Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Bearbeitung für Fotobuch Saal Digital (spezielles Thema)
Ich arbeite mit LR-Classic CC und verwende kalibrierte EIZO-Monitore. Die Aufnahmen sind sämtlich in RAW-Format importiert (JPG nur als Ausnahme).
Für Druck habe ich Saal Digital gewählt / Fotopapier matt ausbelichtet (entsprechendes icc-Profil aktiviert).
Was mir noch immer Schwierigkeiten macht ist die Bearbeitung im Soft-Proof.
Wie geht man am besten vor - gleich im Softproof arbeiten oder erst das Bild "vorbereiten" / korrigieren, dann in Softproof wechseln (ggf. über Kopie) und dort nachkorrigieren? (Man soll ja nicht zu viele Arbeitsschritte ausführen wegen LR-Performance).
Ferner - meine Ergebnisse wirken im Endprodukt oft zu "flau". Obwohl ich die Regler insbes. Klarheit, Dunst entfernen, Dynamik / Sättigung engagiert bemühe.
Dass man Belichtung etwas reichlicher aufdrehen soll damit der Druck nicht zu dunkel wird ist bekannt.
Gibt es eine empfohlene / bewährte Reihenfolge und Schwerpunkte der Bearbeitungsschritte (abgesehen von Geometrie, Freistellen, Ausrichten …) für die farbliche Ausprägung?
Gerne stelle ich auch ein, zwei Problembilder (mit ICC-Profil für das Papier) in die MagentaCloud - falls sich jemand daran versuchen möchte...
felix181
10.03.2019, 22:44
Ich entwickle zuerst ganz normal in LR und wechsle dann zur Softproof-Ansicht. Dort "entschärfe" ich meist die Problemstellen ein wenig, aber eben nicht zur Gänze. Bei mir will der Saaldigital Softproof gerne viel rot aus dem Bild verbannen. Ich mache das aber nicht zur Gänze und bin eigentlich immer gut gefahren...
felix181
10.03.2019, 22:46
Achja noch etwas - ich habe viele Fotobücher bei Saaldigital machen lassen, bin aber in letzter Zeit auch gerne bei White Wall Kunde - mir gefallen dort die Entwicklungen fast besser...
Ich habe mal den alten Thread hervorgeholt. Nachdem ich einige Fotobücher mit Saal Digital gemacht habe und neues Equipment auf dem Desk steht bin ich immer noch nicht zufrieden.
Randbedingungen:
- EIZO CS271 Monitore, kalibriert auf D50 / 90 Cd / 2,2 (2 Einstellungen: nativ bzw. sRGB vorwählbar)
- LR (2021), RAW-Entwicklung mit Soft-Proof fürs passende icc-Profil von Saal - LR-Einstellung Adobe RGB; Monitor eingestellt auf kalibrierten nativen Farbraum (dieser ist weiter als AdobeRGB)
- Kontrolle des fertigen Fotobuchs mit PDF-Export; Ansicht mit Monitoreinstellung kalibriertes sRGB. Einstellungen für den Export aus Saal sind nicht möglich.
Im PDF erscheinen die Bilder etwas zu "flau". Ich vermute dass das am PDF-Export liegt weil man da nichts einstellen kann.
Wollte aber (bevor ich den Entwurf an Saal sende) hier noch einmal hinterfragen - mache ich etwas falsch?
Hallo Butsu,
ich arbeite mit der Saal-Software und lade die im Softproof bearbeiteten Bilder, direkt da hinein.
Ich kann mich nicht über die Qualität beschweren.
Viele Grüße
Pedi
fallobst
03.04.2021, 21:29
Nach meiner Meinung hast du zu viele Farbräume in Verwendung.
Du arbeitest mit Adobe RGB, dein Monitor hat einen von dir native genannten Farbraum und mit welchem Farbraum exportierst du deine PDFs?
Saal verlangt wie zu erwarten sRGB.
