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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Das ist Verschwendung!


joker13
08.11.2018, 12:32
Gestern im Weinberg bei Deidesheim, Rebstöcke mit zuckersüßen roten Trauben mit tollem Aroma.:top:
Doch was ist das denn! :shock:
Die wurden die einfach abgeschnitten und liegen auf dem Boden, das sind bestimmt einige hundert Kilo schönster und aromatischer Trauben allein in diesem Weinberg! :flop:
(Leider hatte ich nur mein Smartphone dabei)

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→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=304597)

Dornwald46
08.11.2018, 12:48
gelöscht!

hlenz
08.11.2018, 13:21
Bei Wein gibt es eine Mengenbegrenzung pro Hektar, und weil es in diesem Jahr viele Trauben gab, waren diese wohl einfach zuviel.
Die düngen jetzt den Boden fürs nächste Jahr.

Windbreaker
08.11.2018, 13:41
Bei Wein gibt es eine Mengenbegrenzung pro Hektar,

Zumindest für die Winzer, die ihre Trauben an eine Winzergenossenschaft abliefern. Aber auch der private Winzer wird "auf den Boden herbsten" um seine Menge zu begrenzen. Denn Zuviel Wein macht den preis kaputt.
Der Weinbauverband Baden meldete letzte Woche, dass die Übermengen erst spät erkennbar waren, weil man lange mit Mindermengen wegen der anhaltenden Trockenheit rechnete. Diese Auswirkungen waren zumindest im Anbaugebiet Baden nicht, wie berechnet eingetreten.
Normalerweise beseitigt ein Winzer die Übermenge schon bevor die Trauben ausreifen. Denn alle Beeren, die reifen, kosten den Rebstock ja Kraft, die ansonsten für die Restmenge übrig wäre.
Solch große Mengen reifer Trauben auf dem Boden sieht man sonst nur, wenn die Trauben faul geworden sind und den Most der gesunden Trauben verschlechtern würden. Das dürfte aber in diesem Jahr nicht der Fall sein, weil die Trauben durch die anhaltende Trockenheit im Allgemeinen sehr gesund waren.

Robert Auer
08.11.2018, 13:51
Gut, dieses Jahr musste man aufgrund der idealen Bedingungen nicht ganz soviel Trauben ausschneiden, um die gewünschte Qualität zu bekommen. Je nach Rebsorte kann ja ein guter Jahrgang auch länger im Fass bleiben, da er auch noch nach Jahren sein Geld bringt.

About Schmidt
08.11.2018, 14:24
Bei Wein gibt es eine Mengenbegrenzung pro Hektar, und weil es in diesem Jahr viele Trauben gab, waren diese wohl einfach zuviel.
Die düngen jetzt den Boden fürs nächste Jahr.

So ist es, habe ich auch neulich bei SWR1 im Radio gehört. Entweder abschneiden und als Dünger liegen lassen oder Industriealkohol davon machen.

Was ich nicht verstehe ist, es gibt Winzer mit sehr schlechten Erträgen, man könnte doch den Weinberg zur Lese gegen ein Obolus überlassen.

Gruß Wolfgang

HaPeKa
08.11.2018, 15:20
Was ich nicht verstehe ist, es gibt Winzer mit sehr schlechten Erträgen ...
Die dürften 2018 rar sein ...

Windbreaker
08.11.2018, 15:40
Was ich nicht verstehe ist, es gibt Winzer mit sehr schlechten Erträgen, man könnte doch den Weinberg zur Lese gegen ein Obolus überlassen.


So was wird auch vereinzelt gemacht, erhöht aber auch die Gesamtmenge des Weins und versaut damit die Preise.

About Schmidt
08.11.2018, 18:05
Die dürften 2018 rar sein ...

An Mosel und Rhein scheinbar weniger, aber laut Bericht im SWR1 sollen einige Winzer herbe Einbußen wegen der langen Trockenheit haben. Denen könnte man sinnvollerweise helfen.

So was wird auch vereinzelt gemacht, erhöht aber auch die Gesamtmenge des Weins und versaut damit die Preise.

Laut den Winzern wird 2018 ein hervorragender Jahrgang, wegen der vielen Sonnenstunden. Da kann man ja ob des guten Tropfens den ein oder anderen Euro mehr verlangen. ;)

Gruß Wolfgang

Windbreaker
08.11.2018, 18:08
Da kann man ja ob des guten Tropfens den ein oder anderen Euro mehr verlangen. ;)



Der Preis regelt sich nach Angebot und Nachfrage und wenn's vom 2018er zu viel gibt, dann hilft es wenig, dass die Qualität besonders gut ist. Außerdem sind die Masse der deutschen Weine keine Lagerware. Der Jahrgang sollte also möglichst bis zum nächsten Jahr verkauft sein.

joker13
08.11.2018, 20:34
Wegwerfen ist doch das allerletzte, da hätte es bestimmt noch andere Möglichkeiten geben!
Wenn die Trauben wenigstens bis zum Rebenschnitt im März dran geblieben wären, dann hätten die Tiere im Winter davon profitiert. :D

subjektiv
08.11.2018, 20:36
Naja, irgendwelches Leben profitiert immer davon.
Ist nur die Frage, wie wertvoll man dieses Leben einschätzt...

Windbreaker
08.11.2018, 21:32
Wegwerfen ist doch das allerletzte, da hätte es bestimmt noch andere Möglichkeiten geben!
Wenn die Trauben wenigstens bis zum Rebenschnitt im März dran geblieben wären, dann hätten die Tiere im Winter davon profitiert. :D

Also erstens ist der Rebenschnitt im März längst erledigt (zumindest sollte er es sein) und zweitens wird der Boden dabei ja ordentlich gedüngt und so profitieren die Reben des nächsten Jahres. Drittens leben im Boden genügend Individuen, die durch die Trauben Uch nHrung bekommen. Und die Vögel fressen die Beeren auch vom Boden, keine Bange.

joker13
09.11.2018, 11:40
Also erstens ist der Rebenschnitt im März längst erledigt (zumindest sollte er es sein) und zweitens wird der Boden dabei ja ordentlich gedüngt und so profitieren die Reben des nächsten Jahres. Drittens leben im Boden genügend Individuen, die durch die Trauben Uch nHrung bekommen. Und die Vögel fressen die Beeren auch vom Boden, keine Bange.

Ich bin von häufig in den Weinbergen unterwegs, der Rebenschnitt wird dort von Mitte Februar bis ca. Mitte März gemacht, je nach Wetter, weil dann die starken Nachtfröste vorbei sind und Frostschäden gleich korrigiert werden können. So hat mir das ein freundlicher Winzer einmal erklärt, der gerade am Schneiden war.

Von den Trauben am Boden profitieren in erster Linie die Mikroorganismen im Boden wie Pilze und Bakterien. Nach wenigen Tagen sind die Beeren für Vögel etc.nicht mehr verwertbar, weil sie von Pilzmyzel durchzogen sind und einen weißen Pelz an der Oberfläche aufzeigen. Das ist leider so.
Naja, als Dünger für die nächste Saison werden sie vielleicht noch nützlich sein. :D
Schade für die leckeren Trauben!