forscher die sagen, der Planet könne (nur) 3 Milliarden Menschen auf Dauer "ertragen".

Der Meinung bin ich nicht. Wir beuten bis zum heutigen Tag schamlos die Natur aus, und verstehen in der Masse nicht, dass wir Teil des irdischen Ökosystems sind und uns (und unseren Kindern) zunehmend die künftige Lebensgrundlage zerstören. Das war auch schon den 60ern schon so, als es erst 3 Milliarden Menschen gab.

Die Menscheit muss lernen nachhaltig zu agieren, und das Bevölkerungwachstum einzuschränken, sonst wird sie, wie manche es so schön formulieren, eines Tages "vom eigenen Erfolg aufgegessen". Und ich fürchte, dieser Tag liegt gar nicht soooo weit in der Zukunft.

steve.hatton
06.05.2019, 14:13
Das Problem liegt in der Weigerung des Menschen sich zu ändern und zu verzichten !

Insbesondere die älteren - meist die politischen Entscheider - denken wohl dass es bis zu ihrem Lebensende noch munter so weiter gehen kann.

3 Mrd könnte schon ein Knackpunkt sein, den die Probleme nehmen mit der Masse und der Ernährung dieser schon deutlich zu - aber wer will sich schon die Kinderzahl vorschreiben lassen, wenn man schon beim Veggie-Day Vorschlag der Grünen reflexartig "Verbotpartei"-Parolen hört.

suchm
07.05.2019, 14:09
Sorry, aber Veggie-Day ist kein gutes Beispiel. Die Grünen sind halt gerne dabei sich als Maßstab für Werte zu setzen ... und zwar nur sich und ihre Lebensmodelle oder -werte oder -umstände. Und das war ein Klassiker von einem typischen "Ich (ihr anderen nicht) bin DER Wertemaßstab-Mensch". Geht garnicht. Das Leben ist vielfältiger und vielschichtiger. Deshalb gibt es auch mehr als eine Partei bei uns. Und das ist auch gut so.

hpike
07.05.2019, 15:03
Ich hab dann ein Problem mit solchen Abenteuern, wenn dadurch andere in Gefahr gebracht werden. Sprich, andere müssen los und sich dabei in Gefahr bringen, weil sie selber sich bewusst in Schwierigkeiten bringen, zumindest sind sie sich bewusst das sie ein hohes Risiko eingehen. Wenn andere dann los müssen um sie zu retten, dabei selber in Gefahr geraten, spätestens dann, hört mein Verständnis auf. Ich möchte nicht wissen, wieviele auf derartige Risiken verzichten würden, wüssten sie, das im Notfall keine Hilfe käme. Klar gibt es auch im Alltag jede Menge Risiken in die ich mich begebe, sei es im Straßenverkehr, Luftverkehr oder sonstwo, aber dieses Risiko gehört heute zu unserem Leben. Bergsteigen ohne Sauerstoff und sonstwas, auf mehrere tausend Meter hohe Berge, bei Eis, Schnee und tiefstem Frost, muss niemand.

TONI_B
07.05.2019, 15:35
Da hast du aber die Geschichte dieser drei Extrembergsteiger nicht richtig verfolgt: Da musste kein Retter eine Gefahr eingehen! Und mindestens einer von den dreien (Hans Jörg Auer) war selber ein aktiver Bergretter. Das, was du meinst, trifft viel mehr auf "Halbschuhtouristen" zu: keine Ahnung, schlechte Ausrüstung und die Gewissheit im Hinterkopf, dass die Bergrettung ohnehin dafür zuständig ist. Bei solchen Extremtouren muss eher selten die Bergrettung ein Risiko eingehen, weil die Bergsteiger bis zum Letzten versuchen, sich selber zu retten bzw. es oft - wie auch hier - zu spät ist. Daher wurden die Leichen auch erst einige Tage später gefunden, weil es für die Retter zu gefährlich gewesen wäre. Da findet schon ein gutes Risikomanagement statt.

steve.hatton
07.05.2019, 15:42
Sorry, aber Veggie-Day ist kein gutes Beispiel. Die Grünen sind halt gerne dabei sich als Maßstab für Werte zu setzen ... und zwar nur sich und ihre Lebensmodelle oder -werte oder -umstände. Und das war ein Klassiker von einem typischen "Ich (ihr anderen nicht) bin DER Wertemaßstab-Mensch". Geht garnicht. Das Leben ist vielfältiger und vielschichtiger. Deshalb gibt es auch mehr als eine Partei bei uns. Und das ist auch gut so.

