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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Sigma 30mm f1.4 im P-Modus


Tobias Federmann
22.04.2019, 11:29
Guten Tag,
Ich bin sehr zufrieden mit dem 30mm f1.4 DC DN, doch eine Sache stört mich etwas. Wenn ich in der Programm-Automatik der a6500 fotografiere, wird nie automatisch zu f1.4 gewechselt, egal wie dunkel es ist. Es geht nur automatisch bis f2. Dann muss ich selber am Rad drehen. Hat jemand das gleiche Problem? Und eventuell eine Lösung?

LG
Tobias

jsffm
22.04.2019, 19:40
P ist nicht dafür gedacht, mit einer best. Blende zu fotografieren, dafür gibt es A.

kayf
22.04.2019, 20:15
Ich denke das weiß der TO; die Frage war, warum die Kamera nie eine geringere Blende wählt.

Ich habe auch das Objektiv und werde es mal probieren; kann aber ein paar Tage dauern.

usch
22.04.2019, 22:30
"Nie" stimmt nicht. Die Kamera versucht zwar, so lange wie möglich mit f/2 auszukommen, aber wenn der maximal erlaubte ISO-Wert und außerdem die maximale Belichtungszeit von 30 Sekunden erreicht ist und das immer noch nicht für eine korrekte Belichtung reicht, dann wählt sie als letzten Ausweg durchaus auch eine größere Blendenöffnung. Umgekehrt versucht sie am anderen Ende der Skala nach Möglichkeit nicht weiter als f/16 abzublenden, solange sie noch Spielraum in Richtung kürzerer Belichtungszeiten und niedrigerer ISO-Werte hat.

Bei Bedarf lässt sich die Grenze aber mittels P-Shift beliebig in Richtung größerer oder kleinerer Blendenöffnungen verschieben. Man muss halt nur daran denken, daß das nicht permanent ist, sondern die Einstellung unter Umständen automatisch zurückgesetzt wird (z.B. wenn man die Kamera aus- und wieder einschaltet).

Tobias Federmann
23.04.2019, 14:09
Vielen Dank schonmal für die ganzen Antworten.
Ich verstehe trotzdem nicht, warum die Kamera gerade versucht, f2 solange wie möglich zu halten. Ich persönlich würde eine offenere Blende einer längeren Belichtungszeit und höheren ISO bevorzugen... Man kann ja für den Automatikmodus die Grenzen für ISO-Werte anpassen, eine ähnliche Funktion, um die Grenzen für die Blende anzupassen, habe ich nicht gefunden, oder irre ich mich da?

subjektiv
23.04.2019, 14:25
Vielleicht ist der Hintergrund, dass sie große Blenden nicht so sehr für Schnellschüsse geeignet halten, weil die Schärfentiefe dann oft so gering ist, dass es leicht mal zu knapp wird. Ich glaube sogar, das war mit meinem 20mm Sigma an der A850 auch schon so.

Trotzdem finde ich persönlich nicht sinnvoll, dass dann so weit Richtung lange Zeiten oder höherer ISO gegangen wird. Das ist ja auch nicht schnappschusstauglicher...

peter2tria
23.04.2019, 16:06
Ich denke, man muss einfach akzeptieren, dass man mit P sich einer Vollautomatik hingibt. Warum ist da die Grenze bei f2 ..???... können wir alle nur raten.
Wenn diese Vollautomatik nicht passend ist, sollte man auf andere Methoden der Belichtungssteuerung gehen. Ich benutze meist den A-Modus, da mir die Kontrolle der Blende auch sehr wichtig ist (auch für Schnappschüsse) - sonst M mit ISO-Automatik.

subjektiv
23.04.2019, 18:23
Trotzdem darf man sich ja immer auch die Frage nach möglichen Gründen oder einem Sinn stellen.
Dass man auf Blendenvorgabe ausweichen oder das Programm verschieben kann, ist ja sowieso klar, hat aber nichts damit zu tun, dass man Vollautomatiken nicht auch möglichst sinnvoll gestalten könnte...
Würde nie jemand etwas kritisieren, würde sich wahrscheinlich auch deutlich weniger weiterentwickeln...

(Man darf ja schon froh sein, wenn man eine Kamera eines Herstellers hat, der bei zu langen Belichtungszeiten nicht einfach auf die richtige Belichtung pfeift, um noch verwacklungsfreie Zeiten zu erhalten. Vor einigen Jahren hab ich da zufällig auf Youtube einen Tip zur Blitzfotografie gesehen, der eigentlich bei korrekter Belichtungsautomatik gar nicht funktionieren kann und wer dann eine Kamera eines anderen Herstellers hatte, kam damit (wundersamer Weise) nicht klar. Dabei war eigentlich logisch, dass es nur funktionieren kann, wenn der Hersteller die korrekte Belichtung der freihandtauglichen Zeit opfert. Jeder andere hätte halt einfach Zeit und Blende manuell einstellen müssen und dann hätte es auch mit anderen Kameras als Canon funktioniert.)

usch
23.04.2019, 18:46
Da wirst du wohl einen Minolta-Entwickler aus dem Ruhestand holen müssen. ;)

Schon die Dynax 7D hat sich im P-Modus genauso verhalten, und Sony hat den Algorithmus offenbar unverändert übernommen. Vermutlich war man der Ansicht, daß Offenblende bei so lichtstarken Objektiven andere Nachteile mit sich bringt (hauchdünne Schärfentiefe, nachlassende Abbildungsleistung), weswegen man sie nur gezielt bei Bedarf einsetzen und keinesfalls in Alltagssituationen irgendeiner Automatik überlassen sollte.

rainerte
23.04.2019, 18:58
So ganz konsequent hat man diese fürsorgliche Idee allerdings nicht umgesetzt. Wegen der starren Vorgabe F2 steht mit den meisten Teleobjektiven und Zooms natürlich die so kritische offene Blende auch im P-Modus zur Verfügung, da sie lichtschwächer sind.

usch
23.04.2019, 20:26
Naja, ein Zoom mit Offenblende f/5.6 oder das Minolta 50/1,4 jeweils eine Stufe abgeblendet ist aber schon ein Unterschied in Bezug auf den Qualitätsgewinn (Koma usw.).

Und ein lichtschwaches Dunkelzoom am langen Ende dann künstlich nur bis f/9 zu benutzen, wenn es noch f/6.3 könnte, macht ja irgendwie auch keinen Sinn. Da muss man halt abwägen, was jetzt "schlimmer" ist, die Bildfehler des Objektivs oder z.B. das Rauschen durch hohe ISO-Werte.

subjektiv
23.04.2019, 21:21
Vor vielen Jahren hatte ich auch mal den Gedanken, dass es nicht schlecht wäre, wenn man die Programmautomatik für unterschiedliche Objektive programmieren könnte. Fragt sich halt, ob der Aufwand im Verhältnis zum Nutzen steht...

Heute, wo Speicher in der nötigen Größenordnung praktisch nichts mehr kostet, wäre zumindest dieser Faktor nicht mehr relevant. Ob man dann die Arbeit auf sich nehmen sollte? Letztlich entscheidet man ja doch Situationsbedingt immer wieder mal anders...

usch
24.04.2019, 00:15
Konnte man bei der Minolta 9000 mit Funktionsrückwand. Das war aber ein derartiges Gemurkse, daß ich es nie wirklich gemacht habe. Ohne Bedienungsanleitung daneben war man aufgeschmissen. Und das waren damals nur zwei Parameter, weil der ISO-Wert ja durch den Film festgelegt war, bei Digitalkameras käme der noch als dritter Parameter dazu. Und das Ganze dann auch noch für jedes Objektiv einzeln – ähm, nö danke. :crazy:

Eine Automatik benutze ich dann, wenn ich mich um bestimmte Dinge eben nicht selber kümmern will und mir der konkrete Zahlenwert egal ist. Dabei ist es durchaus hilfreich, das Verhalten der Automatik ungefähr zu kennen, damit man weiß, was damit noch geht und was nicht. Aber einen Automatikmodus zu wählen und dann zu versuchen, ihm gezielt bestimmte Einstellungen zu entlocken, halte ich nicht für zielführend. Ich stell ja auch nicht die grüne "intelligente" Automatik ein und diskutiere dann mit der Kamera, ob bei Außenaufnahmen mit Personen jetzt "Porträt" oder "Landschaft" die bessere Wahl ist.

kayf
16.05.2019, 14:07
Hab es gestern mal getestet. Automatisch wird maximal F2.0 gewählt. Dreht man manuell auf F1.4, wird F1.4 auch automatisch gewählt, wenn zwischenzeitlich eine größere F als 2.0 automatisch gewählt wurde.

usch
16.05.2019, 22:29
Ja, so in der Art. Beim P-Shift (siehe Beitrag #4) stellst du keinen bestimmten Blendenwert ein (dann wäre es ja A oder M), sondern du verschiebst das gesamte Belichtungsprogramm nach oben oder unten. Die Kamera wählt dann z.B. f/1.4, wo sie sonst f/2 gewählt hätte, aber gleichermaßen auch f/2.8 statt f/4, f/8 statt f/11 usw. (und zum Ausgleich logischerweise immer eine entsprechend kürzere Belichtungszeit). Die Verschiebung bleibt so lange erhalten, wie als Aufnahmemodus P* statt P angezeigt wird. Deshalb musst du die Blende nicht jedesmal wieder neu auf f/1.4 drehen, außer wenn du die Kamera zwischendurch ausschaltest oder einen anderen Aufnahmemodus wählst.

Das Ganze funktioniert natürlich auch in umgekehrter Richtung. Für mehr Schärfentiefe kannst du z.B. vom Standardwert f/4 auf f/8 shiften, und dementsprechend wählt die Kamera dann auch f/5.6 statt f/2.8, f/16 statt f/8 oder f/4 statt f/2. Damit ist f/4 auch gleichzeitig die neue Untergrenze, die nur unterschritten wird, wenn sich sonst eine Belichtungszeit von mehr als 30 Sekunden ergeben würde.

kayf
17.05.2019, 07:18
Ah, interessant. Der * am P war mir gar nicht aufgefallen.
Wie auch immer, hatte es nur für den TO getestet.

Tobias Federmann
31.05.2019, 12:11
Danke für die Antworten, mir wurden die ganzen neuen Beiträge jetzt erst angezeigt :shock:
Dann nehme ich nächstens wohl öfter den A-Modus :)
LG Tobi