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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Einige Fragen zu Lightroom (XMP, export, profile)


skewcrap
23.09.2018, 13:55
Hallo zusammen

Ich fotografiere seit einigen Jahren mit RAW+JPG mit der A6000 resp. A6500. Bis jetzt habe ich vorwiegend einzelne Bilder bearbeitet, bei den meisten habe ich jedoch das jpg occ verwendet.

Nun bin ich aktuell in Australien und habe in 2 Monaten ca. 7000 Bilder gemacht. Aus den folgenden Gründen werde ich Lightroom intensiver nutzen (müssen):
-Viele Fotos von Vögeln, welche noch gecroppt werden müssen.
-HDR Bilder, die zusammengesetzt werden müssen
-Panoramas, die zusammengesetzt werden müssen.

Die Verwendung von RAW+jpg bringt einige Schwierigkeiten mit sich, ich möchte mich langsam davon verabschieden. In einem ersten Schritt möchte ich die jpg occ nur noch als Backup verwenden, und alle Bilder aus den RAWs entwickeln. Da ich noch nicht sehr versiert bin mit Lightroom habe ich einige spezifische Fragen.

1) Ich sehe die Vorteile des Lightroom catalogs, bin aber kein Freund davon und möchte das nicht nutzen. Kann ich stattdessen die XMP Sidecars nutzen, oder gibt das irgend welche Probleme? Könnte ich zu einem späteren Zeitpunkt von Lightroom alle Sidecars einlesen lassen um einen catalog zu erstellen?

2) Wie gut sind die Lightroom Profile für A6000/ A6500? Sehen die bearbeiteten RAWs einigermassen ähnlich aus wie die jpg occ oder gibt es da grössere Abweichungen?

3) Aus verschiedenen Gründen sind bei meiner Ordner Struktur die RAWs in einem subfolder. Beispiel

Urlaub
Woche 1
RAW
video
Woche 2
RAW
video

Kann Lightroom beim Export der jpgs diese jeweils automatisch relativ zum original RAW ablegen? In meinem Fall hätte ich die exportierten JPGs jeweils gerne im übergeordneten Ordner.

4) Gibt es eine Möglichkeit, die Fokuspunkte im Bild darzustellen?

Vielen Dank für eure Hilfe.

Ellersiek
23.09.2018, 17:39
...werde ich Lightroom intensiver nutzen (müssen)…
das klingt aber nicht freudig überzeugt.
...
1) Ich sehe die Vorteile des Lightroom catalogs, bin aber kein Freund davon und möchte das nicht nutzen
Das wird aber schwierig, da Lightroom ohne Katalog nicht arbeiten kann....
Kann ich stattdessen die XMP Sidecars nutzen, oder gibt das irgend welche Probleme?Was verstehst Du unter "nutzen"? Meinst Du damit, dass Lightroom ohne Katalog und nur mit den XMP-Dateien arbeitet? Falls ja: Dann nein.
...
Könnte ich zu einem späteren Zeitpunkt von Lightroom alle Sidecars einlesen lassen um einen catalog zu erstellen?

Im Prinzip ja, da beim Import die XMP-Dateien gelesen werden.
Allerdings hast Du ja schon einen Katalog, der, wenn Du die XMP-Dateien nach dessen Erstellung aus Lightroom heraus nicht verändert hast, den gleichen Informationsstand wie deine XMP-Dateien haben.

Mein Tipp: Lass dich auf den Katalog von Lightroom ein und nutze Lightroom einfach so, wie Adobe es konzipiert hat. Die XMP-Dateien brauchst Du im Wesentlichen aus zwei Gründen:

1. Die Lightroom-Bearbeitung eines Bildes in einen anderen Lightroom-Katalog transportieren (lohnt sich aber nur, wenn es sich dabei nur um wenige Bilder handelt. Bei mehreren Bildern gibt es einen effizienteren Weg).

2. Das (RAW-)Bild mit seinen Lightroom-Bearbeitungen in einem anderen Programm, welches mit XMP-Dateien umzugehen weiß, weiter zu verarbeiten (z.B. Photoshop an einem Ort, an dem Dir Lightroom mit deinem Katalog nicht zur Verfügung steht).

Gruß
Ralf

skewcrap
23.09.2018, 23:37
Mit ohne catalog arbeiten könnte ich mir vorstellen diesen nach der Bearbeitung wieder zu löschen und nur die XMP zu behalten.

Es gibt 2 Hauptgründe, wieso ich den catalog nicht mag:

1. Man verliert komplett die Kontrolle und ist vollständig von Adobe abhängig. Bestes Beispiel eben hier im Forum gelesen: Kartenmodul früherer Lightroom Versionen funktioniert nicht mehr; alle Geo Informationen sind aber im catalog gespeichert.

2. Fehleranfälligkeit: Alle Bilder sind ausserhalb von Lightroom zugänglich. Will man etwas an der Ordnerstruktur ändern oder verschiebt etwas aus Versehen, dann wieds mühsam.

Anyway; wenn die XMP alle wesentlichen Infos enthalten, dann kann ich mit dem catalog Leben, weil ich die Kontrolle behalte.

meshua
24.09.2018, 00:49
Mit ohne catalog arbeiten könnte ich mir vorstellen diesen nach der Bearbeitung wieder zu löschen und nur die XMP zu behalten.

Es gibt 2 Hauptgründe, wieso ich den catalog nicht mag:

1. Man verliert komplett die Kontrolle und ist vollständig von Adobe abhängig. Bestes Beispiel eben hier im Forum gelesen: Kartenmodul früherer Lightroom Versionen funktioniert nicht mehr; alle Geo Informationen sind aber im catalog gespeichert.


Adobe Lightroom verwendet SQLite als Datenbank.


2. Fehleranfälligkeit: Alle Bilder sind ausserhalb von Lightroom zugänglich. Will man etwas an der Ordnerstruktur ändern oder verschiebt etwas aus Versehen, dann wieds mühsam.


Verschieben/Umbenennen kann auch direkt in LR durchgeführt werden. Falls es doch mal außerhalb passiert, so kann man LR auf den neuen Ort einfach verweisen.

Die XMP Sidecars haben jedoch einen Performance-Nachteil, weil Zugriffe auf das Dateisystem langsamer sind, als innerhalb einer Datenbank. ;)

Grüße, meshua

Ellersiek
24.09.2018, 02:49
Mit ohne catalog arbeiten könnte ich mir vorstellen diesen nach der Bearbeitung wieder zu löschen und nur die XMP zu behalten...

Eine schlechte Idee. Dann müsstest Du jedes Mal, wenn Du ein Bild weiter bearbeiten möchtest, dieses wieder importieren.
...
1. Man verliert komplett die Kontrolle und ist vollständig von Adobe abhängig. Bestes Beispiel eben hier im Forum gelesen: Kartenmodul früherer Lightroom Versionen funktioniert nicht mehr; alle Geo Informationen sind aber im catalog gespeichert.

Da stimme ich Dir zunächst einmal zu, ein sehr unschönes Verhalten von Adobe.
Allerdings würde mich hier interessieren, ob "nur"* das Kartenmodul weg ist oder die Daten auch**.
...
2. Fehleranfälligkeit: Alle Bilder sind ausserhalb von Lightroom zugänglich. Will man etwas an der Ordnerstruktur ändern oder verschiebt etwas aus Versehen, dann wieds mühsam.

Das meine ich mit "Lass dich auf den Katalog von Lightroom ein und nutze Lightroom einfach so, wie Adobe es konzipiert hat.". Adobe hat an Ordnerstruktur durchaus gedacht und bietet Funktionalität dafür innerhalb von Lightroom an (z.B. fürs Verschieben).
Mein Backupprogramm kennt den Inhalt meiner RAW-Verzeichnisse erheblich besser als ich, da ich dort so gut wie nie reinschaue.
...
Anyway; wenn die XMP alle wesentlichen Infos enthalten, dann kann ich mit dem catalog Leben, weil ich die Kontrolle behalte.
Das sollten sogar nicht nur alle wesentlichen Informationen sondern alle Informationen, die aus der Bearbeitung mit Lightroom hervorgegangen sind, enthalten sein.

Ich weiß nur nicht, ob das Bearbeitungsprotokoll mit enthalten ist. Das Protokoll ist eine angenehme Funktion, wenn Du mal deine Schritte noch einmal nachvollziehen willst. Früher*** war das ziemlich sicher nicht mit drin, kann aber heute anders sein.

Gruß
Ralf

PS.: Auch wenn ich deine Motivation ein wenig verstehen kann, mir wäre ein derartiges Arbeiten mit Lightroom viel zu anstrengend. Da würde ich mir eher einen RAW-Konverter ohne Katalogbasis suchen.

* Was wirklich schlimm genug ist. Meines Erachtens ein Unding.

** Wäre cool, wenn einer der Betroffenen jetzt mal eine XMP-Datei aus der betroffenen Lightroomversion erzeugen würde. Dann könnte man nachschauen, ob die Daten wenigstens noch enthalten sind.

*** Ich hatte über den Weg mal Bilder in einen anderen Katalog übertragen und im Zielkatalog war dann das Protokoll nicht enthalten.

skewcrap
24.09.2018, 05:02
Man ist heute einfach extrem von den Software Entwicklern abhängig. Ich versuche so gut es geht die Kontrolle selber zu behalten. Das heisst, ich organisiete meine Fotos selber und auch meine Musik. Eine vernünftige Ordnerstruktur vorausgesetzt ist das relativ einfach, und man ist nicht von einer Firma abhängig. Ich meide auch Itunes (obwohl ich ein iphone besitze). Bei itunes zb. fängt es schon damit an, dass man bei einer Standardinstallation zuerst umständlich rausfinden muss, wo eigentlich Itunes die Musik genau ablegt... Da 99.9% der User eh nicht wissen, was ein Backup ist, sört das vielleicht die Wenigsten.

Wer sagt mir, dass es in 5 Jahren nicht einen viel besserern RAW Konverter einer anderen Firma gibt? Ich möchte Unabhängigkeit, und deshalb sind für mich die Sidecars sehr wichtig. Dass die Performance schlechter ist, kann ich verkraften.

Ich Fotografiere vorwiegend auf Reisen. Die Fotos will ich anschliessend möglichst rasch bearbeiten. Aus diesem Grund könnte ich mir vorstellen, den catalog wieder zu löschen. Zu einem späteren Zeitpunkt werde ich (wenn überhaupt) sowiso nur noch einzelne Bilder bearbeiten, da spielt es dann auch keine Rolle, wenn man dieses Bild neu einlesen muss...

Wieso ich überhaupt auf Lightroom komme, wenn ich den catalog doch gar nicht will? Lightroom ist wohl mit Abstand am weitesten verbreitet, und ich kenne die Adobe Oberfläche bereits, da ich verschiedene Programme schon genutzt habe (Photoshop, Illustrator, Premiere, InDesign).

Eine Frage ist bei mir gerade noch aufgetaucht: Wie einfach ist es, Lightroom auf 2 Geräten zu Nutzen ohne Cloud? Ich denke da an den Laptop im Urlaub. Kriegt man ein 2. Gerät problemlos wieder synchronisiert?

Ellersiek
24.09.2018, 05:36
...ich organisiete meine Fotos selber und auch meine Musik. Eine vernünftige Ordnerstruktur vorausgesetzt ist das relativ einfach, und man ist nicht von einer Firma abhängig...
Das eine schließt das andere nicht aus. Lightroom ermöglicht Dir weiterhin in deiner Ordnerstruktur zu arbeiten. Nur: Lass es Lightroom machen bzw. mach es in Lightroom.
... Ich meide auch ITunes...
Das ist jetzt aber eine ganz andere Baustelle.
...Wer sagt mir, dass es in 5 Jahren nicht einen viel besserern RAW Konverter einer anderen Firma gibt?
Dann nutzt Du in fünf Jahren diesen besseren Konverter und gut ist. Jetzt kannst Du dich nicht auf diesen besseren Konverter vorbereiten, da Du Ihn noch nicht kennst.
... Ich möchte Unabhängigkeit, und deshalb sind für mich die Sidecars sehr wichtig.
Du bist immer abhängig von dem Konverter den Du einsetzt, auch mit den XMP-Dateien. Woher weißt Du denn, dass dein zukünftiges Programm diese proprietären Informationen in den XMP-Dateien verarbeiten kann? Das einzige, was Du hast, ist das Du die Verarbeitungsinformationen von Lightroom in XML-Strukturen quasi auch für den Menschen in lesbarer Form hast.
Die Informationen an sich stehen ebenso in der offenen SQLLite-Datenbank.
Ein sehr guter zukünftiger Konverter könnte also viel cleverer die Datenbank auslesen statt in nicht bekannten oder in nicht mehr direkten Verzeichnissen* die XMP-Dateien verarbeiten.
... Dass die Performance schlechter ist, kann ich verkraften.
Nicht die Performance ist schlechter, sondern deine Performance. Du tust Dinge, die Du bei der geplanten Arbeitsweise in Lightroom gar nicht tun müsstest.
...Wieso ich überhaupt auf Lightroom komme, wenn ich den catalog doch gar nicht will? Lightroom ist wohl mit Abstand am weitesten verbreitet, und ich kenne die Adobe Oberfläche bereits, da ich verschiedene Programme schon genutzt habe (Photoshop, Illustrator, Premiere, InDesign).

Gerade Photoshop ist in Lightroom bestens integriert. Diese Verbindung trennst Du durch das Löschen des Kataloges.
...
Eine Frage ist bei mir gerade noch aufgetaucht: Wie einfach ist es, Lightroom auf 2 Geräten zu Nutzen ohne Cloud? Ich denke da an den Laptop im Urlaub. Kriegt man ein 2. Gerät problemlos wieder synchronisiert?
Einfach***. Ja.

Gruß
Ralf

* Im Katalog stehen die Informationen, inkl. Verzeichnisinformationen, zu allen enthalten Bildern. Bei Dir stehen die Informationen in den verschiedenen Verzeichnissen.
Wenn Dein Verzeichnis nicht mehr verfügbar ist (weil Du es ausgelagert hast), stehen Dir die Informationen zu den Bildern auch nicht mehr zur Verfügung (nicht einmal die einfachste Information: Das Du das Bild hast).
Im Lightroom-Katalog wären sie schon noch enthalten.
Ich wiederhole mich ein letztes Mal (missionieren liegt mir völlig fern, auf die Vorteile von Lightroom und die Nachteile deiner Art Lightroom zu nutzen musst Du schon selber kommen**):
"Lass dich auf den Katalog von Lightroom ein und nutze Lightroom einfach so, wie Adobe es konzipiert hat."

** Jeder ist seines Glückes Schmied.

*** Von welcher Lightroom-Version reden wir eigentlich?

Ellersiek
24.09.2018, 05:44
Richtig unabhängig wirst Du mit deinen XMP-Dateien, wenn Du die ISO-Spezifikation zu den XMP-Informationen (https://www.iso.org/standard/57421.html) erwirbst (gar nicht mal so teuer. Okay, sind auch nur 43 Seiten).

Gruß
Ralf

meshua
24.09.2018, 07:37
Wer sagt mir, dass es in 5 Jahren nicht einen viel besserern RAW Konverter einer anderen Firma gibt? Ich möchte Unabhängigkeit, und deshalb sind für mich die Sidecars sehr wichtig. Dass die Performance schlechter ist, kann ich verkraften.

Nachvollziehbar. Deine bisherigen RAW-Dateien bleiben ja die ganze Zeit unangetastet und du kannst sie natürlich in jedem anderen Programm auch zukünftig öffnen. Selbst wenn du deine LR-Bearbeitungen in einem XMP Sidecar verewigt hast, ein anderer RAW-Konverter interpretiert diese auch anders - du darfst daher nicht davon ausgehen, daß das eine 1:1 Umstellung ist. ;)


Ich Fotografiere vorwiegend auf Reisen. Die Fotos will ich anschliessend möglichst rasch bearbeiten. Aus diesem Grund könnte ich mir vorstellen, den catalog wieder zu löschen.

Ich fotografiere auch sehr viel auf Reisen und habe meinen einzigen LR-Katalog einfach immer mit dabei. ;)


Eine Frage ist bei mir gerade noch aufgetaucht: Wie einfach ist es, Lightroom auf 2 Geräten zu Nutzen ohne Cloud? Ich denke da an den Laptop im Urlaub. Kriegt man ein 2. Gerät problemlos wieder synchronisiert?

Bekommt man: entweder du kopierts manuell das Katalog-Verzeichniss und die Einstellungen hin-und-her...ODER...nutzt ein lokales Sync-Programm. Ich lasse das Ganze noch über mein NAS (Synology)laufen, aufwelchem auch die RAW-Dateien vorgehalten werden.

Unterwegs auf reisen habe ich ein Macbook, zu Hause einen "iMac". Kein Problem, wenn man nicht gleichzeitig Lightroom verwendet. Hier habe ich kürzlich noch etwas mehr dazu geschrieben: http://www.sonyuserforum.de/forum/showpost.php?p=2012983&postcount=438

Beste Grüße, meshua

skewcrap
24.09.2018, 09:58
Das eine schließt das andere nicht aus. Lightroom ermöglicht Dir weiterhin in deiner Ordnerstruktur zu arbeiten. Nur: Lass es Lightroom machen bzw. mach es in Lightroom.