Genau das meine ich mit reflexartigen Antworten.
Keiner schreibt was vor - man macht Vorschläge.

Der Vorschlag war weniger Fleisch zu essen - die Umweltbelastung und ganz nebenbei die Massentierhaltnung mit ihren Auswirkungen oder Handlungsweisen kennen wir wohl.

Genau das gleich passiert aktuell mit der Diskussion um eine CO2 Steuer. Die Grünen machen Vorschläge, die "Rechten" oder Etablierten betäuben den Wähler mit Aussagen wie "wir sind gegen eine zusätzliche Steuer", obwohl niemand von ZUSÄTZLICH sprach. Sie wollen reden und setzen auf Zitat "technische Revolution"....das erinnert mich an Aussagen zur Kernengergie, als man damit begann und den Müll klassisch argumentativ in die Ecke stellt indem man sagte, bis es so weit ist haben wir eine Lösung - der Erfolg der "Lösung " stapelt sich grad überall!

Das was beim Otto Normalverbraucher im Hirn verbleibt: Die Grünen wollen die Steuern erhöhen etc.

Zu den Bergsteigern: Die Profis sollten wissen was sie tun und fertig. Erfolg und Misserfolg liegen mal nahe beieinander !
Dumm nur wenn Otto Normalverbraucher jetzt meint auch auf den Everest zu müssen oder in Schottland alle Munros zu erklimmen, ohne die Gefahren zu kennen.

Der Erfolg sind dann ein paar Tote jedes Jahr in Schottland.

suchm
07.05.2019, 15:47
Sorry nochmals, der Veggie-Day war für öffentliche Angestellte und Beamte verpflichtend gedacht.

TONI_B
07.05.2019, 15:54
Passt zwar nur bedingt hier her, aber bitte: LINK (https://www.krone.at/1917064)
Wegen solcher Typen bringen sich Bergretter in Gefahr...:flop:

hpike
07.05.2019, 16:05
Da hast du aber die Geschichte dieser drei Extrembergsteiger nicht richtig verfolgt: Da musste kein Retter eine Gefahr eingehen!

Das hab ich glaube ich auch nicht gesagt, sondern, das ich ein Problem damit hätte "wenn" sich andere dafür in Gefahr bringen müssten. Am vergangenen Wochenende lief genau über diesen Bergsteiger und seine beiden Kollegen ein Film auf ServusTV. Ich weiß also doch ganz gut, zumindest oberflächlich, was da los war. Da wurden auch die letzten Fotos der drei noch auf dem Gipfel versendet. Auf dem Rückweg dann, kam die Lawine. Meine Aussage bezog sich ganz allgemein auf derartige "Abenteurer".

steve.hatton
07.05.2019, 16:07
Sorry nochmals, der Veggie-Day war für öffentliche Angestellte und Beamte verpflichlichtend gedacht.

Die Info hatte ich nicht - das ist natürlich grenzwertig, wobei man homo sapiens an sich oft zu seinem Glück zwingen muss....

Harry Hirsch
07.05.2019, 16:07
@Toni
:flop: man glaubt es nicht.... wie nennt man sowas? Dreist? Schmerzfrei?

ich verklage die Feuerwehr, weil für das Löschen meines brennenden Hauses auch die Hälfte an Wasser gereicht hätte....

ich glaube, da fehlen einem die Worte. Mir jedenfalls.

Ich weiß übrigens nicht, wie of David Lama & Co. die Bergrettung beansprucht haben. Vielleicht waren sie ja mal selbst dort atkiv.
Ich glaube aber nicht, dass sie irgendwo wegen fehlender Selbsteinschätzung, falscher Klamotten und fortgeschrittener Verblödung (sorry) erschöpft eingesammelt werden mussten.

steve.hatton
07.05.2019, 16:10
Selbstüberschätzung und Ignoranz könnte man auch anführen.

Harry Hirsch
07.05.2019, 16:13
Deutsche... wie peinlich.
"Höhe von 2261 Euro erreichte" - Durch drei. Das ist alles? Das muss ein Rettungsdiscounter sein.
Die hätten noch einen Hubschrauber einsatzen sollen. Dann wäre ein guter fünfstelliger Betrag fällig gewesen...
nee nee nee - ich glaub das einfach nicht'

hpike
07.05.2019, 16:15
Das ist echt peinlich. Allein deshalb sollte die Summe verdoppelt werden. :flop:

cbv
07.05.2019, 16:51
Selbstüberschätzung und Ignoranz könnte man auch anführen.

