Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Sony Alpha 77 Einstellungen Landschaftsfotografie
marco2009
30.04.2018, 14:25
Hallo zusammen,
kann mir jemand eine Empfehlung für die optimalen Einstellungen für die Landschaftsfotografie geben?
Wir hoffen natürlich auf schönes Wetter :lol:
Es geht demnächst in die USA und ich möchte das optimum für schöne Fotos heraus holen :)
Wie würdet Ihr die folgenden Werte einstelle?
- Fokusfeld
- Messmodus
- Kreativmodus
- Autofokusmodus
Vielen Dank.
cat_on_leaf
30.04.2018, 14:48
Ich glaube, meine Antworten werden dir nicht gefallen. Meiner Meinung nach, gibt es sowas wie eine optimale Einstellung nicht. Wenn du in JPG bleiben möchtest, so solltest du mal über DRO Level 2 oder 3 nachdenken. 1 empfinde ich als zu wenig und mehr als 3 immer zu viel und unnatürlich. Ansonsten:
- Fokusfeld
Das Feld, das für dich bei jedem einzelnen Bild am wichtigsten ist.
- Messmodus
Mehrfeld ansonsten Spotmessung wenn man auf Extreme (hell oder dunkel) belichten möchte. Natürlich mit dem Risiko, dass der Rest absäuft oder überbelichtet ist. Und dann mit der Belichtungskorrektur anpassen.
- Kreativmodus
Wodrauf du Lust hast. Vermutlich ist "Landschaft" das Mittel der Wahl. Ich würde vermutlich keinen einzigen verwenden.
- Autofokusmodus
Der AF, das für dich bei jedem einzelnen Bild am wichtigsten ist. Ich würde vermutlich Lokal oder Feld wählen.
screwdriver
30.04.2018, 15:04
...die optimalen Einstellungen für die Landschaftsfotografie
....
das optimum für schöne Fotos heraus holen :)
Wie würdet Ihr die folgenden Werte einstelle?
Gar nicht.
Alles manuell.
ISO so niedrig wie möglich
Die Blende so weit schliessen wie nötig (Blende 16 oder oder noch grösseren Wert möglichst vermeiden!)
Die Belichtungszeit so kurz wählen, dass nichts überstrahlt wird. Ggf. Zeitautomatik mit Korrektur um -Minus 0,7 bis 1 EV.
Automatiken setzte ich dann ein, wenn ich genau weiss was die machen und die mich tatsächlich untersützen.
Als Anfänger oder Knipser darf man auch gerne das grüne "P" nutzen und sich an den Vorschlägen der Kamera orientieren.
Die Lichtverhältnisse in den USA sind, je nach Breitengrad, kaum mit deutschen Verhältnissen vergleichbar. Gerade weiter südlich ist es im Sommer tagsüber viel heller und die Kontraste sind deutlich grösser. Deshalb tendenziell unterbelichten.
Mindestens genauso wichtig ist bei Landschaftsfotografie die Wahl des Bildausschnitts und die Verwendung eines guten Stativs.
Sich die dafür nötige Zeit zur Vorbereitung zu nehmen, ist allerdings das Allerwichtigste.
Für viele Motive ist die Lichtsituation bei Sonnenaufgang oder Sonnenuntergang essentiell wichtig. Da sollte man dann mindestens eine halbe bis eine Stunde vorher dort sein um sich den optimalen Standort und Bildausschnitt auszuwählen. Denn wenn es so weit ist, bleibt einem dafür keine Zeit mehr. Die beste Lichtsituation dauert dann nur 1-2 Minuten oder auch nur wenige Sekunden.
ich möchte das optimum für schöne Fotos heraus holen :)
Aufnahmequalität: RAW oder RAW+JPEG
Fokusmodus: MF
Aufnahmemodus: M
ISO 100
Blende irgendwo zwischen f/8 und f/11 je nach Objektiv
Belichtungszeit so wählen, daß der Himmel gerade nicht überbelichtet ist (Zebra 100+ oder Histogramm)
Stativ
Kabel- oder Funkauslöser
der_knipser
30.04.2018, 19:03
... die optimalen Einstellungen für die Landschaftsfotografie... in die USA...Ich würde alle Werte so einstellen wie sie sich zu Hause schon bewährt haben. Also flexibel nach Bedarf und Situation.