Heisst das; ich muss die Bilder direkt ab der Speicherkarte Lightroom übergeben?
Ich möchte auf jeden Fall die RAW Dateien manuell im richtigen Verzwichnis meiner Festplatte ablegen und erst nachher in Lightroom importieren. Ich habe bis jetzt immer zuerst alle Bilder (RAW+JPG) mit Geosetter getaggt.


Bekommt man: entweder du kopierts manuell das Katalog-Verzeichniss und die Einstellungen hin-und-her...ODER...nutzt ein lokales Sync-Programm. Ich lasse das Ganze noch über mein NAS (Synology)laufen, aufwelchem auch die RAW-Dateien vorgehalten werden.


Die Pfade zu den RAW files sind aber ev. unterschiedlich. Woher weiss denn Lightroom, ob die Files gerade auf der externen HDD liegen (weil am Laptop gearbeitet wird), oder auf dem NAS?

Alison
24.09.2018, 10:11
Wahrscheinlich ist es allen Beteiligten klar, aber um sicherzugehen: Wenn LR ein Bild von der Festplatte „in einen Katalog importiert“ passiert mit der Bild Dateien genau gar nichts, das Wort „importieren“ ist in dieser Beziehung missverständlich. Die Bilddatei wird einmal geöffnet, LR interpretiert die Raw-Daten und erzeugt ein Vorschaubild (das in einem Unterverzeichnis der Katalogdatei liegt), zudem wird im Katalog ein Eintrag für das Bild angelegt, der die Metadaten und Bearbeitungsschritte enthält.

Wenn man LR nimmt um Bilder von einer Speicherkarte einzulesen, ist das Standartvorgehen das Bild zunächst auf die Festplatte zu kopieren und diese Kopie dann im Katalog zu referenzieren.

Alison
24.09.2018, 10:14
Heisst das; ich muss die Bilder direkt ab der Speicherkarte Lightroom übergeben?

Nein, du musst nicht, aber du kannst.

Ich möchte auf jeden Fall die RAW Dateien manuell im richtigen Verzwichnis meiner Festplatte ablegen und erst nachher in Lightroom importieren. ?
Kein Problem.
Die Pfade zu den RAW files sind aber ev. unterschiedlich. Woher weiss denn Lightroom, ob die Files gerade auf der externen HDD liegen (weil am Laptop gearbeitet wird), oder auf dem NAS?
In dem Fall wird LR melden, dass es die Bilder nicht da findet, wo sie erwartet werden, du kannst dem Programm dann mitteilen, unter welchem Pfad sie jetzt zu finden sind.

skewcrap
24.09.2018, 10:57
wo sie erwartet werden, du kannst dem Programm dann mitteilen, unter welchem Pfad sie jetzt zu finden sind.

Das heisst, das macht man dann im Prinzip jedes Mal wenn man zwischen Desktop und Laptop wechselt. Ich meine, auch wenn man jedes mal die gleiche externe HDD nimmt, so kann der Laufwerk Buchstabe trotzdem unterschiedlich sein. Man muss also schon ziemlich aufpassen, dass man da nicht ein Durcheinander macht.

Wir sprechen übrigens von der neusten Lightroom Version. Auch wenn ich kein Freund des Abo Modells bin, so ist es häufig keine gute Idee veraltete Software Versionen zu nutzen.

Was pssiert eigentlich, wenn ich ein RAW File lösche, aus welchem ich schon ein JPG erzeugt habe? Muss ich das exportierte JPG manuell löschen? Oder kann der „Export Folder“ dem RAW Folder wieder angeglichen werden?

Alison
24.09.2018, 11:03
Ich bin noch auf 5.7, weil ich die Raw Entwicklung inzwischen lieber mit C1 mache, aber es würde mich sehr wundern, wenn es inzwischen eine Weg gäbe, exportierte jpgs automatisch zu löschen. Das wäre auch eine ziemliche Katastrophe für die Anwender, die nach der Entwicklung das Raw entsorgen und nur das jpg behalten wollen.

MM194
24.09.2018, 11:10
Heisst das; ich muss die Bilder direkt ab der Speicherkarte Lightroom übergeben?
Ich möchte auf jeden Fall die RAW Dateien manuell im richtigen Verzwichnis meiner Festplatte ablegen und erst nachher in Lightroom importieren. Ich habe bis jetzt immer zuerst alle Bilder (RAW+JPG) mit Geosetter getaggt.

Nein, du kannst in Lightroom auch von der Festplatte importieren inkl. am vorhandenen Speicherort belassen

oder besser wenn du einen übergeordneten Ordner deiner Bilder hat, diesen syncronisieren.

meshua
24.09.2018, 18:05
Das heisst, das macht man dann im Prinzip jedes Mal wenn man zwischen Desktop und Laptop wechselt. Ich meine, auch wenn man jedes mal die gleiche externe HDD nimmt, so kann der Laufwerk Buchstabe trotzdem unterschiedlich sein. Man muss also schon ziemlich aufpassen, dass man da nicht ein Durcheinander macht.


Hallo,

Ich hatte ja erwähnt, daß ich LR (nebst Katalog) sowohl am Notebook als auch an einer Workstation (Desktop) verwende. Wichtig für dich ist, daß der Pfad zu den RAWs stets gleich ist. Meine liegen im Netzwerk auf einem NAS, aber das funktioniert genau so mit einer externen Festplatte. In Windows kannst du auch Laufwerksbuchstaben fest zuweisen. Dann greifen Notebook und Desktop stets auf den gleichen Pfad deiner externen Festplatte zu und alles ist paletti.

Der Einfachheit würde ich auch den LR-Katalog auf der externen Festplatte ablegen und von dort nutzen, damit beide Rechner mit dem gleichen Katalog arbeiten können (natürlich nicht gleichzeitig).

Grüße, meshua

skewcrap
25.09.2018, 10:28
Ich habe das jetzt ausprobiert; Lightroom kommt mit meiner bisherigen Ordnerstruktur nicht klar.:roll:

Was verwendet ihr denn für eine Struktur?

Ich möchte einfach eine Struktur haben, die es am Schluss erlaubt die JPG Dateien auch problemlos unter Windows zu betrachten, ohne dass diese im Wirrwar von ARW und XMP Dateien untergehen...

Wenn ich das richtig verstanden habe, so ist die einzige Struktur, welche mit Lightroom funktioniert so, dass JPGs immer in einem Unterverzeichnis der RAW Files liegen müssen. Ich kann den Sinn durchaus verstehen: JPGs werden immer aus den RAWs erzeugt.
Es gibt jedoch auch eine andere Optik: Wenn das Foto entwickelt wurde, braucht man das RAW in vielen Fällen nicht mehr. Aus diesem Grund hätte ich lieber die RAWs in einem Unterordner der JPGs... Ich will alle Bilder komplett ohne Lightroom anschauen können.

Rudolfo
25.09.2018, 11:04
Dafür gibt es in LR die Suchfunktion.
Wähl mal die "Text"-Suchfunktion aus und gib als Text jpg ein (+Enter). Jetzt werden dir nur die JPG-Bilder angezeigt.

skewcrap
25.09.2018, 11:11
Das Filtern mit Lightroom kenne ich, und das ist auch praktisch. Nur, wie Anfangs erwähnt, kommt für mich nur eine Lösung in Frage, die auch ohne Lightroom funktioniert. Ich will keine komplette Abhängigkeit von Lightroom.

Vielleicht kann oder will ich in ein paar Jahren kein Lightroom Abo mehr bezahlen? In diesem Fall will ich doch meine Bilder auch im Explorer einigermassen verwalten können

Alison
25.09.2018, 11:11
Ich möchte einfach eine Struktur haben, die es am Schluss erlaubt die JPG Dateien auch problemlos unter Windows zu betrachten, ohne dass diese im Wirrwar von ARW und XMP Dateien untergehen...

Kann ich verstehen, das ist auch viel schneller wenn man selbst oder andere auf die Fotos zugreifen wollen, mach ich auch so.

Wenn ich das richtig verstanden habe, so ist die einzige Struktur, welche mit Lightroom funktioniert so, dass JPGs immer in einem Unterverzeichnis der RAW Files liegen müssen.
Nicht ganz, du kannst LR auch so einstellen, dass es jpg und Raw als getrennte Dateien verwaltet, dann können sie an beliebigen Orten liegen. Dann gibt es aber auch keine Verbindung mehr, das heißt du musst sie getrennt verwalten.
Ich suche schon länger ein Programm, das das intelligenter kann und wäre für Tipps auch dankbar. :zuck:

skewcrap
25.09.2018, 11:34
Je länger ich mich damit auseinandersetze, desto mehr bin ich von Adobe enttäuscht. Wie kann es sein, dass ein so weit verbreitetes Tool bezüglich Organisation so engstirnig ist? Vielleicht ist es Arroganz?

Ja, man kann RAW und JPG trennen, löst das Problem aber auch nicht.

Ich versuche jetzt mal zu berücksichtigen, wie Adobe denkt, und wie man das mit meinen Bedürfnissen vereinigen kann.

Ich würde also folgende Ordnerstruktur machen:

-Fotos
--Urlaub
---- Woche 1 (darin befinden sich alle ARWs)
---JPG_OCC (darin befindet sich ein ZIP Archiv mit den JPGs aus der Kamera, da ich immer noch RAW+JPG fotografiere)
----JPG_Lightroom export (das wäre der Ordner, in den Lightroom die JPGs ablegt).

soweit so gut... nun wirds aber mühsam. Ich erstelle immer einen Ordner "Best Of", darin befinden sich JPG Kopien. Diese Bilder sind doppelt auf der HDD vorhanden, es ist aber der einzige Weg (ohne Lightroom), eine Auswahl zu treffen.
Dieser Ordner befindet sich auf der Ebene 3 (Unterordner von "Urlaub").

Die Bilder im Ordner "JPG_Lightroom export" sollte Lightroom ja kennen. Die Bilder im Ornder "Best Of" werden aber beim importieren des Ordners "Fotos" auch importiert.:roll::roll::roll::roll:

Wenn man ALLES in Lightroom macht, dann hat man dieses Problem natürlich nicht.

HaPeKa
25.09.2018, 11:39
Wenn man ALLES in Lightroom macht, dann hat man dieses Problem natürlich nicht.
Genauso ist es und dafür wurde Lightroom auch entwickelt :D

Ellersiek
25.09.2018, 12:36
Jetzt wiederhole ich mich noch einmal:

Lass dich auf die Arbeitsweise von Lightroom ein, lerne, wie Lightroom arbeitet und alle* deine Wünsche** werden erfüllt.

Lightroom ist ein sehr mächtiges Werkzeug, welches insbesondere die Erfordernisse von Fotografen berücksichtigt.

Dazu stellt Lightroom Funktionen und Strukturen bereit. Kennt man diese und lässt sich auf diese ein, wird Lightroom ein sehr sinnvolles Werkzeug sein.

Ich glaube, aufgrund deiner Fragen, dass Du dich noch nicht wirklich mit den Möglichkeiten und Vorgehensweisen von Lightroom auseinander gesetzt hast. Das würde ich Dir allerdings empfehlen, denn dann wirst Du merken, dass Dir Lightroom alles bietet, was Du dir wünscht.

Gruß
Ralf

* über den Wunsch, die exportierten Bilder auch in Lightroom sehen zu wollen, wirst Du sicher noch einmal nachdenken, wenn Du Lightroom verstanden hast.

** Du kannst Dir sicher sein: Deine Wünsche hatte andere auch schon und deshalb wurde Lightroom so entwickelt, wie es jetzt ist.

Ellersiek
25.09.2018, 19:52
Damit Du nicht den Eindruck bekommst, ich wollte Dir nicht helfen (war heute mittag etwas knapp in der Zeit), versuche ich mal deine Wünsche nachzuvollziehen (habe jetzt ein wenig mehr Zeit):
...Ich würde also folgende Ordnerstruktur machen:

-Fotos
--Urlaub
---- Woche 1 (darin befinden sich alle ARWs)
---JPG_OCC (darin befindet sich ein ZIP Archiv mit den JPGs aus der Kamera, da ich immer noch RAW+JPG fotografiere)...
Bis hier hin überhaupt kein Problem: Legt die Bilder da hin wo Du es möchtest* oder lass sie von Lightroom da hinlegen (beim Import kopieren bzw. verschieben, leider geht Verschieben von der SD-Karte nur mit Spezialtrick, wenn der überhaupt noch funktioniert - habe ich schon lange nicht mehr gemacht)... ----JPG_Lightroom export (das wäre der Ordner, in den Lightroom die JPGs ablegt)....
Im Normalfall brauchst Du die exportierten Bilder überhaupt nicht in deinem Katalog. Du exportierst sie ja für einen bestimmten Verwendungszweck: Weitergabe an Dritte, Veröffentlichen auf irgendwelchen Webseiten, veröffentlichen auf Bilderdiensten wie z.B. Flickr.
...
soweit so gut... nun wirds aber mühsam. Ich erstelle immer einen Ordner "Best Of",...
Dafür legst Du Dir beliebig viele Sammlungen (Collections) an. Diese kannst Du statisch anlegen oder dynamisch (Smart-Collections)
...Die Bilder im Ordner "JPG_Lightroom export" sollte Lightroom ja kennen...
Nein. Wozu? Lightroom kennt die originalen Bilder mit deinen Bearbeitungen, ggf. sogar virtuellen Kopien eines RAW-Bildes mit anschließend unterschiedlichen Ausarbeitungen.
....Wenn man ALLES in Lightroom macht, dann hat man dieses Problem natürlich nicht.
Dafür ist Lightroom da:)

Lieben Gruß
Ralf

* Ich arbeite zum Beispiel mit extrem wenig Verzeichnissen (obwohl ich schon seit fast zehn Jahren mit Lightroom arbeite). Nur wenn es die Aktion wirklich erfordert, bekommt es ein eigenes Verzeichnis. Ansonsten steuere ich die Unterscheidung über Dateinamen. Kann schon sein, dass in dem ein oder anderen Verzeichnis mehrere Tausend RAW-Dateien sind.

skewcrap
25.09.2018, 21:20
Hallo Ellersiek

Bitte entschuldige, wenn es so wirkt, als würde ich mich gegen die Arbeitsweise von Lightroom sträuben. Mein Problem ist, dass ich bis jetzt alle Fotos (vielleicht 30’000, habe nicht nachgezählt) ausserhalb von Lightroom organisiert habe. Bevor ich mich also auf einen Wechsel einlasse, muss ich Lightroom halt einigermassen verstehen. Ich muss wissen, ob ich meine bisherige Ordnerstruktur behalten kann, oder wenn nicht, wie diese dann aussehen müsste.

Ich verstehe immer noch nicht, wie man die exportierten JPGs sinnvoll organisiert. Ja ich verstehe, dass man die Sammlungen mit Lightroom machen kann (was sicher sinnvoll ist und ich auch nutzen werde). Ich möchte am Schluss eines Urlaubs aber trotzdem einen Ordner auf meiner HDD habe, in dem nur die JPGs drin sind. Und ich möchte einen Best Of Ordner haben. Wieso das nötig ist? Zb. dass meine Freundin auch Zugriff auf die Bilder hat, obwohl sie mit Lightroom nichts zu tun haben will.

DiKo
25.09.2018, 21:42
Moin,

eigentlich nutze ich Lightroom 6 auch nur als raw-Konverter.
Bei mir ist ebenfalls alles in einer Ordnerstruktur abgelegt, also z.B.:
yyyy-mm-dd Ort/Ereignis
für die Jpegs
und darunter einen Unterordner mit \raw mit den Raw-Dateien.

Diese Struktur geht schon seit einigen Kameras und etlichen Jahren so.

Auch mit dem Hintergrund, dass meine Holde sich so ebenfalls schnell zurechtfindet und sie die Windows Fotoanzeige verwendet (ich nutze eher XnView zur Anzeige).

Den Lighroom-Katalog nutze ich eher wenig bis gar nicht.

Ich importiere in Lightroom tatsächlich nur die Fotos, die ich auch bearbeite.
Eine ganze Reihe weiterer Fotos sind halt nur Erinnerungen, die unbearbeitet in den Verzeichnissen liegen.

Nachteilig ist hier, dass Lightroom die passenden .jpg und Raw-Dateien nicht "matcht".
Stört mich aber eher wenig, da ich wie beschrieben Lightroom nur als raw-Konverter nutze.

Keine Ahnung, ob ich mich mal ernsthaft mit dem Katalog von Lightroom beschäftigen werde.
Wahrscheinlich aber eher nicht, das hängt aber eher mit dem derzeitigen Abo-Modell zusammen, dass ich nicht bereit bin zu akzeptieren.