Du meinst so etwas (https://www.unilad.co.uk/news/man-shouts-fck-that-alligator-jumps-into-lake-and-is-killed-by-alligator/)?

André 69
07.05.2019, 18:01
Hi Toni,

ich hoffe daß diese Typen nach ein paar Runden Streit dann mindestens jeder der 3 >> Schimpfwort Deiner Wahl << diesen Betrag zu zahlen hat.
Einzig schade finde ich, daß gerade diese Zeitung verlinkt wurde. Wenn ich die Kommentare unter dem Artikel lese, könnte man meinen, solche >> Schimpfwort Deiner Wahl << wären ein rein Deutsches Phenomen ...

Gruß André

TONI_B
07.05.2019, 19:07
Ja, diese Zeit entspricht in etwa "eurer" Bild-Zeitung vom Niveau her...:oops:

Hab den Link von einem Alpin-Forum und wollte nicht über zwei Ecken verlinken.

Es gibt bei der Bergrettung fixe Stundensätze, die eigentlich sehr moderat sind, obwohl die Leute das freiwillig und unentgeltlich machen. D.h. der eingehobene Betrag wird für Material usw. verwendet und nicht für die Bezahlung der Retter!

Und für ein paar Stunden für 15 Mann Einsatz sind 2000€ ohnehin viel zu wenig. Und gerade ein Anwalt, der mit 10 Seiten Schriftsatz diesen Betrag wahrscheinlich verdient...

Trotzdem freuen wir uns, wenn ihr in unsere Berge kommt...:cool:


Noch dazu gibt es Versicherungen bzw. Mitgliedsbeiträge, die diese Einsätze abdecken: deutscher oder österr. Alpenverein usw.

TONI_B
07.05.2019, 19:13
Ich weiß übrigens nicht, wie of David Lama & Co. die Bergrettung beansprucht haben. Vielleicht waren sie ja mal selbst dort atkiv.
Hans Jörg Auer war selber aktiver Bergretter, beim David Lama und dem Amerikaner weiß ich es nicht.

Ich glaube aber nicht, dass sie irgendwo wegen fehlender Selbsteinschätzung, falscher Klamotten und fortgeschrittener Verblödung (sorry) erschöpft eingesammelt werden mussten.Ich habe ein Buch über Hans Jörg Auer gelesen und glaube nicht, dass die wenigen Rettungen, die er in Anspruch nehmen musste aus obigen Gründen notwendig waren.

Harry Hirsch
07.05.2019, 19:45
Ja, diese Zeit entspricht in etwa "eurer" Bild-Zeitung vom Niveau her...:oops:

Hab den Link von einem Alpin-Forum und wollte nicht über zwei Ecken verlinken.

Es gibt bei der Bergrettung fixe Stundensätze, die eigentlich sehr moderat sind, obwohl die Leute das freiwillig und unentgeltlich machen. D.h. der eingehobene Betrag wird für Material usw. verwendet und nicht für die Bezahlung der Retter!

Und für ein paar Stunden für 15 Mann Einsatz sind 2000€ ohnehin viel zu wenig. Und gerade ein Anwalt, der mit 10 Seiten Schriftsatz diesen Betrag wahrscheinlich verdient...

Trotzdem freuen wir uns, wenn ihr in unsere Berge kommt...:cool:


Noch dazu gibt es Versicherungen bzw. Mitgliedsbeiträge, die diese Einsätze abdecken: deutscher oder österr. Alpenverein usw.
Klar bin ich DAV Mitglied. Und nicht in erster Linie wegen der versicherten Rettung (wobei das klasse ist). Auch nicht wegen der paar Euro Hüttenkosten weniger.
Nein, hauptsächlich weil wir die Wege benutzen, die fleißige Mitarbeiter ehrenamtlich anlegen und pflegen. Wir sind immer wieder beeindruckt von der Arbeit die dahinter steckt. Einige Wege sind ja schon schwierig zu laufen... Und wenn man sich vorstellt, dass die mal jemand angelegt hat. Meist in Handarbeit mit Spaten und Hacke, weil kein schweres Gerät dahin kommt.:top:

"Wir" freuen und auch wenn "ihr" in unsere Berge kommt. Auch wenn wir nicht soviel davon haben wie ihr;). Dafür dürft ihr Nord- und Ostsee benutzen.

Hui... jetzt kommen wir aber weit weg vom Eingangsthema....