- Fokusfeld: ist motivabhängig. Spot kann genauso zielführend sein wie Feld oder Breit. Wichtig ist nur, dass Du Erfahrungswerte hast, WAS und WIE die Kamera in den verschiedenen Modi reagiert. Die Auswahl folgt dem Anspruch.
- Messmodus: ist motivabhängig. Meistens bekommt man mit "Mehrfeld" eine ausgewogene Belichtung. Wenn das Motiv klein ist und von der Gesamthelligkeit des Bildes stark abweicht, kann man "mittenbetont" oder "Spot" für die Belichtungsmessung auswählen. Ich bleibe trotzdem lieber bei Mehrfeld und passe im Einzelfall die Belichtungskorrektur an, die ich auf das vordere Rad gelegt habe. In einem gewissen Rahmen lässt sich das bei der RAW-Entwicklung ausgleichen, und zwar je besser, um so näher der ISO-Wert bei 100 liegt.
- Kreativmodus: Was ist das? Hab ich vor vielen Jahren mal im Handbuch gelesen, aber vergessen, was das ist. Funktioniert für RAW sowieso nicht, also irrelevant. Die allermeisten Kreativmodi kann man nachträglich per RAW-Entwicklung erzeugen. Warum sollte man sich also vorher auf einen Kreativ-Modus beschränken? Das ist kontraproduktiv.
- Autofokusmodus: Landschaften bekomme ich in jedem Modus scharf, egal ob manuell, AF-C, AF-A oder AF-S. Das einzige, was man nicht machen sollte: Auf MF stellen, und glauben, man wäre im AF-Modus. Das gibt Unschärfe. Viel Unschärfe.
Du möchtest das Optimum für schöne Fotos herausholen. Das ist ein gutes Ziel, aber kaum von einer der genannten Einstellungen abhängig. Das erreichst Du vielmehr, indem Du Dein Motiv so in Szene setzt, dass es interessant wirkt und eine Bildaussage entsteht. Das Tool dafür heißt "Motivklingel", steckt aber technisch immer noch arg in den Kinderschuhen. Deshalb ist nach wie vor der Mensch hinter der Kamera kreativ gefordert.
Die meisten Menschen, denen es mehr um "schöne" oder "optimale" Bilder geht, sind übrigens mit einer guten Smartphone-Kamera besser bedient als mit einer "Dicken". Die A77 bietet viele kreative Möglichkeiten, verlangt aber dafür viel von ihrem Bediener. Wenn Du damit überfordert bist, empfehle ich den P-Modus oder sogar den grünen Auto-Modus. Der macht vieles richtig, solange Du keine konkret anderen Vorstellungen hast. Nutze ich durchaus auch manchmal, das ist entspannend.
tempus fugit
30.04.2018, 22:32
Aufnahmequalität: RAW oder RAW+JPEG
Fokusmodus: MF
Aufnahmemodus: M
ISO 100
Blende irgendwo zwischen f/8 und f/11 je nach Objektiv
Belichtungszeit so wählen, daß der Himmel gerade nicht überbelichtet ist (Zebra 100+ oder Histogramm)
Stativ
Kabel- oder Funkauslöser
Fokusvergrößerung!!!
Oswald74
01.05.2018, 07:49
Nur so interessehalber, mit welcher Linse(n) soll denn primär fotografiert werden?
Gruß Lars
Dornwald46
01.05.2018, 11:29
kann mir jemand eine Empfehlung für die optimalen Einstellungen für die Landschaftsfotografie geben?
Wenn Du Dir diese o.g. prima Tipps und Anregungen auf Word kopierst und in Deinen Fotorucksack legst, dürfte ja fast nichts mehr schief gehen und wir dürfen auf interessante Fotos gespannt sein.:):top:
Norman Kade
01.05.2018, 16:56
War zwar nicht konkret gefragt, wird aber gerne vergessen ;-)
https://www.digitipps.ch/fototechnik/die-hyperfokale-distanz/
Wird zwar immer wieder blindlings nachgeplappert, aber mit Schärfentiefetabellen aus der Stummfilmzeit (zulässiger Unschärfekreis = 1/1500 der Bilddiagonale) ist das böse Erwachen bei 24MP-Sensoren schon vorprogrammiert. :roll:
marco2009
01.05.2018, 17:33
Hey Leute,
erstmal vielen Dank für Eure Antworten, ich werde mal sehen was ich an schönen Fotos mitbringe :D
tempus fugit
01.05.2018, 18:12
Wird zwar immer wieder blindlings nachgeplappert, aber mit Schärfentiefetabellen aus der Stummfilmzeit (zulässiger Unschärfekreis = 1/1500 der Bilddiagonale) ist das böse Erwachen bei 24MP-Sensoren schon vorprogrammiert. :roll:
Kann man mit moderne Kameras und modernen Objektiven bereits auch abgeblendet mit Fokusvergrößerung manuell fokussieren?
