Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : A7iii: AF je nach Lichtfarbe besser oder schlechter??
bjoern_krueger
03.12.2018, 12:25
Moin!
Ich hatte ja schon in meinem anderen Thread (http://www.sonyuserforum.de/forum/showthread.php?t=188726) von meinen eher mittelmäßigen Erfahrungen mit dem AF bei wenig Licht berichtet.
Hier kurz zusammen gefasst, damit man nicht alles lesen muss:
Es ging um Fotos beim Auftritt einer Band in einem relativ dunklen Raum. Es gab zwei Licht-Traversen, die die Leute mit teils farbigem Licht mehr oder weniger hell ausgeleuchtet haben.
Trotzdem war es z.B. nicht möglich, auf das Gesicht der Sängerin scharfzustellen, obwohl es relativ hell beleuchtet wurde. Zwar nicht direkt angeleuchtet, aber doch deutlich sichtbar. Das hatte mich extrem frustriert, sodass ich tatsächlich schon in Richtung Nikon D850 geschielt hatte...
Soweit zu dem anderen Thread.
Gestern Abend nun, habe ich ein Bisschen mit der Kamera herumgespielt, und mit dem AF experimentiert. Mein Sohn saß im dunklen Wohnzimmer, es war nur ein Bisschen Adventsbeleuchtung (schööön ;o))) an, und der Fernseher hat etwas Licht gespendet.
Es war für die A7iii überhaupt kein Problem, auf sein Gesicht scharf zu stellen, obwohl es wesentlich dunkler beleuchtet war, als die oben beschriebene Sängerin. (und er hat deutlich weniger Falten, also noch weniger Strukturen als die schon etwas betagte Sängerin (hoffentlich liest sie das nicht...))
Das hat mich wirklich extrem gewundert, und ich frage mich, ob vielleicht die Farbe des Lichts eine Rolle spielen könnte. Das Licht mit dem die Sängerin angeleuchtet wurde, war orange, mein Sohn war zwar deutlich weniger, aber dafür in anderen Farben beleuchtet (weiße Lichterkette, Kerzen, Fernseher)
Habt Ihr solche Erfahrungen auch schon mal gemacht?
Viele Grüße,
Björn
Pittisoft
03.12.2018, 13:15
Das habe ich an Konzertbühnen in den letzten Jahren auch schon festgestellt das die meist verwendete LED Beleuchtung nicht gerade förderlich für die AF Systeme ist...
bjoern_krueger
03.12.2018, 15:14
Moin!
Interessant, bei dem Konzert waren es auch Lichttraversen mit LED-Strahlern.
Da ich nur recht selten sowas fotografiere, kann ich es verschmerzen.
Viele Grüße,
Björn
Meine Erfahrungen dazu:
Rein Rotes oder blaues LED-Licht (verbunden mit Nebel) und Du kannst den AF deaktivieren. Das war und ist allerdings für die A900 mit dem mittigen AF-Sensor recht einfach präzise scharf zu stellen. Eine A950 mit dem Bild-Sensor und der AF-Feldabdeckung der A7III und dem mittleren AF-Sensor im Gehäuse der A900 ... das wäre meine ganz persönliche eierlegende Wollmilchsau.
Um auf Deine Fragestellung zurück zu kommen: Ich stelle die Behauptung auf, dass es nicht nur von der Farbe des Lichts abhängig ist, sondern auch von der Art des Lichts (Leuchtstoffröhre, Kerze, LED etc.) wie zuverlässig der AF tatsächlich arbeiten kann. Wenn das jemand technisch erklären kann, warum das sogar stimmen könnte, wäre das richtig cool! :top:
Windbreaker
04.12.2018, 10:04
Eine A950 mit dem Bild-Sensor und der AF-Feldabdeckung der A7III und dem mittleren AF-Sensor im Gehäuse der A900 ... das wäre meine ganz persönliche eierlegende Wollmilchsau.
Die gibt's doch längst. Heißt A 99ii und hat zumindest eine ähnliche AF-Feld-Abdeckung wie die A7iii. der mittlere AF-Punkt ist besonders empfindlich und ein doppelter Kreuzsensor. die Kamera hat zwar nur 399 statt 693 Sensorpunkte, die sind aber auf einer ähnlich großen Fläche auf dem Bild verteilt.
Mit der A99ii hab ich schon Konzert fotografiert und mit Beleuchtung keinerlei Probleme gehabt.
Die gibt's doch längst.
Das ist zwar OT und ist auch nicht richtig. Weder hat das Gehäuse der A99II die Größe und das Anfass-Gefühl der A900 noch hat die A99II 24MP. Ich brauche schlicht nicht mehr, auch wenn mir bekannt ist, dass Speicherplatz heute nicht mehr viel kostet.
guenter_w
04.12.2018, 10:54
Interessant, bei dem Konzert waren es auch Lichttraversen mit LED-Strahlern.
Aktuell werden in der Veranstaltungstechnik praktisch nur noch LED eingesetzt. Leider gibt es da eine Riesenbandbreite von billigster Machart bis zu TV-Qualität. Für das menschliche Auge sind die Unterschiede zunächst kaum bemerkbar bzw. erst hinterher durch Übelkeit und Kopfschmerzen (wobei man da die wirkliche Ursache selten erkennt). Sauberes LED-Licht kostet richtig Geld und ist leider selten! Wenn eine Veranstaltungstechnikfirma auch Video in ihrem Programm hat, achtet sie bei der Beschaffung darauf, Billigheimer kaufen das billigste Licht (tut's doch auch...). Fotografen haben leider keinerlei Eindlussmöglichkeiten...:(
Ich kann vielleicht nichts zum Autofokus sagen, aber zu LEDs.
Farbige LEDs haben ein relativ schmales Lichtspektrum. Das Spektrum erstreckt sich teilweise über 50nm oder weniger. Ich habe hier zB das Datenblatt von einer orangen High Power LED von Osram. Der Bereich über 20% Relative spektrale Emission - V(λ) geht gerade mal von etwa 610nm bis etwa 635nm, eventuell sogar noch weniger. Bei solchen einfarbigen Strahlern hat man also manchmal nur ein 30nm breites Farbspektrum oder sogar weniger.
Wenn ein Gesicht ausschließlich mit diesem schmalen Spektrum angeleuchtet wir reicht das für den Autofokus eventuell nicht aus, selbst wenn es hell erscheint. So weit ich weiß sucht der AF nach kontraststarken Kanten und eventuell reicht ihm eine hell-orangene zu dunkel-orangene Kante nicht.
Pittisoft
04.12.2018, 12:42
Mit meiner A99II und SAL135f1,8 habe ich in solchen extremen LED Licht Situationen die Micro-AF Einstellungen verändert bis es wieder passte mit dem AF, mit der A9 hatte ich bis jetzt noch keine Probleme.....
fritzenm
04.12.2018, 14:06
Hallo zusammen,
falls noch nicht bekannt, gab es auf dpreview dieser Tage noch einmal eine Zusammenfassung zur bestmöglichen Nutzung des AF:
https://www.dpreview.com/articles/9738160607/guide-how-to-get-the-most-out-of-sonys-autofocus-technologies
Vielleicht hilft es ja.
bjoern_krueger
04.12.2018, 19:04
Moin!
Das ist ja hochinteressant.
Betrifft das alle AF-Systeme generell, oder nur die von Spiegellosen?
Ich hatte die gleiche Band im letzten Jahr ja schon mal fotografiert, auch im selben Saal, aber mit der Nikon D750. Und da gab es keine Probleme.
Aber: Die Band hat sich inzwischen neue LED-Licht-Traversen angeschafft, und die im letzten Jahr waren noch keine, die auf LED-Technik basierten.
Also dieses Jahr: Sony A7iii bei LED-Licht: => Probleme
Letztes Jahr. Nikon D750 bei normalem Licht => keine Probleme
Nun hätte ich ja mal Lust bei gleichem Licht die Band mit ner D750 zu fotografieren, um zu sehen, ob es damit auch Ärger gibt (ich würde es hoffen...)
Viele Grüße,
Björn
...bei gleichem Licht die Band mit ner D750 zu fotografieren, um zu sehen, ob es damit auch Ärger gibt...