Conny1
07.05.2019, 20:02
Klar bin ich DAV Mitglied. Und nicht in erster Linie wegen der versicherten Rettung (wobei das klasse ist). Auch nicht wegen der paar Euro Hüttenkosten weniger.
Nein, hauptsächlich weil wir die Wege benutzen, die fleißige Mitarbeiter ehrenamtlich anlegen und pflegen. (...):top:

(...) Dafür dürft ihr Nord- und Ostsee benutzen.

Hui... jetzt kommen wir aber weit weg vom Eingangsthema....

In das Watt der Nordsee dürfen sie aber nur, wenn sie auf die Wattführer oder tidenkundige Nordsee-Küstenbewohner hören. Die ehrenamtliche und hauptamtliche Seerettung ist nämlich auch jede Sommersaison ein trauriges Kapitel für sich ...

Crimson
07.05.2019, 20:13
Sorry nochmals, der Veggie-Day war für öffentliche Angestellte und Beamte verpflichtend gedacht.wie hätte das gehen sollen? Dafür hätte ich gerne mal eine belastbare Quelle.


Ich bin selbst weit weg davon, vegetarisch zu leben, aber manche Reflexe (auch und gerade 2013) sind schon äußerst eigenartig :roll:

Harry Hirsch
08.05.2019, 07:47
Es ist HIER (https://de.wikipedia.org/wiki/Veggieday)und HIER (https://de.wikipedia.org/wiki/Kontroverse_um_den_Veggietag)ganz gut beschrieben. Ich weiß, Wikipedia ist nicht immer der Quell der Wahrheit, aber ich erinnere mich auch noch ganz gut an diese völlig aus dem Ruder gelaufene Diskussion.

Ein simpler, wie ich finde -guter- Vorschlag ziemlich grundlos zunichte gemacht. (Ich bin kein Vegetarier.)
Aber jetzt entfernen wir uns noch weiter Thema...

Daher zurück. Die Eingangsfrage war ja, inwiefern hat jemand selbst zu seinem Unglück beigetragen und wie weit verdient das überhaupt Mitgefühl?

Ich habe bisher weitestgehend in eine Richtung argumentiert, obwohl ich anfangs was von ambivalent geschrieben hatte.
Also die andere Seite in mir: Wenn jemand ohne Sauerstoff auf einen der höchsten Berge rennt, vielleicht gar mit dem Ziel, es in neuer Rekordzeit zu schaffen, dann hat er seinen Teil dazu beigetragen, wenn das nicht gut geht. Je nach Umständen (ist er trotz Warnungen bei schlechtem Wetter los oder hat ihn ein Felssturz mitgerissen) pegelt sich mein Mitgefühl für die Person ein.
Die Hinterbliebenen haben es in jedem Fall verdient (außer sie haben irgendwie was beigetragen, aber selbst dann ein wenig).

Aber nochmal die nervige Frage: Auf welche Freizeitaktivitäten beschränkt sich das? Bergsteigen über 6.000 Meter ohne Sauerstoff? Bergsteigen generell? Drachenfliegen? Paragliding?
Wie ist es mit dem verunglückten Motarradfahrer? Motorradfahren ist ja in der Regel reiner Freizeitspaß. Die Gefahren kennt jeder.
(Ich habe nichts gegen das Motorradfahren, es eignet sich aber so schön als plakatives Beispiel).

Beim Raucher, der an Lungenkrebs erkrankt, werden die meisten wohl sagen "kein Wunder".

Ein Aspekt, der bisher nicht genannt wurde: Soweit ich weiß (Halbwissen!), hat zumindest David Lama damit seinen Lebensunterhalt bestritten. Es war also kein reines Freizeitvergnügen, sondern auch Beruf.

André 69
08.05.2019, 09:19
Ein paar Gedanken von mir:

Mitgefühl - Ein Toter braucht kein Mitgefühl, er hat nichts mehr davon.
Aber jemandem sein Mitgefühl zu verweigern, sagt über denjengen aus, daß er entweder weniger emphatisch ist, oder die Beweggründe des Verunglückten nicht versteht.

Hier könnt ihr gern im Kondolenzbuch (http://www.david-lama.com/site/) lesen, und danach über verweigertes Mitgefühl weiterdiskutieren.

