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Harry Hirsch
31.07.2018, 21:05
Mein Gegenüber sieht mich merkwürdig an. Zwischen seinen Ohren finden die Synapsen keine rechte Klarheit. Die Frage, ob ich ihn auf den Arm nehmen will, schwebt unausgesprochen im Raum. Aber weder mein Gesichtsausdruck, noch meine ausgesprochenen Worte signalisieren derartiges.
"Hä, wohin?" kommt schließlich als Nachfrage.
Gut, ich gebe zu, Albanien, Kosovo und Montenegro gehörten auch bei mir nicht zu den Ländern, die mir zum Thema Urlaub als erstes eingefallen wären.
Wie kommt man also darauf?
Ganz banal: Wir haben letztes Jahr einen Bericht über einen erschlossen Wandertrail im Dreiländereck Albanien, Kosovo und Montenegro gesehen. Er nennt sich
Peaks of the Balkan
Wir waren von Bericht und Bildern begeistert. Die Entscheidung diesen Trail zu laufen ist sofort gefallen.
Selbst oder organisiert? Ohne Werbung machen zu wollen, aber DAV Summit hat die perfekte Variante für uns im Programm. Da wir diese Länder so gar nicht kennen, nicht wissen, wie Wegbeschaffenheit, -markierung sind und wie es mit wilden Tieren aussieht, wollten wir nicht auf eigene Faust gehen. Bei dem genannten Angebot ist Guide und Gepäcktransport enthalten und als Ü50 dürfen wir das ;)
Das Gepäck, das wir auf den Tagestouren nicht selbst tragen, ist auf 15 kg p.P. beschränkt. Und möglichst eine Reisetasche, kein Koffer, Trolly u.ä. Warum? Dazu später mehr...
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Dauer: 12 Tage mit An- und Abreisetag.
Am 09. Juli ging es os. Flug Stuttgart -> Wien -> Pristina
Tag 1
Abflug bei schönstem Wetter in Stuttgart (und Wien). Ankunft in Pristina bei Regen. Kurz vorher ist ein Gewitter niedergegangen.
Mein Wissen und Vorstellungen über die drei Länder sind so reichhaltig und klar wie das Licht aus einem schwarzen Loch.
Daher, Kosovaren mögen mir das bitte nachsehen, war ich überrascht, dass der Flughafen Pristina ein ganz normaler europäischer Flughafen ist. Klar keine Drehscheibe mit einer hohen Taktung, aber auch kein heruntergekommener Wald- und Wiesenflughafen.
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Nachdem uns unser Guide in Empfang genommen hatte, ging es mit einem Kleinbus in die Stadt Peja.
Einfahrt in die Stadt:
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Dort gab es eine Mahlzeit in familiärer Atmosphäre (kein Restaurant). Unheimlich nette Gastgeber und lecker Essen!
Hier war ich noch etwas sparsam mit Fotografieren, daher gibt es nur ein Bild vom Garten, der -wie ich finde- auch durchaus irgendwo in Deutschland sein könnte...
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Wir sind noch ein bisschen durch die Stadt gebummelt, die an typische südeuropäische Urlaubsstädte erinnert.
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Danach ging es zum Patriarchenkloster Peć, dass wir besichtigen konnten. Sehr schön, sehr interessant, die Jahreszahlen werden einem gerade so um die Ohren gehauen.
Bilder waren nur außerhalb der Hauptkirche erlaubt. Während wir in der Kirche waren, kamen Nonnen zum Abendgebet und haben wunderschön gesungen. Gänsehaut pur.
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Jetzt geht es mit dem Bus zu unserer ersten Herberge, "idyllisch im kleinen Bergdorf Reka e Allagës gelegen". So unser Reiseführer. Klingt nicht schlecht, ist es auch nicht.
Aber - ohne Fleiß keinen Preis. Unsere Fahrt durch die spektakuläre Rugova-Schlucht endete abrupt vor einen Sand-/Steinhaufen mitten auf dem Weg.
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Es geht nicht weiter. Jemand hat schon die Polizei gerufen, die auch bald kommt (obwohl das sehr abgelegen ist!).
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Aber... Viel machen können sie auch nicht. Der Haufen bleibt erstmal und wir kommen mit dem Bus nicht daran vorbei...
Da es nur noch zwei Kilometer sind, heißt es eben das letzte Stück zu Fuß laufen. Unser Gepäck wird schon irgendwie hochkommen.
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Nachdem wir rund die Hälfte gelaufen waren, kam unser Bus. Der Fahrer hatte einen (wohl abenteuerlichen) Umweg entdeckt.
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Wir konnten wieder einsteigen und uns die letzten paar Meter zu unserer ersten Unterkunft schaukeln lassen (von Straße kann man nicht wirklich reden).
Oh, wunderbar, dass du von dort berichten kannst. Ich war in diesem Sommer auch in Montenegro (und Kroatien und Bosnien...) und habe Appetit bekommen und mich schon gefragt, wie es wohl möglich ist, dort unten mehr zu reisen.
Bin sehr gespannt auf die Fortsetzung!!
Super Bilder!!!
Sir Donnerbold Duck
31.07.2018, 21:10
:top: Da bin ich aber sehr gespannt auf die weiteren Tage. War das der Bericht im „Panorama“, der deine Neugier geweckt hat?
Gruß
Jan
Harry Hirsch
01.08.2018, 05:47
...schnipp...und habe Appetit bekommen....schnipp....
Super Bilder!!!
Ja, so geht es uns auch. Das war definitiv nicht unsere letzte Reise in den zentralen Balkan!
und... Danke :oops:
:top: Da bin ich aber sehr gespannt auf die weiteren Tage. War das der Bericht im „Panorama“, der deine Neugier geweckt hat?
Gruß
Jan
Wir haben ihn in "Bergauf, bergab" gesehen.
Andronicus
01.08.2018, 08:00
Ich bin auf die restlichen 11 Tage gespannt.
Harry Hirsch
01.08.2018, 21:04
Tag 2
Unser erster Wandertag. Bevor ich zu der Wanderung selbst komme, habe ich gedacht, ich erläutere mal ein paar grundsätzliche Dinge zum Thema wandern im Gebirge. Für die unter uns, die damit nicht so vertraut sind.
Die eigentlichen Herausforderungen bei alpinen Wanderungen sind nicht (unbedingt) die Distanzen, sondern die Höhenmeter und Wegbeschaffenheit.
Die Höhenmeter sind konditionell die eigentliche Herausforderung.
Grundsätzlich wird in Höhenmeter aufwärts und abwärts unterschieden. Wenn nichts angegeben ist, sind nur die Höhenmeter aufwärts gemeint. Und zwar in Summe.
Beispiel:
Wir befinden uns an einem Punkt, der 800 Meter über normal Null liegt. z.B. Oberstdorf
Wir gehen rund zwei Kilometer Strecke und dabei 100 Meter aufwärts. Am Ende befinden wir uns also 900 Meter über NN. -> Wir haben 100 Höhenmeter "gemacht".
Zwischen Start und Ziel liegt ein kleines Tal. Wir gehen jetzt rund drei Kilometer Strecke und dabei 100 Meter aufwärts, 50 Meter abwärts und wieder 70 Meter aufwärts. Jetzt sind wir also auf 920 Meter über NN. -> Wir haben aber (nicht 120), sondern 170 Höhenmeter gemacht.
Alles klar?
Nun zu unserem ersten Wandertag.
Die hinter uns liegende Nacht im 6er Zimmer war nicht ganz ruhig, aber ganz ok. Ein Paar kam erst in der Nacht an. Austria hatte den Flug von Berlin nach Wien gecancelt und die zwei über Istanbul geschickt. 6 Stunden Flug statt 2.
Ein Badezimmer in dem sich auch die Toilette befindet, steht für alle zur Verfügung. Also auch für die aus den anderen Mehrbettzimmern.
Unser Zimmer
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Erstmal gab es Frühstück. Bei unseren Gastgebern im Wohnzimmer. Ungewohnt, aber sehr persönlich (im positiven Sinn)!
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Jetzt sollte es aber langsam losgehen: Unsere erste Wandertour führt uns von Reka e Allagës nach Drelaj:
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Es regnet und das nicht zu knapp.
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Los geht es trotzdem, die entsprechende Kleidung ist natürlich dabei und darf sich gleich am ersten Tag beweisen. Wäre ja auch blöd, wenn man Zeugs umsonst mitschleppen würde....:roll:
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Der Matsch ist uns heute ein treuer Freund. Es schmatzt so schön, wann man durchläuft.
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An dem herrlichen Blick in eine faszinierende Landschaft wird noch gefeilt
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Ein paar nette Tierchen laufen uns auch noch über den Weg. Wild und gefährlich sind die aber nicht
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Wir hatten einen Pflanzenexperten und eine Biologin dabei. Die haben uns immer wieder auf besondere Gewächse aufmerksam gemacht. Zum Glück für mich, ich übersehe sowas meistens und selbst wenn ich es sehe habe ich keine Ahnung wie das heißt. Hier ein Hainwachtelweizen. Besonderheit: Die 2 unterschiedlich farbigen Blüten.
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Am Ziel gab es erstmal einen echt schmackhaften Kuchen:
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Die Werte der heutigen Tour:
Länge 10.3km
Höhenmeter auf: 558m
Höhenmeter ab: 500
Zeit: 04:20
Eigentlich gehört zu der Wanderung auch ein (optionaler) Abstecher auf den Gipfel Hajla (2403m). Das wäre aber bei der Nässe zu gefährlich gewesen. Un das bei einer zu erwartenden Aussicht gleich Null. Schade, aber Sicherheit hat Vorrang.
Fotografisch war es heute nicht der Kracher. Wegen des Dauerregens blieb die Kamera im Rucksack und die Fotos von der Tour sind mit dem Mobile geknipst.
Abends konnte ich dann die Alpha doch noch auspacken und benutzen
Tief bin ich gesunken
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Henne mit Nachwuchs an unserer Unterkunft
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Sieht man in der Gegend oft. Grabsteine mit Bild des/der Verstorbenen.
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Ebenfalls sehr typisch für Kosovo und Nord-Albanien: Solide, aber unverputzte bewohnte Häuser.
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Die drei Länder sind vom Glauben muslimisch geprägt. Moscheen gibt es praktisch überall. Dennoch sind die Menschen nicht streng gläubig. Religion hat keinen sehr hohen Stellenwert. Eher wie bei uns.
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Abendbrot (Vorspeisen)
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Und der verdient den Namen "Riesenchampignon"
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Tafelspitz
02.08.2018, 12:13
Au fein, auf deinen Reise- und Wanderbericht aus Balkanien hatte ich schon gehofft und mich gefreut :top:
Die Gegend ist mir gänzlich unbekannt, aber in einem sehr schönen Bildband über Naturreservate hatten wir neulich mal eindrückliche Fotos von dort gesehen und das hat Neugierde geweckt.
Bin gespannt, was du noch so alles zu berichten weisst. Der Anfang ist ja schon mal sehr lesens- und sehenswert.
Bergwandergruppen mit Schirmen habe ich bisher noch nicht so oft gesehen :D
Und es ist natürlich immer toll, wenn man Leute dabei hat, die etwas über die Flora und Fauna zu berichten wissen. (Ich kann einen Wald erkennen, wenn ich einen sehe) :mrgreen:
Norbert W
02.08.2018, 14:11
Eine Kollegin hat kürzlich eine geführte Reitwoche in Albanien gemacht und sehr begeistert davon berichtet. Von daher freue ich mich schon auf die restlichen tage von Joachims' Bericht. Appetit hat er uns ja schon mal gemacht.
Die drei Länder sind vom Glauben muslimisch geprägt.