Stellen Sie dann bei "Ausgabe" bitte den Zielfarbraum auf RGB-Arbeitsfarbraum - sRGB IEC61966-2.1 um (siehe Screenshot unten).
Wann stellst du deine Bilder auf sRGB um?
Wenn das irgendein Programm selbstständig irgendwann macht, dann hast du immer mit Überaschungen zu rechnen.
Deshalb würde ich meine Bearbeitung schon in sRGB vornehmen (mache ich auch stets) und schon an dieser Stelle mit sRGB abspeichern. Alles andere bringt doch nichts, wenn du schlußendlich bei Saal sRGB abliefern mußt.
Die Bearbeitungsschritte sind leider nicht eindeutig bei Saal erklärt. Es heisst dort:
- Bearbeitung mit Softproof und einem icc-Profil gemäß gewählten Produkt (hier: "Fotobuch matt")
- Export in sRGB (mache ich)
Beim PDF-Export kann ich leider keine Vorgaben einstellen.
Betr. Monitor: wenn der Farbraum des Monitors größer ist als der des dargestellten Bildes sollte es doch keine Probleme geben, denn der "kleinere" Farbraum passt in den größeren des Monitors hinein...
Eine Anfrage an Saal wurde bestätigt aber noch nicht beantwortet.
fallobst
04.04.2021, 16:13
Du hast natürlich recht, ein Monitor der einen größeren Farbraum darstellen kann als ein verwendetes Profil, ist kein Problem. Reserven sind stets gut.
Allerdings halte ich deine Einstellungen für die Profilierung/Kalibrierung für ungünstig.
Die Helligkeit ist mir etwas zu gering. Das könnte in der Bearbeitung zu Einstellungen mit größeren Helligkeitswerten usw. führen und beim Ausdruck oder Softproof etwas flau wirken.
Ich verwende einen Wert um 110cd, während der Messung variiere ich mit der Einstellung direkt am Monitor bis der Wert passt mit dem Messergebnis des Kalibriergeräts.
Die Mehrzahl empfiehlt auch D65 und nicht D50.
Ich habe den folgenden Link schon mal gepostet, dort findet man sehr viele und mMn wirklich gute Tipps.
https://www.architekturfotografie-frankfurt.com/blog/softproof-dpi-und-icc
Schau' doch mal rein.
Noch eine Ergänzung. Wenn mir eine Aufnahme wichtig ist, dann exportiere ich das ausgearbeitete Bild aus Capture One als TIF mit 16bit und mache dann in Photoshop falls notwendig noch Korrekturen oder Anpassungen. Wenn das dann erledigt ist, speichere ich in meiner gewünschten Ausgabegröße als Jpeg mit sRGB.
Viel Erfolg.
Achja noch etwas - ich habe viele Fotobücher bei Saaldigital machen lassen, bin aber in letzter Zeit auch gerne bei White Wall Kunde - mir gefallen dort die Entwicklungen fast besser...
korrekt, allerdings ist die Qualität der Einbände von Wwa schlecht von daher belichte ich nur noch Bilder bei Wwa aus. Zum Check ging ich in Coronafreien Zeiten oftmals in Whitewall Studio nach STR: WYSIWYG...
Saal ist nicht so kräftig, kontrastreich. Man muss ein bisschen nachhelfen, dann ist es ok.
...
Allerdings halte ich deine Einstellungen für die Profilierung/Kalibrierung für ungünstig.
Die Helligkeit ist mir etwas zu gering. Das könnte in der Bearbeitung zu Einstellungen mit größeren Helligkeitswerten usw. führen und beim Ausdruck oder Softproof etwas flau wirken.
Ich verwende einen Wert um 110cd, während der Messung variiere ich mit der Einstellung direkt am Monitor bis der Wert passt mit dem Messergebnis des Kalibriergeräts.
