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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Kameraempfehlung: Kompakt/Zoom/Gut


jameek
09.01.2019, 16:59
Hallo zusammen,

Für den Vater meiner Freundin soll ich eine Kameraempfehlung geben.
Da ich bei den kompakten Kameras nicht so den Überblick habe, dachte ich, vielleicht könnt Ihr mich dabei unterstützen – mit eigenen Erfahrungen und Ideen.

Er ist Segelflieger und möchte aus dem Cockpit (Luke, also nicht durch das Plexiglas) u.a. Bilder von Häusern von Freunden machen – aber auch natürlich Landschaft.
Die Luke ist relativ klein und er muss die Kamera einhändig halten.

Er hat folgende Ansprüche:
- Kompakte Kamera
- Budget: um 500 Eur.
- Möglichkeiten halbmanuell zu arbeiten (S-Modus)
- Möglichst gute Bildqualität
- Nach Möglichkeit viel optischen Zoom
- Einen gewissen Weitwinkel würde ich auch empfehlen

Ich habe nun mal ein wenig recherchiert.
Unsere Hausmarke hätte da ja die RX100 – allerdings käme da nur die VI in Frage, die aber zu teuer ist.
Die RX ist schon zu groß/sperrig.

Ich bin nun bei der Panasonic Lumix TZ100 oder TZ200 gelandet.

Habt Ihr noch weitere Ideen oder Erfahrungen dazu?
Danke für Euren Input! :top:

nex69
09.01.2019, 18:21
Zum einhändig halten würde ich eine Kamera mit brauchbarem Griff empfehlen. Z.B. die Lumix FZ1000 wenn eine RX10III oder IV zu teuer ist. Die Winzkameras werden ihm aus der Hand fallen. Dann noch mit langem Zoom? Na, ja.

Smurf
09.01.2019, 18:30
Einhaendig zoomen... Waehrend er fliegt und dann noch auf einzelne Haeuser zielen... Und das wegen dem cockpit eher in weiterer entfernung wird nicht praktikabel funktionieren ... Und noch dazu wackeln wie nen laemmerschwanz

Dornwald46
09.01.2019, 19:25
Wenn schon aus dem Cockpit, dann vielleicht mit so einem Stativ:

http://www.fotostativ-info.de/foto-stative/tischstative/lammcou-3in1-detail

Ein Fotofreund, der speziell Luftaufnahmen, über den Altrheinarmen gemacht hat, benützt auch ein Schulterstativ.

conradvassmann
09.01.2019, 19:43
Ich würde mir ne LX100 holen.
Kein extremer Zoom, dafür aber recht vernünftiges Allround-Teil für Fotos und 4k Video.

Porty
09.01.2019, 19:50
Bin selbst einige Jahre Segelflugzeug geflogen und habe versucht brauchbare Luftaufnahmen hin zu bekommen. Das Ganze hat einige Herausforderungen:
Durch die Lage der Schiebefenster kann man nur zur Seite fotografieren, zusammen mit der Fluggeschwindigkeit von rund 120 km/h braucht man kurze Belichtungszeiten, selbst bei einer 1/1000 stel bewegt man sich in der Zeit um 33 mm. Das reicht aus, um Aufnahmen mit dem Tele matschig wirken zu lassen, außer man fliegt in 3000 m Höhe. Dazu kommt, das bei Thermik (nur da macht Segelfliegen Sinn) die Luft sehr unruhig ist und man nur schlecht den Ausschnitt mit dem Tele trift. Daher würde ich bei der Kamera eher weniger auf lange Brennweiten achten. Da ist eher Lichtstärke und Rauscharmut gefordert und ein guter Stabi.
Wenn man gute Aufnahmen hin bekommen möchte, ist es besser, man setzt sich Co in einen Motorsegler und kann dann entspannt mit beiden Händen arbeiten, während sich der Andere ums Fliegen kümmert. und selbst da war damals (Analogzeit) der Ausschuss groß.
Durch die Haube fotografieren kann man vergessen......