Gruß André

TONI_B
08.05.2019, 15:22
Sollte sich dieses "verweigerte Mitgefühl" auf mich beziehen: ich glaube, ich kann die Gedankengänge eines Bergsteigers durchaus nachvollziehen und daher habe ich vermutet, dass die Verunglückten bei dem gestorben sind, was sie am liebsten gemacht haben und sich auch der Gefahr bewusst waren. Wenn man sie vorher gefragt hätte, hätten sich mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit gesagt, dass kein Mitgefühl erwarten!

Und das habe ich gleich zu Beginn geschrieben: sie haben aber meine Bewunderung!

Gerhard55
08.05.2019, 15:57
Passt zwar nur bedingt hier her, aber bitte: LINK (https://www.krone.at/1917064)
Wegen solcher Typen bringen sich Bergretter in Gefahr...:flop:

Genau das Gleiche passierte in der 2. Januarwoche 2019 bei Lawinenwarnstufe 4 im Bereich Mayrhofen/Zillertal, allerdings bei besserem Wetter. Wir sahen den Hubschrauber über eine Stunde nach den 3 Idioten suchen, die nicht nur sich vom Ort des Notrufs entfernt, sondern auch noch aufgetrennt hatten. Dann gab es auch noch wüste Beschimpfungen, weil die Rettung so lange gedauert hat....

Waren übrigens auch Deutsche, wie man hörte...

hpike
08.05.2019, 16:25
Also wenn man sowas hört, da muss man sich für die eigenen Landsleute schämen. Echt daneben sowas. :flop: Gott sei Dank, ist sowas aber nicht an die Nationalität gebunden. Sowas gibt es leider überall.

About Schmidt
08.05.2019, 16:41
Das stimmt, da kann ich dir nur zustimmen. Aber nachdem ich auf dem Kaunergrat Holländer mit Zehentreter gesehen habe, wundert mich gar nichts mehr.

Ich bin schon seit etlichen Jahren im DAV, weil ich diese Institution für sehr Sinnvoll erachte.

Gruß Wolfgang

cbv
08.05.2019, 17:38
Musste nachsehen, was "Zehentreter" sind, aber ja, damit habe ich mitten auf dem Gletscher schon Italiener(innen) überholt. Also, nicht ich in den Dingern, sondern diese. Danach wundert einen nur noch wenig.

Porty
08.05.2019, 18:27
Wenn ich das alles aufschreiben würde, was ich schon gesehen habe...
Das härteste waren 3 junge Engländer(rinnen) in Badeschlappen am old man of Storr und eine Asiatische Reisegruppe auf dem Weg von der Diavolezza- Bergstation zum 3207 m hohen Munt Pers. Die Frauen hatten meist nur Bändchen- Sandalen an. Da fragt man sich, was da den Reiseleitern so durch den Kopf geht :twisted:

Ellersiek
08.05.2019, 18:36
...Es gibt den alten Spruch "Wer sich in Gefahr begibt kommt darin um".
Da ist zweifellos was dran. Aber was ist "in Gefahr begeben" und wo grenze ich ab?
Also: Ist es -angesichts von rund 3.500 Verkehrstoten allein in Deutschland- nicht schon sehr gefährlich am Straßenverkehr teilzunehmen?...

Ja, ist es: Letzten Freitag, am 3.Mai 2019, ca. 6:55, hat mir ein nicht blinkender, aber trotzdem rechts abbiegender Autofahrer* derart plötzlich die Vorfahrt genommen, dass es nur dem lieben Gott zu verdanken ist, dass ich nach der Vollbremsung und Sturz mit dem Rad nur mit blauen Flecken davon gekommen bin.
Leider hatte ich keine Chance, dass Kennzeichen mitzubekommen und leider hat sich auch der Autofahrer dahinter nichts merken können: Somit läuft das ganze auch noch unter Fahrerflucht.

Für mich war es ein Glückstag, da mir tatsächlich außer den blauen Flecken und einer, eigentlich ganz neuen, aber nun ruinierten Fahrradregenjacke kein weiterer Schaden entstanden ist.

Lass ich mich dadurch vom Radfahren abhalten? Ganz sicher nicht, dafür mache ich es einfach zu gerne.
Sollte ich noch Radfahren? Bezüglich der Gefahrenlage eigentlich nein!
Werde ich meine Action-Cam zukünftig als Dashcam einsetzen? Wahrscheinlich ja.

Zum Thema "Kein Mitleid haben...":
Wenn ich mich in die Situation versetzen würde/könnte, würde ich sicher mitleiden. Ganz egal, ob die drei selbst verschuldet in die Situation gekommen sind.
Hätten wir kein Mitleid, so würden wir uns wenig von Tieren unterscheiden.
Wo soll ich eine Grenze ziehen? Was ist noch gut und vertretbar, was nicht mehr? Würde ich solche Grenzen ziehen, würde ich das als anmaßend empfinden.