Ergebnis fände ich auch sehr interessant.
Theoretisch müsste ein externes AF-Modul (DSLR oder DSLT) da weniger Probleme wie ein PDAF on Sensor haben, da dem externen Sensor weder ein Filterpaket naoch ein Bayerpattern im Weg steht.
Er bekommt also das gesamte Lichtspektrum zur Messung während der PDAF on Sensor nur Teile davon mitbekommt.
Andereseits müsste unter solchen Bedingungen (sehr enges Lichtspektrum) auch die A9 da gegenüber z. B. einer D750 abfallen (beim AF) - das ist aber lt. Aussage eines Threads hier so nicht der Fall, jedenfalls zeigte die A9 dabei keine AF-Probleme.
Für den Contrast AF sollte das weniger dramatische Auswirkungen haben - der ist aber in der Regel zu langsam.
Bin auf das Ergebnis AF der D750/A7II bei Beleuchtung über LEDs gespannt.
vlG
Manfred
Robert Auer
05.12.2018, 14:07
Würde da auch die SLT-Technik (z.B. A99II) betroffen sein?
SLT-AF arbeitet wie ein DSLR-AF, hat also ein eigenes AF-Modul, welches über einen Spiegel angesteuert wird.
Unterschied: der Spiegel klappt nicht hoch + das AF-Modul bekommt weniger Licht (der Hauptteil vom Licht geht ja auf den Sensor).
Die A99II kombiniert als erste SLT den Sensor-AF mit dem externen Modul - sofern ein dafür freigegebenes Objektiv von Sony oder Minolta angeschlossen ist.
Schlimmstenfalls würde die A99II also auf das Niveau einer "normalen" SLT runter gehen (macht sie mit Fremobjektiven eh), sie sollte also vom Problem der "Sehschwäche eines PDAF wegen dem des Sensors vorgelagerten Filterpakets" nicht betroffen sein.
Bitte dieses "Problem" nicht überbewerten - der PDAF on Sensor hat ja schließlich auch Vorteile
- wegen Messung direkt auf der Bildebene kein back- oder frontfokus mehr
- Bildinformationen können sehr genau für AF-Bewertung mit verwendet werden.
Und so schlimm kann es eigentlich gar nicht sein. Ich habe hier das erste mal davon gelesen und es gibt doch bestimmt reichlich User, die mit Spiegellosen auf Konzerten fotografieren.
vlG
Manfred
Pittisoft
06.12.2018, 11:18
Würde da auch die SLT-Technik (z.B. A99II) betroffen sein?
Wie ich oben schon schrieb habe ich bei Problemen mit Kunstlicht den Micro-AF angepasst und schon waren die Ergebnisse auch bei LED Licht besser.
Meine A99II war aber noch nie bei Schumann die wohl bei speziellen Licht die Justierung des AF vornehmen, ob das helfen würde?
Robert Auer
06.12.2018, 17:20
Die Justierung bei Schuhmann kannst du zurückstellen bis ich das Geld für eine gebrauchte A99II zusammen habe. :cool:
Windbreaker
06.12.2018, 17:45
Wie ich oben schon schrieb habe ich bei Problemen mit Kunstlicht den Micro-AF angepasst und schon waren die Ergebnisse auch bei LED Licht besser.
Meine A99II war aber noch nie bei Schumann die wohl bei speziellen Licht die Justierung des AF vornehmen, ob das helfen würde?
Es macht sicher Sinn, die Objektive an die Kamera bei Schuhmann justieren zu lassen. Gleichzeitig wird normalerweise dann auch das AF-Modul geprüft und justiert.
Wenn du noch Garantie hast, sogar kostenfrei. So bisher jedenfalls meine Erfahrung.
steve.hatton
06.12.2018, 18:16
Richtig, dies lies ich bei der A77 mit sämtlichen Objektiven auch machen und war sehr zufrieden, selbst wenn`s ein paar Euro gekostet hatte, da einige Objektive bereits aus der Garantie heraus waren.
