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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Blendenmechanismus bei Telekonvertern


rainer_m
21.07.2018, 13:21
Moin zusamen,
ich benötige mal Euren Rat: Ich habe hier einen Telekonverter "M-AFi 2x Teleplus MC 4", der sich beim Versuch, ihn an einem Tokina AT-X 80-400 mm, f;4.5-5.6 AF und an einem Sigma 18-300 1;3.5-6.3 DC Contemporary beim besten Willen nicht zur Zusammenarbeit überreden lassen will.
Ich habe das u.a. darauf zurückgeführt, dass der Blendenhebel so gänzlich unbefestigt bzw ungefedert im Gehäuse des Konverters hin- und her lümmelt, habe dann beim Adaptieren streng darauf geachtet, dass der Hebel in der unteren "Ruheposition" ist und tatsächlich, es liess sich eine Kopplung herstellen.

Zwei Fragen:
Ist das eventuell gar kein Kenko-Adapter sondern ein Minolta und
ist das normal, dass bei Telekonvertern für den A-Mount der Blendenhebel (vermutlich ist das nicht der richtige Name ...) so lose hin- und herfliegt?

Ich danke für Eure Aufmerksamkeit!
Gruß Rainer

usch
21.07.2018, 15:25
nicht zur Zusammenarbeit überreden
Heißt konkret was? Lässt sich nicht montieren, der Sucher bleibt schwarz, oder was?

Ist das eventuell gar kein Kenko-Adapter sondern ein Minolta
"Teleplus" ist mit ziemlicher Sicherheit Kenko, bei Minolta stände "Minolta" drauf.

ist das normal, dass bei Telekonvertern für den A-Mount der Blendenhebel (vermutlich ist das nicht der richtige Name ...) so lose hin- und herfliegt?
Ja, natürlich. Der Hebel soll so leichtgängig sein wie möglich, sonst würde er den Blendenantrieb in der Kamera ja zusätzlich belasten oder gar die Springblende ausbremsen.

Fuexline
21.07.2018, 15:45
von dem Kenko gabs viele Versionen die so ziemlich schlecht waren im Zusammenspiel mit den Objektiven so war es immer eine Lotterie was ging und was nicht. Es gab dann eine neue Version die es aktuell noch bei Amazon gibt und die läuft mit all meinen Optiken inkl SAL70200G SIgma 18-35 oder 35mm 1.4

Wichtig war glaube ich aber auch das genug Licht Durch den TK kommt sonst kommt am Ende ja nix zum Sensor an und der pumpt dann nur rum.

Das mit dem Hebel ist normal das dieser so hin und her wabbelt - dachte auch immer dass das Objektiv so nie hebeln kann wenn man den TK so ansteckt das der Hebel auf der anderen Seite ist, aber es geht - wie auch immer.

Mando.68
21.07.2018, 15:57
Ich vermute das Zahnrad des Converters defekt ist,( was sehr oft vorkommt), damit wäre Frage1 beantwortet, da das Problem bei Minolta nicht auftritt.

Zu Frage 2, loser Blendenhebel, völlig normal. Ein Wiederstand würde sich wie eine verölte Blende verhalten. Wenn Objektiv an Converter angesetzt kann man Blendenhebel testen, und merkt das er federt.

Teste Converter mit kleinem Schraubenzieher, ob af Kupplung funktioniert.

rainer_m
21.07.2018, 17:44
OK, damit wäre ich schon mal einen Schrittweiter, ich danke Euch.

Ich präzisiere mal das "nicht zur Zusammenarbeit zu bringen", vielleicht gelingt es, herauszufinden, ob der Telekonverter kaputt oder nur "normal zickig" ist.

Ich hatte mich zuvor, wie von Mando.68 empfohlen, vergewissert, dass die Kupplung funktioniert hat.

1. Versuch mit Tamron 70-200 2.8 SP DI LD IF Macro:
Die alpha 77/II sagt: "F --" bekommt also keine Blendeninformationen

2. Versuch mit Tokina AT-X 80-400 f4.5-5.6:
Blende lässt sich nicht unter 9 bringen, AF funkioniert nicht, MF ebenfalls nicht, Motor wird nicht entkoppelt. Kamera-Einstellung "Aufnahme ohne Objektiv" variiert: nix

3. Versuch mit Sigma 18-300 f3.5-6.3 DC Contemporary:
Objektiv macht dauernd Klickgeräusche, springt nach Einschalten dauernd zwischen Blende 10 und 11 hin und her, hab dann lieber ausgeschaltet, war mir zu unheimlich.

Wohlgemerkt, ich habe ein Wenig Erfahrungen mit Telekonvertern aus der Canon-Welt, weiss somit, dass sie Licht "fressen", die Objektive mit Ausnahme des Tamron 70-200 auch nicht so die geeigneten Kandidaten sind, aber dass die Ergebnisse so ausserordentlich dürftig ausfallen ...

Danke für Eure Aufmerksamkeit

usch
21.07.2018, 18:30
Ok, es liegt also nicht am unvermeidlichen Lichtstärke-Verlust und auch nicht an der Mechanik. Lass mich raten: Die Objektive haben 8 Bajonettkontakte, der Konverter aber nur fünf? Dann hätten wir den Fehler. ;)

Der wird dann nur mit alten Minolta-Objektiven gehen, die ebenfalls nur 5 Kontakte haben.

Fuexline
21.07.2018, 21:52
2. Versuch mit Tokina AT-X 80-400 f4.5-5.6:
Blende lässt sich nicht unter 9 bringen, AF funkioniert nicht, MF ebenfalls nicht, Motor wird nicht entkoppelt. Kamera-Einstellung "Aufnahme ohne Objektiv" variiert: nix


logisch denn bei einem telekonverter geht Lichtstärke verloren in dem Fall glaube ich Blende mal 2 F4.5*2 = 9 da wird nix tiefer gehen wegen des TC

rainer_m
21.07.2018, 21:53
Ja, ja, und nein, d.h., Tokina 5 (von dem hatte ich mir hinsichtlich Kompatibilität em ehesten etws erhofft), das 70-200er Tamron (von der Lichtstärke am ehesten geeignet) hat 8 und das Sigma 18-300, das ich eigentlich nur noch zum Einsatz gebracht habe, um meine technische Niedelage zu komplettieren hat ebenfalls 8. Ist ja 'ne ganz andere Generation ...
Naja, ich bin erstmal kuriert ;-)
Danke für Eure Hinweise und Gruß
Rainer

usch
21.07.2018, 22:35
Das Tokina mit fünf Kontakten sollte eigentlich halbwegs funktionieren. Du hast da allerdings zwei Probleme:

1. Wie schon erwähnt, ergibt f/4.5 mit 2×-TK eine Lichtstärke von f/9. Das ist für den AF viel zu dunkel, der wird dann gar nicht mehr arbeiten oder höchstens noch mit viel Glück bei hellem Sonenschein.

2. Der AF-Antrieb im TK enthält möglicherweise ein Untersetzungsgetriebe. Aus Sicht der Kamera wird dadurch der Verstellweg länger, aus Sicht des Objektivs vergrößert sich das auf die Antriebswelle wirkende Drehmoment. Das könnte den Eindruck wecken, der Antrieb würde nicht ausgekoppelt, tatsächlich braucht man aber "nur" mehr Kraft, um den Fokusring zu drehen. Natürlich beansprucht das die Mechanik im Objektiv und kann zu höherem Verschleiß führen.

Deine Entscheidung, ob du das bei dem Objektiv riskieren willst. An welche Kamera soll das eigentlich? In deinem Benutzerprofil steht ja nix zur Ausrüstung.

sir-charles
22.07.2018, 23:46
Du hast viele Probleme miteinander kombiniert.

A-Mount und Konverter ist per se nicht einfach:

http://www.sonyuserforum.de/forum/showthread.php?t=128565

Der AF funktioniert nur bis F6,7 lt. offiziellen Spezifikationen.
Mit Einführung der SLTs schien Sony etwas am AF geändert zu haben, denn viele ältere Sigma-Objektive funktionierten nicht mehr, oder nur sehr eingeschränkt.

Ob ein Tamron (70-200) aus der pre-SLT-Aera mit einer SLT und einem mir unbekannten Konverter nun nutzbar bleibt ? Offenbar nicht.

Sorry
Frank

Fuexline
23.07.2018, 00:25
also ich habe den Kenko 1.4 MC4 DGX da funktioniert alles SAL70200G wird als F4 mit 280 mm erkannt und funktioniert sehr gut, Sigma 35 1.4 wird als F2 50 mm erkannt preislich geht er auch voll OK

sir-charles
24.07.2018, 22:32
Da ich ähnliches Gelump hier habe, hab ich es mal probiert.

A77II + altes Tamron 70-200 Macro + Kenko 2xKonverter, dessen Blendenhebel auch so rumschlabbert.

Blendenanzeige funktioniert korrekt mit F5,6 (2 x 2,8 =5,6).
Fokussierung funktioniert, aber schnarchend langsam.
AF findet selten sein Ziel.
Der Test eben fand unter Kunstlicht statt, steht aber nicht im Widerspruch zu meinen Erfahrungen mit der Kombi an einer anderen Kamera.

Also alles keine Verbesserung gegenüber der A700, zu der diese Gläser gekauft wurden.
Das Tamron allein profitiert von dem fixen AF der A77II. Mit dem Konverter treten die selben Unzulänglichkeiten auf, wie ich sie schon von der A700 her kannte.
Meine Kombination würde ich trotzdem nicht empfehlen.

Mein Konverter heißt:

Alphazeichen-AF 2X TELEPLUS MC7
und hat 8 Kontakte

Gegenüber:

"M-AFi 2x Teleplus MC 4"

Das erste M in Deiner Bezeichnung weist wohl auf Minolta hin.
Die Minolta-Kameras hießen in Europa Dynax.
In Amerika hießen sie Maxxum.
Nur in Japan wurden sie unter dem Namen Alpha verkauft.
Wenn Kenko weltweit verkauft, macht das M für Minolta auch Sinn.

Als Sony den Laden übernahm, haben sie weltweit den Namen auf Alpha reduziert.
Insofern deutet bei mir das Alphazeichen am Beginn auf einen neueren Konverter hin.

MC steht gerne für „multi-coated“, Mehrfachvergütung der Linsen.
Die abschließende Zahl könnte für die Anzahl der verbauten optischen Elemente stehen.
Aber ich weiß es nicht.

Dein „i“ hinter Deinem AF lässt mich auf die ix-Objektive von Minolta spekulieren. Das „i“ von ix stand für Intelligence, das „x“ bekomme ich nicht mehr zusammen. Wenn ich es noch richtig im Kopf habe, war das eine automatische Zoomfunktion der Objektive.
Diese Objektive waren Mist, vor allem optisch. Eine Sackgasse für Minolta.

Das was ich über Telekonverter weiß: Ein Telekonverter verlängert die angeschlossene Brennweite eben um seinen Wert.
Der Telekonverter verringert aber auch die Lichtstärke um seinen Wert. Der Hinweis kam schon in #7.
Außerdem vergrößern sie Abbildungsfehler der verwendeten Objektive im Maße ihrer Vergrößerung.
Das gilt für alle , egal ob Canon, Nikon , Pentax oder Sony.

Für Sony A-Mount gilt die alte Minolta-Spezifikation von F6.7 immer noch.
Bis F6,7 Offenblende (inklusive Konverter) geht der AF.
Dazu kommt, das Minolta seine FB’n oft so konstruierte, das sie mechanisch nicht passten, weil die Hinterlinse des Objektives mit dem ersten Element des Fremdkonverters kollidierte. Manch einer machte auch hier eine Sackgasse für Minolta aus.

Aus diesem Grund ist die von mir verlinkte Konverterkompatibilitäts-Tabelle so lang und für den Einsteiger vermutlich undurchschaubar.

Das Fazit meiner Mühen mit Konverter:
Konverter und Zoom – never.
Konverter und Festbrennweite – geht. Aber nicht jede Kombination.

Mit 24MPIX auf APSC hat man deutlich mehr Möglichkeiten, als mit anfänglich 6MPIX (Dynax 5/7 D) oder 12MPIX einer A700.
Der anschließende Ausschnitt bietet für mich das saubere Bild als die Frickelei mit einem bestimmten Konverter.
Der Ausschnitt aus einem 24MPIX Bild an meinem 24 Zoll LCD hat einen deutlich besseren Eindruck auf mich,. als 6MPIX oder 12MPIX incl. Konverter.
Ich habe es auch in Ausdrucken probiert, komme aber zu keinem anderen Ergebnis für mich.
Für mich ist der Telekonverter in den meisten Fällen überholt (bei A-Mount).
Aber vielleicht stehe ich mit meiner Meinung auch alleine im Wald ?

Gruß
Frank

usch
25.07.2018, 10:58
Das Fazit meiner Mühen mit Konverter:
Konverter und Zoom – never.
Das kann man so nicht sagen. Die dedizierten Original-Konverter sind ja speziell dafür gerechnet (oder umgekehrt die Objektive für den Einsatz mit diesen TKs). Das sind dann typischerweise auch die Teile, die rein mechansch nur in ganz bestimmten Kombinationen zusammenpassen. Wenn Objektiv und TK von verschiedenen Herstellern stammen, ist das natürlich eine andere Geschichte.

Für mich ist der Telekonverter in den meisten Fällen überholt (bei A-Mount).
Aber vielleicht stehe ich mit meiner Meinung auch alleine im Wald ?
Ich hab das vor einiger Zeit mal ausgetestet. Wenn man das Crop-Potential voll ausgereizt hat und der Ausschnitt immer noch nicht ausreicht, so daß man für noch mehr Vergrößerung hochskalieren müsste, dann bringt ein TK tatsächlich noch zusätzliche Details. Je nach Qualität muss man da nur in der Nachbearbeitung etwas mehr am Mikrokontrast drehen. Aber es ist natürlich Unsinn, einen 2×-Konverter ans Objektiv zu schrauben, wenn man anschließend sowieso wieder um den Faktor 3 herunterskaliert, um das 24MP-Bild auf dem heimischen HD-TV zu betrachten. Da hätte man besser ohne TK einen Ausschnitt nehmen können.

sir-charles
25.07.2018, 22:27
Hi usch,

Deine letzten Aussagen unterschreibe ich Dir sofort.
Meine vorher gemachten Aussagen stehen dem hoffentlich auch nicht entgegen.

Nur hat der TO sich eine leistungsstarke aktuelle Kamera gegönnt, die er kostengünstig mit Altglas beflanscht. Um weiter kostengünstig mehr Brennweite zu generieren, wird er zum Konverter gegriffen haben. Das dieser Weg ein falscher Weg ist, wollte ich dem TO mit meinen Worten darlegen (und evtl. ausreichende kostengünstige Alternativen aufzeigen).
Da ich diesen Weg, den der TO offenbar eingeschlagen hat, vor Jahren selbst ähnlich genommen habe, wollte ich ihn mit meinen Worten vor zuviel Erwartung daran bremsen.

Insofern setze ich weiterhin bestimmte Konverter mit bestimmten Objektiven ein, so wie Du es im letzten Post beschrieben hast.
Aber kostengünstige Lösungen bleiben in dem Bereich des TO einfach Murks.

Gruß
Frank

P.S.:

Aus meinem Bilderarchiv gibt es ein paar Aufnahmen, die sicher mit einem Konverter entstanden sind.

O.g Tamron plus o.g. Kenko:

823/DSC00283.jpg
→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=111087)

823/DSC00526.jpg
→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=111088)

Sony 2,8/300 mit Sony 2xKonverter

822/FDSC08132.jpg
→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=172975)

822/FDSC08315.jpg
→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=172976)

Minolta 400/4,5 vermutlich mit dem 2xKenko Konverter, den ich mein eigen nenne:

823/SDSC06456.jpg
→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=194474)

Tamron 2,8/300 mit meinem Kenko-Konverter:

822/DSC04225_cr.jpg
→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=274816)

rainer_m
24.10.2018, 01:50
Hi usch,

[...] Nur hat der TO sich eine leistungsstarke aktuelle Kamera gegönnt, die er kostengünstig mit Altglas beflanscht. [...]

Grossartig, die Formulierung "beflanscht", ich möchte Euch danken, insbesondere sir-charles hat sich jede Menge Mühe gegeben.

Wenn ich nicht gerade im Tierpark bin verspreche ich, noch dichter ranzugehen und nach Möglichkeit auf Televerkorkser zu verzichten.
Ich habe festgestelt, dass es ganz zweckmässig ist, sich die immer wieder zitierten Fotos unserer Altvorderen (Helden) anzusehen und sich mal zu vergegenwärtigen, mit welch "bescheidenem" Equipment die umgegenagen sind ... da wird man ganz klein mit Hut.

Bitte entschuldigt auch meine ungehörig späte Reaktion.

Gruß Rainer