Das ist für mich nur ein Software-Feature, welches seit der Fokusvergrößerung eigentlich kostenlos mit dabei sein sollte...
Klar, das Sucherbild wäre dunkler, aber der Nutzen wäre enorm, wenn ich im Sommer mal dieses Bild korrekt fokussieren könnte.
6/DSC06287.jpg
→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=274291)
Kann man mit moderne Kameras und modernen Objektiven bereits auch abgeblendet mit Fokusvergrößerung manuell fokussieren?
Das geht beim E-Mount, im A- und M-Modus kann man da die Blendenvorschau permanent aktivieren (keine Abblendtaste nötig). ¹)
Naturgemäß hat man aber bei Arbeitsblende weniger Licht auf dem Sensor. Das Sucherbild im EVF wird dann zwar nicht dunkler, aber das Rauschen in der Vergrößerung nimmt entsprechend stark zu, was das manuelle Fokussieren ebenfalls schwieriger macht. Praktikabel ist das also nur bei ausreichender Helligkeit.
¹) mit nativen E-Mount-Objektiven. A-Mount-Objektive am Adapter verhalten sich wie gewohnt (entweder Vergrößerung oder Blendenvorschau mit Abblendtaste).
Norman Kade
01.05.2018, 18:50
Wird zwar immer wieder blindlings nachgeplappert, aber mit Schärfentiefetabellen aus der Stummfilmzeit (zulässiger Unschärfekreis = 1/1500 der Bilddiagonale) ist das böse Erwachen bei 24MP-Sensoren schon vorprogrammiert. :roll:
Jetzt bin ich auf deine weitere Erläuterung gespannt.
der_knipser
01.05.2018, 19:09
Kann man mit moderne Kameras und modernen Objektiven bereits auch abgeblendet mit Fokusvergrößerung manuell fokussieren?Das Bild hat ungewöhnliche Einstellungen: A900, ISO 100, f= 800 mm, 1/6 sec, Blende f/20
Nach meiner Einschätzung kann die Schärfe bei so weit geschlossener Blende kaum besser sein. Die 1/6 sec ist auch ehrgeizig, insbesondere weil sich im Motiv jemand bewegt und schon dadurch Unschärfe erzeugt. Im Übrigen sollte dieses Motiv für den AF eigentlich kein Problem darstellen, also AF auf Vordergrund oder Hintergrund, umschalten auf MF, Bildausschnitt wählen, Spiegelvorauslösung (bei A900), Kamera auf Stativ ausschwingen lassen und erschütterungsfrei auslösen.
Warum möchtest Du bei Arbeitsblende fokussieren? Die größere Schärfentiefe erschwert eigentlich das genaue Finden des manuellen Fokus. Sinnvoll wäre das nur bei Objektiven, bei denen der Fokus sich blenden-abhängig verschiebt.
Beim manuellen Fokussieren hilft mir die Suchervergrößerung übrigens sehr viel besser als die Kantenhervorhebung, die regelmäßig einen zu großen Bereich als scharf markiert.
der_knipser
01.05.2018, 19:14
Jetzt bin ich auf deine weitere Erläuterung gespannt.
Die Erläuterung hat usch doch schon geschrieben: Z-Kreis mit 1/1500 der Bilddiagonale...
Bei einer 24-MP-Kamera macht das knapp 5x5 Pixel aus, die als "scharf" definiert werden. Die heutigen Ansprüche liegen bei den meisten ein wenig höher...
screwdriver
01.05.2018, 19:21
Bei einer 24-MP-Kamera macht das knapp 5x5 Pixel aus, die als "scharf" definiert werden.
Auf Forengrösse eingedampft, passt es doch wieder ;)
Norman Kade
01.05.2018, 19:58
Die Erläuterung hat usch doch schon geschrieben: Z-Kreis mit 1/1500 der Bilddiagonale...
Bei einer 24-MP-Kamera macht das knapp 5x5 Pixel aus, die als "scharf" definiert werden. Die heutigen Ansprüche liegen bei den meisten ein wenig höher...
So weit wollte ich mit meinem Kommentar gar nicht in die Tiefe einsteigen. Da der Themenersteller grundsätzliches erfragt hat, wollte ich auch nur grundsätzlich auf das „Prinzip“ aufmerksam machen. Als ich angefangen habe Landschaftsaufnahmen zu machen und diese zu verbessern, habe ich zunächst auch nur an Blende, Belichtungszeit und Stativ gedacht... Besonders, wenn bei Landschaftsaufnahmen Motive mit im Vordergrund platziert werden, ist die Kenntnis darüber schon hilfreich.
So weit wollte ich mit meinem Kommentar gar nicht in die Tiefe einsteigen. Da der Themenersteller grundsätzliches erfragt hat, wollte ich auch nur grundsätzlich auf das „Prinzip“ aufmerksam machen.
Du hast aber eben nicht auf "das Prinzip" verlinkt, sondern auf eine Seite, die stumpf irgendwelche überholten Zahlenwerte propagiert, als wären es Naturkonstanten. Für "ich möchte das Optimum herausholen" ist das nicht wirklich hilfreich. Eigentlich war ein CoC von 30µm sogar schon zu Analogzeiten kontraproduktiv, wenn man wie ich Dias gemacht und auf 1,40m Größe projiziert hat. Das hat mir nur damals keiner gesagt. :(
Um mal das Beispiel aus Beitrag #12 aufzugreifen:
Bei 800mm Brennweite und f/20 ergibt sich bei herkömmlicher Rechnung (CoC 30µm) eine hyperfokale Distanz von rund 1km, d.h. auf 1km fokussiert hätte man von 500m bis Unendich alles scharf. Dabei ignorieren wir jetzt mal das Problem, wie man am Objektiv wohl eine Entfernung von exakt 1km einstellt. :shock:
Wenn wir aber eine pixelscharfe Abbildung haben wollen, sollte der Zerstreuungskreis natürlich nicht größer als ein Pixel sein. Genau diese Tatsache unterschlägt halt die von dir verlinkte Seite.
Wie man jetzt quadratische Pixel am besten in Kreise umrechnet, kann man sicher diskutieren; wir nehmen hier mal einen Kreis, dessen Fläche gleich der Pixelfläche ist. Bei der A900 wären das dann großzügig gerechnet 7µm Kreisdurchmesser. Und pardauz, der Schärfentiefebereich bei der eben ermittelten Enfernungseinstellung geht nur noch von 800m bis 1300m, alles außerhalb (und insbesondere auch bei "Unendlich") wird schon erkennbar unscharf.
Berechnet man für diesen Zerstreuungskreisdurchmesser die hyperfokale Distanz bei den gegebenen Einstellungen, erhält man rund 4500m. Noch weiter abzublenden verbietet sich wegen der Beugungsunschärfe, selbst f/20 ist eigentlich schon jenseits des Akzeptablen. D.h. es ist überhaupt nicht möglich, mit 800mm Brennweite bei einem 24MP-Vollformatsensor Objekte näher als 2km und gleichzeitig Unendlich pixelscharf zu bekommen.
tempus fugit
02.05.2018, 14:16
Das Bild hat ungewöhnliche Einstellungen: A900, ISO 100, f= 800 mm, 1/6 sec, Blende f/20
f20 war halt ein Kompromiss aus geschätztem Schärfebereich und Unsicherheit ergab.
f14 nutze ich in dieser Kombination eher. Dann auch noch bei niedrigeren 600mm, da das 70400 mit einem 2-fach Konverter hier etwas schärfer ist.
Im Sommer mache ich da manchmal einige Minuten Belichtung mit einem Graufilter.
Je nachdem, wie das Wetter ist.
Bei vielen Seglern auf dem See und wenn dieser dann noch im Unteren Teil des Bildes sichtbar sein soll, dann werden es manchmal auch mehrere Minuten Belichtung.