Porty
09.01.2019, 19:55
Wenn schon aus dem Cockpit, dann vielleicht mit so einem Stativ:

http://www.fotostativ-info.de/foto-stative/tischstative/lammcou-3in1-detail




Vergiss es, du hast weder den Platz dafür, noch die Möglichkeit es irgend wie fest zu machen. Cockpits von Segelflugzeugen sind eng oder besser gesagt sehr eng.....
Früher hatten wir Kompaktkameras zum Dokumentieren der Wendepunkte, die wurden mit einen Saugnapf innen an die Haube gepappt.

ha_ru
09.01.2019, 20:27
Hallo,

ich habe schon selbst aus dem Cockpit fotografiert (als Copliot aus dem Motorflugzeug mit der GX80 und 14-140, also 28-180 auf KB umgerechnet) und kann die Aussagen von Porty nur bestätigen. Die 280mm waren für Aufnahmen einzelner Häuser aus legaler Höhe schon zu kurz.

Aus der Erfahrung heraus braucht er daher viel Tele und hohe ISO für kurze Verschlußzeiten -> Budget von 500 € birgt Frustpotential. Wegen dem Tele würde ich von Kompakten wie einer TZ100 etc. abraten, die Bauform zwingt da zu viel Kompromiß beim Objektiv auf.

Da er nur schwer durch den Sucher schauen kann wäre mir dazu ein Schwenkdisplay noch wichtig, alternativ könnte man das Bild üer Remote-App auf ein Handydisplay übertragen.

Daher würde ich eine FZ1000 als besten Kompromiß erachten, den man probeiern könnte. Bei der FZ300 wäre mir der Sensor schon wieder zu klein, eine RX10 ist etwas besser aber auch teurer und hat kein Schwenkdisplay.

Wenn das Budgt aufgstockt werden könnte würde ich über eine GX8 oder G81 (beide haben Schwenkdisplays) mit dem Panasonic 100-300 nachdenken, dann sind aber über 1.000 € fällig.

Hans

jameek
09.01.2019, 23:41
Hi Ihr, vielen Dank für Eure ersten Einschätzungen.
Die Problematiken habt ihr vollkommen richtig eingeschätzt bzw aus der Erfahrung berichtet.
Enge, Höhe, Eigengeschwindigkeit sind die größten Probleme.
Bisher ist er mit einer kleinen Lumix einigermaßen zurechtgekommen. Nun ist die aber hinüber und er möchte eine Verbesserung. Auch AF ist da ein Thema.

Ich lese aber, dass ich mit meinem ersten Ergebnis nicht daneben liege. Lx100 nehme ich mit auf.
DSLR ähnliche Konzepte wie RX10 oder TZ 1000 kommen aufgrund der Größe nicht in Frage. Das sagte er ganz explizit. Wechselobjektive möchte er auch nicht.
Sollte euch noch etwas einfallen, gebt gern Bescheid.

steve.hatton
10.01.2019, 02:00
Eine sichere Handschlaufe oder ähnliche Sicherung wäre noch wünschenswert - für all die nicht fliegenden Mitbewohner am Boden:cool:

ha_ru
10.01.2019, 10:47
Bisher ist er mit einer kleinen Lumix einigermaßen zurechtgekommen. Nun ist die aber hinüber und er möchte eine Verbesserung. Auch AF ist da ein Thema.

Ich lese aber, dass ich mit meinem ersten Ergebnis nicht daneben liege. Lx100 nehme ich mit auf.
DSLR ähnliche Konzepte wie RX10 oder TZ 1000 kommen aufgrund der Größe nicht in Frage. Das sagte er ganz explizit. Wechselobjektive möchte er auch nicht.
Sollte euch noch etwas einfallen, gebt gern Bescheid.