Kleiner Hinweis: Das trifft nur für Albanien und den Kosovo zu. In Montenegro mit mehrheitlich montenegrinischer und serbischer Bevölkerung überwiegt der serbisch-orthodoxe Glaube.
Danke für den interessanten Bericht.
Harry Hirsch
02.08.2018, 18:10
Da hast du recht. Ich habe Montenegro das mal einfach unterstellt, das aber falsch.
Montenegro war das Land in dem wir am wenigsten waren und über das wir am wenigsten erfahren haben.
Harry Hirsch
03.08.2018, 06:32
Tag 3
Da wir heute Kosovo verlassen, noch ein paar Worte dazu. Unser Guide hat uns hier super informiert!
Kosovo ist das jüngste Land Europas. Es hat sich 2008 für unabhängig erklärt.
Die meisten, aber bei weitem nicht alle Länder, erkennen den Staat an. Deutschland etwa. Nicht anerkannt wird Kosovo von Serbien, was auf der Hand liegt, aber auch z.B. von Spanien.
Das hat mich zunächst erstaunt, aber die Art von eigenständiger Unabhängigkeitserklärung ist ja lt. spanischer Verfassung verboten. Katalonien lässt grüßen.
Die kosovarische Bevölkerung ist im Schnitt sehr jung. Die Hälfte sei unter 18. Das nimmt man (besonders in den Städten) auch so wahr.
Eine Sprache "kosovarisch" gibt es nicht. Es wird meist albanisch oder serbisch gesprochen.
Das Land gilt als relativ sicher und hat kaum Kriminalität. Das hat mich überrascht. Nochmal sorry, liebe Kosovaren, ich war hier schlecht informiert. Mein Kenntnisstand war diesbezüglich in den Neunzigern stehen geblieben. Und da war es nun mal so, dass die Kosovo-Albaner einen schlechten Ruf hatten.
Das ist wohl Geschichte.
Die Feindschaft zwischen Serbien und Kosovo bzw. Albanien leider nicht. Da gibt es noch einiges zu verarbeiten. Unser Guide (er ist Albaner) hat versucht uns sein gigantisches Wissen objektiv zu vermitteln. Aber er könnte seine Emotionen nicht immer neutralisieren.
Jetzt aber zu heutigen Wandertour.
Drelaj (Kosovo) – Plav (Montenegro)
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Insgesamt geht es heute über 3 Pässe. Wir wechseln auch das Land und kommen von Kosovo nach Montenegro.
Zunächst noch mal eine Aufnahme unserer Unterkunft (Guesthouse) der letzten Nacht.
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Wir werden mit dem Bus zu unserem Startpunkt gebracht und einfach mitten im Wald ausgesetzt. ;)
Eines der wenigen Male, in denen ich mich an Deutschland erinnert fühlte. Die breite, neu geschaffene Waldstraße.
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Wir kommen an ein Stück Wald, das vor ein paar Jahren niedergebrannt ist. Man kann es an den kahlen Bäumen erkennen. Die Natur ist aber kräftig am Reparieren.
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Die Landschaft wird steiniger und rauher
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Über die nächste Aufnahme war ich zuhause erstaunt. So düster habe ich es dort nicht empfunden. Im Gegenteil: Das Wolkenspiel schaffte faszinierende An- und Aussichten.
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Manchmal ist der Weg gut markiert
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Ein schöner Bergsee. Das trübe Licht vermittelt auf dem Foto einen falschen Eindruck.
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Und da schwamm ein Wassersalamander. Ich wusste nicht, dass es so ein Tier gibt!
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Es kam ein Zwischenabstieg durch den Wald, der sehr unangenehm war. Der Pfad war total matschig, es haben sich unter dem Matsch Baumwurzeln versteckt. Viele von uns sind auf dem Hosenboden gelandet. Ich auch. Je nach Gefälle und UNtergrund war das mehr oder weniger unangenehm. Auf jeden Fall sahen wir aus wie englische Rugbyspieler. Clementine häte ihre Freude gehabt. :)
Der Ausblick auf den nächsten See entschädigte ein wenig
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Man ist einer Meinung, DA geht es weiter. Im Zweifel wüssten das auch unsere Guides :)
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Seht ihr den "Felsdurchgang" etwas rechts von der Bildmitte?
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Auf dem Jelenka Pass. Wir sind in Montenegro. Grenzkontrollen o.ä. gibt es hier nicht. Das ist auch der höchste Punkt unser heutigen Tour. Rund 2255 Meter hoch.
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Kissenenzian (Hoffe ich doch mal):
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Wegweiser in Montenegro...
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Wir gehen weiter. Es folgen einige Kilometer auf einem breiten Grad über blühende Wiesen, vorbei an Zirbelkiefern und Blaubeersträuchern. Die Sonne kommt ein wenig raus. Später fängt es nochmal an zu regnen. Aber das ist nur ein kurzer Schauer
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(wieder mit Schirm, Dominik ;)
Diese Landschaft war typisch für unsere heutige Strecke. Vor allem aber viel farbintensiver, bunter und beeindruckender als es das Handyknipsbild vermuten lässt. Ihr kennt bestimmt auch. Daher appelliere ich hier an eure Fantasie (es war wirklich viel schöner!):
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Es geht über Bäche,
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vorbei an Schäferhäusern (-hütten wäre zutreffender)
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(Das Schwarze rechts hinter den Kindern mit dem Topf, das ist die Küche.)
und über Brücken, die nicht immer nach deutschem Standard sind. ;)
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Und kam da noch die Sache mit dem Traktor, dem Anhänger, dem Heu darauf und den Menschen noch daraufer. Der fuhr vor uns. Unheimlich hoch mit Heuballen gestapelt. Oben drauf saßen 3 Kinder. Und das Fahrrad hinten dran. Geht alles...
An dieser Stelle fuhr er durch ein Schlagloch und die Heuballen links fielen runter. In Zeitlupe. Schön einer nach dem anderen. Zum Glück ist der Rest drauf geblieben und den Kindern ist nichts passiert.
Die runtergefallenen Heuballen wurden irgendwie wieder aufgeladen und festgezurrt. Die Angelegenheit war danach immer noch wackelig. Das hat der Fahrer nach ein paar Metern, als beim nächsten Schlagloch wieder alles zu kippen drohte, auch gemerkt, blieb stehen und signalisierte uns, wir sollen vorbei fahren. Und zwar genau da
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links vorbei. Das passt nicht? Doch:
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Geht alles ;)
Die Werte der heutigen Tour:
Länge 17km
Höhenmeter auf: 1123m
Höhenmeter ab: 1097m
Zeit: 07:30 Std. (inkl. Pausen)
Wanderer, die uns begegnet sind: 2
Nochmal: Die Tour war viel schöner, als es die Bilder zeigen. Das trübe Wetter lässt die Aufnahmen doch recht trist aussehen. Das entspricht aber nicht dem, wie ich es erlebt habe!
So, ich habe jetzt Pause bis Dienstag. Erst dann geht (frühestens) weiter. Aber eines kann ich euch jetzt schon ankündigen: Die nächste Tour ist ein echtes Highlight.
Reisefoto
03.08.2018, 12:50
Interessanter Bericht :top: aus einer Gegend, in deren Nähe ich bisher nur beim Durchfahren auf dem Autoput gekommen bin.
Tafelspitz
06.08.2018, 14:51
Sehr schön. Positiv überrascht bin ich von der "Wanderinfrastruktur" in Form von Wegweisern etc. Das ist ja schon fast auf schweizer Niveau (zumindest soweit deine Bilder ahnen lassen).
Die ganzen neuen Länder dort habe ich auch noch nicht so wirklich verinnerlicht. Für mich ist das alles irgendwie einfach noch Jugoslawien :D
Vera aus K.
07.08.2018, 01:38
Vielen Dank, lieber Joachim für diesen lebendigen Reisebericht von einer (zumindest mir) weniger bekannten Ecke Europas! Du hast eine sehr angenehme und unterhaltsame Schreibe, die ich gerne mag! :top:
Ich bin schon auf den nächsten Teil gespannt!
Harry Hirsch
07.08.2018, 17:21
Interessanter Bericht :top: aus einer Gegend, in deren Nähe ich bisher nur beim Durchfahren auf dem Autoput gekommen bin.
Autoput ist mir noch aus den 80ern ein Begriff. Wir sind damals (1984) eindringlich davor gewarnt worden. Und daher haben wir uns für die Küstenstraße nach Dubrovnic entschieden. Schön, aber eine ewige Gurkerei....
Sehr schön. Positiv überrascht bin ich von der "Wanderinfrastruktur" in Form von Wegweisern etc. Das ist ja schon fast auf Schweizer Niveau (zumindest soweit deine Bilder ahnen lassen).
Die ganzen neuen Länder dort habe ich auch noch nicht so wirklich verinnerlicht. Für mich ist das alles irgendwie einfach noch Jugoslawien :D
Die Wegweiser sind eine echte Rarität :)
Jugoslawien: ja, so ging es mir vor unserer Reise auch
Vielen Dank, lieber Joachim für diesen lebendigen Reisebericht von einer (zumindest mir) weniger bekannten Ecke Europas! Du hast eine sehr angenehme und unterhaltsame Schreibe, die ich gerne mag! :top:
Ich bin schon auf den nächsten Teil gespannt!
Danke Vera! freut mich, dass es dir gefällt! Es geht nachher weiter...
Harry Hirsch
07.08.2018, 20:48
Tag 4
6, 7, 8.
Der typische Start in den Tag auf unserer Reise. 6 Uhr aufstehen, 7 Uhr Frühstück, 8 Uhr los.
Was ich bisher noch nicht erwähnt hatte: Das Gebirge in dem wir unterwegs sind, nennt sich "Prokletje". Das Prokletje Gebirge ist ein Teil der "dinarischen Alpen".
Letzte Nacht haben wir in einem Hotelzimmer geschlafen! Ein richtiges Doppelzimmer. Mit eigenem Bad :top:
Die Nacht davor waren wir noch im 6-Bett Zimmer untergebracht. Einer unserer Mitreisenden hat sich erkältet (wahrscheinlich an dem regnerischen Tag) und konnte nur durch den Mund atmen. Das war von entsprechenden Geräuschen begleitet.
Unsere heutige Wanderung ist (ausnahmsweise) eine Rundtour. D.h. wir werden kommende Nacht wieder im gleichen Hotel schlafen. Auch nicht schlecht.
Die Route:
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Mit einem schicken VIP Bus werden wir direkt vom Hotel abgeholt und zu unserem Startpunkt gebracht.
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Den Asphalt laufen wir nur für ein paar Meter, bevor es in den Wald abzweigt und der Anstieg beginnt. Wir haben heute einige Höhenmeter vor uns, die meisten davon am Anfang. Entsprechend steil geht es hoch.
An einem montenegrinischen Wassersprudelbaum füllen wir unsere Trinkbeutel, Flaschen usw. mit frischen Quellwasser auf. Kalt und lecker.
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(Auch unsere Guides waren über den Baum und die Mühe, die sich ja jemand gemacht hat sichtlich erstaunt. Letztes Mal sei das noch nicht so da gewesen...)
Wie gesagt: steil bergauf...
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→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=300013)
Vom deutsch/österreichischen Alpenraum bin ich in dieser Höhe eigentlich Nadelbäume gewohnt. Hier steigen wir meist durch Buchenwälder auf. Und die sind auffallend jung. Unsere Guides meinten, dass früher alles abgeholzt wurde, was nicht bei drei auf dem Baum war (na ja - so ähnlich). Teils zum privaten Verheizen, teils für die Stahl- /Eisenindustrie, die -staatlich befohlen- zur diktatorischen Zeit von der ausländischen Kohle unabhängig sein sollte. Stahl kochen mit Holz. Unvorstellbar!