Pittisoft
07.12.2018, 17:19
Die Justierung bei Schuhmann kannst du zurückstellen bis ich das Geld für eine gebrauchte A99II zusammen habe. :cool:
Wie soll ich das jetzt verstehen? ;)
Robert Auer
08.12.2018, 00:43
"Zitat von Robert Auer
Die Justierung bei Schuhmann kannst du zurückstellen bis ich das Geld für eine gebrauchte A99II zusammen habe." :cool:
Wie soll ich das jetzt verstehen? ;)
Ach, wenn ich mir irgendwann eine gebrauchte A99II leisten kann, sollte sie top sein und aus gutem Hause kommen! Aber keine Sorge, mein Kaufangebot steht mangels Masse noch in den Sternen. :D
gestern Abend habe ich bei einem "Glühwein-Event" einer Vinothek fotografiert. Sowohl draußen wie auch drinnen gab es nur LED Beleuchtung. Und tatsächlich - obwohl es drinnen recht hell (ISO 500 reicht gut aus) war, hatte der AF der a7iii so seine Probleme - bzw. war wesentlich langsamer als üblich - zumindest gefühlt :roll:
Habe heute abend Ähnliches erlebt in der weihnachtlich beleuchteten Innenstadt. Unsere Stadtverwaltung ist stolz, alles auf LED umgestellt zu haben :cry:
Und nebenbei: Die ohnehin schon extreme Lichtverschmutzung nimmt mit den LED auch noch deutlich zu. :roll:
Reisefoto
22.12.2018, 12:36
... von der Art des Lichts (Leuchtstoffröhre, Kerze, LED etc.) wie zuverlässig der AF tatsächlich arbeiten kann. Wenn das jemand technisch erklären kann,
Das schmale Lichtpektrum der farbigen LEDs wurde ja bereits erwähnt. Hinzu kommt, dass Leuchtstoffröhren und oft auch LED gepulst sind. Die Leuchtstoffröhren flackern und verschieben auch noch das Lichstpektrum. Billige mit 50Hz Netzfrequenz, teure z.B. mit 100Hz. Glühlampen sind träge, deswegen haben sie auch bei 50Hz Netzfrequenz ein nahezu konstantes Licht.
bjoern_krueger
28.12.2018, 18:10
Moin Leute!
Gestern hab ich Weihnachtsfotos gemacht, so schön unterm Tannenbaum bei gedämpfter Beleuchtung. War wirklich schön, die Kinder mit ihren glänzenden Augen...
Meine Augen haben allerdings nicht geglänzt...
Der AF meiner A7iii bei dem Licht war wirklich nicht besonders toll. Und diesmal war es auch kein LED-Licht, sondern eine Mischungs aus Glühlampen und elektrischen Weihnachtsbaumkerzen. Letztere könnten LEDs gewesen sein, weiß ich aber nicht genau.
Jedenfalls war es im Raum so hell, dass man alles genau sehen konnte, und dass da der AF schlapp macht, finde ich schon ziemlich bedenklich. Ohne AF-Hilflicht keine Chance. Und bekannterweise funktioniert das ja nur bei AF-S, und wenn man ein größeres Objektiv drauf hat, geht's auch nicht, weil es einen Schatten wirft. Gut, in der Situation war das nicht so schlimm, weil sich niemand wirklich bewegt hat.
Aber wenn ich mir vorstelle, ich soll mit der Kamera eine Hochzeit fotografieren, und dabei tanzende Menschen auf eine dunklen Tanzfläche in einem großen Saal, na dann gute Nacht. Da kommt ja kein einziges scharfes Foto bei raus.
Als Objektiv habe ich das Sony 24-240 verwendet, klar, kein Lichtriese, aber der AF sollte doch damit ordentlich funktionieren.
Ich weiß auch nicht, die anfängliche Euphorie ist ziemlich verflogen, und ich schiele schon wieder auf die D850...
Etwas frustrierte Grüße,
Björn
Sushirunner
28.12.2018, 20:29
Seltsam.. Muss wohl am Objektiv gelegen haben.