LX100 würde ich wegen dem geringe Telebereich ausscheiden. Da er Wechselobjektive ablehnt leider auch die Kombi GX800 mit Pana 45-175 (zudem etwas über Budget).

Hat er es mit einer FZ1000 schon mal versucht? Meiner Meinung nach braucht es nur einer Ablage im Flugzeug (Selbtsgebastelter Köcher) und dann kann ich die auch Einhandbedienen und dank des Schwenkdisplay und dem Griff würde ich auch mit dem Gewicht klarkommen. Die FZ1000 deckt dann die Anforderungen am besten ab.

Sonst bleibt eigentlich nur die TZ202 (rund 650 €) oder die TZ101 (rund 500 €) übrig. Die RX100 VI liegt wohl mit über 1.100 € zu weit über Budget, zudem ist er mit der Bedienung schon mit Lumix vertraut. Wegen dem längeren Tele würde ich zur TZ202 raten, die 150 € sind irgendwann vergessen. Wie groß die Serienstreuung bei den Objektiven der TZs ist weiß ich nicht. Ich hatte mal eine TZ101 in der Hand die mich objektivseitig nicht überzeugte, es gibt aber gute Bilder beider Kameras im Netz.

Hans

Reisefoto
14.01.2019, 20:09
Unsere Hausmarke hätte da ja die RX100 – allerdings käme da nur die VI in Frage, die aber zu teuer ist.
Die RX ist schon zu groß/sperrig.

Ich bin nun bei der Panasonic Lumix TZ100 oder TZ200 gelandet.
Warum nur die die RX100 VI? Wegen der längeren Brennweite? Die Panasonic sind auf jeden Fall eine Alternative. Der Sucher der TZ100 soll aber nicht so doll sein. Wie wäre es mit einer RX100 (I). Die geht bis 105mm. Allerdings wäre für den Einhandbetrieb eine griffigere Kamera besser.

subjektiv
14.01.2019, 20:19
Da er nur schwer durch den Sucher schauen kann wäre mir dazu ein Schwenkdisplay noch wichtig, alternativ könnte man das Bild üer Remote-App auf ein Handydisplay übertragen.

Gerade wenn man nicht wirklich ruhig den Bildinhalt beurteilen kann, dürfte ein Schwenkdisplay die richtige Ausrichtung der Kamera praktisch unmöglich machen. Das ist dann nur flach anliegend brauchbar. Da könnte ein reines Kippdisplay, das man nach unten klappen kann, schon eher hilfreich sein, weil das in einer Achse immer zum Objektiv fluchtet.
Ein externes Display dürfte eine (steuerbar) montierte Kamera erfordern, damit es die Bedienung nicht erschwert. Eventuell dann sogar gleich das Display auch fix...

jameek
15.01.2019, 16:09
Warum nur die die RX100 VI? Wegen der längeren Brennweite? Die Panasonic sind auf jeden Fall eine Alternative. Der Sucher der TZ100 soll aber nicht so doll sein. Wie wäre es mit einer RX100 (I). Die geht bis 105mm. Allerdings wäre für den Einhandbetrieb eine griffigere Kamera besser.
Ja, die IV wegen der Brennweite.
Die RX100 I haben wir auch, da reicht selbst mir der Zoom oft nicht.
Für seine Zwecke daher keine Option.

Allerdings wäre für den Einhandbetrieb eine griffigere Kamera besser.


Insgesamt ist die Griffigkeit bzw. einhändige Bedienung optional. Für ein Foto kann er auch kurz beide Hände nehmen. Kompaktheit ist wichtiger.
Zum Display denke ich auch, dass ein festes oder nur Klappdisplay einfacher ist, damit er eher nach dem Point&Shoot System mehrere Bilder machen kann.

Ich habe ihm mal alle Optionen geschickt und er wird die entsprechenden Kameras vor Ort mal probieren. (Denn das war noch mein Tipp, dass die besten technischen Daten nichts helfen, wenn man mit der Bedienung/Haptik nicht zurechtkommt).