Die Mehrzahl empfiehlt auch D65 und nicht D50.
Ich habe den folgenden Link schon mal gepostet, dort findet man sehr viele und mMn wirklich gute Tipps.
https://www.architekturfotografie-frankfurt.com/blog/softproof-dpi-und-icc
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Hallo und danke für die Antwort. Allerdings: Saal Digital gibt für die Kalibrierung D50 vor. Ich verwende "Eizo Colornavigator mit XRite Display1", da werden die Vorgabewerte automatisch eingestellt (... und ich muss das nicht manuell machen).
Der Link war ein guter Tip.
bonefish
10.04.2021, 11:20
Hallo,
bei dem Thema Farbraum für den DRUCK erschließt sich mir der Sinn der Bearbeitung mit dem größeren Farbraum, wie zB AdobeRBG nicht. Die Weitergabe der meisten Bilder an die Druckerei erfolgt ja in sRGB mit JPG 8bit. Erstelle ich ein Bild mit mit größerem Farbumfang beschneidet die Druckerei auf sRGB. Warum also zB der Aufwand von WG Monitoren etc.
Grüße vom bonefish
fallobst
10.04.2021, 11:51
.... Allerdings: Saal Digital gibt für die Kalibrierung D50 vor. Ich verwende "Eizo Colornavigator mit XRite Display1", da werden die Vorgabewerte automatisch eingestellt....
Saal gibt das nicht vor, die zitierte Empfehlung steht unter dem Stichwort Monitoreinstellung. Wenn du kalibrierst und profilierst, dann ist diese Empfehlung hinfällig.
Ansonsten schreibt Saal:
"So bekommen Sie Ihre Farben in den Griff
Farbmanagement
Saal-Digital arbeitet mit einem ICC-konformen Farbmanagement. Wir nehmen keinerlei Veränderungen oder ungewünschte "Optimierungen" an Ihren Dateien vor. So stellen wir sicher, dass Ihre Dateien farbverbindlich verarbeitet werden."
Wenn du ein Häkchen machst bei "keine Bearbeitung erwünscht", dann sollte/wird das von Saal auch so gehandhabt. Umso wichtiger ist es dann, dass du die Dateien so ablieferst, wie du sie gedruckt bekommen möchtest.
Ich habe keinen Eizo, der einen eingebauten Colorinavigator besitzt.
Allerdings kann ich mir nicht vorstellen, dass EIZO keine Möglichkeit bietet, die Farbtemperatur vorzugeben. Ein Profil braucht immer eine Zielsetzung, die das dann erstellte Profil sicherstellen soll. Es ist ein Unterschied, ob ich (Monitor-)Farben auf D50 oder D65 hin profiliere.
Ich habe hier den Eindruck, dass du keine stringente Linie in deinem Farbmanagement praktizierst und zwischendurch Automatiken wirken lässt.
Dann bleiben Zufälligkeiten nicht aus.
Für den EIZO kann ich auf mehrere verschiedene Profile Kalibrieren. Saal schreibt ja:
"Monitor
Die Helligkeit des Monitors sollte auf einen Wert zwischen 90 und
120 candela/qm eingestellt sein. ==> habe jetzt 100 eingestellt.
Die Farbtemperatur muss auf 5.000 Kelvin (D50) eingestellt sein.
Es sollte der Gammawert von 2.2 verwendet werden.
Damit auch der Farb- und Helligkeitseindruck stimmt, muss Ihr Monitor kalibriert werden..."
Ich habe also in der Kalibriersoftware ein Profil "Saal Digital" definiert mit diesen Werten und dann darf dieses kalibriert.
Den Haken "Bildverbesserung" habe ich (natürlich) gesetzt.
Schönen Sonntag.
Den Haken "Bildverbesserung" habe ich (natürlich) gesetzt.
Schönen Sonntag.
Genau mit dieser Einstellung werden deine Daten von einer Automatik 'optimiert'.