Wie durch eine Tür verlassen wir den Wald und stehen in diesem schönen Hochtal:
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→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=300015)
Saftiges Grün und volle Blüte! Schön anzusehen.
Typisch für das Prokletje: Karst. Bildet faszinierende Formationen.
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→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=300016)
Wir erreichen unseren ersten Gipfel für heute: Can (1863 m). Wir machen Pause und merken wie klein wir doch sind
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Ein kurzer Blick auf unseren weiteren Weg
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→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=300018)
Das Gleiche noch aus einer etwas anderen Perspektive und mit unserem Höhepunkt, dem Gipfel Taljanka (2057 m). Rechts oben am Bildrand.
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→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=300018)
Die nächsten Bilder möchte ich einfach mal wirken lassen. Es war unbeschreiblich schön, faszinierend, toll... es lässt nicht in Worte fassen.
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Nachdem einem kurzen aber heftigem Zwischenabstieg vom Gipfel, gönnen wir uns diesen Blick zurück auf den Cen. Die zwei Punkte oben, das sind Menschen die auf dem Gipfel stehen. (Gipfelkreuze gibt es im Prokletje keine. Jedenfalls haben wir keine gesehen).
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→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=300023)
Auf dem Grat zum Taljanka
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Blick nach gegenüber
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→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=300027)
Wir erreichen unseren höchsten Punkt und unser Zwischenziel der heutigen Wanderung. Den Gipfel Taljanka (2057 m)
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→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=300028)
Und genießen das phantastische 360 Grad Panorama, das ich euch leider nur in bescheidenen Ausschnitten zeigen kann.
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→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=300029)
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→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=300030)
Nach einer Mittagspause auf dem Gipfel steigen wir ab. Unsere Guides wählen einen anderen Weg, als es der Plan vorsieht. Der "richtige" Pfad ist zu matschig nach dem viele Regen, fürchten sie. Aus den Erfahrungen der letzten Tage heraus, haben wir daran keinen Zweifel.
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→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=300031)
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→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=300032)
Diese Ziege lag auf einem Stein und bewegte sich nicht. Unsere Guides meinten, dass sie sich wahrscheinlich ein Bein verletzt hat und nicht laufen kann.
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→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=300033)
Nochmal der Blick zurück auf die hinter uns liegenden Gipfel
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→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=300034)
Etwas Botanik muss auch heute sein: Heidelbeeren. Lecker, übrigens. Und Enzian. Die ExpertInnen untersuchen das. :)
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Wir kommen an unseren Ausgangspunkt zurück. Dort werden wir von unserem VIP Shuttle wieder abgeholt. Hier nochmal der Blick hoch zu unserem ersten Gipfel, dem Cen.
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→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=300038)
Bevor wir ins Hotel gehen. besichtigen wir noch den Ort Plav.
Wohnhaus mit Scheune(?)
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→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=300039)
Ein traditioneller Wohnturm
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→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=300040)
Die Werte der heutigen Tour:
Länge 14km
Höhenmeter auf: 1423m
Höhenmeter ab: 1420m
Zeit: 06:40 Std. (inkl. Pausen)
Wanderer, die uns begegnet sind: 10
Unser Guide meinte, das ist seine Lieblingsroute. Nachvollziehbar :top:
Norbert W
08.08.2018, 07:08
Das ist einfach unfassbar schön da :top:
Und das 'Gipfelkreuz' erst :D
... Den Gipfel Taljanka (2057 m)
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→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=300028)
Tafelspitz
08.08.2018, 07:25
Wieder sehr tolle Bilder und unterhaltsamer Bericht, Joachim! :top:
Typisch für das Prokletje: Karst. Bildet faszinierende Formationen.
Hach, ich höre förmlich die Winnetou-Titelmelodie vor meinem geistigen Ohr vorbeireiten :mrgreen:
Ähnliche Formationen sahen wir neulich auf Sardinien. Faszinös.
(Gipfelkreuze gibt es im Prokletje keine. Jedenfalls haben wir keine gesehen).
Finde ich sehr löblich. Ich habe noch nie verstanden, weshalb man hierzulande jeden Hügel ausgerechnet mit einem Folter- und Hinrichtungsinstrument verschandeln muss. Aber wems gefällt :zuck:
Diese Ziege lag auf einem Stein und bewegte sich nicht. Unsere Guides meinten, dass sie sich wahrscheinlich ein Bein verletzt hat und nicht laufen kann.
Och Mönschenskinder... die Kleine tut einem ja richtig leid. Ich glaube, von der hättest du mich nicht mehr weggebracht :shock:
Höhenmeter auf: 1423m
Höhenmeter ab: 1420m
Wenn das eine Rundwanderung war, hat dir hier aber irgendjemand irgendwo unterwegs drei Meter unterschlagen... ich hoffe, du hast das nicht unreklamiert hingenommen? :cool:
Harry Hirsch
08.08.2018, 14:47
Dir entgeht aber auch nichts!
Der Fehler liegt aber nicht der Höhenangabe, sondern in der Aussage Rundtour.
Wenn dir im ersten Bild den Weg ansiehst, kannst du erkennen, dass Start- und Zielort nicht identisch sind.
Harry Hirsch
08.08.2018, 20:59
Tag 5
Heute geht es über die Grenze nach Albanien. Albanien…. das war bis vor kurzem ein weißer Fleck, gefühlt irgendwo auf der anderen Seite der Erdkugel.
Was muss man über Albanien eigentlich wissen?
Bevor ich in ein für mich unbekanntes Land reise, sehe ich erstmal beim Auswärtigen Amt nach. Erste Überraschung, dort steht bei "Kriminalität":
“Fälle von Gewaltanwendung bei Klein- und Straßenkriminalität sind zwar selten, jedoch wird zu Wachsamkeit und vorsichtigem Verhalten geraten. In letzter Zeit kam es vermehrt zu Auto- und Wohnmobileinbrüchen und dem Diebstahl dort aufbewahrter Dokumente.”
Ich hatte da Schlimmeres erwartet. Z.B. zu Italien steht da dramatischeres...
Geld…. womit zahlt man eigentlich in Albanien (Kosovo und Montenegro)? Ganz einfach: Mit Euro. Albanien hat zwar offiziell noch den Lek, aber der Euro ist auch dort gern gesehenes Zahlungsmittel. Und Lek hätten wir nicht mal über unsere Hausbank beziehen können.
Ansonsten ist es gut zu wissen, dass Albanien 1912 gegründet wurde. Nach dem zweiten Weltkrieg wurde das Land unten dem Diktator Enver Hoxha kommunistisch regiert.
Hoxha war extrem (krankhaft) misstrauisch und machte Albanien zum isoliertesten Land der Welt. Ähnlich wie heute Nordkorea.
Erst 1991, mit dem Zusammenbruch des Kommunismus, öffnete sich das Land wieder und ging auf einen demokratischen Kurs.
Es gab in Albanien 1991 rund 300 Autos, sagte uns unser Guide. Mir persönlich sind Autos nicht wichtig, aber ein Indikator bezüglich Wirtschaft und Wohlstand ist das schon.
Damit aber erstmal genug mit Geschichtsunterricht. Ich streue später immer mal wieder was ein.
Unsere heutige Route:
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→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=300057)
Frühstück und Kaffee…. ist bei unserer Reise mit dabei. Und Ersteres immer reichhaltig und lecker. Der Kaffee und ich sind aber keine besten Freunde geworden. Als verwöhnter Filterkaffeetrinker war die balkanische Art den zu genießen nicht so ganz mein Ding. Zubereitung: Wasser auf dem Herd aufkochen und Kaffeepulver mit dem Löffel direkt rein. Die ersten ein, zwei Schlucke sind ok, aber irgendwann knirschte der Kaffeesatz wie Sand zwischen den Zähnen. Was soll’s da gibt es Schlimmeres.
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→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=300058)
Wir werden mit Jeeps von unserem Hotel zum Startpunkt der Wanderung gebracht. Jeeps sind gut bei den Straßenverhältnissen. Straße ist eigentlich nicht das richtige Wort... Bevor wir ankommen legen wir noch einen kurzen Zwischenstopp ein. Am Blue Hole.
Das Wasser kommt aus der Tiefe und geht direkt in einen Fluß über. Ein beeindruckende Quelle.
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Hier geht es los und unser Ziel Theth ist sogar ausgeschildert! Ganz oben.
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→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=300062)
Wieder ein beeindruckender Start!
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→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=300063)
In der Bildmitte:
Gipfel Arapit (2217 m), auch das Matterhorn Albaniens genannt
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→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=300064)
Dieser See ist normalerweise im Sommer ohne Wasser. Unser Guide meinte, er hätte das seit über 6 Jahren nicht mehr gesehen, dass der um diese Zeit gefüllt ist. Das unterstreicht nochmal, wieviel es im Balkan dieses Jahr geregnet hat.
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→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=300065)
Wir gehen oberhalb des linken Ufers am See vorbei. Im Sommer ist es sonst auch möglich auf dem (trockenen) Grund zu laufen. So unsere Guides. Unser Wanderführer (Buch) meinte, dass ist aufgrund von Schlangen nicht so empfehlenswert….
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→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=300066)
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→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=300067)
Ehemaliger Grenzstein einer früher scharf bewachten Grenze zwischen zwei Ländern. Wir kommen von Montenegro nach Albanien. Heute wacht dort niemand mehr.
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→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=300068)
Blick zurück auf den See
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→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=300069)
Es geht auch (mal) einfach :)
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→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=300071)
An einer Wiese mit mehreren Schäferhütten machen wir Rast und tanken auf.
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Diese Schäferhütten sehen zwar verfallen und ungenutzt aus, aber das täuscht. Sie werden noch genutzt. Die Schäfer sind jedoch dieses Jahr noch nicht da. Wahrscheinlich wegen des schlechten Wetters. Das Dach der Hütten wird im Herbst entfernt, sonst würde es unter der Schneelast einbrechen.
An dieser Stelle holt uns unser Gepäck ein. Das wird nämlich -mangels Straßenverbindung- mit Pferden und Mulis zum Zielort transportiert.
Also daher die am Anfang genannten “Gepäckvorschriften”.
822/SUF_HH_pob_110.jpg{br}→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=300076)|822/SUF_HH_pob_111.jpg{br}→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=300077)|822/SUF_HH_pob_112.jpg{br}→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=300078)
Die Gruppe trennt sich hier. Optional wird die Besteigung des Arapit angeboten. Da unser Guide hier aber ziemlich Druck aufgebaut hat, was Geschwindigkeit angeht, verzichten wir. Wandern unter Zeitdruck ist nicht so unser Ding.
Es geht weiter in Richtung Peja Pass
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→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=300079)
Blick zurück in das Tal durch das wir zuvor aufgestiegen sind. Am unteren Bildrand kann man einen kleinen Bunker sehen. 200.000 hat der Diktator davon an die Grenzen setzen lassen. Und keineswegs nur zu den imperialistischen Feindländern. Sein Misstrauen machte gegenüber den kommunistischen Brüder keinen Halt. Allianzen, auch mit Russland und China hielten nur kurz.
Die meisten dieser Bunker sind zerstört. Das enthaltene Eisen wird von der armen Bevölkerung rausgeabeitet und verhökert.
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→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=300080)
Auf der anderen Seite eine Kaserne, die nur von dieser Seite zu sehen ist. Aus Montenegro ist das nicht zu erahnen. Heute wird die einigermaßen ebene Grasfläche auf dem Dach gern von Wanderern zum Zelten genutzt
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→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=300081)
Nochmal der Arapi aus der Nähe
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→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=300082)
Ein kurzer Zwischenabstieg, bevor wir auf der anderen Seite hoch zum Peja Pass gehen.
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→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=300083)
Hier geht es zum Gipfel Arapit
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→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=300084)
Und hier ist der Pass.