Gruß, Dirk

Ellersiek
25.09.2018, 22:15
...Bevor ich mich also auf einen Wechsel einlasse, muss ich Lightroom halt einigermassen verstehen...
Das ist ja auch richtig und wichtig.
... Ich muss wissen, ob ich meine bisherige Ordnerstruktur behalten kann, oder wenn nicht, wie diese dann aussehen müsste...
Ja, bis auf die Ordner mit den exportieren Bilder. Die würde ich, unter normalen Bedingungen, nicht in Lightroom haben wollen, da ich die Bilder dann ja doppelt im Katalog habe.
...Ich verstehe immer noch nicht, wie man die exportierten JPGs sinnvoll organisiert...
Vor dem Export und danach gar nicht - außer Punkt 14. und 15.
Grobes Beispiel für eine mögliche Arbeitsweise*:

RAW-Fotos vom Event XYZ werden import und in ein irgendwo liegendes Verzeichnis gelegt. Wo? Voll kommen egal.
Fotos bewerten:

Erster Durchlauf: angenommen oder abgelehnt. Abgelehnte Bilder werden anschließend sofort gelöscht
Stern-Bewertung, ggf. auch Farbzuordnung

Die Fotos werden getaggt (Eventname, Ort, Personen, Besonderheiten)
Bestimmte Fotos (die mit der Farbzuordnung) und die wichtigsten Foto (Sternbewertung) werden bearbeitet
Sammlung XYZ_Gesamt für z.B. das gesamte Event erstellen (statisch, also gezielt Bilder aussuchen)
Sammlung XYZ_TOP_RATET der schönsten Bilder erstellen (Dynamisch)
Sammlung XYZ_PERSON_A erstellen (Dynamisch nach den Tags und ggf. anderen Informationen)
Sammlungen in Lightroom anschauen
Person A möchte seine Bilder: Sammlung XYZ_Person_A mit bestimmten Parametern exportieren (z.B. in bestimmten Größen und mit diversen Metadaten, Wasserzeichen oder was auch immer), per Mail versenden, exportierte Bilder wieder löschen (Du hast den Zugriff darauf ja über die Sammlung).
Die Sammlung XYZ_TOP_RATET auf Flickr direkt aus Lightroom heraus veröffentlichen (hier entstehen erst gar keine lokalen Bilder auf deinen Laufwerken)
Die Bilder vom gesamten Event für die Zeitung mit den Parametern für die Zeitung (das machst Du öfter, deshalb hast Du dir die mal als Preset in Lightroom abgespeichert) direkt auf den Stick oder in das Cloudverzeichnis exportieren (irgendwann das Cloudverzeichnis wieder löschen. Du ahnst es schon: Du hast den Zugriff darauf ja über die Sammlung.
oder aus welchen Gründen auch immer, für jemand anderen, der einen anderen Rechner nutzt, exportieren und die JPG geben.
Du selber brauchst nicht ein einziges Bild für Dich an diesem Rechner exportieren, da Du Dir die Bilder einfach in Lightroom anschaust
Du hast, wie ich, ein spezielles Programm für Bildershows. Du sollst eine Bildershow erstellen. Dann exportierst du für diese Bildershow die gewünschten Bilder.
Und für deine Freundin exportierst Du halt die Bilder in irgendein Verzeichnis, damit Sie die Bilder anschauen kann (ggf. ja auf einem Anderen Rechner).
Du zeigst deiner Freundin, wie schön es ist, in Lightroom in dem Bilder zu stöbern

2015 waren wir doch in Schweden: Falls Du da keine Sammlung hast: Schnell über alle Bilder nach 2015 und Schweden filtern
Was haben wir eigentlich alles für Bilder von unserem Patenkind Marc? Du ahnst es schon: Filter gesetzt: Marc, ggf. noch Patenkind. Fertig.
Ein Bilderkalender mit den schönsten Fotos aus 2018 soll erstellt werden: Vorauswahl über dynamische Sammlung mit Bilder mit 5 Sternen und von 2018 und von dort aus in die Sammlung Kalender2019 eingefügt


Für all diese Arbeitsschritte haben sich die Entwickler bei Adobe im Lauf der Jahre sehr effiziente Arbeitsweisen ausgedacht. Hast Du das erst mal intus, dann wirst Du obiges wie folgt kurz zusammenfassen:
Ja, es gibt ein Leben der Bilder und deren Organisation in Verzeichnissen außerhalb von Lightroom (oder ähnlichen Programmen): Aber es ist sinnlos

Lieben Gruß
Ralf

* so kann man es machen und es ist nur ein Beispiel. Siehe es mir aber nach, dass ich hier nicht noch weitere Wege ausführe. Das würde nun definitiv den Rahmen sprengen.

skewcrap
25.09.2018, 22:53
Hallo Ellersiek

Danke, das war sehr detailliert, ich brauche keine weiteren Beispiele. Es zeigt aber eben auch wieder, dass der Einstieg nicht einfach ist. Lightroom funktioniert quasi digital; man nutzt alles oder nichts. Jetzt habe ich vermutlich das in anderen Worten geschrieben, was du mir schon lange mitteilen wolltest^^

Wenn ich jetzt trotzdem alle Bilder als JPG abgelegt haben möchte; dann müsste ich das manuell und ausserhalb des RAW Ordners machen. ZB. so:

-Bilder
—RAW
—-Urlaub 1
—-Urlaub 2
—-Urlaub n
—JPG
—-Export Urlaub 1
—-Export Urlaub 2
—-Export Urlaub n

Dann würde ich nur den RAW Ordner in Lightroom importieren.

Ellersiek
25.09.2018, 23:03
...Wenn ich jetzt trotzdem alle Bilder als JPG abgelegt haben möchte; dann müsste ich das manuell und ausserhalb des RAW Ordners machen. ZB. so:

-Bilder
—RAW
—-Urlaub 1
—-Urlaub 2
—-Urlaub n
—JPG
—-Export Urlaub 1
—-Export Urlaub 2
—-Export Urlaub n

Dann würde ich nur den RAW Ordner in Lightroom importieren.
Ja*, so würde ich an deiner Stelle zunächst vorgehen.
Freunde Dich mit Lightroom an und schau, welche Vorteile Du für Dich aus Programm ziehen kannst. Je mehr Du dich damit angefreundet hast, desto mehr Vorteile werden es wahrscheinlich sein.

Viel Spaß und Erfolg dabei
Gruß
Ralf

* allerdings nicht "müsstest" sondern "könntest" Du es so machen. Auch wenn in Lightroom das ein oder andere fest vorgegeben, an vielen Stellen hat man auch die erforderlichen Freiheiten - jeder Jeck ist anders.

Ellersiek
25.09.2018, 23:18
Hallo Ellersiek

Danke, das war sehr detailliert,...

Gern geschehen.
...Lightroom funktioniert quasi digital; man nutzt alles oder nichts...

Das würde ich nicht so pauschal sehen wollen. Ich arbeite schon sehr lange mit Lightroom (seit der Version 1.4), dadurch habe auch sehr viel Zeit zum Lernen und Erfahrung sammeln gehabt und bin recht überzeugt von vielen Funktionen, die mir das Programm bietet (längst nicht von allen:)).
Das Programm bietet Dir aber auch einen sanften Einstieg: Nutze erst mal das, was Du versteht und was Dir zunächst wichtig ist. Ich denke, das du mit Lightroom eine steile Lernkurve haben wirst - so kompliziert ist es nicht*, **.
Der Rest kommt mit der Zeit, wenn Du neugierig genug bleibst.

Gruß
Ralf

* Wenn man erstmal über die Verständnishürde der nondestruktiven Vorgehensweise rüber gesprungen ist (damit hat sich früher der ein oder andere schwer getan), dann geht der Rest recht easy.
** Die zweite Hürde liegt vielleicht darin, dass man das eine oder andere außerhalb von Lightroom machen möchte, obwohl es auch innerhalb geht und es Vorteile hat, es innerhalb zu machen.

skewcrap
26.09.2018, 04:35
Ich verstehe die non-desktruktive Arbeitsweise schon, habe einfach Mühe beide Welten zu vereinen...

Ich habe noch einen anderen Grund, wieso ich unbedingt von jedem RAW ein JPG haben möchte: Ich nutze einen Bildschirmschoner, welcher zufällig ein Bild aus meiner Sammlung anzeigt. So sehe ich quasi ohne Zeitaufwand mal immer wieder ältere Bilder...
Mit RAW only funktioniert das aber natürlich nicht...

der_knipser
26.09.2018, 09:26
Den Thread über das "fehlende" Kartenmodul hatte ich eröffnet. Dort geht es darum, dass eine ältere Version (5.71) von LR nicht mehr auf die Googlekarten zugreifen kann. Die meisten Funktionen des Moduls bleiben trotzdem erhalten. Man kann nach wie vor damit Geodaten verwalten, bekommt sie nur nicht mehr grafisch auf einer Karte angezeigt.

Das Thema hat sich für mich insoweit erledigt, dass im Abo jetzt alles wieder funktioniert.

Zu den Ordnern:
Ich kopiere alle Bilder vor dem Import von der SD-Karte auf die Festplatte, bin damit also Herr über eigene Ordnerstrukturen. Den Vorgang könnte ich sicher auch LR überlassen, und mit den korrekten Voreinstellungen würde die Struktur auch identisch aussehen. Ich hab mich aber noch zu wenig um diese Vorgaben gekümmert und die Macht der Gewohnheit ist nicht zu unterschätzen.

Für den Export nutze ich die Einstellungen aber sehr wohl, die ich in LR machen kann. Ich habe verschiedene Exporteinstellungen für verschiedene Zwecke. In jedem Export kann ich alle organisatorischen Dinge einstellen, z.B. den Namen der Datei, den Zielordner, die Ausgabegröße und Qualität, und auch, ob die Metadaten mit in den Export geschrieben werden.

Das kann man sich alles so einrichten, dass es gut mit vorhandenen Strukturen zusammenarbeitet. Was ich jedoch unbedingt vermeide (früher hatte ich sowas auch), dass es doppelte JPGs in verschiedenen Ordnern gibt, nur weil sie dann leichter zu finden sind. Das bringt nur Durcheinander in die Daten, weil man nach dem Ändern eines Bildes wieder alle Stellen synchronisieren müsste.

Die Idee, RAW und JPG-ooc in verschiedene Ordner zu packen, hatte ich vor ein paar Jahren auch mal. Bringt für mich aber nichts als nur unnötige Arbeit...

meshua
26.09.2018, 09:31
Ich verstehe die non-desktruktive Arbeitsweise schon, habe einfach Mühe beide Welten zu vereinen...

Ich habe noch einen anderen Grund, wieso ich unbedingt von jedem RAW ein JPG haben möchte: Ich nutze einen Bildschirmschoner, welcher zufällig ein Bild aus meiner Sammlung anzeigt. So sehe ich quasi ohne Zeitaufwand mal immer wieder ältere Bilder...
Mit RAW only funktioniert das aber natürlich nicht...

Man muss nur seinen Entwicklungsprozess ("Workflow") finden: früher hat man ein Bild auf Positiv/Negativfilm aufgenommen (=RAW) und davon einen Papierabzug (JPEG-Bild) erstellt. Und diesen Workflow habe ich auch in der digitalen Wertschöpfungskette für mich etabliert: RAW (only) => Import in LR ("Leucht-Tisch" und Entwicklung) => Export der besten Bilder als JPEG in ein Unterverzeichnis.

Wer im Nachhinein immer ein JPEG haben möchte, kann alle RAWs markieren und in einem Rutsch als JPEG exportieren lassen (mit seinem Lieblings-Kamera-Preset, den LR so anbietet: Standard, Portrait, Nature, Vivid...).

Für mich persönlich ist das RAW immer Ausgangspunkt für alle weiteren Ergebnisse: damit hat man auf Wunsch sowohl einen schnellen Entwicklungsprozess als auch umfangreiche Möglichkeiten der Nachbearbeitung. Jederzeit. Alles auf RAW basierend. Einfach! :P

Grüße, meshua

skewcrap
26.09.2018, 11:04
Wer im Nachhinein immer ein JPEG haben möchte, kann alle RAWs markieren und in einem Rutsch als JPEG exportieren lassen (mit seinem Lieblings-Kamera-Preset, den LR so anbietet: Standard, Portrait, Nature, Vivid...)



So wie ich das jetzt verstehe, funktioniert das eben nur, wenn sich die JPGs in einem Unterordner des RAW Ordners befinden? Sonst muss man ja das Verzeichnis manuell wählen?

Aus Lightroom exportierte JPGs in Unterordnern der RAWs zu haben ist aber ja eben nicht ideal (doppelte Bilder)?

der_knipser
26.09.2018, 12:37
So wie ich das jetzt verstehe, funktioniert das eben nur, wenn sich die JPGs in einem Unterordner des RAW Ordners befinden? Sonst muss man ja das Verzeichnis manuell wählen?

Nein, es ist egal, in welchem Ordner die Bilder liegen. Man kann Bilder aus mehreren Ordnern gleichzeitig wählen und exportieren.


Aus Lightroom exportierte JPGs in Unterordnern der RAWs zu haben ist aber ja eben nicht ideal (doppelte Bilder)?In der Ordnerwahl beim Export bist Du völlig frei.

meshua
26.09.2018, 18:00
Aus Lightroom exportierte JPGs in Unterordnern der RAWs zu haben ist aber ja eben nicht ideal (doppelte Bilder)?

Nein - das ergibt keine "doppelten" Bilder, da nur ein Export nach JPG durchgeführt wird - jedoch kein Import. Ich praktiziere das nun schon seit LR2 so. LR importiert die RAWs und zeigt auch nur die RAWs im Katalog an.

Beispiel:


2018

20180910 - San Tourin

DSC07410.ARW
DSC07411.ARW
DSC07412.ARW
Export

DSC07410.JPG
DSC07411.JPG
DSC07412.JPG





Grüße, meshua

skewcrap
26.09.2018, 21:14
Nein, es ist egal, in welchem Ordner die Bilder liegen. Man kann Bilder aus mehreren Ordnern gleichzeitig wählen und exportieren.


In der Ordnerwahl beim Export bist Du völlig frei.

Die Ordnerwahl ist frei, allerdings ist eine relative Angabe des Speicherorts zum originalen RAW nur mittels Unterordner möglich. Wenn ich eine Auswahl verschiedener RAW Dateien in Lightroom habe, welche in verschiedenen Ordnern abgelegt sind, dann wandern die beim Export ALLE in den GLEICHEN Ordner, ausser ich arbeite eben mit Unterordnern.

Mit anderen Worten: Lightroom erlaubt beim Export nicht die Verwendung von relativen Pfaden (ausser eben mit einem einzigen Unterordner).

Hoffe, ich habe mich verständlich ausgedrückt?

der_knipser
26.09.2018, 22:07
...

Hoffe, ich habe mich verständlich ausgedrückt?

Ja, es ist so wie Du beschreibst.

Ellersiek
27.09.2018, 07:49
Die Ordnerwahl ist frei, …

Ja, die Ordnerwahl ist frei.
... welche in verschiedenen Ordnern abgelegt sind, dann wandern die beim Export ALLE in den GLEICHEN Ordner, ausser ich arbeite eben mit Unterordnern.

Mit anderen Worten: Lightroom erlaubt beim Export nicht die Verwendung von relativen Pfaden (ausser eben mit einem einzigen Unterordner)...
Ja und das liegt an der Arbeitsweise von Lightroom*.
Lightroom ist es vollkommen egal, wo die Quellbilder liegen. Das können in deiner Selektion oder Sammlung oder Smart-Sammlung völlig unterschiedliche Orte (sprich Platten) und Verzeichnisse sein:

Wie soll da mit relativen Pfaden gearbeitet werden können?
Von wo ab relativ?
Und was ist, wenn verschiedene Quellorte den gleichen relativen Unterpfad haben? Dann gleicher Zielpfad? Was ist dann mit namensgleichen Dateien (wenn die Bilder beim Export ihren Namen behalten sollten)?

Hier hilft es, die Funktionsweise von Lightroom zu verstehen.

Gruß
Ralf

* Und das könnte eine der Stellen sein, wo Lightroom dir etwas vorschreibt.
Und wie ich es mit meinen Gegenfragen versucht habe zu ergründen, womöglich aus gutem Grund. Diesen Grund kann man tolerieren und seine Arbeitsweise überdenken oder sich drüber ärgern. Ich habe mir im Lauf der Jahre die letzte Variante abgewöhnt.

Ich schrieb ja schon: Manches ist in Lightroom frei, manches nicht (ich persönlich würde z.B. manches Short-cut anders oder zusätzlich definieren, geht in Lightroom allerdings nicht).

meshua
27.09.2018, 09:19
Wie soll da mit relativen Pfaden gearbeitet werden können?



Ich weiss nicht, ob LR sowas wie "../" als Pfadangabe interpretieren kann?! Dann würde es eine Verzeichnisebene nach oben gehen ;)

Beispiel

(1) 2018/20180927/RAW/DSC07410.ARW

(2) Export des ARW nach "../" würde das exportierte JPEG eine Ebene höher ablegen:

(3) 2018/20180927/DSC07410.JPG

Grüße, meshua

Ellersiek
27.09.2018, 09:34
Ich weiss nicht, ob LR sowas wie "../" als Pfadangabe interpretieren kann?! Dann würde es eine Verzeichnisebene nach oben gehen ;)

Beispiel

(1) 2018/20180927/RAW/DSC07410.ARW

(2) Export des ARW nach "../" würde das exportierte JPEG eine Ebene höher ablegen:

(3) 2018/20180927/DSC07410.JPG

Grüße, meshua

Selbst wenn es funktionieren würde (was bei direkter Pfadeingabe womöglich geht. Allerdings: In welchem Verzeichnis befinde ich mich dann?), würde es maximal mit einem Verzeichnis pro export gehen.

Lightroom ist in diesem Punkt sehr einschränkend beim Export. Allerdings liegt dass wahrscheinlich an den Gründen, die ich oben angerissen habe.

Als Workaround fallen mir hier zunächst nur verschiedene Sammlungen ein und die dann einzeln exportieren. Womöglich könnte man diese allerdings auch als Smartsammlungen erstellen (Datumsbereich für erste Woche,...)

Gruß
Ralf

der_knipser
27.09.2018, 09:57
Ich weiss nicht, ob LR sowas wie "../" als Pfadangabe interpretieren kann?!
Nein, kann es nicht. Sobald man einen Punkt oder einen backslash eingibt, färbt sich der Text rot und der Pfad wird nicht akzeptiert.

GerdS
27.09.2018, 10:02
Es entspricht meiner Meinung nach auch nicht der "Denkweise" - dem Konzept - von LR mit relativen Pfaden umzugehen.

Nehmen wir mal das Beispiel, dass ich aus den 5* Bildern des Jahres einen Kalender oder ein Fotobuch gestalten will.
Also suche und filtere ich entsprechend.
Mache mit daraus eine Sammlung für das Vorhaben
Bearbeite vielleicht die Bilder oder erstelle mir eine virtuelle Kopie, wenn ich das Bild auf ein Ausgabeprofil (Papier) optimieren will.
Dann exportiere ich alles "in relativen" Pfaden:crazy:!
Wo zur Hölle waren denn meine Bilder über das Jahr verteilt, die ich hochladen oder in mein Fotobuch kopieren will.

Also die Idee hinter LR ist eine andere!

Viele Grüße und alles Gute
Gerd

skewcrap
27.09.2018, 11:28
Nun ja, das mag sein, dass die Idee hinter Lightroom eine andere ist. Ich sehe aber keinen Grund, wieso dass das "nach oben Springen" in einem Verzeichnis grundsätzlich nicht funktionieren sollte. Es kommt natürlich auf die Ordnerstruktur an; bei mir würde es aber funktionieren. Ich habe nämlich bis jetzt alle Bilder (habe nicht gezählt, aber sicher >20'000) geanu so abgelegt (RAWs befinden sich immer im Unterverzeichnis, in dem sich die JPGs befinden).

Unterschiedliche Bilder mit dem gleichen Namen kann es geben; das ist aber auch beim jetzigen Export Dialog so und nicht auf relative Pfade beschränkt.

Ich bin ja gerade daran, Lightroom soweit zu verstehen, dass ich eine vernünftige Ordnerstruktur finden kann, welche funktioniert.

Lightroom ist es ja egal, in welchem Verzeichnis die RAW Files liegen. Was spricht also dagegen, die Files so zu organisieren, dass man auch ohne Lightroom etwas findet? Natürlich ist dann der Funktionsumfang eingeschränkt, Filtern etc. funktioniert dann nicht. Aber die Bilder sind dann wenigstens einigermassen geordnet.

Ich hatte Anfangs dieses Threads die Abhängigkeit von einer Software angesprochen, die ich vermeiden will. Eine vernünftige Ordnerstruktur hilft da auf jeden Fall.

Ich denke, ich werde meine Sammlung so umbauen, dass alle JPGs komplett ausserhalb des "Haupt RAW Ordners" sind. Wenn ich per Explorer neue RAWs ablege, müsste ich in Lightroom dann eigentlich nur einen Ordner aktualisieren, und alle neuen Bilder sollten importiert sein. Zudem kann man den JPG Ordner viel einfacher im Explorer anschauen.

Die grössere Baustelle ist bei mir im Moment die Kamera Kalibrierung. Die „Camera Standard“ Presets weichen bei meinen Kameras A6000 und A6500 stark vom JPG ooc Look ab. Verstehe diesbezüglich nicht, wieso die Kamerahersteller nicht mehr mit Adobe zusammenarbeiten. Ist die JPG Engine einer Kamera ein Geheimnis?

Thomas-O
27.09.2018, 18:25
Was für ein Trara mit den LR-Katalogen! Seitenlange Erklärungen, um sich einer Problemlösung zu nähern. Ich persönlich habe keine Lust mit Katalogen zu arbeiten und bin daher absolut zufrieden mit DxO PhotoLab, auch wenn LR deutlich mehr Features bietet, die ich aber nicht unbedingt benötige.
Denk mal darüber nach, ob DxO PhotoLab nicht besser für Deine Bedürfnisse geeignet ist. Im übrigen sind beide Programme bezüglich Entrauschen Spitze, nachzulesen in ColorFoto 10/2018. Aus eigener Erfahrung kann ich das für DxO bestätigen.

skewcrap
07.10.2018, 09:07
Ich denke, ich sollte mit dem Katalog klar kommen.

Ich habe in letzter Zeit einiges gelesen und auch Videos angeschaut. (unter anderem von Tony Northrup).

Die wichtigsten Tools habe ich verstanden. Trotzdem habe ich noch einige Fragen, insbesondere weil fast alle Tutorials von EINEM Foto ausgehen. Ich habe aber noch wenig dazu gefunden, wie ein Workflow aussehen muss, damit man 10'000 Bilder in einer vernünftigen Zeit bearbeiten kann.

Vielleicht kann mir zu den folgenden Fragen jemand einige Tips geben.

a) Bisher habe ich nur vereinzelt Fotos bearbeitet. Mein erstes Ziel wäre also den RAW Konverter so zu konfigurieren, dass ungefähr das Gleiche rauskommt, wie wenn ich ein JPG OOC nehmen würde (dann bin ich nämlich sicher, dass die Fotos nicht schlechter sind als ohne Bearbeitung).
Wie man ein Kameraprofil wählt habe ich verstanden. Ich habe zwar noch kein Profil gefunden, welches der A6500 OOC nahe kommt, aber vielleicht ist der Anspruch, dass es GLEICH sein muss auch etwas vermessen.
Die Wahl des Kameraprofils ist aber doch sicher noch nicht alles? Was ist z.B. mit Schärfen? Sollte man beim Importieren in Lightroom bereits standardmässig die Bilder schärfen? Wenn ja, welcher Wert würde ungefähr einer normalen Kameraeinstellung entsprechen?

b) Was für Einstellungen sollte man sonst noch beim Import anwenden (Rauschreduktion, Belichtungskorrektur, Korrektur Shadows / Highlights)?

c) Habt ihr generelle Tips betreffend Workflow für eine grosse Menge an Fotos? Ich kann und will nicht in jedes Bild 5 Minuten investieren (das wären in meinem Fall nämlich 830 Stunden).

meshua
07.10.2018, 10:08
(...)
c) Habt ihr generelle Tips betreffend Workflow für eine grosse Menge an Fotos? Ich kann und will nicht in jedes Bild 5 Minuten investieren (das wären in meinem Fall nämlich 830 Stunden).

Große Mengen sind bei mir 300-3000 Fotos. Selbst im Stapelbetrieb ist es fast unmöglich, hier durchgehend gute Qualität zu bekommen - denn jedes Bild, jede Aufnahme ist anders - mal mehr, mal weniger.

Am wichtigsten ist es, schon vor der Aufnahme möglichst nah an das Endergebnis zu kommen - also alles "in-Camera" richtig einzustellen. Das erspart dir stundenlanges Herumfrickeln an den Ergebnissen.

Nicht nur wenn du Bilderserien erstellst: fotografiere nach Möglichkeit im Manuellen Modus. Das Erlaubt dir später in Lightroom, ein Bild aus der Serie zu bearbeiten und das Ergebnis auf alle anderen Bilder der Serie einfach zu übertragen (Copy&Paste Development Settings).

Lokale Retouchen sind natürlich hier nicht sinnvoll zu kopieren - da musst du dann wieder einzeln Hand anlegen ... oder ... gleich lles "in-Camera" richtig einzustellen ;)

Das ist mein grober Workflow bei Shootings. :cool:

Viele Grüße, meshua

der_knipser
08.10.2018, 03:11
Das gleichzeitige Entwickeln von Bildern ist in LR sehr einfach. Man markiert dazu alle Bilder, die die Bearbeitungen bekommen sollen. das sind sinnigerweise nicht Hunderte, sondern eine Auswahl, die unter ähnlichen Bedingungen aufgenommen wurde.
Sobald mind. 2 Bilder ausgewählt sind, kann man den Schalter "Synchronisieren" auf "Autom. synchr." stellen. Alle ausgewählten Bilder werden dann gleichzeitig genauso bearbeitet wie das aktuelle Bild.
Die beschriebene Methode betrifft das individuelle Bearbeiten von Bildern.

Wenn man eine gut eingestellte Automatik über die Bilder laufen lassen will, kann man natürlich auch Hunderte in der Auswahl haben. Das kommt bei mir in der Praxis aber nur höchst selten vor. In dem Fall wähle ich lieber die JPGs ooc.


Schärfen:
Meine Beobachtung bei verschiedenen Sony-Kameras ist, dass sie eigentlich intern zu stark schärfen, so dass es an den Kontrastkanten schon regelmäßig Überschärfungsartefakte sieht, wenn man weit genug ins Bild einzoomt.
Korrektes Schärfen richtet sich in der Regel nach dem angestrebten Ausgabeformat und soll entsprechend dezent ausgeführt werden, also ohne Inhalte zu zerstören.


Edit:
Wenn man zunächst nur ein einzelnes Bild entwickelt und danach weitere mit den selben Bearbeitungen versehen will, markiert man die weiteren einfach dazu und drückt den "Synchronisieren"-Button. Alle markierten Bilder werden dann so synchronisiert, dass sie die Bearbeitungen des aktiven Bildes übernehmen. Während des Vorgangs kann man in einem Auswahlmenü eine Menge Haken setzen/entfernen, um den Umfang der Synchronisierung zu bestimmen.

skewcrap
09.10.2018, 10:09
Natürlich versuche ich möglichst alles schon in der Kamera korrekt einzustellen.
Bis jetzt war ich in den meisten Fällen mit dem JPG zufrieden. Mein Ziel ist also primär den ganzen Workflow auf Lightroom umzustellen. Bei vielen Bildern werde ich nicht manuell etwas anpassen wollen (ausser ev. croppen). Dann gibt es viele Bilder, die wegen hohen Kontrasten etwas problematischer sind. Da möchte ich natürlich die Shadows und Highlights verbessern. Das sollte aber alles mit wenig Aufwand machbar sein. Nur bei sehr wenigen Bildern würde ich dann überhaupt weiter gehen und umfangreiche Korrekturen machen.

Man findet zwar genügend Videos zu Lightroom, aber man könnte tatsächlich meinen, dass in jedes Bild x Stunden Arbeit investiert wird... Wie man mit vielen Bildern sinnvoll umgeht; dazu findet man weniger.

meshua
09.10.2018, 11:57
(...)
Man findet zwar genügend Videos zu Lightroom, aber man könnte tatsächlich meinen, dass in jedes Bild x Stunden Arbeit investiert wird... Wie man mit vielen Bildern sinnvoll umgeht; dazu findet man weniger.

Dazu gibt's auch Literatur...letztlich bestimmt dein Workflow/Prozess während der Aufnahme, ob du 50 Bilder in 10 Minuten oder in 10 Stunden entwickelst.:P Kamera-Automatiken machen einem hier das Leben besonders schwer...und produzieren nachgelagert relativ hohe Aufwände. Das nur als kleiner Tip...

Letztlich mußt du viel im Umgang mit deinen RAW-Files üben und ein für dich effektiven Workflow finden - meinen hatte ich ja oben bereits skizziert

Grüße, meshua

skewcrap
09.10.2018, 18:34
Wieso Kamera Automatiken ein Problem sind habe ich nicht ganz verstanden? Ich fotografiere meistens mit Blendenpriorität, bei bewegenden Motiven auch Zeitproorität oder manuell (wenn ich die Belichtungszeit vorgeben will, jedoch nicht mit Offenblende fotografieren will).

Die Kamera macht ja auch automatisch ein JPG, wieso sollte das dann für den RAW Konverter schwieriger sein als für die Kamera?

meshua
10.10.2018, 00:01
Wieso Kamera Automatiken ein Problem sind habe ich nicht ganz verstanden?


Bei 10 Aufnahmen erhälst du von der Automatik 10 unterschiedliche Belichtungen, welche du in der LR-Entwicklung dann auch individuell anfassen musst. Einfach die Einstellungen des ersten Bildes über alle anderen 9 Bilder bügeln funktioniert damit nicht. LR hat zwar eine Funktion zum angleichen unterschiedlicher Belichtungen einer Bilderserie, doch das ist eben auch wieder eine - wenn auch relativ gut funktionierende - Automatik! :P

Grüße, meshua

skewcrap
10.10.2018, 07:30
Ok, verstehe. Da ich nicht im Studio sondern vorwiegend auf Reisen fotografiere, ist meistens sowieso jedes Bild wieder anders... Das heisst, Einstellungen auf verschiedene Bilder gleichzeitig anwenden wird wohl nicht funktionieren.

meshua
10.10.2018, 09:16
Ok, verstehe. Da ich nicht im Studio sondern vorwiegend auf Reisen fotografiere, ist meistens sowieso jedes Bild wieder anders... Das heisst, Einstellungen auf verschiedene Bilder gleichzeitig anwenden wird wohl nicht funktionieren.

Das hat nicht unbedingt was mit Studio zu tun, sondern wie zeitnah deine Aufnahmen hintereinander entstehen und wie stark sich die Lichtverhältnisse dabei ändern. Ich nehme mir die wenigen Sekunden Zeit, und fotografiere auch auf Reisen meistens mit manuellen Einstellungen: der EVF bzw. die Belichtungswaage machen dies aber auch relativ einfach - und man lernt schnell, wie die Kamera ticket (bzw. die richtige Belichtung funktioniert). Vor allem muss man nicht gegen die Automatiken ankämpfen, wenn diese versagen - man kontrolliert ja die Parameter direkt selbst. ;)

Meistens steuere ich auch nur die Belichtungszeit - weil das sowohl bei natürlichem Licht als auch bei Blitzlicht prima funktioniert...daß nur als kleiner Tip am Rande. :top:

Viele Grüße, meshua

skewcrap
11.10.2018, 05:57
Studio heisst für mich ziemlich konstante Bedingungen. Kann natürlich auch in der Natur vorkommen, wenn man viele Bilder in kurzer Zeit macht, klar.

Also verstehe ich das richtig; du fotografierst häufig mit Zeitpriorität? Geht in diesem Fall die Kameraautomatik nicht meist auf Offenblende (mit dem Ziel ISO so tief wie möglich)?

meshua
11.10.2018, 09:01
Studio heisst für mich ziemlich konstante Bedingungen. Kann natürlich auch in der Natur vorkommen, wenn man viele Bilder in kurzer Zeit macht, klar.

Also verstehe ich das richtig; du fotografierst häufig mit Zeitpriorität? Geht in diesem Fall die Kameraautomatik nicht meist auf Offenblende (mit dem Ziel ISO so tief wie möglich)?

Nicht ganz, ich verändere i.d.R. nur die Belichtungszeit. Blende & ISO gebe ich manuell vor. Volle Kontrolle! Selbst bei Wanderungen kein Problem, daß man hinter die Gruppe zurückfällt. :top: Automatiken nutze ich eigentlich nur, wenn gar keine Zeit ist und das Bild einfach nur "OK" sein soll.

Grüße, meshua

skewcrap
11.10.2018, 09:18
Da verstehe ich jetzt noch nicht wieso das ein Vorteil ist? Wenn du Blende und ISO vorgibst und dann an der Belichtungszeit schraubst, musst du ja auch wissen, wann die Belichtung korrekt ist. Entweder glaubst du was dir die Kamera sagt (in EV) oder du machst ein Bild und schaust, wo dass es blinkt?

meshua
11.10.2018, 14:37
Da verstehe ich jetzt noch nicht wieso das ein Vorteil ist? Wenn du Blende und ISO vorgibst und dann an der Belichtungszeit schraubst, musst du ja auch wissen, wann die Belichtung korrekt ist. Entweder glaubst du was dir die Kamera sagt (in EV) oder du machst ein Bild und schaust, wo dass es blinkt?

Drei schnelle Kontrollmöglichkeiten: Live View, Zebra, Belichtungswaage - wird alles mit nur einem Parameter gezielt ausgesteuert. Egal ob Blitz oder natürliches Licht. Einfacher und schneller geht's für mich nicht! ;)

Grüße, meshua

skewcrap
05.11.2018, 09:05
Unterdessen habe ich dank den zahlreichen Tipps aus dem Forum Lightroom vernünftig aufgesetzt und 12‘000 Fotos im Katalog. Ich habe eine weitere Frage und zwar zum Quick Develop Module. Es gibt dort einen Button „Auto Tone“. Wann nutzt ihr den? Was spricht dagegen? Ich habe das ein paar mal ausprobiert und finde, dass ein Bild in vielen Fällen verbessert wird. Teilweise kann es dann etwas unnatürlich wirken (HDR Look).

Ja ich weiss, es ist alles subjektv. Ich kann in LR machen was ich will, so lange es mir gefällt. Ich möchte in den meisten Fällen eine Verbesserung erreichen und trotzdem die Realität möglichst gut wiedergeben. Da muss man aber etwas aufpassen, und ich bin gerade daran zu lernen, welche Regler und Buttons gefährlich sind.

Logische Folgefrage: Wieso bauen die Kamerahersteller keinen „Auto Tone Button“ in die jpg engine ein?