Charlyblend
21.07.2018, 10:06
Hallo Liebes Forum,
neben der Fotografie ist tischlern, möglichst mit alten Handwerkzeugen wie Handhobel, Handsägen etc., mein zweites Hobby (bin kein gelernter Tischler). Leider kenne ich niemanden, der heute noch mit diesen Werkzeugen arbeitet, daher versuche ich, mir die alten Techniken selber beizubringen (und muss leider doch immer wieder auf elektrische Maschinen ausweichen). Hilfreich sind hier alte Fachbücher, Youtube, eine hohe Frustrationstoleranz ;)sowie Zeit.
Wenn denn dann die Ergebnisse vorliegen, entschädigt dass doch für alle Mühen. Im Nachfolgenden zeige ich ein Paar Bilder, wie ich mir einen Bilderrahmen aus einem alten Teakholzfensterrahmen gebaut habe (So ein Beispiel liegt ja auch Nahe für ein Fotoforum, ursprünglich hatte ich vor, zu zeigen, wie ein Langbogen aus Holz gebaut wird, aber dazu gibt es genügend Anleitungen auf Youtube.).
Ausgangsmaterial sind diese Teilfensterrahmen, aus denen 2 Bilderrahmen entstehen sollen.
6/WP_20180321_18_07_14_bear.jpg
→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=299122)
Diese werden erst einmal mit der Handsäge auf Länge gekürzt und mit einer selbstgebauten Schlitzsäge eingeschnitten. Diese Schlitzsäge (ich weiß nicht, ob der Begriff richtig ist, im englischen heißt sie kerfin saw) ist aus Buchenholz und der Abstandshalter aus Teakholzresten gebaut. Die Gewinde sind ebenfalls aus Buchenholz und mit einem handelsüblichen Gewindeschneider geschnitten.
6/WP_20180323_16_46_34_bear.jpg
→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=299123)
Das Ergebnis sieht dann so aus und dient der besseren Führung des Nachfolgenden Sägeschnittes mit dem Fuchsschwanz.
6/WP_20180323_16_54_35_bear.jpg
→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=299124)
6/WP_20180323_16_58_02_bear.jpg
→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=299125)
Die so erhaltenen Leisten werden dann auf Maß gehobelt (da meine Fähigkeiten noch nicht zum exakten rechtwinkeligen Handhobeln reichen, habe ich sie per Hand vorgehobelt und dann auf Maß in einer Hobelmaschine gebracht) und mit einem Falzhobel die Aussparung für das Glas, Bild und Rückenteil per abgebildetem Hobel abgesetzt.
6/WP_20180414_13_26_50_bearb.jpg
→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=299126)
Nun geht es zum schwierigeren Teil. Die gehobelten Leisten werden auf das vorgegebene Maß abgelängt, allerdings so, dass der Winkel für die Gehrung auch 45° beträgt, passt sonst nachher nicht mehr zusammen.
6/WP_20180414_15_31_39_fin.jpg
→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=299127)
Die Feinarbeit mache ich dann mit einem Stahlhobel und einer Gehrungslade, so dass die Gehrungen nahezu toleranzfrei zusammenpassen.
6/WP_20180414_16_37_06_bear.jpg
→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=299128)
Danach wird der Rahmen in den Gehrungsflächen verleimt. Hierzu habe ich noch normalen Ponal Leim genommen, aber ich übe schon mit Knochenleim (wenn schon alte Techniken, dann richtig…:crazy:).
6/WP_20180414_17_59_14_fin.jpg
→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=299129)
Da eine Leimung nur in den Gehrungsflächen nicht hält, klebe ich noch eine Versteifung über Eck ein:
6/WP_20180415_13_43_53_fin.jpg
→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=299130)
6/WP_20180415_13_49_33_bear.jpg
→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=299131)
Natürlich hatte ich kein Stechbeitel, um den Keil aus der Fuge zu entfernen, da musste dann eben ein altes Stechbeitel herhalten, welches ich abgeschliffen habe.
6/WP_20180415_16_06_08_bear.jpg
→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=299132)
Der fertige, aber unlackierte Rahmen sieht nun so aus:
6/WP_20180417_20_03_02_bearb.jpg
→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=299135)
6/WP_20180417_20_05_09_fin.jpg
→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=299137)
Und mit Lackierung so:
6/WP_20180429_14_53_53_bearb.jpg
→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=299138)
Ich habe auch schon Rahmen gebaut, die einfach nur geölt und gewachst waren (welches die Maserung sehr deutlich hervorhebt) oder mit Schellack lackiert waren. Schellack allerdings als Fertigprodukt, welches einen sehr schönen Glanz hat.
Die ganze Arbeit hat etwa 4 Stunden gedauert.
P.S.: Die Werkbank ist natürlich auch aus Teakholz aus alten Türen und Fenstern gebaut. Die Bilder sind eventuell nicht optimal, da ich mehr Wert auf die Beschreibung gelegt habe. Die Bilderauswahl sollte aber schon vorher stattgefunden haben, ist schließlich der schwierigste Teil das Rahmenbaus:crazy::crazy:
Wer mag, kann hier auch sein Hobby vorstellen:D
neben der Fotografie ist tischlern, möglichst mit alten Handwerkzeugen wie Handhobel, Handsägen etc., mein zweites Hobby (bin kein gelernter Tischler). Leider kenne ich niemanden, der heute noch mit diesen Werkzeugen arbeitet, daher versuche ich, mir die alten Techniken selber beizubringen (und muss leider doch immer wieder auf elektrische Maschinen ausweichen). Hilfreich sind hier alte Fachbücher, Youtube, eine hohe Frustrationstoleranz ;)sowie Zeit.
Wenn denn dann die Ergebnisse vorliegen, entschädigt dass doch für alle Mühen. Im Nachfolgenden zeige ich ein Paar Bilder, wie ich mir einen Bilderrahmen aus einem alten Teakholzfensterrahmen gebaut habe (So ein Beispiel liegt ja auch Nahe für ein Fotoforum, ursprünglich hatte ich vor, zu zeigen, wie ein Langbogen aus Holz gebaut wird, aber dazu gibt es genügend Anleitungen auf Youtube.).
Ausgangsmaterial sind diese Teilfensterrahmen, aus denen 2 Bilderrahmen entstehen sollen.
6/WP_20180321_18_07_14_bear.jpg
→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=299122)
Diese werden erst einmal mit der Handsäge auf Länge gekürzt und mit einer selbstgebauten Schlitzsäge eingeschnitten. Diese Schlitzsäge (ich weiß nicht, ob der Begriff richtig ist, im englischen heißt sie kerfin saw) ist aus Buchenholz und der Abstandshalter aus Teakholzresten gebaut. Die Gewinde sind ebenfalls aus Buchenholz und mit einem handelsüblichen Gewindeschneider geschnitten.
6/WP_20180323_16_46_34_bear.jpg
→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=299123)
Das Ergebnis sieht dann so aus und dient der besseren Führung des Nachfolgenden Sägeschnittes mit dem Fuchsschwanz.
6/WP_20180323_16_54_35_bear.jpg
→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=299124)
6/WP_20180323_16_58_02_bear.jpg
→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=299125)
Die so erhaltenen Leisten werden dann auf Maß gehobelt (da meine Fähigkeiten noch nicht zum exakten rechtwinkeligen Handhobeln reichen, habe ich sie per Hand vorgehobelt und dann auf Maß in einer Hobelmaschine gebracht) und mit einem Falzhobel die Aussparung für das Glas, Bild und Rückenteil per abgebildetem Hobel abgesetzt.
6/WP_20180414_13_26_50_bearb.jpg
→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=299126)
Nun geht es zum schwierigeren Teil. Die gehobelten Leisten werden auf das vorgegebene Maß abgelängt, allerdings so, dass der Winkel für die Gehrung auch 45° beträgt, passt sonst nachher nicht mehr zusammen.
6/WP_20180414_15_31_39_fin.jpg
→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=299127)
Die Feinarbeit mache ich dann mit einem Stahlhobel und einer Gehrungslade, so dass die Gehrungen nahezu toleranzfrei zusammenpassen.
6/WP_20180414_16_37_06_bear.jpg
→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=299128)
Danach wird der Rahmen in den Gehrungsflächen verleimt. Hierzu habe ich noch normalen Ponal Leim genommen, aber ich übe schon mit Knochenleim (wenn schon alte Techniken, dann richtig…:crazy:).
6/WP_20180414_17_59_14_fin.jpg
→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=299129)
Da eine Leimung nur in den Gehrungsflächen nicht hält, klebe ich noch eine Versteifung über Eck ein:
6/WP_20180415_13_43_53_fin.jpg
→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=299130)
6/WP_20180415_13_49_33_bear.jpg
→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=299131)
Natürlich hatte ich kein Stechbeitel, um den Keil aus der Fuge zu entfernen, da musste dann eben ein altes Stechbeitel herhalten, welches ich abgeschliffen habe.
6/WP_20180415_16_06_08_bear.jpg
→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=299132)
Der fertige, aber unlackierte Rahmen sieht nun so aus:
6/WP_20180417_20_03_02_bearb.jpg
→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=299135)
6/WP_20180417_20_05_09_fin.jpg
→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=299137)
Und mit Lackierung so:
6/WP_20180429_14_53_53_bearb.jpg
→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=299138)
Ich habe auch schon Rahmen gebaut, die einfach nur geölt und gewachst waren (welches die Maserung sehr deutlich hervorhebt) oder mit Schellack lackiert waren. Schellack allerdings als Fertigprodukt, welches einen sehr schönen Glanz hat.
Die ganze Arbeit hat etwa 4 Stunden gedauert.
P.S.: Die Werkbank ist natürlich auch aus Teakholz aus alten Türen und Fenstern gebaut. Die Bilder sind eventuell nicht optimal, da ich mehr Wert auf die Beschreibung gelegt habe. Die Bilderauswahl sollte aber schon vorher stattgefunden haben, ist schließlich der schwierigste Teil das Rahmenbaus:crazy::crazy:
Wer mag, kann hier auch sein Hobby vorstellen:D