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→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=300086)
Und da ist Pause. Chillen.
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→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=300087)
Wegweiser
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→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=300088)
Ab jetzt geht es 1000 Höhenmeter am Stück runter. Sehr steil. Teilweise auf Geröll und sandigen Kieswegen. Rutscht gerne mal das Zeugs. Und was auf ihm steht gleich mit. Ich hatte hier Glück andere weniger. Aber es ist niemandem etwas passiert.
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→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=300090)
Ein paar Eindrücke vom Weg abwärts. Das letzte Bild ist der Blick zurück auf die Wand, an der unser Weg runter ging.
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Unten erwartet uns ein Cafe mit landestypischer Getränkekühlung (funktioniert sehr gut und ist absolut umweltfreundlich!)
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→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=300096)
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→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=300097)
Durch ein, im Sommer trockenes, Flussbett werden wir zum Zielort Theth gebracht.
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→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=300098)
Am Schluss der Blick über Theth auf die Berge
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→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=300099)
Die Werte der heutigen Tour:
Länge 15km
Höhenmeter auf: 650m
Höhenmeter ab: 1050m
Zeit: 06:30 Std. (inkl. Pausen)
Wanderer, die uns begegnet sind: 18
Tafelspitz
09.08.2018, 07:52
Wieder sehr spannend zu lesen, Joachim! Nicht zueltzt auch wegen des bei mir dringend benötigten Geschichtshintergrundes :top:
Mein Lieblingsbild deines heutigen Tages ist dieses:
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→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=300091)
Dieser Baum hat es mir angetan. Wie die Figur aus einem Horrorfilm, der mit ausgebreiteten Armen und schauriger Totenkopf-Fratze (auf Kniehöhe) über sein Tal wacht und alle unbescholtenen Wandersleut im Schlaf heimsucht, die es wagten, seinen Weg zu kreuzen :crazy:
Harry Hirsch
09.08.2018, 21:19
Tag 6
“Kultur und Traditionen” heißt es in der Reisebeschreibung. Und “Erholung” steht da auch. Na dann…
Auch Kultur kommt nicht zu einem, sondern man muss sie besuchen. Insofern haben wir auch heute wieder eine Route
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→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=300128)
Wir haben die letzte Nacht in einem Guesthouse in Theth verbracht. Theth ist ein albanisches Bergdorf. Dorf bezeichnet hier mehr eine Ansammlung von Häusern. Es gibt zwar eine Kirche im Zentrum, aber einen Dorfkern, wie wir ihn kennen, den gibt’s nicht.
Wir spazieren heute gemütlich um kurz nach neun los. Als erstes kommen wir an dem alten Haus vorbei und sehen im Hintergrund das albanische Matterhorn, den Arapit, nochmal von dieser Seite.
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→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=300129)
Fragt mich nicht, warum das Haus noch zwei intakte Satschüsseln hat...
Wir kommen an einer Schule (mit Arztpraxis, rechts) vorbei.
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→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=300131)
Die Hauptstraße in Theth
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→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=300132)
Viel Fundament für wenig Haus
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→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=300133)
Die Kirche hat es mir angetan. Da kommt später noch mehr
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→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=300134)
Ich fand diese Zäune einfach schön
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→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=300136)
City of Theth. Downtown
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→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=300137)
Die Kulla. Ein Wohn-/Verteidigungsturm. Mit niedrigem Eingang
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→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=300138)
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→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=300139)
Bei Interesse würde ich euch auf diesen Wikipedia Artikel (https://de.wikipedia.org/wiki/Kulla_(Wehrbau))verweisen. Dort ist es besser erklärt, als ich es könnte.
In diesen Türmen tagte häufig auch eine Art Gericht. Und
Männer, die von der Blutrache bedroht waren, fanden hier Schutz. Konnten das Gebäude aber auch für den Rest ihres Lebens nicht mehr verlassen. Manchmal wurde die Blutrache auf die ganze Familie ausgedehnt. Siehe auch hier Wikipedia -> Kanun (https://de.wikipedia.org/wiki/Kanun_(Albanien))
Muss auch mal sein:
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→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=300140)
Bar/Cafe auf unserem Weg
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→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=300141)
Interessante Brückenkonstruktion:
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→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=300142)
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→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=300143)
Unser wanderfreier Erholungstag 1
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→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=300144)
Blick zurück
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→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=300145)
Unser wanderfreier Erholungstag 2
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→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=300146)
Es ist mir nicht gelungen, diesen schönen Wasserfall auch nur einigermaßen gut abzulichten. Kam nur Schrott raus
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→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=300147)
Die Brücken sind schon so eine Sache..
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→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=300148)
Eine Bäuerin:
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→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=300149)
Da könnte ich mich zuhause ohrfeigen! An alles gedacht. Die Frau nett ansprechen, sie macht keine gekünstelte Pose, Regeln für Bildaufbau einigermaßen beachtet. Und: Blende übersehen. Da ist immer noch die 9 drin. Von den vorherigen Landschaftsaufnahmen...:evil:
Ich finde, sie hebt sich dadurch viel zu wenig vom Hintergrund ab.
Mühlstein in einer Wassermühle (noch in Betrieb) und die Tür dazu
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→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=300150)
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→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=300151)
Unsere Mittagspause, die wir bei einer albanischen Familie zu uns genommen haben. Klar schon leicht touristisch organisiert, aber immer noch im Rahmen und sehr persönlich.
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→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=300153)
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→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=300154)
Es gab auch Strom hier. Interessant waren die Leitungen hinter dem Haus
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→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=300155)
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→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=300156)
Zäune :)
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→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=300157)
Hier waren wir baden. Hat schon gut getan, es war heiß. Aber die Luft, nicht das Wasser. Das hatte gefühlte 3 und wahrscheinlich echte 15 Grad. Auf jeden Fall blieb einem die Luft weg und man wollte schnell wieder da raus. War nett, die hektischen Schwimmbewegungen der Badenden zu sehen. Das dachten die anderen bei mir wahrscheinlich auch.
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→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=300158)
Auf unserem Rückweg. Eine Schafherde wird nach Hause getrieben.
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→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=300159)
Zurück in Theth. Wie gesagt, die Kirche…
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Landwirte bei ihrer Arbeit
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Blick von unserem Guesthouse
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→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=300165)
Seht ihr die Gesichter?
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→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=300166)
Die Werte des heutigen Kulurtages:
Länge: 11km
Höhenmeter auf: 400m
Höhenmeter ab: 500m
Zeit: 05:30 Std. (inkl. Pausen)
Wanderer, die uns begegnet sind: entfällt. (Uns sind Einwohner, Wanderer, Urlauber usw. begegnet).
Tafelspitz
10.08.2018, 10:49
Da habt ihr aber an dem einen Tag eine Menge gesehen! Scheint eine sehr abwechslungsreiche Reise gewesen zu sein.
Das mit der Kulla und den damit verbundenen Hintergründen ist ja interessant (und erschreckend). Der Text des von dir abgebildeten Schildes liess mich zunächst ratlos zurück, aber der verlinkte Wikipedia-Artikel brachte dann tatsächlich etwas Licht ins Dunkel. Archaische Sitten, Bräuche und Gepflogenheiten einer patriarchisch geprägten Gesellschaft werden mir trotzdem fremd und unverständlich bleiben.
Mein Lieblingsbild deiner gestrigen Tour:
830/SUF_HH_pob_146.jpg
→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=300145)
Die Brücken sind aber auch ganz toll :)
Harry Hirsch
10.08.2018, 16:11
Ja, das haben wir. Die Reise war....unbeschreiblich. Sie wirkt immer noch intensiv nach.
Die Blutrache ist uns völlig fremd. Dort war es ein "normales" Mittel der Bestrafung. Zum Glück ist es "aus der Mode gekommen".
Freut mich, dass das eine Bild dir besonders gefällt. Gehört auch zu meinen Favoriten. Ich wünschte ich hätte nochmal früh morgens die Möglichkeit an diesem Ort zu sein. Mit der Frühsonne im Rücken.
Ich mache erstmal eine Pause. Frühestens Dienstag geht's weiter.
loewe60bb
11.08.2018, 05:50
Hallo Joachim!
Ich muss Dir wirklich hohes Lob und Anerkennung dafür zollen, wie Du uns Deine Tour hier präsentierst! :top:
Es sind absolut tolle Bilder und Deine Beschreibungen dazu sind sehr kurzweilig zu lesen.
Man bekommt sogar auch so nebenbei noch touristische Informationen geliefert.
Ich glaube jeder der schon des öfteren Bergwandern war, hat irgendwie sofort das Gefühl dabei zu sein...
Zumindest mir geht es so; auch wenn´s bei mir schon ziemlich lange her ist. :cry:
Man möchte selber an den beschriebenen Orten stehen und die tollen Aussichten genießen.
Und diese Form eines etwas "archaischen Tourismus" vermittelt einem einen Hauch von "Abenteuerlichkeit".
Mach bitte weiter mit Deinem Bericht - wir freuen uns schon darauf.
Und vielen Dank für Deine Mühe damit! :top: :top:
P.S.:
Auch wenn Du selbstkritisch einige Bilder anders oder (wegen des Lichts) zu anderen Tageszeiten gemacht hättest, steht doch hier der Reisebericht im Vordergrund, denke ich.
Im Urlaub muss man halt mit den Gegebenheiten klar kommen, es sei denn man macht die Tour speziell nur um zu Fotografieren.
Mainecoon
11.08.2018, 11:30
Dem Lob kann ich mich nur anschließen. Spannende Einblicke in eine Welt, die mir ansonsten garantiert nie in den Fokus gekommen wäre.
Mein Lieblingsbild ist das erste der Kirche, vielleicht, weil ich es als Symbolbild empfinde: stolz und trotzig gegen die sie hoch überragenden schroffen Felsen steht sie da und behauptet sich.
Ich freue mich auf weitere Berichte!
Mainecoon
Harry Hirsch
14.08.2018, 11:31
Vielen Dank für eure netten Kommentare und fürs Lesen. Ich bin nicht so der geborene Schriftsteller (bitte nur als Feststellung verstehen, soll kein "fishing for compliments" sein!) und habe auch meist keine große Lust lange zu tippen.
Aber diese, für mich außergewöhnliche, Reise wollte ich ausführlich beschreiben und irgendwie auch öffentlich machen. Schon deswegen, weil ich selbst vollkommen falsche und überholte Vorstellungen von diesen Ländern hatte und mit diesem Bericht andere "aufklären" möchte.
Tag 7
Alternativen?
Wie sieht es eigentlich aus, wenn man auf einer geführten Wanderreise, aussetzen möchte oder muss? Letzteres z.B. weil man krank ist.
Das ist kein Problem, wenn
1. man Rundwanderungen macht (siehe Tag 4), oder
2. Es eine Möglichkeit gibt mit einem Transportmittel von A nach B zu gelangen. Evtl. auch mit dem Fahrzeug, dass unser Gepäck zum nächsten Ort bringt.
Nun gibt es auf unserer Reise Abschnitte, die keine Straßenverbindung haben. So beispielsweise am 5. Tag als wir von Plav (Montenegro) nach Theth (Albanien) marschiert sind. Oder auch heute. Der Gepäcktransport mit Mulis ist keine Show für Touristen, sondern die schnellste und auch günstigste Möglichkeit.
Könnte oder wöllte;) man so einen Abschnitt nicht mitgehen, wäre die Alternative 8-12 Stunden Fahrt mit einem Bus. Manchmal auch länger, manchmal mit notwendiger Übernachtung, da der Anschluss evtl. nicht mehr passt. Unsere Guides haben eher davon abgeraten.
Die Verkehrsinfrastruktur lässt sich eben nicht mit den gewohnten europäischen Standards messen.
Solche Gedanken kommen einem auf so einer Reise in den Sinn. Vor allem wenn die fiesen Erkältungsviren in der Gruppe umgehen und die Einschläge näher kommen.
Darüber hatten wir uns bei der Buchung der Reise keine Gedanken gemacht.
Unsere Kranken mussten sich also heute mitschleppen. Nicht zu beneiden.
Es geht von Theth über den Valbona Pass nach Ragram (und weiter mit dem Mini-Bus nach Valbona)
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→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=300299)
Diese Tour trägt unter den Guides auch den Spitznamen "Coca-Cola-Trail". Weil "soviel" los ist und weil er tatsächlich zwei Einkehrmöglichkeiten bietet.
Soviel los.... Ich habe letztes Wochenende meine Hörnertour (-> KLICK (http://out.ac/ahOvr)) gemacht. Also da ist viel los. Rund um das Riedberger Horn sowieso.
Aber auf dem Coca-Cola Trail? Na ja, uns sind rund 25 Wanderer begegnet. Für den PoB Trail ist das eben viel....
Bevor wir starten, gestatte ich euch nochmal einen Blick in unsere Unterkunft :cool:
Unser immer nasses Badezimmer
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→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=300300)
Unser Vierbettzimmer
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→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=300301)
Und das Ganze von außen
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→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=300302)
Der Chef. Start in den Tag mit einem guten Mokka und einem Schluck Medizin. Und einem gewissen Alkoholanteil. Nur zur Konservierung versteht sich.
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→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=300303)
Unser brav aufgereihtes Gepäck für den Transport
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→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=300304)
Los geht's, Richtung Ragram/Valbona
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→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=300305)
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→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=300306)
Unser Gepäck hat eindeutig die besseren Füße bekommen und überholt uns wieder
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→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=300307)
Die erste Einkehrmöglichkeit auf unserem Coca-Cola Trail
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→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=300308)
Danach geht es weiter recht steil aufwärts. Wir machen legen die kompletten Höhenmeter (1.000) auf den ersten drei Kilometer zurück.
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→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=300309)
Kurze Pause mit Genuss (Aussicht)
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→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=300310)
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→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=300311)
Passbild
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→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=300312)
Der Weg.
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→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=300313)
Nach dem Abstieg, Blick zurück.
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→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=300314)
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→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=300315)
Wir sind immer noch in Albanien
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→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=300316)
und an der zweiten Einkehrmöglichkeit (mit WC)
6/SUF_HH_pob_184.jpg{br}→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=300317)| 6/SUF_HH_pob_185.jpg{br}→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=300318)| 6/SUF_HH_pob_186.jpg{br}→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=300319)
Ist zwar nicht das vom Nikolaus, dürfte aber auch schnell fertig gewesen sein
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→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=300320)
Das letzte Stück durch das, im Sommer trockene, Flussbett werden wir mit dem Mini-Bus kutschiert.
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→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=300321)
Wir haben an diesem Tag recht wenig fotografiert. Das haben wir erst zuhause, bei der Sichtung der Aufnahmen festgestellt. Das lag wahrscheinlich daran, dass wir die Aussichten einfach mal genossen und in uns aufgesogen haben und dass der Weg abwärts recht schwierig war. Da ist die Kamera meist im Weg (ich brauchte beide Trekking Stöcke).
Es war eine traumhaft schöne Wanderung. Dass dieser Abschnitt so beliebt ist, verwundert nicht!
Die Werte der heutigen Tour:
Länge 13km
Höhenmeter auf: 1138m
Höhenmeter ab: 758m
Zeit: 06:30 Std. (inkl. Pausen)
Wanderer, die uns begegnet sind: 25
Hallo Joachim,
es macht wirklich sehr viel Freude hier mitzulesen und - zu gucken, herzlichen Dank! Die Etappe dieses Tages, mitsamt der Einkehrmöglichkeiten und der Unterkunft, sieht wirklich besonders schön aus! Ihr hattet ja jeden Tag wirklich ordentlich Höhenmeter zu bewältigen...ich hatte mir den Verlauf auch bereits mal grob angeschaut, mir dann aber innerlich erst ein paar Trainingseinheiten verordnet..;).
Ich kenne Albanien und Kosovo flüchtig aus beruflichem Kontext, und mir ging es wie Dir: die etwas schrägen Vorstellungen, die man von diesen Ländern haben kann, wurden schnell durch viele neue Eindrücke ergänzt und gerade gerückt. Bei dieser Gelegenheit bin ich auch mal auf die PoB-Tour aufmerksam gemacht worden, übrigens ein Projekt der deutschen Entwicklungszusammenarbeit. Durch die Investitionen in Unterkünfte, Verpflegungs- Informations- und Wanderangebote wird lokal die Möglichkeit geschaffen, Einkommen zu erzielen, wo es eben ansonsten ausserhalb der Landwirtschaft praktisch nichts gab/gibt.
Da du von einer 12-Tage-Tour berichtet hast, hoffe ich, dass es bald weiter geht!
Tafelspitz
15.08.2018, 07:29
Wieder sehr lesens- und sehenswert, Joachim. Da habt ihr ja richtig was geleistet.
Wo wir es gerade vom Überholen, Ergänzen und Geraderücken von Vorstellungen haben - wie sieht es heutzutage aus bezüglich Hinterlassenschaften des Krieges? Ich kann mich noch an Warnungen an Touristen erinnern, sich nicht abseits von Wegen zu begeben, da die Gefahr von/durch Minen in gewissen Gebieten nach wie vor sehr gross sei.
Kam das Thema mal zur Sprache?
Reisefoto
15.08.2018, 08:09
Ein toller Bericht mit sehr schönen Fotos. Seit der blaue Himmel durchkommt, ist die Stimmung auf den Bildern gleich viel einladender. Es ist schön, diese Eindrücke hier so bequem präsentiert zu bekommen, die Wanderungen waren bestimmt ziemlich anstrengend.
Harry Hirsch
15.08.2018, 15:19
Wieder sehr lesens- und sehenswert, Joachim. Da habt ihr ja richtig was geleistet.
Danke, Dominik!
Wo wir es gerade vom Überholen, Ergänzen und Geraderücken von Vorstellungen haben - wie sieht es heutzutage aus bezüglich Hinterlassenschaften des Krieges? Ich kann mich noch an Warnungen an Touristen erinnern, sich nicht abseits von Wegen zu begeben, da die Gefahr von/durch Minen in gewissen Gebieten nach wie vor sehr gross sei.
Kam das Thema mal zur Sprache?
Ja.
Generell gelten die Länder als weitgehend minenfrei, nur in sehr abelegenen Gebieten und abseits von Straße und Wanderwegen besteht noch ein geringes Restrisiko. Wahrscheinlich ist das Risiko einem Bär oder Wolf zu begegnen größer.
Keine Gefahr besteht auf den Wanderwegen und in unmittelbarer Nähe.
(Abgesehen davon, gilt auch dort der Grundatz: Wege der Natur zuliebe nicht verlassen.)
In den Dörfen und Städten besteht auch keine Gefahr mehr.
Ein toller Bericht mit sehr schönen Fotos. Seit der blaue Himmel durchkommt, ist die Stimmung auf den Bildern gleich viel einladender. Es ist schön, diese Eindrücke hier so bequem präsentiert zu bekommen, die Wanderungen waren bestimmt ziemlich anstrengend.
Die Aufstiege waren teilw. recht heftig, zumal -je nach Tour- der größte Teil oder auch alles gleich am Anfang am Stück zu bewältigen war. Im Prokletje gibt es keine Berghütten, wie in Alpen. Daher muss man zum Nächtigen immer recht weit ab- und am Morgen eben entsprechend aufsteigen. Aber wir waren ja schließlich nicht zum Spaß dort:crazy:
Sicherungen (Drahtseile o.ä.) gibt es überhaupt keine.
Harry Hirsch
15.08.2018, 20:12
Tag 8
Eine wunderschöne Gebirgstour liegt heute vor uns.
Zunächst geht es ordentlich hoch. Die ersten sechs Kilometer rund 1.000 Höhenmeter aufwärts.
Außerdem überqueren wir 2 Pässe und dabei auch gleich zwei Staatsgrenzen. Am Anfang und am Ende der Tour sind wir aber im gleichen Land. Albanien.
Unsere Kranken nehmen die Gelegenheit wahr und fahren mit unserem Gepäck, das per Auto über die Straße zum nächsten Standort transportiert wird. Schneller und kürzer ist das auch. Das sieht man auch auf unser heutigen Streckenkarte:
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→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=300416)
Wir starten in Valbona an der Brücke, die den Fluss überquert
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→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=300417)
Heute lasse ich ein bisschen mehr die Bilder sprechen.
830/SUF_HH_pob_193.jpg{br}→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=300452)|6/SUF_HH_pob_194.jpg{br}→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=300418)|830/SUF_HH_pob_195.jpg{br}→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=300419)|830/SUF_HH_pob_196.jpg{br}→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=300420)|830/SUF_HH_pob_197.jpg{br}→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=300453)|830/SUF_HH_pob_198.jpg{br}→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=300421)
Auf dem Pass (Perslopit, 2039 m). Wir kommen nach Montenegro
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→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=300454)
Wir gönnen uns eine Pause
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→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=300422)
Unser Guide erklärt
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→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=300423)
Königskerzen
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→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=300424)
Seht ihr den Kauz?
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→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=300425)
Keine Ahnung, was das für ein Tier ist. Evtl. kann Ingo ja helfen.;)
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→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=300426)
Zweiter Pass. Wir kehren zurück nach Albanien
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→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=300427)
Es geht abwärts. Zu der Schäferhütte, wo wir eine Pause machen werden. Der Schäfer ist im Moment nicht da...
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→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=300428)
Karst. Schwer findet das Auge Halt.
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→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=300455)
Ökolette
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→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=300429)
Wir kommen durch ein Schäferdorf.
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→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=300430)
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→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=300431)
Ein Hund wie dieser, aber eben nicht der auf diesem Bild, greift unvermittelt unsere Gruppe an.
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→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=300432)
Diese Hirtenhunde sind nicht mit unseren Haushunden zu vergleichen. Ihre Aufgabe ist, die Herde zu schützen. Und Wanderer wie wir, sind potentielle Eindringlinge und damit eine Gefahr. Mit denen ist nicht zu spaßen. Ein kleiner Junge eilt zu Hilfe. Er ist kaum größer als der Hund selbst. Der hat aber jede Menge Respekt vor dem Jungen und trollt sich.
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→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=300433)
Die Szene selbst konnte ich nicht fotografieren.
Unser Guide sagte uns, dies nennen die Albaner Sonnenblume
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→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=300434)
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→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=300435)
Wir näheren uns dem Dorf Cerem, unserem heutigen Ziel. Cerem liegt auf 1.188 Meter, ist nur im Sommer bewohnt und hat weder Mobilfunknetz noch einen Anschluss an die öffentliche Stromversorgung.
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→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=300436)
Bei 10 Tagen wandern ist das mit dem Waschen überhaupt kein Problem. Wenn man so stark schwitzt wie ich, werden die Sachen von allein klitschnass. Wozu also noch waschen?:crazy: Igitt. Eklig. Nein.
Wir haben auf längeren Touren meist zwei komplette Wandergarnituren dabei. Diese werden im Wechsel getragen und gewaschen plus trocknen. Bei Waschen hilft meist ein Brei aus der Tube. Das Trocknen dauert (besonders in den Bergen, wo die Luft nachts feucht wird) meist mehr als eine Nacht. Dann kommen sie in eine Plastiktüte und werden bei der nächsten Unterkunft in die verbleibende Nachmittagssonne gehängt.
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→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=300437)
Ein paar Bilder von unserer Unterkunft
Haus|Essensraum|Essensraum|Grundstück
6/SUF_HH_pob_217.jpg{br}→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=300438)|6/SUF_HH_pob_218.jpg{br}→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=300439)|6/SUF_HH_pob_219.jpg{br}→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=300440)|6/SUF_HH_pob_221.jpg{br}→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=300441)
Schlafraum|Doppelzimmer|Treppe|BadKloBusche
6/SUF_HH_pob_222.jpg{br}→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=300442)|6/SUF_HH_pob_223.jpg{br}→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=300443)|6/SUF_HH_pob_224.jpg{br}→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=300444)|6/SUF_HH_pob_225.jpg{br}→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=300445)
Unsere (sehr netten) Gastgeber
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Küche (von außen) mit Köchin und Tochter
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→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=300448)
Cerem am Abend
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→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=300456)
Daraus wird der leckere Bergtee gemacht
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Abendessen :top:
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→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=300450)
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→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=300451)
Wieder geht ein toller Tag mit unendlichen vielen unterschiedlichen Eindrücken zu Ende. Es ist so unglaublich schön, interessant, aufregend und friedlich hier. Wir genießen diesen Urlaub in vollen Zügen!
Die Werte der heutigen Tour:
Länge 16km
Höhenmeter auf: 1.350m
Höhenmeter ab: 1.000m
Zeit: 06:45 Std. (inkl. Pausen)
Wanderer, die uns begegnet sind: 5
Tafelspitz
16.08.2018, 06:33
Eindrücklich! Die Unterkünfte sind ja teilweise... abenteuerlich :)
Mein Lieblingsbild deines 8. Tages:
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→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=300453)
Die Weite der Landschaft und die Schroffheit der Berge kommt hier wunderbar rüber.
Harry Hirsch
17.08.2018, 21:09
Tag 9
Unser Guide klären uns weiter in albanischer Geschichte auf. Sehr spannend. Die Albaner haben einiges durchgemacht und eigentlich nie wirklich eine gute Zeit gehabt. Heute dürfen sie immerhin in einer freiheitlichen Demokratie leben. Trotzdem ist Albanien das ärmste Land Europas mit einer schwachen Wirtschaft und einer sehr hohen Arbeitslosigkeit. Die Quoten schwanken, ja nachdem wer die Statistik gerade fälscht, zwischen 20 und 40 Prozent.
Albanien war nach dem 2. Weltkrieg unter diktatorischer kommunistischer Herrschaft. Enver Hoxha isolierte das Land extrem (hatte ich ja schon geschrieben). Vor dieser Zeit, also während der und zwischen den Weltkriegen, sah es nicht viel besser aus. Das Land litt unter einem Mix aus diktatorischer und/oder faschistischer Herrschaft.
Unter Enver Hoxha führte auch eine Art Stasi hoch zwei ein. Nachbarn denunzierten Nachbarn, Eltern ihre Kinder und umgekehrt, Kollegen sich gegenseitig usw.
Es reichte schon eine falsch ausgerichtete Antenne (mit der man Auslandsfernsehen empfangen konnte) für eine lange Gefängnisstrafe.
Hoxha starb 1985. Das Land wurde von seinem Nachfolger Ramiz Alia noch bis 1990 regiert. Dann wurde das kommunistische Regime gestürzt.
Es herrschte erstmal ein ziemliches Durcheinander im Land. Von Anarchie zu reden wäre übertrieben, es war aber auch kein stabiler, sicherer Zustand.
Viele Albaner erfuhren erst jetzt, in welchem rückständigen Land sie lebten und das die Welt um sie herum sich enorm weiterentwickelt hatte.
Aus diesem Gefühl betrogen worden zu sein entwickelte sich auch viel Wut und Frust. Und eine riesige Auswanderungswelle.
Übrigens, Luxusvillen von Auswanderern, die im Ausland erfolgreich waren, sieht man in Albanien und Kosovo häufig.
Für ausführlichere Infos empfehle ich euch die Wikipedia Artikel:
Albanien (https://de.wikipedia.org/wiki/Albanien)
Enver Hoxha (https://de.wikipedia.org/wiki/Enver_Hoxha)
Nachdem wir uns die letzten Tage den Karst um die Ohren gehauen haben, dachten wir es wird mal wieder Zeit für ein bisschen sanfteres Gebirge. Und glücklicherweise sieht unser Reiseablauf das genauso vor.
Es geht von Cerem nach Doberdol.
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→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=300502)
Kein Regen, sondern der normale nächtliche Niederschlag im Gebirge.
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Die etwas abenteuerliche Hausverkabelung
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→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=300504)
Ich bei meiner Lieblingsbeschäftigung
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→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=300505)
Unsere Unterkunft und der obere Teil des Dorfes Cerem
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Was mag sich hinter dieser Tür verbergen?
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Das war auch üblich auf unserer Reise. Wir durften uns morgens den Proviant für den Tag zusammenstellen. Alles aus eigenem Anbau/eigener Herstellung. So lecker!
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Irgendwann gab es mal Strom hier...
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Wir gehen los und kommen im unteren Teil von Cerem erstmal an diesem alten kommunistischen Denkmal vorbei. Die meisten wurden von der Bevölkerung nach dem Umbruch 1990/1991 zerstört.
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Unsere Tour führt uns über grüne und blühende Wiesen und durch Wälder. Aber auch heute gehen wir erstmal stetig bergauf. Schließlich sind heute gut 1.400 Höhenmeter zu bewältigen.
Wir laufen recht viel durch Wald, was uns aufgrund der heißen Sonne entgegen kommt. Zwischendurch haben wir immer wieder herrliche Aussichten
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Pferd und WC|WC|Pferd
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Das Wanderziel ist auch schon ausgeschildert: Doberdol. Nicht dass Missverständnisse aufkommen wenn ich später die heutigen Werte nennen: Hier waren wir schon über 1 Std. unterwegs. ;)
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Und wieder ein Tag mit 2 Grenzüberschreitungen. Hier die erste: Wir kommen von Albanien nach Montenegro. Vrancia Pass, 1.630m
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Wie weiter oben schon geschrieben: Zwischendurch schöne Ausblicke
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Mittach!
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Blümelein
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Und endlich... Steinadler!!!!
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:oops: Wirklich, da waren zwei! Aber die sind eben schneller als Schnecken....
:top:Urlaub...
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Unser Gepäck kommt auch
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Wer hat den da drauf gelegt?
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Mit Viecherkrams hatten wir zum Glück nur äußerst selten zu kämpfen. Wir hatten zwar Flugabwehr im Gepäck, die haben wir aber den ganzen Urlaub nicht gebraucht.
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Und das war es schon wieder mit Montenegro. Aljuci Pass, 1.916m An dieser Stelle geht es wieder zurück nach Albanien. Da bleiben wir auch.
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Auf diesem Bild
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möchte ich euch zwei Dinge näher zeigen
1. Ein erster Blick auf unser heutiges Ziel. Die Schäfersiedlung Doberdol auf 1.800 Metern Höhe.
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2. Der Gipfel Trekufiri
Besonderheit: Auf seiner Spitze laufen die drei Länder Albanien, Kosovo und Montenegro zusammen.
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Wir kommen durch ein -für hier typisches- albanisches Schäferdorf in den Bergen
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Zeit für eine Pause. Es gibt Käse und Joghurt aus eigener Herstellung.
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Hier wird der Abwasch erledigt
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Nochmal ein Blick in die beeindruckende Landschaft.
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Eine Wanderin einer französischen Wandergruppe hat sich eine Zecke eingefangen. Sie fragen uns, ob wir was dabei haben. Unsere Guides ziehen natürlich sofort eine Zeckenzange aus ihrem Gepäck und können helfen. Die sind wirklich auf alles vorbereitet!
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Die letzten Meter auf dem Weg nach Doberdol. Der Weg zieht sich jetzt in die Länge. Trotz der einmalig schönen Landschaft haben wir keine Lust mehr zu laufen und freuen uns wenn wir endlich ankommen...
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Zwei von uns haben noch lange nicht genug und laufen noch schnell auf den Gipfel Trekufiri. Zusätzliche 550 Meter hoch und wieder runter.... :mad:
Natürlich bereue ich heute ein wenig, dass ich nicht mit bin. Aber an dem Tag hätten mich keine 10 Schafe da mehr hoch bekommen :flop:
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Vor dem Abendessen ging ein recht schweres Gewitter runter. Wir saßen in unserer Hüte mit Blechdach, der Regen trommelte drauf und der Wind pfiff durch die Ritzen. Es wurde ziemlich kalt. Das hielt auch an, als der Spuk vorbei war und wir endlich zum Essen gehen konnten.
Man sieht es an der Kleidung.
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→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=300545)
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Die Schäfer dort leben noch, wie sie eben leben. Sowas ist keine Show für Touristen, sondern normaler Alltag:
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Dieses Dorf, Doberdol, hat mich nachhaltig beeindruckt. Die Menschen leben in einer ungekünstelten Natürlichkeit und Einfachheit. Für sie ist das normal. Ihr Alltag.
Mir hat es doch deutlich gezeigt, in welchem materiellen Luxus ich lebe, der für mich so selbstverständlich geworden ist.
Wenn ich von Tag 10 berichte, kommt noch mehr darüber.
Die Werte der heutigen Tour:
Länge 19km
Höhenmeter auf: 1.400m
Höhenmeter ab: 800m
Zeit: 07:20 Std. (inkl. Pausen)
Wanderer, die uns begegnet sind: 12
Norbert W
17.08.2018, 23:13
...Wer hat den da drauf gelegt?
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Obelix!!! :D
...Dieses Dorf, Doberdol, hat mich nachhaltig beeindruckt. Die Menschen leben in einer ungekünstelten Natürlichkeit und Einfachheit. Für sie ist das normal. Ihr Alltag.
Mir hat es doch deutlich gezeigt, in welchem materiellen Luxus ich lebe, der für mich so selbstverständlich geworden ist. ...
Und im Winter ist das wohl noch eine ganze Ecke härter :|
Eine beeindruckende Reise auf die du uns hier dankenswerterweise mitnimmst :top:
loewe60bb
18.08.2018, 06:30
Ganz großes Kino und nebenbei auch noch was für die Bildung! :top:
Mein persönlicher Favorit ist natürlich das Bild von den Steinadlern. :crazy:
Ich glaube Dir gerne, dass einem unser materieller Wohlstand inmitten solch karger Lebensumstände erst so richtig bewusst wird.
Manchmal bilde ich mir aber ein, dass man auch auf diesem niedrigeren Niveau zufrieden (vielleicht sogar zufriedener?) sein kann.
So interpretiere ich auch Deinen Bericht an manchen Stellen.
Das Problem in der heutigen medienbestimmten Zeit ist, dass diesen "armen Leuten" ja per TV (hauptsächlich) ständig die "grosse, reiche Welt" vor die Nase gehalten wird.
Das hört sich vielleicht etwas phrasenhaft an und von "oben herab" ist natürlich leicht reden...
Spannender Reisebericht mit interessanten Informationen rund um Albanien und ausdrucksstarken Bildern!:top:
Ich bedanke mich schonmal fürs Mitnehmen, und hoffe auf noch viele weitere eindrucksvolle Bilder.
Gruß,
raul
Harry Hirsch
18.08.2018, 15:28
Obelix!!! :D
Und im Winter ist das wohl noch eine ganze Ecke härter :|
Eine beeindruckende Reise auf die du uns hier dankenswerterweise mitnimmst :top:
Klar! An den hatte ich nicht gedacht.
Ich denke die Hirten sind im Winter nicht da oben. Das Dorf liegt auf 1.800 Metern. Da dürfte im Winter zuviel Schnee liegen.
Ganz großes Kino und nebenbei auch noch was für die Bildung! :top:
Ich glaube Dir gerne, dass einem unser materieller Wohlstand inmitten solch karger Lebensumstände erst so richtig bewusst wird.
Manchmal bilde ich mir aber ein, dass man auch auf diesem niedrigeren Niveau zufrieden (vielleicht sogar zufriedener?) sein kann.
So interpretiere ich auch Deinen Bericht an manchen Stellen....schnipp....
Danke!
Die Reise hat mich ein wenig geerdet. Probleme wie "A7II oder doch 7III" bekommen ein anderes Gewicht.
Spannender Reisebericht mit interessanten Informationen rund um Albanien und ausdrucksstarken Bildern!:top:
Ich bedanke mich schonmal fürs Mitnehmen, und hoffe auf noch viele weitere eindrucksvolle Bilder.
Danke, es kommt noch ein bisschen was...
Harry Hirsch
20.08.2018, 18:06
Tag 10
Da schläft man in der abgeschiedenen Natur. Jegliche Lärmquellen (Autos, Martinshorn, Hubschrauber, Partynachbarn usw.) sind weit weit weg. Muss sich doch gut schlafen lassen in der himmlischen Ruhe.
Weit gefehlt! :twisted::?::roll: Die Nacht erfüllt mit dem Muhen der Kühe, Blöken der Schafe, Gebell oder Gejaule der Hunde und zwitschern der Vögel. War es denn endlich mal still, ist einer von uns sechs auf Klo gegangen. Das ist kaum möglich ohne die anderen zu wecken. Schon aufgrund der hartnäckig knarrenden Tür...
Als dann die Hühner auch noch den Morgen begrüßen, reicht es mir. Verkatert, ohne am Abend vorher viel Alkohol getrunken zu haben, stehe ich auf.
So gegen halb sechs glaube ich. Ich gehe vor die Tür unserer Hütte.
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Und beginne zu genießen! Ich sauge die Szenerie um mich herum in mich ein.
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Auch wenn die meisten noch schlafen,
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andere dafür vor staunendem Publikum sorgen, dass der Nachschub gesichert ist, :)
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→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=300704)
erwacht Doberdol zum Leben. Vom Gewitter des Vorabends ist nichts mehr zu sehen. Unserer Gastwirt hat wohl Mitleid mir und bringt einen Kaffee
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→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=300705)
Aber ich bin wirklich froh aufgestanden zu sein und das hier erleben zu dürfen. Eine Hirtin treibt ihre Kühe zusammen und melkt diese
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→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=300707)
So spielen sich viele kleine Szenen ab. Jeweils nichts Großes und Welkrekordverdächtiges. Einfach nur einzelne kleine Dinge, die sich zu etwas Einmaligen summieren. Ich lege die Kamera weg und genieße...
Ich bekomme heute noch eine Gänsehaut, wenn ich an diesen Moment denke.
Ein paar Bilder von unserer Unterkunft:
Das Ding war cool. Im wahrsten Sinne des Wortes. Der umweltfreundliche Null-Energie Kühlschrank. Oben kommt kaltes Wasser (das von einem nahen Bachlauf abgezapft wird) rein, rinnt über die Getränke und läuft unten wieder raus. Wenn man die Tür öffnet, kommt einem erstmal ein Schwall Wasser entgegen.
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Keine Ahnung, wo der Gastwirt den her hatte. Aber der normale Betrieb ist hier nicht möglich. Doberdol ist nicht an das Stromnetz angeschlossen. Man hilft sich mit Solarzellen. Geniale Lösung also.
Ganz neu: Das WaschDuschklo.
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In der Reisbeschreibung steht noch "...wir verzichten für eine Nacht auf die Dusche." Unser geschäftstüchtiger Wirt hat diese letztes Jahr neu gebaut. Mit Warmwasserboiler. 5-Sterne Guesthouse könnte man hier oben auch sagen.
Apropos. Unser Gastwirt war bis vor einiger Zeit auch ausschließlich Hirte. Er hat die Zeichen der Zeit frühzeitig erkannt und seine Farm zu einem Guesthouse umgebaut. Anfangs noch parallel zum Viehbetrieb. Den hat er mittlerweile eingestellt. So verdient er mehr Geld mit weniger harter Arbeit. Das bleibt seinen Nachbarn natürlich nicht verborgen....
Unsere Hütte. 3 von 6 Schlafplätzen. Die anderen drei sind gegenüber, also dort, von wo aus diese Aufnahme gemacht wurde.
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Nach einem kräftigem Frühstück beginnt unsere letzte Wandertour:
Doberdol (Albanien) – Gjakovë (Kosovo) mit Abstecher auf den Gipfel Gjeravica
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Wir starten. Unser Gepäck wird auf Mulis festgemacht
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Es geht durch das schöne Tal zum Pass stetig aufwärts.
So langsam steckt einem die Wanderei doch in den Knochen. Beim ersten steileren Anstieg ist Waden- und Oberschenkelmuskulatur kräftig am Meckern. Ich verspreche dass es der letzte Tag ist. Hilft nur bedingt.
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Wir kommen auf den Kamm, wo die Grenze zwischen Albanien und Kosovo verläuft. Wir verlassen abermals das schöne Albanien und kehren final nach Kosovo zurück.
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Nochmal der Blick zurück ins Tal (Richtung Albanien)
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→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=300745)
Wir kommen aus Doberdolit (Doberdol) und sind auf dem Weg zu unserem Zwischenziel: Gipfel Gjervica
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Ich lasse Bilder sprechen
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Kleine Unterbrechung. Ist nicht besonders nett, aber ich konnte es nicht lassen. Wir haben sie Paris (Hilton) getauft. Sie passte, gestylt von den Fußnägeln bis in die letzte Haarspitze, so überhaupt nicht hierher.
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An dem See haben wir dann auch Pause gemacht
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Von weiter oben gesehen, hatte er die Form eines Herzens.
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Der nächste übrigens auch:
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An dieser Stelle können wir entscheiden, ob wir den Abstecher auf den Gipfel Gjeravica, 2654 m mitmachen. Wir müssen anschließend wieder an diesen Punkt zurück. Hier bleiben und ausruhen wäre also die verlockende Alternative. Meine Beinmuskulatur ist eindeutig dieser Ansicht. Mein innerer Schweinehund auch. Aber den höchsten Berg Kosovos einfach sausen lassen? Niemals! Also marschiere ich (wir) mit. Über 200 Hm extra.
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Nach unserem Abstieg. Das links oben ist der Gipfel. Auch nochmal etwas näher (mit anderen Wanderern)
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Ein Schlange. (Viper?). Leider tot.
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Unsere Guides haben auch keine Erklärung dafür, warum diese Schafe rot sind....
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→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=300735)
Am letzten Tag erwischt uns dann doch nochmal ein Nachmittagsschauer
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Aber nur kurz. Nach ein paar Minuten ist der Spuk wieder vorbei
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Wir näheren uns unserem Ziel. Dort werden wir erwartet und mit Jeeps zu unserer Unterkunft in Gjakovë gebracht.
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Die Werte der heutigen Tour:
Länge 18km
Höhenmeter auf: 1.200m
Höhenmeter ab: 1.200
Zeit: 07:10 Std. (inkl. Pausen)
Wanderer, die uns begegnet sind: 5
In Summe ergibt das
Länge 133km
Höhenmeter auf: 9.242m
Höhenmeter ab: 8.325m
Zeit: 58:15 Std. (inkl. Pausen)
Wanderer, die uns begegnet sind: 77
Apropos Unterkunft
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→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=300751)
:D:D:top::top:
Norbert W
20.08.2018, 18:16
Die Schlange dürfte eine Viper sein, ich würde sagen Europäische Hornotter (Vipera ammodytes), evtl. sagt Ingo was dazu.
Danke Joachim für den sehr interessanten, aufschluß- und lehrreichen Bericht, echt Spitze :top:
Moin
schöne Reise...
habe ein paar Stehklos entdeckt :P.....wie wars :roll:
Mfg gpo
Harry Hirsch
20.08.2018, 19:03
Sch..ße;)
...das sagt man aber nicht :crazy: :top: :shock: :P ;) :cool:
Tafelspitz
21.08.2018, 06:20
Vielen Dank, Joachim, für diesen eindrücklichen, lebendigen, lehrreichen, unterhaltsamen und aufwändigen Wander-Reise-Bericht! :top:
Man war fast ein wenig mit dabei und durfte eine Gegend etwas näher kennenlernen, die man nicht so wirklich kennt.
Harry Hirsch
22.08.2018, 09:23
Danke euch. Da kommt noch was. Der vorletzte Tag war wanderfrei (tatsächlich), aber wir haben noch ein Kulturprogramm genießen dürfen.
Ich weiß nur noch nicht, wann ich dazu komme. Evtl. morgen (Donnerstag) Abend
Reisefoto
22.08.2018, 12:56
Eine tolle Route, die man mit Deinen Bildern wunderschön miterleben kann, ohne sich selbst die Berge hochzuquälen!
Harry Hirsch
02.09.2018, 09:07
Tag 11
Unser letzter ganzer Tag im Balkan. Morgen geht es wieder nach Hause. Gewandert wird heute nicht mehr. Wir fahren mit einem Kleinbus von Gjakovë, wo wir die letzte Nacht verbracht haben, zum orthodoxen Kloster Visoki Dečani. Anschließend zurück über Gjakovë nach Prizren.
Vorab noch ein bisschen Geschichte:
Ich hatte euch ja schon einiges über den Leidensweg der Albaner berichtet. Auch nach dem Ende den Kommunismus war es damit nicht vorbei. Immer noch nicht? Nein, leider. Was ist passiert?
In den Neunzigern kam das Land allmählich zu ein wenig Wohlstand (für dortige Verhältnisse). Viel Geld kam dabei von ausgewanderten Albanern ins Land. Das angesparte Vermögen wuchs schnell. Aber wohin damit? Das Bankensystem steckte noch in den Kinderschuhen, es gab keine vernünftigen Anlagemöglichkeiten.
Das brachte Betrüger auf den Plan. Mit einer Art Schneeballsystem wurden Anlagen mit einer Rendite von 20% bis 50% verprochen. Und zwar pro Monat! Da diese (für uns heute) unglaublichen Versprechungen zunächst auch eingehalten wurde und es zu entsprechenden Auszahlungen kam, steckten immer mehr Albaner ihr gesamtes Vermögen in diese Systeme. Schnell viel Geld verdienen ohne dabei einen Finger krumm machen zu müssen, war eine reizvolle Aussicht.
Es kam wie es kommen musste, irgendwann brach das ganze System zusammen. Die Zahlungsverpflichtungen konnten nicht mehr erfüllt werden, viele Menschen hatten alles verloren. Insgesamt rund 1,2 Milliarden Dollar. Das entsprach rund der Hälfte des Bruttosozialprodukts.
Die Menschen waren natürlich enttäuscht und frustriert. Viele gaben der Regierung eine Mitschuld. Zumindest daran, nicht rechtzeitig eingegriffen zu haben. Der daraus entstehende Zorn mündete im sog. Lotterieaufstand (https://de.wikipedia.org/wiki/Lotterieaufstand).
Albanien versank in Chaos und Anarchie. Die öffentliche Sicherheit und Ordnung brach völlig zusammen. Es bildeten sich Banden, die lokal Herrschaften übernahmen. Schließlich bat die (Übergangs-) Regierung das Ausland um militärische Unterstützung.
Die Ordnung kam zurück, das Geld nicht. Was folgte war eine neue Auswanderungswelle von Albanern. Aus dieser Zeit kommt der, bis heute noch in vielen Köpfen (auch meinem) existierende, schlechte Ruf der Albaner. So meinte es zumindest unser Guide. Und mangels anderen Wissen glaube ich das auch. Auf jeden Fall ist das Land, das ich kennenlernen durfte, keines von Verbrechern und Betrügern.