Lieben Gruß
Ralf

* Aus Eilshausen kommend, Ecke Bünder Str./Kirchlenger Str., nach Kirchlengern abbiegend.

Gerhard55
08.05.2019, 18:40
...Holländer mit Zehentreter...

Ehepaar, Clogs mit Plastiksohle bei Nieselregen auf einem rutschigen, seilgesicherten Abstieg entlang eines Wasserfalls an einem Steilabsturz (Freiflug fast 100 m :crazy:), keine Schutzkleidung, eine Plastiktüte in der Hand, und über uns ordentlich ausgestattete Bergsteiger im Aufstieg sich lustig machen...

Ich konnte mir damals den Kommentar "und wegen solchen Idioten wie Euch müssen dann die Bergretter in der Nacht ihr Leben riskieren!" nicht verkneifen.

Der Schutzhüttenwirt etwa 200 Höhenmeter weiter oben hatte den beiden dringend empfohlen, über Nacht auf der Hütte zu bleiben, was sie aber strikt ablehnten, wie er uns erzählte. Sie hatten noch einen Weg von mindestens 4 bis 5 Stunden mit einer weiteren Gratüberschreitung ins nächste Tal zur Unterkunft vor sich, aber nur noch 2 Stunden bis zum Einbruch der Dunkelheit.

Nach über 30 Jahren immer noch :evil::evil::evil:

cbv
08.05.2019, 20:14
auf dem Weg von der Diavolezza- Bergstation zum 3207 m hohen Munt Pers

Ist ja witzig. Da haben wir damals die Italiener entdeckt. Nicht, dass das eine alljährliche Mutprobe ist oder so etwas.

Harry Hirsch
10.05.2019, 10:26
Ja, ist es: Letzten Freitag, am 3.Mai 2019, ca. 6:55, hat mir ein nicht blinkender, aber trotzdem rechts abbiegender Autofahrer* derart plötzlich die Vorfahrt genommen, dass es nur dem lieben Gott zu verdanken ist, dass ich nach der Vollbremsung und Sturz mit dem Rad nur mit blauen Flecken davon gekommen bin.
Leider hatte ich keine Chance, dass Kennzeichen mitzubekommen und leider hat sich auch der Autofahrer dahinter nichts merken können: Somit läuft das ganze auch noch unter Fahrerflucht.

* Aus Eilshausen kommend, Ecke Bünder Str./Kirchlenger Str., nach Kirchlengern abbiegend.
Das wäre bei uns in Stuttgart nicht passiert. Hier hätte der Autofahrer angehalten, das Fenster runtergelassen, dir einen Vogel gezeigt und dich zusammengeschissen, warum du ihn rechts überholst.

chefboss
11.05.2019, 09:44
Das stimmt, da kann ich dir nur zustimmen. Aber nachdem ich auf dem Kaunergrat Holländer mit Zehentreter gesehen habe, wundert mich gar nichts mehr.

Bezüglich dem Schuhwerk: Entweder barfuss oder richtig. Im Alpsteingebiet bei uns ist es wenn es regnet rutschig. Trotzdem sieht man Touristen in Crocs und jedes Jahr gibt es ca. einen Todesausrutscher. Die Einheimischen Appenzeller gingen barfuss und reinigten sich am Abend die Füsse indem sie in einen frischen Kuhfladen traten.

Bezüglich der Umweltverschmutzung sind unsere Alpen lediglich durch die Armee mit Blindgängern oder durch den Anstrich der Turbinen/Schleusen der Wasserkraftwerke, welcher bei der Renovation ins Wasser gerät, verseucht. Verschmutzung durch Touristen könnte der Staat regeln.

Gruss, frank

conradvassmann
11.05.2019, 10:20
Vielen Dank an die Opfer, welche uns die Grenzen aufzeigen und als Warnung dienen.
Meine Welt wär´s nicht, aber wer ging im Alltag nicht auch schon mal bewusst oder im Affekt an seine persönliche Grenze, und sei es beim Autofahren.
Wer ohne Schuld ist, werfe den ersten Stein.

About Schmidt
11.05.2019, 12:33
Vielen Dank an die Opfer, welche uns die Grenzen aufzeigen und als Warnung dienen.
Meine Welt wär´s nicht, aber wer ging im Alltag nicht auch schon mal bewusst oder im Affekt an seine persönliche Grenze, und sei es beim Autofahren.
Wer ohne Schuld ist, werfe den ersten Stein.

Da hast du sicher recht. Man muss/sollte halt wissen, wo die eigenen Grenzen sind. Wir mussten auch schon zwei mal eine Bergtour abbrechen. Einmal ging es durch ein Felsenfeld, auf einem markierten Weg. Der Gipfel war zum greifen nah, doch die Felsen dort, teilweise von der Größe eines Kleinbusses, kippten manchmal, wenn man sie betrat. Das war mir zu heiß. Kommt so ein tonnenschwerer Brocken ins Rutschen, gibt es kein Halten mehr und es zermalmt alles unter sich. Also haben wir schweren Herzens keine 300 Meter vom Ziel entfernt aufgegeben, uns ein sichern Platz gesucht und die Aussicht aus fast 3000m Höhe genossen. Es hätte auch das letzte mal sein können.
Das andere Mal hatte ich hier im Forum glaube ich schon mal beschrieben. Wir waren von Nauders aus auf dem Weg zum Hausberg dort. Es war absolut klasse Wetter und ein knallblauer Himmel. Auch der Wetterbericht sagte auch für die nächsten Tage nur gutes Wetter voraus. Also machen wir uns auf den Weg. Das Gipfelkreuz schon im Blick, zogen vom Lechtal her dicke Gewitterwolken auf uns zu und wir beschlossen umzukehren. Kaum hatten wir das beschlossen, konnten wir beobachten, wie ein Blitz in das Gipfelkreuz einschlug. Im Eilzugtempo, so gut es sicher ging, liefen wir den Berg hinab. Auf halbem Weg begann, mittlerweile regnete es Seile, begann es fürchterlich hinter uns zu rauschen und nur Sekunden später schoss ein Bach den Berg hinab, genau über den Weg, das Wasser, das gegen unsere Beine schoss, spritze hoch bis zum Kniegelenk, so dass wir binnen Minuten bis zum Allerwertesten klatschnass waren. Zum Glück waren wir binnen 40 Min in Nauders und trotz 25 Grad Außentemperatur waren wir halb erfroren. Da nutzte auch die gute Kleidung die wir dabei hatten nichts mehr. Was half war ein warmer Tee, eine Dusche und anschließende Sauna. :)
Aber so kann es gehen, davor ist man im Gebirge nie sicher. Aber ein gehöriger Respekt und eine gute Selbsteinschätzung können helfen, schlimmeres zu vermeiden.

Mein absolutes Highlight waren drei Damen die mit der Bahn auf das Hochgrat fuhren. Es war Anfang April und man fuhr oben noch Ski. Die Talstation meldete dichtes Schneetreiben bei -7Grad. Aber man hatte ja bezahlt und fuhr hoch. Im feinen Zwirn, ohne Jacke in Highheels. Keine 20 Sek. waren sie oben, da saßen sie schon wieder in der nächsten Gondel nach unten :lol:

GRuß Wolfgang

BeHo
11.05.2019, 13:20
[...]Im Alpsteingebiet bei uns ist es wenn es regnet rutschig. Trotzdem sieht man Touristen in Crocs und jedes Jahr gibt es ca. einen Todesausrutscher. [...]

Bist Du sicher, dass die Todesausrutscher Crocs-Trägern passierten? Hast Du schon mal Original-Crocs ausprobiert? Die Dinger sind auch auf nassem Fels äußerst rutschfest, meines Erachtens rutschfester als die meisten Wanderschuhe. Die wurden von Seglern für Segler entwickelt, die sich ständig auf nassen Oberflächen bewegen. Fürs Hochgebirge wären sie aber nicht unbedingt meine erste Wahl.

Das hat zwar alles nicht viel mit dem Anlass dieses Threads zu tun, aber dennoch finde ich es gut, dass über viele Aspekte gesprochen wird.

Z.B. im Juni auf den Ben Nevis zu steigen, erscheint bei einer Höhe von nur 1345 Metern und breiter Schotterpiste ein Kinderspiel zu sein. So sehen das auch viele Touristen, die mit Kind und Kegel da ohne warme (Ersatz-)Kleidung, Regenschutz, ausreichende Verpflegung etc. hochwandern. Ich hatte da während meiner Tour oft mit dem Kopf geschüttelt und gleichzeitig gehofft, dass nichts schlimmeres passiert.

Einige meinen dann auch, dass ihnen die Bergwacht einen Vollservice bietet: Klick! (https://www.telegraph.co.uk/news/2018/06/22/mountain-rescuers-refuse-save-ben-nevis-climber-complained-wet/) :roll:

P.S.: Am Untersberg traten Gämsen im Juni eine kleine Steinlawine los, die unweit von uns niederging und in der Masca-Schlucht stürzte plötzlich ein großer Felsbrocken unter großem Gepolter herab und kam ca. 100 Meter entfernt von uns zum Stillstand. Beide Male war Kaiserwetter, wir blieben auf den "Wegen" und waren ausreichend vorbereitet und ausgerüstet. Mit weniger Glück bzw. mehr Pech könntet/müsstet ihr das hier jetzt nicht lesen. ;)

Harry Hirsch
11.05.2019, 14:28
...schnipp...Wir mussten auch schon zwei mal eine Bergtour abbrechen. ...schnipp...
"Und vergesst nicht..." hat uns letztes Jahr ein Hüttenwirt mit auf den Weg gegeben "...die Mutigen kehren um." Ist seitdem unser Motto.

Auf halbem Weg begann, mittlerweile regnete es Seile...schnipp....
Wir gehen in den Bergen auch nie ohne Regenklamotten auf Tour. Egal wie stabil die Wettervorhersage ist.

Aber so kann es gehen, davor ist man im Gebirge nie sicher. Aber ein gehöriger Respekt und eine gute Selbsteinschätzung können helfen, schlimmeres zu vermeiden.
:top:

Mein absolutes Highlight waren drei Damen die mit der Bahn auf das Hochgrat fuhren. Es war Anfang April und man fuhr oben noch Ski. Die Talstation meldete dichtes Schneetreiben bei -7Grad. Aber man hatte ja bezahlt und fuhr hoch. Im feinen Zwirn, ohne Jacke in Highheels. Keine 20 Sek. waren sie oben, da saßen sie schon wieder in der nächsten Gondel nach unten :lol:
Ah, der Hochgrat. Prima Wanderberg. Und als Teil der Nagelfluhkette ein guter Ausgangs- oder Zielpunkt für Touren.

Aus meiner Sicht tragen besonders die Seilbahnen ihren Teil dazu bei, dass völlig unzureichend ausgestattete Leute sich in Gefahr begeben. Mann kommt ja so bequem hoch und für die paar Meter zum Gipfel braucht man doch keine Bergschuhe...
Ganz schlimm ist das zwischen Mittag und dem Steineberg. Besonders seitdem sie vor einigen Jahren den Kamm hoch zum Steineberg "barrierfrei" ausgebaut haben...
Wir nehmen extrem selten den Lift. Und wenn, meist nur runter, den Knien zuliebe.

...schnipp...
Einige meinen dann auch, dass ihnen die Bergwacht einen Vollservice bietet: Klick! (https://www.telegraph.co.uk/news/2018/06/22/mountain-rescuers-refuse-save-ben-nevis-climber-complained-wet/) :roll:
Neulich im Rettungshubschrauber: "Einen Aperol Sprizz bitte" :crazy:

chefboss
11.05.2019, 14:31
Bist Du sicher, dass die Todesausrutscher Crocs-Trägern passierten? Hast Du schon mal Original-Crocs ausprobiert?

War wohl ein Fehlschluss, dass der gesichtete Crocs Träger gleich abstürzen wird :oops: (Und ich hatte so Mitleid, wie dumm von mir ;)).

TONI_B
17.05.2019, 10:19
Einfach zum Nachlesen und Nachdenken...

https://derstandard.at/2000103283552/Heike-Goeschl-GruenwaldWar-mir-das-Risiko-noch-bewusst

CB450
17.05.2019, 10:39
Sehr eindringlich und beeindruckend.
Wer gerne erfahren möchte wie professionelle Alpinisten ihre Toren planen, sollte sich einen Vortrag von Alexander Huber von den "Huberbuam" anhören. Dort wird wirklich nichts dem Zufall überlassen und doch bleibt am Ende die Erkenntnis, dass die Gefahr der ständige Begleiter bleibt.

Ich habe viele Höhenmeter als Amateur auf Skiern, Schneeschuhen, auf dem Bike und im Klettersteig hinter mir. Als bekennender Angsthase habe ich sicher mehr Touren als notwendig vorsichtshalber abgebrochen. Und trotzdem fühle ich mich in den Bergen deutlich sicherer als im Strassenverkehr. :roll: