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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Mein Umstieg von A-zu E-Mount, von APS-C zu KB, Erfahrungen


Sebnitzer
02.01.2019, 20:46
Hallo Gemeinde,
Nun habe ich ihn vollzogen, den Umstieg. Meine A77II ist einer A7II gewichen und da ja oft Unsicherheit herrscht wie man das am besten macht und ob man wirklich alles an Zubehör nun neu kaufen muss, möchte ich hier mal kurz meine Erfahrungen schildern.

Meine neue A7II habe ich mir mit dem Kitobjektiv 28-70mm gekauft. (das Ding ist übrigens überraschend gut)
A-Mount Objektive hatte ich ja, manche waren KB-tauglich, andere reine APS-C Linsen.
Die KB- tauglichen Objektive zu adaptieren ist ja nicht das Problem. Nach einiger Recherche im Netz habe ich mich für den günstigeren LA-EA3 Adapter von Sony entschieden, der sollte an der A7II mit Firmware 4.00 gut funktionieren.

Alle hier beschriebenen Objektive sind A-Mount die ich adaptiert habe:

Sigma EX DG OS 70-200mm f/2.8 :
Vollumfänglich mit Adapter nutzbar, AF schnell und präzise, alles kein Problem.

Tamron 90mm f/2.8 Macro:
Vollumfänglich mit Adapter nutzbar, AF etwas langsam, pumpt. Nichts für bewegte Motive. Für meine Makrofotografie ist das aber unerheblich da ich dann eh manuell fokussiere.



APS-C Objektive die ich absichtlich NICHT im kamerainternen APS-C -Modus betrieben habe. Der Grund ist klar: man büßt die Hälfte an Sensorfläche ein. Ich will hier einfach mal wissen: Was geht? Was geht nicht mehr?

Tamron 17-50mm f/2.8:
Quasi nicht zu gebrauchen da der Stangen-AF nicht mehr vorhanden ist. Deutliche Vignette, "Tunnelblick", wäre nur im APS-C Modus und manuell verwendbar.
Dieses Objektiv werde ich verkaufen.

Sigma HSM 10-20mm f/3.5 Ultraweitwinkel:
Vignette bis ca 16mm, am unteren Ende stark ausgeprägt, zwischen 17mm und 20mm vollumfänglich mit Adapter nutzbar, AF schnell und präzise.
Werde ich behalten. 17-20mm sind ein irrer Blickwinkel an KB und das auf der vollen Sensorfläche!

Sony SAL 50mm 1,8 (das billige 50mm für APS-C):
DIE positive Überraschung! Keine Vignette nur minimalste Abschattungen in den Ecken, eigentlich vollumfänglich ohne Verluste mit Adapter nutzbar. AF war durch den SAM-Motor eh nie der schnellste, Verändert hat sich da aber nichts.

Vielleicht helfen meine Erfahrungen dem Ein- oder Anderen, der sich mit einem Umstieg beschäftigt und sich wegen der Objektivproblematik scheut.
Natürlich ist die Adapterlösung nicht optimal, keine Frage. Man muss aber zumindest nicht alles gleich (verlustreich) verkaufen und sich in riesige Ausgaben für neue Objektive stürzen. Oft ist das was man hat, besser als man denkt und später ergibt sich vielleicht mal noch etwas optimaleres.

Viele Grüße und eine gutes neues Jahr
Frank

dialem2000
03.01.2019, 11:09
Wie ist der AF gegenüber der A77? Ich steh grad vor dem selben Wechsel. Meine Linsen sind alle vollformatstauglich. Aber ich hab Angst, dass das mit Autofokus nicht gut klappt. Wie ist der AugenAF der A7ii?

Liebe Grüße Swen

mr.jb
03.01.2019, 20:10
Dieser Schritt ist sicher immer schwer... vor allem, wenn man betrachtet, was das ales mal gekostet hat und jetzt (oft) nicht mehr viel Wert ist.

Ich bin auch letztes Jahr (immer noch komisch 2018 als letztes Jahr zu benennen) von der a68 auf die a7III umgestiegen und bereue diesen Schritt überhaupt nicht. Meine Sachen habe ich damals alle Verkauft, weil ich nicht adaptieren wollte mit meinen APS-C Linsen. Der Grund war der gleiche wie auch bei dir.

Das mit dem AF an der A7II würde mich aber auch interessieren... ich habe oft gelesen, dass dieser nicht gerade super sein soll. Deswegen ist damals die a7II bei mir auch ausgeschieden. Aber ist es wirklich so schlimm, vor allem im Vergleich mit der a77II?
Hast du dann jetzt schon in E-Mount Objektive investiert?

Viele Grüße
Johannes

nex69
03.01.2019, 20:54
Wie ist der AugenAF der A7ii?

Der Augen AF der A7II funktioniert nur im AF-S Modus. Ob er mit adaptierten Objektiven auch funktioniert weiss ich nicht. Ich befürchte nicht.

Sebnitzer
04.01.2019, 10:55
Den Augen-AF hab ich nie verwendet, selbst mit der A77II nicht. Ehrlich gesagt musste ich erstmal nachsehen, was das ist;-). Nein, er funktioniert mit adaptierten Objektiven nicht.
Die A77II war ein AF-Monster, wirklich ziemlich flott. Die A7II ist langsamer. Sooo schlimm wie oft beschrieben, ist das aber nicht. Offenbar hat man mit den ganzen Firmware-Updates die es seit Erscheinen der Kamera gibt, daran gearbeitet.
Bei den, was ich in der kurzen Zeit probiert habe würde ich sagen:
Mit nativen Objektiven (ich habe zur Zeit nur das 28-70 Kit) und draußen bei Tageslicht ist der Unterschied sehr gering.
Mit Adapter muss man eigentlich jedes Objektiv für sich betrachten.
Das Sigma 70-200 2.8 fokussiert recht schnell, mein Tamron 90mm hat Probleme und pumpt, usw.
Insgesamt würde ich sagen dass der AF der A7II für die allermeisten Situationen völlig ausreichend ist. Gut, ich mache jetzt auch nicht ständig Mitzieher bei Windhundrennen. Allerdings ist es richtig dass die A77II in Sachen AF gefühlt noch Reserven hatte während die A7II dann schon am Limit arbeitet.

wus
04.01.2019, 12:00
Wie würdest die Ergonomie vergleichem? Kannst Du die A7II mit dem 70 - 200 2.8 problemlos mit einer Hand halten? Auch längere Zeit? "Hängt" die Kombi gut an der Hand, oder musst Du fest zugreifen, wenn Du sie gerade nicht am Auge hast?

Sebnitzer
04.01.2019, 14:32
Die Kombi hält man nicht längere Zeit mit einer Hand nur an der Kamera, dazu ist das Ganze viel zu kopflastig. Das war aber auch schon mit der A77II so.
1497/IMG_0496.jpg

Die Bedienergonomie der A7II ist tadellos. Hier merkt man, dass man eben von Sony zu Sony gewechselt ist. Nach kurzer Eingewöhnung sollte man alles im Schlaf finden und beherrschen.
Wenn man die Kamera in der Hand am Körper herunterhängend, mit dem großen Objektiv transportiert merkt man natürlich, dass die Griffmulde weniger tief und weniger breit ausgearbeitet ist. Da muss man besser festhalten. Für meine großen Hände fühlte sich die 77er etwas griffiger an. Ist aber auch eine Gewöhnungssache denke ich und fällt nur auf, weil ich ja jetzt den direkten Vergleich habe.

minolta2175
04.01.2019, 15:16
Ist aber auch eine Gewöhnungssache denke ich und fällt nur auf, weil ich ja jetzt den direkten Vergleich habe.

Genau...wie beim Lebensabschnittsgefährte, da ist es auch so.

miatzlinga
04.01.2019, 16:06
Die Kombi hält man nicht längere Zeit mit einer Hand nur an der Kamera, dazu ist das Ganze viel zu kopflastig. Das war aber auch schon mit der A77II so.


Ich hatte diese Kombi auch in Verwendung (aber mit dem alten 70-200 Tamron und daher mit dem LA-EA4) - das macht einfach keinen Spaß. Und aber wie du es sagst, das war mit der A77II auch schon so und ich kenne auch keinen, der mit einem 70-200 einhändig fotografiert.

Die Frage war - glaube ich - ob das Tragen der Kamera mit Objektiv nach unten hängend geht, oder?
Meine Erfahrung damit war, dass es an sich nicht wirklich ein Problem ist - wenn auch nicht so komfortabel wie mit der A77II.
Ehrlich gesagt hatte ich irgendwie nie ein gutes Gefühl dabei, vielleicht hab ich die Robustheit der A7II aber auch nur unterschätzt.


Die Bedienergonomie der A7II ist tadellos. Hier merkt man, dass man eben von Sony zu Sony gewechselt ist. Nach kurzer Eingewöhnung sollte man alles im Schlaf finden und beherrschen.


Das ging mir anders und deswegen hab ich meine A7II auch wieder verkauft und bin zur A99II gewechselt, hätte ich mir die nicht leisten wollen, dann wäre ich entweder zur A77II und APS-C zurückgekehrt oder hätte mir eine A99 gekauft obwohl die AF-mäßig nicht besser als eine A7II ist.
Wie du auch sagtest, da ist sicher viel Gewöhnungssache dabei, aber bei mir war nach einem halben Jahr klar, das die A7II und ich keine Freunde werden. Erstens wegen der Ergonomie (fehlende Bedienelemente, das nicht so flexible Display etc.) und zweitens wegen dem AF-C, der im Vergleich zur A77II ein echter Rückschritt war.

Vielleicht wäre das mit den richtig guten Gläsern besser gewesen, aber das 28-70 Kit war in der Hinsicht einfach schlecht und auch optisch hat es mich nicht überzeugt.

miso
04.01.2019, 19:37
Ich hab vor ca. 1 Jahr von der a77 zur a7ii gewechselt. Habe die 77 bisher behalten, weil ich dachte, die 7ii ist zu langsam für Vögel, Sport oder Modellflug.
Ich habe aber die 77 seither nicht mehr eingeschaltet! Im Vergleich ist der alte Sucher der 77 echt eine Krücke. Ich hab noch nicht durch die 77ii geschaut. Der dürfte in etwa dem der 7ii entsprechen.
Bei den Objektiven bin ich auch am Umstellen, weil es einfach nervig ist, wenn man mit LA-EA4 umbauen muss. Außerdem hatte ich keine extrem hochwertigen a-Mounts.

Da ich kleinere Hände habe, komme ich mit dem kleineren Body sehr gut zurecht.
In Kombi mit dem FE 100-400 echt noch super zu handhaben. Die Kamera geht mit dem Tele noch quer in den Fotorucksack. Es gibt wohl keine kleiner Kombi KB mit 400mm Brennweite.

Für mich ist die a7ii eine echte Steigerung zur a77, zur a77ii wahrscheinlich geringer.

Früher oder später werde ich wohl eine Steigerung haben möchten. Die wäre dann a7iii oder mal sehen, was noch kommt:-)

Grüße,
Michael

wus
05.01.2019, 10:15
Vielen Dank für all die Rückmeldungen zum Thema Ergonomie!

Tatsächlich ging es mir vorrangig darum, ob die Kombi mit einem langen und auch schon ganz schön schweren Objektiv gut an der Hand hängt, so dass die nicht verkrampft. Bei mir ist es das 70400G, und das geht mit der A77II recht gut. Wenn ich sie ans Auge nehme, dann nehme ich natürlich die 2. Hand dazu, man will ja schließlich auf den optimalen Bildausschnitt zoomen.

dey
05.01.2019, 22:58
Tatsächlich ist das ja kein Hinderungsgrund, man muss es eben anders machen. Da ich mir auch nicht vorstellen konnte, ein 70200 2.8 an drei Finger im Griff zu tragen (so habe ich bei a65 gemacht und mache es bei der a99), hatte ich die a7 die Stativschelle als Einhandtragelösung zu verwenden. Ggf wäre es auch unnötig gewesen.

Sebnitzer
06.01.2019, 13:03
Tja, nun werde ich beim Tragen wohl auf eine Spur Coolness verzichten müssen....:D