Ich habe an Heiligabend in ähnlicher Situation mit der A7iii fotografiert, mit meinem kleinen Neffen, der sich permanent bewegt hat ;). Mit dem 55 1.8 und dem Tamron 28-75 2.8 hat der AF und besonders AugenAF gute Dienste geleistet. Das Tamron hatte nur zweimal ein Problem bei Gegenlicht (Gesicht war sehr dunkel und die Gesichtserkennung hat stattdessen irgendwas im Weihnachtsbaum erkannt :crazy:), und einige Fotos hab ich selbst verbockt, weil die Verschlusszeit für schnelle Kids zu gering war. Aber ansonsten hat das meist gut geklappt. Alles mit AF-C übrigens. Teilweise war ich bei ISO 6400 trotz f1.8 und grenzwertigen 1/60 (beim Neffen musste ich höher gehen, hab es aber eben manchmal vergessen).
Wenn ich mir vorstelle, was ich früher mit der 6d an diesem Abend für Unmengen AF-Ausschuss gehabt hätte... :roll:
Edit: In welchem Modus hast du fotografiert? Ich habe den Erweiterten Flexible Spot und Flexible Spot M genutzt, und natürlich AugenAF. Das Fokusfeld sollte, besonders bei schlechterem Licht, nicht zu klein sein. Spot S hat manchmal Probleme.
Als Objektiv habe ich das Sony 24-240 verwendet, klar, kein Lichtriese, aber der AF sollte doch damit ordentlich funktionieren.
Ich wüsste aktuell kein Sony FE Objektiv, das weniger für Low-Light geeignet wäre als das 24-240. :zuck:
Dass der Kollege mit einem 1.8 bzw. 2.8 Zoom komplett andere Erfahrung gemacht hat, liegt ganz klar an der Lichtstärke bzw. Lichtschwäche des Superzooms.
peter2tria
28.12.2018, 21:16
........
Als Objektiv habe ich das Sony 24-240 verwendet, klar, kein Lichtriese, aber der AF sollte doch damit ordentlich funktionieren.
Ich weiß auch nicht, die anfängliche Euphorie ist ziemlich verflogen, und ich schiele schon wieder auf die D850...
Etwas frustrierte Grüße,
Björn
Ich hatte mal die D850 mit dem 24-70/2.8 in der Hand und hatte unter den Tisch fokussiert (im Winter, Kneipe = duster). Das ging .... brauchbar.
Besser war's mit der a99ii und dem 24-70/2.8 G1.
Wie sich beide mit einem Superzoom geschlagen hätte kann ich nicht sagen - sicherlich spürbar schlechter; keine Frage.
Pittisoft
29.12.2018, 15:47
Bei den genannten Kameras hätte man das AF-Hilfslicht des meist vorhandenen Blitzes nutzen können, ist eine Möglichkeit der AF Unterstützung die man bei den A7/9 nicht wirklich hat. ;)
bjoern_krueger
30.12.2018, 23:25
Moin!
Gestern war ich wieder bei einem Konzert und hab ein paar Fotos mit der A7iii und dem 24-240 gemacht.
Was soll ich sagen, diesmal sind ziemlich gute Fotos entstanden, sogar mit kleinem AF-Feld.
hier mal ein paar Beispiele, jeweils fokussiert auf das Gesicht. Beim Schlagzeuger mit kleinem AF-Feld durch allerlei Ständer und Gedöns hindurch.
https://www.dropbox.com/l/scl/AACTo2ut4qHS2yEYG5oLyTLUIB2iQby774U
EDIT: Der Link funktioniert wohl nicht, man braucht wohl eine Berechtigung. Werde morgen die Fotos woanders bereitstellen
EDIT Ende
Und die Lichtquellen sehen mir auch nach LEDs aus.
Nun frage ich mich, warum das bei dieser Situation so gut ging, bei anderen, augenscheinlich besseren Bedingungen aber schlechter.
Merkwürdig.
Viele Grüße,
Björn
Ich kann Björns Erfahrungen voll bestätigen - auch meine Fotos unter dem Christbaum am Heiligen Abend waren letztlich doch enttäuschend, weil die A99 da doch bessere Ergebnisse geliefert hatte. Nur hatte ich doch etwas lichtstärkere Linsen: Batis 25 und 85, sowie Sigma 35 1,4 ART (LA-EA3)
Langsam entsteht bei mir der Eindruck, dass der (vielleicht künstlich erzeugte) Hype um Spiegellose doch nicht ganz valide ist.