Eine Wandertour gibt es heute nicht, aber unsere Fahrt habe ich trotzdem aufgezeichnet.
Von Gjakovë zum Kloster Visoki Dečani. Zurück über Gjakovë nach Prizren. In Prizren werden wir unsere letzte Nacht im Balkan verbringen.
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Zunächst zeige ich ein paar Bilder aus Gjakovë. Hier begann unser Kulturtag.
Unser Hotel von außen:
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Ein Blick die Straße runter. Nichts besonderes, aber genau das fand ich besonders. Das könnte doch auch in einer anderen südeuropäischen Stadt sein, oder? Ich habe mir das alles hier viel runtergekommener ausgemalt. Eben -wie schon oft erwähnt- schlecht informiert.
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Wir sind kurz die Partymeile entlang gelaufen und schließlich bei einer Moschee gelandet. Diese haben wir auch von innen besichtigt. Sehr interessant, besonders durch die Erläuterungen unserer Guides, die eben nicht nur gut über die Wanderwege führen können, sondern auch noch sicher in Kultur und Geschichte sind.
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Trachtenladen. Ich weiß nicht, ob der sich an Einheimische oder an Touristen richtet. Möglich wäre beides, so mein Eindruck.
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Eine Maus
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Der Igel hatte es sich mitten auf der Fuzzo gemütlich gemacht. Er hat geschlafen...
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Gasse in Gjakovë:
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Danach sind wir mit dem Kleinbus zu dem orthodoxen Kloster Visoki Dečani gefahren (serbisch). Gehört zum UNESCO Weltkulturerbe und ist gleichzeitig auf der Roten Liste des gefährdeten Welterbes eingetragen.
Die Lage um das Kloster ist seit 1998 angespannt bzw. nicht endgültig geklärt. Im Kosovo gelegen ist es dennoch serbisch. Um es zu schützen, wird es von der NATO (KFOR) bewacht. Paradox eigentlich. Die KFOR wurde ursprünglich zum Schutz des Kosovo vor den Serben eingerichtet. Hier schützt es umgekehrt.
Exkurs KFOR: Die "Kosovo-Force" wurde nach dem Kosovo Krieg 1999 gegründet. Hauptzweck: Stabilität im Land und den rückkehrenden Geflüchteten ein sicheres Umfeld zu schaffen. Im Gegensatz zu Blauhelm Soldaten ist die KFOR ermächtigt auch aktiv einzugreifen. Das Mandat der Truppe gilt bis heute. Vereinzelt sieht man noch Fahrzeuge.
Nun denn, die KFOR am Kloster soll es vor (befürchteten) Übergriffen schützen. Wir müssen am Eingang durch eine Kontrolle und unsere Reispässe abgeben.
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Das Kloster selbst ist schön anzusehen und hat, was die kirchliche Geschichte angeht, einiges zu bieten. Ich oute mich jetzt mal als jemand, dessen Interesse am sakralen Umfeld sich Grenzen hält. Ich höre mir das gerne mal an, finde das auch meist spannend. Nur mit dem Merken habe ich das nicht so.:) Daher sei hier der Wikipedia Artikel (https://de.wikipedia.org/wiki/Kloster_Visoki_De%C4%8Dani) empfohlen...
Bilder vom Kloster:
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Lag an unserem Weg. Eine alte Brücke die außer Betrieb ist. Die neue Straßenbrücke verläuft ein paar Meter parallel dazu.
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An dieser Brücke: Ein Gedenktafel für getötete Kämpfer der UCK. 1999... Das ist noch gar nicht solange her... und alt haben sie auch nicht werden dürfen.
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Wir kommen nach Prizren. Ein schöner Ort. Und wieder so ganz anders, als erwartet. Seht selbst (auch wenn das Wetter nicht so dolle war):
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Ein Held, dem die UCK ein Denkmal errichtet hat.
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Abends waren wir noch in einer weiteren Moschee, wo es mir der Kronleuchter angetan hatte:
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Das war es für heute. In Kürze gibt es noch einen kleinen Rest und ein persönliches Fazit von mir.
Sir Donnerbold Duck
03.09.2018, 15:13
Hallo,
urlaubszeitbedingt komme ich jetzt erst dazu, mir die Bilder in Ruhe anzusehen. Das ist ja eine spannende und sehr ursprüngliche Ecke, in die es dich da verschlagen hat. Ein abwechselungsreicher und vielseitiger Bericht mit sehr vielen interessanten Bildern! :top:
Gruß
Jan
Ich bin ja nicht so der Wanderer, obwohl ich gerne in der Natur bin. Nur gelegentlich gehe ich mal für ein paar Stunden. Trotzdem ein sehr interessanter Bericht. Zeigt einmal mehr, dass es auch an Orten wo man es nicht erwartet (weil man zu ignorant ist oder halt einfach noch nie davon gehört hat) tolle Landschaften, Menschen, Tiere, Essen und Kultur gibt.
Vielen Dank dafür!
Und der verdient den Namen "Riesenchampignon"
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→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=299746)Ich finde er sieht eher aus wie ein Riesenbovist.
Norbert W
05.09.2018, 06:47
Ich freue mich noch auf den Rest und das Fazit von Joachim.
Harry Hirsch
10.09.2018, 20:49
Es hat ein wenig gedauert. Habe viel um die Ohren momentan...
Tag 12
Abflug...
Unser Abreisetag im Balkan und damit auch mein letzter Bericht in diesem Thread.
Ich möchte euch für's Lesen und Kommentieren herzlich danken!
Dominik, deine Idee mit dem Lieblingsbild des Tages, hat mir sehr gut gefallen. Haben sich ja auch andere von inspirieren lassen.
Ein kleiner Hinweis: Die meisten Bilder sind mit Geotag versehen. Ich habe es aber noch nicht geschafft, diesen direkt aus der Galerie aufzurufen. Ich kenne nur den Weg: Bild runterladen und im geeigneten Viewer (z.B. IrfanView) öffnen und dann die Geotag Funktionen des Programms nutzen.
Unsere letzte Nacht haben wir in Prizren verbracht. Lt. unseren Guides wird Prizren auch die Stadt der 100 Minaretten genannt. Ich konnte im Internet hierzu nichts finden. Und wie viele es wirklich sind weiß ich auch nicht. Prizren hat rund 85.000 Einwohner und ist damit die zweitgrößte Stadt in Kosovo.
Den schönsten Blick hat man wohl von von der Festung oberhalb der Stadt. Leider hat es ja am Vortag geregnet und dann sind die Wege wohl zu rutschig und gefährlich. So unsere Guides. Hmmm... na ja, bei dem was wir die letzten 11 Tage wandertechnisch so hinter uns gebracht haben...
Wir, meine Frau und ich, sind dann noch morgens vor der Abfahrt noch schnell ein paar Gassen hochgelaufen um einen Punkt zu finden, von dem aus man über die Stadt sehen (und fotografieren) kann. Meist waren die Häuser um uns rum zu hoch. Schnell hat uns jemand angesprochen, ob er uns irgendwie helfen kann. Wir sind ja suchend umhergeirrt. Mit etwas Englisch und Zeichensprache haben wir unser Anliegen erläuert. Er meinte, er hätte eine Wohnung in der Nähe mit einem Ausblick von der Terrasse. Wir sind mit und konnten dann immerhin noch ein paar Fotos machen. Nicht sensationell, aber ohne die freundliche Hilfe (typisch für dort) hätten wir nichts. Und die Hilfe kam selbstverständlich und ohne Erwartung einer Gegenleistung.
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→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=301791)
Und so wurde uns am Schluss nochmal bestätigt, was wir die Tage zuvor immer wieder erlebt haben. Die herausragende Gastfreundschaft in diesen Ländern. Die ehrliche und offene Art mit der einem die Menschen begegnen. Ohne aufdringlich zu sein. Das hat uns immer wieder beeindruckt.
Noch ein paar Bildchen aus Prizren:
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→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=301792)
Ich hatte weiter oben darüber geschrieben. Eine der Villen, direkt oder indirekt finanziert von Auswanderern, die Glück im Ausland hatten.
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→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=301793)
Nochmal. Leitungen auf kosovarisch:
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→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=301794)
Filigran aber zu
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→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=301795)
Mein Fazit:
Es lässt vielleicht so gut sagen: Eine Bekannte hat mich vor ein paar Tagen gefragt, ob ich diese Reise nochmal machen würde. Meine Antwort kam ohne zögern. Ja - sofort. Lieber heute als morgen.
Wir haben in den letzten Jahren viele tolle, spannende und schöne Reisen unternommen. Aber keine Reise hat mich nachhaltig so beeindruckt wie diese.
Ich schäme mich fast für mein weniges Halbwissen über diese schöne Gegend und die tollen Menschen die dort leben. Meine Vorstellung stimmte nicht annährend mit der Wirklichkeit überein. Die Reise hat mich also ein großes Stück voran gebracht.
Der Tourismus steckt noch in den Kinderschuhen. Einige geschäftstüchtige Bewohner haben das Potential erkannt und verdienen (endlich) gutes Geld damit. Mein Eindruck war, dass es noch den Menschen mehr oder weniger direkt zugute kommt. Was passiert, wenn die Tourismuskonzerne hier einsteigen, möchte ich nicht ausdenken. Es wäre schade drum.
Es bleibt zu hoffen, dass die Natürlichkeit und Ursprung bewahrt bleibt. Wenn ich an den Morgen in Doberdol (Tag 10) denke, bekomme ich immer noch eine Gänsehaut (Sorry für den Kitsch!). Das Leben dort war so einfach und so natürlich, wie ich es nicht kannte.
Das Prokletje ist frei von großen Hauptstraßen, Bergbahnen und sonstigen touristischen Einrichtungen, die man aus den Alpen so kennt. Die Zahl der Wanderer, die einem begegnen, ist überschaubar. Naturwandern at its best eben.
Es steht zu befürchten, dass sich mit zunehmenden Tourismus viel ändert. Vielleicht ist Doberdol in 10 Jahren ein Dorf, über das im TUI Reisführer steht: "Und heute besuchen wir ein ursprüngliches Dorf in den Bergen, wo wir eine Vorführung der Landbevölkerung erleben." Vielleicht gibt es Liftanlagen, Skigebiete und Autobahnen.
Aber Halt! Wer bin ich, dass mir zusteht hier den Moralapostel rauszuhängen? Ich durfte das einfache Leben der Menschen als Zuschauer "beeindruckend" oder "interessant" finden.
Die Menschen leben aber so. Es ist Alltag für sie. Sie leben -nach unserer Auffassung- oft in ärmlichen, aber nie in erbärmlichen Verhältnissen. Ich kehre nach unserer Reise zurück nach Hause in meinen Luxus. Strom, fließend Wasser, E-Herd und sogar Spülmaschine sind selbstverständlich. 55" Flachbild Full-HD (ich Armer, nicht mal 4k :)), Laptop, eine gute Kamera. Supermarkt um die Ecke, der bis 22 Uhr oder länger geöffnet hat usw. Dinge, von denen dort einige nicht mal träumen dürfen.
Der Tourismus bietet den Menschen im Balkan endlich eine Chance auf mehr Wohlstand. Und ich wäre der letzte, der ihnen das nicht gönnt. Auch wenn vieles von dem, was ich als "beeindruckend" empfand, oder eine Gänsehaut verursacht hat, dann verschwindet.
Lecker, das Bier:
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→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=301796)
(Gab's überall. Habe leider erst im Flieger ein Foto davon gemacht)
Norbert W
11.09.2018, 03:46
Ein passender Abschluss für einen großartigen Reisebericht und ein sicher in der Form einmaliges Erlebnis, so ihr das nicht binnen weniger Jahren wiederholt. Danke dafür :top: