Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Weitwinkel versus Panoramafunktion
.... ich weiss nicht so recht in welche Rubrik das so passt, bitte ggf. verschieben ...
Ersetzt die Panoramafunktion in der Bildbearbeitung(z.B. in ACR mit 2 bis 3 Klicks) das Weitwinkel?
Ich versuch mal eine +/- Liste und wäre froh um Eure Kommentierung / Ergänzung, um selber meine Meinung zu festigen. Danke !
WEITWINKEL
PLUS
- Bokeh
- Schärfentiefe
- Achssprünge nicht vorhanden (Quelle: aidualk)
- für bewegte Objekte geeignet (Quelle: aidualk)
- nur ein Bild ohne Versatz und somit auch schnell machbar (Quelle: Reisefoto)
MINUS
- Kosten
- Objektivwechsel (Zeit, Staub)
- Zusatzgewicht
- Verzeichnung
PANORAMAFUNKTION
PLUS
- kein Objektivwechsel (Zeit, Staub)
- keine Zusatzkosten
- beliebig weiter Winkel horizontal und vertikal
- geringe Verzeichnung
- kein Zusatzgewicht
- größere Bildqualität (Quelle: Eikazom)
- größere Bildwinkel, bis 360 Grad, möglich (Quelle: Eikazom)
- Auflösung, Zoommöglichkeiten und Verzerrungsfreiheit besser (Quelle:Rudolfo)
- Panorama geht auch ohne Stativ (Quelle: Ratzemaus)
MINUS
- nachträgliche Bearbeitung
- kein Bokeh (also mehr für Landschaftsfotografie?)
- Achssprünge nur mit Nodalpunktadaptor vermeidbar (Quelle: aidualk)
- für bewegte Objekte ungeeignet (Quelle: aidualk)
- Nodalpunktadaptor wiegt auch (Quelle: steve.hatton)
- nachträgliche Bearbeitung aufwendig und manchmal nicht möglich - Überraschungseffekt (Quelle: Reisefoto)
Danke für die Mithilfe. Infos bis zum Beitrag 10 sind berücksichtigt. 23-12-18 Thomas
Wenn du keine Achssprünge bei zusammen setzen erhalten möchtest, sollte man die Kamera über einen sogenannten 'Nodalpunktadapter (https://de.wikipedia.org/wiki/Knotenpunkt_(Fotografie))' verschwenken. Der Aufwand, das sauber hin zu bekommen ist nicht unerheblich.
Auch kann man Panos fast nur bei statischen Motiven machen.
Ich selbst mache auch gelegentlich Panos, dann aber nur mit WW-Objektiven, wenn mir der schon große Bildwinkel dann mal noch immer nicht ausreicht.
Probiere doch einfach selbst aus, ob dir die Ergebnisse beim zusammen setzen ausreichend sind oder nicht.
steve.hatton
21.12.2018, 19:01
.... ich weiss nicht so recht in welche Rubrik das so passt, bitte ggf. verschieben ...
Ersetzt die Panoramafunktion in der Bildbearbeitung(z.B. in ACR mit 2 bis 3 Klicks) das Weitwinkel?
Ich versuch mal eine +/- Liste und wäre froh um Eure Kommentierung / Ergänzung, um selber meine Meinung zu festigen. Danke !
...
PANORAMAFUNKTION
PLUS
...
- kein Zusatzgewicht
...
Und der Nodalpunktadapter wiegt nichts ?
Wieso soll es bei der Panorama-Funktion kein Bokeh geben?
Reisefoto
21.12.2018, 19:41
Die Panoramafunktion ist dann im Vorteil, wenn man Transportgewicht und Geld für das Objektiv sparen will. Zudem bekommt man mehr Auflöung als mit einem Einzelbild.
Dem steht hinterher ein deutlich größerer Bearbeitungsaufwand gegenüber. Mal geht es mit ein paar Klicks, machmal aber auch nicht. Ich habe es in Photoshop CS6 schon mehrfach erlebt, dass das Programm aus unerfindlichen Gründen Bilder nicht montieren konnte. Ich mache es bei Panoramen häufig so, dass ich zuerst eine Panorama mit der automatischen Panoramafunktion der Kamera aufnehme (mit deren Einschränkungen hinsichtlich der Auflösung und wissend, dass es nur ein JPG ist) und dann zusätzlich Einzelbilder für ein Panorama, dass ich am PC montiere.
Beim Weitwinkel hast Du den Vorteil, dass es nur ein Bild ist und alle Bewegungen passend sind. Du hast aber ein Weitwinkel mit allen vor und Nachteilen hinsichtlich der extremen Perspektive. Du kannst tolle Vordergründe gestalten, aber ohne diese gibt es oft unnötig viel Leerraum und das Hauptmotiv ist zu weit weg. Dann wäre ein Panorama aus Bildern mit längerer Brennweite besser.
Wenn es schnell gehen soll, ist das Weitwinkel meist praktischer. Wenn ich aber schon vorher weiß, dass ich bei dem Vorhaben kaum Weitwinkel benutzen werden, dann lasse ich es ggf. auch zu Hause, insbesondere, wenn es um Superweitwinkel geht.
Für mich gibt es bei "Weitwinkel versus Panorama" kein Entweder oder, sondern sowohl als auch.
Gestern habe ich mich durch Zufall mit Panoramen beschäftigt. Ich war beim Verschlagworten meiner Bilder in LR, als ich auf einige Bilderserien von 2007 stieß, die ich bei dieser Gelegenheit mit CS6 in Panoramen umgewandelt habe. Es handelte sich um händisch aufgenommene Landschaftsfotos, die meine nähere Heimat dokumentieren sollen.
Ein Panorama enthält z.B. eine flaches, sehr breites Tal mit Wohnbebauung und einen flachen Höhenzug dahinter. Dieses Bild hätte man kaum mit einem WW fotografieren können, weil die Nachteile überwiegen:
Vordergrund: viel nichtssagende Gras und Felderlandschaft
Hintergrund: jede Menge Himmel
Mittelgrund: der schmale interessante Landschaftsstreifen
Detailauflösung/Zoommöglichkeit: ebenfalls wenig zu friedenstellend
Nachbearbeitung: das Bild hätte man mindestens auf das Format 16:9 beschneiden müssen. (oder gleich in der Kamera das Format einstellen)
Das Panorama hatte all diese Nachteile nicht. Der Zeitbedarf für die Erstellung in CS6 war auch relativ gering.
Der Nodalpunkt spielt bei diesen Landschaftsaufnahmen mit uniformen Vordergrund (Wiesen, Getreidefelder) auch keine Rolle. Man kann solche Panoramen gut aus der Hand fotografieren. Man sollte nur beachten, sich um die Kamera zu drehen und den Horizont möglichst an gleicher Stelle im Bild zu behalten. Anders formuliert: man sollte die Kamera waagerecht schwenken, damit keine Wellenbewegung/Versatz zwischen den Bildern entsteht. Das Problem hat man mit Stativ natürlich nicht. Wenn man dann noch beachtet, dass die Bildüberschneidung genügend groß ist, z.B. markante Punkte finden sich immer auf zwei Bildern wieder, macht Photoshop keine Probleme. Nur der Vollständigkeit halber will ich erwähnen, dass man die Belichtungsparameter manuell fest vorgeben sollte, damit die Belichtungsautomatik der Kamera beim Schwenken keine Zicken macht. Panoramasoftware kann zwar eine Menge ausgleichen, aber nicht alles.
Aus meinen Ausführungen ergibt sich auch der Schluss, dass ein WW besser für Aufnahmen mit vielen Einzelheiten im Vordergrund und Mittelgrund geeignet ist, weil man sich den Aufbau der Stativs, mit Justierung des Nodalpunktes schenken kann. Ein klarer Zeitvorteil, wenn es schnell gehen muss.
Behauptung: Wenn es auf Auflösung, Zoommöglichkeiten und Verzerrungsfreiheit ankommt, hat m.M.n. die Panoramafotografie die Nase vorn. Als Beispiel möchte ich auf folgende sehenswerte Seite hinweisen:
http://www.alpen-panoramen.de/panorama.php?pid=6830
Ratzemaus
22.12.2018, 14:39
Ich mache Panoramen nur aus der Hand und zwar dann am liebsten hochformatig mit einer Brennweite von ca. 35-50mm aber zum Teil auch schon bei 180-200mm gemacht.
Verwende die interne Wasserwage als Kontrolle, dass ich auch halbwegs in der Waage bleibe. Insgesamt etwas mehr aufs Bild bannen, als man nachher braucht. Dank LR mit Panoramafunktion bekomme ich dann ein DNG. Das läßt sich wie ein RAw bearbeiten.
Klappt prima, zumindest bei Landschaft. Schleppe da nichts extra mit.
Daniela
Auf die gleiche Idee bin ich vor Jahren auch schon gekommen.
http://www.sonyuserforum.de/forum/showthread.php?t=102247&highlight=Hugin%2A
Ist nur für Ausnahmen sinnvoll.
Bei mir war es der Schritt von Normalbrennweite ca. 35mm auf Ww mit ca. 24mm.
Ich vermute, jeder weiter Richtung uww es geht, um fehlerbehafteter wird es und es macht bald keinen Spaß mehr.
Bastian hat einige gute Gründe zusammengestellt, wann und warum ein Panorama sinnvoll ist (https://phillipreeve.net/blog/review-pocketpano-vario-xl-panorama-adapter/). Das ist zwar ein Artikel über ein ganz bestimmtes Panorama-Hilfsmittel, aber die in der Einleitung unter „Why would you want to take panoramas?“ genannten Punkte gelten ganz unabhängig davon, und auch die danach folgenden Beispiele könnte man auch mit einem anderen System machen. (Ich verweise darauf, weil ich den Artikel mit den Beispielen ganz anregend finde.)
fhaferkamp
22.12.2018, 19:46
.... ich weiss nicht so recht in welche Rubrik das so passt, bitte ggf. verschieben ...
Ich habe den Thread mal verschoben, da er ja allgemein ist und nicht auf Emount bezogen.
Alle Infos bis hierher in die Tabelle (erster Beitrag) aufgenommen. Danke für die Mithilfe und Links.
Die Panoramafunktion ist dann im Vorteil, wenn man Transportgewicht und Geld für das Objektiv sparen will. Zudem bekommt man mehr Auflöung als mit einem Einzelbild.
Dem steht hinterher ein deutlich größerer Bearbeitungsaufwand gegenüber. Mal geht es mit ein paar Klicks, machmal aber auch nicht. Ich habe es in Photoshop CS6 schon mehrfach erlebt, dass das Programm aus unerfindlichen Gründen Bilder nicht montieren konnte.
Schon mal mit Hugin (hugin.sourceforge.net) versucht...?;)
Grüße, meshua
fbenzner
24.12.2018, 14:56
Ich mache Panoramen seit mehreren Jahren mit:
A700; A77; A77II; A7RII
In der Zeit mehrere hundert Panoramen in Hoch- Querformat immer mit der Kamerainternen Panoramafunktion. Dazu brauche ich weder Stativ noch Nodalpunkt Irgendwas und Nachbearbeitung brauche ich auch nicht. Etwas Übung gehört allerdings dazu.Hier:
http://www.fotoclub-roedermark.de/images/Webgalerie_Franz_Benzner_Panoramen_2018/index.html
geht`s zu meinen Panoramen
Fazit
Weitwinkelobjektiv ist nur noch bei bewegten Objekten im engen Raum notwendig.
Da dies nicht meine Anwendung ist, reicht mir 24/70, 70/200, 2*Konv, 90er Makro, lichtstarkes 50er.
Jemand Interesse am Canon Tamron 15/30 2.8 mit Metabone MC 11 für EF-E ?
Vielen Dank für die Hilfe bei der Entscheidungsfindung.
Fuexline
16.01.2019, 20:18
Aus meiner Erfahrung nah bevorzuge ich Weitinkel / Fishye mehr als die Panorama Funktion denn:
Das Pano wird sehr breit man muss definitiv nochmal nachsetzen und zwar oben und unten um ein tolles quadratisches Bild zu bekommen, dazu muss die Szene sehr still sein und man muss eben genau sein.
ein nachteil der Pano FUnktion incam ist das diese bei Wechsellicht bzw im dunklen eben total versagt, Langzeitbelichtungen etc sind somit unmöglich
Ein manuelles FIsheye kostet nicht die Welt und mit diversen Programmen rechnet man es zu nem Weitwinkel gerade beim E Mount werden die hinterher geworfen
beim A Mount sind das Sigma 10-20 3.5 bzw Minolta 20 2.8 zu bevorzugen - das Sigma geht auf Vollformat ab 15mm Verlustfrei das 20er Minolta ist schon VF gerechnet und sollte auch an VF betrieben werden.
Das Pano wird sehr breit man muss definitiv nochmal nachsetzen und zwar oben und unten um ein tolles quadratisches Bild zu bekommen, dazu muss die Szene sehr still sein und man muss eben genau sein.
Das mit dem Nachsetzen stimmt.
Meine Gedächtnishilfe ist die "5-7-9-Regel".
d.h. Bei Hochformatbildern und 1/3-Überlappung (wird im Display angezeigt)bekomme ich ein 2:3-Bild bei 5 Bildern.
Brauche ich 7 Bilder für die Breite, muß ich eine Reihe drüber auch fotografieren (auch 1/3-Überlappung).
Brauch ich 9 dann schon 3 Reihen.
Zum Nachrechnen:
1Reihe: H=36mm B=16+8+8+8+16=56 36:54=2:3
2Reihen: H=24+24=48 B=16+5*8+16=72 48:72=2:3
3Reihen: H=24+12+24=60 B=16+7*8+16=88 60:90=2:3
Für quadratische Bilder kann man es sich ebenso rechnen.
Wieso soll es bei der Panorama-Funktion kein Bokeh geben?
Bei der Brenizer-Methode macht man Panoramas gerade wegen des Bokehs. Ist allerdings zugegeben selten in Verbindung mit Weitwinkel.
Wenn du ein weitwinkliges Bild mit viel Bokeh haben willst, kann es natürlich sein, dass eine automatische Stitching-Funktion keine Punkte mehr findet, an denen es die unterschiedlichen Teilbilder zusammensetzen kann.