Bei Tageslicht ist die A7 III der A99 eindeutig überlegen, bei available light jedoch nicht.
Hat noch jemand ähnliche Erfahrungen?
Sushirunner
31.12.2018, 01:37
Inwieweit enttäuschend? Viel Ausschuss, oder schon vorab Probleme beim Fokussieren?
Das Fotografieren mit dem Mischlicht an Weihnachten ist definitiv nicht so ohne.
Wie hast du fokussiert? AF-C? Welche Settings beim AF Feld?
Hast du die neueste Firmware drauf, die laut Sony die AF Performance verbessern soll?
Inwieweit enttäuschend? Viel Ausschuss, oder schon vorab Probleme beim Fokussieren?
Das Fotografieren mit dem Mischlicht an Weihnachten ist definitiv nicht so ohne.
Wie hast du fokussiert? AF-C? Welche Settings beim AF Feld?
Hast du die neueste Firmware drauf, die laut Sony die AF Performance verbessern soll?
A7 III findet erst nach zwei- bis drei Mal durchfahren einen Fokus, der dann oft nicht passt. Also vorab Probleme beim Fokussieren.
Kamera auf AF-S, breites Feld mit gesichtserkennung, und dann auch kleines AF Feld.
Firmware 2.10 - die AF Performance ist selbst nach Totalreset der Kamera nicht besser :flop:
Die A99 ist da definitv besser, und zwar deutlich.
Sushirunner
31.12.2018, 09:56
A7 III findet erst nach zwei- bis drei Mal durchfahren einen Fokus, der dann oft nicht passt. Also vorab Probleme beim Fokussieren.
Kamera auf AF-S, breites Feld mit gesichtserkennung, und dann auch kleines AF Feld.
Da liegt das Problem: AF-S! Du bist das von der a99 wahrscheinlich noch gewöhnt, solltest deine Arbeitsweise aber dringend auf AF-C umstellen.
Ich habe u. a. das 85er 1.8. Wenn ich zu Hause eine bestimmte Deckenlampe mit LEDS einschalte, pumpt der AF wie von dir beschrieben rum (mit AF-S). Wenn ich auf AF-C schalte, trifft er sofort zuverlässig!
Warum das so ist, weiß ich nicht, konnte es aber auch im Fachhandel mit dem 85 1.4 bei Kunstlicht nachvollziehen. Der Verkäufer meinte dann, ich solle einfach AF-C nutzen. AF-C sei bei den modernen Sonys auf maximale Effizienz getrimmt. AF-S dagegen ist anscheinend stark von der Qualität des Umgebungs(kunst)lichts abhängig. Ich hab auch irgendwie das Gefühl, dass mit AF-S bei wenig Licht oft nur der langsame KontrastAF verwendet wird, der nicht auf den Punkt kommt.
Wir haben im DSLR Forum einen interessanten Thread dazu, bitte mal überfliegen:
Sony Alpha IIIer Serie: AF-C generell besser als AF-S?
https://www.dslr-forum.de/showthread.php?t=1925871
Mit solchen Aussagen wie:
Früher habe ich bei vorherigen Kameras immer nur AF-S genutzt. Aber seit ich die a7 III habe, nutze ich zu 99% AF-C. Die Empfindlichkeit und Schnelligkeit ist meilenweit besser als mit AF-S. Insbesondere wenn das Licht weniger wird.
Auch gibt es Situationen, wo der AF-S garnichts mehr wirklich finden möchte, der AF-C aber noch super genau trifft.
ich kann leider kein Vorteil der AF-S Methode erkennen.Alle meine (Sony oder Zeiss) Objektive Pumpen ("in AF-S") mehr oder weniger beim fokussieren, sind aber brauchbar.
Erst wenn es wirklich extrem dunkel wird, oder wenn man weiter als f11 oder f13 abblendet, kann ein Wechsel auf AF-S hilfreich sein.
Und noch ein Tipp: Das kleinste AF Feld ist in der Regel zu klein bei schlechtem Licht. Nimm lieber Extended Spot oder das mittelgroße Feld.
Am besten funktionierte bei mir an Weihnachten Extended Spot in Kombi mit dem Augen AF und natürlich AF-C. Ich war sehr zufrieden und hatte recht wenig Ausschuss, sogar bei kleinen Kindern, die nicht ruhig sitzen wollten.
Ich finde es allerdings sehr schwach von Sony, dass sie es nicht schaffen, dass AF-S und C auf gleichem Niveau arbeiten. Alle DSLR - Wechsler, die Singleshot gewöhnt sind, wundern sich dann über die teils schlechte Performance. Die a7iii ist eine Kamera, zu der man viel ausprobieren, lesen und konfigurieren muss, bevor sie in jeder Situation abliefert. Das ist einerseits Segen (Konfigurierbarkeit) als auch Fluch. "Einfach wie gewohnt loslegen" geht nach dem Systemwechsel erstmal nicht, zumindest im LowLight :zuck:
Dadurch kommen dann so Aussagen zustande, wie ich sie in Foren zur Eos R gelesenen habe: "Der AF der Eos R sei der A7iii meilenweit überlegen". Was natürlich nicht stimmt, wenn man die Sonys gut kennt. Aber Canon hat nunmal Wert auf einen extrem guten AF-S (auch bei LowLight) gelegt, um die an SingleShot gewöhnten DSLR-Wechsler nicht zu verärgern. Dafür hinkt aber der AF-C von Canon weit hinter Sony hinterher.
bjoern_krueger
01.01.2019, 15:09
Moin Leute!
Ist ja ein sehr interessanter Thread geworden!
Vielen Dank an alle, die hier Ihre Beträge gepostet haben!
Ich würde gerne noch einmal auf meine zuletzt sehr guten Erfahrungen bei meinen letzten Konzertfotos zurück kommen.
Hier ist nochmal ein Link, der jetzt auch für jeden funktionieren sollte:
https://NeoLivDS2.de.quickconnect.to/photo/share/f8BV41IU
Besonders das Foto von dem Schlagzeuger finde ich sehr beachtlich. Das Gesicht ist nur sehr spärlich in blau beleuchtet, und da ich durch diverse Ständer und Krimskrams hindurch fokussieren musste, habe ich das kleine AF-Feld gewählt. Und natürlich AF-C.
Der Focus sitzt, allenfalls ist eine kleine Bewegungsunschärfe erkennbar.
Die Fotos von dem Bassisten sind lichttechnisch auch eher schwierig. Gegenlicht und gleichzeitig wenig Licht auf dem Gesicht, auf das ich focussiert habe.
Die Nahaufnahme von dem Sänger finde ich auch beachtlich. Wenig Licht, trotzdem saß der AF.
Mich würde nun interessieren, welche Ideen Ihr habt, warum das in dieser schwierigen Lichtsituation so gut funktioniert hat (mit dem 24-240(!)), in anderen aber nicht.
Auch Eure Meinung zu den Fotos selbst würde mich interessieren.
Danke und viele Grüße,
Björn
PS: Ach ja, Frohes Neues Jahr Euch allen!!
devshack
01.01.2019, 17:50
Ich muss @Sushirunner zu seinem langen Beitrag recht geben! Bin ja vor 2 Monaten von der EOS 70D (Defekt) zur A7iii gewechselt und ging paar Tage später in den Urlaub. War da auch zum Teil enttäuscht über die Leistung des AF. Traf nicht, brauchte ewig oder wollte garnicht.
Wo lag der Fehler? Hatte aus Gewohnheit AF-S und den kleinsten Fokuspunkt, das ging bei der DSLR spitze, mit der DSLM garnicht. Hab jetzt AF-C und kleinsten AF mit Erweiterten Spot und siehe da, es läuft wie früher und wenn es doch trotzdem mal noch hakt wird Erweit.Spot M genommen.
Da muss man sich wirklich umstellen und sich mit den neuen Begebenheiten einlassen.
