Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Kormorane, nicht everybody's Darling
Das tolle Kormoran Foto von Hans-Werner http://www.sonyuserforum.de/forum/showpost.php?p=2033133&postcount=1
hat mich daran erinnert, was ich hier noch zeigen wollte.
Meine Septemberreise durch den Osten der Republik hat mich natürlich auch in den Müritz NP geführt.
Eine der Wanderungen führte uns an den Warnker See. Aus der Entfernung konnte ich nicht richtig einschätzen, was ich sah. Aber der Uferbewuchs war seltsam. Beim Näherkommen wurde klar, daß das was ich sah Vogelkot war.
In den Bäumen saßen einige, aber nicht arg viele Kormorane.
Nach einer halben Stunde dann setzte für viele Minuten eine Invasion von Kormoranen ein, die wohl vom Frühstück an anderer Stelle kamen. Gespenstisch.
Bei dem Gedanken, daß diese täglich 350-500g Fisch jagen, kann verstehen, daß sie oft nicht sonderlich beliebt sind.
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Ja das ist wahrlich eine Invasion. So große Populationen können schon gewaltige wirtschaftliche Schäden anrichten. Und da der Kot ätzend ist, haben die Schlafbäume ihre beste Zeit wohl auch hinter sich und sterben ab. Das wird natürlich einigen Touristen nicht gefallen und auf Dauer für Diskussionsstoff sorgen.
Ein Zitat aus den Müritz Portal von 26.01.2017
Mir ist bewusst, dass wir mit derzeit über 15.000 Brutpaaren eine fischereiwirtschaftliche Belastungsgrenze erreicht haben. Sie alle wissen, dass ich mich seit Jahren auf allen Ebenen für die Belange unserer Fischerei einsetze, dazu gehört auch die Kormoranproblematik. Aber wir können uns nun mal nicht über geltendes Recht hinwegsetzen. Der Kormoran ist eine nach Europäischem Artenschutzrecht in besondere Weise geschützte Art, der Vergrämung und dem Abschuss sind enge Grenzen gesetzt. Und derzeit gibt es auf EU-Ebene keine Mehrheiten dafür, am Schutzstatus des Kormorans etwas zu ändern“, sagte Dr. Till Backhaus, Minister für Landwirtschaft und Umwelt....
Ja wenns doch so einfach wär... isses aber nicht. Eine schöne Naturdoku, Peter. :top:
Was wären eigentlich die natürlichen Feinde von Kormoranen?
Jumbolino67
28.11.2018, 14:50
Kormorane sind ja recht groß, als Beutegreifer fällt mir da nur der Seeadler ein. Aber ob ein Seeadler den Kampf mit einem Kormoran wagt oder sich doch lieber eine kleinere Ente schnappt entzieht sich meiner Kenntnis. Andere Feinde wären Krankeitserreger, Parasiten ...
Seeadler fangen regelmäßig Kormorane. Am Steinhuder Meer haben sie mehrere Jahre eine ganze Kolonie mit 25 Brutpaaren aufgerieben. Direkt auf dem Kormorannest gelandet und sofort an Ort und Stelle einen der beiden Jungvögel gefressen. Als er damit fertig war, hat er sich den zweiten Jungvogel gepackt und mit zu seinem Horst genommen. Die Kormorane konnten nur von weitem zuschauen, gegen die mächtigen Seeadler haben sie keine Chance. Am nächsten Morgen, waren alle 25 Brutpaare weg. Ein Jahr später wiederholte sich das ganze. Da tauchte ein junger Seeadler auf und am nächsten Morgen war die Brutkolonie verlassen. Seit dem sind die Kormorane dort verschwunden. Auch Uhus sollen sich angeblich Kormorane schnappen. Quelle / NABU
Seeadler fangen regelmäßig Kormorane. Am Steinhuder Meer haben sie mehrere Jahre eine ganze Kolonie mit 25 Brutpaaren aufgerieben. ... Auch Uhus sollen sich angeblich Kormorane schnappen.
Klingt echt spannend, hatte so etwas noch nie gehört oder gelesen. Wäre aber freilich etwas Gutes, da es dann für überhand nehmende Kormoran-Populationen eine Art natürliche Regulation gäbe... Besser jedenfalls, als wenn sie von Fischern vergrämt werden.
Seeadler packen sich fast alles was sie überwältigen können. Es gibt sogar Aufnahmen, auf denen ein junger Seeadler zu sehen ist der einen ausgewachsenen Schwan überwältigt. Als er allerdings versucht den Schwan mitzunehmen scheitert er etwas kläglich. :lol: Ich glaub in Kirgisien wars, gehen Einheimische mit Steinadlern auf Füchse und sogar Wölfe. Hab da selber schon Film drüber gesehen. Adler sind schon erstaunlich, faszinierende Vögel. Die haben bestimmt keine Scheu vor Kormoranen, zumal Kormorane Futterkonkurrenten sind. Darauf wollte ich eigentlich hinaus. :D
Wir waren letztes Jahr am Kellersee in der Nähe Eutin/Plön und dort gibt es auch eine "Kormoran-Plage". Auf einer Bootsfahrt wurde uns erzählt, dass die Fischer massive Problem haben.
6/Kellersee-Kormorane.jpg
→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=305814)
Hier sollen teilweise 10-15 Seeadler Jagd auf Kormoran machen...
Boah ist ja irre so viele. Aber da reichen wahrscheinlich auch 15 Seeadler nicht um die deutlich zu reduzieren. Aber der NABU und sonstige Tierschützer sind da ja vollkommen uneinsichtig. Alles was unter der Wasseroberfläche lebt, was man nicht sieht und was nicht lieb und süß ist, zählt für die nicht als schützenswertes Lebewesen. Das hat mir einer vom NABU sogar mal persönlich bestätigt.
deranonyme
29.11.2018, 13:56
Alles was unter der Wasseroberfläche lebt, was man nicht sieht und was nicht lieb und süß ist, zählt für die nicht als schützenswertes Lebewesen. Das hat mir einer vom NABU sogar mal persönlich bestätigt.
Das war bestimmt irgend so ein Einzelgänger. Der NABU schützt doch die Natur überall. :shock: Und nur er ist in der Lage überall etwas schützenswertes zu finden. Zumindest wenn ein Bauvorhaben ansteht.... :cool:
... nicht everybody's Darling ...
aber vielleicht Fisherman's Friends:mad:
Der NABU schützt doch die Natur überall. :shock:
Hör mir auf mit dem NABU. Ich hab in vielen Jahren sehr viel negatives mit dem NABU erlebt. Meine Freundin leitet sogar eine Kinder oder Jugendgruppe vom NABU. Je länger ich den Verein kenne, desto mehr lehne ich ihn ab. Ich hab etliche Freunde die für den NABU arbeiten, aber über den NABU reden wir nicht mehr gemeinsam. Das gibt nur Ärger.
Übrigens hat er mir nicht bestätigt das er das so sieht, sondern das viele beim NABU das so sehen.
deranonyme
29.11.2018, 14:44
Ich wollte zum Thema übertriebener Naturschutz schon viel eher was schreiben, aber hab mir das verkniffen. Ich habe diesbezüglich auch viele Probleme. Alle Organisationen wo selbsternannte "Aktivisten" am Werken sind, sind in meinen Augen problematisch. Da wird das eigene Ziel über alles gestellt und Konsens ist meist ein Fremdwort. Kann ich auch nicht mit umgehen. Ich hatte erst gestern ein Gespräch mit einem Revierförster. Er ist für einen sehr sensiblen Teil der Natur hier zuständig und versucht jedes Jahr etwas für den Naturschutz in seinem Revier zu tun. Statt immer wieder Symposien abzuhalten sollten viele der Naturschützer lieber mal selbst Hand anlegen. Dann würden sie merken das Naturschutz auf dem Papier einfacher ist als in der Realität. Der Förster hat mir dazu ein interessantes Beispiel erzählt, aber das führt hier zu weit....