Sushirunner
01.01.2019, 19:48
Wenn man unbedingt weiterhin wie mit AF-S und Verschwenken arbeiten möchte, trotzdem aber die Vorteile des zuverlässiger arbeitenden AF-C nutzen möchte, kann man im AF-C-Modus den Backbutton Focus nutzen. Vorher den Auslöser so konfigurieren, dass er nur noch auslöst und beim halb durchdrücken nicht mehr fokussiert.
Dann kann man entweder AF-ON kurz antippen, loslassen, verschwenken, auslösen.
Oder man hält AF-ON dauerhaft gedrückt und hat eine kontinuierliche Schärfenachführung.
@Björn: Warum das bei dir einmal schlecht, einmal gut funktioniert hat, kann ich mir leider nicht erklären :zuck:
:cool:Ich kann Björns Erfahrungen voll bestätigen - auch meine Fotos unter dem Christbaum am Heiligen Abend waren letztlich doch enttäuschend, weil die A99 da doch bessere Ergebnisse geliefert hatte. Nur hatte ich doch etwas lichtstärkere Linsen: Batis 25 und 85, sowie Sigma 35 1,4 ART (LA-EA3)
Langsam entsteht bei mir der Eindruck, dass der (vielleicht künstlich erzeugte) Hype um Spiegellose doch nicht ganz valide ist.
Bei Tageslicht ist die A7 III der A99 eindeutig überlegen, bei available light jedoch nicht.
Hat noch jemand ähnliche Erfahrungen?
Hab jetzt gestern die gleichen Motive in der Innenstadt mit der A99 und dem Sonnar 135 1,8 gemacht.
Bottom line: der AF trifft doch nicht so gut wie ich es in Erinnerung hatte :oops: auffällig war die Häufigkeit, dass der AF trotz grünem Licht dann doch daneben lag, besonders eine hell angestrahlte Jahreszahl an einer Apotheke und ein schwarzer Schriftzug auf einem Weihnachtsornament mit dem Bildnis unseres Erzherzog Johann zeigten, dass hier die A7 III mit dem Batis 135 doch deutlich präziser fokussierte.
Dabei hat auch die A99 öfters mal den Fokus verloren, aber nicht so oft wie die A7 III. Doch der Prozentsatz der Fehlfokussierung lag bei der A99 dann doch spürbar höher.
Alles empirisch, also kein wissenschaftlich valider Test :cool:
Sushirunner
02.01.2019, 12:21
Hier hab ich übrigens ein interessantes (englisches) Video zum Thema "Fokussieren mit Sony" gefunden :top:
https://youtu.be/RJXsUFltSXo
Bissl lang, aber lohnt sich.
Und hier die Kurzfassung für die AF MODI
https://youtu.be/a-X-9w0iKJ4
bjoern_krueger
21.03.2019, 19:39
Moin!
ich hole das Thema nochmal hoch, weil ich jetzt bei meiner letzten Reise wieder Erfahrungen mit dem AF der a7iii gemacht habe. Sie hat eigenltich immer gut fokussiert, nur als ich meine kleine (süße) Tochter beim Schlafen fotografieren wollte, hat sie wieder gesponnen (die Kamera, nicht meine Tochter).
Ihr Gesicht war zwar im Schatten, aber das Licht in dem Raum war recht hell, und ihr Gesicht war gut beleuchtet. Und zwar in einem gelblichen Orange-Ton. Das hatten wir ja schon mal.
Ich hatte keine Chance, ihr Gesicht scharf zu bekommen. Egal mit welchem AF-Feld. Und das Gesicht bietet ja nun wirklich relativ viel Struktur, die Augen, Nasenlöcher, Lippen. Selbst wenn das komplette Gesicht von dem AF-Feld abgedeckt war, die Kamera hat nicht scharf gestellt. Ich konnte das Foto einfach nicht machen.
Das war aber im ganzen Urlaub die einzige Situation, wo der AF gesponnen hat.
Vielleicht ist es wirklich die Farbe des Lichtes. Ob es LED-Licht war, kann ich nicht sagen.
Man müsste das AF-System mal bei unterschiedlichen Farben testen.
Viele Grüße,
Björn